Ärzte in Prävention und Therapie der Tabakabhängigkeit

der Tabakentwöhnung in der Praxis und
bietet Informationen zur Patientenberatung
und -begleitung. Des Weiteren
enthält er eine Vielzahl einzusetzender
Anamnese- und Dokumentationsbögen
sowie Informationsmaterialien für die
teilnehmenden Patienten 56 . Bei der Umsetzung
des Programms in der Praxis
werden 20 Patientenkontakte in 12 Monaten
empfohlen. Diese können teils
persönlich, teils telefonisch erfolgen 157 .
Basierend auf diesem Curriculum hat
der Bundesverband der Pneumologen
ein Online-Seminar zum Thema erstellt.
Präsenzkurse für Ärzte zur Raucherberatung
und Tabakentwöhnung
Auf das Konzept der „Rauchersprechstunde“
aufbauend führt das DKFZ
Qualifizierungskurse für Betriebsärzte
und andere, mit der betrieblichen Tabakentwöhnung
befasste Berufsgruppen
durch. Themen der vierstündigen Kurse
sind die Ermittlung des individuellen
Risikoprofils eines Rauchers und seiner
Bereitschaft zur Verhaltensveränderung,
motivationspsychologische Aspekte der
Raucherberatung und der Umgang mit
rückfallkritischen Situationen. Die Kursgröße
ist auf 25 Teilnehmer beschränkt.
Das DKFZ bietet darüber hinaus unter
dem Namen „Heidelberger Curriculum“
einen vierstündigen Kurs an, der sich
aus den thematischen Modulen „Epidemiologie
und Diagnostik der Tabakabhängigkeit“,
„Grundlagen der Behandlung
der Tabakabhängigkeit“,
„intensive und medikamentöse Behandlungskonzepte“
und „Fallarbeit in Kleingruppen“
zusammensetzt 94 . Der Einsatz
des Curriculums innerhalb der Kurse
zum Erwerb des Qualifikationsnachweises
„Suchtmedizinische Grundversorgung“
wird von der Bundesärztekammer
empfohlen.
Das „Curriculum Tabakabhängigkeit und
Entwöhnung“ wurde vom Wissenschaftlichen
Aktionskreis Tabakentwöhnung
(WAT) in Zusammenarbeit mit dem
DKFZ entwickelt. Es richtet sich an Ärzte
mit suchttherapeutischen Vorerfahrungen
und andere, in der Suchttherapie
tätige Berufsgruppen. Es wird anlässlich
der Tübinger und der Hamburger Suchttherapietage
in Verbindung mit dem
„Heidelberger Curriculum“ angeboten.
Den Teilnehmern sollen Kenntnisse und
Fertigkeiten in der Motivation und Behandlung
von Rauchern vermittelt werden.
Darüber hinaus werden aber auch
die biologischen und psychologischen
Grundlagen der Tabakabhängigkeit vermittelt
und diagnostische Verfahren vorgestellt.
Eine 5-Tage-Therapie sowie ein
6-Wochen-Konzept der Tabakentwöhnung
werden vermittelt. Ein zusätzlicher
Schwerpunkt des Curriculums liegt auf
der Tabakentwöhnung mehrfach abhängiger
Patienten. Das Curriculum umfasst
insgesamt 20 Stunden 22,23 .
Die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung und das Münchener Institut
für Therapieforschung (IFT) haben bereits
Anfang der 1990er Jahre ein kognitiv-verhaltenstherapeutisch
orientiertes
Programm „Rauchfrei in 10 Schritten“
entwickelt. Um Gruppenkurse nach diesem
Konzept durchführen zu können,
bietet das IFT regelmäßig Schulungen
für Kursleiter an. Diese richten sich an
alle akademischen Gesundheitsberufe
und somit auch an Ärzte. Die Schulungskurse
werden alternativ als 16- oder 32-
stündiger Kurs angeboten, wobei in der
zweiten Variante das Einüben von Gruppensituationen
integriert ist.
Qualifizierungsangebote
der Ärztekammern
Im Rahmen der ärztlichen Muster-Weiterbildungsordnung
besteht für Ärzte die
Möglichkeit, die Zusatzbezeichnung
„Suchtmedizinische Grundversorgung“
zu erwerben. Diese wurde 1998 zunächst
als so genannte „Fachkunde“ geschaffen,
deren primäres Ziel es war, Ärzte für
die Substitutionsbehandlung bei Opiatabhängigkeit
auf der Basis der BtMVV zu
qualifizieren. Die inzwischen seit dem
107. Deutschen Ärztetag als Zusatzweiterbildung
aufgewertete Qualifikation
umfasst fünf Themenbausteine in
einem Gesamtumfang von 50 Unterrichtsstunden.
Zehn Stunden sind den
Grundlagen der suchtmedizinischen Versorgung
gewidmet. In ihnen werden
unter anderem die relevanten Sozialversicherungsgesetze
sowie kulturelle
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