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UNIversum - Max & Julius

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mit der Teilnahme am Kosovokrieg 1999<br />

dem ersten deutschen Kriegseinsatz seit<br />

Ende des zweiten Weltkrieges zu. Bis zum<br />

heutigen Tag töten und sterben deutsche<br />

Soldaten in Auslandseinsätzen auf der<br />

ganzen Welt. Und die Linke tritt nach wie<br />

vor im Wahlkampf gegen Sozialabbau und<br />

Hartz 4 an. Sie zeigten in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern<br />

trotzdem keine<br />

Skrupel eben jenes durchzusetzen.<br />

Die bürgerlichen Parteien findet ihr<br />

sicher auch nicht besser.<br />

Naja, die FDP wirbt schon immer, wie<br />

auch im aktuellen Wahlkampf, mit Bürgerrechten.<br />

Dennoch stimmten sie beispielsweise<br />

dem „großen Lauschangriff“<br />

und den sogenannten Antiterrorgestzen<br />

nach dem 11. September zu. Und die Wahlversprechen<br />

der cDU gehen selten über<br />

Sprechblasen wie „Wir haben die Kraft“<br />

hinaus. Diese Kraft haben sie tatsächlich -<br />

und zwar für Sozialabbau, Überwachung<br />

und Kriegseinsätze. Diese Auswahl von<br />

Beispielen macht klar, dass es sich hierbei<br />

nicht mehr um Koalitionskompromisse<br />

handelt. Vielmehr werfen die Parteien<br />

ihre Kernpositionen über Bord.<br />

Da muss man eben das kleinere Übel<br />

Anzeige<br />

wählen.<br />

Auch die oft erwähnte „Wahl des kleineren<br />

Übels“ ist abhängig von den jeweiligen<br />

Sachzwängen. Das ein oder andere Wahlversprechen,<br />

zum Beispiel „keine Studiengebühren“<br />

oder Atomausstieg, mag eine<br />

Wahl überdauern. Dies gilt allerdings nur<br />

bis zu dem Punkt an dem andere, wirtschaftliche<br />

zwänge überwiegen.<br />

Woran liegt das euerer Meinung<br />

nach?<br />

Sowohl die Möglichkeit Wahlversprechen<br />

zu brechen, als auch eine Dominanz wirtschaftlicher<br />

zwänge sind die grundlage<br />

der hiesigen Wirtschaftsordnung und ihrer<br />

parlamentarischen Demokratie. Diese<br />

Wirtschaftsordnung ist im grundgesetz<br />

festgeschrieben und kann von den Parteien<br />

auch dann nicht geändert werden,<br />

sollte der politische Wille dazu vorhanden<br />

sein. Denn den Zwang zur profitablen<br />

Wirtschaft zu gunsten einer an Bedürfnis<br />

der Menschen ausgerichteten Wirtschaft<br />

abzuschaffen bedeutet zwangsläufig das<br />

Infragestellen des individuellen Reichtums<br />

einiger Weniger. Letzteres, als das<br />

große Versprechen einer chance auf das<br />

individuelle glück, ist die Säule dieser<br />

gesellschaft. Dementsprechend wäre jede<br />

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