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Meine Post in guten Händen - WiM

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SPECIAL: GRÜNDUNG | NACHFOLGE<br />

Im Namen der Rose<br />

Schicke Mode, beispielhafte Mitarbeiterführung und<br />

<strong>in</strong>ternationales Engagement: Das s<strong>in</strong>d Erfolgsrezepte<br />

der AnRa-Mode GmbH, Rothenburg o.d. Tauber,<br />

die <strong>in</strong> diesem Jahr den IHK-Gründerpreis <strong>in</strong> der Kategorie<br />

„Markterfolg und Soziale Verantwortung“ gewann.<br />

Ohne die Rose geht bei AnRa-Mode<br />

praktisch nichts: Die Blume ist e<strong>in</strong> fester<br />

Bestandteil und Merkmal der Kollektion.<br />

„Die Pfl anze begleitet mich schon<br />

me<strong>in</strong> ganzes Leben“, sagt Anett Rafoth (43),<br />

Gründer<strong>in</strong> und Geschäftsführende Gesellschafter<strong>in</strong><br />

des jungen Unternehmens. Entsprechend<br />

ist ihre Mode für Frauen zwischen<br />

30 und 50: fem<strong>in</strong><strong>in</strong>, s<strong>in</strong>nlich, lebensfroh und<br />

– natürlich – fl oral.<br />

In den beiden Läden <strong>in</strong> Rothenburg o.d.<br />

Tauber bietet das 2007 gegründete Unternehmen<br />

„<strong>in</strong>dividuelle Damenmode zu e<strong>in</strong>em bezahlbaren<br />

Preis“. Die Röcke, Kleider, Blusen,<br />

Mäntel oder Jacken <strong>in</strong> Größen bis 52 („fem<strong>in</strong><strong>in</strong>e<br />

Größe“) werden überwiegend aus Naturmaterialien<br />

hergestellt. In der „<strong>in</strong>nenliegenden<br />

Manufaktur“ können die Kund<strong>in</strong>nen<br />

zusehen, wie die Unikate genäht werden.<br />

„Und die Mode wird auch sofort angepasst“,<br />

sagt Anett Rafoth, die ihren Kund<strong>in</strong>nen beim<br />

E<strong>in</strong>kauf gleich e<strong>in</strong>e Stilberatung bietet.<br />

Neben der Bekleidungs-Kollektion, die nur<br />

<strong>in</strong> den Rothenburger Geschäften und auf<br />

Messen zu kaufen ist, fertigt AnRa auch Accessoires<br />

wie Schals, Gürtel, Hüte, Mützen<br />

oder Pulswärmer, die <strong>in</strong> Boutiquen im In-<br />

und Ausland sowie über den Versandhandel<br />

vertrieben werden. Diese meist verwandelbaren<br />

Elemente – die Schals können beispielsweise<br />

auch als Gürtel oder Top getragen werden<br />

– s<strong>in</strong>d überwiegend aus Wolle, Baumwolle,<br />

Seide sowie Designerstoffen. Und immer<br />

bestickt mit Filz- oder Seidenrosen. Produziert<br />

wird <strong>in</strong> Rothenburg sowie <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen,<br />

Feuchtwangen und <strong>in</strong> Tschechien.<br />

26 08 | 11<br />

In der Modewelt ist AnRa mittlerweile e<strong>in</strong><br />

Begriff, viele Kund<strong>in</strong>nen kommen aus ganz<br />

Deutschland nach Rothenburg. Vor allem der<br />

Verkauf der Accessoires, die heute fast zwei<br />

Drittel des Umsatzes ausmachen, boomt. Dabei<br />

war der Start des Unternehmens ganz bescheiden:<br />

„Ich habe die Firma anfänglich aus<br />

eigenen Mitteln fi nanziert, Jahr für Jahr haben<br />

wir den Umsatz und den Gew<strong>in</strong>n gesteigert“,<br />

sagt Anett Rafoth.<br />

Den Weg <strong>in</strong> die Modebranche hat sie über<br />

Umwege gefunden, denn eigentlich ist sie gelernte<br />

Erzieher<strong>in</strong> und hat bis vor e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derheim geleitet. Aber Mode hat<br />

sie schon immer fasz<strong>in</strong>iert, bereits <strong>in</strong> ihrer<br />

K<strong>in</strong>dheit hat die „Autodidakt<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> ihrer Heimat<br />

Mecklenburg-Vorpommern gerne<br />

Schmuck und Accessoires gebastelt: „Aus den<br />

wenigen Rohstoffen, die mir <strong>in</strong> der damaligen<br />

DDR eben zur Verfügung standen und<br />

überwiegend aus Altmaterial.“ Weil sie merkte,<br />

dass ihr Schmuck gut ankommt, meldete<br />

sie bereits mit 18 e<strong>in</strong> Gewerbe an und verkaufte<br />

ihre Kreationen auf Märkten. Heute<br />

entwirft sie nicht nur ihre eigene Modekollektion<br />

und Accessoires, sondern designt<br />

auch ihre eigenen Stoffe, die sie dann stricken<br />

lässt. Dabei orientiert sie sich nicht an Modetrends:<br />

„Ich hatte schon immer me<strong>in</strong>en eigenen<br />

Stil, ich wollte schon immer <strong>in</strong>dividuell<br />

se<strong>in</strong>.“<br />

2006 bekam die Pädagog<strong>in</strong> die Gelegenheit,<br />

als Designer<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rothenburger<br />

Modegeschäft zu arbeiten, das eigene Kollektionen<br />

produzierte. Doch nach nur e<strong>in</strong>em<br />

Jahr musste das Unternehmen schließen.<br />

Ihr Partner für<br />

EXISTENZGRÜNDUNG<br />

Michael Salleck<br />

Michael Popp<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Olaf Röthig<br />

Nicole Baaske<br />

Fachanwält<strong>in</strong> für Steuerrecht<br />

Steuerberater<strong>in</strong><br />

Spardorfer Straße 26<br />

91054 Erlangen<br />

Tel.: 09131/97 47 99-0<br />

www.salleck.de<br />

Foto: Fuchs<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> Anett Rafoth setzt auf<br />

fem<strong>in</strong><strong>in</strong>es und fl orales Design.<br />

Und so nutzte sie „die Chance ihres Lebens“<br />

und übernahm den Laden <strong>in</strong> der Altstadt.<br />

Kurzentschlossen machte sie sich selbstständig<br />

und gründete ihr eigenes Mode-Label<br />

AnRa, zunächst als E<strong>in</strong>zelunternehmen mit<br />

drei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen aus dem alten Team.<br />

Heute beschäftigt Anett Rafoth an den beiden<br />

Rothenburger Standorten 25 Mitarbeiter,<br />

die sie als ihr wichtigstes Kapital sieht:<br />

„Ich will das Potenzial der Leute für die weitere<br />

Entwicklung des Unternehmens nutzen.“<br />

Dazu hat sie den „kreativen Freitag“<br />

e<strong>in</strong>geführt, an dem die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen eigene<br />

Ideen entwickeln dürfen. „Wenn etwas<br />

dabei ist, was der Mehrheit gefällt, wird es<br />

auch umgesetzt.“ Alle s<strong>in</strong>d außerdem mit e<strong>in</strong>em<br />

Prozent am Gew<strong>in</strong>n beteiligt. Soweit es<br />

möglich ist, können die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />

von denen viele über 50 Jahre alt s<strong>in</strong>d, die Arbeitszeit<br />

selbst e<strong>in</strong>teilen. Zum Team gehören<br />

auch schwerbeh<strong>in</strong>derte Angestellte und Mütter<br />

mit Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern, die ihre K<strong>in</strong>der auch<br />

schon e<strong>in</strong>mal mit <strong>in</strong> den Betrieb br<strong>in</strong>gen<br />

können. Zusätzlich gewährt Anett Rafoth<br />

zwei K<strong>in</strong>dern ihrer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen monatlich<br />

e<strong>in</strong>en Bildungszuschuss.<br />

Für die Zukunft s<strong>in</strong>d die Weichen weiter<br />

auf Expansion gestellt: Im Herbst wird Anett<br />

Rafoth e<strong>in</strong> drittes Geschäft <strong>in</strong> Rothenburg eröffnen<br />

und dort Kunsthandwerk aus<br />

Deutschland als Handelsware verkaufen. Außerdem<br />

will sie den Vertrieb der Accessoires<br />

im Ausland ausbauen, wobei sie zunächst die<br />

Accessoire-Messe <strong>in</strong> New York im Visier hat:<br />

„Gerade unsere amerikanischen Kund<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d begeistert von unseren Accessoires aus<br />

Naturmaterialien.“ Ihre Bekleidungs-Kollektion<br />

soll es dagegen auch <strong>in</strong> Zukunft nur <strong>in</strong><br />

Rothenburg geben. leo. ■<br />

www.anra-mode.de

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