7. Geothermische Fachtagung Landau - Geothermal Response Test
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Bohrarbeiten am Neubau der Universitätsbibliothek Rostock (Quelle: H.S.W. GmbH<br />
Rostock)<br />
Energiepfahlanlage Silohalbinsel Hansestadt Rostock<br />
Auf der Silohalbinsel des Stadthafens der Hansestadt Rostock (Mecklenburg-<br />
Vorpommern) wurden Anfang 2004 die Arbeiten zur Modernisierung der ehemaligen<br />
Speichergebäude am Stadthafen (Silo 4 und 5) zum architektonisch sowie<br />
energietechnisch innovativen Businesscenter (Deutsche Immobilien<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG) abgeschlossen. Federführend war das<br />
Architekturbüro Beyer & Partner, Rostock.<br />
Schon in den ersten Entwürfen wurde eine Bauteilaktivierung des Businesscenters<br />
vorgesehen und damit die Voraussetzung für eine wirtschaftliche geothermische<br />
Nutzung des Untergrunds geschaffen.<br />
Die schwierigen Baugrundverhältnisse am Standort (organische Weichschichten bis<br />
ca. 15 m Mächtigkeit) erforderten die Realisierung der Gründung von notwendigen<br />
peripheren Bauwerken (u. a. Tiefgarage) als Pfahlgründung.<br />
Die 264 jeweils 19 m langen Stahlbetonfertigpfähle wurden mit Rohrleitungen belegt<br />
und dienen als Energiepfähle zur saisonal wechselnden Gewinnung von Wärme bzw.<br />
Kälte aus den oberflächennahen Schichten.<br />
Ergänzend zur Nutzung von Energiepfählen wird in optimierten Temperatur- und<br />
Zeitintervallen Oberflächenwasser aus dem Hafenbecken thermisch genutzt. Durch<br />
die Kombination von reversibler Wärmepumpenanlage und Bauteilaktivierung wird<br />
das Businesscenter auf dieser Grundlage zu jedem Zeitpunkt des Jahres sehr effizient<br />
und umweltschonend mit Wärme oder Kälte (220 kW) versorgt. Durch die Nutzung<br />
der Energiepfahlanlage zur Bereitstellung von Kälte und Wärme ergeben sich<br />
besonders bei der Gebäudekühlung erhebliche Einsparungen bei den CO 2-Emissionen<br />
sowie bei den Betriebskosten. Zur Spitzenlastabdeckung dient der Fernwärmeanschluss<br />
des Gebäudes.