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2.8. Vakuole<br />
Im Zentrum vieler Zellen befinden sich ein bis wenige<br />
membramumhüllte Flüssigkeitsansammlungen.<br />
Diese werden als Vakuole bezeichnet. Sie<br />
nehmen dort mit zunehmenden Zellalter einen immer<br />
größer werdenden Raum ein. Bei sehr alten<br />
Zellen oder Zellen in Früchten oder Speicherorganen<br />
nehmen Vakuolen oft einen sehr großen<br />
Raum (bis ungefähr 95%) ein.<br />
Vakuolen haben vorrangig Speicher- und Sammelfunktionen.<br />
Desweiteren sind sie entscheidend an<br />
der Regulation des Wasserhaushalts und der damit<br />
zusammenhängenden Aufrechterhaltung des<br />
Zellinnendrucks (Tugor) beteiligt.<br />
Vakuolen bilden sich nur aus ihresgleichen oder<br />
Q: de.wikipedia.org (Mnolf)<br />
aus Ausstülpungen des endoplasmatischen Retikulums<br />
bzw. des GOLGI-Apparates.<br />
Die umgebende (einfache) Membran einer Vakuole<br />
heißt Tonoplast.<br />
Der Zellsaft enthält neben anorganischen Salzen<br />
auch organische Säuren, lösliche Kohlenhydrate,<br />
Zuckeralkohole, Aminosäuren, Alkaloide, Glykoside<br />
und Farbstoffe. (Farbstoff-haltigen Vakuolen (z.B. aus<br />
Linguster-Beeren, untere Epidermis von Alpenveilchenblättern,<br />
alle farbigen Zellen der (A ) Roten Rübe, Rotkohl-Blätter) lassen<br />
sich sehr gut für Beobachtungen verwenden.)<br />
Bei wechselnden osmotischen Verhältnissen verändert<br />
sich die Größe (Innenvolumen) der Vakuole.<br />
Umgibt man eine pflanzliche Zelle (mit Zellwand<br />
und Vakuole) mit einer konzentrierten (hypertonischen)<br />
Lösung, dann kommt es zu osmotischen<br />
Q: de.wikipedia.org (Mnolf)<br />
Vorgängen.<br />
Wasser tritt verstärkt in das Außenmedium aus. Das Volumen der Vakuole reduziert sich dabei.<br />
Da die Zellwand als starre Einheit ein fester Raster darstellt, kann man diesen Effekt gut<br />
beobachten (siehe Abb. rechts).<br />
Das Plasmalemma löst sich von der Zellwand und Umgebungsflüssigkeit strömt in den freiwerdenden<br />
Raum (Zell-Lumen). Das Cytoplasma ist von den Vorgängen ebenfalls betroffen,<br />
nur wird der Effekt wegen der Volumenverhältnisse nicht so deutlich sichtbar.<br />
Wird das Umgebungsmedium nun wieder durch normales Wasser oder eine isotonische<br />
Lösung (gleichkonzentriert; bezogen auf die Ausgangsbedingungen in der Vakuole) ersetzt,<br />
kehren sich die osmotischen Verhältnisse um. Wasser wandert nun wieder verstärkt in die<br />
Vakuole. Sie dehnt sich aus und mit steigendem Volumen wird das Umgebungsmedium aus<br />
dem Zwischenraum zwischen Zellwand und Plasmalemma herausgedrückt. Die Zelle nimmt<br />
letztendlich wieder den ursprünglichen Raum ein. Die Umkehrung der Plasmolyse nennt man<br />
Deplasmolyse.<br />
Setzt man die Zelle einer hyptonischen Lösung (sehr schwach konzentrierte Lösung oder<br />
reines Lösungsmittel; z.B. dest. Wasser) aus, dann wird der Wassereinstrom in die Vakuole<br />
weiter begünstigt. Da wegen der begrenzenden Zellwand kaum zusätzliches Volumen zur<br />
Verfügung steht, steigt der Druck in der Vakuole. Unter bestimmten Bedingungen kann es<br />
dann auch zum Platzen der Zelle kommen.<br />
- 95 - (c,p) 2008 lsp: dre