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UNIversum - Max & Julius

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Die Uni ist ein Staat im Staat. Deshalb<br />

gibt es in der Uni gewählte gremien, die<br />

Entscheidungen treffen. Diese gremien<br />

sind recht zahlreich und es ist schwierig,<br />

einen Überblick darüber zu bekommen.<br />

In vielen davon sitzen Professoren und<br />

Studenten. Vier gruppen von Personen<br />

gibt es an der Universität: Professoren,<br />

wissenschaftliche und nicht wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter und Studenten. Doch<br />

nach welcher Logik geht die Besetzung der<br />

gremien? Welche der vier gruppen sollte<br />

wie stark vertreten sein? Meiner Meinung<br />

nach gibt es allgemein drei Möglichkeiten,<br />

ein gremium in demokratischem Sinne zu<br />

besetzen:<br />

1. Eine gerechte Wahl entscheidet über<br />

die zusammensetzung. Die Frage, was<br />

eine gerechte Wahl ist, und wie sie organisiert<br />

sein muß, ist ein anderes Thema.<br />

Viel wichtiger sind hier die beiden anderen<br />

Möglichkeiten.<br />

2. Alle gruppen sind gleich stark vertreten.<br />

Das wäre paritätisch.<br />

3. Die gruppen sind im gleichen Verhältnis<br />

vertreten, das sie an der Uni haben.<br />

Das bedeutet je größer eine gruppe ist,<br />

desto stärker ist sie vertreten.<br />

Ein Beispiel für paritätische Besetzung<br />

ist die EU-Kommission. Jedes Land hat<br />

momentan einen Sitz, egal wie groß es<br />

ist. Ein Beispiel für eine Besetzung nach<br />

gruppengröße ist der Bundesrat, wobei<br />

man hier dazusagen muß, daß die Anzahlen<br />

der Vertreter nicht genau das gleiche<br />

Verhältnis haben wie die Bevölkerungen<br />

der Länder. Aber große Länder haben<br />

viele Sitze und kleine haben wenige.<br />

Wie ist es an der Uni? Hier liegt bei den meisten<br />

gremien keine der drei Möglichkeiten<br />

vor. Egal wie man rechnet, Studenten<br />

sind an der Uni immer in der Mehrheit<br />

In den Topf geguckt!<br />

Demokratie an der Uni<br />

und Professoren in der Minderheit. In den<br />

gremien ist es genau umgekehrt. Professoren<br />

haben in der Regel die Mehrheit,<br />

Studenten sind in der Minderheit vertreten.<br />

Wir haben also weder paritätische<br />

noch verhältnismäßige Besetzung und<br />

durch eine Wahl ist dieses Missverhältnis<br />

auch nicht entschieden worden. Bestes<br />

Beispiel ist hier der Senat: acht Personen,<br />

davon fünf Professoren, ein wissenschaftlicher<br />

und ein nichtwissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter und nur eine Studentin!<br />

Es gibt unter den gremien nur eine<br />

gruppe von Ausnahmen: Die Kommissionen<br />

zur Verwendung der Studiengebühren<br />

sind paritätisch besetzt, zur<br />

Hälfte mit Professoren und zur Hälfte<br />

mit Studenten. Das nenne ich jedoch keineswegs<br />

eine gerechte Besetzung. Immerhin<br />

wird hier über geld entschieden, das zu<br />

100% aus dem geldbeutel der Studenten<br />

bzw. deren Eltern kommt. Warum sollte<br />

auch nur ein einziger Professor darüber zu<br />

entscheiden haben? Diese gremien müssten<br />

zu 100% mit Studenten besetzt sein.<br />

zumindest bei der Mitbestimmung in Sachen<br />

Studiengebühren tut sich im Moment<br />

etwas. Der Senat will demnächst die Studienbeitragssatzung<br />

ändern. Der studentische<br />

Konvent, das Studierendenparlament,<br />

hat kürzlich auch darüber diskutiert<br />

und reicht Änderungsvorschläge über die<br />

studentische Senatorin im Senat ein. Wir<br />

dürfen gespannt sein, wie wichtig den Professoren<br />

im Senat unsere Vorschläge sind.<br />

Text: Frank Alig<br />

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