Sommersmog in der Schweiz - Eidgenössische Kommission für ...
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<strong>Sommersmog</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> Stellungnahme <strong>der</strong> Eidgenössischen <strong>Kommission</strong> für Lufthygiene (EKL) EKL 2011<br />
3.2.5 Wochengang <strong>der</strong> Ozonbelastung: Sichtbarer E<strong>in</strong>fluss grossflächiger<br />
Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen – ger<strong>in</strong>ger E<strong>in</strong>fluss punktueller Massnahmen<br />
Im Mittel liegen die Ozonbelastungen im Sommer an Sonntagen und auch an Montagen etwas tiefer als an<br />
den übrigen Wochentagen. Die grossflächig verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Emissionen von Vorläufersubstanzen aus Industrie<br />
und Schwerverkehr wirken sich also zwar verzögert, aber doch sichtbar auf die Ozonbelastung aus. Der<br />
Unterschied beträgt z. B. an <strong>der</strong> ländlichen NABEL-Station Tänikon (TG) rund 5 %.<br />
Wenn es gelänge, saisonal, o<strong>der</strong> unmittelbar vor und während stabiler sommerlicher Hochdrucklagen die<br />
Emissionen von Stickoxiden und VOC auf breiter Front und relativ grossflächig (d. h. regional) zu senken,<br />
könnte durchaus mit etwas ger<strong>in</strong>geren Ozonimmissionen gerechnet werden. Um dies zu erreichen, müssten<br />
die Massnahmen allerd<strong>in</strong>gs wohl recht umfassend ausfallen.<br />
H<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d lediglich punktuellen Massnahmen kaum Erfolge beschieden. So zeigte z. B. die im Sommer<br />
2003 erlassene Temporeduktion auf gewissen Autobahnabschnitten im Tess<strong>in</strong> trotz e<strong>in</strong>er unmittelbar am<br />
Rand <strong>der</strong> Autobahn gemessenen Reduktion <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> Vorläufersubstanzen um rund 20 %<br />
kaum e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die regionale Ozonbildung.<br />
3.3 Perspektiven<br />
3.3.1 Weiterh<strong>in</strong> Episoden von <strong>Sommersmog</strong> bei Schönwetterlagen<br />
Es ist <strong>in</strong> den nächsten Jahren weiterh<strong>in</strong> mit übermässigen Belastungen durch Ozon, also mit <strong>Sommersmog</strong>-<br />
Episoden, bei bestimmten meteorologischen Bed<strong>in</strong>gungen zu rechnen.<br />
Immerh<strong>in</strong> sollte mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> vorgesehenen Massnahmen e<strong>in</strong>e gewisse Entschärfung des <strong>Sommersmog</strong>-Problems<br />
e<strong>in</strong>treten: Die bisher national und <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>geleiteten Massnahmen werden die<br />
Ozon-Vorläuferstoffe weiter verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Sodann s<strong>in</strong>d im Konzept des Bundesrates betreffend lufthygienische<br />
Massnahmen des Bundes von 2009 (LRK 2009) zusätzliche dauerhaft wirksame Luftre<strong>in</strong>haltemassnahmen<br />
vorgesehen. Indessen müssen darüber h<strong>in</strong>aus auch weitere Massnahmen getroffen werden (vgl.<br />
dazu Kap. 4).<br />
3.3.2 Langfristige Prognosen (über das Jahr 2020 h<strong>in</strong>aus)<br />
Trotz des zu erwartenden Abbaus <strong>der</strong> Vorläuferschadstoffe wird <strong>Sommersmog</strong> auch über 2020 h<strong>in</strong>aus<br />
regelmässig auftreten. Mit häufigen und auch deutlichen Überschreitungen <strong>der</strong> Immissionsgrenzwerte ist<br />
weiterh<strong>in</strong> auch deshalb zu rechnen, weil die prognostizierte Klimaerwärmung (Kap. 3.2.4) wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
die Ozonbildung verstärken wird: Häufigere und längere Perioden mit hohen Temperaturen im Sommer<br />
erhöhen die Summenbelastung durch Ozon.<br />
E<strong>in</strong> Szenario <strong>der</strong> WHO zeigt zum Beispiel, dass auch bei Realisierung aller zurzeit beschlossenen Massnahmen<br />
die Zahl <strong>der</strong> ozonbed<strong>in</strong>gten vorzeitigen Todesfälle <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU um höchstens 10–20 % zurückgeht;<br />
dies gilt grundsätzlich auch für die <strong>Schweiz</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs fallen die regionalen Prognosen <strong>der</strong> WHO für die<br />
<strong>Schweiz</strong> im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n relativ günstig aus.<br />
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