Neue Erkenntnisse zur Entdeckung von Milben und ... - BrehmSpace
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Karg, W., U. Karg & B. Schorlemmer (2010): Online-Supplement Nr. 1/2010 zum NBB-Bd. 624<br />
Westarp Wissenschaften, http://brehmspace.de<br />
Fig. 12: Mikroskopische Zeichnungen vom Rücken der Erstnymphe bei den Schildkrötenmilben<br />
(a), bei den Sejides (b) <strong>und</strong> bei den Trigynaspida (c) mit zusätzlichen kleinen Schilden,<br />
einem gemeinsamen Sondermerkmal; nach Karg <strong>und</strong> Schorlemmer (2008).<br />
Durch diese Untersuchungen entfällt eine Gruppierung, die Canestrini im Jahre 1891 vornahm.<br />
Er fasste Gruppen, die keine Zecken sind, nach der Atemöffnung als Mesostigmata<br />
zusammen – meso = Mitte, stigma = Atemöffnung. Das ist aber kein korrektes Vorgehen. Das<br />
Merkmal ist keine Synapomorphie, denn bei den Taubenzecken sind die Stigmen ebenfalls<br />
seitlich in der Mitte des Körpers lokalisiert. Lediglich bei der Familie der Holzböcke (Ixodidae)<br />
sind die Stigmen etwas nach hinten verlagert. Dies muss aber als eine sek<strong>und</strong>äre Anpassung<br />
betrachtet werden. Im Hinterleib der Weibchen entwickeln sich 2000 bis 5000 Eier, die<br />
mit Sauerstoff versorgt werden müssen!<br />
Schlussfolgerungen<br />
Parasitische <strong>Milben</strong> erregten sehr früh in der Geschichte die Aufmerksamkeit des Menschen.<br />
Die mit Blut gefüllten Zecken sind mit bloßem Auge gut zu erkennen. Aber erst<br />
die Entwicklung der optischen Instrumente <strong>und</strong> Untersuchungstechniken schufen Voraussetzungen,<br />
um die große Vielfalt der <strong>Milben</strong> aus der verborgenen Mikrowelt gleichsam<br />
ans Licht zu bringen. Dieser Prozess ist auch jetzt noch im Gange.<br />
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