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Betriebswirtschaftliche Kennzahlen<br />

Schwarzwald Tourismus GmbH – Ratgeber für Beherbergungsbetriebe Ausgabe 3<br />

Auch wenn es Ihnen manchmal lästig erscheint, es<br />

hilft nichts! Zum sorgfältigen Führen Ihrer Bücher<br />

sind Sie als Kaufmann aber auch als Kleinhotelier<br />

nicht nur vom Gesetz her verpflichtet, Sie sind es<br />

sich als kaufmännisch denkendem Unternehmer<br />

auch schuldig. <strong>Der</strong> Blick in Ihre eigenen Unterlagen<br />

erlaubt Ihnen allerdings i.d.R. noch keine Aussage,<br />

wie gut oder wie schlecht Ihr Betrieb eigentlich<br />

im Vergleich zu den Wettbewerbern oder gar den<br />

Branchenbesten da steht. Genau hierzu helfen<br />

Ihnen Betriebsvergleiche.<br />

Wozu ist das gut?<br />

Seit langem wird in der gastgewerblichen Unternehmerschaft<br />

das Instrument des Betriebsvergleiches<br />

angewandt. Ziel dieser Vergleiche ist es,<br />

• die betriebswirtschaftliche Situation<br />

von Betriebstypen aufzuzeigen,<br />

• Betriebs- und Finanzierungskennziffern<br />

herauszuarbeiten,<br />

• Durchschnitts- und Orientierungswerte<br />

(Branchenbeste) zu generieren,<br />

• Vergleichsmöglichkeiten zu schaffen<br />

und damit letztlich den Betrieben dabei zu helfen,<br />

durch frühzeitiges Erkennen von Schwachstellen<br />

und rechtzeitiges Gegensteuern erfolgreicher wirtschaften<br />

zu können.<br />

Für am Betriebsvergleich teilnehmende Betriebe<br />

bringt die Teilnahme eine Steigerung von Knowhow<br />

sowie eine Hilfe zur Selbsthilfe, da sie mit Hilfe<br />

der Vergleichszahlen Schwachstellen im eigenen<br />

Betrieb identifizieren und gezielt Gegenmaßnahmen<br />

in die Wege leiten können. Außerdem liefern<br />

die Vergleiche und insbesondere die Teilnehmerinformationen<br />

Argumentationshilfen für die „tägliche<br />

Arbeit“ und geben Richtwerte für Gutachten<br />

und Bewertungen vor, wenn Sie beispielsweise bei<br />

Banken oder Förderstellen Anträge stellen wollen.<br />

Nähere Informationen hierzu gibt es bei den zuständigen<br />

Hotel- und Gaststättenverbänden, bei<br />

den Industrie- und Handelskammern und auch<br />

beim deutsches wirtschaftswissenschaftliches Institut<br />

für Fremdenverkehr e.V. (www.dwif.de).<br />

Festzuhalten bleibt allerdings, dass Betriebsvergleiche<br />

einzelbetriebliche Beratungen nicht in jedem<br />

Fall ersetzen können, wenn gleich sie als Hilfsmittel<br />

auch hierfür durchaus von Bedeutung sind.<br />

Tipp: Die DEHOGA-Beratung bietet für Mitglieder<br />

und Nichtmitglieder zu fairen Kosten wirtschaftliche<br />

Betriebsberatungen an. Beispiele:<br />

Existenzgründungsberatung mit praktischen Informationen<br />

zu<br />

• Betriebskonzept<br />

• Businessplan<br />

• Suche eines geeigneten Objektes<br />

• Finanzierung und Vertragsfragen<br />

• Behördengängen<br />

Konzept- und Projektentwicklung (Neugründung,<br />

Relaunch, Betriebserweiterung etc.)<br />

• Konzepte und Entwicklung von Projektvorhaben<br />

• Begleitung der Umsetzung, Fertigstellung<br />

und Eröffnungsphase<br />

• Optimierung der Ablauforganisation<br />

und der Betriebsabläufe<br />

Unternehmensanalyse<br />

• Beurteilung von Branchenentwicklung,<br />

Marktposition, Wettbewerbsfähigkeit etc.<br />

• Prüfung der Liquidität und Finanzlage<br />

• Prüfung der Planungsrechnung<br />

und Budgetplanung<br />

• Beurteilung der Umsatz, Kosten- und<br />

Ertragsstruktur<br />

• Kontrolle und Bewertung des betrieblichen<br />

Zahlenwerks<br />

• Analyse innerbetrieblicher Kontrollmechanismen<br />

• Prüfung der Organisations- und Personalstruktur<br />

• Erfassung und Analyse der Vertriebsund<br />

Marketingaktivitäten<br />

Mehr Informationen hierzu unter:<br />

www.dehoga-beratung.de Daneben bieten unzählige<br />

Hotel – und Unternehmungsberatungen Hilfestellung<br />

für einzelbetriebliche Wirtschaftsfragen<br />

an.<br />

ERKLÄRUNG WICHTIGER BEGRIFFE<br />

Orientierungswert<br />

Ermittelt auf der Basis der besten Betriebe; er wird bei den „Betrieblichen Kenngrößen“ verwendet.<br />

Betriebsertrag<br />

<strong>Der</strong> Betriebsertrag enthält alle im Betrieb getätigten Umsätze einschließlich Bedienungsgeld, aber ohne<br />

Mehrwertsteuer.<br />

Auslastung der Betten-Kapazität = Anzahl der Übernachtungen x 100<br />

pro Jahr in % Anzahl der Betten x 365<br />

Warenertrag<br />

je Sitzplatz und Tag in € 1<br />

Warenertrag je Gedeck<br />

in €<br />

= Erträge aus Verkauf von Speisen und Getränken<br />

Anzahl der Sitzplätze x Öffnungstage<br />

= Erträge aus Verkauf von Speisen und Getränken<br />

Zahl der abgegebenen Gedecke<br />

Als Gedeck gilt der Gesamtverzehr (Speisen und Getränke) eines Gastes während eines Besuches.<br />

Ø Belegungshäufigkeit<br />

der Sitzplätze in Gasträumen<br />

= Warenertrag je Sitzplatz und Tag<br />

Warenertrag pro Gedeck<br />

Wareneinsatzquote in % = Warenaufwand x 100<br />

Erträge aus Warenverkauf<br />

Rohaufschlagsatz in % = Rohertrag x 100<br />

Warenaufwand<br />

<strong>Der</strong> Rohertrag ist die Differenz zwischen Warenertrag und Warenaufwand.<br />

Betriebsergebnis I:<br />

Es wird durch Subtraktion der mit der Leistungserstellung unmittelbar in Verbindung stehenden Aufwandsarten<br />

von den gesamten Betriebserträgen gewonnen; es bildet den Maßstab für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit<br />

der Betriebsführung und des Betriebsablaufes.<br />

Betriebsergebnis I = Betriebsertrag ./. betriebsbedingte Aufwendungen<br />

Umsatzrendite<br />

Grundlage ist der Gewinn vor Einkommensteuer (= zu versteuernder Gewinn lt. Steuerbilanz); er wird in<br />

Bezug gesetzt zu den Gesamterträgen (in %).<br />

Cash-Flow = Gewinn vor Steuer + Abschreibungen<br />

Kapitalumschlagshäufigkeit<br />

1<br />

Sitzplätze im Freien nur zu 25% berücksichtigt<br />

= Betriebserträge<br />

Bilanzsumme<br />

86<br />

Die aktuellste Version finden Sie unter www.der<strong>perfekte</strong>gastgeber.info<br />

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