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Radegast, 2.3. Gustav Heinrich Anton Titus _1831 - 1913

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geboren worden war. Lisette hatte ihr eigenes Vermögen wie auch die Erträge des Gutes<br />

sorgsam verwaltet, so dass sie nun in der Lage war, jedem ihrer erwachsenen Kinder eine<br />

beträchtliche Summe zu übergeben, mit der sich die übrigen Söhne eine eigene Existenz<br />

aufbauen konnten. <strong>Gustav</strong> nahm als Hauptmann seinen Abschied und kaufte sich in<br />

Ostpreußen an. Sein Gut hieß Klotainen, es lag im Kreis Heilsberg. Auch seine Brüder Carl<br />

und Adolf gingen als Landwirte nach Ostpreußen: Carls dortiges Gut hieß Dosnitten und lag<br />

im Kreis Preußisch Holland, Adolf kaufte das Gut Schwengels mit Montitten im Kreis<br />

Heiligenbeil. – Auch in Rakow war die Zeit der Vormundschaft vorbei, das Los war auf Otto<br />

gefallen, und der Jüngere der Brüder, Friedrich, kaufte in Ostpreußen das schöne Gut<br />

Lindenau, ebenfalls im Kreise Heiligenbeil.<br />

Im Lebenslauf <strong>Gustav</strong>s, der in Hans Friedrichs Familiengeschichte auf Seite 86f. nachzulesen<br />

ist, steht als nächste Eintragung: „War Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71, Ritter<br />

des Eisernen Kreuzes II. Klasse (...)“, das heißt, dass <strong>Gustav</strong> reaktiviert worden war und<br />

als preußischer Offizier seinen jüngeren Vettern am Tage der Schlacht bei Königgrätz am 3.<br />

Juli 1866 feindlich gegenüber gestanden hatte. Sein jüngerer Bruder Wilhelm büßte in dem<br />

mörderischen Bruderkampf zwischen Preußen und Österreich ein Auge ein, während seine<br />

Vettern Jasper und Heino ihr Leben als K.u.K.-Offiziere ließen. Auch 1870/71 war <strong>Gustav</strong><br />

Kriegsteilnehmer. Da war er inzwischen 39 Jahre alt. Irgendwann – das Datum ist nicht<br />

bekannt – verließ <strong>Gustav</strong> die preußische Armee als Major a. D. und ging zurück nach<br />

Klotainen.<br />

Das Jahr 1868 war ein Jahr mehrerer Hochzeiten. Als erster heiratete der 30jährige Offizier<br />

Wilhelm in Berlin die Amerikanerin Fanny Kneeland. Die Hochzeit wurde im Schloss<br />

Monbijou gefeiert, sicherlich mit großem Aufwand und mit vielen Gästen. Als dann am 1.<br />

Mai 1868 <strong>Gustav</strong>s Bruder Fritz, der junge Besitzer von <strong>Radegast</strong>, in Parchow bei Kröpelin<br />

Bertha v. Storch heiratete, da bedeutete dies, dass Lisette ihrer Schwiegertochter den großen<br />

Haushalt überließ und mit ihrer jüngsten Tochter Marie zunächst nach Schwerin zog, wo<br />

Marie noch im selben Jahr den sehr viel älteren braunschweigischen Offizier Hermann<br />

Hollandt heiratete, der auch seine Schwiegermutter mit zu sich nach Braunschweig nahm.<br />

Aus den erhaltenen Briefen geht hervor, dass die „gehorsame Tochter Bertha“ ein sehr<br />

liebevolles Verhältnis zu ihrer „Herzens-Mama“ und zu ihrer Schwägerin Marie in<br />

Braunschweig hatte.

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