27. September 2012 - Vogel Gryff

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Vogel Gryff IM GESPRÄCH 27. September 2012 – Nr. 20 «Junge wünschen Knigge» Das Jugendzentrum Dreirosen bietet Jugendlichen Knigge-Kurse an. Das Interesse bei den jungen Menschen ist gross. Von Markus Knöpfli Wenn Jugendliche keine guten Umgangsformen kennen, verbauen sie sich die Zukunft. Dem will das Team des Jugendzentrums Dreirosen vorbeugen. Deshalb organisierte es am letzten Wochenende einen «Knigge-Benimm»- Workshop für 24 Jugendliche. Der «Vogel Gryff» sprach darüber mit Projektleiterin Waltraud Waibel. «Knigge» klingt altmodisch – damit müssen Sie doch den heutigen Jugendlichen nicht kommen! Waltraud Waibel: (lacht) Die Frage ist berechtigt. Aber überraschenderweise war das Gegenteil der Fall. Als wir sie einluden, sagten alle: «Knigge-Benimm – Da will ich unbedingt mitmachen.» Wie kamen Sie auf die Projektidee Sie wurde aus dem Alltag im Jugendzentrum geboren, wo der alltägliche Sprachgebrauch und Umgang alles andere als Kniggelike ist. Den Jugendlichen gehen ja Wörter wie «Schlampe» völlig leicht über die Lippen, aber oft ohne, dass ihnen bewusst ist, mit was für Waffen sie da um sich schlagen. Dasselbe gilt für eine gewisse Dreistigkeit gegenüber Erwachsenen. Was war das Ziel des Workshops Es ging darum, den Jugendlichen diese Dinge bewusst zu machen, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Eher, indem man ihnen eine Handhabe gibt, wie sie es anders und auch noch gerne machen können. Das Projekt hatte drei Module. Beim ersten Modul mit einem Theater- und einem Bewegungspädagogen ging es um Übungen zum eigenen Auftreten und zur Körperhaltung. Sie mussten sich zum Beispiel vor der ganzen Gruppe vorstellen und erhielten dann ein Feedback. Worum ging es beim zweiten Modul Das war das klassische Benimm- Modul: Wie begrüsse ich eine andere Person - oder meinen Vorgesetzten Sehe ich ihm in die Augen oder an ihm vorbei Was mache ich mit meinen Händen Und wie verhalte ich mich bei Tisch Es nahmen ja Jugendliche aus verschiedenen Kulturen teil - welche Tischsitten kamen zum Zug Unter den Jugendlichen waren fünf Tibeter, die erst kürzlich in die Schweiz kamen. Sie wollten wissen, was in der Schweiz gilt. Man darf sich nicht täuschen lassen: Es ist nicht so, dass sich die Jugendlichen gerne oder absichtlich daneben benehmen. Oft wissen sie es einfach nicht besser. Für das dritte Modul zogen Sie einen Spitzenkoch bei. Ja, er produzierte mit den Jugendlichen ein einfaches, aber gesundes Partybuffet, und zwar so, dass sie es auch an eigenen Partys umsetzen können – statt nur immer Chips und Cola anzubieten. Freude an Knigge. Waltraud Waibel und ihr Team zeigen Jugendlichen, dass sie mit guten Umgangsformen besser durchs Leben kommen. Fotos: knö. Was hat gesunde Ernährung mit Umgangsformen zu tun Das ganze Projekt heisst ja «Ich bin mehr - mach mehr aus Dir». Es ging darum, auf verschiedenen Ebenen zu zeigen, dass sie ihr eigenes Leben in die Hand nehmen können – mit wenig Aufwand und Geld, dafür mit Eigeninitiative. Sie sagten an der Pressekonferenz, der Verfall gesellschaftlicher Umgangsformen sei ein Zeichen mangelnden Selbstwertgefühls. Inwiefern Nach meiner Erfahrung hat das despektierliche Verhalten vieler Jugendlicher weniger mit Frechheit und bewusster Provokation zu tun, sondern eher mit Unsicherheit. Zum Teil haben sie auch das Gefühl, in der Gesellschaft nicht anerkannt zu sein und meinen, es spiele folglich auch keine Rolle, wie sie sich benehmen. Wie lief der Workshop Es lief richtig gut. Die 24 Jugendlichen machten sehr konzentriert mit – übrigens an ihrem freien Samstag. Wir hatten auch eine tolle Abschlussparty mit erwachsenen Gästen: So konnten die Jugendlichen das Gelernte gleich einüben, in dem sie die Gäste begrüssten und sich mit ihnen unterhielten. Viele Jugendlichen kamen danach und fragten, ob wir etwas Ähnliches wieder anbieten würden. Bei genügend Interesse werden wir das sicherlich tun. Auch Erwachsene verhalten sich oft unflätig. Warum fangen Sie bei der Jugend an (lacht) Wir machen offene Jugendarbeit – mit Erwachsenen haben wir nichts zu tun. Wir ärgern uns höchstens über die schlechten Vorbilder. Anzeige 3 NACHRICHTEN Mann nachts in der Erlenstrasse beraubt VG. Am 18. September zwischen 00.15 und 00.45 Uhr wollte ein 56-jähriger Mann an seinem Wohnort an der Erlenstrasse die Eingangstür aufschliessen, als er von einem Unbekannten auf einem Velo angesprochen wurde. Gleichzeitig stahl ihm eine zweite Person von hinten das Portemonnaie aus der Hosentasche. Als er sich umdrehte, wurde er zu Boden gestossen. Die beiden etwa 20-jährigen, französisch sprechenden Täter flüchteten in Richtung Badischer Bahnhof. Erfolgreich für Basel Schwerer Unfall auf Fussgängerstreifen VG. Am 17. September um 10.40 Uhr überquerte eine 83-jährige Fussgängerin, vom Friedhof Hörnli herkommend, die Hörnliallee auf dem Fussgängerstreifen. Ein Personenwagen, der von der Grenzacherstrasse her kam, erfasste die Frau frontal. Sie wurde weggeschleudert und musste schwer verletzt ins Spital überführt werden. Anzeige DRUCKENTLASTENDE MATRATZEN UND KISSEN dr Möbellade vo Basel Spalenring 138, 4055 Basel 061 305 95 85 www.trachtner.ch Tram/Bus: 1, 6, 50 bis Brausebad od. 8, 33, 34 bis Schützenhaus
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