Fanprojekt Hannover - GRÜNE HANNOVER
Fanprojekt Hannover - GRÜNE HANNOVER
Fanprojekt Hannover - GRÜNE HANNOVER
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wünsche zur Fußball WM 2006 mit Green Goal<br />
AWD-Arena jenseits<br />
des Spielbetriebes<br />
Am Freitag vor den Herbstferien besuchte die grüne Ratsfraktion<br />
ergänzt um weitere grüne Fachlichkeit und Fußballleidenschaft die<br />
AWD-Arena. Wir wollten wissen, ob <strong>Hannover</strong> mit der neuen Arena<br />
auf dem richtigen Weg zu einer nachhaltigen FIFA Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 ist.<br />
Von: Ingrid Wagemann, stv. Fraktionsvorsitzende im Rat<br />
Green Goal steht für das Um<br />
weltkonzept zu den Weltmeisterschaften<br />
2006. "Erstmals<br />
macht sich eine weltweite Großveranstaltung<br />
mit Green Goal zum<br />
Ziel, klimaneutral zu sein" und<br />
"Green Goal ist das erste Umweltkonzept<br />
mit quantifizierbaren<br />
Minderungszielen für eine Sport-<br />
Großveranstaltung", so heißt es<br />
im Prospekt der FIFA zur WM<br />
2006.<br />
Die Führung durch die AWD-<br />
Arena durch Herrn Kellner von<br />
der Betreibergesellschaft der Arena<br />
dauerte so lange wie ein Fußballspiel<br />
und drehte sich wesentlich<br />
um die vier Bereiche von<br />
Green Goal: Wasser, Abfall, Energie<br />
und Mobilität. Anschließend<br />
wurden sowohl positive als auch<br />
kritische Ergebnisse der bisherigen<br />
Bauphase resümiert:<br />
Wasser:<br />
Nichts scheint im Stadion wichtiger<br />
zu sein, als der Rasen - FIFA-<br />
Rasen wohlgemerkt, der akribisch<br />
gehegt und gepflegt wird und<br />
den grundlos zu betreten ein wirklicher<br />
Frevel wäre. Die Bewässerung<br />
des Rasens erfolgt mit dem<br />
nahe gelegenen Leine-Wasser.<br />
Die Wirkung der umweltfreundlichen<br />
ETFE-Folie auf dem Dach<br />
der Arena, die die Stadt Hanno-<br />
ver statt der ursprünglich geplanten,<br />
billigeren PVC-Folie mitfinanziert<br />
hat, lässt Licht und Luft<br />
an das edle "Grün" und soll es<br />
lange gesund halten: während in<br />
anderen Stadien der Fußballgrund<br />
mehrmals jährlich ausgewechselt<br />
werden muss, was kostenintensiv<br />
und wahrlich nicht nachhaltig<br />
ist, kalkuliert Herr Kellner damit,<br />
dass der Rollrasen in der AWD<br />
Arena, erstmal ordentlich angewachsen,<br />
bis zu 6 Jahre Basis<br />
spannender und möglichst erfolgreicher<br />
Fußballspiele von <strong>Hannover</strong><br />
96 sein wird!<br />
Zum Thema Wasser gab es<br />
allerdings auch kritische Nachrichten:<br />
In allen anderen Bereichen der<br />
Arena wird weder Brauch- noch<br />
Regenwasser eingesetzt. Jede<br />
Spülung kostet unnötig Trinkwasser<br />
und steht damit deutlich im<br />
Widerspruch zu echter Umweltfreundlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Hierzu kommt, dass täglich 3<br />
Kubikmeter Trinkwasser durch die<br />
alten, vornehmlich auf der Westseite<br />
der Arena gebliebenen Rohrsysteme<br />
durchrauschen, um<br />
Verkalkungen und Verstopfungen<br />
zu vermeiden.<br />
Fortsetzung Seite 6<br />
AUSI DEMI LANDTAG<br />
Der Landeshaushalt ist das dominierende<br />
Thema im Herbst.<br />
Bei einem Jahresetat von gut 20<br />
Mrd. Euro und einem Schuldenberg<br />
von weit über 40 Mrd.<br />
Euro kann das Land viele Aufgaben<br />
bei steigenden Pensionslasten<br />
und sinkenden Steuereinnahmen<br />
nicht mehr tragen. Gerade<br />
in dieser Sparsituation ist<br />
aber entscheidend mit welchen<br />
Schwerpunkten die Einsparungen<br />
vorgenommen werden.<br />
Die große gesellschaftliche Einsicht<br />
in die Notwendigkeit des<br />
Sparens macht es nach Ennos<br />
Einschätzung für CDU und FDP<br />
derzeit leicht, ihre ideologische<br />
Kahlschlagspolitik in zentralen<br />
grünen Politikfeldern durchzuziehen.<br />
Der Umweltbereich, die<br />
Soziokultur und der Verkehrs-<br />
Umweltverbund (Bahn, Bus,<br />
Rad) werden überproportional<br />
beschnitten. Das wird kaschiert<br />
über Umbuchungen im Haushalt<br />
(87 Mio. Euro Schülerbeförderung<br />
werden z.B. nicht<br />
mehr vom Land sondern aus<br />
den Bundesmitteln zur Bahnreform<br />
bezahlt), Salamitaktik<br />
(nachdem der Soziokultur erst<br />
80% der Mittel gestrichen werden<br />
sollten, werden es dies Jahr<br />
"nur" 50%) und die Zerschlagung<br />
von erfolgreichen Strukturen<br />
(wie z.B. die Auflösung<br />
des Landesamtes für Ökologie).<br />
Dabei investieren CDU und FDP<br />
gleichzeitig in überflüssige Mammutprojekte<br />
(Küstenautobahn<br />
A 22) und lassen Fördergelder<br />
von Bund und EU verfallen (Aussetzen<br />
der Städtebauförderung<br />
und der sozialen Stadt sowie<br />
Verzicht auf bereitstehende<br />
Strukturfördermittel des Bundes<br />
und der EU), obwohl aus dem<br />
Wirtschaftsförderfond des Landes<br />
problemlos eine Gegenfinanzierung<br />
möglich wäre.<br />
Die Ziele der schwarz/gelben<br />
Wende in Niedersachsen sind in<br />
Einzelbeispielen bereits gut erkennbar.<br />
Enno plädiert dafür,<br />
das drohende negative Gesamtbild<br />
für die Gesellschaft besser<br />
deutlich zu machen, damit der<br />
Widerstand wächst.<br />
Erfolgreich waren inzwischen die<br />
von Enno im vergangenen<br />
Herbst mit Anträgen angeschobenen<br />
Initiativen zur Verkleinerung<br />
des Landtages und zur<br />
Reduzierung der Altersversorgung<br />
von Abgeordneten. Wa-<br />
ren die grünen Vorschgläge von<br />
den anderen Fraktionen bei der<br />
Einbringung noch als völlig überzogen<br />
und populistische Nestbeschmutzung<br />
beschimpft worden,<br />
sind inzwischen alle auf<br />
unseren Kurs eingeschwenkt.<br />
Alle Details der grünen Anträge<br />
konnten allerdings nicht durchgesetzt<br />
werden. So verweigerten<br />
sich CDU und SPD einer<br />
weiteren Reduktion der Direktwahlkreise<br />
auf 80 statt 87, obwohl<br />
dadurch eine deutliche<br />
Verringerung der denkbaren<br />
Überhangmandate über die<br />
neue Landtags-Sollstärke von<br />
135 Abgeordneten erreicht<br />
worden wäre. Ebenso gescheitert<br />
ist es, die Abschaffung der<br />
Frühverrentung von altgedienten<br />
MinisterInnen ab dem 55.<br />
Lebensjahr gegen die großen<br />
Fraktionen durchzusetzen.<br />
Ein großer Fortschritt ist aber<br />
die drastische Kürzung der jährlich<br />
anwachsenden Altersversorgung<br />
von niedersächsischen<br />
Landtagsabgeordneten von<br />
3,5% auf zukünftig 2,5%. Damit<br />
ist der überfällige Strukturwandel<br />
von der Vollalimentation<br />
zur "lückenfüllenden Teilversorgung"<br />
geschafft.<br />
Kleine Erfolge sind in den vergangenen<br />
Wochen auch bei der<br />
Verteidigung des Standortes<br />
<strong>Hannover</strong> gegen die hier<br />
besonders rigiden Kürzungsvorgaben<br />
der CDU/FDP Koalition<br />
zu verzeichnen gewesen. In seinem<br />
Kampf gegen den allein<br />
politisch motivierten Abzug von<br />
Landesbehörden aus <strong>Hannover</strong><br />
konnte Enno sich über die Meldung<br />
zum Verbleib des Landesamtes<br />
für Denkmalschutz in<br />
unserer Stadt freuen. Noch offen<br />
ist der Konflikt um das Landesamt<br />
für Statistik, das in einem<br />
"Kuhhandel" an Bremen<br />
versprochen worden ist. Ein<br />
Umzug macht weder fachlich<br />
noch wirtschaftlich Sinn. Die Kooperation<br />
kann sozial verträglicher<br />
und effektiver aus den vorhandenen<br />
Standorten heraus<br />
optimiert werden.<br />
Abgewehrt werden konnte auch<br />
der von CDU und FDP geplante<br />
Eingriff in die gemeinsame Trägerschaft<br />
der Regionssparkasse.<br />
Euer Enno Hagenah<br />
enno.hagenah@lt.niedersachsen.de<br />
Tel.: 0511 3030-3308<br />
5