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KUNST DER DEMOKRATIE - Die Redner

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vier 02. 06 Medien und Ästhetik<br />

Instrument, das letztlich ein vorliegendes Bild der Wirklichkeit festigt<br />

(schlimmstenfalls die berüchtigte öffentliche Lüge). Der Journalismus<br />

kann dies nur vermeiden, indem er sich von der Fähigkeit der verschiedenen<br />

Kunstarten zum Bruch mit Klischees, toter Sprache und abgegriffenen<br />

Codes beeinflussen lässt. <strong>Die</strong> Ästhetik scheint für den Journalismus der<br />

Impfstoff gegen die Gleichrichtung zu sein, sie hindert ihn daran, in eine<br />

hohle, wenn auch unterhaltsame Wiederholung von Gesten der Macht<br />

zu verfallen.<br />

Gegenwärtig befinden wir uns mitten in diesem Immunisierungsprozess.<br />

Literatur und Film werden politisiert, was bedeutet, dass sie auf neue<br />

Konfliktbereiche und Gestaltungsformen hinweisen, die vermutlich den<br />

Journalismus von morgen prägen werden. <strong>Die</strong>s ist ein notwendiger Prozess,<br />

wenn auch weniger für das Überleben der Kunst oder des Journalismus<br />

als vielmehr für das der Gesellschaft: Demokratie setzt die Existenz<br />

von Medien voraus, die die Wirklichkeit unparteiisch und glaubwürdig<br />

wiedergeben.<br />

Auszug aus: Stefan Jonsson, fakten und fiktionen: medienlogik in<br />

zeiten der globalisierung, Lettre International (Herbst 2006), 67 – 71

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