Gifte im Affi-Abwasser - FRIEDENSBLITZ Copy + Daten
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Tabelle 18<br />
5:hrer8etalle1 <strong>im</strong> Sie:überlaui<br />
Peutekanal<br />
Alle Rngaben in ug/L<br />
Datum Cd 8s Pb CL Zn H1 Fe<br />
11.3.02 31 400 2400 3220 1110 375<br />
27.4.02 4b 550 1280 740 85500<br />
28.6.02 150 510 2000<br />
10.0.82 330 $20<br />
lcd = Cadmium<br />
AS = Arsen<br />
Pb = Blei<br />
CU = Kupfer<br />
Zn = Zink<br />
Ni = Nickel<br />
Fe = Eisen<br />
Diese Werte sind durchaus schon<br />
stark, doch in den behördlichen<br />
Meßprotokollen finden sich noch<br />
weitaus höhere Werte (siehe Tabelle<br />
19).<br />
So sind beispielsweise am 16.5.1 966<br />
<strong>im</strong> Zulauf zum Siel (H7) 1.039.000<br />
pg/l ~upfer gemessen worden, d.h. 1<br />
Gramm Kupfer je Liter !<br />
Darüber hinaus enthalten die Protokolle<br />
die folgenden Spitzenwerte:<br />
- 45000 ~ g/l Kupfer (1 4.8.62 Zulauf<br />
H7)<br />
- 7600 pg/l Kupfer am 20.8.81 aus<br />
der Küche oder dem Versuchslabor<br />
(Kupferauflauf) (Zulauf K5 1<br />
- 7600 kg/l Kupfer am 27.8.80 aus<br />
der Qualitätsstelle (zulauf K35)<br />
- 52000 pg/l Kupfer, 47500 pg/l<br />
Zink<br />
- 10000 kg/1 Blei, 1300 pg/l Cadmium,<br />
3200 pg/l Nickel und 1260<br />
pg/l Arsen am 27.8.80 aus der Metallurgie,<br />
der Nickelanlage oder der<br />
Selenanlage (Zulauf NK)<br />
- 18700 pg/1 Arsen am 14.1 1.1 980 aus<br />
verschiedenen Anlagen wie Bemusterung,<br />
Filteranlage, Labor (Zulauf K7)<br />
- 5900 ~g/l Nickel am 21.2.1 980<br />
aus der Naßmetaiiurgie, Nickelanlage<br />
etc. (Zulauf NK).<br />
Ferner wurden mehrmals organische<br />
Substanzen gemessen. Genauer gekennzeichnet<br />
wurden diese Stoffe nicht,<br />
sondern nur über einen sog. "Summenparameter"<br />
gemessen - hier die "petrolätherlöslichen<br />
Stoffe". Es wurde also nur<br />
festgestellt, welche Mengen Schadstoffe<br />
sich mit Hilfe von Petroläther aus dem<br />
Wasser entfernen liel3en. Diese Schadstoffgruppe<br />
beginnt bei den Mineralölen<br />
und endet bei den äußerst gefährlichen<br />
chlorierten Kohlenwasserstoffen.<br />
Obwohl für diese Stoffgruppe bereits ein<br />
supergroßzügiger Grenzwert von 1 00<br />
mg/l festgesetzt wurde, überschritt das<br />
<strong>Affi</strong>-<strong>Abwasser</strong> auch diese Werte:<br />
- 7300 mg/l (d.h. 7.3 Gramm pro Liter)<br />
am 30.1 0.1 972 (Schacht 12)<br />
- 130 mg/l am 1.7.80 (K7)<br />
- 140 mg/i am 1.7.80 (K5)<br />
- 540 mg/l am 20.8.81 (K35).<br />
Gerüche nach Mineralöl oder Petroleum<br />
wurden außerdem häufiger in den Protokollen<br />
vermerkt.<br />
Auch bei den Überprüfungen von Sie<br />
leinleitungen wurden bei Beanstandungen<br />
lediglich wieder die Analysekosten<br />
in Rechnung gestellt. Die Ermittlungsbeamten<br />
der Staatsanwaltschaft fragten<br />
dazu die BBNU:<br />
Frage: , Was ist bei Überschreitungen<br />
der Erlaubnicwerte ggi veranlaßt wor-<br />
den ?"<br />
BBNU: „Bei Überschreitungen der Grenz-<br />
werte wurden die untersuchungska-<br />
sten der Norddeutschen <strong>Affi</strong>nerie in<br />
Rechnung gestellt und gegebenenfalls<br />
Auflagen erteilt. "<br />
Unter solchen "gegebenenfalls erteilten<br />
Auflagen" wollen die Behörden natür-<br />
lich wieder nichts anderes als ihre so<br />
hochgejubelte Abwacsermischanlage<br />
verstanden wissen. Da diese aber erst<br />
Ende 1983 in Betrieb ging und mit den<br />
Sieleinleitungen relativ wenig zu tun<br />
hatte, blieb es bei den üblichen Porto-<br />
kassengebühren:<br />
- am 27.8.1 980 kosteten 7600 pg/l<br />
Kupfer <strong>im</strong> Sieleinlauf K35 DM 143.50<br />
- am 20.8.81 wurden für 31 60 pg/l<br />
Kupfer und 540 mg/1 F etrol.Stoffe <strong>im</strong><br />
Sieleinlauf K35 DM 306.- verlangt.<br />
Die Dividende der <strong>Affi</strong>-Aktionäre wird<br />
davon kaum beeinflußt worden sein.<br />
Die Einleitung dieser schadstoffhaltigen<br />
Abwässer ins Siel steilt für die Elbe eben-<br />
falls wieder eine Belastung dar. Vor<br />
1982 war d~e Kanalisation der Peute,<br />
ebenso wie die in Willhelmsburg, an<br />
kein Klärwerk angeschlossen, sondern<br />
flossen unter der Argentinienbrücke <strong>im</strong><br />
Freihafen in den Reiherstieg. Die dort<br />
von uns festgestellten Schwermetallanreicherungen<br />
<strong>im</strong> Schlick sind zweifellos<br />
wieder auf die Schwermetalleinleitungen<br />
der <strong>Affi</strong> und weiterer Schadstoffproduzenten<br />
wie Blohm & Voss, Vaselinewerke,<br />
Texaco usw. zurückzuführen.<br />
Heute gelangt das <strong>Abwasser</strong> der <strong>Affi</strong><br />
über den neuen Sammler zum Klärwerk<br />
Köhlbrandhöft Süd. Dieses Klärwerk ist