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3000 Jahre staunen - Württembergische Landesbibliothek

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5. Epistolae et Evangelia. Deutsch. 1474.<br />

Sog. Plenarium<br />

Der Vorbehalt der Römischen Kirche gegen den Laiengebrauch<br />

der Vollbibel betraf nicht die deutschen Übersetzungen der<br />

altkirchlichen Perikopen, die während der Inkunabelzeit und<br />

danach reichlich erschienen.<br />

Das sind die seit der Antike gebräuchlichen Leseabschnitte aus<br />

den Apostelbriefen und inhaltlich passend dazu aus den Evangelien<br />

innerhalb des Ablaufs der Messfeier für Lesung und Predigttext.<br />

Diese Tradition haben später die evangelischen Kirchen<br />

beibehalten. Und bis zum heutigen Tag ist wenigstens hier eine<br />

Gemeinsamkeit bei den gottesdienstlichen Handlungen. Beide<br />

Konfessionen haben im Lauf der letzten Jahrhunderte die Lesetexte<br />

in Jahrgangsreihen je für sich ausgeweitet.<br />

In der Anfangszeit des Buchdrucks bis in die Reformationszeit<br />

hinein nannte man eine solche übersetzte Zusammenstellung<br />

Plenarium, und meinte damit eine vollständige Sammlung der<br />

Perikopen.<br />

Der tüchtige Buchdrucker Günther Zainer in Augsburg ist hier<br />

mit einer Inkunabel repräsentiert, in der die Initialen zu den<br />

jeweiligen Evangelientexten figürlich gestaltet sind.<br />

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