Bremen erleben! 2015

STADTPORTRÄT 15
In unmittelbarer Nachbarschaft zum neu
entstehenden Überseepark mit direktem
Weserblick entsteht jetzt das Büroprojekt
„Lofthäuser“, in dem moderne Büros zur
Miete angeboten werden.
Georg Skalecki. Dieser Grad ist schmal, und die Flächen
sind immens. Dass die Balance gelingt, daran
zweifelt kaum noch jemand. Die Überseestadt ist
auf Sympathie gebaut.
Mutige Investoren ebnen den Weg
Die Kraft für diese Entwicklung kommt fast allein
aus Bremen selbst – von mutigen Privatinvestoren.
Das sind vor allem die Unternehmen Justus Grosse,
H. Siedentopf und Klaus Hübotter, die bei allem
Wagemut und aller Risikobereitschaft nie den
Boden unter den Füßen verloren haben und dafür
jetzt belohnt werden. Weser Tower und Weser-
Quartier, das Kaffeequartier, die Rösterei, Newport
und Port-Gebäude, Kranhaus und Hafenkopfhaus,
Schuppen 2 und Schuppen 1, das Hafenhochhaus,
Hafenkante und WeserUfer, der Speicher XI, der
Speicher 1, das Weinkontor, ferner die Freizeit- und
Kulturprojekte wie Europahafen mit Marina, die
Hochschule für Künste, das BLG-Forum oder das
Hafenmuseum, Speicherbühne und Alte Feuerwache
sowie Gastronomie und Einzelhandel, nicht
zu vergessen die alteingesessenen Firmen am
Holz- und Fabrikenhafen, der Speicherhof als traditioneller
Logistik-Standort und das Frischezentrum
als erster „Anker“: Was ist das für eine Mischung
geworden!
Spektakulär ist das Entrée mit dem weithin sichtbaren
Weser Tower, der nachts in blauem Licht
erstrahlt. Stararchitekt Helmut Jahn hat ihn gebaut,
22 Stockwerke und 83 Meter hoch; höher ist nur
der Dom. Bauherr Siedentopf hat gleich daneben
das Weser-Quartier errichtet. Über den Hilde-Adolf-
Park erreicht man den Europahafen mit dem Speicher
1, den Portgebäuden, den Häusern Newport
und dem Schuppen 2 sowie dem Hafenhochhaus.
Die Justus Grosse GmbH hat mit der Umnutzung
und Restaurierung bzw. dem Neubau dieser Immobilien
die Überseestadt auf die Spur gebracht. Und
als Entwicklungspionier hat sie auch das Thema
„Wohnen in der Überseestadt“ beflügelt und mehr
als 400 Wohnungen gebaut. Bis 2030 sollen rund
3000 Menschen in der Überseestadt wohnen.
Dritter im Bunde der Überseestadt-Pioniere ist
Klaus Hübotter, der für sein Wirken als Bauunternehmer
und Mäzen zum Ehrenbürger Bremens
gemacht worden ist. Ihm sind Erhalt und denkmalgerechter
Umbau des um 1910 errichteten Speichers
XI zu verdanken.
Hafenkante und Überseepark
Gegenwärtig richtet sich das Augenmerk beispielsweise
auf das Projekt Hafenkante, an dem auch die
städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewoba mit
von der Partie ist. Der Schuppen 3 soll entwickelt
werden. Die Energieunternehmen Reetec oder die
wpd haben in der Überseestadt neue Firmensitze
gebaut. Es gibt eine Flaniermeile am Europahafen,
die bis in die Innenstadt führt, und ein wachsendes
gastronomisches Angebot.
Für die weitere Belebung soll ein anderes Vorhaben
sorgen, ein bis zu 25 000 Quadratmeter großer Erholungspark
genannt Überseepark im Westen der
Überseestadt. Daran arbeiten die WFB und der
Sportgarten Bremen e.V. Es soll ein Platz werden
für junge und ältere Menschen, frei zugänglich für
Sport und Erholung, der Architektur in der Überseestadt
angepasst.
Bremen setzt mit der Überseestadt einen eigenen
Akzent – und braucht Vergleiche mit den Londoner
Docklands und der Hamburger HafenCity wahrlich
nicht scheuen.
Christine Backhaus ■
INFO
www.bremen-hafenkante.de
www.bremen-tourismus.de
www.gewoba.de
www.huewo.de
www.justus-grosse.de
www.siedentopf.de
www.ueberseestadt-bremen.de
www.wfb-bremen.de