Bildungsprogramm 2011 - Evim
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4-11-K-01<br />
Lösungsorientiertes Arbeiten bei Kindeswohlgefährdung<br />
nach § 8a SGB VIII<br />
Mit dem §8a SGB VIII überträgt der Staat einen Teil seines Wächteramtes an die Träger der freien<br />
Jugendhilfe. Er umreißt dabei die Aufgaben von Fachkräften, wie bei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung<br />
vorzugehen ist.<br />
In der Praxis ergeben sich dadurch vielfältige Anforderungen. Zum einen sind im § 8a unbestimmte<br />
Rechtsbegriffe enthalten, die im konkreten Einzelfall einen großen Spielraum zulassen. Zum anderen<br />
erweitert sich die Beziehung der Mitarbeiter zu den Eltern um mehr konfrontative und kontrollierende<br />
Anteile. Die fallbeteiligten Mitarbeiter sind im hohen Maß gefordert, mit eigenen und fremden Gefühlen<br />
professionell umgehen und Beziehungen zu den Eltern auch bei starken Belastungen halten zu<br />
können.<br />
Kompetenzziele<br />
� Verstärkung der Handlungssicherheit der Teilnehmer/-innen<br />
� Erlangung einer Systematik zum zielorientierten<br />
Handeln<br />
� Erwerb von Methoden des Emotionsmanagements<br />
und der Beziehungsgestaltung bei dem<br />
sensiblen Thema „Kindeswohlgefährdung“<br />
In der Praxis gelten diejenigen Fälle als schwierig, bei<br />
denen die Anzeichen diffus und mehrdeutig sind.<br />
Nichts soll übersehen, aber auch niemand zu Unrecht<br />
beschuldigt werden. Über das Erkennen, Einordnen<br />
und Dokumentieren von Anzeichen und Risikofaktoren<br />
einer Kindeswohlgefährdung (KWG) informiert<br />
der Theorieteil.<br />
Drei Viertel des Seminars sind der Praxis gewidmet:<br />
Anzeichen für eine KWG, ob diffus oder eindeutig,<br />
sind bei den Verantwortlichen von widersprüchlichen<br />
Gefühlen begleitet. Das können z. B. Empörung über<br />
Missstände, Entschlossenheit zu schützen, Zweifel an<br />
den eigenen Wahrnehmungen oder Angst vor Konfrontationen<br />
sein. Diffuse Anzeichen und widersprüchliche<br />
Gefühle blockieren oft das notwendig<br />
sichere Auftreten und zielgerichtete Handeln. Im<br />
Seminar werden einfache aber wirkungsvolle Techniken<br />
gezeigt, die Widersprüche in Form eines inneren<br />
Teams zu nutzen.<br />
Darauf aufbauend, folgen Techniken und Strategien<br />
der Elternarbeit: Wie können Eltern konfrontiert<br />
werden, ohne dass diese sich zurückziehen oder ihr<br />
Kind unter Druck setzen. Wie kann elterlicher Widerstand<br />
überwunden, und eine Kooperationsbeziehung<br />
aufgebaut werden? Zum Veranschaulichen und Üben<br />
sind Fallbeispiele der Teilnehmer sehr willkommen.<br />
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Kursdaten<br />
Kurs 1: Do, 09. und Fr, 10.06.<strong>2011</strong><br />
Kurs 2: Mo, 29. und Di, 30.08.<strong>2011</strong><br />
Jeweils von 9.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kursort<br />
In Ihrer Einrichtung<br />
Kosten<br />
Pro Teilnehmer/-in 150,- Euro;<br />
Mindestteilnehmerzahl 12 Personen<br />
Referent<br />
Dipl.-Psychologe Peter Lenz, Kinderschutzfachkraft,<br />
auf § 8a spezialisierter Dozent und Gutachter,<br />
Kinderschutzbund Westkreis Offenbach<br />
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