Jagdmagazins - Wild und Hund
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Birkwild Kampfläufer<br />
Kranich Rohrweihe<br />
Bekassine Sumpfohreule<br />
Großer Brachvogel Moorfrosch<br />
Uferschnepfe Kreuzotter<br />
Goldregenpfeifer Wald-, Berg- oder<br />
„Mooreidechse“<br />
det sich aus abgestorbenem Pflanzenmaterial<br />
der ebenso bekannte wie geschätzte<br />
Torf. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig.<br />
Die Gewässer verlanden <strong>und</strong> „wachsen“<br />
von den Seiten her in den Flachwasserzonen<br />
zu. Es entsteht ein nährstoffreiches<br />
Flach- oder Niedermoor mit einer<br />
reichhaltigen Pflanzenwelt, so, wie sie auch<br />
in den Uferbereichen von Seen <strong>und</strong> Teichen<br />
anzutreffen ist.<br />
Zunächst durch die große Nässe noch<br />
unterdrückt, bilden sich später an den Rändern<br />
Bruchwaldgesellschaften zumeist mit<br />
Erlen <strong>und</strong> Weiden (Niedermoorbruchwald).<br />
Zahlreiche Niedermoore wurden schon<br />
recht früh entwässert, um ihre nährstoffreichen<br />
Böden landwirtschaftlich nutzen<br />
zu können. Hochmoore „wachsen“ – so<br />
merkwürdig das klingen mag – auf einem<br />
wasser<strong>und</strong>urchlässigen Untergr<strong>und</strong> oberhalb<br />
des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels, auf dem sich<br />
Wasser staut <strong>und</strong> nicht ablaufen oder ins<br />
Gr<strong>und</strong>wasser versickern kann. Hochmoore<br />
sind folglich auch durch eine positive Wasserbilanz<br />
gekennnzeichnet. Es wird – vereinfacht<br />
ausgedrückt – mehr Wasser zugeführt,<br />
als durch Verdunstung entzogen<br />
wird. Die Bildung von Hochmooren ist also<br />
nur in Klimagebieten mit ausreichenden<br />
Niederschlägen möglich.<br />
Die charakteristischen Pflanzen der<br />
Hochmoore sind Torfmoose der Gattung<br />
Torfmoos<br />
(Sphagnum;<br />
ca. 40 Arten)<br />
FOTO: DR. KARL-HEINZ BETZ<br />
Tiere im Moor <strong>und</strong> seinen Randbereichen<br />
Pflanzen im Moor<br />
Scheidiges Wollgras Besenheide<br />
Schmalblättriges Wollgras Glockenheide<br />
Sonnentau (3 Arten) Fieberklee<br />
Moosbeere Moorbirke (Randbereich) Sumpfkalla<br />
Krähenbeere Gagelstrauch Moorlilie<br />
Mit den Mooren<br />
gingen auch die<br />
Birkwildbesätze<br />
zurück.<br />
Wollgras (im Bild) <strong>und</strong> Torfmoose<br />
gehören zu den charakteristischen Arten.<br />
Sphagnum. Sie entziehen nach ihrer Ansiedlung<br />
dem Wasser Mineralien <strong>und</strong> geben<br />
dafür Wasserstoffionen ab. Der pH-Wert<br />
sinkt. Durch das von ihnen geschaffene<br />
saure Milieu entziehen die Torfmoose fast<br />
allen anderen Pflanzenarten die Lebensgr<strong>und</strong>lage.<br />
Hochmoore sind folglich extrem<br />
nährstoffarme Lebensräume. Später, wenn<br />
die Torfmoose eine geschlossene Decke gebildet<br />
haben, wachsen sie quasi auf sich<br />
selbst weiter – je höher die Jahresniederschläge<br />
sind, umso schneller.<br />
Zahlreiche Entwässerungsmaßnahmen<br />
jedoch haben vielerorts zu einem Absacken<br />
des Moorkörpers geführt. In der Folge ist<br />
die ursprüngliche Form des Hochmoores<br />
kaum oder nicht mehr zu erkennen. Die in<br />
den unteren Schichten absterbenden Torfmoose<br />
bilden den sogenannten Hochmoortorf<br />
<strong>und</strong> letztlich erneut eine wasser<strong>und</strong>urchlässige<br />
Schicht.<br />
Ebenso können sich Hochmoore auch<br />
auf den Torfschichten von Niedermooren<br />
bilden. Offene Wasserflächen werden von<br />
den Torfmoosen überwachsen. Die so gebildeten<br />
Schwingrasen wurden manchem<br />
Moorwanderer zum tödlichen Verhängnis.<br />
Doch sind durchaus nicht alle gef<strong>und</strong>enen<br />
„Moorleichen“ auf Unfälle zurückzuführen.<br />
Moore galten schon bei den alten Germanen<br />
als eine Zone, in der sich das Reich<br />
der Götter von der Welt der<br />
Irdischen schied. Um ihre Götter zu ehren<br />
<strong>und</strong> zu besänftigen, opferten (versenkten)<br />
sie in den Schwing rasen Tiere, Schmuck,<br />
ganze Boote, aber auch Menschen. Die Opferplätze<br />
waren durch hölzerne Götzen gekennzeichnet.<br />
Bis heute aber verschwindet<br />
manche Leiche im Moor. Der Mythos<br />
lebt weiter ...<br />
FOTO: JÜRGEN SCHIERSMANN<br />
Fragen<br />
1. Welche typische Moorpflanze zählt zu den<br />
fleischfressenden Arten?<br />
2. Warum zählen Hochmoore zu den artenarmen<br />
Lebensräumen?<br />
3. In welchen beiden B<strong>und</strong>esländern finden sich heute<br />
noch die meisten <strong>und</strong> größten Moorgebiete?<br />
Antworten: 1) Sonnentau, 2) saures Milieu <strong>und</strong> extreme Nährstoffarmut,<br />
3) Niedersachsen, Bayern<br />
e<br />
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