Nachsorge ist Vorsorge - kinderkrebsinfo.de
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Drohen Tumoren in einem an<strong>de</strong>ren Organ?<br />
LATE EFFECTS<br />
SURVEILLANCE SYSTEM<br />
beim Laufen und durch ein Gefühl <strong>de</strong>r Instabilität<br />
bei <strong>de</strong>r Bewegung. Durch einen<br />
Wechsel <strong>de</strong>s gelockerten Schaftes kann die<br />
Komplikation behoben wer<strong>de</strong>n.<br />
Ist aufgrund <strong>de</strong>r Lage o<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s<br />
Tumors eine Amputation unumgänglich,<br />
so kann <strong>de</strong>r dadurch bedingte Verlust an<br />
Beweglichkeit heutzutage dank <strong>de</strong>r immer<br />
besser wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Prothesenversorgung<br />
me<strong>ist</strong> gut ausgeglichen wer<strong>de</strong>n, so dass<br />
die Betroffenen ein weitgehend normales<br />
Leben führen können. Probleme kann es<br />
vor allem in <strong>de</strong>r ersten Zeit nach <strong>de</strong>r Amputation<br />
aber durch das Auftreten von<br />
Phantomschmerzen geben. Die betroffenen<br />
Patienten sollten dann frühzeitig einen versierten<br />
Schmerztherapeuten konsultieren.<br />
Biologische Rekonstruktion<br />
Nicht selten kann <strong>de</strong>r durch die Tumoroperation<br />
entstehen<strong>de</strong> körperliche Mangel<br />
auch ohne Implantation einer Prothese<br />
behoben wer<strong>de</strong>n. Es kann zum Beispiel<br />
quasi ein Ersatz durch eine Transplantation<br />
<strong>de</strong>s eigenen Wa<strong>de</strong>nbeins erfolgen. Die<br />
Implantation von Knochen eines an<strong>de</strong>ren<br />
Menschen (Spen<strong>de</strong>rknochen) hat sich nicht<br />
durchsetzen können, da <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong> Knochen<br />
oftmals nicht gut einwächst und es zu<strong>de</strong>m<br />
zu Infektionen und zu Abstoßungsreaktionen<br />
kommen kann. Lei<strong>de</strong>r können aber<br />
auch beim Einsatz <strong>de</strong>s eigenen Wa<strong>de</strong>nbeins<br />
Probleme auftreten. Vergleichsweise<br />
gering <strong>ist</strong> die Gefahr beim Ersatz von Elle<br />
o<strong>de</strong>r Speiche im Arm, etwas höher <strong>ist</strong> das<br />
Risiko beim Ersatz <strong>de</strong>s Schienbeins o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Oberschenkelknochens. In diesen Bereichen<br />
heilt <strong>de</strong>r Knochen me<strong>ist</strong> nicht so gut<br />
ein, was direkt mit <strong>de</strong>r höheren Belastung<br />
auf <strong>de</strong>n Knochen zusammenhängen kann.<br />
Es kann daher sein, dass die betroffenen<br />
Patienten nicht mit vollem Gewicht auftreten<br />
können und gegebenenfalls mit einer<br />
Schiene zur Unterstützung versorgt wer<strong>de</strong>n<br />
müssen. Darüber hinaus gibt es das Operationsverfahren<br />
<strong>de</strong>r Umkehrplastik, bei<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Oberschenkel durch <strong>de</strong>n in seiner<br />
Achse um 180° gedrehten Unterschenkel<br />
ersetzt wird. Durch eine solche Operation<br />
wird nach Entfernung eines Oberschenkeltumors<br />
„nur“ eine Unterschenkelprothese<br />
benötigt.<br />
<strong>Nachsorge</strong> im Internet<br />
Zur <strong>Nachsorge</strong> bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
nach Krebserkrankung gibt es im Internet<br />
Informationen unter<br />
www.nachsorge-<strong>ist</strong>-vorsorge.<strong>de</strong><br />
sowie unter<br />
www.<strong>kin<strong>de</strong>rkrebsinfo</strong>.<strong>de</strong>,<br />
einem Informationsportal <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.<br />
Eine mögliche weitere Spätkomplikation<br />
<strong>de</strong>r zum Teil recht aggressiven Behandlung<br />
beim Knochenkrebs kann auch das Auftreten<br />
einer grundsätzlich an<strong>de</strong>ren Tumorerkrankung<br />
sein. Denn die Chemo- und auch die<br />
Strahlentherapie können ihrerseits bis dato<br />
gesun<strong>de</strong> Zellen so verän<strong>de</strong>rn, dass es, wie<br />
<strong>de</strong>r Mediziner sagt, zur Entartung kommt<br />
und diese Zellen praktisch zu bösartigen<br />
Zellen mutieren und ihrerseits Tumoren<br />
bil<strong>de</strong>n. In Abgrenzung zur ursprünglichen<br />
Krebserkrankung wer<strong>de</strong>n solche Tumoren<br />
als „sekundäre maligne Neoplasie“ o<strong>de</strong>r<br />
einfacher als Zweitmalignom bezeichnet.<br />
Allerdings bil<strong>de</strong>n sich Zweitmalignome nach<br />
Abschluss einer Behandlung wegen eines<br />
Osteosarkoms o<strong>de</strong>r eines Ewing-Sarkoms<br />
nur äußerst selten.<br />
i<br />
Ein Blick in die Forschung<br />
Entsprechend <strong>de</strong>n Zahlen <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Kin<strong>de</strong>rkrebsreg<strong>ist</strong>ers wur<strong>de</strong> bei 1.188 reg<strong>ist</strong>rierten<br />
Patienten mit einem Osteosarkom<br />
bislang nur in 29 Fällen ein Zweitmalignom<br />
diagnostiziert. Tritt eine zweite Krebserkrankung<br />
auf, so han<strong>de</strong>lt es sich me<strong>ist</strong><br />
um eine Leukämie. Die Leukämien traten<br />
jeweils innerhalb <strong>de</strong>r ersten sechs Jahre<br />
nach <strong>de</strong>r Ersterkrankung auf. Die übrigen<br />
Tumorerkrankungen (Knochentumoren,<br />
Hirntumoren, Non-Hodgkin-Lymphome,<br />
Weichteiltumoren, Keimzelltumoren, Leberkrebs)<br />
entwickelten sich in <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r<br />
Fälle nach mehr als acht Jahren und in drei<br />
Fällen sogar erst nach etwa rund 20 Jahren.<br />
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