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Sommersmog in der Schweiz - Eidgenössische Kommission für ...

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<strong>Sommersmog</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> Stellungnahme <strong>der</strong> Eidgenössischen <strong>Kommission</strong> für Lufthygiene (EKL) EKL 2011<br />

Tageweise Sofortmassnahmen wie z. B. Tempobeschränkungen auf Autobahnen, die erst bei sehr hohen<br />

Ozonbelastungen ausgelöst und nur auf e<strong>in</strong>em relativ kle<strong>in</strong>en Gebiet während e<strong>in</strong>er kurzen Zeit durchgeführt<br />

werden, haben ke<strong>in</strong>e wesentlichen Auswirkungen auf die Ozonbelastung. Denn sie führen nicht zu<br />

ausreichenden flächendeckenden Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vorläuferstoffe. Messungen während des Sommers<br />

2003 haben gezeigt, dass die Ozonkonzentrationen nicht heruntergehen, wenn sich kurzfristig (1–2 Tage)<br />

bis zu e<strong>in</strong>em Drittel weniger Vorläuferschadstoffe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft bef<strong>in</strong>den. Solche Massnahmen können<br />

allenfalls dazu beitragen, das Bewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung für die Schadstoff-Problematik zu erhöhen.<br />

4.2 Verb<strong>in</strong>dung temporärer Massnahmen<br />

mit dauerhaft wirksamen Massnahmen<br />

Temporären Spitzen <strong>der</strong> Belastung mit Ozon soll zwar ausser südlich <strong>der</strong> Alpen nicht mit nur saisonal<br />

wirksamen Massnahmen begegnet werden ( Kap. 4.1.4). Solche Situationen bieten <strong>in</strong>dessen e<strong>in</strong> geeignetes<br />

Umfeld, um dauerhaft wirksame Massnahmen zur Reduktion des Schadstoffausstosses und damit <strong>der</strong><br />

Grundbelastung <strong>in</strong> die politische Diskussion e<strong>in</strong>zuführen.<br />

4.3 Langfristig wirksame Massnahmen zur Reduktion <strong>der</strong> Ozonbelastung<br />

4.3.1 Ausrichtung <strong>der</strong> dauerhaft wirksamen Massnahmen an den Schlüsselgrössen<br />

Die Gesamtemission e<strong>in</strong>es Schadstoffs lässt sich im Allgeme<strong>in</strong>en als Produkt e<strong>in</strong>er Aktivität (z. B. Anzahl<br />

gefahrene Kilometer) und e<strong>in</strong>er spezifischen Emission (z. B. Gramm NO x pro Fahrzeugkilometer) darstellen.<br />

Schadstoffemissionen können demnach sowohl durch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aktivität als auch durch die<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> spezifischen Emissionen bee<strong>in</strong>flusst werden.<br />

Stickoxide (NO x ) entstehen hauptsächlich durch Verbrennungsprozesse zur Energiegew<strong>in</strong>nung für Wärme<br />

(Raumwärme, Prozesswärme, Warmwasser) und Mobilität (Verkehr, Masch<strong>in</strong>en). Die<br />

VOC-Emissionen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d zur Hauptsache auf Verdunstungsprozesse (Anwendung von Lösemitteln,<br />

Treibstoffumschlag) zurückzuführen. Nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Teil entsteht als Nebenprodukt <strong>der</strong> Verbrennung<br />

<strong>in</strong> Motoren.<br />

Betrachtet man die Quellenaufteilung <strong>in</strong> Abb. 13 (Kreisdiagramme), ergeben sich für die Hauptverursacherkategorien<br />

von Stickoxiden und VOC die folgenden Schlüsselgrössen und E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten.<br />

1. Verkehr und Masch<strong>in</strong>en<br />

– Verkehrsleistung<br />

Die Verkehrsleistung ist abhängig von <strong>der</strong> Bevölkerungs-, Raum- und Wirtschaftsentwicklung, vom<br />

Verhalten <strong>der</strong> Individuen und Wirtschaftssubjekte. Die Entwicklung <strong>der</strong> Verkehrsleistung kann durch<br />

Raum- und Verkehrsplanung bee<strong>in</strong>flusst werden. Durch Zersiedelung und den Bau publikums<strong>in</strong>tensiver<br />

Anlagen sowie den grosszügigen Ausbau von Strassen und e<strong>in</strong> grosses Parkplatzangebot wird das<br />

Wachstum des motorisierten Individualverkehrs geför<strong>der</strong>t.<br />

– Modal Split<br />

Beim Personenverkehr ist <strong>der</strong> Modal Split (Verteilung des Verkehrsaufkommens auf verschiedene<br />

Verkehrsträger) abhängig von öV-Angebot, Preisen und persönlicher E<strong>in</strong>stellung. Er kann über den<br />

Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur, das Fahrplanangebot, die Preisgestaltung beim öV, Zölle und Abgaben auf<br />

Treibstoffe und Information bee<strong>in</strong>flusst werden. Beim Güterverkehr spielen die Wegekosten, Kapazitäten,<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit und Logistik (z. B. beim Huckepack- o<strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>erverlad) e<strong>in</strong>e grosse Rolle.<br />

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