Weihnachts- und Heimatbrief 2008 - Stadt Ochsenhausen
Weihnachts- und Heimatbrief 2008 - Stadt Ochsenhausen
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<strong>Weihnachts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2008</strong><br />
Liebe Fre<strong>und</strong>e <strong>Ochsenhausen</strong>s in aller Welt,<br />
Dunkle Wolken drohen am Ende dieses Jahres <strong>2008</strong>.<br />
Die in den USA entstandene Immobilienkrise hat<br />
sich mittlerweile zu einer weltweiten Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftskrise ausgewachsen. Große Banken sind zusammengebrochen,<br />
die Aktienmärkte sind auf Talfahrt <strong>und</strong> die<br />
noch vor kurzem blühende Wirtschaft steuert auf eine Rezession<br />
zu. Manche Beobachter ziehen bereits einen Vergleich<br />
zur großen Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929, deren Beginn<br />
als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichtsbücher eingegangen<br />
ist. Innerhalb kurzer Zeit erlebte damals die New Yorker Wall<br />
Street einen bis dahin nicht vorstellbaren Kursverfall. Bankenzusammenbrüche,<br />
Firmenpleiten <strong>und</strong> Massenarbeitslosigkeit<br />
folgten, bis sich die Wirtschaft ab 1933 wieder erholte. Überall<br />
auf der Welt versuchen die Verantwortlichen derzeit gegenzusteuern,<br />
um eine Wiederholung der damaligen Entwicklung zu<br />
verhindern. Auch die B<strong>und</strong>esregierung hat für die deutschen<br />
Banken innerhalb kürzester Zeit ein Rettungspaket mit der gigantischen<br />
Summe von 500 Milliarden geschnürt – eine Zahl<br />
mit so vielen Nullen, dass einem schwindlig werden könnte.<br />
In <strong>Ochsenhausen</strong> haben wir ein gutes Jahr hinter uns. Vieles<br />
konnten wir in den letzten zwölf Monaten erreichen <strong>und</strong><br />
umsetzen. Keine spektakulären Vorhaben, aber doch Maßnahmen,<br />
die wir zum Teil seit vielen Jahren vor uns her geschoben<br />
hatten, etwa den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Eichen oder<br />
den Neubau der Brücke im Gewerbegebiet „Untere Wiesen“.<br />
Besonders freue ich mich darüber, dass wir endlich die Planungen<br />
für unsere dringend benötigte Schul- <strong>und</strong> Vereinssporthalle<br />
auf den Weg bringen konnten. Sofern nicht alle Stricke reißen,<br />
werden wir in wenigen Monaten mit dem Bau beginnen.<br />
Von der drohenden Wirtschaftskrise sind wir bisher weitgehend<br />
verschont geblieben. Doch beobachten wir auch in <strong>Ochsenhausen</strong><br />
die Entwicklung mit Sorge. Denn unsere globalisierte<br />
Welt mit ihren weit verzweigten Finanz- <strong>und</strong> Güterströmen<br />
führt dazu, dass solche Erschütterungen bis fast in den letzten<br />
Winkel unserer Erde spürbar werden. Auch wir sind deshalb<br />
keine Insel der Seligen. Umso mehr wollen wir auch künftig unseren<br />
bisherigen Kurs fortsetzen <strong>und</strong> mit den uns anvertrauten<br />
Steuergeldern solide <strong>und</strong> verantwortungsvoll umgehen. Und das<br />
bedeutet vor allem, nicht mehr auszugeben als wir einnehmen.<br />
Dies sind wir auch den nachfolgenden Generationen schuldig.<br />
Vielleicht birgt die Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise, wie<br />
schlimm sie auch kommen mag, aber zugleich etwas Positives<br />
in sich. Die Chinesen verwenden für „Krise“ <strong>und</strong> für „Chance“<br />
das gleiche Schriftzeichen. Derzeit erleben wir, wie sich<br />
über Nacht riesige Vermögen buchstäblich in Luft auflösen.<br />
Vielleicht trägt die jetzige Situation dazu bei, uns wieder mehr<br />
bewusst zu machen, dass die wahren Werte nicht an der Börse<br />
oder sonstwo gehandelt werden. Denn worauf es wirklich<br />
ankommt, das ist das menschliche Miteinander. Einander<br />
vertrauen, dem anderen in der Not helfen, Verantwortung<br />
übernehmen <strong>und</strong> gemeinsam für eine gute Sache einstehen:<br />
Das sind die „Aktien“, deren Dividende unser Leben <strong>und</strong><br />
unsere Welt wirklich reicher machen. Und die nicht nur jeden<br />
Börsencrash unbeschadet überstehen, sondern die gerade dann<br />
sogar noch wertvoller werden.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen <strong>und</strong> Ihren Familien nun<br />
eine besinnliche Adventszeit <strong>und</strong> frohe Weihnachten. Gehen<br />
Sie das Neue Jahr trotz aller Probleme mit Zuversicht <strong>und</strong> Tatkraft<br />
an – ganz im Sinne des berühmten italienischen Dichters<br />
<strong>und</strong> Philosophen Dante Alighieri (1265 – 1321): „Der eine<br />
wartet, dass die Zeit sich wandelt / der andere packt sie kräftig<br />
an <strong>und</strong> handelt!“<br />
Im Dezember <strong>2008</strong><br />
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