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RX-Mikrocontroller - elektronik industrie

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EMV<br />

Bild 5: Prinzip des EMV-Designs, es beinhaltet Schaffung verlässlicher<br />

Module, Schutz empfindlicher Signale durch Filterung sowie Routing und<br />

Bedeutung des Steckerbereichs, der Störungen von außerhalb abblockt.<br />

Bild 7: Niederohmige Anbindung des Blockkondensators an die<br />

Versorgungspins des µC. Die Anbindung zum Versorgungssystem (V CC<br />

/<br />

GND) kann dagegen hochohmig sein, was die Störausbreitung reduziert.<br />

Bilder: AVL-Trimerics<br />

Bild 6: Ein Massekonzept ist von verschiedenen Kriterien abhängig. Eine<br />

sternförmige Anordnung ist eine gute Alternative zum Multilayer und für<br />

zweilagige Leiterplatten der Favorit.<br />

Bild 8: Links die 1,5 V-Versorgung unterhalb des BGAs, Versorgungspins<br />

über jeweils einen Kondensator. Rechts die 1,5 V-Versorgung unterhalb<br />

des BGAs, Versorgungspins über Fläche optional über Ferrite.<br />

gensburg. Typische EMV-Probleme sind leitungsgebundene Störungen,<br />

bedingt durch Schaltfrequenzen und deren Harmonische<br />

im tieferen Frequenzbereich. Des Weiteren Überkopplungen andere<br />

Signale auf die Leiterplatte oder im Kabelbaum. Unkontrollierte<br />

Rückstrompfade zum Beispiel auf das Chassis (sollten vermieden<br />

werden) erzeugen Common-Mode-Störungen hoher Amplitude.<br />

Bei Aufwärtsreglern erzeugt ein hohes du/dt E-Feldauskopplungen,<br />

diese entstehen auch durch thermische Vias bei Schalttransistoren<br />

(Bild 3). H-Felder entstehen durch Stromänderungen im<br />

Kommutierungskreis und Arbeitsspulen erzeugen Störfelder am<br />

Luftspalt sowie bei „offenen“ Spulen. Ein weiteres Problem ist der<br />

Reverse-Recovery-Effekt, sprich steile Stromtransienten bei Dioden.<br />

Diese führen zu HF-Störungen und Klingeln mit breitem<br />

Spektrum wegen der Nichtlinearität der parasitären Sperrschichtkapazität.<br />

Abhilfe schafft hier der Einsatz von Schottky-Dioden,<br />

wobei dann Abstriche bei den Leckströmen gemacht werden müssen,<br />

die ab 100 °C deutlich ansteigen. Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung<br />

der EMV ist der Discontinuous Mode, der mehrere Vorteile<br />

bietet, wie in Bild 4 gezeigt. Beim Discontinuous Mode muss<br />

allerdings der verkleinerte Regelbereich beachtet werden und sein<br />

Nachteil bei stark schwankenden Lasten. Weitere wesentliche<br />

Tipps sind der Einsatz von NF- und HF-Filtern.<br />

EMV auf Leiterplattenebene<br />

Die Einführung über die „EMV auf Leiterplattenebene“ übernahm<br />

der Moderator Hartwig Reindl, der als Ursache für EMV-Probleme<br />

„unsauberes Arbeiten“ nannte. EMV-gerechtes Layout beginnt bei<br />

der Erstellung des Stromlaufplans. Da sollte man „jedes“ Bauteil<br />

Funktionsgruppen/Modulen zuordnen, auf einen korrekten Massebezug<br />

achten und die richtige Platzierung (getrennt nach Analog-,<br />

Power- und Digitalteil und so weiter) der Komponenten (Bild<br />

5). Dabei sollte der EMV-Spezialist und nicht der PCB-Layouter<br />

das Massesystem vorgeben. Sinnvoll ist die Bewertung der Abstrahlung<br />

des Moduls mittels analoger Simulation.<br />

Bei der Auslegung der Masse kann nach folgenden Konzepten<br />

unterschieden werden (Bild 6): Vermaschung, flächige Masse und<br />

sternförmige Masse. Mitentscheidend, welches Konzept zum Einsatz<br />

kommt, sind die LP-Technologie (Zahl der Lagen), der Strombedarf,<br />

der Platz und die Schaltungsart (HF-Power, Analog-Eingangsteil,<br />

hoher Takt, High Speed und so weiter). Ein breitbandiges<br />

Ausfallverhalten bei der Störfestigkeit lässt sich oft auf ein ungenügendes<br />

Massesystem zurückführen; ein schmalbandiges<br />

Ausfallverhalten eher auf einzelne Bauelemente. Gut ist in jedem<br />

Fall eine durchgehende Masselage, die sich beispielsweise beim<br />

Multilayer realisieren lässt.<br />

Beim Einsatz von Blockkondensatoren, ist eine Anordnung nach<br />

Bild 7 anzustreben. Hierbei liefert der Kondensator den benötigten<br />

hohen Strom im Zeitbereich, deshalb sollte die Verbindung zum<br />

µC mit der maximalen Leiterbreite bei minimaler Leiterlänge erfolgen.<br />

Die Anbindung zum Versorgungssystem (V CC<br />

/GND) kann<br />

dagegen hochohmig sein, was die Störausbreitung reduziert.<br />

BGAs wurde ein eigenes Kapitel des Vortrags gewidmet. Durch<br />

Zusammenarbeit mit den IC-Herstellern ließ sich ein verbessertes<br />

Ballout erreichen. Bild 8 zeigt zwei Designs, die eine zusätzliche<br />

Filterung über Längsferrite oder Längswiderstände zulassen.<br />

High-Speed-Design und Signalintegrität<br />

„High-Speed-Design und Signal Integrity (SI)“ war das Thema von<br />

Wolfgang Röhrner, EMV Simulation, AVL Trimerics, Regensburg.<br />

Entscheidendes Kriterium beim High-Speed-/Low-Speed-Design<br />

ist die Signalanstiegszeit, nicht nur die Frequenz. Und wo es eng<br />

wird, kann mit einer Daumenregel abgeklärt werden: Als kritische<br />

Anstiegszeit gilt t r<br />

< 2,5 x t pd<br />

(t r<br />

=rise time, t pd<br />

=propagation delay).<br />

Bei einer t pd<br />

von 600 ps und einer Flankensteilheit/Anstiegszeit von<br />

500 ps liegt die kritische Länge bei 3 cm. Bei 1 ns wird es ab 6 cm<br />

kritisch und bei 2 ns ab 12 cm. Anstiegs- und Abfallzeit sowie der<br />

Ausgangswiderstand (Hi/Lo) können bei digitalen I/Os stark unterschiedlich<br />

sein. Die Eingangskapazität kann 3 bis 15 pF betragen.<br />

Einfluss haben diese Größen auf die Signalintegrität, hinzu<br />

kommt noch der starke Einfluss der Leiterplatte. (ah)<br />

n<br />

Der Autor: Siegfried W. Best ist freier Redakteur in Regensburg.<br />

68 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 02/2013<br />

www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de

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