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Weleda Magazin, Sommer 2011 PDF-Download

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Foto: Privat<br />

Jens Heisterkamp, geb. 1958,<br />

studierte Literaturwissenschaft und<br />

Geschichte. Er ist Autor und Herausgeber<br />

zahlreicher Bücher, verantwortlicher<br />

Redakteur der Zeitschrift<br />

«info3 – Anthroposophie im Dialog»<br />

und Gründungsmitglied der neuen<br />

Zeitschrift «Wir – Menschen im<br />

Wandel».<br />

Geld neu erfinden<br />

www.wir-menschen-im-wandel.de | Augabe 01 | Juni <strong>2011</strong> | 7,80 €<br />

Menschen im Wandel<br />

Happy Planet<br />

Zwischen Wohlstand<br />

und Wohlbefinden<br />

Gottes Astronom<br />

Wie ein Astrophysiker<br />

Vernunft und<br />

Glauben verbindet<br />

Gute Stimmung<br />

Warum Musik<br />

der Gesundheit dient<br />

Wo der Geist weht<br />

Die neue Denkkultur<br />

setzt auf Schönheit<br />

Die visionären<br />

Vorschläge der<br />

Margrit Kennedy<br />

Wir – Menschen im Wandel<br />

Alle zwei Monate hilfreicher Lesestoff:<br />

die erste Publikumszeitschrift, in der<br />

Themen der Nachhaltigkeit in Wirt-<br />

schaft und Umwelt verbunden mit<br />

Fragen des Bewusstseins und neuen<br />

Denkens Raum haben.<br />

Was denken Sie über …<br />

… Wachstum,<br />

Herr Heisterkamp?<br />

« Die einseitig auf wirtschaftliches Wachstum fixierte Ordnung<br />

der westlichen Welt wirkt zerstörerisch – daran besteht kein Zweifel mehr.<br />

Trotzdem wurde ich neulich skeptisch, als ein Ökologie-Aktivist meinte:<br />

Ein Baum wächst ja auch nicht grenzenlos in den Himmel, sondern bleibt bei<br />

einer bestimmten Höhe stehen. Warum ich da nicht zustimme? Weil Menschen<br />

keine Bäume sind! Unsere Träume und Ziele wachsen durchaus «in<br />

den Himmel», und das ist gut so, denn als Menschen sind wir so frei, dass wir<br />

hier keinen von der Natur vorgegebenen Grenzen gehorchen. Wir können<br />

uns vielmehr selbst die Ziele unserer Entwicklung setzen. Wir müssen dabei<br />

allerdings weit mehr auf die Folgen achtgeben, als dies in der Vergangenheit<br />

geschehen ist: Folgen für unsere Umwelt, für unsere Mitmenschen und<br />

auch für uns selbst. Wir wollen wachsen als Menschen, nicht als Verbraucher<br />

und Verschwender. Deshalb lautet das Zauberwort «inneres Wachstum».<br />

Das bedeutet nicht unbedingt mehr Wohlstand, mehr Macht und mehr Einfluss,<br />

sondern mehr Anteilnahme und Verantwortung.<br />

Im Laufe meiner Biographie stehen meine eigenen Pläne im Vordergrund. Ich<br />

gehe einer Ausbildung und meinem Beruf nach und gestalte mein persönliches<br />

Lebensumfeld nach meinen Idealen. Ich bin für mich selbst verantwortlich.<br />

Mit wachsendem Bewusstsein weitet sich mein Gesichtsfeld: Ich spüre<br />

eine tiefergehende Verbundenheit mit dem, was mich umgibt, fühle mich<br />

von den Problemen unserer Zeit angesprochen, auch wenn ich nicht direkt<br />

persönlich betroffen bin. Zu den Menschen meiner näheren Umgebung tritt<br />

die Sorge um Fragen hinzu, die einen viel weiteren Horizont haben: Kann<br />

ich es mir selbst gutgehen lassen, während es anderen Menschen schlechtgeht?<br />

Kann ich Produkte geniessen, die andere unter schwer erträglichen<br />

Umständen herstellen mussten? Bin ich in Lebensweisen verstrickt, die<br />

unsere Umwelt und den Planeten krank machen?<br />

Menschen sind nicht von Natur aus gleichgültig. Die Fähigkeit der Sorge für<br />

andere ist uns in die Wiege gelegt. Wir können dies erweitern, wenn wir uns<br />

klarmachen, dass wir alle in einem ungetrennten Bewusstsein verbunden<br />

sind. Mit einem weiter werdenden Bewusstsein wächst der Kreis unserer<br />

Anteilnahme im Denken wie im Handeln. Das ist kein moralischer Zwang,<br />

sondern die logische Folge einer inneren Entwicklung. Wir eignen uns dann<br />

auch Sorgen und Probleme an, die nicht im strengen Sinn «die eigenen» sind,<br />

und versuchen, durch unser Verhalten die Umstände zu verbessern: durch<br />

bürgerschaftlichen Einsatz, durch bewusstes Kaufverhalten, durch eine<br />

achtsamere Lebensweise. Um zum Bild des Baums zurückzukehren: Es sind<br />

Jahresringe des inneren Wachstums, die wir um den Kern unserer Persönlichkeit<br />

bilden. Und anders als bei den Bäumen ist diesem Wachstum keine<br />

Grenze gesetzt – es kann schliesslich die ganze Menschheit einschliessen.<br />

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