Neue Erkenntnisse zur Entdeckung von Milben und ... - BrehmSpace
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Karg, W., U. Karg & B. Schorlemmer (2010): Online-Supplement Nr. 1/2010 zum NBB-Bd. 624<br />
Westarp Wissenschaften, http://brehmspace.de<br />
unter der Kleidung fort. Günstige Einstichstellen ergeben sich dann an Gelenkhäuten, z. B.<br />
unter den Achseln, in Kniekehlen oder am Fußgelenk.<br />
Zur Eiablage müssen die Zecken aber wieder <strong>zur</strong>ück an ihren ursprünglichen Lebensraum: die<br />
oberen Bodenschichten <strong>und</strong> die Streuauflage.<br />
Eine aufschlussreiche Beobachtung ergab sich bei Schildkrötenmilben. Treffen sie auf eine<br />
Insektenlarve, so spielt sich etwas Ähnliches ab: Sie suchen eine weichhäutige Stelle auf, um<br />
dort Flüssigkeit aus dem Körper zu saugen (Abb. 6). Karg (1989) konnte beobachten, wie<br />
Wandernymphen der Schilkrötenmilbe Uroobovella marginata (Koch) aus Treiberden im<br />
Gewächshaus Gurkenpflanzen bestiegen. Dann geschah etwas Überraschendes: Da offensichtlich<br />
kein Tragtier <strong>zur</strong> Verfügung stand, begannen die <strong>Milben</strong> in Risse des Gurkenstengels<br />
einzudringen, um hier Zelle für Zelle der Pflanze auszusaugen. Es entstanden beträchtliche<br />
Schäden an den Kulturen.<br />
Diese Fälle zeigen modellartig, wie aus harmlosen Bodenbewohnern Parasiten werden können.<br />
Obwohl bei den besprochenen Gruppen viele Arten räuberisch leben, konnten sich Parasiten<br />
entwickeln, die <strong>von</strong> eminenter humanmedizinischer <strong>und</strong> veterinärmedizinischer Bedeutung<br />
sind. Der Name Parasitiformes für die gesamte Gruppe ist daher durchaus berechtigt.<br />
Abb. 5: Eine Zecke sucht auf der Haut des Menschen nach einer günstigen, weichhäutigen<br />
Einstichstelle; Foto: Udo Karg.<br />
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