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Informationszeitschrift von ForFarmers OKTOBER 2011

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Hygiene-regeln:<br />

Madec’s Rules<br />

Der französische Forscher Madec hat Ende der<br />

1990er Jahre einen 20-Punkte-Plan ausgearbeitet,<br />

die ‚Madec’s Rules‘. Dieser detaillierte<br />

20-Punkte-Plan wird derzeit als Grundlage für<br />

eine gute Hygiene (Hygieneprotokoll) angesehen.<br />

Mithilfe dieses Plans können viele virale<br />

und bakterielle Erkrankungen auf ein Minimum<br />

beschränkt werden.<br />

Der 20-Punkte-Plan:<br />

Ist ein Virus oder sind Bakterien Verursacher einer Infektion beim Schwein Durch eine im Labor durchgeführte<br />

Blutanalyse kann die Ursache festgestellt werden.<br />

Abferkelstall<br />

1. Güllegrube leeren, Reinigung und Desinfektion<br />

zwischen den Wochengruppen (=<br />

strikte All-in/All-out-Strategie)<br />

2. Sauen vor der Umstallung in den Geburtsstall<br />

waschen und gegen Parasiten behandeln<br />

3. Umsetzen innerhalb <strong>von</strong> 12 – 24 Stunden<br />

nach der Geburt auf das Notwendigste beschränken<br />

Erfolgreiche Impfung<br />

Im Allgemeinen sind alle Wissenschaftler<br />

mit der Wirksamkeit <strong>von</strong> Circo-Impfungen<br />

sehr zufrieden. Impfungen bei subklinischen<br />

Infektionen führen zu einer Wachstumszunahme.<br />

Die Impfung selbst ist so<br />

effektiv, dass die Betreuungszeit abnimmt<br />

und die Finanzierung weiterer Untersuchungen<br />

unnötig ist (siehe Tabelle).<br />

Influenza: Schnelle Infektionswelle<br />

Influenza ist die Bezeichnung für das Grippevirus.<br />

Grippe kommt bei nahezu allen<br />

Tierarten und dem Menschen vor. Beim Ausbruch<br />

der Krankheit erkranken die meisten<br />

Tiere in einem Betrieb schnell hintereinander.<br />

Die Krankheitssymptome beschränken<br />

sich auf die Atemwege. Außerdem kann es<br />

zu hohem Fieber kommen, was bei Sauen zu<br />

Aborten führen kann. Bei Mastschweinen<br />

können als Folge große Abweichungen beim<br />

Schlachtgewicht sowie Lungen- und Rippenfellentzündungen<br />

mit einhergehendem<br />

wirtschaftlichem Schaden durch geringeres<br />

Wachstum und höhere Futterverwertung<br />

auftreten.<br />

Risiko Mensch-Tier-Übertragung<br />

Die größte Sorge bzgl. der Influenza ist die<br />

Übertragung des Grippevirus vom Menschen<br />

auf das Tier. Eine norwegische Studie<br />

hat gezeigt, dass sich Menschen und<br />

Schweine gegenseitig anstecken können.<br />

Bei Schweinen können möglicherweise Mischungen<br />

<strong>von</strong> mehreren Viren auftreten.<br />

Hygieneprotokoll erforderlich<br />

Grippeimpfungen bekämpfen bei Schweinen<br />

zwar die Symptome, können die Verbreitung<br />

des Virus aber nicht stoppen. Es<br />

kann so aussehen, als sei der Stall virenfrei,<br />

während tatsächlich aber doch Viren vorhanden<br />

sind. Als weiterführende Maßnahme<br />

ist Hygiene mit Hilfe eines Hygieneprotokolls<br />

erforderlich.<br />

Grippeviren greifen die Zellen des Atmungssystems<br />

an. Die Zellen, die durch das Virus<br />

infiziert werden, sterben ab. Das sorgt für<br />

Krankheitssymptome und das Freiwerden<br />

<strong>von</strong> Millionen <strong>von</strong> Virusteilchen, die sich<br />

wiederum auf die Suche nach anderen Zellen<br />

und Schweinen machen. Je nach Beschaffenheit<br />

des Virus kann es in der Umgebung<br />

besser (bei Circo) oder schlechter<br />

(bei Grippe mit warmem Wetter) überleben.<br />

Bei PRRS in Kombination mit Grippe können<br />

vielerlei Krankheitssymptome auftreten.<br />

Eine Sauenimpfung kann eine Infektion vorbeugen.Die<br />

Antikörper werden an die Ferkel<br />

weitergegeben. Sie bieten den Ferkeln bis<br />

zu einem Alter <strong>von</strong> ca. 14 Wochen Schutz.<br />

Die Wirksamkeit hängt natürlich <strong>von</strong> der<br />

Kolostrumqualität, der Kolostrumaufnahme<br />

und dem richtigen Impfschema ab.<br />

Abgesetzte Ferkel<br />

4. Kleine Buchten (< 13 Ferkel), geschlossene<br />

Trennwände zwischen den Buchten.<br />

5. Güllegrube leeren, Reinigung und Desinfektion<br />

(= strikte All-in/All-out-Strategie)<br />

6. Max. drei Ferkel pro m 2<br />

7. Fressplatzbreite > 7 cm/Ferkel<br />

8. Perfekte Luftqualität: NH 3<br />

< 10 ppm, CO 2<br />

< 0,15 %<br />

9. Konstante Temperatur, keine Zugluft<br />

10. Kein Mischen <strong>von</strong> verschiedenen Altersgruppen<br />

in einem Abteil<br />

Mastschweine<br />

11. Kleine Buchten, geschlossene Trennwände<br />

zwischen den Buchten<br />

12. Güllegrube leeren, Reinigung und Desinfektion<br />

(= strikte All-in/All-out-Strategie)<br />

13. Ferkel gruppenweise einstallen (= Tiere<br />

ab Sauenbetrieb so wenig wie möglich mischen)<br />

14. Mastschweine nach der Einstallung nicht<br />

mehr versetzen.<br />

15. Mind. 0,75 m2 / Mastschwein<br />

16. Perfekte Luftqualität: NH 3<br />

< 10 ppm, CO 2<br />

< 0,15 %<br />

Sonstige MaSSnahmen:<br />

17. Betriebsspezifisches Impfprogramm<br />

18. Durchdachte Laufrouten und Luftströmungen<br />

durch den Betrieb<br />

19. Strikte Hygiene (Wurfbehandlungen, Injektionen)<br />

20. Rechtzeitiges Entfernen kranker Tiere und<br />

Verlegung in den Krankenbereich<br />

17

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