27.03.2015 Aufrufe

Wanderkarten.pdf

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SEITEN<br />

116 EXTRA<br />

DIE SCHÖNSTEN TOUREN DEUTSCHLANDS<br />

SPEZIAL 2015 • DEUTSCHLAND EURO 4,90<br />

MEHR WISSEN • MEHR WANDERN • MEHR SPASS<br />

Deutschland<br />

Deine schönsten Wege<br />

MIT<br />

10<br />

TOP<br />

45<br />

TRAUM-<br />

ROUTEN<br />

vor der Haustür<br />

10 STADT-<br />

TOUREN<br />

inkl. Karten<br />

zum Nachwandern<br />

ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />

vor Ort<br />

wanderlust


IDENTITY – LEDER MIT<br />

HERKUNFTSNACHWEIS<br />

Meindl hat schon einige Innovationen<br />

im Schuhbereich auf den Weg gebracht –<br />

eine davon ist Meindl Identity ®<br />

Bei den Modellen dieser Serie gibt das Unternehmen einen<br />

detaillierten Herkunftsnachweis auf das verwendete Oberleder.<br />

Damit schafft Meindl mit den Schuhen aus der Meindl<br />

Identity ® -Serie eine lückenlose Transparenz – angefangen<br />

auf der Almwiese, auf der die Rinder weiden und leben,<br />

über die Gerberei, die das Leder in Deutschland nachweislich<br />

umweltschonend gerbt, bis hin zur Produktion<br />

der Schuhe. Schon beim Gerben wird das Leder mit einer<br />

Identifikationsnummer versehen. Jede Lederhaut wird dabei<br />

gesondert von Hand geprägt. Diese Identifikationsnummer,<br />

auch Identity-Nummer genannt, ist später auch im Schuh<br />

verewigt und zwar im Innenteil der Manschette. Damit können<br />

die Kunden die Vita ihres Schuhoberleders auf der Seite<br />

www.identity-leder.de nachverfolgen.<br />

ORIGINAL<br />

Tessin (Lady) Identity<br />

Ascona (Lady) Identity<br />

www.identity-leder.de


Traumrouten 2015 | Editorial<br />

Wandern ist<br />

Lust<br />

Glauben Sie nicht? Versuchen Sie es doch einfach<br />

mal! Denn erstens hat wandern heute kaum noch<br />

etwas mit dem zum tun, über das wir als Kind, Jugendlicher<br />

oder eingefleischter Städter vielleicht mal geschimpft<br />

haben. Heutzutage können wir unser Tempo selbst bestimmen,<br />

ebenso die Route natürlich und: die Anzahl der Pausen!<br />

Begleitende Trends sind Freundschaften pflegen, Zeit mit<br />

der Familie genießen sowie bei vielen auch jüngeren Menschen<br />

eine wiedergewonnene Heimatverbundenheit. Man ist<br />

stolz auf seine Stadt, seine Region, und zelebriert sie nicht<br />

nur durch das Tragen entsprechender T-Shirts oder Taschen,<br />

sondern auch durch Entdeckertouren vor der Haustür.<br />

Hinzu kommt ein (undogmatisches) Interesse an Naturund<br />

Umweltschutz – allein schon der Kinder wegen.<br />

© -VICTOR- /istockphoto.com – Titel: stockone / fotolia.com<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen wir im Sonntagsanzug oder<br />

im besten Kleid dazu gezwungen wurden nach dem Mittagessen.<br />

Und dabei auch noch still sein mussten, während die<br />

Erwachsenen stundenlang nur über Erwachsenenthemen geredet<br />

haben. Wo die Natur nur Nebensache war und wir uns bloß<br />

nicht schmutzig machen durften. Stattdessen immer<br />

schön lächeln und brav sein – was sollen denn<br />

sonst die Tanten und Onkel denken?<br />

Wenn‘s schmutzig wird, gibt‘s heutzutage<br />

Funktionsbekleidung. Dazu<br />

jede Menge spannendes Equipment, mit<br />

der jede Wanderung zusätzliche Reize<br />

erhält. Vorbei sind aber auch die Zeiten,<br />

in denen um jeden Preis der Gipfel erreicht<br />

werden muss. Heutzutage ist der Weg<br />

das Ziel mit all seinen kleinen und<br />

großen Wundern am Wegesrand. Bei<br />

denen man ruhig mal inne halten kann – ohne von der Vorhut<br />

der Herde mit vorwurfsvollen Blicken bestraft zu werden.<br />

Zweitens gilt es heutzutage als schick, am Wochenende<br />

Ballast abzuwerfen und in der Natur nach Balance zu suchen.<br />

Denn aktive Erholung und Naturgenuss sind Teil eines gesellschaftlichen<br />

Mega-Trends, wie er Marktforschern zufolge<br />

höchstens alle 30 Jahre einmal vorkommt. Dafür haben sie<br />

beinahe epochalen Charakter und verändern dabei nicht nur<br />

einzelne Segmente oder Bereiche des Lebens, sondern formen<br />

ganze Gesellschaften um, so Wissenschaftler wie beispielsweise<br />

der berühmte Zukunftsforscher Matthias Horx.<br />

Und drittens wissen wir – und stehen auch dazu –, dass zu<br />

jeder guten Wanderung auch ein kulinarischer Leckerbissen gehört,<br />

auf den wir uns entweder zwischendurch oder am Ende einer<br />

Tour freuen können. Ein leckeres Bier, einen gepflegten Wein,<br />

die berühmte Brotzeit oder andere regionale Spezialitäten<br />

zu denen wir einkehren können mit unserer Familie<br />

oder unseren Freunden. Bei denen wir es uns einfach<br />

nur gut gehen lassen und das Leben genießen.<br />

Denn: Wir haben uns das verdient!<br />

All diese Aspekte bietet wandern<br />

heutzutage – zumindest dann, wenn<br />

Sie den Traumtouren von wanderlust<br />

folgen. Pünktlich zum fünften Geburtstag<br />

haben wir noch einmal alle Highlights der<br />

bisher erschienenen Ausgaben<br />

durchforstet, unsere 45 Favoriten<br />

herausgesucht, sämtliche<br />

Adressen überprüft und aktualisiert, neu gegliedert und jetzt<br />

zusammengefasst zu diesem Sonderheft, das Sie sich getrost<br />

einfach so ins Regal oder auf den Wohnzimmertisch legen können.<br />

Probieren sie uns aus. Probieren Sie mal, demnächst<br />

einen Tag in der Natur zu verbringen. Lassen Sie sich inspirieren,<br />

versorgen Sie sich mit Wissen und freuen Sie<br />

sich auf auf Ihre ganz persönliche Wander-Lust!<br />

Ihr,<br />

Andreas Mayer<br />

Chefredakteur<br />

Spezial | 2015<br />

3


Inhalt<br />

Geltinger Birk<br />

Husum<br />

Nordsee<br />

Hamburg<br />

Altes Land<br />

Lübeck<br />

Uckermark<br />

Worpswede<br />

Berlin<br />

Zwillbrocker Venn<br />

Münsterland<br />

Harz<br />

Reinhardswald<br />

Aachen<br />

Düsseldorf<br />

Sauerland<br />

Bergisches Land<br />

Köln<br />

Westerwald<br />

Nationalpark Hainich<br />

Point Alpha/Thüringen<br />

Sächsische Schweiz<br />

Dresden<br />

Ahrtal<br />

Vulkaneifel<br />

Moseltal<br />

Rheingoldbogen<br />

Hunsrück<br />

Baybachklamm<br />

Frankenwald<br />

Nahetal<br />

Fränkisches Weinland<br />

Saarland<br />

Vorderpfalz<br />

Dahner Felsenland<br />

Heidelberg<br />

Nürnberg<br />

Nürnberger Land<br />

Fränkisches Seenland<br />

Erding<br />

München<br />

Südschwarzwald<br />

Feldbergsteig<br />

Starnberger See<br />

Tegernsee-Region<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

4<br />

Spezial | 2015


Der Norden<br />

IMPRESSUM<br />

MEHR WISSEN.<br />

MEHR WANDERN.<br />

MEHR SPASS.<br />

© AVTG, ArtHDesign, justhavealook, ra-photos, shironosov/istockphoto.com<br />

6 Intro<br />

9 Nordsee<br />

11 Husum<br />

20 Intro<br />

23 Ahrtal<br />

25 Rheingoldbogen<br />

27 Vorderpfalz<br />

29 Saarland<br />

31 Vulkaneifel<br />

33 Westerwald<br />

35 Moseltal<br />

Der Westen<br />

Der Osten<br />

54 Intro<br />

57 Thüringen<br />

59 Sächsische Schweiz<br />

Der Süden<br />

68 Intro<br />

71 Frankenwald<br />

73 Fränk. Seenland<br />

75 Erding<br />

77 Nürnberger Land<br />

13 Worpswede<br />

15 Geltinger Birk<br />

17 Altes Land<br />

37 Dahner Felsenland<br />

39 Nahetal<br />

41 Münsterland<br />

43 Reinhardswald<br />

45 Bergisches Land<br />

47 Hunsrück<br />

49 Sauerland<br />

51 Zwillbrocker Venn<br />

61 Harz<br />

63 Hainich Nationalpark<br />

65 Uckermark<br />

79 Tegernsee-Region<br />

81 Wildbad Kreuth<br />

83 Starnberger See<br />

85 Feldbergsteig<br />

87 Südschwarzwald<br />

Stadtwandern<br />

92 Intro<br />

95 Berlin<br />

97 Köln<br />

99 Hamburg<br />

101 München<br />

103 Aachen<br />

105 Dresden<br />

107 Nürnberg<br />

109 Düsseldorf<br />

111 Lübeck<br />

113 Heidelberg<br />

ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />

vor Ort<br />

wanderlust<br />

Alle hier vorgestellten Touren<br />

wurden von uns selbst vor Ort<br />

recherchiert, nachgewandert<br />

und sorgfältig protokolliert. Wir<br />

unterwerfen uns hier einem<br />

Ehrenkodex, der uns wichtig<br />

ist. Bei keiner unserer großen<br />

Wanderreportagen finden Sie<br />

versteckte Promotions, Kooperationen<br />

oder als Redaktion<br />

getarnte PR. Denn was gibt<br />

es Schlimmeres, als in freier<br />

Natur falsch informiert und<br />

von Prospektmaterial in die<br />

Irre geführt worden zu sein!?<br />

Unseren gesamten Ehrenkodex<br />

können Sie im Internet unter<br />

www.wanderlust-magazin.<br />

de/ehrenkodex nachlesen.<br />

SPEZIAL 2015<br />

VERLAG & ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Brinkmann Henrich Medien GmbH<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon 02354 / 7799-0<br />

Fax 02354 / 7799-77<br />

E-Mail info@sportcombi.de<br />

Internet www.sportcombi.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Thomas Brinkmann, Peter Henrich<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Thomas Brinkmann<br />

LESERSERVICE<br />

Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />

leserservice@wanderlust-magazin.de oder an:<br />

Brinkmann Henrich Medien GmbH,<br />

Leserservice ,<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

REDAKTIONSANSCHRIFT<br />

Schanzenstr. 36, Geb. 31a • D-51063 Köln<br />

Telefon 0221 / 9608-400<br />

Fax 0221 / 9608-550<br />

E-Mail info@wanderlust-magazin.de<br />

Internet www.wanderlust-magazin.de<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Andreas Mayer<br />

STELLV. CHEFREDAKTEURIN<br />

Carolin Katharina Müller<br />

TEXT & GRAFIK<br />

Redaktion wanderlust Ausgaben 2009 – 2014<br />

KARTOGRAFIE<br />

Jochen Fischer<br />

DRUCK<br />

Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />

D-34121 Kassel<br />

SPEZIAL erscheint unregelmäßig als<br />

Supplement in der wanderlust.<br />

Zurzeit ist der Anzeigentarif Nr. 46<br />

vom 1. Juni 2014 gültig.<br />

VERTRIEB EINZELHANDEL<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 5 • D-53340 Meckenheim<br />

Telefon 02225 / 8801-0<br />

EINZELHEFT 4,90 €<br />

BESTELLUNG VON EINZELHEFTEN<br />

nur gegen V-Scheck (Preis = Anzahl Hefte x<br />

4,90 Euro + einmalig 2,50 Euro für Versand u.<br />

Verpackung innerhalb Deutschlands; Österreich,<br />

Schweiz, Benelux, Italien 5,00 Euro, übriges Ausland<br />

6,30 Euro) bei: Brinkmann Henrich Medien GmbH,<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen oder unter<br />

www.wanderlust-magazin.de<br />

ANZEIGEN<br />

Brinkmann Henrich Medien GmbH<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon 02354/7799-0<br />

Fax 02354/7799-77<br />

E-Mail anzeigen@sportcombi.de<br />

Ansprechpartner:<br />

Erik Hornung (Ltg.) (DW -13)<br />

Ulrich Onnasch (Sport) (DW -10)<br />

Astrid Eisenblätter (DW -14)<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages<br />

oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens<br />

bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />

Copyright für alle Beiträge: Brinkmann Henrich<br />

Medien. Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim<br />

Verlag. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck<br />

redaktioneller Beiträge und Nutzung der Daten in<br />

elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Brinkmann Henrich Medien GmbH.<br />

Gerichtsstand: Meinerzhagen<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder<br />

wird nicht gehaftet. Anspruch auf Ausfallhonorar,<br />

Archivgebühren und dgl. besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge müssen nicht die Meinung der<br />

Redaktion wiedergeben. Änderungen und Kürzungen<br />

der Manuskripte behält sich die Redaktion vor.<br />

Alle in<br />

veröffentlichten Touren und Daten,<br />

wie Öffnungszeiten, Telefonnummern usw., sind nach<br />

bestem Wissen aktuell recherchiert. Wir können<br />

jedoch leider keine Haftung für die Richtigkeit der<br />

Angaben übernehmen. Die Redaktion bittet um Verständnis,<br />

wenn angekündigte Themen aus aktuellem<br />

Anlass verschoben werden.<br />

Gedruckt auf umweltschonendem, 100 % chlorfrei<br />

gebleichtem Papier.<br />

ist ein Titel der BHM-Gruppe.<br />

Spezial | 2015<br />

5<br />

FACHHANDEL


Der Norden<br />

© ra-photos/istockphoto.com<br />

6<br />

Spezial | 2015


Geltinger Birk<br />

Husum<br />

Nordsee<br />

Worpswede<br />

Altes Land<br />

Der Norden<br />

Spezial | 2015<br />

7


Der Norden<br />

Von wegen,<br />

nur flach!<br />

Was haben Wandertouren aus Norddeutschland in einem Wandermagazin zu suchen? Keine<br />

Berge, keine Täler … ist das nicht alles fürchterlich langweilig? So kann nur jemand denken,<br />

der sich noch nie von der unglaublichen Kraft des Meeres mit seinen kleinen und großen Naturwundern,<br />

dem Wind und der beeindruckenden Weite hat fesseln lassen. Und der wohl auch<br />

noch nie ein wirklich frisches Fischbrötchen gegessen hat …<br />

Schon nach wenigen Minuten hier oben im Wind und Wetter<br />

des Nordens kann man die Menschen verstehen, die hier,<br />

und nur hier, glücklich sind: Die leicht salzige Meerluft, die<br />

Kenner vermeintlich schon kurz hinter Bremen riechen, die unglaubliche<br />

Weite, die nur eine Natur ohne (störende) Hügel bieten<br />

kann, der Wind, die „Brise“, die steif, aber stets erfrischend weht,<br />

und natürlich das Meer …<br />

Dass die Norddeutschen an sich ebenfalls als etwas steif gelten,<br />

mag unmittelbar damit zusammenhängen. Wer will schon reden,<br />

wenn er gerade auf‘s Wasser schaut, das so beruhigend,<br />

faszinierend, so „ohne Worte“ sein kann?<br />

Wer jetzt aber glaubt, Norddeutschland ließe<br />

sich nur per Kutter oder beim Angeln erforschen,<br />

der irrt gewaltig: Allen voran<br />

sind hier tatsächliche Wanderungen<br />

durch das legendäre Watt – seit<br />

2009 auch Weltkurlturerbe –, die<br />

einzigartige Einblicke in das Leben<br />

zwischen Ebbe und Flut, mit dem<br />

Watt und in ihm bieten – nämlich<br />

auf das, was unten zwischen Schlick<br />

und Sand lebt und sich nur zu Fuß und<br />

mit hochgekrempelten Hosen entdecken<br />

lässt.<br />

Wie auf unserer Wattwanderung von Cuxhaven<br />

nach Neuwerk, die vorbei am Friedhof der Namenlosen<br />

bis hin zu Hamburgs einziger Fußwaschanlage führt und nicht<br />

nur auf dem Nordseeboden erfolgt, sondern auch noch für jeden<br />

Ornithologen ein Abenteuer ist. Und auch sonst haben wir uns<br />

bemüht, ihnen den Norden mit einzigartigen Touren schmackhaft<br />

zu machen, die so in keinem Reiseführer stehen.<br />

So unser Wandertipp für Husum: Zwischen Schafen, weiten Nordseeblicken<br />

und dem allgegenwärtigen Gepuste des Winds „klettern“<br />

wir nahezu unmerklich vom Husumer Marschland auf den Schobüller<br />

Geestrücken. Das Besondere daran: Wir befinden uns am einzigen<br />

Küstenabschnitt des nordfriesischen Festlands, wo Land und<br />

Meer ohne Deich aneinandergeraten dürfen.<br />

Wanderer in Worpswede können sich rund<br />

um das Teufelsmoor austoben und dabei jede<br />

Menge über die Trockenlegung und Renaturisierung<br />

dieser einzigartigen Naturlandschaften erfahren.<br />

Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk trennt<br />

Flensburger Förde und Ostsee. Bei einer Wanderung<br />

auf der Landzunge lassen wir uns von einer Möwe<br />

den Weg zeigen …<br />

Und natürlich kein Besuch im Norden<br />

ohne das Alte Land mit seinen charakteristischen<br />

und einzigartigen Bauernhöfen.<br />

Neben einer schönen Wanderung<br />

haben wir deswegen auch gleich ein<br />

paar Adressen für Sie, wo Sie Obst selber<br />

pflücken und frischen Fisch bekommen können.<br />

Und apropos frischen Fisch: Wer einmal ein wirklich frisches<br />

Fischbrötchen – zum Beispiel direkt auf einem Kutter am Hafen –<br />

genießen konnte, hat auch den wahren Grund entdeckt, warum der<br />

Norddeutsche an sich so ungern seiner Scholle den Rücken kehrt.<br />

Von wegen das Meer oder die Weite – Liebe geht doch bekanntlich<br />

durch den Magen, oder?<br />

© GildedCage/istockphoto.com<br />

8<br />

Spezial | 2015


Nordsee<br />

Wunderwelt Watt<br />

Im Sommer 2009 erhob die<br />

UNESCO das Wattenmeer vor der<br />

deutschen und niederländischen<br />

Nordseeküste zum Weltnaturerbe.<br />

Beim Wattwandern spürt jeder die<br />

weltweit einzigartige Küstenlandschaft<br />

hautnah: schrille Rufe der<br />

Austernfischer, Schlick zwischen<br />

den Zehen, Salz auf den Lippen<br />

und eine tropfende Nase vom Jod<br />

in der Luft.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: gut 10 Kilometer (von<br />

Duhnen aus mehr)<br />

Dauer: drei Stunden<br />

Steigung/Gefälle: eben<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Markierung: Prickenweg<br />

Beste Wanderzeit: April–Oktober<br />

Start: Wattwagenauffahrt in der<br />

Hans-Claußen-Straße, Cuxhaven-<br />

Sahlenburg.<br />

Ziel: Leuchtturm Neuwerk<br />

Wegequalität: nass, glitschig<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zu Fuß nach Hamburg-Mitte<br />

Wettlauf mit dem Wasser<br />

Meistens streben Wanderungen irgendwelchen Höhen entgegen.<br />

Diese bleibt auf dem Boden. Über den Meeresgrund der Nordsee<br />

führt sie von Cuxhaven nach Neuwerk, Hamburgs Vorposten an<br />

der Elbmündung. Trödeln ist nicht – sonst kommt die Flut!<br />

Wandertechnisch ist dies wahrscheinlich<br />

eine der einfachsten<br />

Wanderungen. Vom Start an der<br />

Wattwagenauffahrt in Cuxhaven-<br />

Sahlenburg dem Prickenweg (1)<br />

folgen. Einige Priele (2) kreuzen<br />

und drei Rettungsbaken (3)<br />

passieren. Auf der Insel nach<br />

links gehen. Hinter einer sachten<br />

Rechtskurve liegt rechts der<br />

Friedhof der Namenlosen (4), kurz<br />

darauf kommt die Fußwaschanlage<br />

(5) am Nationalpark-Haus.<br />

Zum Leuchtturm (6) ist es von hier<br />

nur noch ein Katzensprung.<br />

Doch Vorsicht: Sandbänke und<br />

Priele werden von der See ständig<br />

verlagert. Zur Kennzeichnung<br />

des Wattweges nach Neuwerk ist<br />

dieser mit Buschpricken markiert.<br />

Neulinge sollten sich daher einer<br />

vom Wattführer geleiteten Tour<br />

anschließen. Dort erfahren die<br />

Teilnehmer von den Tücken der<br />

Nordsee. Wer unerfahren drauflosstiefelt,<br />

handelt grob fahrlässig<br />

und begibt sich in Lebensgefahr!<br />

Für jeden gilt: Niemals allein ins<br />

Watt und immer bei jemandem<br />

an- und abmelden. Im Rhythmus<br />

der Gezeiten, gut alle sechs<br />

Stunden, wechseln Ebbe und Flut.<br />

Niedrigwasser bezeichnet den<br />

tiefsten Wasserstand der Ebbe,<br />

die Phase ablaufenden Wassers.<br />

Danach kehrt die Strömung sich<br />

um, die Flut kommt, das Wasser<br />

strömt mit etwa fünf Kilometern<br />

pro Stunde hinein. Nach diesem<br />

Naturphänomen muss sich jede<br />

Wattwanderung richten: Zweieinhalb<br />

Stunden vor Niedrigwasser<br />

ist der späteste Zeitpunkt, um<br />

loszulaufen. Unterwegs muss<br />

man die Zeit im Blick behalten.<br />

Zum tiefsten Wasserstand<br />

sollte wieder fester Land boden<br />

unter den Füßen sein. Auch wenn<br />

dann alles noch ganz harmlos<br />

aussieht: Priele laufen zuerst<br />

voll und schneiden mit starker<br />

Strömung schnell den Rückweg<br />

ab. Zuverlässiger Sonnenschutz ist<br />

wichtig: Das Salzwasser auf dem<br />

Watt reflektiert und verstärkt die<br />

Einstrahlung erheblich. Seenebel<br />

kann minutenschnell aufziehen<br />

und die Orientierung ohne Kompass<br />

oder GPS-Gerät unmöglich<br />

machen. Drohen Gewitter, ist es<br />

zu gefährlich, sich auf den Weg zu<br />

machen. Der Wind weht im Watt<br />

heftiger als an der Küste, und es<br />

herrscht erhöhte Blitzschlaggefahr.<br />

Alte Schuhe sind „Barfüßen“<br />

vorzuziehen. Beim Einsinken in<br />

den Schlick schneiden scharfe<br />

Muschelkanten rasch kleine<br />

Wunden in die nackten Fußsohlen.<br />

Im Nationalpark:<br />

Natur hat Vorrang<br />

Der Nationalpark ist in zwei<br />

Schutzzonen unterteilt. Zone 1<br />

bildet den Kernbereich, in dem<br />

Menschen außen vor bleiben sollen.<br />

Ausnahmen bilden direkt an<br />

die Küste grenzende Wattgebiete,<br />

Wattwanderwege und Fischerei.<br />

Zone II puffert die Ruhezonen<br />

der Natur ab: Baden, Segeln und<br />

traditionelle Krabbenfischerei<br />

sind erlaubt, weniger nachhaltige<br />

Nutzungen sollen verhindert werden.<br />

Der Prickenweg durchläuft<br />

Zone I, darf daher nicht verlassen<br />

werden. Freies Wattwandern ist<br />

in Zone II und auf dem Kleinen<br />

Vogelsand in Zone I nordöstlich<br />

von Neuwerk erlaubt.<br />

Spezial | 2015<br />

9


Der Norden<br />

Nordsee<br />

© istockphoto.com/dirk70<br />

Ein Leben zwischen Ebbe und Flut:<br />

Am Wattenmeer der Nordsee.<br />

Anreisen und zurückkommen<br />

Anreisen: Mit der Bahn über Bremen mit Elbe-Weser- und Nordseebahn,<br />

über Hamburg mit dem Metronom nach Cuxhaven, www.evb-service.de<br />

Mit dem Bus vom Bahnhof Cuxhaven bedienen die Linien 1002 und 1006<br />

Sahlenburg, 1007 und 1001 Duhnen, www.nimmbus.de<br />

Mit dem Pkw von der A 1 an der AS 53 Bremer Kreuz auf die A 27<br />

Richtung Bremerhaven fahren, bei der AS 2 Altenwalde über die B 73<br />

weiter Richtung Cuxhaven, am Ende links und sofort Erste rechts in den<br />

Altenwalder Heideweg. Nach knapp fünf Kilometern links in die Nordheimstraße,<br />

bis sie zur Hans-Claußen-Straße wird. An deren Ende beginnt<br />

die Wattwanderung, zum Parken vorher links in die Hans-Retzlaff-Straße<br />

biegen (Parkautomat: 3 Euro pro Tag).<br />

Fähre::Reederei Cassen Eils („MS Flipper“), Bei der Alten Liebe 12,<br />

27472 Cuxhaven, Tel.: 04721/32211, www.helgolandreisen.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Von Cuxhaven nach Neuwerk<br />

Prickenweg: Bündel aus<br />

1<br />

Birkenreisig markieren<br />

die Strecke von Sahlenburg und<br />

Duhnen quer durchs Watt nach<br />

Neuwerk. Die Pricken werden jedes<br />

Jahr neu in etwa 50 Zentimeter<br />

tief gebohrte Löcher gesteckt. Der<br />

Weg macht einige Schlenker, um<br />

tiefe Priele zu umgehen.<br />

Priel: Hier heißt es, Hosen<br />

2<br />

hochkrempeln! Einige der gut<br />

knietiefen Wasserläufe sind auf<br />

dem Weg zur Insel zu durchqueren.<br />

In diesen Rinnen fließt das Wasser<br />

zuerst zurück ins Watt. Die flachen<br />

Gräben verwandeln sich schnell in<br />

reißende Flüsse – und können so<br />

zur tödlichen Falle werden.<br />

Rettungsbake: Der Knast<br />

3<br />

für Bummler. Auf einem<br />

Alu-Mast mit Leiter sitzt ein Faradaykäfig.<br />

Der Gitterkorb schützt<br />

vor Flut und Blitzschlag. Decken<br />

und Signalgeräte befinden sich<br />

auf der Plattform. Missbrauch als<br />

Aussichtsposten ist strafbar. Drei<br />

stehen am Weg zwischen Cuxhaven<br />

und Neuwerk.<br />

Friedhof der Namenlosen:<br />

4<br />

Romantisch unter ein paar<br />

Bäumen liegen hier die namenlosen<br />

Seefahrer begraben, die die<br />

Flut früher ans Neuwerker Land<br />

spülte. Heute werden angetriebene<br />

Leichen auf das Festland<br />

überführt und dort beigesetzt.<br />

Hamburgs einzige Fußwaschanlage:<br />

Meist das erste<br />

5<br />

Ziel der Wattwanderer. Endlich<br />

Schlick und Sand zwischen den<br />

Zehen ausspülen. Welch Wohltat<br />

bei kühlen Temperaturen, wieder<br />

trockene und saubere Schuhe<br />

an den Füßen zu haben. Gleich<br />

daneben sind Toiletten und das<br />

Nationalpark-Haus.<br />

Leuchtturm: Das Wahrzeichen<br />

von Neuwerk ist wort-<br />

6<br />

wörtlich eine Wucht. Der einstige<br />

Wehrturm gegen Piraten gilt als<br />

ältestes Gebäude der Hansestadt<br />

Hamburg. Der Aufstieg lohnt sich:<br />

Blicke über die ganze Insel und das<br />

Wattenmeer bis nach Cuxhaven.<br />

Vogelschutzgebiete<br />

der Schwesterinseln<br />

Auf Scharhörn wohnt ein Vogelwärter.<br />

Wer zur Insel wattwandern<br />

möchte, muss sich vorher beim<br />

dortigen Vogelwart telefonisch anmelden<br />

(Tel.: 04721/28584 oder am<br />

Infozentrum auf Neuwerk), er empfängt<br />

jeden Besucher. Gäste dürfen<br />

nicht während einer Flut auf der<br />

Insel verweilen und nur bis zum<br />

Vogelwärterhaus laufen. Geführte<br />

Wanderungen von Neuwerk nach<br />

Scharhörn finden im Sommer etwa<br />

alle 14 Tage statt. Nigehörn darf<br />

gar nicht betreten werden.<br />

Etappenprofil 1<br />

2 3 4 5 6<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Nordseeromantik<br />

und Küsten-Küche<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Hotel Nige Hus & Restaurant Zum<br />

Anker, das Tüdelüt und die Watt-<br />

Oase, Büffet auf dem Meeresgrund,<br />

Lüder u. Christian Griebel GbR, Haus<br />

Nr. 21, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />

04721/29561, www.inselneuwerk.de<br />

Hus achtern Diek, Familienpension<br />

Griebel, Reiterhof, Strohlager und Bar<br />

Wolkenlos, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />

04721/29076, www.husachterndiek.de<br />

Haus Seeblick, Zimmer, Appartements,<br />

Strohlager, Restaurant und<br />

Cafégarten, 27499 Insel Neuwerk,<br />

Tel.: 04721/20360, www.seeblickinsel-neuwerk.de<br />

Das alte<br />

Fischerhaus, Hotel-Pension & Heuhotel,<br />

Insel Neuwerk 4, 27499 Insel Neuwerk,<br />

Tel.: 04721/2902900443 Antjes<br />

Leuchtturm, Leuchtturm 1, 27499<br />

Insel Neuwerk, Tel.: 04721/29078,<br />

www.leuchtturmneuwerk.de (keine<br />

Kartenzahlung möglich)<br />

Achtung: Auf der gesamten Insel<br />

Neuwerk gibt es keinen einzigen Geldautomaten!<br />

Also zumindest das Geld<br />

für einen Kaffee in bar mitbringen!<br />

Zelten: Freizeitcamp Neuwerk<br />

(Anfang April bis Ende September<br />

außer Pfingsten und Sommerferien<br />

Niedersachsen), Angelika & Jörg,<br />

Tel.: 04721/29567, 0160/99747135,<br />

www.neuwerkfreizeitcamp.de<br />

Planen: H & K Wattführungen,<br />

Ralf Hofmann-Kramer, Tel.:<br />

0172/9196564, Fax: 03212/4443330,<br />

www.cuxwatt.de Ute Albrecht-Rose<br />

& Team, Tel.: 0173/7341519,<br />

www.wattwandernneuwerk.de<br />

Faul sein: Wattwagenbetriebe<br />

Thomas Fischer, Tel.: 04721/28770,<br />

www.wattfahrten.de. Werner Fock,<br />

Tel.: 04721/29043, Volker Griebel,<br />

Tel.: 04721/29076, www.<br />

wattwagenfahrten.de<br />

Informieren: Nationalpark-<br />

Verwaltung Hamburgisches<br />

Wattenmeer, Nationalpark-Station,<br />

Turmwurt, 27499 Insel Neuwerk,<br />

Tel.: 04721/69271, www.wattenmeernationalpark.de<br />

Verein Jordsand<br />

zum Schutz der Seevögel und<br />

der Natur e. V., Nationalpark-Haus<br />

Neuwerk, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />

04721/395349, www.jordsand.de<br />

Nationalparkzentrum und Stadt<br />

Cuxhaven, Rathausplatz 1, 27472<br />

Cuxhaven, Tel.: 04721/700-0, www.<br />

cuxhaven.de Gemeinsames Wattenmeersekretariat,<br />

Virchowstraße 1,<br />

26382 Wilhelmshaven, Tel.: 04421/<br />

91080, www.worldheritage-waddensea.<br />

org Für Ornithologen: die Vogelwelt<br />

auf Neuwerk: www.birdinggermany.de/<br />

neuwerk.htm Gezeitentabelle:<br />

abrufbar beim Bundesamt für<br />

Seeschifffahrt und Hydrographie,<br />

www.bsh.de (Tabelle befindet sich<br />

unter der Rubrik Meeresdaten).<br />

10<br />

Spezial | 2015


Husum<br />

Husumer Bucht<br />

An der nordfriesischen Nordseeküste,<br />

etwa auf halber Strecke<br />

zwischen Elbmündung und Sylt,<br />

liegt nördlich der Halbinsel Eiderstedt<br />

das Städtchen Husum. Am<br />

Hafen zeigt sich die „graue Stadt<br />

am Meer“ äußerst bunt und quirlig.<br />

Wer möchte, kann hier direkt<br />

loswandern, um mit Schwung den<br />

Schobüller Berg zu „bezwingen“.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 11,5 bzw. 16,5 Kilometer<br />

Dauer: 3 bzw. 4 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Höchster Punkt: 31 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Parkplatz Dockkoog (P1)<br />

bzw. Parkplatz Porrenkoog/Dockkoogstraße<br />

(P2), 25813 Husum<br />

Wegequalität: gut zu begehende,<br />

zum Teil befestigte Wege, am<br />

Deich „Tretminen“ aus Schafsdung!<br />

Vom Dockkoog zum Schobüller Berg<br />

Schafe, Deich, Marsch und Meer<br />

Zwischen Schafen, mit weiten Nordseeblicken und dem<br />

allgegenwärtigen Gepuste des Winds „klettert“ unser Wanderweg<br />

nahezu unmerklich vom Husumer Marschland auf den<br />

Schobüller Geestrücken. Das Besondere daran: Wir befinden<br />

uns am einzigen Küstenabschnitt des nordfriesischen Festlands,<br />

wo Land und Meer ohne Deich aneinandergeraten dürfen.<br />

Für diese Wanderung gibt es zwei<br />

Varianten. Die kürzere startet und<br />

endet am Parkplatz Dockkoog (P1)<br />

neben dem Nordseehotel. Bei der<br />

längeren ist – leider unvermeidbar<br />

– etwa ein Kilometer auf Hinund<br />

Rückweg weniger attraktiv:<br />

An den riesigen Getreidesilos des<br />

Außenhafens vorbei zieht es sich<br />

etwas, bis der Weg wieder direkt<br />

am Deich in Wassernähe der<br />

Husumer Au verläuft. Dafür bietet<br />

sich der Parkplatz Porrenkoog/<br />

Dockkoogstraße (P2) an, um nach<br />

der Wanderung noch durch den<br />

Fußgängertunnel in den Binnenhafen,<br />

zum Nationalparkhaus 7<br />

(ca. 5 Minuten zu Fuß) und hinter<br />

dem alten Hafenspeicher in Haus<br />

Nr. 17 links zum Theodor-Storm-<br />

Zentrum 8 zu gelangen (insgesamt<br />

16,5 km mit Hin- und Rückweg).<br />

Beim Parkplatz Dockkoog erklimmen<br />

Treppenstufen die Deichkrone,<br />

die rechts zur Landzunge<br />

mit dem Husumer Badestrand<br />

1 überleitet. Der befestigte Weg<br />

schlägt einen Bogen, führt an der<br />

Installation Windhosen 2 vorüber,<br />

passiert vor dem Deich links<br />

ein Schafgitter und läuft an der<br />

Außenseite des Graswalls entlang,<br />

bis dieser endet. Dann steigt die<br />

Route ganz sachte zur Geest von<br />

Schobüll an. Noch bevor die Alte<br />

Dorfstraße bei einem Wegweiser<br />

rechts abzweigt, biegt hinter<br />

der Reithalle links ein Sandweg<br />

Richtung Meer, der unten nach<br />

rechts knickt und am Schilfgürtel<br />

entlang den Schobüller Badesteg<br />

3 erreicht, auf dem ein Abstecher<br />

trockenen Fußes ins Watt möglich<br />

ist. Ein Fußweg leitet zur Nordseestraße<br />

hinauf, wo etwas links das<br />

schmucke Kirchlein am Meer 4<br />

liegt. Daneben steigt der Kirchensteig<br />

leicht an, hält sich an zwei<br />

Gabelungen rechts, passiert den<br />

Minigolfplatz, läuft am Wegekreuz<br />

dahinter geradeaus weiter und<br />

trifft auf den Waldweg. Dort setzt<br />

sich diese Route auf dem linken<br />

der beiden gegenüberliegenden<br />

Fuß-/Radwege im Schobüller<br />

Wald fort (mit der Radsperre).<br />

An der nächsten Waldwegekreuzung<br />

schlängelt sich ein Pfad<br />

weiter geradeaus, bis er auf einen<br />

breiteren Weg trifft. Dieser führt<br />

nach links an ein paar Häusern im<br />

Wald vorüber und zum Behncke-<br />

Gedenkstein 5 . Ab hier geht es<br />

Rundgang: Husumer<br />

Kulturpfad<br />

Am Marktplatz, vor der Husumer<br />

Tourist-Information im Rathaus<br />

von 1601, beginnt ein Rundgang, der<br />

32 Sehenswürdigkeiten „der grauen<br />

Stadt am Meer“ miteinander verbindet.<br />

Tafeln vor dem Schloss, den Museen,<br />

dem Husumer Wahrzeichen<br />

Tine-Brunnen mit der Bronzestatue<br />

einer jungen Halligfriesin, vor der<br />

klassizistischen Marienkirche und<br />

den Wohnhäusern Storms wie auch<br />

anderer berühmter Stadtsöhne weisen<br />

auf die Orte hin. In der Tourist-<br />

Information gibt es ein Faltblatt mit<br />

Ortsplan, das ausführlich über alle<br />

Stätten informiert.<br />

www.husum-tourismus.de<br />

Spezial | 2015<br />

11


Der Norden<br />

Husum<br />

Hafenidylle: Die Husumer Au bringt<br />

Nordseewasser bis in die Stadt.<br />

Anreisen und orientieren<br />

© istockphoto.com/purple_queue<br />

Anreisen mit dem Pkw: Über A 23, am Ende B 5 bis Husum/ Rödemis, L 273<br />

2,7 km folgen und nach Gleisunterquerung links ab (Gaswerkstraße).<br />

Hinter Waagebalkenbrücke links in die Dockkoogstraße. Der Parkplatz für<br />

die längere Variante (P2 in der Karte) liegt hinter den Gleisen rechts, der<br />

Parkplatz Dockkoog (P1) nach gut 2 km beim Nordseehotel.<br />

Mit Bus und Bahn: Am Husumer Bahnhof halten der IC nach Sylt und<br />

die Nordostseebahn (www.bahn.de). Vom Bahnhof bis zum Tourstart am<br />

Binnenhafen sind es etwa zehn Minuten zu Fuß.<br />

Vom ZOB Husum verkehren Linienbusse über Schobüll nach Nordstrand<br />

(Linie 1047) und nach Friedrichstadt (Linie 1066): www.rohde-bus.de<br />

Orientieren: Husum – Heide, Wander- und Freizeitkarte Nr. 2, Maßstab<br />

1:50.000, Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein, 2010,<br />

ISBN 978-3-89130-282-8, Preis: 5,90 Euro.<br />

Kirchlein am Meer: Der Geestrücken<br />

reicht in Schobüll<br />

4<br />

bis an die Nordsee. Aufgrund der<br />

erhöhten Lage benötigt der Husumer<br />

Ortsteil keinen Deich, und<br />

die „ecclesiola sub mare“ dient<br />

mit ihrem Turm Seefahrern als<br />

Orientierungspunkt. Drei fromme<br />

Jungfrauen sollen das schmucke<br />

Gotteshaus 1240 gestiftet haben:<br />

www.kirchlein-am-meer.de<br />

Behncke-Gedenkstein: Der<br />

5<br />

Ehrenstein für den einstigen<br />

Vorsitzenden des Heidekulturvereins<br />

markiert den höchsten Punkt<br />

des Schobüller Bergs (31 Meter).<br />

Zum Krug: Speisen wie<br />

6<br />

im Wohnzimmer: In dem<br />

liebevoll restaurierten, reetgeleicht<br />

bergab, an der nächsten<br />

Möglichkeit rechts, beim Querweg<br />

geradeaus auf dem breiteren Weg<br />

weiter links am Waldrand, an der<br />

nächsten Waldkreuzung wieder<br />

geradeaus, an der asphaltierten<br />

Straße Tykisberg kurz links und<br />

sofort rechts auf einem schmalen,<br />

sandigen Schotterweg hinunter<br />

nach Hockensbüll. Am Ende<br />

des Grünen Wegs bringt uns<br />

der Schobüller Weg links zum<br />

historischen Gasthaus Zum Krug<br />

6 . Vor dem Gourmet-Restaurant<br />

gabelt er nach rechts und mündet<br />

in die Straße Lund. Auf dieser<br />

geht es rechts zur Nordseestraße,<br />

die überquert werden muss. Auf<br />

der anderen Seite steuert der Norderwungweg<br />

geradewegs auf den<br />

Deich am Porrenkoog zu, der uns<br />

links zurück zum Ausgangspunkt<br />

am Nordseehotel begleitet.<br />

Tourenhöhepunkte Husumer Küste<br />

Buten, up’n un achtern Diek<br />

Husumer Badestrand: Vor<br />

1<br />

dem Dockkoog baden die<br />

Husumer am tideabhängigen Grünstrand,<br />

der Strandkörbe, Beachvolleyballfeld,<br />

Spielgeräte, Sandkiste<br />

und Strandcafé zu bieten hat.<br />

Windhosen: Julia Bornefeld<br />

aus Kiel konfrontiert<br />

2<br />

Einheimische und Urlaubsgäste<br />

auf künstlerische Weise mit dem<br />

alltäglichen Phänomen Wind. Wie<br />

Fähnchen drehen sich die „kleinen<br />

Wirbelstürme“ nach dem Wind, ein<br />

Werk des Wind-Kunst-Symposiums<br />

„Husum Wind Art“.<br />

Schobüller Badesteg: Am<br />

3<br />

Ende des langen Holzstegs<br />

führen Treppen Badende bei Hochwasser<br />

ins Meer.<br />

deckten Friesenhäuschen kehrte<br />

schon Theodor Storm auf seinen<br />

Wanderungen durch die Heide<br />

nach Hattstedt ein. Seit 1707 darf<br />

die Krügerei ausschenken.<br />

Im Stadtzentrum von Husum:<br />

Nationalparkhaus: Ausstellung<br />

über die Vögel im<br />

7<br />

Nationalpark mit Blicken in deren<br />

arktische Brut- und afrikanische<br />

Überwinterungsgebiete, zwei<br />

Aquarien und ein Weltladen mit<br />

fair gehandelten Waren.<br />

Theodor-Storm-Zentrum:<br />

8<br />

Zwischen Originalmobiliar<br />

des Dichters wird in Wohnräumen<br />

und „Poetenstübchen“ sein Leben<br />

und Werk dokumentiert.<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Tipps, Adressen<br />

und Wissenswertes<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Nordseehotel***,<br />

Dockkoogstr. 26, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/5021, www.nordseehotelhusum.de<br />

Café Restaurant Zur Seebrücke,<br />

Nordseestr. 35, 25813 Schobüll,<br />

Tel.: 04841/663570<br />

Restaurant Zum Krug, historisches<br />

Gasthaus seit 1707, Alte Landstraße<br />

2a, 25875 Schobüll-Hockensbüll,<br />

Tel.: 04841/61580, www.zum-krug.de,<br />

ab 18 Uhr auf Tischreservierung<br />

In der Umgebung: Best Western<br />

Theodor Storm Hotel****, Neustadt<br />

60–68, 25813 Husum, Tel.: 04841/<br />

8983660, www. theodor-storm- hotel.de<br />

Hotel am Schlosspark***, Hinter<br />

der Neustadt, 74–86, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/66110, www.hotel-amschlosspark-husum.de<br />

Hotel Aarlauschleuse***, direkt<br />

am Deich, Hattstedtermarsch 43,<br />

25856 Hattstedtermarsch, Tel.:<br />

04846/69900, www.aarlau-schleuse.de<br />

Der Schimmelreiterkrug, Getränke<br />

und Brotgerichte, Hattstedtermarsch<br />

68, 25856 Hattstedtermarsch, Tel.:<br />

04846/821<br />

Natur erkunden:<br />

Natur- und Landschaftsführerinnen<br />

Schleswig-Holstein e.V. für die Husumer<br />

Bucht: Tel.: 04841/65614<br />

Lesen:<br />

Theodor Storm: Der<br />

Schimmelreiter, Husum Verlag,<br />

ISBN 978-3-89876-144-4, 9,95 Euro.<br />

Weihnachtsgeschichten, Husum Verlag,<br />

ISBN 978-3-89876-168-0, 7,95 Euro.<br />

Der kleine Häwelmann, Lappan Verlag,<br />

ISBN 978-3-83031-087-7, 9,95 Euro.<br />

Anschauen:<br />

Theodor-Storm-Zentrum, Wasserreihe<br />

31–35, 25813 Husum, Tel.:<br />

04841/8038630, www.storm-gesellschaft.de<br />

Nationalparkhaus Husum,<br />

Hafenstr. 3, 25813 Husum, Tel.:<br />

04841/668530, www.nationalparkhaus-husum.de<br />

Nordsee Museum<br />

Husum Nissenhaus: alles über<br />

Sturmfluten, Deichbau, Landgewinnung,<br />

Leben auf den Halligen, Kunst<br />

und Kulturgeschichte der Region.<br />

Herzog-Adolf-Straße 25, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/2545, www.museumsverbund-nordfriesland.de<br />

Informieren:<br />

Tourismus und Stadtmarketing<br />

Husum, Großstraße 27, 25813 Husum,<br />

Tel.: 04841/89870, www.husumtourismus.de<br />

12<br />

Spezial | 2015


Worpswede<br />

Teufelsmoor bei<br />

Worpswede<br />

Etwa 30 Kilometer nördlich der<br />

Hansestadt Bremen zieht die Landschaft<br />

schon seit über hundert<br />

Jahren Maler, Schriftsteller und<br />

Idealisten in ihren Bann. Aus dem<br />

wasserreichen Land erhebt sich<br />

der Weyerberg (54,4 Meter) mit<br />

der Künstlerkolonie Worpswede<br />

wie eine Insel – eine perfekte<br />

Naturkomposition für eine faszinierende<br />

Wanderung<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 18 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Steigung/Gefälle: ca. 40 Meter<br />

Höchster Punkt: 27 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Bahnhof Worpswede,<br />

27726 Worpswede<br />

Wegequalität: gut zu begehende,<br />

meist breite, geschotterte oder<br />

befestigte Wege<br />

Altenbrück<br />

<br />

Oldenburg<br />

7<br />

Melchers Hütte<br />

Hamme<br />

T<br />

Große<br />

Kunstschau<br />

Käseglocke<br />

9<br />

Weyerberg<br />

54 m<br />

Barkenhoff<br />

Bremerhaven<br />

Osnabrück<br />

Bremen<br />

Weser<br />

Hannover<br />

e u f<br />

6<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

5<br />

8<br />

Beek<br />

Breites Wasser<br />

4<br />

Waakhausen<br />

Waakhauser Str.<br />

3<br />

Hamme<br />

H a m m e w i e s e n<br />

e l<br />

Neu Helgoland<br />

s m<br />

Worpsweder<br />

Mühle<br />

Weyermoor<br />

Wörpedahl<br />

2<br />

Osterholzer Str.<br />

o<br />

m o<br />

Nordwede<br />

o<br />

S / Z<br />

1<br />

r<br />

Alte<br />

Molkerei<br />

WORPSWEDE<br />

Wandern in Worpswede<br />

Hammewiesen im Teufelsmoor<br />

Nordöstlich von Bremen spannt sich über Teufelsmoor und Hammewiesen ein weiter Himmel mit unzähligen Schäfchenwolken.<br />

Meist begleitet Wasser den Weg: Gräben und Kanäle durchziehen das flache Land. Später, am Hang des Weyerbergs, knirscht<br />

sogar Sand unter den Wanderschuhen.<br />

Vom Worpsweder Bahnhof 1<br />

geht es – wahlweise über den<br />

Schotterweg Vor den Pferdeweiden<br />

oder über den schmaleren Weg<br />

links der Gleise – zur Worpsweder<br />

Mühle 2 , die an der Kreuzung<br />

mit dem asphaltierten Hammeweg<br />

liegt. Nach rechts zeigt der<br />

Wegweiser 1,4 Kilometer bis Neu<br />

Helgoland 3 an. Dort leitet eine<br />

Brücke über die Hamme in die offene,<br />

weite Landschaft der Hammeniederung.<br />

Nach ca. 1,2 Kilometern<br />

geradeaus auf dem Schotterweg<br />

eröffnet sich von einer Brücke der<br />

Blick über das Breite Wasser 4 .<br />

Etwa 700 Meter weiter führt an<br />

einer Gabelung der Pfad links zur<br />

Brücke über das Flüsschen Beek<br />

5 . Dahinter knickt der Weg nach<br />

links, überquert den Speckgraben<br />

und biegt links auf den Sand-/<br />

Schotterweg, der mit Blick auf<br />

den Worpsweder Weyerberg dem<br />

Verlauf der Beek folgt. Nach gut<br />

2,5 Kilometern kurvt der Weg vor<br />

den Bahngleisen nach rechts, verläuft<br />

hinter einer Brücke direkt am<br />

Kirchdammgraben 6 , biegt hinter<br />

einer weiteren Brücke über den<br />

Graben Neuer Fangstaken nach<br />

links, unterquert die Schienen und<br />

knickt gleich darauf wieder links<br />

Richtung Melchers Hütte 7 .<br />

Kurz davor zweigt ein Kiesweg<br />

links ab, der über die Hamme<br />

führt, sich anschließend durch die<br />

Wiesen des Waakhauser Polders 8<br />

schlängelt und hinter einem Campingplatz<br />

die Waakhauser Straße<br />

(K11) erreicht. Gegenüber verläuft<br />

die Strecke für einen Kilometer geradeaus<br />

an der kaum befahrenen<br />

Worpheimer Straße entlang, dann<br />

links über die hellen Pflastersteine<br />

der Allee Nordweder Straße, die<br />

von der nächsten Kreuzung an<br />

(nach etwa 1,2 Kilometern) Am<br />

Hasenmoor heißt. An der Gabelung<br />

nach etwa 500 Metern geht es<br />

rechts (ein Hinweisschild zur<br />

Jugendherberge weist dort nach<br />

links). 300 Meter weiter biegt<br />

der sandige Fritz-Mackensen-Weg<br />

nach links, läuft am unteren Hang<br />

Wege ins Moor<br />

des Weyerbergs 9 entlang und<br />

gelangt mit einem Rechtsschwenk<br />

zur Findorffstraße. Ein Stückchen<br />

weiter rechts beim Worpsweder<br />

Landhaus knickt der Weg Straßentor<br />

links ab hinunter bis zur<br />

Bauernreihe. Nach links schlägt er<br />

einen langgezogenen Rechtsbogen,<br />

wird dahinter zur Bahnhofstraße<br />

und fährt geradeaus zurück zum<br />

Worpsweder Bahnhof 1 .<br />

„Echtes“ Moor ist selten geworden. Das einstige Teufelsmoor ist an den<br />

meisten Stellen trockengelegt. Am Breiten Wasser bietet sich ein guter<br />

Einblick ins Niedermoor. Am NSG Moor bei Niedersandhausen und am<br />

NSG Torfkanal bei der Ortschaft Teufelsmoor führen Rundwege an renaturierten<br />

Hochmoorflächen und drei Moorseen (ehemalige Torfhäfen) vorbei.<br />

Die Biologische Station Osterholz organisiert unter dem Titel „Wege<br />

ins Moor“ Vorträge, Exkursionen und Torfkahnausflüge ins Teufelsmoor<br />

(www.biologische-station-osterholz.de)<br />

Spezial | 2015<br />

13


Der Norden<br />

Worpswede<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Worpsweder Bahnhof hält der „Moorexpress“,<br />

der von Mai bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen fünf<br />

Mal täglich zwischen Stade und Bremen verkehrt (www.moorexpress.net,<br />

www.bahn.de). Vom Bremer Hauptbahnhof fährt Buslinie 670 des VBN<br />

(Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen) nach Worpswede, vom Regionalbahnhof<br />

Osterholz/Scharmbeck Linie 640 (www.vbn.de, www.bahn.de).<br />

Mit dem Pkw: Vom Bremer Kreuz über die A 27 bis AS 17 Bremen-Industriehäfen,<br />

dort Richtung Osterholz-Scharmbeck/Worpswede, 8 Kilometer<br />

geradeaus bzw. rechts halten, bei An der Hamme links abbiegen. Nach 1,1<br />

Kilometern rechts (Viehlander Str.), nach 6,9 Kilometern links (Hammeweg),<br />

sofort rechts (Walter-Bertelsmann-Weg) und am Ende links zum Bahnhof.<br />

Orientieren: Wege ins Moor, Wanderkarte und Radwege Worpswede/<br />

Teufels moor, 1:25.000.<br />

Tourhöhepunkte im Teufelsmoor<br />

Wasser, Wiesen und Weite<br />

Worpsweder Bahnhof: Heinrich<br />

Vogeler entwarf den<br />

1<br />

1910 eingeweihten Bahnhof des<br />

„Moorexpress“. Zum 100. Geburtstag<br />

wurde das denkmalgeschützte<br />

Gebäude frisch saniert.<br />

Worpsweder Mühle: Das<br />

2<br />

Wahrzeichen der Künstlerkolonie.<br />

Seit der Restaurierung<br />

drehen sich die Flügel des 1838<br />

erbauten „Erdholländers“ bei<br />

günstigem Wind wieder.<br />

Neu Helgoland: Eine der<br />

3<br />

traditionellen Hammehütten,<br />

die Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

an den Warte- und Umschlagplätzen<br />

entlang des Flusses zwischen<br />

Worpswede und Osterholz entstan-<br />

den. Auch heute wird an dem<br />

Ausgangspunkt für Torfkahnfahrten<br />

noch ausgeschenkt.<br />

Breites Wasser: Das Breite<br />

4<br />

Wasser ist ein Altwasser,<br />

das nach Regulierung der Hamme<br />

erhalten blieb. Das gleichnamige<br />

Naturschutzgebiet geht über den<br />

verlandenden See hinaus und<br />

erhält die für Brut- und Rastvögel<br />

wichtige Niedermoorlandschaft<br />

zwischen den Ortschaften Worpswede<br />

und Teufelsmoor.<br />

Beek: Im letzten naturnahen<br />

5<br />

Flusslauf der Hammeniederung<br />

strömt das Wasser auf<br />

den restlichen zwei Kilometern<br />

der unbegradigten Beek durch<br />

breite Ausbuchtungen der Hamme<br />

ent gegen. Im Winter häufig überflutet,<br />

sind die angrenzenden<br />

Wiesen ein beliebter Winterrastplatz<br />

für Zugvögel.<br />

Kirchdammgraben: Heute<br />

6<br />

ein mit Seerosen bewachsener<br />

Seitenarm der Hamme am<br />

Bahndamm des Moorexpress.<br />

Früher, bis zur Einweihung der<br />

Bahnlinie 1910, der wichtigste Verkehrsweg<br />

zwischen Worpswede<br />

und Osterholz-Scharmbeck. Auch<br />

für den Kirchgang, da Worpswede<br />

erst 1759 ein eigenes Gotteshaus<br />

bekam.<br />

Melchers Hütte: Die auch als<br />

7<br />

Neu-Kamerun oder Buschkaroff-Hütte<br />

bekannte Hammehütte<br />

bei der Holtstelle, dem früheren<br />

Hauptumschlagsplatz für Torf, ist<br />

ein beliebtes Ausflugsziel.<br />

Waakhauser Polder: Früher<br />

8<br />

war das „schwimmende Land<br />

von Waakhausen“ überregional<br />

bekannt: Bei Frühjahrsüberschwemmungen<br />

hoben sich die<br />

Moorflächen durch ihren Luft- und<br />

Eisgehalt, gerieten ins Schwimmen<br />

und konnten vertreiben.<br />

Weyerberg: Der 54,4 Meter<br />

9<br />

hohe Sandberg ragt wie eine<br />

Insel aus dem nassen Flachland.<br />

Weite Ausblicke ins Teufelsmoor<br />

zogen – damals wie heute – nicht<br />

nur Künstler an.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9<br />

Moordorf und<br />

Künstlerkolonie<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Worpsweder Bahnhof,<br />

Bahnhofstr. 17, 27726 Worpswede,<br />

Tel.: 04792/1284 www.restaurantworpsweder-bahnhof.de<br />

Hammehütte<br />

Neu Helgoland, Hammeweg 19,<br />

27726 Worpswede, Tel.: 04792/7606,<br />

www.hammehuette.de Melchers<br />

Hütte, An der Hamme 3, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel.: 04791/2513, Mo<br />

Ruhetag. Worpsweder Landhaus,<br />

Findorffstr. 2, 27726 Worpswede, Tel.:<br />

04792/1239. Hotel Worpsweder Tor,<br />

Findorffstr. 3, 27726 Worpswede, Tel.:<br />

04792/98930, www.worpswedertor.de<br />

Torfkahn fahren: Auf den ältesten<br />

Wegen durchs Teufelsmoor: Statt<br />

Torf befördern die Kähne heute Ausflugsgäste.<br />

Die Skipper erzählen vom<br />

Leben der Moorbauern, Geschichten<br />

aus alter Zeit und Naturkundliches.<br />

Adolphsdorfer Torfschiffer e.V.,<br />

Adolphsdorfer Straße 2, 28879<br />

Grasberg, Tel.: 04792/951200, www.<br />

torfschiffe.de (Mai bis Oktober, Di, Do,<br />

Sa, So ab Neu Helgoland)<br />

Anschauen: Bis 1954 verließen mehr<br />

als 600 Torfschiffe die Schlußdorfer<br />

Werft. Das Museum dokumentiert<br />

die Lebensweise der Moorbauern,<br />

zeigt Arbeitsgeräte für Bootsbau und<br />

Torfstich. Torfschiffswerft-Museum<br />

Schlußdorf, Schlußdorfer Str. 22,<br />

27726 Worpswede, Tel.: 04792/2750,<br />

www.torfschiffswerft-museum.de,<br />

März bis Oktober, Mi 12-15 Uhr, Fr<br />

bis So 15–18 Uhr, So auch 10–12 Uhr.<br />

Zuhören: Die Gästeinformation bietet<br />

ganzjährig Orts- und Kunstführungen,<br />

Moorwanderungen und thematische<br />

Rundgänge zu Persönlichkeiten aus<br />

dem Worpsweder Künstlerkosmos wie<br />

Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-<br />

Becker oder Rainer Maria Rilke an:<br />

www.worpswede.de/fuehrungen<br />

Moorteufeltorte: Mit Rum vollgesogene<br />

Rosinen zwischen Biskuitboden<br />

und Schlagsahne. Bekannt für<br />

die höchsten Torten im Teufelsmoor<br />

ist Brinkhof, Café im Bauernhof,<br />

Teufels moor, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />

Tel.: 04796/951095. Moor<br />

erleben: Der Tarmstedter Moorpfad<br />

bringt Wollgras, Moor-Birkenwald,<br />

Torfstich und Moor kultivierung<br />

nahe. Führungen nach Anmeldung,<br />

Tel.: 04283/89319. Informieren: Gästeinformation<br />

für Worpswede und<br />

das Teufelsmoor, Bergstr. 13, 27726<br />

Worpswede, Tel.: 04792/935820,<br />

www.worpswede.de<br />

14<br />

Spezial | 2015


Geltinger Birk<br />

Hoch im Norden<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 13,3 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung:<br />

Möwe auf blauem Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: nahezu keine<br />

Anstiege; höchster Punkt ca.<br />

8 Meter, niedrigster -2 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz „Mühle<br />

Charlotte“, Goldhöftberg,<br />

24395 Nieby<br />

Wegequalität: gut begehbare<br />

Schotterwege und Trampelpfade<br />

Flensburger Förde trifft Ostsee<br />

Um die Birk<br />

Eine Möwe weist den Weg um die Geltinger Birk. Vor der<br />

Landzunge am Ausgang der Flensburger Förde schaukeln<br />

Segelboote vor blauem Himmel, und ein knallrot-weißgeringelter<br />

Leuchtturm zieht die Blicke auf sich.<br />

Den Parkplatz links vom Birk-<br />

Kiosk 1 verlassen und rechts<br />

auf den Asphaltweg Richtung<br />

Mühle biegen. Hinter einer<br />

Schranke beginnt das Naturschutzgebiet<br />

Geltinger Birk. Der<br />

jetzt geschotterte Weg passiert<br />

die Mühle Charlotte 2 und läuft<br />

an der geschützten Einbuchtung<br />

Geltinger Noor 3 entlang. Nach<br />

ein paar Bäumen kurvt er am<br />

Ende des Noors leicht rechts zur<br />

Geltinger Bucht. Beim Abzweig<br />

Beveroe setzt sich der Weg<br />

geradeaus als schmaler Pfad<br />

zwischen Schilf und durch den<br />

formenreichen Gespensterwald<br />

bis zur NABU-Infohütte 4<br />

fort, die hinter dem nächsten<br />

Abzweig links liegt. Erst als<br />

schmaler Pfad über den Deich,<br />

dann als breiterer Schotterweg<br />

für Radler und Fußgänger führt<br />

der Weg zum Birk-Nack 5 , der<br />

Spitze der Landzunge. Dort dreht<br />

er nach Südosten und gibt zur<br />

Linken den Blick auf die offene<br />

Ostsee frei, zur Rechten auf das<br />

Sumpfgebiet namens „Kuhlenkoppel“<br />

und das Wäldchen<br />

„Alte Plantage“. Kurz vor einem<br />

Eichenkratt ermöglicht eine<br />

recht neue Aussichtsplattform<br />

6 die erhöhte Perspektive auf<br />

Meer und Hinterland. Hinter<br />

dem Wäldchen steuert der Weg<br />

binnendeichs auf den rot-weißgeringelten<br />

Leuchtturm Falshöft<br />

7 zu. Kurz vorher knickt<br />

der Möwenweg rechts ab zur<br />

Integrierten Station Geltinger<br />

Birk 8 . Weiter geradeaus geht<br />

es durch Falshöft, vorüber<br />

am traumhaften Garten des<br />

Im Zeichen der Eule: Auf der<br />

Landzunge Geltinger Birk im<br />

äußersten Nordosten Schleswig-<br />

Holsteins liegt das gleichnamige<br />

Naturschutzgebiet.<br />

Café Lichthof 9 , hinter einer<br />

Linkskurve am Ortsende scharf<br />

rechts und hinter dem Gebüsch<br />

sofort links auf einen Grasweg.<br />

Zwischen Feldern auf und ab,<br />

beim nächsten Asphaltweg links,<br />

einer Rechtskurve folgen, in<br />

der nächsten Linkskurve den<br />

schmalen Weg rechts zwischen<br />

dem Gebüsch hinunter nehmen, en,<br />

unten vor einer Weide nach<br />

links biegen, rechts um die Weide<br />

kurven, zwei Linksknicken<br />

nachgehen und bei der nächsten<br />

Möglichkeit scharf rechts abbienegen.<br />

Zwischen hohen Hecken<br />

zum Teil wie durch einen Tunnel<br />

bis zur nächsten Wegkreuzung g<br />

laufen. Dort zeigt die Möwe nach<br />

links. Am Ende nach rechts auf<br />

den Asphaltweg und hinter der<br />

Rechtskurve beim zweiten großen<br />

Gehöft links auf den Schotter-terweg<br />

biegen, der einen großen<br />

Linksbogen schlägt und dann<br />

leicht nach rechts knickt. Noch<br />

vor der nächsten Linkskurve<br />

zeigt ein versteckter Wegweiser er<br />

nach rechts. Der Grasweg führt<br />

auf ein paar Bäume zu, wo links<br />

eine schöne Holzbrücke über<br />

einen Graben hilft. Dahinter<br />

führt der Weg rechts zurück auf<br />

den Parkplatz.<br />

Spezial | 2015<br />

15


Der Norden<br />

Geltinger Birk<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn bis Süderbrarup, weiter vom ZOB mit Bus<br />

1624 nach Kappeln, von dort Bus 1608 bis Goldhöft/Gelting (nur noch 600<br />

Meter bis zum Parkplatz) oder Schnellbus 1605 nach Gelting und weiter mit<br />

dem Taxi. www.bahn.de, DB Regio Nord und Autokraft Flensburg,<br />

Tel. 0461/903390; Taxi Döhrwaldt in Gelting: Tel. 04643/309)<br />

Mit dem Pkw: A 7 Hamburg-Flensburg bis AS 8 Rendsburg/Büdelsdorf, auf<br />

die B 203 Richtung Eckernföde/Damp bis Kappeln, dann B 199 bis Gelting. In<br />

Gelting an der ersten Ampelkreuzung rechts auf die K 58 (Norderholm) biegen,<br />

hinter der Rechtskurve links abbiegen auf Goldhöft (Richtung Nieby), nach 1,6<br />

Kilometern links auf Goldhöftberg Richtung Mühle und Birk biegen. Etwa 600<br />

Meter weiter liegt der Parkplatz auf der rechten Seite.<br />

Orientieren: Wanderwege Geltinger Birk, Faltblatt mit dem Ausschnitt Geltinger<br />

Birk aus der amtlichen topographischenKarte und den Wanderwegen auf der<br />

Birk, M 1:25.000, gegen 1 Euro erhältlich in den örtlichen Touristinformationen,<br />

in der Integrierten Station und auf: www.gelting.de/geltinger-birk/wanderungen<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Bei Wellenschlag und Möwenschrei<br />

1<br />

Birk-Kiosk: Kiosk ist eine<br />

Untertreibung! Neben der<br />

einladenden Hütte aus Backstein<br />

und Holz stehen Gartenstühle<br />

und -tische auf dem Rasen – eher<br />

ein SB-Outdoor-Café. Hausgemachtes<br />

wie Kuchen, Kartoffelsalat<br />

und Suppen (Möhre-Orange-<br />

Ingwer) gehören ebenso zum<br />

Angebot wie regionale Spezialitäten<br />

vom Angler Sattelschwein<br />

oder Ziegen-Frischkäse.<br />

2<br />

Mühle Charlotte:<br />

Das Bauwerk von 1824 ist<br />

eine von ehemals drei Schöpfmühlen,<br />

die den Wasserstand<br />

der Geltinger Birk absenkten.<br />

Bis heute liegt der Wasserstand<br />

bei 3,20 Meter unter dem Meeresspiegel.<br />

Ab Herbst 2013 soll<br />

der Bereich des trockengelegten<br />

Beveroer Noors kontrolliert<br />

wiedervernässt werden.<br />

3<br />

Geltinger Noor: Im<br />

Dänischen bedeutet „Nor“<br />

Haff oder Bucht. So bezeichnet<br />

das Wort Noor im Norden<br />

Schleswig-Holsteins meist ein<br />

deutlich vom größeren Gewässer<br />

abgetrenntes, geschütztes,<br />

manchmal sogar seeartiges<br />

Becken. Gänse und Enten<br />

gründeln gern in dem seichten<br />

Wasser des Geltinger Noors.<br />

4<br />

NABU-Infohütte: Der<br />

Außenposten des Naturschutzbunds<br />

Deutschland<br />

(NABU) informiert mitten im<br />

Naturschutzgebiet Geltinger<br />

Birk. Beim Naturschutzwart<br />

gibt es auch ein Fernrohr zur<br />

Vogel beobachtung.<br />

5<br />

Birk-Nack: Wie ein Nacken<br />

ragt die äußerste Spitze<br />

der Landzunge Geltinger Birk ins<br />

Wasser und trennt die Flensburger<br />

Förde von der offenen Ostsee.<br />

6<br />

Aussichtsplattform: Zum<br />

Schutz der seltenen Vögel<br />

darf man den Strand im Naturschutz<br />

gebiet nicht betreten.<br />

Darum bietet die Aussichtsplatt-<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

form einen Überblick von oben.<br />

Außerhalb der Brutzeit ist dort<br />

auch ein kleines Stück Strand<br />

geöffnet.<br />

Leuchtturm Falshöft:<br />

7 In dem 28 Meter hohen,<br />

rot-weiß-geringelten, denkmalgeschützten<br />

Turm befindet<br />

sich ein Trauzimmer des Amts<br />

Geltinger Bucht.<br />

Integrierte Station Geltinger<br />

Birk: Im Lotsenhaus<br />

8<br />

Falshöft pocht das Herz dieses<br />

und sechs weiterer Naturschutzgebiete:<br />

In der Landeseinrichtung<br />

planen hauptamtlich und<br />

ehrenamtlich Tätige gemeinsam<br />

Naturschutzmaßnahmen, beantworten<br />

Fragen der Besucher<br />

und bieten Führungen an:<br />

www.geltinger-birk.de<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

9<br />

Café Lichthof: Dieses<br />

„Refugium der inneren<br />

Ruhe erwuchs aus der Idee,<br />

seinen Gästen einen Ort<br />

des Wohlbefindens und der<br />

Freude, aber auch der schöpferischen<br />

Kraft anzubieten“:<br />

www.lichthof-angeln.de<br />

Im Café Lichthof lässt sich die<br />

Natur noch einmal genießen.<br />

Tipps für die<br />

Geltinger Birk<br />

Schlemmen und Schlummern:<br />

Birk-Kiosk, am Parkplatz „Mühle<br />

Charlotte“, Beveroe 1a (Goldhöftberg),<br />

24395 Nieby, Tel.: 0151/53733662,<br />

Mo. geschl. Café Lichthof, Falshöft 29,<br />

24395 Nieby, Tel.: 04643/185892,<br />

Mo. geschl., www.lichthof-angeln.de<br />

In der Umgebung: Pension Am<br />

Leuchtturm, Sibbeskjär 10, 24395<br />

Pommerby/ Falshöft, Tel.: 04643/2617,<br />

www. pensionamleuchtturm.de<br />

Dat Strandhuus, Strandweg 1,<br />

24395 Gelting/Wackerballig, Tel.:<br />

04643/ 690, www.datstrandhuus.de<br />

Gasthof Gelting, Norderholm 28,<br />

24395 Gelting, Tel.: 04643/2203,<br />

www.gasthof-gelting.de<br />

Landkrog Gelting Süderholm 16,<br />

243965 Gelting, Tel.: 04643/2218,<br />

www.landkrog-gelting.de<br />

Gasthuus Spieskamer, 24376<br />

Hasselberg, Tel.: 04642/6683,<br />

www.spieskamer.de<br />

Kutschieren: Volker Lippert<br />

kutschiert bis zu 18 Personen für<br />

2,5 Stunden über die Geltinger Birk.<br />

Termine nach Absprache unter:<br />

Tel.: 04643/186570<br />

Leuchtturm besichtigen: Siegfried<br />

Issel bietet – vorwiegend nachmittags<br />

– Führungen auf den Leuchtturm<br />

Falshöft an. Tel.: 04643/186990<br />

Barfuß laufen: Wer nicht nur am<br />

Strand barfuß laufen mag, der kann<br />

im Barfuß-Park Schwackendorf kurz<br />

vor Gelting verschiedene Untergründe<br />

erplatschen, ertapsen und erstampfen:<br />

Barfußpark Schwackendorf,<br />

Schwackendorf 37, 24376<br />

Hasselberg, Tel.: 04642/965178,<br />

www.barfusspark-schwackendorf.de<br />

Informieren: Touristikverein Ferienland<br />

Ostsee Geltinger Bucht e. V.,<br />

Nordstraße 1a, 24395 Gelting, Tel.:<br />

04643/777, www.ferienlandostsee.de,<br />

www.gelting.de/geltinger-birk<br />

Integrierte Station Geltinger Birk,<br />

Falshöft 11, 24395 Nieby, Tel.: 04643/<br />

1860911, www.geltinger-birk.de<br />

16<br />

Spezial | 2015


Altes Land<br />

Immer auf dem<br />

Deich entlang!<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 7,5 Kilometer<br />

Dauer: ca. 2 Stunden<br />

Markierung: keine<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 10 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 3 Meter (unsere<br />

Autorin musste ordentlich keuchen!)<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Lühe-Anleger, Fährstraße,<br />

21720 Grünendeich<br />

Wegequalität: gut begehbare Wege,<br />

Gras und Pflaster, insgesamt sehr<br />

gute Beschilderung<br />

Ohne Mühe entlang der Lühe<br />

Zwischen Blüte,<br />

Beeten und Booten<br />

Auf der einen Seite dümpeln Boote an den Anlegern, auf der anderen räkeln sich liebevoll gepflegte<br />

Beete. Wer über die grüne Deichkrone entlang der Lühe schreitet, dem liegt die obstbäuerliche<br />

Beschaulichkeit des Alten Lands zu Füßen. Zur Blütezeit ein ganz besonderes Erlebnis!<br />

Vom Lühe-Anleger 1 kommend<br />

geradeaus durch das Tor im Elbdeich<br />

laufen, die gleich namige<br />

Straße überqueren und auf der<br />

linken Seite der einmündenden<br />

Fährstraße weitergehen, bis<br />

hinter den Gebäuden und<br />

Parkplätzen links der Weg zum<br />

Lühedeich abzweigt (Wegweiser<br />

Café Gosch). Auf der Krone<br />

des Lühedeichs geht es am<br />

außendeichs gelegenen Natur-<br />

Biergarten des Café Gosch 2<br />

und an der Pension Hessbögel<br />

vorüber. Der Deichweg kreuzt<br />

eine kleine Straße und setzt sich<br />

gegenüber mal vor, mal hinter<br />

den Häusern entlang der Lühe<br />

fort. Kurz hinter dem spitzen<br />

Linksbogen der Lühe (aus der<br />

Wanderrichtung betrachtet)<br />

weist ein Schild auf das nahegelegene<br />

Café Fernsicht hin. Etwas<br />

weiter flussaufwärts bietet sich<br />

mit der Hogendiekbrücke 3<br />

die nächste Möglichkeit, die<br />

Lühe zu überqueren. Auf der<br />

gleichen Flussseite erreicht der<br />

Weg den Hafen von Steinkirchen,<br />

wo am Ende Treppen vom<br />

Deich hinabführen und eine<br />

Rampe wieder hinaufführt.<br />

Ein kurzes Stück weiter lohnt<br />

ein Abstecher nach rechts zur<br />

Kirche St. Martini et Nicolai 4<br />

sowie dem Restaurant und Café<br />

Windmüller. Wenig später trifft<br />

der Deichweg auf den Alten<br />

Marktplatz mit dem gemütlichen<br />

Café Adelheid. Dahinter links<br />

überquert eine Brücke die Lühe.<br />

Auf der anderen Seite erklimmt<br />

sofort wieder ein gepflasterter<br />

Weg die Deichkrone. Nach<br />

etwa 200 Metern liegt rechts<br />

der kleine Obsthof mit dem<br />

empfehlenswerten Hofcafé<br />

Ottilie 5 . An einer Prunkpforte<br />

6 vorüber führt der<br />

Weg wieder zur Hogendiekbrücke,<br />

wo der Untergrund auf Gras<br />

wechselt. Hinter dem Rechtsknick<br />

der Lühe beginnt der<br />

schönste Abschnitt mit knorrigen<br />

Kirschbäumen. Nach Überqueren<br />

der nächsten Straße umläuft<br />

der Deich den Hessbögel 7 .<br />

Ab den nächsten Häusern ist der<br />

Weg wieder gepflastert. Kurz hinter<br />

Stubbe’s Gasthaus trifft der<br />

Weg auf die Mündung der Lühe<br />

mit dem Lühesperrwerk 8 .<br />

Nach links über die Zugbrücke<br />

und dahinter rechts auf den<br />

großen Elbdeich geht es zurück<br />

zum Lüheanleger.<br />

Blüte im Blick<br />

Das richtige Timing ist wichtig!<br />

Denn die volle Blüte der unzähligen<br />

Apfel- und Kirschbäume ist<br />

ein kurzes Spektakel, das Schauer<br />

und Sturm auch schon mal über<br />

Nacht abrupt beenden können. Das<br />

Blütenbarometer des Tourismusverbands<br />

Altes Land hilft daher bei<br />

der Touren- und Reiseplanung: Eine<br />

Tachonadel zeigt für Kirsche und<br />

Apfel das aktuelle Stadium an – vom<br />

Aufbruch über Mausohr und Mittelblüte<br />

bis zur Vollblüte, darauf folgt<br />

das Abblühen. Die Kirsche blüht<br />

in der Regel etwas früher als der<br />

Apfel. Je nach Wetterverlauf stehen<br />

die Bäume Ende April bis Anfang<br />

Mai in voller Pracht. Nach dem<br />

hartnäckigen Winter 2013 hüllten<br />

sich die Obstbäume allerdings erst<br />

um den 10. Mai in ihre volle Pracht.<br />

www.bluetenbarometer.de<br />

Lühe durch Kirschen-Guckloch<br />

Spezial | 2015<br />

17


Der Norden<br />

Altes Land<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: mit Bus und Bahn: Der Elbe-Radwanderbus verkehrt am Wochenende zwischen<br />

dem Bahnhof Stade und der Fähre in Grünendeich: www.elbe-radwanderbus.de.<br />

Die Lühe-Schulau-Fähre legt in Wedel am Ponton Willkomm Höft ab und erreicht nach<br />

25 Minuten Grünendeich am Südufer der Elbe: www.luehe-schulau-faehre.de. Wedel<br />

(S1) sowie Stade (S3, Bus 2357, Metronom) sind mit Bus und Bahn des Hamburger<br />

Verkehrsverbundes HVV erreichbar: www.hvv.de.<br />

Mit dem Pkw: über die A 1 (aus Richtung Bremen) bis AS Sittensen, von dort Richtung<br />

Horneburg und weiter nach Mittelnkirchen/Steinkirchen/Grünendeich; über die A 7 bis<br />

AS Waltershof (über Finkenwerder geradeaus bis Grünendeich) oder Heimfeld, Richtung<br />

Stade, Höhe Horneburg rechts Richtung Mittelnkirchen/Steinkirchen/Grünendeich. Für<br />

Autofahrer bietet sich auch Steinkirchen als Ausgangspunkt an.<br />

Orientieren: Freizeitkarte Altes Land am Elbstrom, M 1:34.000, IGS-Arbeitsgemeinschaft<br />

Kulturlandschaft Altes Land, ISBN 9783932115493, bei den Tourist-Infos Altes Land gibt<br />

es den für die Wanderung wichtigen Auszug aus der großen Karte kostenlos.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Entlang der Lühe<br />

1<br />

Lühe-Anleger: Die Lühe-<br />

Schulau-Fähre verkehrt<br />

zwischen Wedel-Schulau am<br />

Nordufer der Elbe und Grünendeich<br />

an der Lühemündung<br />

am südlichen Elbrand. Die<br />

tidebeeinflusste Lühe grenzt<br />

auf ihren knapp 13 Kilometern<br />

von Horneburg bis zur Elbe die<br />

Erste und die Zweite Meile des<br />

Alten Landes voneinander ab.<br />

2<br />

Café Gosch: Auf dem<br />

Gras am Deichfuß sitzen<br />

und gucken, wer auf der Lühe<br />

vorbeischippert. Dazu auch<br />

noch ein Stück Altländer Apfel-<br />

Butterkuchen oder Erdbeer-<br />

Mascarpone-Torte vor sich auf<br />

dem Tisch und ein Meer aus<br />

Kirschblüten um sich herum.<br />

Der Naturcafégarten des Café<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Gosch macht’s möglich!<br />

Hogendiekbrücke: Die<br />

3<br />

1975 errichtete Klapp-<br />

Fußgängerbrücke nach holländischem<br />

Vorbild setzt dem<br />

Einfluss der Holländer auf die<br />

Besiedlung des Alten Lands ein<br />

Denkmal.<br />

Kirche St. Martini et Nicolai:<br />

Arp Schnitger, der<br />

4<br />

berühmteste Orgelbauer Norddeutschlands,<br />

vollendete 1687<br />

nach zwei Jahren die Orgel<br />

der Steinkirchener Kirche St.<br />

Martini et Nicolai, einer von<br />

zehn Kirchen im alten Land.<br />

Das Instrument zählt zu seinen<br />

besterhaltenen Orgeln. Veranstaltungen<br />

finden Interessierte<br />

in kompakter Übersicht unter:<br />

www.kirche-altes-land.de<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Altländer Tipps für<br />

Obstliebhaber<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Café Gosch, Lühedeich 14, 21720<br />

Grünendeich, Tel. 04142/812761,<br />

www.cafe-gosch.de Pension<br />

Hessbögel, Lühedeich 1, 21720<br />

Grünendeich, Tel. 04142/898845,<br />

www.pension-hessboegel.de<br />

Restaurant Café Zur schönen Fernsicht,<br />

Obstmarschenweg 4, 21720<br />

Grünendeich, Tel. 04142/8894755,<br />

Di. geschl., www.schoene-fernsicht.de<br />

Restaurant Café Hotel Windmüller,<br />

Kirchweg 3, 21720 Steinkirchen, Tel.<br />

04142/81980, Mi. geschl., www.hotelwindmueller.de<br />

Der kleine Obsthof<br />

mit dem Hofcafé Ottilie, Ort 19, 21720<br />

Mittelnkirchen, Tel. 04142/812634,<br />

www.der-kleine-obsthof.de<br />

In der Umgebung: Café PuurtenQuast,<br />

Nincoper Straße 45, 21129 Hamburg-<br />

Neuenfelde, Tel. 040/317938-51,<br />

Mo.–Do. geschl., www.puurtenquast.de<br />

Hofcafé Lore Feindt, Westerjork 57,<br />

21635 Jork, Tel. 04162/7549,<br />

5<br />

Hofcafé Ottilie: Der kleine<br />

Obsthof ist mehr als<br />

nur ein Bioland-Obstbaubetrieb:<br />

Außerschulischer Lernort,<br />

Konzertgarten, Bouleplatz,<br />

Imkerei. Vor allem das Hofcafé<br />

Ottilie versüßt den Besuchern<br />

das Leben mit hausgebackenen<br />

Kuchen- und Tortenkreationen,<br />

Bioland-Eis und feinem Kaffeeund<br />

Teesortiment.<br />

6<br />

Prunkpforte: Erfolgreiche<br />

Obstbauern zeigten gern<br />

ihren Wohlstand: Wie hier<br />

rechts prangen an einigen<br />

Hofzufahrten im Alten Land<br />

riesige, meist weiße Portale<br />

aus Holz, überdeckt von einem<br />

Ziegel- oder Reetdach. Neben<br />

dem großen Bogen für die<br />

Wagendurchfahrt lässt ein<br />

kleinerer die Fußgänger ein.<br />

Buntes Schnitzwerk schmückt<br />

die Altländer „Grot Dor“, und<br />

Symbole wie die Traube im<br />

www.hofladen-lore-feindt.de,<br />

Hotel Altes Land, Schützenhofstr. 16,<br />

21635 Jork, Tel. 04162/91460,<br />

www.hotel-altes-land.de<br />

Wie das Alte Land erwuchs: Fotos und<br />

kurze Texte veranschaulichen, wie das<br />

Alte Land besiedelt und urbar gemacht<br />

wurde: Museum Altes Land, Westerjork<br />

49, 21635 Jork, www.jork.de<br />

(Kulturlandschaft/Museen)<br />

Frischen Fisch …<br />

… fängt Fischer Buckow und verkauft<br />

ihn unter www.elbfischer-buckow.de<br />

Scheitel sollen den Bewohnern<br />

Fruchtbarkeit schenken.<br />

7<br />

Hessbögel: Das von einer<br />

großen Schleife der Lühe<br />

umgebene Land heißt „Hessbögel“.<br />

Er leitet sich aus dem<br />

Altdeutschen ab: Hesse bedeutet<br />

Knie und Bögel Bugbeuge.<br />

Die Lühe macht also noch eine<br />

ausladende Kniebeuge, bevor<br />

sie sich in die Elbe ergießt.<br />

8<br />

Lühesperrwerk: Durch<br />

eine zehn Meter breite<br />

Öffnung fließt das Wasser der<br />

Lühe in die Elbe hinter dem<br />

großen Hauptdeich – oder<br />

umgekehrt, je nach Tide.<br />

Bedrohen Sturmfluten die<br />

Ortschaften hinter dem Deich,<br />

verschließt ein zweiflügliges<br />

Stemmtor seit 1968 die Mündung.<br />

Das geschieht ab einem<br />

Wasserstand von 2,20 Meter<br />

über NN, also etwa 80 bis 130<br />

Mal pro Jahr.<br />

Äpfel selber pflücken<br />

Einige der Obsthöfe bieten Obst zum<br />

Selbstpflücken nur zu bestimmten<br />

Zeiten an, daher lieber vorher anrufen<br />

und ggf. anmelden: Im Apfelgarten,<br />

Familie Meyer, Neuenfelder Fährdeich<br />

18, 21129 Cranz, Tel. 0176/51006010,<br />

www.apfelgarten-altesland.de<br />

Herzapfelhof Lühs, Osterjork 102,<br />

21635 Jork, Tel. 04162/2548200,<br />

www.herzapfelhof.de Obsthof Axel<br />

Schuback, Hinterdeich 172, 21635<br />

Jork, Tel. 04162/911105, www.<br />

apfelpatenhof.de Obsthof Bey,<br />

Groß Hove 136, 21635 Jork Tel.<br />

04162/6445, www.blütenknirps.de<br />

Obstparadies Schuback, Westerjork<br />

81, 21635 Jork, Tel. 04162-370,<br />

www.obstparadies-jork.de<br />

Informieren: Tourist-Info Altes Land,<br />

Osterjork 10, 21635 Jork, Tel. 04162/<br />

914755 Tourist-Info Altes Land<br />

Maritime Landschaft Unterelbe,<br />

Kirchen stieg 30, 21720 Grünendeich, Tel.<br />

04142/812076, www.mein-altesland.de,<br />

www.urlaubsregion-altesland.de<br />

18<br />

Spezial | 2015


WIE<br />

INDIVIDUELLE<br />

PASSFORM<br />

HANWAG Tatra [GTX ® ]<br />

Dieser besonders komfortable<br />

Trekking-Stiefel mit leichtem,<br />

stabilem Aufbau wird von<br />

uns in drei verschiedenen<br />

Passformvarianten gefertigt:<br />

Wide: der Schuh bietet<br />

im Vorfuß- und Ballenbereich<br />

mehr Platz.<br />

Narrow: der Schuh<br />

ist im Vorfuß- und<br />

Ballenbereich enger<br />

geschnitten.<br />

Hallux Valgus: der Schuh<br />

bietet bei Schiefstand der<br />

Großzehe viel Platz für<br />

das Großzehengelenk.<br />

Alle Modelle sind wahlweise mit<br />

Leder- oder GORE-TEX ® Futter<br />

erhältlich.<br />

WWW.HANWAG.DE


Der Westen<br />

Zwillbrocker Venn<br />

Münsterland<br />

Reinhardswald<br />

Sauerland<br />

Bergisches Land<br />

Westerwald<br />

Point Alpha/Thüringen<br />

Ahrtal<br />

Vulkaneifel<br />

Moseltal<br />

Rheingoldbogen<br />

Hunsrück<br />

Baybachklamm<br />

Nahetal<br />

Saarland<br />

Vorderpfalz<br />

Dahner<br />

Felsenland<br />

© justhavealook/istockphoto.com<br />

20<br />

Spezial | 2015


Der Westen<br />

Spezial | 2015<br />

21


Der Westen<br />

Weder grau<br />

noch eins<br />

Der Westen Deutschlands ist der wahrscheinlich heterogenste Teil Deutschlands. Während es im<br />

Norden noch flach ist, erheben sich im Osten die Berge auf bis zu 800 Metern. Im Süden gräbt<br />

sich der Rhein durch Schiefergebirge bis hin zum Wein, während in der Mitte das Bier regiert.<br />

Ruhrgebiet, Rheinland, Sauerland und Bergisches Land sind ebenso einzigartige Wandergebiete<br />

wie Hunsrück, Westerwald, Pfalz und Saarland!<br />

Um gleich mal mit den gängigsten Vorurteilen, die Nicht-<br />

Einheimische dem Westen gegenüber hegen, aufzuräumen:<br />

Nordrhein-Westfalen besteht nicht nur aus dem<br />

Ruhrgebiet. Nordrhein-Westfalen wurde nach dem Krieg aus drei<br />

verschiedenen Ländern zusammengesetzt (Westfalen, Nordrhein,<br />

Lippe) und vereint auch heute noch zumindest zwei völlig unterschiedliche<br />

Bevölkerungsgruppen: Rheinländer und Westfalen.<br />

Damit ist im Übrigen auch schnell erklärt, warum<br />

nur die Rheinländer und kein Westfale zu Karneval<br />

eine Pappnase tragen, der Westfale dafür<br />

lieber Schützenfeste feiert oder warum man<br />

in Köln, Düsseldorf oder Bonn ein Bier<br />

schnell zapft (und trinkt), während es in<br />

Westfalen sieben Minuten braucht, um<br />

serviert zu werden. Wer als Auswärtiger<br />

nach Nordrhein-Westfalen kommt, sollte<br />

sich also unbedingt vorher überlegen, ob<br />

er sich in Westfalen fröhlich plaudernd<br />

zu anderen an den Tisch setzt oder im<br />

Rheinland gleich die Freundschaft für‘s<br />

Leben finden will, weil er von einem<br />

Einheimischen angesprochen wurde.<br />

Aber zurück zum Ruhrgebiet: Es<br />

beginnt erst nördlich von Düsseldorf<br />

beziehungsweise westlich des Sauerlands, im Norden folgt noch<br />

das Münsterland, im Westen die niederrheinische Tiefebene, im<br />

Süden das Rheinland, das bis hinunter nach Bonn und Rheinland-<br />

Pfalz reicht. Wer also glaubt, die Natur in Nordrhein-Westfalen<br />

in einen Topf werfen zu können, weiß genau so wenig, wovon er<br />

redet, wie wahrscheinlich über die braulichen Unterschiede zwischen<br />

Kölsch, Alt und Pils. Darüber hinaus: Im Ruhrgebiet regiert<br />

schon lange nicht mehr Kohle und Stahl, Industrie und Beton –<br />

auf renaturierten Halden und entlang der idyllischen Ruhr lässt<br />

es sich hervorragend wandern und die Natur genießen.<br />

Im Sauerland, mit seinen vielen Waldgebieten und Stauseen<br />

gibt es neben Rothaarsteig & Co. auch noch die überaus sehendswerte<br />

wahrscheinlich längste Galerie der Welt: Zehn Mal moderne<br />

Freiluft-Kunst in Wald und Wildniss, perfekt für<br />

eine erstklassige Wanderung mit Esprit.<br />

Im Bergischen Land warten neben typisch<br />

Bergischen Geschichten, der Begischen Kaffeetafel<br />

auch noch typisch Bergische Aussichten<br />

auf Sie. Am Niederrhein kann<br />

man Flamingos beobachten, im Münsterland<br />

Marmor suchen und am Mittelrhein<br />

– zum Beispiel am Rheingoldbogen entlang<br />

der als Weltkulturerbe geführten Rheinschleife<br />

– da geht‘s zum Wein …<br />

Der Nationalpark Eifel liegt ebenfalls<br />

zum Teil noch in Nordrhein-Westfalen<br />

und ist von Köln aus in einer guten<br />

Stunde zu erreichen. Ein Tanz auf den<br />

dortigen Vulkanen, oder besser: eine<br />

Wanderung rund um die Maare, ist und bleibt ein Muss für jeden<br />

Naturliebhaber.<br />

Westerwald, Hunsrück, Pfalz und das Saarland gehören zwar<br />

nicht mehr zu Nordrhein-Westfalen, komplettieren aus redaktionellen<br />

Gründen hier aber trotzdem unser Tourenangebot durch<br />

den „Wilden“ Westen der Republik.<br />

© ayax/istockphoto.com<br />

22<br />

Spezial | 2015


Ahrtal<br />

Steile Berge<br />

entlang der Ahr<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 11,6 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung: nicht durchgehend<br />

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />

bis anspruchsvoll<br />

Steigung/Gefälle: gut 400 Meter<br />

rauf/ca. 450 Meter runter<br />

Höchster Punkt: ca. 427 Meter<br />

Beste Wanderzeit: März bis November<br />

(schnee- und eisfrei!)<br />

Start/Ziel: Bahnhof 53505 Altenahr/<br />

Bahnhof 53506 Rech<br />

Wegequalität: alpine Pfade, Kiesweg,<br />

zum Schluss breiter Waldweg<br />

Von Altenahr nach Rech<br />

Wild und sanft<br />

Die heimliche Königsetappe entlang der Ahr verbindet<br />

alpine Steige, spektakuläre Aussichten und Abenteuerliches<br />

wie das Teufelsloch mit verträumter Fluss- Romantik<br />

an der naturbelassenen Ahrschleife bei Altenahr.<br />

Auf das Bahnhofsgebäude schauend<br />

dem schmalen Weg zwischen<br />

Ahr und den Gleisen nach links<br />

folgen. Eine Unterführung unterquert<br />

die Bahntrasse. Dahinter<br />

schlängelt sich der Pfad in Kehren<br />

hinauf bis zu einem Querweg, dem<br />

Eifelvereinsweg Nr. 7. Nach rechts<br />

erklimmt dieser die Aussichtspunkte<br />

Schwarzes Kreuz 1 und<br />

Teufelsloch 2 . Hinter dem zweiminütigen<br />

Links-Abstecher zum<br />

Teufelsloch setzt sich der Weg<br />

zwischen Fels und über Steintreppen<br />

an Hang und Grat entlang<br />

fort. Einige Zeit, nachdem er auf<br />

die andere Hangseite gewechselt<br />

hat, trifft er auf einen Abzweig, an<br />

dem der Ahr-Venn-Weg des Eifelvereins<br />

(Markierung: liegendes V)<br />

links im Zickzack zur Ahr abfällt.<br />

Etwas flussaufwärts liegt die<br />

Naturschutz-Jugendherberge<br />

Altenahr 3 . Auf der entgegengesetzten<br />

Seite des Bolzplatzes<br />

leitet ein Wiesenweg zur Brücke<br />

über die Ahr. Am anderen Ufer<br />

folgt der Ahrtalweg (schwarzes<br />

A) nach rechts der Flussschleife<br />

durch das Naturschutzgebiet im<br />

Langfigtal 4 . Über eine Brücke<br />

wechselt er ans andere Ufer,<br />

passiert aufgelassene Weingärten,<br />

einige Brücken und ein Viadukt<br />

unterhalb der Ruine Burg Are.<br />

Gegenüber eines steilen Weinhangs<br />

steigen Eifelvereinsweg 6<br />

und AV1 rechts in Kehren zum<br />

Krähhardt-Plateau 5 auf. Oben<br />

streift der Weg durch Wiesen mit<br />

Einzelbäumen. Ein Stein am Boden<br />

markiert den Rechtsabzweig<br />

zum Schrock. An den weiteren<br />

Abzweigen und Gabelungen<br />

unterhalb der Teufelsley 6<br />

immer rechts halten, bis der Weg<br />

auf einen breiteren Fahrweg trifft.<br />

Ein kurzes links Stück hinauf,<br />

zweigt links ein Weg im spitzen<br />

Winkel ab und steigt weiter an.<br />

Zur Schutzhütte am Schrock 7<br />

führt ein kurzer Abstecher nach<br />

links. Ein kleines Stückchen<br />

höher, dann gabelt sich der<br />

Weg, und links geht es nun über<br />

breitere Forstwege auf AV1 und<br />

Eifelvereinsweg 2 leicht bergab<br />

durch den Wald Richtung Rech.<br />

Der Weg trifft auf einen von<br />

unten kommenden Weg, läuft mit<br />

diesem ein kurzes Stück bergan,<br />

biegt dann rechts hinauf, passiert<br />

den Bildstock „Flucht nach Ägypten“,<br />

knickt links bergab, folgt<br />

dem Hangverlauf in eine Talspitze,<br />

wo ein Querweg nach links auf<br />

Rech zuläuft. An zwei Gabelungen<br />

bleibt unser Weg links, schwenkt<br />

auf die andere Talseite, passiert<br />

ein steinernes Kreuz und erreicht<br />

den Ortsrand von Rech 8 . Die<br />

Bärenbachstraße wird später<br />

zur Brückenstraße. Sie fällt an<br />

Weingütern, Straußwirtschaften<br />

und der Kirche St. Lucia vorbei<br />

zur St.-Nepomuk-Brücke hinab.<br />

Auf der anderen Seite der B 267<br />

bringt uns das Sträßchen Am<br />

Herrenberg zu den Stufen, die vor<br />

dem gleichnamigen Biergarten<br />

zu den Gleisen der Bahnstation<br />

hinunterführen.<br />

Verborgen im Ahrtal<br />

Das geheimste Bauwerk in der<br />

Geschichte der Bundesrepublik<br />

Deutschland öffnet seine Tore –<br />

atombombensichere Tore! In zwei<br />

Eisenbahntunneln einer unvollendeten<br />

Bahn durch das Ahrgebirge<br />

steckte der ehemalige Regierungsbunker.<br />

Der 17,3 km lange „Ausweichsitz<br />

der Verfassungsorgane der<br />

BRD in Krise und Krieg“ sollte den<br />

Staatsoberhäuptern im Ernstfall des<br />

Kalten Krieges die Haut retten. Eine<br />

Dokumentation und viele Originalgegenstände<br />

wie die Kommandozentrale<br />

und das Bett des Bundespräsidenten<br />

beleben die auf 203<br />

Meter zurückgebaute Bunkeranlage.<br />

www.dokumentationsstaetteregierungsbunker.eu<br />

Spezial | 2015<br />

23


Der Westen<br />

Ahrtal<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Mit Direktverbindung aus Bonn oder vom Bahnhof Remagen<br />

fährt die Ahrtalbahn RB 30 stündlich nach Altenahr, www.bahn.de, www.vrs.info,<br />

www.vrminfo.de. Zwischen Ahrweiler und Ahrbrück hält der Zug an den Bahnhöfen<br />

Walporzheim, Dernau, Rech, Mayschoss, Altenahr und Kreuzberg. Are-Taxi,<br />

Tel:. 02641/2333, Taxi Seul Altenahr, Tel.: 02643/6666<br />

Mit dem Pkw: A 61 Koblenz-Bergheim; aus Norden bis AK Meckenheim, B 257<br />

Richtung Altenahr, dann B 267 bis Altenahr; aus Süden bis AS 31 Dreieck Sinzig,<br />

A 571/B 266/B 267 über Bad Neuenahr-Ahrweiler nach Altenahr<br />

Orientieren: Wanderkarte des Eifelvereins Nr. 9: Das Ahrtal, 1:25.000, Ausgabe<br />

2013, ISBN 3-921805-87-9, 9 Euro, www.eifelverein.de, Wanderparadies Ahrsteig,<br />

Set aus Wanderführer und Wanderkarte, 1:25.000, ISBN 978-3-934342-64-4,<br />

18,95 Euro, www.ideemediashop.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Weinberge hoch über Dernau<br />

1<br />

Schwarzes Kreuz: Als<br />

Unglückskreuz 1865<br />

errichtet, bildet das „Schwarze<br />

Kreuz“ einen Gegenpol zum<br />

„Weißen Kreuz“ gegenüber, auf<br />

der anderen Seite des Ahrtals.<br />

Der Felssporn schwebt über<br />

Altenahr und setzt die Ruine<br />

Burg Are mit dem anschließenden<br />

Felsriegel Engelsley<br />

gekonnt in Szene.<br />

2<br />

Teufelsloch: Viele Legenden<br />

kursieren über diesen<br />

gut mannshohen Durchbruch<br />

Luzifers im harten Fels der<br />

Ahreifel. Er bietet doppelseitige<br />

Ausblick: Im Nordosten streckt<br />

sich das Langfigtal unterhalb<br />

von Burg Are und Engelsley vor<br />

den Augen aus. Dreht man sich<br />

um, rücken im Südwesten die<br />

Häuser Altenburgs hinter der<br />

Felshöhle ins Sichtfeld.<br />

3<br />

Naturschutz-Jugendherberge<br />

Altenahr: Traumhaft<br />

bettet die Herberge ihre<br />

Gäste ins abgelegene Langfigtal.<br />

Tagsüber waten sie durch die<br />

seichte Ahr, baden und picknicken<br />

am Idyll eines Flusses,<br />

der wie vor Jahrhunderten noch<br />

kurven darf.<br />

4<br />

Langfigtal: Seit 1983 bewahrt<br />

das Naturschutzgebiet<br />

„Ahrschleife bei Altenahr“<br />

das schöne Landschaftsbild im<br />

Langfigtal. Die Ahr beugt sich<br />

stärkerer Naturgewalt: Für<br />

den harten Brocken Engelsley<br />

muss sie etwa drei Kilometer<br />

Umweg fließen. Dafür darf sie<br />

frei schwingen – ganz ohne<br />

Uferkorsett. Fast senkrechte<br />

Felswände schirmen die<br />

weitläufigen Wiesenauen so gut<br />

ab, dass der Mensch hier nur<br />

maßvoll gewirtschaftet hat.<br />

5<br />

Krähhardt-Plateau:<br />

Malerisch schlängelt<br />

sich der Weg auf der Hochebene<br />

Krähhardt durch magere<br />

Wiesen mit Einzelbäumen – ein<br />

sehr seltenes Bild heutzutage.<br />

Im Frühjahr knüpft die große<br />

Sternmiere weiße Teppiche auf<br />

der Hochfläche.<br />

6<br />

Teufelsley: Wo der Umlaufberg<br />

wieder ans Ahrgebirge<br />

„andockt“, ragt der Felssporn<br />

Teufelsley auf, gekrönt<br />

von einem aus zwei Baumstämmen<br />

grob gezimmerten<br />

Gipfelkreuz. Eine Kraxelei nur<br />

für absolut Schwindelfreie!<br />

7<br />

Schrock: Genialer Blick<br />

aus 405 Metern Höhe<br />

über den Rand der Ahrtal-<br />

Kerbe hinaus zu den Kuppen<br />

des Sieben gebirges am Rhein,<br />

südlich von Bonn. Beim<br />

richtigen Sonnenstand leuchtet<br />

der Petersberg hell auf!<br />

8<br />

Rech: Am Fuße des<br />

Steinerbergs trifft die<br />

Wanderung im 550-Seelen-<br />

Winzer örtchen Rech den<br />

Ahrwein! Etwa zwanzig<br />

Weinbaubetriebe bewirtschaften<br />

dort noch rund 35 Hektar mit<br />

überwiegend roten Rebsorten.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Tipps für das Ahrtal<br />

Am Wegesrand:<br />

Hotel Restaurant Café Lang,<br />

Altenburger Str. 1, 53505 Altenahr,<br />

Tel.: 02643/93730, www.hotellang.de<br />

Landgut-Hotel zur Post,<br />

Brückenstr. 2, 53505 Altenahr, Tel.:<br />

02643/9310, www.hotelzur-post.de<br />

Hotel Zum Schwarzen Kreuz,<br />

Brückenstr. 5–7, 53505 Altenahr,<br />

Tel.: 02643/1534,<br />

www.zumschwarzenkreuz.de<br />

Naturschutz-Jugendherberge<br />

Altenahr, Langfigtal 8, 53505<br />

Altenahr, Tel.: 02643/1880,<br />

www.jugendherberge.de<br />

Jeden Tag was anderes:<br />

Von März bis Oktober findet an<br />

jedem Wochentag mindestens ein<br />

geführtes Programm statt: Rotweinwanderung,<br />

Stadtrundgang,<br />

Dokumentationsstätte Regierungsbunker,<br />

Weinprobe. Teilnahme ohne<br />

Voranmeldung, 5 bis 10 Euro/<br />

Person, www.ahrtal.de (Tagestipps).<br />

Wein probieren:<br />

Nach Orten sortierte Listen mit allen<br />

Weinfesten, Winzern, Genossenschaften<br />

und Straußwirtschaften<br />

im Ahrtal stehen auf www.ahrtal.de<br />

unter „Ahrwein“ bereit. Noch mehr<br />

Infos über die Weinorte, Weinlagen,<br />

Rebsorten und Weinevents auf<br />

www.ahrwein.de<br />

Ausgegraben:<br />

Die Römervilla am Silberberg in<br />

Altenahr war das große Herrenhaus<br />

eines antiken Gutshofs. Bei Straßen-<br />

arbeiten entdeckte man 1980 das im<br />

5. Jh. n. Chr. bei einem Hangrutsch<br />

verschüttete Gebäude: Museum<br />

Römervilla, Am Silberberg 1,<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />

www.museum-roemervilla.de<br />

Informieren:<br />

Tourist-Information Altenahr,<br />

Altenburger Str. 1a, 53505 Altenahr,<br />

Tel.: 02643/8448 Ahrtal-Tourismus,<br />

Hauptstr. 80, 53474 Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler, Tel.: 02641/91710,<br />

www.ahrsteig.de<br />

24<br />

Spezial | 2015


Rheingoldbogen<br />

Steckbrief<br />

Rheingoldbogen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Von Bingen bis Koblenz<br />

durchfließt der Rhein das<br />

UNESCO-Weltkulturerbe Oberes<br />

Mittelrheintal. Etwa 20 Kilometer<br />

südlich der Moselmündung<br />

schlägt er bei Boppard kunstvoll<br />

seinen größten Bogen. Oberhalb<br />

dieses Muster-Mäanders führt der<br />

Rheingold bogen durch Wald und<br />

Wein, verbindet Steilhänge und<br />

Hochplateau.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 12,6 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: je 292 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Höchster Punkt: etwa 260 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start und Ziel: Friedhof in<br />

56321 Brey (Ackerweg)<br />

Wegequalität: Premiumweg Extratour<br />

Rheingoldbogen, zertifiziert<br />

vom Deutschen Wanderinstitut<br />

(53 Punkte)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Traumpfad durchs Weltkulturerbe<br />

Am Rhein zum Wein<br />

Farbe ist wichtig<br />

Der Rheingoldbogen überzeugt mit grandiosen Blicken auf die<br />

Bopparder Rheinschleife und zur Marksburg. Es geht durch<br />

lichten Eichenmischwald, zwischen den Reben am Bopparder<br />

Hamm entlang und über das Hochplateau mit Kirschbäumen.<br />

Am Parkplatz des Friedhofs<br />

in Brey (S/Z) ist der offizielle<br />

Startpunkt des Rundwanderwegs.<br />

Entgegen dem Uhrzeigersinn<br />

geht es zunächst auf der Straße<br />

Ackerweg zurück durch Brey,<br />

vorbei an der Kirche und dahinter<br />

links die schmale Straße steil<br />

bergauf. Wo das Sträßchen oben<br />

nach links wegknickt, taucht der<br />

Rheingoldbogen halbrechts in den<br />

Wald ein. Rechts befindet sich<br />

eine überdachte Wanderhütte mit<br />

freigeschnittener Aussicht. Nach<br />

gut einem Kilometer erreicht der<br />

Weg die Schächte einer römischen<br />

Wasserleitung (1). Dort knickt der<br />

Reingoldbogen scharf rechts den<br />

Hang hinunter und quert vor dem<br />

Sportplatz das Breyertal. Hinter<br />

den Anlagen geht es kurz nach<br />

rechts, dann links einen schmalen<br />

Pfad den Hang steil hinauf. Ab<br />

dem Abzweig eines Hohlwegs<br />

verläuft der Rheingoldbogen parallel<br />

zum Rhein-Burgen-Weg (von<br />

der römischen Wasserleitung bis<br />

hierher verlief ein Abstecher des<br />

Rhein-Burgen-Wegs auf gleicher<br />

Route). Am Königsberg (2) stehen<br />

eine Wanderliege und eine Schutzhütte.<br />

Kurz darauf knickt der<br />

Rheingoldbogen nach links auf<br />

einen befestigten Weg. Zur Linken<br />

liegt das Breyer Hämmchen (3).<br />

Am nächsten Abzweig nimmt der<br />

Traumpfad die Variante nach<br />

rechts über einen parallel verlaufenden<br />

Waldweg. Zurück auf dem<br />

Schotterweg geht es rechts weiter.<br />

An der großen Gabelung im Wald<br />

führt der schmalere linke Weg<br />

zu einem kleinen Gedenkkreuz<br />

(4), später erläutern Tafeln des<br />

Kulturwegs die Grabhügel im<br />

Breyer Wald (5). An der T-Kreuzung<br />

mit einem breiten Forstweg<br />

verlässt der Rheingoldbogen den<br />

Rhein-Burgen-Weg nach links (Der<br />

Rhein-Burgen-Weg erreicht nach<br />

gut drei Kilometern den Abzweig<br />

zum Mittelrhein-Klettersteig Boppard<br />

an der Engelseiche). Hinter<br />

dem Parkplatz des ehemaligen<br />

Klosterguts zweigt er rechts ab<br />

und führt direkt auf den Hof des<br />

Klosters Jakobsberg (6). Auf dem<br />

rechten Asphaltweg, der leicht<br />

bergab zwischen Parkhaus und<br />

gelbem Haus verläuft, setzt sich<br />

die Route fort. Sie taucht erneut<br />

in den Wald, kurvt abwärts<br />

vorbei an imposanten Schiefer-<br />

Aufschlüssen zu einer Aussicht<br />

mit Bank, wo es scharf links<br />

weiter hinuntergeht. Imposante<br />

Blicke eröffnen sich vom steilen<br />

Bopparder Hamm (7). Am Weinbergsweg<br />

geht es nach links. Wie<br />

auf einem Balkon wandert man<br />

– begleitet vom Dauer panorama<br />

– etwa auf gleicher Höhe an der<br />

Steillage entlang und an einem<br />

Picknickplatz (8) vorbei. Nach<br />

einem kurzen Anstieg zweigt kurz<br />

hinter einer zweiten Wanderliege<br />

Zwei Zubringerwege führen von<br />

Ober- und Niederspay auf den<br />

Rheingoldbogen. Wer mit der Bahn<br />

anreist oder in Spay nächtigt, muss<br />

also nicht erst mit dem Bus nach<br />

Brey fahren und zum Friedhof<br />

hinauflaufen. Diese Wege sind mit<br />

dem gleichen Symbol markiert,<br />

nur in umgekehrter Farbgebung,<br />

wie ein Negativ. Am Hauptweg<br />

liegt das weiße Traumpfad-Symbol<br />

auf einem orangefarbenen Spiegel,<br />

die Zuwege sind durch ein orangefarbenes<br />

Symbol vor weißem<br />

Hintergrund gekennzeichnet. Dies<br />

sollte man unterwegs wissen,<br />

um nicht ungewollt mit einem<br />

Zubringer den Weg zu verlassen<br />

und Höhe zu verlieren.<br />

Spezial | 2015<br />

25


Der Westen<br />

Rheingoldbogen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit der Bahn bis Bahnhof Koblenz, Rhens, Spay oder Boppard.<br />

Die Buslinie 650 verkehrt zwischen den Städten, am Wochenende im<br />

Stundentakt, in der Woche häufiger. Brey liegt zwischen Rhens und Spay.<br />

Von Spay führen zwei Zubringerwege auf den Rheingoldbogen. Auskünfte<br />

zu Fahrplänen: Info-Hotline 01805/986986, www.vrminfo.de.<br />

Mit dem Pkw über die B 9 durch das Rheintal bis Brey. In der Ortsmitte<br />

der Rheingoldstraße hinauf folgen, am Ackerweg links abbiegen und bis<br />

zum Parkplatz beim Friedhof am Ortsrand fahren.<br />

Orientieren: U. Poller, W. Todt: Traumpfade. Die 19 besten Rund-Wanderwege<br />

an Rhein, Mosel und in der Eifel, mit GPS-Daten; 2009, ISBN 978-3-<br />

934342-56-9, 10,95 Euro, 16,95 Euro mit Karte, www.ideemediashop.de.<br />

Die 19 Traumpfade, Broschüre des Projektbüros Traumpfade von der<br />

Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET), 2009, 3,50 Euro.<br />

Interaktiver Routenplaner: www.outdooractive.com/live/<br />

Alpregio- Tourenplaner/Traumpfade-Rhein-Mosel-Eifel-Land<br />

ein Rheingoldbogen-Zubringerweg<br />

rechts hinunter ab. Hier geht es<br />

geradeaus zum Rheinplateau,<br />

dort links abbiegen und der<br />

Rechtskurve durch die freie<br />

Feldlandschaft folgen. An der<br />

nächsten Einmündung verläuft<br />

die Route nach rechts, folgt einem<br />

Bogen – die Marksburg scheint<br />

zum Greifen nah – und knickt<br />

an der nächsten Kreuzung nach<br />

links. Kurz vor Siebenborn biegt<br />

der Weg rechts ab, hält sich an<br />

der nächsten Gabel links, passiert<br />

an der Hangkante eine weitere<br />

Wanderhütte im Wald und führt<br />

hinunter zur Muttergotteskapelle<br />

(9). Etwas unterhalb zweigt mit<br />

dem Kreuzweg der zweite Zubringer<br />

nach Spay ab. Der Traumpfad<br />

führt geradeaus hangparallel leicht<br />

abwärts, kreuzt eine Straße und<br />

folgt einem Wiesenpfad durch das<br />

Tillbachtal. Hinter einer Rechtskurve<br />

trifft er auf den Weg, der links<br />

zurück zum Friedhof (S/Z) leitet.<br />

Tourhöhepunkte am Rheingoldbogen<br />

Kulturgut und Jausenplätze<br />

1<br />

Römische Wasserleitung:<br />

Der Qanat nach persischem<br />

System wurde in 4,50 Metern Tiefe<br />

durch Schieferstein gebrochen<br />

und führt heute noch Wasser. Am<br />

Tag des offenen Denkmals Anfang<br />

Oktober werden die Schächte und<br />

Stollen für Besucher geöffnet.<br />

2<br />

Wanderliege am Königsberg:<br />

Das erste Picknick schmeckt<br />

am besten auf der bequemen<br />

Liegebank bei traumhafter<br />

Aussicht auf die Marksburg.<br />

3<br />

Breyer Hämmchen: Um die<br />

Kulturlandschaft zu erhalten,<br />

baut die Breyer Weinbruderschaft<br />

hier seit 2006 wieder Riesling an.<br />

4<br />

Pilger-Gedenkkreuz:<br />

Erinnerung an einen Pilger<br />

aus Koblenz, der auf seinem Gang<br />

zum Kloster Bornhofen durch den<br />

Breyer Wald abkürzte und<br />

dort verstarb.<br />

5<br />

Grabhügelgruppe: Im Breyer<br />

Wald verteilen sich mehrere<br />

Dutzend Hügelgräber der Hunsrück-Eifel-Kultur<br />

aus der älteren<br />

Eisenzeit. Zwischen 2.300 und<br />

2.600 Jahre alt schätzen Archäologen<br />

die bis 2,50 Meter hohen<br />

Grabstätten von etwa 20 Metern<br />

Durchmesser.<br />

6<br />

Kloster Jakobsberg: Das<br />

ehemalige Klostergut ist Teil<br />

des UNESCO-Welterbes. Heute gehört<br />

das Gelände Dr. Hans Riegel,<br />

frohen Kindern und ebensolchen<br />

Erwachsenen als Gummibärchenproduzent<br />

bekannt. Er<br />

baute die Klosterruinen zum Hotel<br />

um und betreibt einen Golfplatz<br />

auf dem Hochplateau.<br />

7<br />

Bopparder Hamm: „Hamus“<br />

ist lateinisch und bedeutet<br />

Haken, und den schlägt der Rhein<br />

hier: An seinem fast vollständig<br />

gezogenen Kreisbogen beschert er<br />

der größten zusammenhängenden<br />

Rebfläche des Weinbaugebiets<br />

Mittelrhein eine steile und fruchtbare<br />

Südlage!<br />

8<br />

Picknickplatz: Die vier Bänke<br />

um den großen Holztisch<br />

sind absichtlich höher konstruiert:<br />

Beine baumeln lassen tut gut<br />

nach acht Kilometern.<br />

9<br />

Muttergotteskapelle: Ein<br />

Kreuzweg führt hinauf zu<br />

der Natursteinkapelle, die von<br />

den Spayern liebevoll gepflegt<br />

wird. Das schattige Plätzchen lädt<br />

besonders an heißen Tagen zum<br />

Verweilen ein.<br />

Etappenprofil 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einkehren und<br />

Wein probieren<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Jakobsberger Hof, 56154 Boppard,<br />

Tel.: 06742/8080, Hotel****Superior<br />

mit integrierter Golfanlage, www.<br />

jakobsberg1.de. Flair Hotel Alter<br />

Posthof, Mainzer Str. 47, 56322 Spay,<br />

Tel.: 02628/8708, www.alterposthof.de,<br />

wandererfreundliche Gastgeber mit<br />

regionaler und saisonaler Küche,<br />

Wein vom Bopparder Hamm, Wild<br />

aus eigenem Revier, Biergarten.<br />

Rheinhotel zum Anker, Rheinufer<br />

25, Tel.: 02628/8725, www.hotelzum-anker.de,<br />

gutbürgerliche Küche.<br />

Ferienwohnungen Weingart,<br />

Rheinufer 23/24, 56322 Spay, Tel.:<br />

02628/988610, www.weingart-ferien.<br />

de, 3 Ferienwohnungen in einem<br />

liebevoll restaurierten Fachwerkhaus.<br />

Ferienwohnung Jedersberger,<br />

Mainzer Str. 71a, 56322 Spay,<br />

Tel.: 02628/3133,, 3 Zimmer mit<br />

Küche und Bad im Erdgeschoss eines<br />

Fachwerkhauses. Hotel Restaurant<br />

Roter Ochse, Hochstraße 27,<br />

56321 Rhens, Tel.: 02628/2221,<br />

www.roter-ochse.net, Wild aus<br />

Rhenser Wäldern. Restaurant Zum<br />

Schiffchen, Am Rhein 4,<br />

56321 Rhens, Tel.: 02628/2216,<br />

www.zum-schiffchen.de<br />

Ausgezeichneten Wein probieren:<br />

Weingut Weingart (vier Trauben<br />

Gault Millau): Mainzer Str. 32,<br />

56322 Spay, Tel.: 02628/8735, www.<br />

weingut-weingart.de, Weinprobe und<br />

Verkauf: Mo–Sa 9 bis 19 Uhr, So 14 bis<br />

19 Uhr. Weingut Matthias Müller<br />

(vier Trauben Gault Millau):<br />

Mainzer Str. 45, 56322 Spay, Tel.:<br />

02628/8741, www.weingut-matthiasmueller.de.<br />

Verkauf: Mo–Sa 8 bis 20<br />

Uhr, So 10 bis 20 Uhr, zur Weinprobe<br />

am besten anmelden. Weingut Volk:<br />

Koblenzer Str. 6, 56322 Spay, Tel.:<br />

02628/8290, www.weingutvolk.de<br />

Nicht verpassen: 25. April 2010:<br />

Beim Weinfrühling schenken die<br />

Winzer direkt im Wingert aus.<br />

14. August 2010: Bengalische<br />

Feuer und acht Feuerwerke tauchen<br />

den nächtlichen Himmel zwischen<br />

Koblenz und Spay in ein Lichtermeer<br />

beim berühmten „Rhein in Flammen“.<br />

Informieren: Projektbüro<br />

Traumpfade, Rhein-Mosel-Eifel -<br />

Touristik (REMET), Bahnhofstr. 9,<br />

56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />

www.traumpfade.de Verkehrsamt<br />

Rhens, Am Viehtor 2, 56321 Rhens,<br />

Tel. 02628/960556, www.rhens.de<br />

Tourist Information Boppard,<br />

Marktplatz (Altes Rathaus), Tel.<br />

06742/3888, tourist@boppard.de,<br />

www.boppard.de<br />

26<br />

Spezial | 2015


Vorderpfalz<br />

Steckbrief<br />

Rehbachaue:<br />

<br />

Das Landschaftsschutzgebiet Rehbachaue<br />

liegt in der Region Oberrheingraben<br />

in der Vorder pfalz in<br />

Rheinland-Pfalz. Das Gebiet gehört<br />

zu Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis).<br />

Die Landschaft ist von typischen<br />

Auenwäldern geprägt, die bezeichnend<br />

für Regionen mit Altrheinarmen<br />

sind. In Auen wäldern findet<br />

man meist eine ganz besondere<br />

Artenzusammensetzung. Diese<br />

Vielfalt in der Rehbachaue war<br />

vor einigen Jahren noch hart<br />

umkämpft, da eine geplante<br />

Bundesstraße, die Mannheim und<br />

Speyer direkt verbinden sollte, das<br />

Gebiet zu zerschneiden drohte.<br />

Typ: Kräuterwanderung<br />

Dauer: etwa zwei Stunden<br />

Steigung/Gefälle: eben<br />

Start: Parkplatz Gasthaus<br />

„Waldmühle“, Neuhofen<br />

Beste Wanderzeit: April bis Oktober<br />

Kräuterwanderung<br />

Unterwegs im Märchenwald<br />

Auf der Kräutertour bewegten wir uns auf extensiv genutzten Feuchtwiesen und in einem Auenwald,<br />

der durch seine geschützte Schönheit und Artenvielfalt zur Erholung einlädt.<br />

Wir starten am Gasthof „Waldmühle“<br />

bei Neuhofen, wo eine<br />

große Wegekarte gute Übersicht<br />

über das Landschaftsschutzgebiet<br />

Rehbachaue bietet. Auf breiten,<br />

gut befestigten Wegen überqueren<br />

wir den Rehbach und gehen<br />

Handgemachtes Verwöhnprogramm<br />

zunächst links ein Stück den Fluss<br />

entlang. Rechts liegen Feuchtwiesen,<br />

dahinter sieht man die<br />

Skyline von Ludwigshafen. Über<br />

eine Brücke biegen wir links ab,<br />

überqueren erneut den Rehbach<br />

und tauchen in den Auenwald ein.<br />

Die saisonalen Angebote des Lindner<br />

Hotel & Spa Binshof bei Speyer<br />

greifen regionale Köstlichkeiten<br />

für alle Sinne auf. Im Frühjahr<br />

verlocken z. B. die „Pfälzer Frühlingsblüten“<br />

Körper und Gaumen<br />

zu höchsten Genüssen. Die<br />

Kosmetika werden dabei vor Ort<br />

aus regionalen Blüten von Hand<br />

hergestellt. Im Sommer sind Früchte<br />

wie z. B. Feigen das Hauptthema<br />

in Wellness und Küche. Aktuelle<br />

Angebote unter www.lindner.de<br />

Auf schmalen Pfaden genießen<br />

wir den Wald, um dann erneut<br />

links abzubiegen. Durch den lichten<br />

Wald, vorbei an einer großen,<br />

umgestürzten Pappel, kommen<br />

wir zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Achtung: Bei einer Wanderung im<br />

Landschaftsschutzgebiet muss dessen<br />

Bedeutung für den Erhalt der<br />

Vielfalt und der Eigenart beachtet<br />

werden! Im Klartext heißt das,<br />

dass hier alle Handlungen verboten<br />

sind, die den Charakter der<br />

Landschaft verändern. Die Regelungen<br />

sind weniger streng als z. B.<br />

im Naturschutzgebiet. Pflanzen<br />

(natürlich nicht die geschützten),<br />

Beeren und Pilze dürfen gepflückt<br />

werden, jedoch der Natur zuliebe<br />

in Maßen. In Deutschland gibt es<br />

etwa 7.229 Landschaftsschutzgebiete<br />

mit einer Gesamtfläche von<br />

10,8 Millionen Hektar.<br />

Die Rheinfähre<br />

Altrip<br />

Ein paar Kilometer von der<br />

Wanderstrecke entfernt bietet<br />

der Rhein ein ganz besonderes<br />

Erlebnis. Dort, wo der Rhein die<br />

Grenze zu Baden-Württemberg bildet,<br />

sieht man auf einer Fahrt mit<br />

der Rheinfähre von Altrip nach<br />

Mannheim auf der einen Seite<br />

die Skyline riesiger Kraftwerke,<br />

während die andere Rheinseite<br />

mit einem Naturschutzgebiet besonders<br />

naturbelassene Anblicke<br />

bietet – ein reizvoller Kontrast.<br />

Infos bei der Rheinfähre Altrip<br />

GmbH, Tel.: 06236/39990,<br />

www.rheinfaehre-altrip.com<br />

Spezial | 2015<br />

27


Der Westen<br />

Vorderpfalz<br />

© istockphoto.com/fotoVoyager<br />

Immer wieder schön:<br />

Gänseblümchen am Wegesrand<br />

Anreisen<br />

Anreisen:<br />

Von Neustadt kommend zunächst der A 65 in Richtung Ludwigshafen Süd bis<br />

zum Rheingönheimer Kreuz folgen, ab hier die B 9 Richtung Speyer.<br />

Aus Richtung Frankenthal der B 9 in Richtung Ludwigshafen Süd bis zum<br />

Rheingönheimer Kreuz folgen, dann B 9 Richtung Speyer.<br />

Von Speyer kommend die B 9 in Richtung Ludwigshafen nehmen.<br />

Für alle Richtungen: Die B 9 über Ausfahrt Neuhofen verlassen, nach<br />

etwa 1,5 Kilometern biegt die Hauptstraße nach rechts ab (beim Geschäft<br />

Elektro Oberst). Hier fährt man geradeaus und nimmt den ersten Abzweig<br />

links in die Schafsgasse, dann dem Hinweisschild „Waldmühle“ folgen.<br />

Aus Richtung Mannheim /Ludwigshafen über die B 44 zunächst in Richtung<br />

Speyer, ab dem Ortsteil Mundenheim dann in Richtung Altrip (Deponie). Auf<br />

der Straße K 7 nach Altrip erscheint nach einer Linkskurve das „Münchner<br />

Häusel“. Ab hier dem Hinweisschild „Waldmühle“ folgen.<br />

Vielfalt in der Vorderpfalz<br />

Von Schlehe, Baldrian und Vogelmiere<br />

Gänseblümchen (Bellis perennis)<br />

zeigen ihre Blüten durchgängig<br />

von März bis November.<br />

Scharbockskraut (Ranunculus<br />

ficaria) sieht man von März bis<br />

Mai. Danach zieht sich die Pflanze<br />

komplett in den Boden zurück<br />

(Frühjahrsgeophyt).<br />

Taubnessel (Lamium) kommt<br />

bei uns in verschiedenen Größen<br />

und Farben vor.<br />

Löwenzahn (Taraxacum sect.<br />

Ruderalia) ist bis Mai zu sehen,<br />

vereinzelt bis in den Herbst.<br />

Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)<br />

blüht von April bis Juli.<br />

Brennnesseln (Urtica) sind anspruchslos<br />

und kommen nahezu<br />

weltweit vor. Bei uns sind vier<br />

verschiedene Arten vertreten.<br />

Schlüsselblumen (Primula veris)<br />

sieht man in Deutschland von<br />

April bis Juni, in Österreich und<br />

der Schweiz von Februar bis Mai.<br />

Veilchen (Viola) sind eine Gattung<br />

mit etwa 500 Arten.<br />

Schlehdorn (Prunus spinosa)<br />

blüht von März bis April lange<br />

vor dem Blattaustrieb.<br />

Knoblauchrauke (Alliaria<br />

petiolata) wird von April bis Juni<br />

wärend der Blüte als Gewürzpflanze<br />

genutzt.<br />

Mädesüß (Filipendula) blüht<br />

von Juni bis August weiß bis rosa.<br />

Wilder Schnittlauch (Allium<br />

schoenoprasum) entwickelt Mai<br />

bis August seine kugeligen Blüten.<br />

Beinwell (Symphytum) zeigt<br />

von Mai bis September unermüdlich<br />

violette Blüten.<br />

Baldrian (Valeriana) blüht<br />

zwischen Juni und August.<br />

Wiesenschaumkraut (Cardamine<br />

pratensis) bedeckt von April<br />

bis Mai häufig ganze Wiesen.<br />

Vogelmiere (Stellaria media)<br />

erhält ihre Blühfähigkeit (winzige<br />

weiße Blüten) bei mildem Wetter<br />

oft das ganze Jahr über.<br />

Buschwindröschen (Anemone<br />

nemorosa) entwickelt zwischen<br />

März und April eine Blüte pro<br />

Pflanze (Frühjahrsgeophyt, giftig).<br />

Immergrün (Vinca) blüht von<br />

März bis Mai, manchmal auch<br />

noch einmal im Herbst (giftig).<br />

Butterblume (Scharfer Hahnenfuß,<br />

Ranunculus acris) blüht von<br />

Mai bis Oktober. Vorsicht, giftig!<br />

Giersch (Aegopodium podagraria)<br />

zeigt die weißen Blütendolden<br />

von Juni bis Juli.<br />

Schöllkraut (Chelidonium<br />

majus) blüht von Mai bis Oktober<br />

gelb, ist jedoch hochgiftig!<br />

Löwenzahn<br />

© istockphoto.com/tr3gi<br />

Etappenprofil<br />

Hungrig, müde,<br />

aufgedreht?<br />

Schlafen: Lindner Hotel & Spa<br />

Binshof, Binshof 1, 67346 Speyer,<br />

Tel.: 06232/6470, www.lindner.de<br />

Hotel Salischer Hof, Burgstraße<br />

12–14, 67105 Schifferstadt, Tel.:<br />

06235/9310, www.salischer-hof.de<br />

Zelten: Campingplatz Strandbad<br />

Mannheim, Strandbadweg 1, 68199<br />

Mannheim, Tel.: 0176-55422268,<br />

www.campingplatz-mannheim.de<br />

Erholungsanlage St. Leoner See,<br />

Sankt Leoner See 1, 68789<br />

St. Leon-Rot, Tel.: 06227/59009,<br />

www.leoner-see.de Essen: Gasthaus<br />

Waldmühle, der angeblich schönste<br />

Biergarten im Kreis Ludwigshafen,<br />

Öffnungszeiten: Mo. u. Di. Ruhetag,<br />

Mi.–Sa. ab 17.00 Uhr, So. ab 12.00<br />

Uhr, Waldmühle 1, 67141 Neuhofen,<br />

Tel.: 06236/1808. Restaurant<br />

Salierhof, Binshof 1, 67347 Speyer,<br />

Tel.: 06232/647622 (nationale und internationale<br />

Küche, mit Terrasse und<br />

Wintergarten). Webers Restaurant<br />

Jägerheim, Di.–Fr. u. So. 11.30–14.00<br />

Uhr und ab 18.00 Uhr, Sa. ab 18.00<br />

Uhr, Mo. Ruhetag, Ludwigshafener<br />

Str. 100, 67141 Neuhofen, Tel.:<br />

06236/500915,<br />

www.webers-restaurant.de<br />

Gaststätte Waldpark, Waldpark 1,<br />

67141 Neuhofen, Tel.: 06236/563888<br />

(mit Terrasse und Kinderspielplatz).<br />

Unternehmen: Kletterwald<br />

Speyer, Erster Richtweg 5, 67346<br />

Speyer, Tel.: 0176/61011199 oder<br />

06235/929046, www.kletterwald.de,<br />

ab zehn Personen Voranmeldung<br />

nötig. Kletterzentrum Ludwigshafen<br />

(Indoor), Saarburger Str. 25,<br />

67071 Ludwigshafen, Tel.: 0621/<br />

511287, www.kletterzentrum.de<br />

Badesee Schlicht, 67141 Neuhofen,<br />

Abzweig zum Parkplatz von der Landstraße<br />

zwischen Neuhofen und Waldsee.<br />

Informationen: Tourist-Information<br />

Speyer, Maximilianstraße 13,<br />

67346 Speyer, Tel.: 06232/142392,<br />

touristinformation@stadt-speyer.de<br />

Tourist-Information Ludwigshafen,<br />

Berliner Platz 1, 67059<br />

Ludwigshafen, Tel.: 0621/512035,<br />

www.lukom.com<br />

28<br />

Spezial | 2015


Saarland<br />

Klaus Steins<br />

Tiefenbach-Pfad<br />

Klaus Stein kennt jeden Winkel<br />

seiner Heimatstadt Sankt Wendel.<br />

Er hat den Tiefenbach-Pfad<br />

„komponiert“. Vom Wendelinushof<br />

führt er Wanderer rund um den<br />

Bosenberg in schattige Kerbtälchen,<br />

durch einen ehemaligen<br />

Steinbruch, ins Naturschutzgebiet<br />

„Leitersweiler Buchen“, zum Bergmannsbrunnen<br />

im Tiefenbachtal<br />

und auf den Fledermauskopf.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 15,5 Kilometer<br />

Dauer: 5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: jew. 460 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Höchster Punkt: 461 Meter<br />

Markierung: Tiefenbach-Pfad<br />

Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start und Ziel: Parkplatz Bosenberg<br />

am Wendelinushof<br />

Wegequalität: Premiumweg (74 P.)<br />

Rund um den Bosenberg<br />

Premiumweg & Panoramablicke<br />

Ein Weg der Wechsel: schwungvolle Pfade und dann wieder ein Stückchen auf breitem Weg<br />

zum Verschnaufen und Plaudern. Auf weite Blicke folgen tief eingeschnittene Kerbtälchen. Am<br />

Waldrand lassen „Fenster“ zwischendurch den Augen freien Lauf. Dazu beeindrucken Felswände<br />

in einem alten Steinbruch und 400-jährige Baumriesen bei den „Leitersweiler Buchen“.<br />

Vom Innenhof des Wendelinushofs<br />

(1) geht es links durch die<br />

Stallungen zur Straße, gegenüber<br />

am Parkplatz entlang zum Startportal<br />

des Tiefenbach-Pfads, dort<br />

links über Schotter am Waldrand<br />

leicht bergan, im Wald an der ersten<br />

Gabel links, dann links ab auf<br />

einen Pfad und an der nächsten<br />

Gabel wieder links zur Aussicht<br />

auf das Missionshaus (2). Bei den<br />

Bänken nimmt der Tiefenbach-<br />

Pfad rechts die Stufen, an der Gabel<br />

den linken Zweig, kreuzt einen<br />

Waldweg, läuft an der Kurklinik<br />

entlang und biegt am Ende links<br />

auf einen breiteren Weg ab. Leicht<br />

abwärts führt er aus dem Wald<br />

heraus, eröffnet weite Blicke auf<br />

Sankt Wendel (3) und darüber hinaus.<br />

Ab der Einmündung steigt der<br />

Weg rechts steil an, wendet sich<br />

bei der Bank nach links, fällt nach<br />

einem Linksknick im Wald wieder<br />

ab, passiert eine Radsperre, läuft<br />

oberhalb eines tief eingeschnittenen<br />

Bachbetts entlang, kurvt<br />

vor dem Waldrand nach rechts,<br />

kreuzt bei einem Wegweiser einen<br />

Waldweg, schwenkt hinter einem<br />

Stück parallel zum Waldrand nach<br />

rechts zum Rumbachtal (4) und<br />

quert oberhalb einer steilen Treppe<br />

eine Lichtung. Am Ende biegt<br />

er rechts ab und knickt hinter<br />

einer langgezogenen Rechtskurve<br />

links ab auf den Pfad durch den<br />

ehemaligen Steinbruch (5). Wieder<br />

ganz oben angekommen, folgt der<br />

Offizierspfad Imsbach<br />

in Tholey-Theley<br />

Napoleon belohnte Louis Lapointe für seine<br />

militärischen Erfolge mit dem Hofgut Imsbach.<br />

Im Englischen Garten nutzt das strahlend<br />

weiße Herrenhaus den Weiher als Naturspiegel.<br />

Der Offizierspfad, ebenfalls ein zertifizierter<br />

Qualitätsweg, führt auf 11,5 Kilometern um die<br />

heute als Hotel und Restaurant genutzte Anlage.<br />

Ausblicke ins Schaumberger Land und bis zur<br />

Freisener Höhe bereichern den Weg.<br />

Tiefenbach-Pfad einem Waldweg<br />

nach links, biegt am Waldrand<br />

wieder links und knickt bei einem<br />

Grenzstein (6) links ab bis zu einer<br />

Aussicht mit Picknickplatz, wo<br />

er rechts den vorigen Weg quert<br />

und durch den Heckentunnel<br />

zu den Leitersweiler Buchen (7)<br />

lenkt. Dort biegt er rechts auf den<br />

balkonartigen Panoramaweg ab,<br />

knickt beim Wegweiser hinter<br />

dem Picknickplatz rechts in den<br />

Wald ab, noch mal rechts auf<br />

einen Pfad durch Naturtunnel und<br />

am Ende rechts auf einen Feldweg.<br />

Hinter einer Rechtskurve in den<br />

Wald hinein geht es steil hinunter<br />

ins Tiefenbachtal, beim Bergmannsbrunnen<br />

(8) Stufen hinauf,<br />

oben links, auf dem nächsten Pfad<br />

links wieder steil zum Tiefenbach<br />

hinunter, am Ende kurz rechts<br />

auf einen Waldweg, dann links,<br />

zurück auf dem Waldweg noch vor<br />

der Straße rechts hinauf bis zur<br />

Straße, dort kurz links und schräg<br />

gegenüber weiter hinauf zum<br />

Spezial | 2015<br />

29


Der Westen<br />

Saarland<br />

© istockphoto.com/Meinzahn<br />

Auf dem Tiefenbach-Pfad<br />

geht es auch schon mal<br />

wild zu.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit dem Pkw: Anreise über die A1, bis zur Abfahrt 138 (Nonnweiler-Primstal)<br />

links in Richtung Theley, im Ort an der Einmündung<br />

rechts Richtung Tholey, in Tholey links über Alsweiler und Winterbach<br />

nach Sankt Wendel, der Beschilderung Missionshaus folgen, am Missionshaus<br />

noch einen Kilometer weiterfahren zum Wendelinushof.<br />

Mit Bus und Bahn: vom Bahnhof Sankt Wendel mit der CityMobil-Linie<br />

621 zum Wendelinushof, Fahrpläne und weitere Infos unter<br />

www.saarfahrplan.de<br />

Orientieren: Wanderkarte „Sankt Wendeler Land Nord und Süd (Premium-,<br />

Pilger-, Themenwege, überregionale Wanderwege)“, 1:25.000, Landesamt<br />

für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen, einzeln 3,50 Euro, im Set<br />

7 Euro, Verkaufsstellen: Tourist-Information Sankt Wendeler Land (s. u.),<br />

Buchhandlungen St. Wendel, Servicebüro im Landratsamt in St. Wendel.<br />

Fledermauskopf. An der Mündung<br />

wendet sich der Tiefenbach Pfad<br />

nach rechts, trifft auf den Wendelinuspilgerweg<br />

(von hier zum<br />

Wendelinushof ca. 300 m), läuft<br />

mit diesem links bis zum Wendelinusstein,<br />

biegt dort links, nach<br />

einer Linkskurve rechts ab, wendet<br />

sich oberhalb der Brücke nach<br />

links, biegt auf den ersten Pfad<br />

links ab und quert zwei Mal den<br />

Lautenbach, setzt sich am Ende<br />

links auf dem Waldweg fort und<br />

wendet sich an der Einmündung<br />

nach rechts. Im Wald knickt ein<br />

Pfad nach rechts ab, oben links auf<br />

den breiten Weg, dann rechts und<br />

beim Waldrand rechts bergauf,<br />

oben vom Schotterweg nach links,<br />

zum Picknickplatz mit Missionshausblick,<br />

bei der Kreuzung mit<br />

Wegweiser schräg links auf den<br />

Pfad, links den Asphaltweg kreuzen<br />

und zwischen den Feldern<br />

zurück zum Wendelinushof (1).<br />

Etappenprofil<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Die schönsten Naturfleckchen von Sankt Wendel<br />

Wendelinushof: Die Steyler<br />

1<br />

Missionare brachten den<br />

etwas verfallenen Wirtschaftshof<br />

mit gut 300 Hektar Wald, Ackerund<br />

Grünland ab 1898 wieder<br />

auf Vordermann. Heute arbeiten<br />

etwa 100 Leute in Landwirtschaft,<br />

Gärtnerei, Hofladen, Hofküche<br />

und Schlachthof des Werkstattzentrums<br />

für behinderte Menschen.<br />

Blick zum Missionshaus:<br />

2<br />

Nach dem Kauf des Wendelinushofs<br />

erbauten die Ordensbrüder<br />

das etwas tiefer gelegene<br />

Missionshaus samt Kirche und<br />

Internat. Heute besuchen 800<br />

Schüler das Arnold-Jansen-Gymnasium,<br />

65 Patres genießen im<br />

Seniorenheim ihren Ruhestand<br />

und noch etwa 40 Ordensmitglieder<br />

leben im Missionshaus.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Rundblick über Sankt<br />

3<br />

Wendel: Der Turm der<br />

spätgotischen Wendelinusbasilika<br />

ist von oben schwer zu erkennen,<br />

unten dominiert die Kirche das<br />

mittelalterliche Altstadtbild. Im<br />

Hintergrund erhebt sich mit dem<br />

569 Meter hohen Schaumberg der<br />

markanteste Buckel des Saarlands.<br />

Rumbachtal: Ein typisches<br />

4<br />

Kerbtälchen, von denen<br />

viele die Hänge des Bosenbergs<br />

durchfurchen.<br />

Steinbruch Bosenberg<br />

5<br />

Urweiler: Nach Aufgabe<br />

des Steinbruchs wurde er Mitte<br />

der 1980er Jahre verfüllt. Vorher<br />

schlugen sogenannte Steinschläger<br />

das magmatische Gestein zu<br />

Pflastersteinen, über die man<br />

sogar in Paris flanierte.<br />

Grenzsteine: Seit 1845<br />

6<br />

markieren die Hoheitssteine<br />

eine Grenze: Zuerst zwischen K. B.<br />

– Königreich Bayern – und K. P. –<br />

Königreich Preußen, mit der<br />

Saargebietsabtretung durch den<br />

Versailler Vertrag ab 1919 die<br />

vom S – Saarland – nach D –<br />

Deutschland. Heute trennen sie<br />

die Gemarkungen Urweiler und<br />

Leitersweiler.<br />

NSG Leiterweiler Buchen:<br />

7<br />

Bis zu 400 Jahre alte, verwachsene<br />

Buchen bieten Spechten,<br />

Hohltauben, Sperbern und Habichten<br />

wertvolle Brutplätze.<br />

Bergmannsbrunnen im<br />

8<br />

Tiefenbachtal: Der Brunnen<br />

ist der letzte Zeuge des einstigen<br />

Steinkohle abbaus, der von diesem<br />

Kerb tälchen weiter nach Süden zog.<br />

Saarland<br />

entdecken<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Wendelinushof,<br />

Hofküche, Hofladen und Biergarten,<br />

Werkstattzentrum für behinderte<br />

Menschen der Lebenshilfe, 66606 St.<br />

Wendel, Tel.: 06851/93987-0, www.<br />

wendelinushof.de. In der Umgebung:<br />

Café le Journal, Schlossstr. 16, 66606<br />

St. Wendel, Tel.: 06851/2578, www.<br />

cafe-le-journal.de Domhotel/Restaurant<br />

Dionysos, Carl-Cetto-Str. 4–6,<br />

66606 St. Wendel, Tel.: 06851/2737,<br />

www.domhotel-st-wendel.de<br />

Restaurant Luise im Angel’s - das<br />

Hotel am Fruchtmarkt, Am Fruchtmarkt<br />

5–9, 66606 St. Wendel, Tel.:<br />

06851/999000, www.angels-dashotel.<br />

de. Für Gourmets: Restaurant Kunz,<br />

Kirchstraße 22, 66606 St. Wendel-Bliesen,<br />

Tel.: 06854/8145, www.restaurantkunz.de<br />

Hotel Hofgut Imsbach,<br />

Hofgut Imsbach 1, 66636 Theley, Tel.:<br />

06853/5014-0, www.hofgut-imsbach.de<br />

FontanaVita, Marienstr. 17, 66636<br />

Tholey-Theley, Tel.: 06853/502130,<br />

www.fontanavita.net Landgasthof<br />

Paulus, Prälat-Faber-Straße 2–4,<br />

66620 Nonnweiler-Sitzerath, Tel.:<br />

06873/91011, Mo + Di geschlossen,<br />

www.landgasthof-paulus.de<br />

Wanderungen planen: Premiumwege<br />

und mehr: www.tourismus.saarland.<br />

de, www.wanderbares-saarland.de.<br />

Günter Schmitt: Der Saar-Hunsrück-<br />

Steig, ISBN 978-3-937811-06-2, 9,95<br />

Euro. Weitere Premiumwege im<br />

Sankt Wendeler Land: 5-Weiher-<br />

Tour in Winterbach und Bliesen,<br />

Weiselberg-Gipfeltour in Oberkirchen,<br />

Schaumberg-Tafeltour in Tholey,<br />

Offizierspfad Imsbach in Theley, Hochwälder<br />

Tafeltour Wadrilltal/Sitzerath,<br />

Schmuggler-Pfad in Hofeld, Biberpfad<br />

in Berschweiler, Rötelsteinpfad in<br />

Güdesweiler, Bärenpfad in Nohfelden.<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Sankt Wendeler Land, Am Seehafen,<br />

66625 Nohfelden-Bosen, Tel.:<br />

06852/9011-0, www.sankt-wendelerland.de.<br />

Tourist-Info Stadt Sankt<br />

Wendel im TUI ReiseCenter,<br />

Bahnhofstr. 15, 66606 St. Wendel, Tel.:<br />

06851/7788, www.sankt-wendel.de<br />

30<br />

Spezial | 2015


Vulkaneifel<br />

<br />

Auf heißen Spuren<br />

in der Vulkaneifel<br />

Die typischen Vulkane, Krater<br />

und Eifelmaare machen das<br />

Landschaftsbild der Westeifel aus.<br />

Heute zeigt sich die vulkanische<br />

Aktivität noch in Gasaustritten<br />

und Kaltwassergeysiren. Die Region<br />

ist geschützt unter dem Namen<br />

Natur- und Geopark Vulkaneifel.<br />

In den verlandeten Maaren finden<br />

sich Spuren von 11.000 Jahre alten<br />

Pflanzen – aus einer Zeit, als die<br />

Eifel noch eine Tundra war.<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 3,3 Kilometer<br />

Dauer: 2,5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: 130 m/170 m<br />

Höchster Punkt: 560 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />

je nach Witterung<br />

Start: Schalkenmehrener Maar<br />

Ziel: Gemündener Maar<br />

Wegequalität: gut<br />

Entlang der Dauner Maare<br />

Vulkanseen: Die Augen der Eifel<br />

Ein paar leichte Steigungen und durchgehend gute Wege ohne<br />

Asphalt führen rund um die Vulkanseen und machen den<br />

Weg zu einem Genuss ohne große Herausforderungen.<br />

Das Schalkenmehrener Maar (1)<br />

ist der Startpunkt der Wanderung.<br />

Von der Maarstraße geht es nach<br />

rechts in den Pitt-Kreuzberg-Weg.<br />

Hier finden sich die ersten Informationstafeln<br />

und Markierungen<br />

des Eifelsteigs, der nun in Richtung<br />

Weinfelder Maar/ Gemünd<br />

führt. Es geht stetig bergan, das<br />

Maar zur Rechten. Oben auf dem<br />

Maarrücken verlassen wir den<br />

Karl-Carstens-Weg und kreuzen<br />

„Brotbaum“ Fichte<br />

die L 64 nach links mit Blick auf<br />

das Weinfelder Maar (2). Dabei<br />

geben die Markierungen des Eifelsteigs<br />

in Richtung Mäuseberg und<br />

Dronketurm Orientierung. Von<br />

der linken Seite des Maares aus<br />

bietet sich nun ein traumhafter<br />

Blick auf die Weinfelder Kapelle,<br />

die auf dem gegenüberliegenden<br />

Ufer weiß leuchtet. Wer sie näher<br />

betrachten möchte, macht einen<br />

etwa zwanzigminütigen Umweg<br />

Die in der Eifel zuhauf anzutreffenden Fichten waren schon zu Zeiten der<br />

Preußen ein beliebtes und preiswertes Bauholz, weil sie bereits nach 80<br />

Jahren hiebreif sind. Die verhängnisvolle Monokultur hatte zur Folge, dass<br />

die Region in Armut stürzte. Heute setzt man auf die Douglas-Fichte aus<br />

Oregon. Sie ist unempfindlicher und zehn bis 15 Jahre früher hiebreif. Außerdem<br />

ist bei der Holzverarbeitung weniger Pflanzenschutzmittel notwendig,<br />

weil das Holz wegen des hohen Harzanteils resistenter gegen Holzwürmer ist.<br />

an der Kapelle vorbei und folgt<br />

dabei den Schildern rechts um<br />

das Maar herum. Für alle anderen<br />

führt ein schmaler Pfad weiter<br />

über Wiesen, durch niedriges<br />

Gebüsch und Ginsterbüsche,<br />

allmählich ansteigend zum<br />

Plateau des Mäusebergs. Hier<br />

oben beeindruckt die herrliche<br />

Aussicht vom Dronketurm (3).<br />

Auf der anderen Seite des Turms<br />

eröffnet sich nun in der Tiefe<br />

der Blick auf das dritte Maar der<br />

Wanderung in Gemünden. Tische,<br />

Bänke und eine große Hollywoodschaukel<br />

laden hier oben zum<br />

Verweilen und Genießen ein.<br />

Abwärts geht es dann durch<br />

Buchenwälder, das Maar zur<br />

rechten Seite. Immer noch folgen<br />

wir den Schildern des Eifelsteigs.<br />

Unten am Gemündener Maar<br />

(4), dem Endpunkt der Wanderung,<br />

finden sich ein Café und<br />

das Freibad. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit, Autos auf dem<br />

Wanderparkplatz abzustellen.<br />

Für den Rückweg gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten. Müde Füße<br />

nehmen den Bus „Regioradler“<br />

500 an der Haltestelle „Getränke<br />

Schreiner“ (etwa 700 Meter vom<br />

Wanderparkplatz). Der Bus fährt<br />

im Zwei-Stunden-Takt.<br />

Hungrige wandern drei Kilometer<br />

weiter durch den Kurpark mit<br />

Kneipptretbecken bis in die<br />

Innenstadt von Daun. Nach einem<br />

kleinen Imbiss und einem Stadtbummel<br />

fährt von dort ebenfalls<br />

der Bus „Regioradler“ 500.<br />

Wer den Rundwanderweg gehen<br />

möchte, wählt am Gemündener<br />

Maar den Rückweg über die<br />

ausgeschilderten Wanderwege<br />

Nummer 4 und 5. Diese führen<br />

über die Skipiste am Mäuseberg<br />

zurück auf die andere Seite des<br />

Gemündener Maares, vorbei<br />

an der Weinfelder Kapelle. Am<br />

Schalkenmehrener Maar geht es<br />

dann links um den See bis zur<br />

Maarstraße in Schalkenmehren,<br />

unserem Ausgangspunkt.<br />

Spezial | 2015<br />

31


Der Westen<br />

Vulkaneifel<br />

© istockphoto.com/AlbyDeTweede<br />

Die Vulkaneifel erstreckt<br />

sich vom Rhein bis zur<br />

Wittlicher Senke. Der<br />

Rhein bildet im Norden<br />

die Grenze, da die vulkanische<br />

Aktivität diesen<br />

nicht überschreitet.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreise mit dem Pkw: Von Norden (Ruhrgebiet/Rheinland): der A1 von<br />

Köln in Richtung Trier bis Autobahnende folgen, dann Richtung Hillesheim/Gerolstein/Daun.<br />

In Daun Richtung Dauner Maare/Brockscheid,<br />

dann links nach Schalkenmehren. Von Osten/Südosten: A 3 Frankfurt<br />

nach Köln bis zum Dernbacher Dreieck oder auf der A 61 von Ludwigshafen<br />

nach Köln bis zum Koblenzer Kreuz. Von dort über die Eifelautobahn<br />

A 48/1 Koblenz nach Trier bis zur Abfahrt Mehren, dann links in<br />

Richtung Schalkenmehren. Von Süden: auf der A 1 von Saarbrücken nach<br />

Trier, von Trier dann der A48/1 bis zur Abfahrt Mehren folgen. Dann links<br />

in Richtung Schalkenmehren.<br />

Mit der Bahn: Bis Gerolstein oder Wittlich Hbf. Öffentlicher Nahverkehr<br />

der Region Trier: www.vrt-info.de. Zusätzlich Mai bis Oktober: Eifelquerbahn<br />

von Gerolstein bis Kaisersesch, www.eifelquerbahn.de<br />

Tourenhöhepunkte Vulkaneifel<br />

Meere, Märchen und Mäuseberg<br />

Schalkenmehrener Maar:<br />

1<br />

Es ist, wie die anderen<br />

Maare auch, etwa 25.000 bis<br />

30.000 Jahre „jung“ und liegt etwa<br />

3 Kilometer südöstlich von Daun.<br />

Bei einer Tiefe von 21 Metern<br />

und einem Durchmesser von 575<br />

Metern ist Angeln, Schwimmen,<br />

Bootfahren und Surfen dort<br />

erlaubt. Badesaison im Naturfreibad<br />

ist von Mai bis September. Die<br />

Wassertemperatur beträgt etwa 17<br />

Grad, denn Maare sind tief, und<br />

es findet kaum ein Austausch zur<br />

Erwärmung statt. Erwachsene zahlen<br />

drei Euro Eintritt, Kinder bis<br />

16 Jahre 1,50 Euro. Der Rundweg<br />

um das Maar (ca. 3 Kilometer) ist<br />

für Kinderwagen und Rollstuhl<br />

geeignet. Am Endpunkt befindet<br />

sich eine Gaststätte.<br />

Weinfelder Maar: Mit 51<br />

2<br />

Metern ist das Weinfelder<br />

Maar der tiefste der drei Dauner<br />

Seen (525 Meter breit). Der Sage<br />

nach war hier einmal ein Berg, bekrönt<br />

von einem Schloss. Weil die<br />

Schlossherrin einen Bettler kaltherzig<br />

abwies, versank das Schloss<br />

samt Edelfrau in einem See. Dem<br />

Schlossherrn blieb nur der Sohn,<br />

der einsam in seiner Wiege auf<br />

dem See schwamm. Auch deshalb<br />

wird dieser herrliche See Totenmaar<br />

genannt. Schwimmen ist<br />

nicht erlaubt – wer weiß …<br />

Dronketurm: Dieser Turm<br />

3<br />

wurde 1902 auf dem 560 Me-<br />

ter hohen Mäuseberg zu Ehren von<br />

Dr. Adolf Dronke erbaut. Dronke<br />

war der Gründer des Eifelvereins.<br />

Die Region war damals wegen der<br />

rückständigen Landwirtschaft,<br />

Abwanderung und Niedergang der<br />

ansässigen Eisenindustrie verarmt.<br />

Daher wurde sie auch spöttisch<br />

Preußisch Sibirien genannt.<br />

Dronke, ein Lehrer aus Trier,<br />

wollte die Not der Einheimischen<br />

mittels Eigeninitiative lindern,<br />

indem er die Menschen einband<br />

und Ideen zur Wieder belebung der<br />

Region mit Ihnen umsetzte. Netze<br />

von Wanderwegen mit entsprechender<br />

Infrastruktur, Herbergen<br />

und Gastronomie wurden<br />

eingerichtet. Später engagierten<br />

sich die Eifeler zunehmend auch<br />

in grenzübergreifenden Projekten<br />

und im Naturschutz. Von seiner elf<br />

Meter hohen Plattform bietet der<br />

Dronketurm einen tollen Rundumblick<br />

über die Vulkaneifel – bei<br />

gutem Wetter bis zur Mosel.<br />

Gemündener Maar: Auch hier<br />

4<br />

ist Schwimmen erlaubt, von<br />

Mai bis September hat ein Freibad<br />

mit Liegewiese und Bootsverleih<br />

geöffnet. Mit 325 Metern Durchmesser<br />

ist das Gemündener Maar kleiner<br />

als das Schalkenmehrener, aber<br />

immerhin 38 Meter tief. Der Eintritt<br />

beträgt 3 Euro, für Kinder 1,50 Euro.<br />

Im Sommer finden hier klassische<br />

Open-Air-Konzerte statt:<br />

www.klassikaufdemvulkan.de<br />

Etappenprofil 1<br />

2 3 4<br />

Die Eifel erwandern<br />

und erfahren:<br />

Schlemmen und rasten:<br />

Waldcafé am Gemündener Maar,<br />

Jan.–Okt. tägl. ab 10 Uhr, Sa./So. ab 11<br />

Uhr, Maarstr. 7, 54550 Daun-Gemünden,<br />

Tel.: 06592/1400, Nov/Dez geschl.<br />

Café Sherlock, für Eifel-Krimi-Fans,<br />

10–18 Uhr, So./Feiertag 12–18 Uhr,<br />

Augustinerstr. 4, 54576 Hillesheim,<br />

Tel.: 06593/809435 Hotel Schneider,<br />

Maarstr. 22, 54552 Schalkenmehren,<br />

Tel.: 06592/95510, www. hotelschneider.<br />

de Landhaus Müllenborn, Hotel &<br />

Restaurant, marktfrische Landhausküche,<br />

Auf dem Sand 45, 54568<br />

Gerolstein, Tel.: 06591/95880, www.<br />

landhaus-muellenborn.de Üdersdorfer<br />

Mühle, Gaststätte und Hofladen 10,<br />

tägl. ab 12 Uhr, Tel.: 06596/217, 54552<br />

Üdersdorf, www.eifelurlaub-online.de<br />

Eifelmaar-Jugendherberge Daun,<br />

Maria-Hilf-Straße 21, 54550 Daun,<br />

Tel.: 06592/2884, www.<br />

diejugendherbergen.de<br />

Wandern ohne Gepäck:<br />

Wikinger Reisen, organisierte<br />

Wandertouren in der Gruppe mit<br />

Gepäcktransfer, Kölner Str. 20, 58135<br />

Hagen, Tel.: 02331/904742,<br />

www.wikinger.de<br />

Staunen und Besichtigen: Eifel-<br />

Vulkanmuseum Daun, 1.3.–15.11.<br />

Di.–Fr. 13–16.30 Uhr, Sa., So. u.<br />

Feiertag 11–16.30 Uhr, Leopoldstr.<br />

9, 54550 Daun, Tel.: 06592/985353<br />

www.eifel-vulkanmuseum.de<br />

Maar-Museum Manderscheid, Mo.<br />

geschl., Di.–Sa. 10–12 und 14–17 Uhr,<br />

So./Feiertag 13–17 Uhr, Führungen<br />

u. Halbtagsex kursionen (80–155<br />

Euro), Wittlicher Str. 11, 54531<br />

Man der scheid, Tel.: 6572/920310,<br />

www.maarmuseum.de Deutsches<br />

Vulkanmuseum Lava-Dome,<br />

interaktiv, Di.–So. & Feiertag 10–17<br />

Uhr. In den Ferien RLP+NRW &<br />

feiertags auch Mo., Brauerstraße 1,<br />

56743 Mendig, Tel.: 02652/9399222,<br />

www.lava-dome.de Kriminalhaus,<br />

alles rund um Eifel-Krimis, Mo.–Sa.<br />

9–18 Uhr, So./Feiertag 12–18 Uhr,<br />

Am Markt 5-7, 54576 Hillesheim, Tel.:<br />

06593/809433, www.kriminalhaus.de<br />

Unterwegs: Bus „Regioradler“ 500,<br />

www.vrt-info.de/fahrplanseite.php<br />

Nachfragen und Informieren:<br />

Rheinland-Pfalz Tourismus,<br />

Löhrstr. 103-105, 56068 Koblenz,<br />

Tel.: 0261/91520-0, www.rlp-info.de<br />

32<br />

Spezial | 2015


Westerwald<br />

<br />

Westerwald<br />

Der Westerwald ist ein Mittelgebirge<br />

in Deutschland zwischen<br />

den Großstädten Frankfurt am<br />

Main und Köln. Unsere Tour führt<br />

durch den Hohen Westerwald, das<br />

Landschaftsbild wird dominiert<br />

von extensiv genutzten Weideflächen<br />

mit großen Basaltblöcken<br />

und niedrigen Bäumen und<br />

Büschen. Das Klima ist feuchtkühl<br />

und windreich. Charakteristisch<br />

sind Buchenwälder.<br />

Typ: Rundweg<br />

Länge: 19,4 km<br />

Dauer: 5,5 Stunden<br />

Markierung: Westerwald-Steig (bis<br />

Hergenroth), dann Zuweg zum Start<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Steigung/Gefälle: 372 m<br />

Höchster Punkt: ca. 450 m<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz Wiesensee<br />

Wegequalität: Premiumweg<br />

Vom Wiesensee zur Holzbachschlucht und zurück<br />

Der Kraft des Wassers auf der Spur<br />

Der Wiesensee, der Große und der Secker Weiher sowie der Katzenfelsen sind ohne Frage<br />

schön – aber am stärksten beeindruckt die Holzbachschlucht. Erstaunlich, dass das Wasser sich<br />

hier seinen Weg gebahnt und den Basalt nach eigener Kraft geformt hat!<br />

Start des Rundgangs ist am<br />

Parkplatz Wiesensee 1 vor der<br />

Touristeninformation. Von dort<br />

aus führt der Weg am Wiesensee<br />

entlang zum Lindner-Hotel und<br />

vorbei am Golfplatz. Diesem Weg<br />

immer geradeaus folgen, und<br />

bevor er nach links abknickt,<br />

rechts abbiegen. An der dritten<br />

Straße geht es dann nach links<br />

zum Großen Weiher 2 . Am Ende<br />

des Weges wiederum rechts zum<br />

Secker Weiher 2 abbiegen und<br />

an der darauffolgenden Kreuzung<br />

geradeaus halten. Die nächste<br />

Gabelung nach rechts nehmen<br />

und schließlich dem Linksknick<br />

folgen. Die Hauptstraße geradeaus<br />

überqueren, dann am Ende des<br />

Weges rechts. Weiter führt die<br />

Runde noch einmal rechts entlang<br />

und wieder links. Am Ende<br />

des Weges geht es links weiter,<br />

dann rechts. Dem Weg durch<br />

die Holzbachschlucht 3 folgen.<br />

Hinter dem Parkplatz rechts, dem<br />

Verlauf bis zum Ende folgen, dann<br />

links und gleich wieder rechts.<br />

Die Hauptstraße überqueren, der<br />

Straße nach links folgen, dann<br />

wieder rechts. Hinter der Straße<br />

links, an der Rasthütte rechts weiter.<br />

Geradeaus, auf dem Weg nach<br />

links bleiben, über die Kirchstraße.<br />

Dann links, wieder links und<br />

nochmals links halten. Rechts<br />

geht der Weg weiter, dann wieder<br />

rechts und am Waldrand links<br />

entlang. Einfach dem Verlauf<br />

zwischen Wiese und Wald folgen.<br />

Dann führt der Knick nach rechts,<br />

geradeaus, am Restaurant Katzenstein<br />

vorbei, dann links und<br />

wieder links, am Katzenfelsen 4<br />

vorbei. Am Ende des Weges rechts<br />

halten, dann links und sofort<br />

wieder rechts. Nach einer Weile<br />

links Richtung Schullandheim,<br />

die nächste Abzweigung rechts.<br />

Der Weg gibt immer wieder den<br />

Blick auf Schloss Westerburg 5<br />

frei. Anschließend wieder links<br />

und hinter der Bank rechts. Es<br />

geht geradeaus, dann links in<br />

Richtung Hergenrath. Links weiter<br />

auf die Stahlhofener Straße,<br />

dann rechts auf die Hohenstraße.<br />

Dieser bis zum Ende folgen. Dann<br />

links halten, geradeaus über die<br />

Parkstraße. Dahinter rechts, links<br />

in die Bergstraße, dann weiter<br />

links bis zur Hauptstraße gehen.<br />

Dann links und gleich rechts<br />

weiter auf der Seestraße. Dieser<br />

dann bis zum Ausgangspunkt am<br />

Wiesensee folgen.<br />

Westerwälder<br />

Dippekuchen<br />

Was Sie brauchen:<br />

3 kg Kartoffeln, 0,5–0,75 l Milch,<br />

2 Brötchen vom Vortag, 2 Eier,<br />

Salz, 4 EL Öl, 125 g durchwachsener<br />

Speck, 1 dicke Zwiebel<br />

Kartoffeln schälen, reiben, die<br />

Brühe ablaufen lassen. Erhitzen,<br />

Restflüssigkeit verdampfen lassen.<br />

In eine Schüssel füllen, erhitzte<br />

Milch und gewürfelte Brötchen<br />

hinzufügen, aufkochen, unter die<br />

Kartoffeln heben. Eier dazu,<br />

abschmecken. Gewürfelten Speck<br />

mit Öl in einen Topf geben,<br />

Zwiebelringe darüberlegen und mit<br />

Kartoffeln bedecken. Im Ofen bei<br />

200–220˚ ca. 1,5 Std. backen.<br />

Spezial | 2015<br />

33


Der Westen<br />

Westerwald<br />

Anreisen und orientieren<br />

Der Westerwald hat eine gute Autobahnanbindung (A 3, A 45 und A 61).<br />

Die einzelnen Etappen des Westerwaldsteigs sind gut mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu erreichen. Informationen für die Verkehrsanbindung<br />

erhalten Sie vor Ort, unter 0180/5000128 (0,12 Euro/Minute aus dem<br />

deutschen Festnetz, Mobilfunkpreis anbieterabhängig) oder auf<br />

www.westerwald-oepnv.de. Zum Wiesensee bringt Sie die Buslinie 116.<br />

Viele Gastgeber am Westerwald-Steig bieten darüber hinaus oft einen<br />

Bring- und Holservice für ihre wandernden Gäste an – fragen Sie nach.<br />

36 Filialen der Touristinformationen finden Sie im gesamten Westerwald-<br />

Gebiet. Alle Adressen und Kontakte unter www.westerwald.info<br />

Geführte Touren mit Willi Kachler bietet Ihnen Hotel und Sporting Club<br />

Lindner, Wiesensee, Am Wiesensee, 56457 Westerburg, Tel.: 02663/991-00,<br />

www.lindner.de<br />

Orientierungslos<br />

An den Basaltblöcken des Ketzersteins<br />

in der Nähe von Liebenscheid-<br />

Weißenberg im Westerwald<br />

verliert jeder die Orientierung.<br />

Hier zeigt der Wanderkompass<br />

nämlich immer Norden – egal,<br />

aus welcher Richtung man gerade<br />

kommt. Des Rätsels Lösung: Die<br />

Felsblöcke haben einen hohen<br />

Gehalt an magnetischem Eisen-<br />

Titan-Erz, so dass die Kompassnadel<br />

abgelenkt wird.<br />

Die Tourhöhepunkte<br />

Wald, Wasser und Basalt<br />

1<br />

Wiesensee: Naturschutzgebiet.<br />

1971 wurde der<br />

80 Hektar große See künstlich<br />

angelegt. Er grenzt an die Orte<br />

Stahlhofen, Pottum und Winnen.<br />

Großer Weiher und Secker<br />

2<br />

Weiher: 1672 legte Fürst<br />

Moritz von Nassau-Hadamar bei<br />

Seck im Westerwald zwei künstliche<br />

Fischteiche an. Der Große<br />

Weiher ist zehn Hektar groß,<br />

der Secker Weiher umfasst vier.<br />

Beliebt als Naherholungsgebiet<br />

und bei Anglern. Gastkarten sind<br />

beim Sportfischerverein Seck erhältlich.<br />

Am Großen Weiher Vier-<br />

Sterne-Campingplatz. Hier findet<br />

das jährliche Weiherfest statt.<br />

Holzbachschlucht: Zwischen<br />

3<br />

den Orten Seck und Gemün-<br />

den gelegen; Millimeter für Millimeter<br />

hat sich das Wasser durch<br />

den harten Basalt gebohrt.<br />

Katzenfelsen: Der zwölf<br />

4<br />

Meter hohe Basaltfelsen<br />

ist ein beliebter Kletterfelsen.<br />

Typisch für Basalt ist die säulenartige<br />

Felsstruktur, die am Katzenstein<br />

sehr schön ausgeprägt ist.<br />

Schloss Westerburg und<br />

5<br />

Schlosskirche: Wahrzeichen<br />

der Stadt Westerburg. 1192 erste<br />

urkundliche Erwähnung des<br />

Schlosses, Nordost-Ecke und<br />

Nordfront sind die ältesten Teile<br />

der Anlage. Beherbergt heute ein<br />

Restaurant und eine Zahnarztpraxis.<br />

Die evangelische Kirche<br />

wurde nach 1540 fertiggestellt<br />

und eingeweiht.<br />

Westerwald-Steig<br />

Länge: 235 km (von Bad Hönningen<br />

am Rhein bis nach Herborn<br />

bei Gießen<br />

tiefster Punkt: 83 m, Rheinbrohl<br />

höchster Punkt: 657 m, Fuchskaute<br />

Etappen: 16<br />

kürzeste Etappe: 7. Etappe: Nistertal<br />

bis Bad Marienburg, 6 km<br />

längste Etappe: 5. Etappe: Westerburg<br />

bis Freilingen, 10. Etappe:<br />

Limbach bis Marienthal, je 20 km<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5<br />

Westerwald – Tipps<br />

und Adressen<br />

Übernachten: Hotel und Sporting<br />

Club Lindner am Wiesensee hat<br />

das „Prädikat Qualitätsgastgeber<br />

Wanderbares Deutschland“, da es<br />

Wanderern besondere Serviceleistungen<br />

bietet: Schuhputz-Service, Routenvorschläge,<br />

Lunchpaket-Service,<br />

Bring- und Holservice zu den Wanderstart-<br />

und Endpunkten, geführte<br />

Touren, Ausrüstungs-Tipps usw.<br />

Linder, Am Wiesensee, Westerburg,<br />

Tel.: 02663/99100, www.lindner.de<br />

Weitere Unterkünfte erfragen Sie<br />

über die Touristinformationen,<br />

www.westerwald.info<br />

Cafés und Restaurants auf der<br />

Strecke: Hof-Café Dapprich, deftige<br />

Brotzeit und selbst gebackener<br />

Kuchen mit frischem Kaffee, Seck,<br />

Tel.: 02663/918720, geöffnet: 1. Mai<br />

bis 31. Okt. Mi–So, 1. Nov. bis 30.<br />

April Mi, Do, Sa, So, 14–18 Uhr, www.<br />

hofgut-dapprich.de Wirtshaus zum<br />

Katzenstein, Zum Katzenstein 3,<br />

Westerburg, Tel.: 02663/3598 Elsa’s<br />

Café, Bio-Vollwert-Café, Westerburg-<br />

Hergenroth, Tel.: 02663/912560<br />

Täglich geöffnet von 14–22 Uhr,<br />

Sa ab 12, So ab 9 Uhr, Di Ruhetag.<br />

Angucken, besichtigen und interessante<br />

Neuigkeiten erfahren:<br />

Landschaftsmuseum Westerwald<br />

(Kulturgeschichte), Leipziger<br />

Str. 1, 57627 Hachenburg, www.<br />

landschaftsmuseum-ww.de, Di–So<br />

10–17 Uhr, Eintritt 4 Euro. Deutsche<br />

Sammlung für Historische und<br />

Zeitgenössische Keramik, (Keramikmuseum)<br />

Lindenstr. 13, 56203<br />

Höhr-Grenzhausen, Tel.: 02624/<br />

946010, www.keramikmuseum.de,<br />

Di–So 10–17 Uhr, Eintritt 7 Euro.<br />

Tertiär- und Industrie-Erlebnispark<br />

Stöffel, Stöffelstr., 57647<br />

Enspel, Tel.: 02661/9809800,<br />

www.stoeffelpark.de, Nov.–Feb. Di–So<br />

10–17 Uhr, März–Okt. 10–18 Uhr<br />

Aktiv sein: Klettersteig am<br />

Hölderstein, Grenzbachtal, von dem<br />

Wanderparkplatz (an der K 127)<br />

nähe Breitscheid über den gelb markierten<br />

Zuweg des Westerwaldsteiges,<br />

Nutzung des Klettersteiges auf<br />

eigene Gefahr. Kletterausrüstungen<br />

für fortgeschrittene Kletterer können<br />

beim Hotel „Zum Wiedbachtal“,<br />

Wiedstraße 14, 56305 Döttesfeld,<br />

Tel.: 02685/1060 und nach Voranmeldung<br />

bei der Verbandsgemeinde<br />

Puderbach, Tel.: 02684/858160,<br />

aus geliehen werden.<br />

34<br />

Spezial | 2015


Moseltal<br />

Die sonnige<br />

Terrassenmosel<br />

Der Bleidenberg liegt oberhalb<br />

der Ortschaft Oberfell, auf dem<br />

rechten Moselufer, etwa 20 Kilometer<br />

von Koblenz entfernt. Die<br />

Region gehört klimatisch zu den<br />

wärmsten Deutschlands. Neben<br />

den terrassenförmig angelegten<br />

Hängen der Mosel und herrlichen<br />

Mischwäldern gibt es viel Historisches<br />

zu entdecken.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 12,5 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: 537 Meter<br />

Markierung: weißer Fluss auf<br />

orangefarbenem Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel, festes<br />

Schuhwerk notwendig<br />

Beste Wanderzeit: April bis<br />

Oktober, Mittagshitze im<br />

Sommer besser meiden<br />

Start/Ziel: 56332 Oberfell,<br />

Im Kirchenstück<br />

Bleidenberger Ausblicke<br />

Moselweg mit Panoramablick<br />

Für seine anstrengenden Teilstücke entschädigt der Traumpfad Bleidenberger Ausblicke mit traumhaften Fernsichten über das<br />

Moseltal. Historische Entdeckungen am Wegesrand machen das Wandervergnügen perfekt.<br />

Direkt oberhalb der Oberfeller<br />

Kirche beginnt der Traumpfad an<br />

der Straße Im Kirchenstück, nicht<br />

zu verfehlen wegen der orangeweißen<br />

Markierung. Hier gibt es<br />

auch kostenlose Parkplätze. Über<br />

eine Treppe zwischen zwei Häusern<br />

geht es ab in den Wingert.<br />

Zwischen Schiefermauern führt<br />

der Weg über das erste Plateau<br />

mit Bank und Fahne hinaus, dann<br />

links auf den nur noch leicht<br />

ansteigenden Schotterweg durch<br />

einen Eichenwald. Oben auf dem<br />

Schildberg im großen Rechtsschwenk<br />

dem Weg durch Wiesen,<br />

Felder und Fichtenwälder folgen.<br />

Von hier rechter Hand Blick auf<br />

die Dreifaltigkeits-Kirche in der<br />

Ferne. Lichtung mit Schutzhütte<br />

und Traumliege unterhalb<br />

des Dickenbergs 1 : herrlicher<br />

Blick über Hunsrück und Eifel.<br />

Weiter geht es um den Dickenberg<br />

herum. Der Aufstieg lohnt<br />

nicht, es fehlt die Aussicht. Den<br />

Schildern folgend am Waldrand<br />

entlang, rechts Wiese. An dem<br />

Modellflugplatz mit Windsack<br />

auf der rechten Seite vorbei. Hier<br />

ist der Traumpfad auch gleichzeitig<br />

Jakobsweg, erkennbar an<br />

der gelben Muschel auf blauem<br />

Grund. Straße K 71 von Pfaffenheck<br />

nach Oberfell queren. Ein<br />

kurzes Stück asphaltierter Weg,<br />

links Wiese, rechts Wald. Im Wald<br />

dann nach rechts bergab halten,<br />

parallel zu einer kleinen Schlucht.<br />

Die geht in das Alkener Bachbett<br />

über. Das Bächlein befindet sich<br />

mal auf der rechten Seite, mal auf<br />

der linken. Die Helmutseiche 2 mit<br />

Bank lädt zum Innehalten ein. Es<br />

geht gemächlich bergab bis zu einer<br />

Weggabelung. Geradeaus mündet<br />

der Weg direkt im Ort Alken (nach<br />

ca. 1 km). Links hoch führt der Pfad<br />

über einen Wasserdruckbehälter<br />

hinweg zur Burg Thurant 3 .<br />

Imposante Steinbrüche kommen ins<br />

Blickfeld. Direkt unterhalb der Burg<br />

liegt das Moseltal mit den Orten<br />

Löf und Alken. Umleitung links an<br />

der Burg vorbei über Felsvorsprünge<br />

und schmale Pfade oberhalb<br />

der Mosel hinunter nach Alken<br />

direkt auf den Friedhof der St.<br />

Michaelskirche mit Gebeinhaus 4 .<br />

Abstecher an die Moselpromenade<br />

5 von Alken möglich. Von der Bachstraße<br />

aus hinter dem mittelalterlichen<br />

Stadttor links Treppe in den<br />

Weinberg zu den Sieben Fußfällen<br />

6 . Sieben kleine weiße Kapellen<br />

stehen für den Kreuzweg Jesu. Der<br />

Weg führt in Serpentinen durch<br />

Reben und an Mauern entlang auf<br />

etwa 235 Höhenmeter. An der<br />

Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />

auf dem Bleidenberg 7 links<br />

vorbei zur neuen Schutzhütte<br />

mit Moselblick. Am Moselhang<br />

entlang, langsam absteigend,<br />

Richtung Oberfell. Hier kreuzt der<br />

Zeitreise-Weg mit Keltenmauer<br />

und -lager 8 den Traumpfad. An<br />

der Weggabelung links abwärts<br />

durch den Wald bis nach Oberfell.<br />

Spezial | 2015<br />

35


Der Westen<br />

Moseltal<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bahn und Bus: Per Bahn bis zum Hauptbahnhof Koblenz (Infos auf<br />

www.bahn.de), dann weiter mit dem Bus der KVG Linie 301 bis nach<br />

Oberfell (Infos auf www.vrminfo.de).<br />

Mit dem Pkw: Über die A 61, beim Koblenzer Autobahnkreuz Ausfahrt<br />

Koblenz/Dieblich, dann weiter auf der B 411 durch Dieblich, schließlich<br />

auf der B 49 bis nach Oberfell.<br />

Orientieren und informieren: Informationen sowie kostenlose Übersichtskarte<br />

mit kurzer Beschreibung aller Traumpfade und Traumpfade-Gastgeber über<br />

Rhein-Mosel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />

www.remet.de. (Hier erhält man auch Infos zu Radfahren, Skaten, Schifffahrt,<br />

Klettergärten und Trendsportarten in der Region um Mayen-Koblenz.)<br />

Freizeitkarte Rheinland-Pfalz, „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“,<br />

Maßstab 1:50.000, Landesvermessungsamt Rheinland Pfalz, 5,90 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Vom Dickenberg bis zur historischen Keltenmauer<br />

Schutzhütte Dickenberg:<br />

1<br />

Eine von vielen Schutzhütten<br />

mit Bänken und Tischen. Die<br />

extrabreite Traumliege bietet<br />

einen schönen Ausblick auf das<br />

Moseltal. Der Dickenberg mit 400<br />

Metern Höhe bietet keine Fernsicht,<br />

weil er überwuchert ist.<br />

Helmutseiche: Am Bett des<br />

2<br />

lauschigen Alkener Baches.<br />

Der Ursprung des Namens ist ungewiss.<br />

Sicher ist nicht der gewichtige<br />

Altkanzler Kohl Namenspate. Eher<br />

ein Waldarbeiter, der diesen Platz<br />

zum Verweilen schön fand.<br />

Burg Thurant: Funde<br />

3<br />

lassen auf eine römische<br />

Wach station schließen. Die Burg,<br />

um 1200 erbaut von Pfalzgraf<br />

Heinrich, wurde zum Zankapfel<br />

zwischen ihm und den konkurrierenden<br />

Erzbistümern Köln<br />

und Trier. Jahrzehntelange Belagerungen<br />

folgten. 1248 teilten die<br />

Bischöfe Thurant in zwei Hälften.<br />

1960 erfolgte die letzte Restaurierung,<br />

die die im Zweiten Weltkrieg<br />

erlittenen Schäden beseitigte.<br />

Der größte Teil ist zu besichtigen.<br />

Einfache Gastronomie.<br />

www.thurant.de<br />

St. Michaelskirche mit<br />

4<br />

Gebeinhaus: Erstmals 1015<br />

erwähnt , somit eine der ältesten<br />

Kirchen im Moseltal. Erzengel<br />

Michael zu Ehren, dem Schutzpatron<br />

von Alken. Prächtig der<br />

barocke Michaels-Altar. Das<br />

Gebeinhaus zeigt Schädel aus<br />

dem 14. bis 16. Jahrhundert. Von<br />

Alken aus schöner Aufgang mit<br />

14 Kreuzwegstationen.<br />

Moselpromenade in Alken:<br />

5<br />

Geschickt angelegt, viele<br />

Restaurants und Cafés, die zum<br />

Verweilen mit Blick auf die Mosel<br />

einladen.<br />

„Sieben Fußfälle“-Weg:<br />

6<br />

Steiler Weinbergspfad<br />

hinauf zur Dreifaltigkeitskapelle<br />

auf dem Bleidenberg, ein Teil des<br />

Jakobsweges. Die sieben Stationen<br />

wurden im 17. Jahrhundert<br />

errichtet. Die Gläubigen fielen<br />

hier zum Gebet auf die Knie. Das<br />

obere Ende ist als Klettersteig<br />

deklariert, entpuppt sich aber<br />

einfach als steiler Pfad, für den<br />

festes Schuhwerk ausreicht.<br />

Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />

auf dem Bleidenberg:<br />

7<br />

Gotische Basilika aus Bruchstein<br />

und Tuff, im Inneren eher romanisch.<br />

Seit 1250 ist sie Ziel von<br />

Dreifaltigkeitsprozessionen.<br />

Keltenmauer und Lagerstätte:<br />

8<br />

Historische Funde lassen<br />

auf eine Siedlung (Oppidum) der<br />

Kelten auf dem Bleidenberg im<br />

2. und 1. Jahrhundert vor Christi<br />

schließen. Die Rekonstruktion<br />

einer Befestigungsmauer und eine<br />

Lagerungsstätte sind zu besichtigen.<br />

Grabungsfunde im Museum<br />

„Altes Pfarrhaus“ in Oberfell.<br />

www.themenweg-zeitreise.de<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Rund um den<br />

Bleidenberg<br />

Schlummern und schlemmen:<br />

Weingut und Winzerschänke<br />

Schweisthal, Übernachtung im<br />

Doppelzimmer mit Frühstück ab 50<br />

Euro, Montag Ruhetag, Moselstraße<br />

22, 56332 Oberfell, Tel.: 02605/3371,<br />

www.weingut-schweisthal.de<br />

Moselgasthaus „Zur Krone“,<br />

mit Übernachtungsmöglichkeit,<br />

Moselstraße 11, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/665, www.krone-oberfell.de<br />

Mosel-Gasthaus Schweisthal,<br />

Moselstraße 21, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/604, www.moselgasthaus.de<br />

Ferien- und Clubhotel Lellmann,<br />

3-Sterne-Superior-Hotel mit Hallenbad<br />

und Fitness, Alte Moselstr. 36,<br />

56332 Löf, Tel.: 02605/98070,<br />

www.hotel-lellmann.de<br />

Ansehen und besichtigen:<br />

Themenweg „Zeitreise“, zeigt über<br />

800.000 Jahre Menschheitsgeschichte<br />

zwischen Oberfell und Alken,<br />

www.themenweg-zeitreise.de<br />

Christiane Horbert, Weinerlebnisbegleiterin<br />

(IHK-zertifiziert), Weinerlebniswanderungen<br />

mit Verkostung<br />

ab 8 Personen, 10 bis 15 Euro pro Kopf.<br />

Hauptstraße 99 b, 56332 Oberfell, Tel.:<br />

02605/847930, www.weinwanderndurch-die-zeit.de<br />

Burg Thurant, Besichtigung, Gastronomie<br />

und Ferienwohnung,<br />

www.thurant.de Ehrenburg, erstmals<br />

1161 erwähnt, besonders schön im<br />

„ Ehrenburger Sommer“ mit mittelalterlichem<br />

Treiben, A 61, Abfahrt Boppard.<br />

Ehrenburg, 56332 Brodenbach, Tel.:<br />

02605/3077, www.ehrenburg.de<br />

Burg Eltz, Führungen durch Burg<br />

und Schatzkammer, Gräflich Eltz’sche<br />

Kastellanei, Burg Eltz, 56294<br />

Münstermaifeld, Tel.: 02672/950500,<br />

www.burg-eltz.de Köln-Düsseldorfer-<br />

Schifffahrtsgesellschaft, Landschaft<br />

und Burgen im Vorbeiziehen,<br />

fährt auch zur BUGA in Koblenz, KD-<br />

Verkaufsservice, Tel.: 0221/2088318,<br />

www.k-d.de Bundesgartenschau,<br />

dieses Jahr in Koblenz, www.<br />

buga2011.de. Anreise zur BUGA über<br />

www.der-takt.de<br />

Informieren:<br />

Touristinfo Sonnige Untermosel,<br />

Bahnhofstr. 44, 56330 Kobern-<br />

Gondorf, Tel.: 02607/4927,<br />

www.sonnige-untermosel.de<br />

Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Infos<br />

zu Traumpfaden, Bahnhofstraße 9,<br />

56068 Koblenz, Tel.: 0261/108 419,<br />

www.traumpfade.info<br />

36<br />

Spezial | 2015


Dahner Felsenland<br />

Dahn in der<br />

Südwestpfalz<br />

Auf einer Achse südlich von<br />

Kaiserslautern und westlich<br />

von Karlsruhe bettet sich der<br />

Luftkurort Dahn zwischen die<br />

bewaldeten Hügel des Naturparks<br />

Pfälzerwald-Nordvogesen. Überall<br />

ragen kunstvoll geformte Türme<br />

aus rotem Wasgauer Buntsandstein<br />

zwischen den Bäumen empor.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 12 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Markierung: Schwarze Balken auf<br />

gelbem Hintergrund<br />

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />

Steigung/Gefälle: ca. 400 Meter<br />

Höchster Punkt: 330 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />

Start/Ziel: Wanderparkplatz<br />

Eybergstraße, 66994 Dahn<br />

Wegequalität: Zertifizierter<br />

Premiumweg (68 Pkte), Pfade und<br />

Waldwege, Vorsicht bei Nässe/Eis!<br />

Durch die Dahner Felsenwelt<br />

Zu den roten Riesen<br />

Der Dahner Felsenpfad verbindet auf zum Teil neu gegrabenen, schmalen Wegen über 15 eindrucksvolle Felsgebilde. Bei manchen<br />

führen Stufen hinauf, bei anderen müssen Wanderer sich hindurchzwängen – und dem Büttelfels steigen sie mitten ins Herz.<br />

Vom Parkplatz führt der Dahner Felsenpfad<br />

auf der Eybergstraße nach links, knickt links<br />

Richtung Campingplatz ab, schwenkt hinter dem<br />

Hotel Felsenland rechts über die Wiese zu einem<br />

Schotterweg. Diesem folgt er nach links, biegt<br />

vor dem Campingplatz rechts auf den Sandweg<br />

(nicht scharf rechts), zweigt auf der ersten Kuppe<br />

rechts auf den Pfad zum Pfaffenfels 1 hinauf, fällt<br />

dann mit Blicken auf Dahn steil ab und verläuft<br />

rechts auf der Straße am Sportplatz entlang. Am<br />

Ende geht es rechts auf einem Pfad am Waldrand<br />

oberhalb von Dahn entlang, an einem Kneipptretbecken<br />

vorbei und vor dem Schillerfelsen 2<br />

links hoch zum Felsbogen, dahinter noch höher<br />

und durch eine Felsenge des Schillerfelsens, dann<br />

hangparallel zum Schwalbenfelsen 3 . Dahinter<br />

rechts macht der Pfad einen Schlenker durch die<br />

Felsenarena 4 , schlägt einen weiten Rechtsbogen<br />

und steigt am Ende des Gebildes rechts an zu<br />

einem Plateau mit Picknickplatz, wo er sich links<br />

auf einem breiteren, leicht abfallenden Waldweg<br />

fortsetzt. Am nächsten Abzweig scharf rechts, an<br />

der großen Gabelung links und beim nächsten<br />

größeren Abzweig wieder links, schlängelt sich<br />

der Pfad geradeaus auf den Elwetritschefels 5 .<br />

Kurz vorher knickt der Felsenpfad rechts<br />

hinunter, biegt unten links, an der Schotterstraße<br />

rechts, am Ende links, sofort rechts auf den<br />

Waldweg, links über den Parkplatz, am Ende<br />

rechts und an den Infotafeln zum Naturschutzgebiet<br />

Moosbachtal entlang zur Dahner Hütte 6 . Es<br />

geht geradeaus weiter, hinter einer Linkskurve<br />

an einer Waldwegekreuzung links abwärts, am<br />

Ende links auf den Schotterweg, in einem Linksbogen<br />

an den Wiesen des Moosbachtals entlang,<br />

rechts auf einem Pfad aufwärts zu Hirschfels,<br />

Schusterbänkel, Schlangenfelsen, Mooskopf<br />

und Roßkegelfels 7 , wieder abwärts und unten<br />

links auf den Waldweg. Nach einer Kehre an der<br />

Waldkreuzung rechts (Abkürzung geradeaus: ca.<br />

1,5 km zum Startpunkt), an einer Gabelung links,<br />

durch Buchenwald, am Rothsteigbrunnen 8<br />

links und sofort rechts auf dem schräg nach oben<br />

verlaufenden Waldweg am Ungeheuerfelsen 9<br />

vorbei. Unten am Schotterweg rechts, rechts auf<br />

einen Pfad, am Ende links, an den Häusern von<br />

Büttelwoog vorbei, dahinter rechts ab, Linkskurve,<br />

die Eybergstraße queren und zum Büttelfels<br />

10 hinauf. Weiter an der Felswand bis zu einem<br />

Durchlass, dahinter rechts, an einer Kreuzung<br />

geradeaus und über eine Felsrippe zum Lämmerfelsen<br />

11 . Vor dem Wegweiser windet sich der<br />

Pfad links hinunter, in der nächsten Kehre lohnt<br />

der Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt,<br />

am Ende des Zickzacks rechts abwärts, vor dem<br />

Fels links, unten rechts auf den breiten Waldweg<br />

(geradeaus Abkürzung zum Parkplatz), am Ende<br />

links auf den Wirtschaftsweg im Wieslautertal,<br />

hinter der Rechtskurve links über die Wiese<br />

hinauf am Hotel vorbei, im Wald erst rechts, dann<br />

links im Zickzack über die Kuppe zum Wachtfels<br />

12. Der Felsenpfad kurvt zu einem Parkplatz<br />

hinunter, am anderen Ende biegt er nach links,<br />

läuft an Braut und Bräutigam 13 vorbei und führt<br />

dahinter links über die Straße zum Wanderparkplatz<br />

zurück.<br />

Spezial | 2015<br />

37


Der Westen<br />

Dahner Felsenland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug Karlsruhe–Saarbrücken bis Bhf.<br />

Hinterweidenthal, weiter mit den Bus-Linien 251 oder 548 (www.vrn.de).<br />

Zusätzlich verkehren Ruftaxis. Fahrten müssen eine Stunde vor Abfahrt angemeldet<br />

werden (Tel. 06391/1824). Von Mai bis 3. Oktober halten die direkten<br />

Ausflugszüge „Bundenthaler“ (So u. Feiertage) aus Mannheim und „Felsenland-Express“<br />

(Sa, So, Feiertage) aus Karlsruhe in Dahn-Süd (www.der-takt.de).<br />

Mit dem Pkw: Anreise A65 bis Landau oder A62 bis Pirmasens. Dann B10<br />

bis Hinterweidenthal, dort auf die B427 nach Dahn abbiegen. Im Zentrum<br />

rechts, am Bahnhof Dahn-Süd vorbei bis zum Wanderparkplatz.<br />

Orientieren: Wandern u. Radfahren im Dahner Felsenland, 1:25.000, Pietruska-<br />

Verlag, ISBN 978-3-934895-60-7, 6,90 Euro. Poller & Todt: Wanderparadies<br />

Südwestpfalz, ISBN 978-3-934342-59-0, www.ideemediashop.de, 11,95 Euro.<br />

Tourhöhepunkte am Dahner Felsenpfad<br />

Im Reich der Elwetritsche<br />

Pfaffenfels: Der Aussichtspunkt<br />

gibt den Blick auf<br />

1<br />

die sanften Kuppen des Dahner<br />

Felsenlands frei. Rechts liegen die<br />

Lämmerfelsen, etwas davor der<br />

Büttelfels, links der Wachtfels und<br />

links dahinter ein Felsriff mit den<br />

Burgen Altdahn, Grafendahn und<br />

Tanstein.<br />

Schillerfelsen: Beim Freischneiden<br />

entdeckte man<br />

2<br />

am Sockel eine Gedenktafel des<br />

Verschönerungsvereins Dahn an<br />

den 100. Todestag des Dichters<br />

1905. Von oben fällt der Blick auf<br />

den gegenüberliegenden Aussichtsfelsen<br />

Jungfernsprung.<br />

Schwalbenfelsen: Über eine<br />

3<br />

Natursteintreppe steigt man<br />

dem Felsen auf den Kopf, schaut<br />

auf Dahn und ganz rechts zum<br />

Wachtfels.<br />

Felsenarena: In dem langgestreckten,<br />

wie eine Arena<br />

4<br />

geschwungenen Felsband gibt es<br />

viele Formen zu entdecken!<br />

Elwetritschefels: Zu Füßen<br />

5<br />

des Felsens zieht das Naturschutzgebiet<br />

Moosbachtal eine<br />

wunderschöne Talwiesenschneise<br />

in den Wald.<br />

Dahner Hütte: Die große<br />

6<br />

Hütte des Pfälzerwald-Vereins<br />

ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />

mit Berghüttencharakter. Dort<br />

gibt es einfache Gerichte, Kaffee<br />

und Kuchen, Kinderspielplatz und<br />

einige Schlafplätze.<br />

Hirschfelsen, Schusterbänkel,<br />

Schlangenfelsen,<br />

7<br />

Mooskopf und Roßkegelfels: fünf<br />

Felsen Schlag auf Schlag. Wer<br />

entdeckt die Schlange am Schlangenfelsen?<br />

Rothsteigbrunnen: Hier<br />

8<br />

erfrischen sich Wanderer<br />

und Radler gern!<br />

Ungeheuerfelsen: An den<br />

9<br />

beiden Felsenfenstern am<br />

Ende des Massivs kann man schön<br />

picknicken.<br />

Büttelfels: Über eine Leiter<br />

10<br />

können Wanderer dem Felsen<br />

„in sein Herz steigen“ und zu<br />

den Lämmerfelsen schauen. Von<br />

der anderen Wandseite erklimmen<br />

Kletterer den Büttelfels.<br />

Lämmerfelsen: Mit 329<br />

11<br />

Metern bietet der höchste<br />

Aussichtspunkt auf dem Felsenpfad<br />

spektakuläre Blicke.<br />

Wachtfels: Eine Metalltreppe<br />

12<br />

mit 66 Stufen führt auf das<br />

Plateau dieses Felsens.<br />

Braut und Bräutigam: Nur<br />

13<br />

ein schmaler Spalt trennt die<br />

beiden schlanken, hoch aufragenden<br />

Türme voneinander.<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Tipps fürs Dahner<br />

Felsenland<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Gaststätte am<br />

Campingplatz Büttelwoog, Im<br />

Büttelwoog 3, 66994 Dahn, Tel.<br />

06391/5277 Waldgasthaus des<br />

Pfälzerwald-Vereins Dahner Hütte<br />

(16 Betten), Im Schneiderfeld, 66994<br />

Dahn, Tel. 06391/1793, Mo+Di geschl.<br />

Restaurant Pizzeria Sportpark<br />

Dahn, Eybergstr. 4, 66994 Dahn, Tel.<br />

06391/2131 Hotel Felsenland****S,<br />

Im Büttelwoog 2, 66994 Dahn, Tel.<br />

06391/92370, www.hotel-felsenland.de<br />

Hotel Pfalzblick****, Goethestr. 1,<br />

66994 Dahn, Tel. 06391/4040,<br />

www.pfalzblick.de Felsenland-Jugendherberge<br />

Dahn, Am Wachtfelsen 1,<br />

66994 Dahn, Tel. 06391/1769,<br />

www.diejugendherbergen.de<br />

Dahner Felsenland schmecken:<br />

Die Dahner Felsenland-Wirte verwöhnen<br />

ihre Gäste mit südwestpfälzischen<br />

Spezialitäten wie Bachforelle, Saumagen<br />

und Weidelamm (www.dahner-felsenland-wirte.de).<br />

In Dahn gibt es zwei:<br />

Restaurant Wasgauperle, Goethestr.<br />

14, 66994 Dahn, Tel. 06391/1340,<br />

www.wasgauperle.de Restaurant<br />

Haus des Gastes, Weißenburger Straße<br />

17d, 66994 Dahn, Tel. 06391/3414,<br />

www.dahn-haus-des-gastes.de<br />

Noch mehr Premiumwandern:<br />

Das Deutsche Wandersiegel des<br />

Deutschen Wanderinstituts bürgt auf<br />

drei weiteren Wegen im Dahner Felsenland<br />

für Qualität und Abwechslung:<br />

Die Wasgau SeenTour verbindet<br />

Ludwigswinkel und Fischbach auf<br />

einem 21,5 km langen Rundkurs, der<br />

Busenberger Holzschuhpfad führt<br />

auf 24 Kilometern aussichtsreich um<br />

den Nachbarort von Dahn, und der<br />

90 km lange Felsenland-Sagenweg<br />

steckt voller geheimnisvoller Geschichten<br />

(www.dahner-felsenland.net). Auch<br />

der 142 km lange, zertifizierte Pfälzer<br />

Waldpfad durchläuft das Felsenland<br />

(www.pfaelzer-wanderwege.de).<br />

Entspannen: Direkt am Start/Ziel<br />

laden acht Becken mit Wasser-Attraktionen,<br />

ein finnisches Saunadorf und<br />

Dampfbäder sowie der großzügige Garten<br />

zum Après-Wandern ein: Felsland<br />

Badeparadies & Saunawelt, Eybergstr.<br />

1, 66994 Dahn, Tel. 06391/2179,<br />

www.felsland-badeparadies.de<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Dahner Felsenland, Schulstr. 29,<br />

66994 Dahn, Tel. 06391/9196222,<br />

www.dahner-felsenland.net und<br />

www.wanderportal-pfalz.de<br />

38<br />

Spezial | 2015


Nahetal<br />

Bad Kreuznach<br />

an der Nahe<br />

Südwestlich von Mainz schneidet<br />

sich die Nahe zwischen den beiden<br />

Heilbädern Bad Kreuznach und<br />

Bad Münster am Stein-Ebernburg<br />

zwischen die Felsen aus rötlichem<br />

Quarzporphyr. Unten im Salinental<br />

zerrieselt in den Gradierwerken<br />

Sole zu gesunder Luft. Mit viel<br />

Übersicht steigt die „TourNatur“<br />

zu den steilen Hängen auf.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 16 km (ohne Fähre: + 1,5 km)<br />

Dauer: 5–6 Stunden<br />

Markierung: Felsenahornblatt<br />

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />

Steigung/Gefälle: ca. 570 Meter<br />

Höchster Punkt: 327 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />

Start/Ziel: Parkplatz Karlshalle,<br />

Nahebrücke an der B 48,<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

Wegequalität: zertifizierter<br />

Premium weg (64 Punkte)<br />

Zur höchsten Steilwand nördlich der Alpen<br />

Vielseitig: Die TourNaturSalinental<br />

Von mediterraner Vegetation bewachsene Steilhänge wechseln mit schattigen Abschnitten unter<br />

Buchen, Eichen und Kastanien und bieten tiefe Einblicke ins Nahetal mit dem Rotenfels.<br />

Vom Parkplatz an der Salinenbücke<br />

zeigt der rote Pfeil auf dem Markierungsschild<br />

mit dem dreilappigen<br />

Blatt des Felsenahorns die Richtung<br />

der Salinentour zwischen Bad<br />

Kreuznach und Bad Münster am<br />

Stein-Ebernburg an. Hinter einem<br />

Spielplatz, noch vor der Brücke,<br />

führt die Tour links auf einem Asphaltweg<br />

aufwärts und folgt nach<br />

Überquerung der Bahn dem Schot-<br />

Senkrecht über der Nahe:<br />

Weg-Rückblick von der Bastei.<br />

terweg nach rechts, der später als<br />

Pfad mit Blicken ins Salinental 1<br />

weiter ansteigt. Oben bei einer<br />

Bank knickt die „TourNatur“ nach<br />

rechts, taucht in den Wald und<br />

schlängelt sich etwa auf gleicher<br />

Höhe an der Hangkante des felsigen<br />

Bergrückens Gans 2 entlang, deren<br />

Gipfel ein Sendeturm markiert. Hinter<br />

ein paar Wochenendhäuschen<br />

biegt der Weg bei der Ruine von<br />

Schloss Rheingrafenstein 3 rechts<br />

auf „An der Sternwarte“, läuft an<br />

selbiger vorbei und abwärts zur<br />

Burgruine Rheingrafenstein 4 .<br />

Dahinter fällt die „TourNatur“ über<br />

Treppen und Serpentinen durch<br />

das Huttental steil ab zur Nahe, wo<br />

eine handbetriebene Fähre 5<br />

die Wanderer am Zugseil ans<br />

andere Ufer befördert (Mitte Nov.<br />

bis Ende Febr. ist die Fähre außer<br />

Betrieb, dann verlängert sich die<br />

Wanderung um 1,5 Kilometer, die<br />

ausgeschilderte Alternative zweigt<br />

etwas oberhalb links ab). Drüben<br />

folgt der Weg dem Ufer nach links<br />

durch den Kurpark, überquert hinter<br />

dem alternativen Einstiegsparkplatz<br />

auf der dritten Brücke erneut<br />

den Fluss, schwenkt am Ende der<br />

Friedensbrücke rechts zu den<br />

Tennisplätzen hinunter und führt<br />

auf dem Schotterweg unterhalb<br />

eines ehemaligen Eisenbahndamms<br />

gegenüber des Rotenfelsmassivs 6<br />

durch die Nahe aue bis zur nächsten<br />

Fußgängerbrücke. Am anderen<br />

Ende beginnt auf der Straßenseite<br />

gegenüber ein ansteigender Asphaltweg.<br />

Auf dem ersten Grasweg geht<br />

es rechts zwischen Wiesen, später<br />

zwischen Weinbergen hindurch,<br />

oben bei einer Bank rechts, nächste<br />

links und hinter einem Weinstock<br />

rechts die Stufen hinauf. An der<br />

Hangkante klettert der Pfad mit<br />

weiten Blicken hinauf zum Roten-<br />

Leichtere Varianten:<br />

durch das Tal<br />

Um die landschaftlichen Besonderheiten<br />

entlang des schmalen<br />

Nahetals zwischen den Kurorten<br />

Bad Kreuznach und Bad Münster<br />

am Stein-Ebernburg zu erkunden,<br />

lässt sich die „TourNatur“<br />

Salinental auch in zwei kürzere,<br />

leichtere Rundwanderungen<br />

von 9 und 8 Kilometer aufteilen.<br />

Beide Alternativen nutzen das<br />

Salinental, während die gesamte<br />

Rundwanderung überwiegend auf<br />

den Höhenwegen verläuft. An der<br />

Nahe-Fähre treffen alle Varianten<br />

zusammen. Die Naturschutzgebiete<br />

an der „TourNatur“, Gans<br />

und Rheingrafenstein, Rotenfels<br />

und Kurpark Bad Kreuznach,<br />

bewahren den Lebensraum von<br />

Raritäten, wie es Würfelnatter,<br />

Wanderfalke, Schwarzkehlchen,<br />

Rotflügelige Ödlandschrecke,<br />

Felsenbirne und Felsenahorn<br />

hierzulande sind (Faltblatt über<br />

Tourist-Info Bad Kreuznach).<br />

Spezial | 2015<br />

39


Der Westen<br />

Nahetal<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Kreuznach oder Bad Münster<br />

am Stein fährt die Stadtbuslinie 201 im Halbstundentakt zur Haltestelle Karlshalle<br />

am Startpunkt (www.rnn.info).<br />

Mit dem Pkw: Anreise über die A 61 bis Ausfahrt Bad Kreuznach, weiter<br />

über die B 41 Richtung Idar-Oberstein bis Bad Kreuznach, dort auf der B 48<br />

(ab Zentrum „Salinenstraße“) Richtung Bad Münster am Stein-Ebernburg.<br />

Vor der Salinentalbrücke links liegt der Parkplatz Karlshalle.<br />

Nahefähre: Mi./Do. 14–18 Uhr, Fr.–So. 9–18 Uhr, Tel.: 0160/3572212, www.badmuenster-am-stein.de/stadt-region/sehenswertes/faehre-zum-huttental.html<br />

Orientieren: Wanderführer mit Karte: TourNatur Natur(schutz) verbindet –<br />

Bad Kreuznach + Bad Münster am Stein-Ebernburg. Ein kleiner Wanderführer<br />

durch drei Naturschutzgebiete, 2 Euro, erhältlich bei den Tourist-Infos Bad<br />

Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg (siehe unten).<br />

felsplateau, bis er in einen Weg<br />

mündet, der rechts zum Aussichtspunkt<br />

Bastei 7 lenkt. Nach dem<br />

Abstecher setzt sich die „TourNatur“<br />

rechts an der Hangkante fort, biegt<br />

am 2. Abzweig links über die Wiese,<br />

läuft am Waldrand entlang, hält sich<br />

am Abzweig zur Gartenwirtschaft<br />

Bastei sowie später bei der asphaltierten<br />

Rechtskurve geradeaus,<br />

kurvt kurz dahinter nach rechts,<br />

nimmt an Gabelung und Einmündung<br />

die rechte Variante, passiert<br />

eine Schutzhütte mit Ausblick auf<br />

Bad Kreuznach und windet sich<br />

kurz darauf mit Spitzkehren bei<br />

Örtels und Johannas Hütte rechts<br />

den Hang hinunter bis zum Nachtigallenweg<br />

an der Nahe. Dort geht es<br />

rechts weiter, und kurz darauf kehrt<br />

die Tour über die Salinenbrücke<br />

zum Parkplatz zurück.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Beiderseits der Nahe<br />

Salinental: Seit den 1730er<br />

1<br />

Jahren versprühen die<br />

Gradierwerke gesunde Luft im<br />

Salinental. Wie wohltuend, nach<br />

der Wanderung die salzhaltige<br />

Luft tief einzuatmen! Bis 1999<br />

dienten die 20 Solequellen noch<br />

der Salzproduktion.<br />

Gans: Zwei Aussichtspunkte<br />

2<br />

liegen an dem 321 Meter<br />

hohen, felsigen Bergrücken nah<br />

beieinander. Seit 1966 stehen<br />

Gans und Rheingrafenstein unter<br />

Naturschutz.<br />

Schloss Rheingrafenstein:<br />

3<br />

Nach Zerstörung der gleichnamigen<br />

Burg wurde das Schloss<br />

1689 auf einem Gutshof errichtet.<br />

Ca. 500 Meter links liegt der Gastronomiebetrieb<br />

Hofgut Rheingrafenstein<br />

(nur Sonn- und Feiertage<br />

schon ab 11 Uhr geöffnet).<br />

Burgruine Rheingrafenstein:<br />

4 Hoch über der Nahe verteilen<br />

sich die Reste einer Ritterburg<br />

über mehrere Etagen am Felsen.<br />

Mauern schützen vor Wind, eine<br />

überdachte Zisterne vor Regen<br />

und verschiedene Aussichtsplateaus<br />

bieten tolle Blicke.<br />

Fähre: Seit 1721 befördert<br />

5<br />

die einzige Personenfähre<br />

auf der Nahe Passagiere unterhalb<br />

des Rheingrafensteins zwischen<br />

den Ufern hin und her. Dazu zieht<br />

der Fährmann das Boot mit seinen<br />

Händen an einem Zugseil übers<br />

Wasser (siehe Anreisen).<br />

Rotenfelsmassiv: Der Blick<br />

6<br />

aus der Naheaue hinüber<br />

zum Rotenfels zeugt von der<br />

gestalterischen Kraft, mit der<br />

sich der Fluss im Laufe einer<br />

Million Jahre ca. 120 Meter tief ins<br />

Gestein fraß.<br />

Bastei: Bei klarem Wetter<br />

7<br />

sieht man vom Aussichtspunkt<br />

auf dem Rotenfels bis zum<br />

Donnersbergmassiv (rechts vom<br />

Rheingrafenstein), mit 687 Metern<br />

die höchste Erhebung der Pfalz.<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

Die Vielfalt des<br />

Nahetals erforschen<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Brauwerk, Saline<br />

Karlshalle 11 (Salinental), 55543 Bad<br />

Kreuznach, Tel.: 0671/29843330, www.<br />

brauwerk.info Hofgut Rheingrafenstein,<br />

Rheingrafenstein 910, 55543 Bad<br />

Kreuznach, Tel.: 0671/7948589, Mo.<br />

geschl. (Sep. bis Ende Mai: Fr.+Sa. ab 17<br />

Uhr, So. + Feiertage ab 11 Uhr.<br />

www.hofgut-rheingrafenstein.de Café<br />

in der Brunnen halle, Kurhaus Bad<br />

Münster am Stein, Kurpark, 55583<br />

Bad Münster am Stein-Ebernburg,<br />

Tel.: 06708/616248, 0160/96726685,<br />

Di. geschl. Gasthaus Zur Bastei, Auf<br />

dem Rotenfels 4, 55595 Traisen, Tel.:<br />

0671/31701, Do. geschl., je 2 einfache,<br />

günstige EZ/DZ<br />

In der Umgebung: Hotel Engel im<br />

Salinental***, Heinrich-Held-Str. 10,<br />

55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3810,<br />

www.badkreuznach-hotelengel.de Hotel<br />

Victoria, Kaiser-Wilhelm-Straße 16,<br />

55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/84450,<br />

www.hotel-victoria-bad-kreuznach.de<br />

Hotel im Park***, Weinkauffstraße 1,<br />

55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3740,<br />

caravelle-kreuznach.de Gasthaus im<br />

Oranienpark, Oranienstraße 2, 55543<br />

Bad Kreuznach, Tel.: 0671/28336, Mo.<br />

geschl., www.im-oranienpark.de<br />

Würfelnattern entdecken: Naturkundliche<br />

Wanderungen mit einer<br />

zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin<br />

des Naturparks Soonwald-<br />

Nahe bietet die Bad Kreuznacher<br />

Touristinfo an, z. B. eine Würfelnattertour<br />

(www.bad-kreuznach-tourist.de).<br />

Wohlfühlen: Am Kurpark von<br />

Bad Kreuznach sorgen neben zwei<br />

Gradierwerken und einer Wassertretanlage<br />

die Crucenia Thermen (www.<br />

crucenia-thermen.de), das Crucenia-<br />

Gesundheitszentrum mit medizinischen<br />

Anwendungen und Radonstollen<br />

(www.crucenia.de) sowie das<br />

Bäderhaus mit Saunen, orientalischen<br />

Entspannungsbädern und römischer<br />

Badekultur (www.baederhaus-sauna.de)<br />

für Entspannung und Prävention.<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Bad Kreuznach, Kurhausstraße<br />

22–24, 55543 Bad Kreuznach, Tel.:<br />

0671/836000, www.bad-kreuznachtourist.de<br />

Verkehrsverein Rheingrafenstein,<br />

Berliner Str. 60, 55583<br />

Bad Münster am Stein-Ebernburg, Tel.:<br />

06708/641780, www.bad-muenster-amstein.de,<br />

www.salinental.eu Naheland-<br />

Touristik, Bahnhofstr. 37, 55606 Kirn,<br />

Tel.: 06752/137610, www.naheland.net<br />

40<br />

Spezial | 2015


Münsterland<br />

Naturschutzgebiet<br />

Baumberge<br />

Gut 20 Kilometer westlich von<br />

Münster ragen die Baumberge<br />

zwischen Havixbeck, Nottuln<br />

und Billerbeck aus der für die<br />

Westfälische Bucht typischen<br />

Münsterländer Parklandschaft.<br />

Richtige Berge gibt es eigentlich<br />

gar nicht im Münsterland. Doch<br />

wenn drumherum alles platt ist,<br />

kann man von einem bis zu 187<br />

Meter aufbuckelnden Höhenzug<br />

schon ganz schön weit gucken.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 11,3 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />

Höchster Punkt: 187 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Bahnhof in 48329<br />

Havixbeck<br />

Wegequalität: gut begehbare,<br />

teilweise asphaltierte Waldwege<br />

Havixbecker Ründchen<br />

Über den Baumberg<br />

Zu beiden Seiten des bewaldeten Baumberge-Buckels bieten<br />

sich weite Aussichten über das platte Münsterland. Höchster<br />

Punkt ist die Plattform des Longinusturms.<br />

Vom Havixbecker Bahnhof aus<br />

folgt man dem Weg entlang der<br />

Gleise nach links (betrachtet mit<br />

den Schienen im Rücken) bis<br />

zur L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />

Straße). Auf der Straße dann<br />

links die Bahnlinie überqueren<br />

und sofort wieder links auf den<br />

Asphaltweg (Lasbeck 21, 20) mit<br />

der Markierung X 13 abbiegen. In<br />

einer Rechtskurve geht es über<br />

die Lasbecker Aa, hinter einer<br />

Scheune und vor einem Gehöft<br />

rechts und an einem Sandstein-<br />

Bildstock vorüber. Zwischen<br />

Feldern steigt der Weg nun<br />

gemächlich bis zur Bruder-Klaus-<br />

Kapelle 1 an. Geradeaus setzt<br />

sich der mit X gekennzeichnete<br />

Weg bis zur Wegekreuzung Vaders<br />

Platz hinter der Gelsenwasser-<br />

Anlage fort. Links führen X 13<br />

und X 21 teilweise über einen<br />

schmalen Sandpfad neben einem<br />

Reitweg durch den Wald bis zur<br />

Gaststätte Leopoldshöhe hinter<br />

einem Feld auf der rechten Seite.<br />

Dahinter zweigt diese Wandertour<br />

rechts ab und hinter der Rechtskurve<br />

am Ende des Felds auf den<br />

zweiten Waldpfad nach links. Der<br />

Waldpfad führt durch den Wald<br />

den Hang schräg hinunter, bis er<br />

am Waldrand auf einen Asphaltweg<br />

trifft. Rechts steht ein Stück<br />

weiter eine Bank der Baumberger<br />

Wanderfreunde 2 . Mit Ausblick<br />

auf das Stevertal zur Linken<br />

verläuft das Pättken dann am<br />

Waldsaum entlang und an einer<br />

weiteren aussichtsreichen Bank<br />

beim Heinrich-Hachmann-Gedenkstein<br />

vorüber. Am ersten Abzweig<br />

geht es links hinunter (Markierung<br />

A2, 3, 5 und X). Der Schotter weg<br />

wird nun zum Pfad und mündet<br />

in einen Asphaltweg, der rechts<br />

zum Hotel Steverburg führt. Kurz<br />

dahinter überquert der Weg die<br />

L 874 und steigt wieder leicht an.<br />

Bevor er unter Bäume eintaucht,<br />

bietet sich noch ein weiter Blick<br />

ins Münsterland zu dieser Seite<br />

des Baumberge-Buckels. Im Waldstückchen<br />

verläuft halblinks ein<br />

mit X 4 markierter schmalerer<br />

Erdweg parallel zum Asphaltpättken<br />

durch den Wald. Am Ende<br />

sind es nur wenige Meter nach<br />

rechts bis zum Longinusturm<br />

auf dem Westerberg 3 . Auf dem<br />

Asphaltweg geht es dann weiter<br />

geradeaus bis zum Stoppschild an<br />

der Straße, auf deren gegenüberliegender<br />

Seite rechts ein Kotten<br />

liegt. Noch davor zweigt ein Pfad<br />

nach links, läuft zwischen Acker<br />

und Wallhecke in den Wald hinein<br />

und trifft bei ein paar Häusern auf<br />

einen Querweg, der nach rechts<br />

an den Domkuhlen 4 vorbeiführt.<br />

Beim Asphaltweg an den nächsten<br />

Häusern (Sophienburg) links halten<br />

und beim zweiten Haus den<br />

halblinken, durch den Wald leicht<br />

abwärts führenden Schotterweg<br />

bis zu Haus Waldfrieden auf der<br />

anderen Seite der L 874 nehmen.<br />

Geradeaus weiter beginnt dann<br />

der Kreuzweg entlang des Weges<br />

am Waldrand. Der erste Abzweig<br />

nach links führt mit der Markierung<br />

X 4 zur Quelle der Lasbecker<br />

Aa hinunter, macht gegen Ende<br />

einen Linksknick und mündet auf<br />

die L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />

Straße), die rechts zurück zum<br />

Bahnübergang leitet.<br />

Spezial | 2015<br />

41


Der Westen<br />

Münsterland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Die Baumberge-Bahn RB 63 verkehrt stündlich vom Hauptbahnhof<br />

Münster nach Havixbeck, Billerbeck und Coesfeld.<br />

Die Busse R64 und 564 der Verkehrsgemeinschaft Münsterland fahren von<br />

Münster nach Havixbeck, Tel.: 01803/504030 (9 Cent/Min. aus dem Festnetz,<br />

Mobilfunk max. 42 Cent/Min.), www.bus-und-bahn-im- muensterland.de. Linie B32<br />

des Bürgerbus Nottuln e. V. verbindet Nottuln und Havixbeck, www.buergerbusbaumberge.de.<br />

Mit dem Pkw: A 1 Dortmund-Bremen bis AS 77 Kreuz Münster Nord, auf<br />

B 54 Richtung Steinfurt, 1. Ausfahrt nehmen und rechts auf L 529, am Ende rechts<br />

auf L 581 nach Havixbeck, hinter scharfer Rechtskurve liegt der Parkplatz am<br />

Bahnhof auf der linken Seite. A 43 Recklinghausen-Münster bis AS 3 Senden, auf<br />

L 550 Richtung Bösensell, am Ende links auf L 843 und 1. Rechts auf L 550 nach<br />

Havixbeck.<br />

Orientieren: Naturschutzgebiet Baumberge, M 1:7.500, Naturförderstation im Kreis<br />

Coesfeld, www.naturfoerderstation, zu beziehen über Baumberge Touristik, Tel.<br />

02541/939-1009, www.baumberge.com und im Café Longinus, Tel. 02502/7911,<br />

www.longinusturm.de<br />

Havixbecker<br />

Sandsteinweg<br />

Der Spaziergang durch Havixbeck,<br />

dem „Tor zu den Baumbergen“,<br />

macht Lust auf den „Marmor des<br />

Münsterlandes“. Er startet am<br />

Baumberger Sandstein-Museum, das<br />

von der Arbeit in den Stein brüchen,<br />

über das Leben der Steinmetze bis<br />

hin zu fertigen Skulpturen alles<br />

rund um den Baumberger Kalksandstein<br />

dokumentiert. Die Route führt<br />

an verschiedenen Wohnhäusern aus<br />

Sandstein vorüber zur Herz-Jesu-<br />

Kapelle und dem Marienstift Droste<br />

zu Hülshoff, zur Alten Mädchenschule<br />

und über den Friedhof zum<br />

Kirchplatz. Downloadbar unter<br />

www.havixbeck.de.<br />

Tourhöhepunkte Baumberge<br />

Aussichten, Wald und Sandstein<br />

Bruder-Klaus-Kapelle:<br />

1<br />

Die Kapelle ist das Ziel<br />

eines Kreuzwegs, der nahe<br />

der Landwehr vom Restaurant<br />

„Zum Waldfrieden“ entlang des<br />

Waldrands hierher führt. Der<br />

Ausblick reicht bei guter Sicht bis<br />

zum Teutoburger Wald und zu den<br />

Bettentürmen des Universitätsklinikums<br />

Münster.<br />

Bank Baumberger Wanderfreunde:<br />

Ein balkonartiger<br />

2<br />

Blick fällt hangabwärts über<br />

das Stevertal hinweg bis zum<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Kirchturm von Nottuln. Links<br />

schlängelt sich – wie eine riesige<br />

Raupe – eine der für das Bild der<br />

Baumberge so typischen Alleen<br />

vom Waldrand hinunter.<br />

Longinusturm auf dem<br />

3<br />

Westerberg: Auf der mit 187<br />

Metern höchsten Erhebung der<br />

Baumberge steht der 32 Meter<br />

hohe und über 100 Jahre alte<br />

Longinusturm. Der Turm aus<br />

Baumberger Kalksandstein ist<br />

nach „Doktor Longinus“ benannt.<br />

So lautete der Spitzname von Fritz<br />

2 3 4<br />

Westhoff, einem Naturforscher<br />

der Baumberge und Begründer<br />

des Baumberge-Vereins.<br />

Domkuhlen: Vom Weg aus ist<br />

4<br />

nicht so viel davon zu sehen,<br />

doch rechts im Wald liegen die<br />

Domkuhlen, große Vertiefungen,<br />

in denen vermutlich Sandstein<br />

für den Dom zu Münster gehauen<br />

wurde. An den Familientagen<br />

am Longinusturm (11./12. August<br />

2012, www.baumberge.net) finden<br />

hier auch Führungen zu den<br />

Domkuhlen statt.<br />

Unterwegs in den<br />

Baumbergen<br />

Westfälisch einkehren: Am<br />

Wegesrand: Gaststätte Leopoldshöhe,<br />

Leopoldshöhe 7, 48301 Nottuln,<br />

Tel.: 02502/9011073, Mo. geschlossen,<br />

www.leopoldshoehe-nottuln.npage.de<br />

Hotel Haus Steverburg, Baumberg 6,<br />

48301 Nottuln, Tel.: 02502/943-0, Mo.<br />

geschlossen, www.hotel-steverburg.de<br />

Café Longinus, Baumberg 45,<br />

48301 Nottuln, Tel.: 02502/7911,<br />

Di. Ruhetag, www.longinusturm.de<br />

Hotel Restaurant Zum Waldfrieden,<br />

Lasbeck 43, 48329 Havixbeck,<br />

Tel.: 02507/1270, Do. geschlossen,<br />

www.hotel-zum-waldfrieden.de<br />

In der Umgebung: Café Haus Klute/<br />

Klute’s Historisches Brauhaus,<br />

Poppenbeck 28, 48329 Havixbeck,<br />

Tel.: 02507/98390, Mo. geschlossen,<br />

www.klutes.de Restaurant Café<br />

Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329<br />

Havixbeck, Tel.: 02534/1052, Mo.<br />

geschlossen, www.burg-huelshoff.de<br />

Café im Sandsteinmuseum,<br />

Gennerich 9, 48329 Havixbeck, Tel.:<br />

02507/4740, Mo. geschlossen, www.<br />

sandsteinmuseum.de Restaurant<br />

Haus Füsting, Masbeck 39, 48329<br />

Havixbeck, Tel.: 02507/1300, Mi.<br />

geschlossen, www.haus-fuesting.de<br />

Sandstein entdecken:<br />

Baumberger Sandstein-Museum,<br />

eine Ausstellung rund um den Stein<br />

aus den Baumbergen, aus dem nicht<br />

nur Kirchen und Kotten, sondern<br />

auch Skulpturen und Steinmetzarbeiten<br />

gefertigt sind: Gennerich 9,<br />

48329 Havixbeck, Tel.: 02507/1596,<br />

www.sandsteinmuseum.de<br />

Bildhauer werden:<br />

Bildhauer-Schnupperkurse als Tages-,<br />

2- und 5-Tages-, Wochenend- oder<br />

Familienkurse am Sandsteinmuseum<br />

und am Longinusturm: Artelier<br />

für Bildhauerei, Liane Heuer<br />

und Wilfried Pinsdorf, Poppenbeck<br />

16a, 48329 Havixbeck, Tel.:<br />

0151/58165826, www.artelier.de<br />

Geführte Wanderungen:<br />

Tages- und Mehrtagesexkursionen<br />

durch die Baumberge zu verschiedenen<br />

Themen bietet Diplom-<br />

Geograph Josef Räkers an,<br />

Tel.: 02543/930831<br />

Diplom- Heilpädagogin Christiane<br />

Hoth führt ein Mal im Monat<br />

auf zweistündigen meditativen<br />

Wanderungen in Stille durch die<br />

Baumberge. Verschiedene meditative<br />

Übungen begleiten den Gang mit<br />

abschließendem Austausch im Café.<br />

Anmeldung: Christiane Hoth, Tel.:<br />

02505/937497, Email: christiane.<br />

hoth@web.de<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Havixbeck, Willi-Richter-Platz 1,<br />

48329 Havixbeck, Tel.: 02507/7510,<br />

www.havixbeck.de Touristische<br />

Arbeitsgemeinschaft Baumberge,<br />

Markt 8, 48653 Coesfeld, Tel.: 02541/<br />

939-1009, www.baumberge.com<br />

Weitere Wanderwegbeschreibungen<br />

auf www.baumberge-verein.de<br />

42<br />

Spezial | 2015


Reinhardswald<br />

Urwald Sababurg<br />

im Reinhardswald<br />

Der Reinhardswald ist ein waldreiches<br />

Mittelgebirge nördlich<br />

von Kassel. Er ist das größte zusammenhängende<br />

Waldgebiet in<br />

Hessen und sehr dünn besiedelt.<br />

Mittendrin liegt der spektakuläre<br />

Höhepunkt des Waldes: das Naturschutzgebiet<br />

Urwald Sababurg<br />

mit seinen jahrhundertealten<br />

Eichen und Buchen, das man<br />

auf verschiedenen Rundwegen<br />

erkunden kann.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 2,5 km<br />

Dauer: 40 Minuten<br />

Markierung: 1<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: 20 Meter<br />

Höchster Punkt: 336 Meter<br />

Beste Wanderzeit: April bis<br />

Oktober<br />

Start/Ziel: Parkplatz Urwald, an<br />

der K 55, 34359 Reinhardshagen<br />

Baumriesen und Adlerfarn<br />

Märchenhaft: Durch den Urwald Sababurg<br />

Knorrige uralte Eichen und leuchtend grüner Adlerfarn bilden im Urwald Sababurg einen reizvollen<br />

Kontrast. Auf dieser Tour durch das Naturschutzgebiet stellen sich die drei berühmtesten<br />

Baumriesen des Reinhardswaldes vor – aber auch sonst gibt es viel zu entdecken.<br />

Mächtige Buchen bilden die<br />

Eingangshalle zum Urwald. Eine<br />

Info-Tafel am Parkplatz zeigt die<br />

verschiedenen Rundwege, die<br />

durch den Urwald führen. Die<br />

meisten Höhepunkte liegen am<br />

Weg mit der Nummer 1 – also<br />

folgen wir dem Weg, der mit einer<br />

gelben Eins markiert ist. Nach<br />

nur wenigen Schritten beginnt<br />

schon das Stegsystem, das im<br />

Jahr 2010/11 angelegt worden<br />

ist, übrigens von Menschen mit<br />

Behinderung. So gelangt man trotz<br />

Pfützen und Matsch trockenen<br />

Fußes durch den Urwald. Die ersten<br />

dicken Eichen folgen schon nach<br />

wenigen Metern auf der rechten<br />

Seite. An hellgrünem Adlerfarn<br />

und rot leuchtenden Vogelbeeren<br />

vorbei führt der Weg tiefer in den<br />

Urwald hinein. Immer wieder<br />

trifft man unterwegs auf die charakteristische<br />

Paarung von Erle<br />

und Apfelbaum. Nach etwa der<br />

Hälfte der Strecke folgt der erste<br />

Höhepunkt der Wanderung: die<br />

Kamineiche 1 , ein sechshundert<br />

Jahre alter Baum mit 7,10 Meter<br />

Umfang und charakteristischer<br />

Öffnung. Nur wenige Schritte<br />

weiter wartet schon die nächste<br />

Attraktion: eine Eiche mit Namen<br />

„Margarete“ 2 , die so geheimnisvoll<br />

ist, dass sogar schon ein ganzer<br />

Film über sie gedreht worden<br />

ist – angeblich handelt es sich um<br />

ein von seinem Vater in eine Eiche<br />

verwandeltes Mädchen. Der Baum<br />

ist innen morsch und hohl. Weiter<br />

geht es auf dem Rundweg, vorbei<br />

an toten Bäumen, die sich zu<br />

beachtlichen Bergen auftürmen,<br />

sogenannten Totholzgebirgen.<br />

Schließlich folgt zur Rechten der<br />

letzte Höhepunkt auf dem Weg,<br />

die Wappeneiche 3 . Trotz ihrer<br />

600 Jahre lebt der Baum noch immer.<br />

Mit 7,50 Metern Umfang zählt<br />

sie zu den dicksten Bäumen hier<br />

im Urwald. Nach wenigen Metern<br />

kehrt die Tour zum Eingangsportal<br />

mit den mächtigen Eichen zurück.<br />

Obwohl der Rundweg nur 2,5<br />

Kilometer lang ist, kann man für<br />

die Tour gut und gerne mehrere<br />

Stunden einrechnen, so viele<br />

bestaunenswerte Bäume gibt es<br />

auf dem Weg. Das gilt umso mehr,<br />

wenn man mit einer Kamera<br />

unterwegs ist. Naturfotografen<br />

verbringen schon mal ganze Tage<br />

im Urwald Sababurg.<br />

Märchensammler<br />

Die Hanauer Brüder Jacob und<br />

Wilhelm Grimm gehören zu den<br />

Gründungsvätern der Germanistik.<br />

Als Sprachwissenschaftler<br />

untersuchten sie die Entwicklung<br />

deutscher Literatur und sammelten<br />

seit 1806 Märchen und Sagen.<br />

Jacob Grimm veröffentlichte mit<br />

seinem Werk „Deutsche Grammatik“<br />

die Grundlage für die moderne<br />

Etymologie, die Forschung zur<br />

Entstehung von Wörtern. Nachdem<br />

sie lange in Kassel gelebt hatten,<br />

verbrachten sie ihren letzten<br />

Lebensabschnitt in Berlin, wo<br />

der preußische König Friedrich<br />

Wilhelm IV sie beschäftigte.<br />

Spezial | 2015<br />

43


Der Westen<br />

Reinhardswald<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen mit dem Auto:<br />

Der Urwald Sababurg liegt an der Kreisstraße 55, die von Hofgeismar<br />

nach Gottsbüren führt. Der gleichnamige Parkplatz und Startpunkt für<br />

die Rundwanderwege liegt etwas versteckt hinter einer Kurve etwa zwei<br />

Kilometer von der Sababurg entfernt.<br />

Anreisen mit Bus und Bahn:<br />

Zwei Buslinien des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) fahren den<br />

Urwald an, am Wochenende mit Fahrradanhänger: K 181 von Hofgeismar<br />

nach Gieselwerder und K 190 von Hofgeismar über Reinhardshagen nach<br />

Hann. Münden.<br />

Orientieren: Die Tourist-Info „Märchenland Reinhardswald“ verschickt auf<br />

Anfrage Informationen per E-Mail. Vor Ort findet man sie am Markt 5 in<br />

34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/5070400.<br />

Ein Wald aus Tücke<br />

Über die Entstehung des Reinhardswaldes<br />

gibt es mehrere<br />

Sagen. In einer der bekanntesten<br />

spielte Graf Reinhard mit dem<br />

Bischof von Paderborn und verlor<br />

sein gesamtes Geld. Dann setzte<br />

er seine Besitztümer auf ein Spiel<br />

und verlor erneut. Der Bischof<br />

gewährte ihm als Gnade eine<br />

weitere Ernte. Der listige Graf säte<br />

Eicheln, die erst weit nach seinem<br />

Tod reiften. In einer anderen<br />

Version der Sage beherrschte der<br />

Graf das mit Dörfern dicht besetzte<br />

Waldgebiet durch Erpressungen<br />

und Räubereien. Schließlich wurde<br />

er zum Tod verurteilt. Auf sein<br />

Flehen wurde ihm gestattet, noch<br />

einmal vor seinem Tod die Huten<br />

zu bestellen und abzuernten. Er<br />

zerstörte die Dörfer und bestreute<br />

die Äcker der Bauern mit Eicheln.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Verwunschene Riesen und<br />

Kaminschlote aus Baumgestalten<br />

Kamineiche: Wie alt die<br />

1<br />

Eiche genau ist, vermag niemand<br />

zu sagen. Geschätzt wird sie<br />

auf sechshundert Jahre, vielleicht<br />

sogar siebenhundert. Warum der<br />

Baum auf den Namen Kamineiche<br />

getauft wurde, ist jedoch<br />

sofort ersichtlich: Auf Kopfhöhe<br />

weist er eine Öffnung auf wie ein<br />

Ofenloch. Abertausende Besucher<br />

haben hier schon mal den Kopf<br />

reingesteckt oder versucht, den<br />

Baum von 7,10 Meter Umfang zu<br />

mehreren Personen zu umfassen.<br />

Die Kamineiche zählt vermutlich<br />

zu den meistfotografierten Bäumen<br />

in Deutschland.<br />

Margarete: Ausladend<br />

2<br />

ist ihre Krone, weitverzweigt<br />

ihre Wurzeln, knorrig die<br />

Rinde. Fragt man den Altförster<br />

Hermann-Josef Rapp nach seinem<br />

Lieblingsbaum im Urwald, so wird<br />

er diese 550 Jahre alte Eiche nennen,<br />

die aufgrund einer Sage unter<br />

dem Namen Margarete bekannt<br />

ist. Der Urwald ist bekanntlich<br />

ein großer Geschichtenerzähler.<br />

Margarete war die Tochter eines<br />

Riesen, die, so heißt es, vom Vater<br />

verflucht worden sei, weil sie<br />

sich verbotenerweise mit ihrem<br />

Liebhaber Kuno treffen wollte.<br />

Zur Strafe wurde sie in einen<br />

Baum verwandelt und streckt<br />

heute noch ihrem Liebhaber die<br />

hölzernen Arme entgegen. Innen<br />

morsch und hohl, hat sie einen<br />

Umfang von 6,40 Meter.<br />

Wappeneiche: Wie dieser<br />

3<br />

Baum seinen Namen erhielt,<br />

ist nicht mehr genau zu ermitteln.<br />

Das Wappenmotiv des ehemaligen<br />

Landkreises ist er jedenfalls nicht<br />

gewesen – das war nämlich die<br />

„Kalendereiche“, die dem großen<br />

Brand 1933 zum Opfer gefallen ist.<br />

Die Wappeneiche ist zwischen 600<br />

und 800 Jahre alt und hat einen<br />

Umfang von 7,50 Meter.<br />

Etappenprofil 1 2 3<br />

Rund um den<br />

Reinhardswald<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

In der Umgebung: Hotel Dornröschenschloss<br />

Sababurg, Im<br />

Reinhardswald, 34369 Hofgeismar,<br />

Tel.: 05671/8080, www.sababurg.de<br />

Burghotel Trendelburg, Steinweg 1,<br />

34388 Trendelburg, Tel.: 05675/9090,<br />

www.burg-hotel-trendelburg.com<br />

Hotel „Zum alten Brauhaus“, Marktstraße<br />

12, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />

05671/3081, www.zumaltenbrauhaus.de<br />

Gasthaus „Zum Reinhardswald“,<br />

Dorfstraße 20, 34399 Oberweser-<br />

Gewissenruh, Tel.: 05572/7272,<br />

www.gasthaus-reinhardswald.com<br />

Hotel und Restaurant „Deutsche<br />

Eiche Grebenstein“, Untere Schnurstraße<br />

3, 34393 Grebenstein, Tel.:<br />

05674/923377, www.deutsche-eichegrebenstein.com<br />

Pension Dörbaum,<br />

Sababurger Mühle 3, 34369 Hofgeismar-Sababurg,<br />

Tel.: 05671/40061<br />

Papiermühle, Ferienhof mit Kinderspielplatz,<br />

Grillhütte, Bauernhof,<br />

34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/2757,<br />

www.ferienhof-papiermuehle.de<br />

Ferienwohnung Haus Bersiel, Am<br />

Hang 39, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />

05671/4209, www.ferienwohnung.<br />

bersiel.website.ms Campingplatz<br />

Hofgeismar, Schöneberger Str. 16,<br />

34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/1215,<br />

www.camping-am-bad-hofgesimar.de<br />

Informieren: Touristen-Information<br />

„Märchenland Reinhardswald“,<br />

Markt 5, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />

05671/5070400, Fax: 05671/500839,<br />

info@reinhardswald.de<br />

Führungen: Rundgang durch<br />

die Altstadt Hofgeismar mit<br />

historischer Figur des Hauptmanns<br />

aus dem 17. Jahrhundert. Durch den<br />

Urwald Sababurg mit historischen<br />

Figuren. Führung mit Busbegleitung<br />

durch Urwald, Sababurg<br />

und Trendelburg. Alle buchbar<br />

über Tourist-Info „Märchenland<br />

Reinhardswald“, Markt 5, 34369<br />

Hofgeismar, Tel.: 05671/5070400,<br />

Reinhardswaldinfo@gmx.de<br />

Lesen: Hermann-Josef Rapp und<br />

Marcus Schmidt: Baumriesen und<br />

Adlerfarn. Der Urwald Sababurg im<br />

Reinhardswald, Euregioverlag, 19,90<br />

Euro. Hermann-Josef Rapp: Der<br />

Reinhardswald – Eine Kulturgeschichte.<br />

Euregioverlag, 20 Euro.<br />

44<br />

Spezial | 2015


Bergisches Land<br />

Der Bergische<br />

Panoramasteig<br />

Gesamtlänge: 244 Kilometer<br />

Ausgewählte Etappen: Ründeroth –<br />

Lindlar (ca. 18 km), Radevormwald<br />

– Wipperfürth (ca. 23 km)<br />

Markierung: Die Strecke ist durchgehend<br />

ausgeschildert. Die Schilder<br />

zeigen einen schwarzen Kringel auf<br />

gelbem Grund, beschriftet mit: „Das<br />

Bergische Wanderland, Bergischer<br />

Panoramasteig“. Wegweiser stehen<br />

vor allem an Kreuzungen und kniffligen<br />

Wegführungen. Gelbe Spitzen<br />

markieren den Hauptweg, blaue die<br />

Zubringer.<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Idylle zwischen den Ballungszentren<br />

Von Ründeroth bis Wipperfürth<br />

„Eingepfercht“ zwischen den Ballungsräumen Köln/Bonn, der nordrhein-westfälischen<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf sowie dem riesigen Ruhrgebiet liegt das Bergische Land –<br />

und versprüht auf seinen ausgedehnten Routen einen ganz eigenen Reiz.<br />

Vom Bahnhof Ründeroth, gut<br />

ausgeschildert, nach links zur<br />

Agger (es empfiehlt sich zuvor ein<br />

kurzer Abstecher nach rechts in<br />

den kleinen historischen Ortskern<br />

Ründeroths), dann dem Fluss folgend<br />

die B 55 überqueren, immer<br />

den Wegweisern nach, die nach<br />

rechts abzweigende Straße Richtung<br />

Aggertalhöhle 1 überqueren,<br />

geradeaus der Bundesstraße<br />

noch kurz folgen, dann rechts<br />

immer ansteigend in und durch<br />

den Wald. Am Wegweiser kurz<br />

vor Neuenhaus besteht die Möglichkeit,<br />

nach rechts auf einem<br />

Waldweg zur Aggertal höhle<br />

abzusteigen. Der Panoramasteig<br />

führt weiter über Neuenhaus und<br />

Feckelsberg, nun bergab, nach<br />

Blumenau. Jetzt steil bergauf nach<br />

Rommersberg. Hier großartige<br />

Panoramablicke in die Täler von<br />

Agger und Leppe. Absteigen ins<br />

Tals des Horpebachs, herrlich<br />

durch lichten Wald an einer kleinen<br />

Kapelle vorbei. Hier ist nach<br />

links der Zubringerweg Richtung<br />

Engelskirchen ausgeschildert,<br />

mit Bahnhof (Toureinstieg oder<br />

-abbruch möglich, RB 25) und LVR<br />

Museum 2 in der alten, sehenswerten<br />

Textilfabrik von Engels &<br />

Ermen. Der Panoramasteig wendet<br />

sich am Abzweig aber nach<br />

rechts Richtung Lindlar und führt<br />

parallel zur Autostraße zunächst<br />

auf einem breiten Forstweg mäßig<br />

bergauf und geht später in einen<br />

schmaleren Wandersteig über.<br />

Bevor in Höhe von Eichholz die<br />

Straße überquert wird, ist ein<br />

lohnender Abstecher nach rechts<br />

zum Erlebniszentrum „:metabolon“<br />

(ausgeschildert) möglich, das vor<br />

allem mit Kindern interessant<br />

ist. Der Hauptweg führt in einem<br />

großen südlichen Bogen um<br />

Lindlar herum mit prächtigen<br />

Aussichten auf den Ort und in die<br />

umliegenden Berge und Täler. Die<br />

Tour endet entweder im Ortskern<br />

von Lindlar 3 (dann dem Zubringerweg<br />

nach rechts folgen) oder<br />

am Bergischen Freilichtmuseum<br />

4 (Busverbindung nach Bensberg<br />

und nach Köln). Start unserer<br />

zweiten Etappe ist der Busbahnhof<br />

von Radevormwald. Dem gut<br />

sichtbaren Zubringerwegweiser<br />

folgen, die B 229 überqueren und<br />

die Stadt nach Süden verlassen.<br />

Bald trifft die Route auf den<br />

Panoramasteig und schwenkt<br />

nach Osten, leicht bergab und<br />

bergauf durch Wald und Wiesen,<br />

bis wenig später auch die B 483<br />

überquert wird. Nun geht es<br />

bald wieder aufwärts, südlich an<br />

Erlenbach und nördlich an Berge<br />

vorbei, etwas Zickzack in der<br />

Linienführung, bis am alten Bahndamm<br />

der Panoramasteig steil<br />

bergab nach Süden abknickt und<br />

sich länger durch das weitläufige<br />

Talsperren im<br />

Bergischen Land<br />

Wer im Bergischen Land wandert,<br />

kommt fast unweigerlich an<br />

eine Talsperre. Zwölf sind es<br />

insgesamt, die ältesten weit über<br />

100 Jahre alt. Sie dienen der<br />

Wasserversorgung, wie die Große<br />

Dhünntalsperre, die erst in den<br />

1980er Jahren gebaut wurde. Sie<br />

ist die zweitgrößte dieser Art in<br />

Deutschland und wird – wie auch<br />

andere – besonders geschützt. Anders<br />

die Talsperren, die vor allem<br />

dazu dienen, Flüsse zu regulieren:<br />

Hier ist alles erlaubt, wie etwa an<br />

der bekannten Agger-Talsperre<br />

bei Gummersbach oder der Bever<br />

bei Hückeswagen. Es darf gezeltet,<br />

geschwommen und Boot gefahren<br />

werden. Eine Urlaubs- und<br />

Erholungslandschaft wie aus dem<br />

Bilderbuch!<br />

Spezial | 2015<br />

45


Der Westen<br />

Bergisches Land<br />

Anreisen und orientieren<br />

Bus und Bahn: Der Bahnhof Ründeroth ist erreichbar mit der RB 25 Köln–Marienheide,<br />

stündlich ab Köln Hbf (immer 24 Minuten nach der vollen Stunde, Gleis 10). Auch die<br />

Städte Wipperfürth und Radevormwald sind mit Bussen des öffentlichen Nahverkehrs<br />

erreichbar. Fahrpläne und Informationen: www.vrsinfo.de<br />

Mit dem Pkw: Die Autobahnen 1, 3, 4, 40, 45, 59 und 61 führen Sie unmittelbar ins<br />

Bergische Wanderland bzw. direkt daran vorbei.<br />

Orientieren: Wanderkarte Bergischer Panoramasteig, Maßstab 1:30.000, wetterfest, 6,95<br />

Euro (im Buchhandel). Weitere Infos unter www.publicpress.de<br />

Der Bergische Panoramasteig: „In 18 Tagesetappen durch das Bergische Land“<br />

von Guido Wagner, J.P. Bachem Verlag Köln (erscheint im März 2014). Weitere Infos unter<br />

www.bachem.de<br />

Weitere Informationen: www.bergisches-wanderland.de, wo GPX-Dateien sowie<br />

Informationen zu sämtlichen „Streifzügen“ erhältlich sind.<br />

Typisch für das Bergisch Land:<br />

Fachwerk, hier in Rommersberg.<br />

Bevertal zieht. Der Weg steigt<br />

wieder an und erreicht schließlich<br />

Egen 5 , dessen markanter<br />

Kirchturm schon vom gegenüberliegenden<br />

Höhenzug lange<br />

vorher ausgemacht wurde. Nun<br />

weiter nach Süden durch herrlichen<br />

Wald, bis schließlich die<br />

idyllisch in die Hügel eingebettete<br />

Neyetalsperre 6 erreicht wird.<br />

Der Weg folgt eine Weile dem<br />

Ufer, dreht dann nördlich in den<br />

Wald und stößt weiter oben auf<br />

die Rottenscheider Höhe. Nicht<br />

mal einen Kilometer entfernt liegt<br />

westlich die wassersportgeeignete<br />

Bevertalsperre. Der Panoramasteig<br />

wendet sich aber wieder<br />

bergab nach Süden und erreicht<br />

durch schattigen Wald den beeindruckenden<br />

Staudamm der Neye.<br />

Abwechslungsreich geht der Weg<br />

anschließend zwischen Wiesen<br />

und Felder hindurch und erreicht<br />

schließlich bei Voßkuhle den<br />

Stadtrand von Wipperfürth 7 .<br />

Hier nach rechts dem Zubringer<br />

in die Stadt folgen, ein wenig an<br />

der Wupper entlang und dann<br />

nur noch wenige Meter bis zum<br />

Busbahnhof.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Bergische Geschichten mit Ausblick<br />

1<br />

Aggertalhöhle: Die längste<br />

Höhle des Rheinlandes<br />

zeigt die vergangene Welt der<br />

Korallenriffe. Es sah im Bergischen<br />

Land einmal so aus wie<br />

in der Südsee.<br />

2<br />

LVR Museum: Die alte<br />

Baumwollspinnerei Ermen<br />

und Engels steht unter Denkmalschutz<br />

und beherbergt heute ein<br />

Industriemuseum, in dem das<br />

„Wasser als treibende Kraft“ im<br />

Mittelpunkt steht.<br />

3<br />

Lindlar: 900 Jahre alte<br />

Stadt mit hübschem Kern,<br />

viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser.<br />

Lohnend eine Führung<br />

Etappenprofile<br />

1<br />

durch die großen Steinbrüche.<br />

Der Freizeitpark hinter Schloss<br />

Heiligenhoven bietet Minigolf<br />

und Hallenbad.<br />

Bergisches Freilichtmuseum:<br />

Ein Freilichtmuseum,<br />

4<br />

in dem gezeigt und erlebt wird,<br />

wie vor hundert Jahren bäuerliche<br />

Landwirtschaft betrieben<br />

wurde. Ganzjährig geöffnet,<br />

montags geschlossen.<br />

Egen: Der Zwiebelturm<br />

5<br />

der katholischen Dorfkirche<br />

ist sehr markant und von<br />

weitem gut auszumachen. Egen<br />

liegt auf der höchsten Erhebung<br />

weit und breit.<br />

2 3 4<br />

5 6 7<br />

Bergisch essen, erfrischen & günstig schlafen zwischen<br />

Ründeroth und Lindlar sowie Radevormwald und Wipperfürth<br />

Ausgewählte Jugendherbergen :<br />

Radevormwald (die zweitälteste<br />

Jugendherberge Deutschlands) und<br />

Lindlar, 02195/6888-11<br />

www.jugendherberge.de<br />

Weitere Unterkünfte:<br />

Malteser Kommende (Engelskirchen),<br />

untergebracht in Schloss Ehreshoven,<br />

25 EZ (66 €), 9 DZ (93 €),<br />

02263/8000<br />

www.malteser-kommende.de<br />

Wigger (Wipperfürth-Egen), wunderbarer<br />

Pausenort der 5. Etappe mit<br />

gutem Essen und Trinken auf<br />

der großzügigen Terrasse,<br />

EZ ab 50 €, 02267/4830<br />

www.gasthaus-wigger.de<br />

Landgasthof „Alter Rommersberg“,<br />

mitten im urigen Ortskern des kleinen<br />

Dorfes gelegen. Bei<br />

6<br />

Neyetalsperre: Die Neye<br />

ist eine der insgesamt<br />

sechs Trinkwassertalsperren<br />

im Bergischen Land, gebaut<br />

Anfang des vorigen Jahrhunderts.<br />

Der Panoramaweg ist<br />

so angelegt, dass er bis unter<br />

die eindrucksvolle Bruchstein-<br />

Staumauer führt.<br />

7<br />

Wipperfürth: Die älteste<br />

Stadt des Bergischen Landes<br />

darf seit einem Jahr auch<br />

den Titel „Hansestadt“ führen.<br />

Ein sowohl historisch interessantes,<br />

aber auch lebendiges<br />

Zentrum mit vielen Geschäften<br />

und Einkehrmöglichkeiten.<br />

schönem Wetter auch mit Biergarten.<br />

Dienstag ist Ruhetag.<br />

Tel.: 02263/9027212<br />

www.landgasthof-rommersberg.de<br />

Viele weitere Einkehrmöglichkeiten<br />

unter www.bergisches-wanderland.de,<br />

oder einfach in die entsprechenden<br />

<strong>Wanderkarten</strong> blicken!<br />

46<br />

Spezial | 2015


Hunsrück<br />

Hunsrücker Schiefer<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 11,5 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Markierung: weißes SH für<br />

Traumschleifen Saar-Hunsrück<br />

auf violettem Spiegel, Untertitel<br />

Baybachklamm<br />

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />

bis schwierig<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 400 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 360 Meter<br />

Beste Wanderzeit: April bis<br />

November (Klamm bei Eis und<br />

Schnee nicht begehbar!)<br />

Start/Ziel: Wanderparkplatz,<br />

56290 Beltheim-Heyweiler<br />

Wegequalität: felsige Passagen mit<br />

Seil in der Klamm (84 Erlebnispunkte<br />

Deutsches Wanderinstitut)<br />

Enge und Weite<br />

Durch die Baybachklamm<br />

Dieser Weg folgt der perfekten Wander-Dramaturgie: von der Höhe kurz in die Tiefe,<br />

wieder auf die Höhe, erneutes Abtauchen in die Tiefe und wieder Auftauchen, Aufatmen<br />

und zum krönenden Abschluss noch mal der Blick von der Höhe zurück in die Tiefe.<br />

Am Wanderparkplatz Heyweiler<br />

entlässt das Startportal die<br />

Wanderer der Traumschleife<br />

Baybachklamm in dichten<br />

Wald. Vorbei an einer Wanderliege<br />

führt der Weg auf eine<br />

Felsnase zu, schwenkt nach<br />

links und senkt sich mit zwei<br />

langen Schlägen ins Tal des<br />

Buchbachs, einem Zufluss des<br />

Baybachs. Nach Querung von<br />

Flüsschen und Fahrweg zur<br />

Schmausemühle erklimmt der<br />

Weg in einigen mit Geländern<br />

kenntlich gemachten Zickzacks<br />

durch frischen Buchenwald die<br />

Hochfläche der kleinen Siedlung<br />

Steffenshof 1 . Oben läuft<br />

der Weg am Waldrand entlang,<br />

biegt vor der Siedlung links auf<br />

den Schotterweg, beim Geländer<br />

sofort wieder rechts auf den<br />

Grasweg am Waldrand entlang,<br />

quert die Zufahrtsstraße zum<br />

Örtchen Steffenshof (K 32),<br />

passiert eine hübsch dekorierte<br />

Picknickhütte, kreuzt den<br />

Asphaltweg nach Dorweiler und<br />

taucht wieder in den Wald ein.<br />

Im Wald fällt die Traumschleife<br />

weiter ab. Ein kleiner Steg führt<br />

über einen Wasserlauf. In einer<br />

Rechtskurve halblinks über<br />

die Brücke und auf dem neu<br />

angelegten Pfad hinauf zum<br />

Rastplatz „Klöckners Kaul“ 2 ,<br />

dahinter wieder runter und<br />

nach dem nächsten Steg wieder<br />

auf dem vorigen Waldweg<br />

abwärts zur tiefsten Stelle der<br />

Traumschleife am Baybach 3 .<br />

Nach rechts (nicht über die<br />

Brücke!) folgt die Traumschleife<br />

bachaufwärts für knappe vier<br />

Kilometer seinem Lauf. Es geht<br />

leicht auf und ab, über felsige<br />

Partien helfen Seile hinweg.<br />

Hinter zwei riesigen Höhlen<br />

im Schiefer quert der Weg auf<br />

der vom Buchbachtal kommenden<br />

Fahrstraße den Baybach<br />

und erreicht kurz darauf die<br />

Schmausemühle 4 . Noch vor<br />

den Gebäuden führt rechts eine<br />

Brücke zurück ans andere Ufer.<br />

Auf dem zweiten Pfad links geht<br />

es weiter am Baybach entlang,<br />

an einem Abzweig mit Abkürzungsmöglichkeit<br />

zum Heyweiler<br />

Parkplatz vorbei, an der<br />

privaten Heyweiler Bauernmühle<br />

vorüber und über eine steile<br />

Felsentreppe. Dahinter, an der<br />

Stelle mit den drei Brücken, verlässt<br />

die Traumschleife den Baybachweg<br />

und steigt durch eine<br />

Schieferenge am Frank weiler<br />

Bach entlang Richtung Barreterlei<br />

auf. Oben am Waldrand<br />

vor dem Feld rechts abbiegen,<br />

mit ungewohnt weiten Blicken<br />

zwischen Getreidefeldern auf<br />

Waldeck-Woodstock<br />

Einen Kilometer von der Stelle<br />

entfernt, wo die Traumschleife<br />

Baybachtal auf den Baybach trifft,<br />

thront Burg Waldeck auf einem<br />

Bergsporn über dem Fluss. Auf dem<br />

Gelände des „deutschen Woodstock“<br />

fanden von 1964 bis 1969<br />

Festivals statt. In Liedern, Kabarett<br />

und Diskussionen kündigte sich die<br />

68er-Bewegung an. Künstler wie<br />

Franz Josef Degenhardt, Reinhard<br />

Mey, Hannes Wader und Hanns-<br />

Dieter Hüsch entsandten von hier<br />

geistig-kulturelle Anstöße in die<br />

gesamte Republik. Heute residiert<br />

der Nerother Wandervogel in seinen<br />

Neubauten auf der Oberburg, es gibt<br />

eine Jugendbildungsstätte, auf dem<br />

Freigelände befindet sich eine Freilichtbühne.<br />

www.burg-waldeck.de<br />

eine Bank zulaufen, davor nach<br />

rechts abzweigen, am Ende links<br />

und in den Wald hinein, wo ein<br />

Stichweg zur Barreterlei 5<br />

führt. Durch Wald, am Waldrand,<br />

über Gras an einer Wiese<br />

entlang und am Aussichtspavillon<br />

Waldeckblick 6 vorüber<br />

führt die Traumschleife Baybachklamm<br />

kurzweilig zurück<br />

zum Wanderparkplatz.<br />

Spezial | 2015<br />

47


Der Westen<br />

Hunsrück<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Emmelshausen und Kastellaun sind mit ÖPNV erreichbar. Von<br />

Boppard am Rhein fährt die Hunsrückbahn, von Oberwesel der Freizeitbus Mittelrhein,<br />

von Treis-Karden der Freizeitbus Untermosel. Infos und Anmeldung: Tourist-<br />

Info Emmelshausen, Tel.: 06747/9322-0, www.rhein-mosel-dreieck.de. Regiolinie<br />

620 verbindet Emmelshausen mit Kastellaun, www.der-takt.de. Taxi Emmelshausen:<br />

Tel.: 06747/597059, Kastellaun: 06762/9624996, www.taxi-huet.de<br />

Mit Pkw: A 61 Koblenz-Speyer bis Emmelshausen, vor Emmelshausen auf die<br />

B 327 Richtung Kastellaun, rechts auf L 215 Richtung Beltheim, rechts auf K 34 nach<br />

56290 Beltheim-Heyweiler, von der Hauptstraße Wegweiser zum Wanderparkplatz.<br />

Orientieren: „Wanderwege und Radrouten Hunsrück Region Kastellaun und<br />

Emmels hausen“, 1:25.000, Pietruska-Verlag, ISBN 3-934895-13-1, 7,50 Euro.<br />

„Traumschleifen Saar-Hunsrück, Band 2 Ost“ mit 24 Traumschleifen, Karten<br />

1:25.000, Wegbeschreibungen und Infos, ISBN 978-3-934342-67-5, 3,50 Euro.<br />

Im Land des<br />

Schinderhannes<br />

Parallel zum Baybachtal ziehen<br />

sich vier weitere Flusstäler vom<br />

Hunsrück zur Mosel hinunter.<br />

Allesamt begleitet von Wanderwegen,<br />

die sich auf engen Pfaden<br />

an klammartigen Felspartien<br />

vorüberwinden. Östlich des<br />

Baybachtals (23 km, 6 h) liegt die<br />

Ehrbachklamm (16 km, 4–5 h) mit<br />

der Ehrenburg von 1120 (www.<br />

ehrenburg.de), westlich davon<br />

das stille Lützbachtal (12 km,<br />

3–4 h), das kurvige Deimerbach-/<br />

Dünnbachtal (25 km, 5–6 h) und<br />

das burg(ruin)enreiche Balduinstal<br />

(23 km, 5–6 h). Infos:<br />

www.kastellaun.de<br />

www.rhein-mosel-dreieck.de<br />

Tourhöhepunkte Traumschleife Baybachklamm<br />

Auf der Höhe und in der Klamm<br />

1<br />

Steffenshof: Das Dutzend<br />

Häuser der Siedlung Steffenshof<br />

auf einer Hochfläche im<br />

nördlichen Hunsrück gehört zum<br />

etwa 1,5 Kilometer westlich gelegenen<br />

Ort Dorweiler. Außer an<br />

Montagen lädt Theas Kneipe zur<br />

Einkehr ein. Steffenshof eignet<br />

sich ebenfalls als Einstieg in die<br />

Traumschleife Baybachklamm.<br />

2<br />

Klöckners Kaul: Neben<br />

einer vergitterten Höhle<br />

bietet sich ein schöner Picknickplatz<br />

mit Schiefertisch für eine<br />

Rast an. Jahrzehntelang schlug<br />

man hier zuvor Dachschiefer<br />

aus dem Berginneren.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

3<br />

Baybach: 30 Kilometer legt<br />

der Baybach vom Hunsrück<br />

bis zur Mosel bei Burgen<br />

zurück. Im Mittellauf nahe der<br />

Burg Waldeck verengt sich sein<br />

Tal zur Klamm. Der Wanderweg<br />

an seinem Ufer verläuft dort<br />

teilweise über Felsen. Handseile<br />

helfen den Wanderern über<br />

knifflige Passagen hinweg.<br />

4<br />

Schmausemühle: Dort, wo<br />

sich die Klamm ein wenig<br />

weitet, liegt mit der Gaststätte<br />

Schmausemühle ein beliebtes<br />

Ausflugsziel im Baybachtal. Sie<br />

befindet sich etwa in der Mitte<br />

der Traumschleife.<br />

Barreterlei: Von diesem<br />

spektakulären Felsvorsprung<br />

hoch über der Baybachklamm<br />

blickt man weit über<br />

die dichten grünen Kronen der<br />

„kraxelnden“ Bäume an den<br />

Hängen der Schlucht.<br />

Waldeckblick: Am Aussichtspavillon<br />

schauen die<br />

Wanderer der Traumschleife<br />

Baybachklamm auf das zuvor<br />

durchwanderte Baybachtal<br />

zurück. Der genaue Verlauf lässt<br />

sich von oben nur noch erahnen:<br />

Ein dichter Waldpelz und die<br />

steilen Hänge schirmen den<br />

Blick in das enge Tal ab.<br />

2 3 4 5 6<br />

5<br />

6<br />

Tipps für die<br />

Baybachklamm<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Pies Pension, 56288 Steffenshof,<br />

Tel.: 06762/1725, Mo. geschl.<br />

Restaurant Hotel Schmausemühle,<br />

auf halber Wegstrecke, 56283 Gondershausen,<br />

Tel.: 06745/270, www.<br />

schmausemuehle.de Ferienwohnung<br />

Kirchblick, Petra und Armin Michel,<br />

Am Haue 8, 56290 Heyweiler, Tel.:<br />

06762/2372, armin.michel@web.<br />

de Ferienwohnungen Steffenshof,<br />

Maria Mies, 56288 Steffenshof, Tel.:<br />

06762/7342, www.steffenshof.de<br />

Im Umland: Hunsrücker Hexenhaus,<br />

St.-Martin-Str. 7, 56290 Mannebach,<br />

Tel.: 06762/7510, Mo. geschl.,<br />

www.hunsruecker-hexenhaus.de<br />

FUNtasie, Freizeitheim, Jugendherberge,<br />

Selbstversorgerhaus,<br />

Südstr. 26, 56288 Kastellaun, Tel.:<br />

06762/40880, www.domoskop.de<br />

Flair-Hotel Zum Rehberg, Mühlenweg<br />

1, 56288 Kastellaun, Tel.<br />

06762/40830, www.hotel-rehberg.<br />

de Hotel-Landgasthof Altes<br />

Stadttor, Marktstr. 4a, 56288 Kastellaun,<br />

Tel.: 06762/93130, www.<br />

altesstadttor.de<br />

Hunsrück schmecken: „Gutes von<br />

Nahe und Hunsrück“ verspricht die<br />

Regionalmarke SooNahe. Lebensmitteleinzelhandel,<br />

Bäckereien und<br />

Metzgereien, Wochenmärkte der<br />

Region und Hofläden verkaufen<br />

gentechnikfreie, vor Ort erzeugte<br />

Produkte. www.soonahe.de<br />

Erlebnishunger stillen: Wer auf den<br />

Kletterpassagen auf den Geschmack<br />

gekommen ist: Bei Kastellaun lauert<br />

noch mehr Abenteuer. Das Waldabenteuer<br />

vereint Abenteuer park,<br />

Hochseilgarten, Barfußpfad und einen<br />

Sturmwurf-Erlebnispfad. Domoskop<br />

GmbH & Co. KG, Südstr. 26, 56288<br />

Kastellaun, Tel.: 06762/4088-10,<br />

www.waldabenteuer.de<br />

Woodstock-Flair schnuppern: Auch<br />

heute klingen noch Töne über das<br />

Gelände der Burg Waldeck: Pfingsten<br />

findet das Internationale Liederfest<br />

statt, Anfang September der<br />

Peter-Rohland-Singewettstreit und<br />

Waldeck-Freakquenz 2013. Burg<br />

Waldeck, Waldecker Weg, 56290<br />

Dorweiler, www.burg-waldeck.de<br />

Informieren: Tourist-Info Region<br />

Kastellaun, Marktstr. 16, 56288<br />

Kastellaun, Tel.: 06762/401698,<br />

www.stadt-kastellaun.de, www.<br />

kastellaun.com Hunsrück-Touristik<br />

GmbH, Gebäude 663, 55483 Hahn-<br />

Flughafen, Tel.: 06543/507700,<br />

www.hunsruecktouristik.de<br />

48<br />

Spezial | 2015


Sauerland<br />

WaldSkulpturen-<br />

Weg<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 23,4 Kilometer<br />

Dauer: ca. 7 Stunden<br />

Markierung: blaues Tor auf weißem<br />

Grund<br />

Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll<br />

Steigung/Gefälle: ca. 630/670 m<br />

Höchster Punkt: 738 Meter<br />

Beste Wanderzeit: April–Oktober<br />

Start: Tourist-Info/Rathaus,<br />

Poststr. 44, 57319 Bad Berleburg<br />

Ziel: Stadtverwaltung, Unterm<br />

Werth 1, 573892 Schmallenberg<br />

Wegequalität: gut begehbare Wege<br />

Von Bad Berleburg nach Schmallenberg<br />

Moderne Kunst in freier Natur<br />

Die Überquerung des Rothaarkamms von Bad Berleburg nach Schmallenberg führt durch einen entlegenen Wald. Unterwegs<br />

beeindrucken Skulpturen und Installationen, mit denen international bekannte Künstler den „WaldSkulpturenWeg“ schufen.<br />

Am Startpunkt vor dem Bad Berleburger<br />

Rathaus informiert eine Tafel<br />

über das Kunstwerk „Der Wettbewerb“<br />

von Jochen Gerz 1 . Von dort<br />

die Poststraße Richtung Innenstadt<br />

nach Süden wandern, auf der ersten<br />

Straße (Graf-Casimir-Straße) rechts<br />

abbiegen (links liegt der Bahnhof),<br />

am Ende den Pfad parallel zur Straße<br />

bergauf, oben an der Hochstraße<br />

rechts, sofort links auf der Fürst-<br />

Richard-Straße und am Ende links<br />

auf einer Rosskastanien-Allee mit<br />

Blick auf das Schloss in den Wald<br />

hinein laufen. Beim Pfosten mit<br />

Markierungszeichen scharf rechts<br />

abbiegen, am Wegweiser Burgfeldhaus<br />

links den Pfad hinauf. Er wird<br />

zum Waldweg und stößt auf einen<br />

Schotterweg. Dort rechts leicht<br />

abwärts ein paar Kurven folgen, am<br />

Forsthaus Trufterhain vorbei, über<br />

offene Wiesen, eine Asphaltstraße<br />

kreuzen und geradewegs auf das<br />

goldene Ei von Magdalena Jetelová 2<br />

oben am Waldrand zusteuern. Der<br />

Schotterweg durch den Wald steigt<br />

weiter an, an der Gabelung Windbrachekopf<br />

links Richtung Kühhude,<br />

durch das linke Tor (bitte wieder<br />

schließen) und über den Lauberg<br />

weiter zur „Grünstation“ von Gloria<br />

Friedmann 3 . Geradeaus mündet<br />

der Weg in einen Asphaltweg,<br />

links und nächste rechts. In einer<br />

sachten Linkskurve nicht geradeaus<br />

zum Tor, sondern links halten und<br />

den Falken von Alan Sonfist 4<br />

erreichen. An der Mündung in den<br />

Schotterweg links abbiegen. Bei<br />

„Stein–Zeit–Mensch“ von Nils-Udo 5<br />

links, am Parkplatz Kühhude vorbei,<br />

die Wiese umkurven und links dem<br />

Weg hinauf folgen bis zu Ansgar<br />

Nierhoffs „Kein leichtes Spiel“ 6 .<br />

Kurz vor der Installation zweigt<br />

nach links ein schöner Pfad durch<br />

die Naturwaldzelle „Schiefe Wand“<br />

ab und kürzt ein wenig ab. Am Ende<br />

links, am Krummstab von Heinrich<br />

Brummack 7 vorüberlaufen und<br />

in Schanze über den Parkplatz der<br />

Gaststätte Bräutigam-Hanses rechts<br />

ab Richtung Schmallenberg. Am<br />

Ende links auf einen Schotterweg,<br />

die nächste Kreuzung rechts und<br />

dem Weg eine Weile folgen, bis an<br />

einem Abzweig ein Abstecher von<br />

200 Metern rechts zum von Lili<br />

Fischer gestalteten Hexenplatz 8<br />

hinunterführt. Wieder zurück, dem<br />

später asphaltierten Weg mit einer<br />

scharfen Rechtskurve hinunter zum<br />

Wanderparkplatz Almert an der K<br />

17 folgen, die Straße queren, weiter<br />

geradeaus und den ersten Weg nach<br />

links den Hügel hinauf nehmen<br />

zu Timm Ulrichs Lichtspieltheater<br />

„Blinker II“ 9 . Weiter geradeaus,<br />

später nach links eine Kuhweide<br />

umkurven und in Grafschaft auf<br />

der Hauptstraße (K 17) nach rechts<br />

laufen. Hinter dem Klostergelände<br />

links in die Annostraße, kurz<br />

hinter einem rechts abzweigenden<br />

Weg rechts auf einem Pfad in das<br />

Seitental oberhalb der Fischteiche<br />

wandern, durch das die Klänge<br />

von Andreas Oldörps „Über den<br />

Teichen“ 10 schweben. In der<br />

Talspitze erreicht der Pfad einen<br />

Schotterweg, der rechts aus dem<br />

Tal hinausführt. Hinter einem vereinzelten<br />

Haus links abbiegen, der<br />

Rechtskurve folgen, erneut die K 17<br />

queren (etwas links versetzt geht<br />

es weiter), nach links auf Schmallenberg<br />

zugehen, am Ende über die<br />

Holzbrücke in den Kurpark hinein.<br />

Hinter dem goldenen Hasen geht es<br />

links den Pfad hinauf und nach links<br />

über die Straße Auf der Mauer (später<br />

Zehnthofweg) zur Rückseite des<br />

Rathauses, wo der WaldSkulpturen-<br />

Weg an der Infotafel über Jochen<br />

Gerz’ „Der Wettbewerb“ endet.<br />

Spezial | 2015<br />

49


Der Westen<br />

Sauerland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Bad Berleburg ist Endhaltestelle, Schmallenberg<br />

ist nur mit dem Bus erreichbar (www.bahn.de). Die Verbindung zwischen<br />

Bad Berleburg und Schmallenberg führt über Winterberg-Altastenberg. Fahrtzeit<br />

ca. 1:20 h, werktags im Zweistundentakt, am Wochenende nachmittags.<br />

Benutzung mit Sauerland-Gästekarte gratis (www.vrr.de).<br />

Samstags fährt Peters Taxi Service, Tel.: 02755/767, ein Shuttledienst vom<br />

Rathaus Bad Berleburg nach Kühhude (9.40/16.40 Uhr ab Rathaus,<br />

ca. 17 Uhr ab Kühhude, übrige Woche auf Bestellung). Für die Strecke<br />

Schanze– Schmallenberg: Taxi Spieler, Tel.: 02972/921092.<br />

Mit dem Auto: A 45 Hagen-Wetzlar bis AS 21 Siegen, B 62 über Erndtebrück<br />

und Leimstruth, B 480 nach Bad Berleburg. A 44 Dortmund-Kassel bis<br />

AS 61 Kreuz Wünnenberg, B 480 über Winterberg nach Bad Berleburg.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Zehn Mal Kunst in Wald und Wildnis<br />

Jochen Gerz – Der Wettbewerb:<br />

Der Künstler lud die<br />

1<br />

Bewohner von Schmallenberg und<br />

Bad Berleburg ein, Briefe mit Assoziationen<br />

zum Begriff Heimat an<br />

die jeweils andere Stadt zu senden.<br />

Dort sind die Schriftstücke voller<br />

Gefühle, Erlebnisse und Erinnerungen<br />

auf Schildern nachzulesen.<br />

Magdalena Jetelová – Was<br />

2<br />

war zuerst? 6,5 Meter hoch<br />

und etwa 4 Meter dick, blinkt<br />

das mit Blattgold überzogene<br />

riesige Ei den Wanderern vom<br />

Waldrand entgegen.<br />

Gloria Friedmann – Die<br />

3<br />

Grünstation: Grün leuchtet<br />

das einfache Haus unter den<br />

dunklen Fichten hervor, mit deren<br />

Stämmen es verwachsen ist.<br />

Alan Sonfist – The Monument<br />

4<br />

of the Lost Falcon: Die von<br />

einem Erdwall umgrenzte Pflanzfläche<br />

erzeugt den Schattenriss<br />

eines riesigen Falken auf dem<br />

Waldboden. Er ist jedoch nur aus<br />

der Vogelperspektive zu erkennen.<br />

Nils-Udo – Stein–Zeit–Mensch:<br />

5<br />

Wie ein archaischer Tempel<br />

umrahmen mächtige Baumstämme<br />

einen Quarzit- Brocken von nahezu<br />

150 Tonnen.<br />

Ansgar Nierhoff – Kein<br />

6<br />

leichtes Spiel: Vier Meter<br />

hoch und knapp 64 Tonnen schwer<br />

ruht die Stahlskulptur eines der<br />

bedeutendsten Stahlbildhauer<br />

frostsicher auf dem Boden des<br />

Rothaarkamms. Stilisiert weist sie<br />

als Markierungszeichen den Weg.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Heinrich Brummack – Der<br />

7<br />

Krummstab: Von Weitem<br />

sichtbar, scheint die überdimensionale<br />

bischöfliche Insignie der<br />

römisch-katholischen Kirche auf<br />

den Weg zu stürzen.<br />

Lili Fischer – Hexenplatz:<br />

8 Dem seit jeher als „Hexenplatz“<br />

bezeichneten Ort haucht die<br />

Künstlerin mit Schornsteinen, die<br />

aus dem Waldboden ragen, einem<br />

von aufgeklappten Zauberbüchern<br />

umstellten Hexenkessel und Toren<br />

aus großen Ofengabeln magischmärchenhafte<br />

Atmosphäre ein.<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Timm Ulrichs – Blinker II.<br />

9<br />

Ein Lichtspieltheater:<br />

Die Natur führt Regie, wenn die<br />

196 beweglich in ein Stahlgerüst<br />

eingehängten Edelstahlspiegel aus<br />

Wolken, Sonne und Erde unendlich<br />

vielfältige Aufführungen aus Licht<br />

inszenieren.<br />

Andreas Oldörp – Über den<br />

10 Teichen: Aus dieser Klangskulptur<br />

dringen mystische Töne,<br />

die sich mit den Geräuschen der<br />

Natur über dem langgestreckten<br />

Tal zu einem rätselhaften Klangteppich<br />

verweben.<br />

Tipps für den<br />

WaldSkulpturenWeg<br />

Einkehren und Übernachten am<br />

Wegesrand: Hotel Alte Schule,<br />

Goetheplatz 1, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/9204780, www.hotelalteschule.de<br />

Gaststätte Tonkrug,<br />

Hochstr. 15, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/6289, www.tonkrug.com<br />

Kühhude-Café und Restaurant,<br />

Kühhude 4, 57319 Bad Berleburg,<br />

Tel.: 02751/444913, www.kuehhude.de<br />

Schanzer LandschaftsGasthaus<br />

Bräutigam-Hanses, Schanze 1, 57392<br />

Schmallenberg, Tel.: 02975/454, www.<br />

braeutigam-hanses.de Landhaus<br />

Zum Rothaarkamm, Schanze 2,<br />

57292 Schmallenberg, Tel.: 02975/473,<br />

www.landhaus-zum-rothaarkamm.de<br />

Pension Schütte, An der Almert 10,<br />

Grafschaft, 57392 Schmallenberg, Tel.:<br />

02972/97370, www.pension-schuette.de<br />

Weitwandern auf dem Rothaarsteig:<br />

Auf 154 Kilometern verläuft der<br />

Rothaarsteig von Brilon im Sauerland<br />

nach Dillenburg am Fuße des Westerwalds.<br />

Vor über zehn Jahren wurde der<br />

Höhenwanderweg eröffnet und setzte<br />

als zertifizierter Weg neue Maßstäbe<br />

für Wanderqualität in Deutschland:<br />

abwechslungsreiche Wegeführung,<br />

zuverlässige Markierung, einladende<br />

Wanderliegen und Vesperinseln,<br />

wanderfreundliche Infrastruktur, z. B.<br />

Wandergasthöfe. www.rothaarsteig.de,<br />

www.wandergasthoefe.de<br />

5-Gänge-Menü am Rothaarsteig:<br />

Genießen und die Kalorien gleich<br />

wieder wegwandern auf geführten<br />

Feinschmecker-Touren rund um<br />

Schmallenberg. Zwischen den<br />

einzelnen Gängen in den Restaurants<br />

verwöhnen kulinarische Scouts die<br />

Teilnehmer unterwegs an der „RucksackBar“.<br />

www.schmallenberg.info/<br />

deutsch/freizeit-sport/wandern/<br />

schlemmerwandern<br />

Nachlesen: WaldSkulpturenWeg<br />

Wittgenstein–Sauerland, hrsg. von<br />

Uwe Rüth und der Wittgensteiner<br />

Akademie, Wienand Verlag, ISBN 978-3-<br />

86832-002-2, 2011, 29,80 Euro.<br />

Informieren: Bad Berleburg Markt<br />

und Tourismus e. V., Poststr. 44,<br />

57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/93633,<br />

www.touristik-bad-berleburg.de<br />

Kur und Freizeit GmbH Schmallenberger<br />

Sauerland, Poststr. 7, 57392<br />

Schmallenberg, Tel.: 02972/97400,<br />

www.schmallenberger-sauerland.de<br />

Wittgensteiner Akademie, Poststr.<br />

51a, 57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/<br />

2886, www.waldskulpturenweg.de<br />

50<br />

Spezial | 2015


Zwillbrocker Venn<br />

Durchs Revier<br />

der Flamingos<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 11,6 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung: nicht durchgehend<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 40 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 40 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz an der Kirche,<br />

Zwillbrock 9 (L 608), 48691 Vreden<br />

Wegequalität: überwiegend Sand-,<br />

Erd- und Schotterwege<br />

Vom Zwillbrocker Venn in den niederländischen Natuurpark De Leemputten<br />

Über die Grenze<br />

Flamingos in Deutschland? Aber ja! Nicht nur im Zoo – im<br />

Westmünsterland stolzieren die rosafarbenen Grazien in<br />

freier Wildbahn durchs flache Wasser.<br />

Vom Parkplatz führt der Fuß-/<br />

Radweg gegenüber der Barockkirche<br />

St. Franziskus 1 zur<br />

Biologischen Station Zwillbrock<br />

2 . Kurz hinter dem Linksabzweig<br />

zur Station biegt er rechts auf<br />

den Prozessionsweg ein. Beim<br />

großen Holzkreuz rechts, dann<br />

an der nächsten Wegmündung<br />

links gehen. Der Weg stößt auf<br />

die Zwillbrocker Vennroute.<br />

Hinter einem Links-Schwenk zur<br />

Möwenkanzel 3 zweigt vom<br />

Hauptweg ein wunderschöner<br />

Sandpfad rechts durch den Wald<br />

zum niederländischen Natuurpark<br />

De Leemputten 4 ab. Über<br />

die grüne Grenze erreicht er die<br />

Niederlande. Nach Kreuzen der<br />

Straße Holterhoekseweg geht es<br />

auf dem sandigen Tichelovenweg<br />

am Parkplatz der Gaststätte Haak<br />

en Hoek vorbei, nach etwa 200<br />

Metern rechts durch ein Holzgatter<br />

auf die Leemputtenroute,<br />

zwischen zwei Gewässern entlang<br />

und am Ende hinauf auf den<br />

breiten Zvolse Veenweg. Etwa 70<br />

Meter weiter links weist ein Pfeil<br />

an einem Pflock rechts auf einen<br />

Bohlenweg, der in den breiten<br />

Professor-Casimir-Weg mündet.<br />

250 Meter weiter links zweigt die<br />

Leemputtenroute – wieder durch<br />

einen Pflock gekennzeichnet –<br />

links ab, läuft erst über einen<br />

Damm durch einen Birkenbruch,<br />

dann über eine Feuchtwiese<br />

zurück zum Zvolse Veenweg, wo<br />

sie sich rechts fortsetzt. Bei einer<br />

Infotafel mit Wegweiser beginnt<br />

links ein Pfad, der bis zum Tichelovenweg<br />

um das Gewässer läuft.<br />

Kurz nach links wandern, bis<br />

hinter dem Feld wieder ein Pfeil<br />

am Pflock nach links zeigt. Beim<br />

Zvolse Veenweg geht es nach 100<br />

Metern am Ende des Gewässers<br />

rechts wieder auf den Tichelovenweg<br />

zu, an einer Schutzhütte<br />

vorbei und nach links wieder zur<br />

Gaststätte Haak en Hoek, von dort<br />

wie auf dem Hinweg zurück zur<br />

Zwillbrocker Vennroute. Nach<br />

400 Metern knickt sie leicht nach<br />

links und führt etwa 1,4 Kilometer<br />

ziemlich gerade entlang der<br />

deutsch-niederländischen Grenze.<br />

An der Schutzhütte weist ein<br />

Wegweiser zur Biologischen Station<br />

nach links. An der nächsten<br />

Gabelung setzt sich die Vennroute<br />

rechts fort, doch lohnt zuvor der<br />

70-Meter-Abstecher nach links<br />

zum Aussichtsturm 5 . Beim<br />

nächsten Wegekreuz biegt die<br />

Vennroute links zu einer weiteren<br />

Aussichtskanzel 6 in einem<br />

Rechtsknick. Bei der nächsten<br />

Wegmündung rechts abbiegen,<br />

einen Asphaltweg queren, beim<br />

Kreuz am Prozessionsweg links<br />

laufen und diesmal am Ende<br />

rechts gehen. Vor dem Kapellchen<br />

gegenüber dem Friedhof links<br />

den Kloppendiek 7 nehmen, am<br />

Ende rechts an der L608 (Zwillbrock)<br />

entlang und an der alten<br />

Zollstation 8 vorbei zurück zum<br />

Parkplatz gehen.<br />

Entlang der<br />

Flamingoroute<br />

Auf 450 Kilometern verbindet die<br />

grenzübergreifende Flamingoroute<br />

29 Schutzgebiete zwischen Borken<br />

(D) und Enschede (NL) miteinander.<br />

Den Besonderheiten der Natur<br />

entlang des Themenradwegs widmet<br />

sich der zweisprachige Rad- und<br />

Wanderführer „Flamingoroute“ mit<br />

Karte (ISBN 978-3-926211-21-7,<br />

9,80 Euro) auf 144 Seiten. Ein<br />

eigenes Kapitel stellt meist sechs bis<br />

zehn Kilometer lange Rundwanderungen<br />

vor, die auf Moorerlebnispfaden<br />

und Bohlenwegen durch die<br />

empfindlichen Moore und Heiden<br />

der Schutzgebiete Hündfelder Moor<br />

& Amtsvenn, Witte Veen, Haaksbergerveen,<br />

Buurserzand, Zwillbrocker<br />

Venn, Korenburgerveen sowie Burlo-<br />

Vardinholter Venn führen.<br />

www.flamingoroute.com<br />

Spezial | 2015<br />

51


Der Westen<br />

Zwillbrocker Venn<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestelle Vreden-Zwillbrock v. d. Berg,<br />

Westfalen. Bus 873 (B3) fährt nur Mo–Fr vormittags vom Busbahnhof Vreden.<br />

Anbindung über Bus S70 zum Bahnhof Ahaus www.bahn.de. Taxiunternehmen<br />

Vreden: Flach, Tel.: 02564/968968; Kemper, Tel.: 02564/4333; Kuhlmann,<br />

Tel.: 02564/6214<br />

Mit dem PKW: A 31 Bottrop-Emden bis AS Gescher/Coesfeld, B525/L608 Richtung<br />

Gescher, beim Kreisel hinter Gescher erste Ausfahrt (L608), über Stadtlohn<br />

und Vreden nach Zwillbrock zum Parkplatz an der Kirche. Von Norden bei AS<br />

Heek auf B 70 und über Ahaus und Vreden nach Zwillbrock.<br />

Orientieren: TOP-Karte 08 Vreden-Zwillbrock, erhältlich über<br />

www.shop-das-andere-holland.de und in der Biologischen Station Zwillbrock<br />

(s. u.), 1,90 Euro. Faltblatt der Biologischen Station Zwillbrock: Das Zwillbrocker<br />

Venn mit Kartenausschnitt M 1:20.000, Download unter www.bszwillbrock.de<br />

(Veröffentlichungen im Menüpunkt Biologische Station)<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Durch die Naturschutzgebiete<br />

1<br />

Barockkirche St. Franziskus:<br />

Mitten auf dem<br />

Acker, direkt an der niederländischen<br />

Grenze, überrascht dieser<br />

barocke Kirchenbau. Erst<br />

recht seine prunkvolle Ausstattung<br />

im Inneren. Nach dem<br />

Dreißigjährigen Krieg durften<br />

die Niederländer nicht mehr<br />

katholisch beten. Also pilgerten<br />

die Gläubigen in Scharen zu<br />

St. Franziskus in Zwillbrock.<br />

www.barockkirche.de<br />

Biologische Station<br />

2 Zwillbrock: In der ehemaligen<br />

Dorfschule informiert<br />

eine Ausstellung über Tiere<br />

und Pflanzen der typischen<br />

Lebensräume im Westmünsterland.<br />

Exkursionen, Nachtwanderungen<br />

und Praxistipps wie<br />

Obstbaumschnitt runden das<br />

Programm für Besucher ab.<br />

www.bszwillbrock.de<br />

Möwenkanzel: Die Besucherkanzel<br />

eröffnet den<br />

3<br />

Blick auf den Flachwassersee<br />

des Zwillbrocker Venns. Das<br />

50 bis 70 Zentimeter tiefe Wasser<br />

beherbergt mit gut 5.000<br />

Tieren die größte binnenländische<br />

Lachmöwenkolonie<br />

Mitteleuropas.<br />

Natuurpark De Leemputten<br />

(NL): Die vielen<br />

4<br />

Wasserflächen im Natuurpark<br />

De Leemputten füllen Gruben,<br />

aus denen die Ziegelbrennerei<br />

in Groenlo bis 1975 ihren<br />

Lehm für Dachziegel und<br />

Backsteine holte.<br />

5<br />

Aussichtsturm: Vom<br />

Turm blickt man über<br />

Heide und Moor, aber auch<br />

über das „Lachmöwensee“ genannte<br />

Gewässer zur Flamingo-<br />

Insel. Von Frühjahr bis Sommer<br />

brüten die rosa Vögel dort und<br />

ziehen – im Gekreische der<br />

Lachmöwen – ihre Jungen auf.<br />

6<br />

Aussichtskanzel: Noch<br />

ein Blickpunkt zum See.<br />

Daneben verkauft eine Bude<br />

an den Wochenenden zwischen<br />

Osterferien und Ende Oktober<br />

Kaffee, Eis und Getränke.<br />

7<br />

Kloppendiek: Ein Kulturdenkmal.<br />

Über den Pfad<br />

unter bizarr geformten, hohlen<br />

Kopfeichen, strömten die<br />

niederländischen Katholiken<br />

früher vermutlich zum Portal<br />

der Zwillbrocker Barockkirche.<br />

8<br />

Zollstation: Das verwaiste<br />

ehemalige<br />

Zollhaus erinnert noch an die<br />

Zeiten vor dem Schengener<br />

Abkommen. Jetzt gelangt<br />

man, auch ohne den Ausweis<br />

zu zücken, zum Restaurant<br />

Grenszicht, das jenseits der<br />

Grenze in Sichtweite liegt.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Tipps für das Grenzland<br />

bei Vreden<br />

Am Wegesrand:<br />

Hotel Restaurant Kloppendiek,<br />

Zwillbrock 8, 48691 Vreden, Tel.:<br />

02564/9120, www.kloppendiek.<br />

de Gasthof Reirink, Zwillbrock 7,<br />

48691 Vreden, Tel.: 02564/2038<br />

Café Restaurant Haak en Hoek,<br />

Holtershoekseweg 6, NL 7142 HZ<br />

Groenlo, Tel.: 0031/(0)544/461434,<br />

www.haakenhoek.nl Café Restaurant<br />

Grenszicht, Vredenseweg 2,<br />

NL 7152 CW Holterhoek/Eibergen,<br />

Tel.: 0031/(0)544/4615833,<br />

www.grenszichteibergen.nl<br />

In der Umgebung:<br />

Hotel Zum Möwenparadies,<br />

Zwillbrock 39, 48691 Vreden, Tel.:<br />

02564/2509, www.moewenparadies.de<br />

Angelparadies Zwillbrock,<br />

Übernachten auf Hausbooten,<br />

Zwillbrock 40a, 48691 Vreden,<br />

Tel.: 02564/950102,<br />

www.angelparadies-zwillbrock.de<br />

Flamingo-Frühling<br />

Am 27. April begrüßt die Biologische<br />

Station Zwillbrock von 11 bis 17 Uhr<br />

den Frühling mit einem Naturerlebnistag<br />

für die ganze Familie: Eine<br />

Kutschfahrt zu den Flamingos ins<br />

Venn, Mitmachaktionen für große<br />

und kleine Naturforscher und eine<br />

Gartenbörse erwarten die Besucher<br />

auf dem Gelände der Station schräg<br />

gegenüber der Barockkirche.<br />

Venn-Geheimnisse lüften<br />

Venn-Experten führen die Teilnehmer<br />

der geführten Wanderung zu<br />

einer geheimen Aussichtskanzel, um<br />

Vögel zu beobachten: Sonntage im<br />

Mai und Juni, 12 Uhr, Treffpunkt:<br />

Biologische Station Zwillbrock, Dauer<br />

ca. 1,5 Std., 10 Euro inkl. Erfrischung.<br />

Bitte Ferngläser mitbringen!<br />

Lämmer zählen<br />

Alle zwei Jahre öffnet die Schäferei<br />

Moorhof in Ahaus-Graes am Rande<br />

des Schutzgebietes Amtsvenn/Hündfelder<br />

Moor an einem Aprilsonntag<br />

ihren Schafstall. Zur Lammzeit stehen<br />

die Moorschnucken, die als Landschaftspfleger<br />

für die Biologische<br />

Station im Einsatz sind, im Stall. Interessierte<br />

Gruppen können jederzeit<br />

Führungen mit dem Schäfer vereinbaren,<br />

um die neugeborenen Lämmer<br />

zu bestaunen: Schäfermeister Patrik<br />

Schudnagis, Tel.: 02565/5860<br />

Lauschen<br />

Konzerttermine in der Barockkirche<br />

finden sich auf www.barockkirche.<br />

de/termine.htm<br />

52<br />

Spezial | 2015


Schritt für Schritt<br />

genießen…<br />

Wandern<br />

im<br />

Teutoburger<br />

Wald<br />

Auf einer Strecke von<br />

226 km wechseln<br />

sich naturbelassene<br />

Landschaften mit kulturhistorisch<br />

spannenden<br />

Orten ab. Unbestrittene<br />

Highlights sind neben den<br />

Dörenther Klippen, dem<br />

romantischen Silberbachtal<br />

und den Zwillingsgipfeln<br />

„Velmerstot“ das imposante<br />

Hermannsdenkmal und die<br />

inspirierenden Externsteine.<br />

Aktiv urlauben und dabei<br />

aktiv entspannen, das geht<br />

in der Urlaubsregion Teutoburger<br />

Wald. Wandern auf<br />

den Hermannshöhen, einem<br />

der „Top Trails of Germany“,<br />

mit vom Deutschen<br />

Wanderverband belegter<br />

Qualität.<br />

Entspannen in urigen<br />

Wäldern, an romantischen<br />

Bachläufen, an artenreichen<br />

Wiesen und bei überraschenden<br />

Weitsichten, das<br />

macht den besonderen Reiz<br />

der Hermannshöhen aus.<br />

Fordern Sie gleich unser<br />

kostenloses Infomaterial<br />

an oder nutzen Sie<br />

unseren interaktiven<br />

Tourenplaner unter www.<br />

hermannshoehen.de!<br />

Teutoburger Wald Tourismus/OWL GmbH<br />

Projektbüro der Hermannshöhen<br />

Tel. 0521-967 33 25<br />

info@teutoburgerwald.de<br />

www.hermannshoehen.de


Der Osten<br />

© ArtHDesign/istockphoto.com<br />

54<br />

Spezial | 2015


Uckermark<br />

Harz<br />

Nationalpark Hainich<br />

Sächsische Schweiz<br />

Point Alpha/Thüringen<br />

Der Osten<br />

Spezial | 2015<br />

55


Der Osten<br />

Wiesen, Wälder &<br />

die Wurst<br />

Kein Export aus dem Osten Deutschlands gelangte zu so großem Weltruhm wie die Thüringer<br />

Bratwurst. Und das bis heute! Doch warum eigentlich ist sie so lecker? Ist es das Rezept oder die<br />

Art und Weise, wie sie gegrillt oder gebraten wird? Wanderer wissen, warum: Es ist die einzigartige<br />

Natur zwischen Thüringer Wald, Harz und Hainich, aber auch zwischen Brandenburg und<br />

der Sächsischen Schweiz, die so Appetit macht, das nur sie hilft … die Wurst!<br />

Zwischen Eisenach und Bad Langensalza liegt mit dem Hainich<br />

eines der ältesten Buchenwald gebiete Deutschlands – darum<br />

zählt der Nationalpark zum Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder<br />

Deutschlands“. Der Thüringer Wald ist eines der bekannteste<br />

Urlaubsgebiete Deutschlands: Naturliebhaber zieht es auf die<br />

unzähligen Wanderwege, allen voran auf den Rennsteig. Der Harz<br />

wurde bis ins Mittelalter hinein Hart (‚Bergwald‘) genannt,<br />

ist ebenfalls geprägt von ausgedehnten Wäldern, tief eingeschnittenen<br />

Tälern mit wilden Flussläufen<br />

und Wasserfällen sowie Stauteichen<br />

und Stauseen. Dazu thront im<br />

artenreichen Mittelgebirge der Brocken,<br />

mit 1.142 Metern der höchste<br />

Berg Norddeutschlands.<br />

Kein Wunder also, dass sich hier zwischen<br />

Magdeburg, Erfurt, Suhl und Leipzig<br />

so etwas wie das El Dorado für deutsche Wanderer<br />

befindet – alles, aber auch wirklich alles, was zum Naturgenuss<br />

auf zwei Beinen dazugehört, wird hier geboten.<br />

25 Jahre nach dem Mauerfall steht im Wanderjahr 2015<br />

natürlich auch wieder das „Grüne Band“ – der ehemalige Todesstreifen<br />

entlang der deutsch-deutschen Grenze – im Mittelpunkt.<br />

Wanderlust hat sich für Sie rund um den legendären<br />

„Point Alpha“ umgesehen, dem US-amerikanischen Beobachtungsposten<br />

im Zentrum der „Fulda Gap“ (Fuldaer Lücke), in der die NATO<br />

im Ernstfall die Invasion der Truppen des Warschauer Pakts erwartete.<br />

Im Reich von Hexen und Teufeln geht es insbesondere zur<br />

Walpurgisnacht den Harzer Hexenstieg entlang. Sagenhafte Blicke<br />

von Hexentanzplatz und Prinzensicht bieten Orientierung, bevor<br />

die Tour bei Trese burg abtaucht, um dem tief eingeschnittenen Bodetal<br />

auf den Grund zu gehen.<br />

Im Nationalpark Hainich begeben wir uns auf den Saugrabenweg.<br />

Steppenartig offen liegt plötzlich die ehemalige Schießbahn<br />

aus Militärzeiten da und bietet weite Blicke ins Thüringer<br />

Becken. Nach all dem Wald zuvor, ganz schön hell hier!<br />

Aber natürlich besteht der Osten<br />

Deutschlands nicht nur aus Wäldern:<br />

Wasser zum Beispiel prägt die<br />

sanft hügelige Eis zeitlandschaft im<br />

Nordosten Brandenburgs. Etwa 50<br />

bis 100 Kilometer nördlich von Berlin<br />

schützt der Naturpark Ucker märkische Seen<br />

die Heimat des Fischadlers. Zwischen Prenzlau und<br />

Templin taucht der Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />

in die wundervoll verträumte Welt aus Wasser und<br />

Wald ein.<br />

Und unvergessliche, grandiose Einblicke in die Formenvielfalt<br />

des Landschaftsgestalters Natur sorgen<br />

auf einer Wanderung durch das Elbsandsteingebirge der<br />

Sächsischen Schweiz in jedem Moment für Spannung. Zum großen<br />

Finale zwängt sich die „Himmelsleiter“ zwischen die Felswände<br />

des Neuen Wildensteins und führt abenteuerlich nach oben.<br />

Thüringer Bratwurst gibt es mittlerweile überall – frisch, abgepackt<br />

oder auch tiefgefroren. Die dazugehörige Natur lässt sich<br />

aber bis heute nicht exportieren. Und das ist auch gut so …<br />

© Dutchicon/istockphoto.com<br />

56<br />

Spezial | 2015


Thüringen<br />

HESSEN<br />

Im Herzen<br />

Deutschlands<br />

In der Mitte des wiedervereinten<br />

Deutschlands liegt das Mittelgebirge<br />

die Rhön. Geisa liegt im<br />

Ulstertal in Thüringen an der Grenze<br />

zu Hessen, 30 Kilometer von der<br />

Barockstadt Fulda entfernt.<br />

Merkmal der Region ist der<br />

Rockenstuhl, ein knapp 530 Meter<br />

hoher Berg, fünf Kilometer südlich<br />

von Geisa. Zwischen Geisa und<br />

dem Rockenstuhl ersteckt sich ein<br />

historischer Wanderlehrpfad.<br />

Typ: Rundwanderweg<br />

Länge: ca. 14,5 Kilometer<br />

Dauer: ca. 5 Stunden<br />

Markierung: rotes P auf Weiß<br />

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />

Steigung/Gefälle: ca. 453 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 425 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig, Tag<br />

der Deutschen Einheit (3. Oktober)<br />

Start/Ziel: Marktplatz Geisa<br />

Wegequalität: hoher Pfadanteil<br />

Der Point-Alpha-Weg<br />

Wandern im Sperrgebiet<br />

Über den deutsch-deutschen Grenzverlauf ist inzwischen viel Gras gewachsen. Gedenkstätten<br />

wie in Geisa erinnern an die Zeit des Kalten Kriegs. Heute führt ein Wanderweg durch die<br />

ehemalige Sperrzone der DDR. Einen Besuch in der Gedenkstätte sollte jeder einplanen.<br />

Der Weg führt vom Marktplatz<br />

in Geisa rechts am Heimatmuseum<br />

vorbei. Hinter dem<br />

Friedhof links abbiegen und den<br />

bergabführenden Pfad an der<br />

ehemaligen Stadtmauer entlang<br />

in Richtung Schleid. Hinter der<br />

Schleider Straße an der Mauer des<br />

jüdischen Friedhofs 1 von Geisa<br />

entlang. Der Feldweg stößt auf<br />

einen Schotter weg, links weiter.<br />

Dann am überdachten Rastplatz<br />

nach links auf den Schlangenpfad.<br />

Dieser führt durch den Wald zu<br />

einem weiteren überdachten<br />

Rastplatz. Links Richtung Schleid<br />

weiter. An einer Wegkreuzung<br />

führt der Weg rechts weiter nach<br />

Wiesenfeld und Ulsterblick (nicht<br />

dem Weg nach Schleid folgen!).<br />

Nach einem Aufstieg durch den<br />

Wald kommt ein Plateau. Links<br />

steht das Kreuz der Geiserämter 2 .<br />

Weiter in Richtung Ulsterblick<br />

und Wiesenfeld durch den Wald.<br />

Den Bach überqueren und weiter<br />

durch das Bachtal nach rechts.<br />

Links in Richtung Wiesenfeld 3 .<br />

Im Dorf gibt es schöne Fachwerkhäuser.<br />

Die Hauptstraße entlang,<br />

bis die Vorfahrt nach links<br />

abknickt, dann der Beschilderung<br />

in Richtung Point Alpha folgen.<br />

An der Kreuzung am Ortsende<br />

geradeaus. In der Nähe des Hutzelfeuerplatzes<br />

nach rechts. Über die<br />

Wiese rechts weiter. Am Waldrand<br />

weiter, bis der Weg in den Wald<br />

führt. Rechts auf dem „Grünen<br />

Band“, dem Verlauf der ehemaligen<br />

innerdeutschen Grenze,<br />

weiter. Der „Weg der Hoffnung“ 4<br />

führt hinter der Landstraße zum<br />

„Haus auf der Grenze“ 5 . Weiter<br />

entlang des Grünen Bandes an der<br />

„Muster grenze“ entlang. Der Weg<br />

führt zum ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt<br />

Point Alpha 6 ,<br />

dem Namensgeber unseres Weges.<br />

An dem Denkmal für die Opfer<br />

der deutschen Teilung links<br />

vorbei auf den Wald zu. Der Weg<br />

führt am Waldrand entlang, kurz<br />

hinter einem Rastplatz mit herrlichem<br />

Blick ins Tal nach rechts.<br />

Weiter nach Geisa und zum Startpunkt<br />

zurück. Dabei führt der<br />

Weg am Marktbrunnen und dem<br />

historischen Rathaus vorbei.<br />

Besucher der Gedenkstätte sollten<br />

mindestens eine Stunde für den<br />

Durchgang einplanen. Absolut<br />

empfehlenswert!<br />

Backhausverein<br />

Im Dezember 2004 gründete sich<br />

in Wiesenfeld, einem Stadtteil<br />

von Geisa, ein Backhausverein.<br />

Von den 154 Einwohnern (Stand:<br />

Oktober 2010) sind 33 von ihnen<br />

Mitglied im Verein. Das Backhaus<br />

wird ein Mal im Monat mit Buchenholz<br />

befeuert. Jeder, der will,<br />

kann Brote, Stollen oder Kuchen<br />

backen. Die Restwärme wird zum<br />

Trocknen von Dörrobst genutzt.<br />

Drei Mal im Jahr laden die Wiesenfelder<br />

zu Kaffee und Kuchen ein.<br />

Zwei Termine davon sind fest:<br />

Himmelfahrt und der Tag der<br />

Deutschen Einheit am 3. Oktober.<br />

Die duftenden 40 Riesenbleche<br />

Kuchen bereiten 16 Frauen zu<br />

Hause vor: angefangen vom Apfelkuchen<br />

über Pizza und Streuselkuchen<br />

bis zum Zwiebelplatz.<br />

Spezial | 2015<br />

57


Der Osten<br />

Thüringen<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Bahnhöfe Eisenach und Fulda mit ICE-Anschluss,<br />

Bahnhof Hünfeld, Bahnhof Bad Salzungen oder Bahnhof Gerstungen mit<br />

Regionalverkehr, Anschlussmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

nähere Informationen unter www.bahn.de, www.rmv.de und unter<br />

www.kvg-eisenach.de.<br />

Mit dem Pkw: Von der A 7 die Ausfahrt Hünfeld/Schlitz nehmen, zur B 84<br />

Richtung Eisenach/Rasdorf bis nach Geisa zum Schlossplatz. Von der A4<br />

die Ausfahrt Friedewald Richtung Bad Salzungen/Philippstal auf die B 84<br />

Richtung Geisa zum Schlossplatz.<br />

Orientieren: Premiumweg „Der Hochrhöner“, Maßstab: 1:30 000, ADAC<br />

Verlag GmbH, ISBN: 3-8264-1875-1, 6,95 Euro. „50 ausgewählte Wanderungen<br />

und Spaziergänge rund um Fulda, Hünfeld, Bad Salzungen, Meiningen, Bad<br />

Brückenau“, Bergverlag Rother, ISBN 376334182X, 12,90 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Skulpturen und Gedenkstätten<br />

Jüdischer Friedhof: Der<br />

1<br />

Friedhof wurde im 18.<br />

Jahrhundert errichtet und kann<br />

besichtigt werden.<br />

Geiserämter: Dieser Punkt<br />

2<br />

bietet einen herrlichen<br />

Ausblick und drei Holzbänke zum<br />

Verschnaufen. In der Nähe des<br />

Kreuzes steht eine Infotafel zum<br />

Point-Alpha-Weg.<br />

Wiesenfeld: Der Ort zählt zu<br />

3<br />

den ältesten in der Region<br />

(erste urkundliche Erwähnung<br />

1560). Aus dem Jahr 1703 stammt<br />

der barocke Hochaltar.<br />

„Weg der Hoffnung“:<br />

Insgesamt reihen sich 14<br />

4 5<br />

monumentale Skulpturengruppen<br />

auf dem ehemaligen Todesstreifen<br />

aneinander. Die Serie ist angelehnt<br />

an den biblischen Kreuzweg<br />

und symbolisiert die lange und<br />

leidvolle Geschichte bis zum<br />

gewaltlosen Umbruch und der<br />

Deutschen Einheit. Die Skulpturen<br />

stammen von dem Künstler<br />

Dr. Ulrich Barnickel, Jahrgang<br />

1955, aufgewachsen in Weimar,<br />

Studium der Bildhauerei auf Burg<br />

Giebichenstein in Halle an der<br />

Saale und Ausbürgerung in die<br />

BRD 1985 nach Ausreiseanträgen.<br />

„Haus auf der Grenze“: In<br />

und um diese Gedenk- und<br />

Begegnungsstätte herum finden Sie<br />

zahlreiche interessante Informationen,<br />

die die Geschichte der<br />

deutsch-deutschen Grenze und<br />

der Wiedervereinigung thematisieren.<br />

Im Haus befindet sich eine<br />

Ausstellung zur Auswirkung des<br />

Grenzregimes auf Mensch und<br />

Natur. Im Dachgeschoss gibt es<br />

interessante Informationen zum<br />

Biosphärenreservat Rhön.<br />

Point Alpha: Hier waren die<br />

6<br />

Amerikaner stationiert. Der<br />

Turm kann besichtigt werden. In<br />

den Räumlichkeiten werden der Alltag<br />

der Amerikaner, die Ausrüstung<br />

und die Uniformen dokumentiert.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6<br />

Geisa, Stadt in der<br />

alten Sperrzone<br />

Ruhige Nächte: Unterkünfte (Hotel<br />

bis Ferienwohnung) in Geisa und den<br />

umliegenden Ortschaften finden Sie<br />

über die Stadtverwaltung Geisa.<br />

Lecker und deftig essen: Geisschänke,<br />

Gaststätte im Landhausstil,<br />

Besonderheit: Spanferkel vom<br />

Holzfeuergrill, An der Geis 27, Tel.:<br />

036967/70651, www.geisschaenke.de<br />

Schlossresidenz Geisa, Restaurant<br />

mit fürstlichem Ambiente,<br />

Schlossplatz 4, Tel.: 036967/593550,<br />

www.schlossgeisa.de Zur Linde,<br />

gutbürgerliche Küche, Bahnhofstr.<br />

6, Tel.: 036967/75206,<br />

www.zur-linde-geisa.de<br />

Stadtführung im historischen<br />

Gewand: Zu einem Stadtspaziergang<br />

der besonderen Art lädt das<br />

Tourismusbüro der Stadt Geisa ein.<br />

Beliebt sind die Besichtigung des<br />

„Alten Apothekenmuseums“ und das<br />

lebende Wappentier „Die Geis“ als<br />

Fotomotiv. In historischen Gewändern<br />

erzählen die Stadtführer Wissenswertes<br />

über das Leben der vergangenen<br />

Jahrhunderte. Ebenso gefragt sind<br />

die Bespielung des Glockenspiels und<br />

Beiträge zur Karnevalsgeschichte.<br />

Infos und Anmeldung: www.geisa.de<br />

Angucken: Das Schloss entstand<br />

unter Fürstabt Adalbert von<br />

Schleifras (1700–1714) nach Plänen<br />

des Baumeisters Johann Dientzenhofer.<br />

Es diente als Jagdschloss und<br />

Sommerresidenz der fuldischen<br />

Fürstäbte und Fürstbischöfe. Das<br />

Rathaus wurde nach dem ersten<br />

Stadtbrand im Jahre 1858 bis 1861<br />

auf dem Platz des alten Rathauses<br />

vom Weimarer Oberbaudirektor<br />

Streichhan erbaut. Der Rockenstuhl<br />

ist das Wahrzeichen des Geisaer<br />

Landes. Der 529 Meter hohe Berg<br />

liegt etwa 5 Kilometer südlich von<br />

Geisa zwi schen Ulster- und Geisatal.<br />

Das Geisaer Waldhäuschen im<br />

Geisaer Stadtwald war 50 Jahre lang<br />

ein beliebtes Ausflugsziel und Aufenthaltsort<br />

für Wanderer, bis es in den<br />

70er Jahren dem Grenzsicherungswahn<br />

zum Opfer fiel und abgerissen<br />

wurde. Nach der Wende wurde es auf<br />

Initiative der Interessengemeinschaft<br />

„Geisaer Wald“ wieder aufgebaut und<br />

1998 feierlich eingeweiht.<br />

Informieren: Das Tourismusbüro<br />

der Stadt Geisa erreichen Sie unter<br />

dieser Adresse: Stadtverwaltung<br />

Geisa, Marktplatz 27, 36419 Geisa,<br />

Tel.: 036967/69-0, www.geisa.de<br />

58<br />

Spezial | 2015


Sächsische Schweiz<br />

<br />

Schaurig-schön:<br />

Sächsische Schweiz<br />

Das Elbsandsteingebirge, die<br />

zwischen Erzgebirge und Sudeten<br />

gelegene Sächsisch-Böhmische<br />

Schweiz, ist unter den Landschaften<br />

Mitteleuropas eine der<br />

eindrücklichsten. Wind, Wasser<br />

und Eis hobelten aus dem einstigen<br />

Meeresboden bizarre Nadeln,<br />

mächtige Riffe und sonderliche<br />

Figuren aus Fels.<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: ca. 13 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4,5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: jeweils ca. 400 m<br />

Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll<br />

Beste Wanderzeit: April bis Okt.<br />

Start: Parkplatz Nasser Grund<br />

Ziel: Lichtenhainer Wasserfall<br />

Wegequalität: Treppen und<br />

Leitern erschließen senkrechte<br />

Partien, Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit erforderlich,<br />

Vorsicht bei Nässe!<br />

Vom Nassen Grund zum Wasserfall<br />

Elbsandsteingebirge pur<br />

Senkrecht und<br />

waagerecht<br />

Grandiose Einblicke in die Formenvielfalt des Landschaftsgestalters Natur sorgen auf dieser<br />

Wanderung in jedem Moment für Spannung. Zum großen Finale zwängt sich die „Himmelsleiter“<br />

zwischen die Felswände des Neuen Wildensteins und führt abenteuerlich nach oben.<br />

Vom Wanderparkplatz Nasser<br />

Grund (1) steigt ein breiter Schotterweg<br />

kontinuierlich Richtung<br />

Schrammsteinaussicht an. Er<br />

kreuzt zu Beginn den Flößersteig,<br />

läuft bei den Abzweigen Eulentilke<br />

und Jordanweg geradeaus, bis<br />

vor einer deutlichen Rechtskurve<br />

links ein kleiner Pfad Richtung<br />

Schrammsteinaussicht beginnt.<br />

An der nächsten Gabelung (kein<br />

Wegweiser) geht es rechts, dann<br />

geradeaus über eine Wegkreuzung<br />

und hinter der Rechtskurve<br />

links auf den Mittelwinkel, der<br />

sich über Treppen und Leitern<br />

hinaufschraubt. Oben knickt ein<br />

zehnminütiger Abstecher rechts<br />

zur Schrammsteinaussicht (2)<br />

ab. Wieder zurück, setzt sich die<br />

Route von hier nach links auf dem<br />

Gratweg fort (E3, blauer Balken),<br />

der bis oberhalb des rechts abzweigenden<br />

Jägersteigs (Malerweg stößt<br />

hinzu) noch abenteuerlich über Leitern<br />

und Stufen auf- und abtänzelt,<br />

dann aber recht eben als Sandweg<br />

unter Kiefern und Birken an der<br />

Breite-Klamm-Aussicht vorbei bis<br />

zu einer Gabelung leitet, die links<br />

zum Zurückesteig weist (E3). An<br />

der nächsten Einmündung biegt<br />

die Route rechts ab, steigt leicht an,<br />

zwängt sich zwischen Felswänden<br />

hindurch, lässt in einer Linkskurve<br />

einen Weg rechts abzweigen und<br />

erklimmt dann rechts die Stufen<br />

des Zurückesteigs, bis am Ende der<br />

Malerweg diese Route nach links<br />

verlässt. Der E3 läuft geradeaus<br />

weiter. An der nächsten Einmündung<br />

lohnt ein zehnminütiger<br />

Abstecher links zum Carolafelsen<br />

(3). Nach rechts ist zehn Minuten<br />

später die Wenzelwandaussicht (4)<br />

erreicht. Dahinter verlässt diese<br />

Wanderstrecke den E3 und steigt<br />

links Richtung Frienstein in einen<br />

Felsenkessel hinunter. Der rechte<br />

Zweig der nächsten Gabelung<br />

erreicht kurz darauf Frienstein<br />

und Idagrotte (5). Auf etwa 2/3<br />

Wandhöhe hangelt sich die Obere<br />

Affensteinpromenade (grüner<br />

Balken) über Wurzeln und Felsen<br />

mit schönen Aussichten auf und<br />

ab Richtung Kleiner Winterberg.<br />

Am Fuße des Kleinen Winterbergs<br />

erreicht man mit einem dreiminütigen<br />

Abstecher geradeaus den<br />

grandiosen Blick in den Kleinen<br />

Zschand (6). Zurück am Abzweig,<br />

fällt der Weg über etliche Holzstufen<br />

Die Sächsische Schweiz zählt zu<br />

den ältesten Wander- und Kletterregionen.<br />

Daher ist das schwierige<br />

Gelände mit vielen Wegen, Stiegen<br />

und Steigen bestens erschlossen.<br />

Für jeden Schwierigkeitsgrad<br />

gibt es genügend Möglichkeiten.<br />

Eine der schönsten Touren – von<br />

Hinterhermsdorf über die Obere<br />

Schleuse zu Hermannseck und<br />

Königsplatz – wird z. B. als leicht<br />

eingestuft. Farbige Wegemarken<br />

(Balken, Punkte) kennzeichnen<br />

Wanderwege, grüner Pfeil auf<br />

grauem Rechteck markiert einen<br />

schwierigeren Bergpfad, der Trittsicherheit<br />

erfordert. Schwarze Pfeile<br />

in weißem Kreis zeigen Zustiege<br />

für Kletterer an. Im Fels gelten die<br />

Sächsischen Kletterregeln, die z. B.<br />

den Gebrauch von Klemmkeilen<br />

und Magnesia verbieten.<br />

Spezial | 2015<br />

59


Der Osten<br />

Sächsische Schweiz<br />

© istockphoto.com/delectus<br />

Stilecht anreisen:<br />

zum Beispiel mit der<br />

Kirnitzschtalbahn.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit dem Pkw: Anreise über A17, AS 6 „Pirna“, auf der B 172 nach<br />

Bad Schandau, im Ort hinter dem Marktplatz links Richtung Hinterhermsdorf.<br />

Nach gut 6 km liegt der Parkplatz Nasser Grund auf der rechten Seite.<br />

Mit Bus und Bahn: Über Dresden zum Bhf. Bad Schandau, zwischen<br />

Bad Schandau und Lichtenhainer Wasserfall verkehren die historische<br />

Kirnitzschtalbahn und Buslinie 241 der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft<br />

Pirna-Selbitz mbH (www.ovps.de). Auf www.nationalpark- saechsischeschweiz.de,<br />

Infomaterial-Download (rechte Spalte), bündelt der Flyer<br />

„Wanderfahrpläne Sächsisch-Böhmische Schweiz“ wichtige Fahrpläne.<br />

Orientieren: Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz, Topographische<br />

Karte mit Wanderwegen + Begleitheft, 1:25.000, 2009, ISBN 978-2-89679-<br />

361-4, 9,60 Euro; Kartographischer Verlag Rolf Böhm: Exakte Detailkarten<br />

1:10.000 (2,80–4,80 Euro), www.boehmwanderkarten.de<br />

(Vorsicht bei Nässe!) ab Richtung<br />

Kuhstall (roter Punkt). Unten<br />

am Querweg geht es links leicht<br />

bergab auf dem Fremdenweg über<br />

die Zeughausstraße (Schutzhütte),<br />

an der nächsten Gabelung links<br />

und geradeaus über die Kreuzung,<br />

um zwischen engen Felsklüften<br />

zum Kuhstall (7) emporzusteigen.<br />

Bei dem riesigen Felsentor<br />

lohnt ein Abstecher über die 94<br />

Eisenstufen der Himmelsleiter<br />

(ebenfalls 7) auf den Neuen<br />

Wildenstein. Vor der Gaststätte<br />

folgt die Route dem Schotterweg,<br />

knickt links hinunter Richtung<br />

Lichtenhainer Wasserfall, folgt<br />

an einer Kreuzung den Treppen<br />

links weiter abwärts, überquert<br />

einen Bach und erreicht hinter<br />

der alten Steinbrücke die Endstation<br />

der Kirnitzschtalbahn beim<br />

Lichtenhainer Wasserfall (8).<br />

Tourhöhepunkte Sächsische Schweiz<br />

Schrammsteingrat und Affensteinpromenade<br />

Parkplatz Nasser Grund: 3<br />

1<br />

Euro Gebühr pro Tag. Bus<br />

und Kirnitzschtalbahn halten 200<br />

Meter hinter dem Parkplatz.<br />

Schrammsteinaussicht:<br />

2<br />

Von dem 419 Meter hohen<br />

Panoramafelsen bietet sich ein<br />

gigantischer Blick auf die zerklüfteten<br />

Felsentürme der Schrammsteinkette,<br />

dem Herzstück der<br />

Sächsischen Schweiz.<br />

Carolafelsen: Aussicht in den<br />

3<br />

Kessel des Großen Doms, zu<br />

Schrammsteinen, Hohem Torstein<br />

und Falkenstein, ganz hinten der<br />

Tafelberg Lilienstein.<br />

Wenzelwandaussicht:<br />

4<br />

Hinter der langgestreckten<br />

Wenzelwand fällt der Blick in<br />

den Schmilkaer Kessel und auf<br />

den buchenbestandenen Buckel<br />

des Großen Winterbergs, mit<br />

556 Metern höchster Punkt im<br />

Nationalpark.<br />

Frienstein und Idagrotte: Ein<br />

5<br />

ausgesetztes Felsband führt<br />

Schwindelfreie um die hohen<br />

Wände des Frienstein-Massivs –<br />

auch „Vorderes Raubschloss“ genannt<br />

– zur geräumigen Idagrotte.<br />

Aussicht in den Kleinen<br />

6<br />

Zschand: Zwei, fünf und<br />

acht Minuten vom Abzweig zum<br />

Kuhstall entfernt, führt der<br />

Obere Fremdenweg unterhalb<br />

des Kleinen Winterbergs zu den<br />

schönsten Blicken über den Talkessel<br />

Kleiner Zschand.<br />

Kuhstall und Himmelsleiter:<br />

7<br />

In dem riesigen Felsentor am<br />

Neuen Wildenstein brachten die<br />

einst hier hausenden Raubritter<br />

erbeutetes Vieh unter. Im Dreißigjährigen<br />

Krieg flüchteten die<br />

Lichtenhainer Bauern samt Getier<br />

in die Kuhstallhöhle. Durch einen<br />

engen Spalt zwischen den Felsen<br />

führen die Stufen der sogenannten<br />

Himmelsleiter auf den Gipfel.<br />

Lichtenhainer Wasserfall:<br />

8<br />

Neben dem Gasthaus im<br />

Schweizerstil befinden sich der<br />

Wasserfall und eine historische<br />

Tafel mit Preisen für Sesselträger,<br />

die früher Schweizreisende auf<br />

Kuhstall, Großen Winterberg und<br />

zum Prebischtor in Böhmen trugen.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Elbsandsteingebirge<br />

erleben<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Bergasthof Kuhstall,<br />

Tel.: 035971/52044, April–Okt.<br />

10 bis 18 Uhr Gasthof Lichtenhainer<br />

Wasserfall, Kirnitzschtalstraße 11,<br />

01855 Kirnitzschtal-Lichtenhain, Tel.:<br />

035971/53733, www.lichtenhainerwasserfall.de<br />

In der Umgebung:<br />

Hotel Helvetia ****, Bio- und<br />

Nationalparkhotel, Schmilka 11,<br />

01814 Bad Schandau-Schmilka, Tel.:<br />

035022/92230, www.hotelhelvetia.de<br />

Großer Winterberg, Berghotel &<br />

Restaurant mit Bioküche, Auf dem<br />

Winterberg 1, 01814 Bad Schandau-<br />

Schmilka, Tel.: 035022/40050,<br />

www.grosserwinterberg.de<br />

Wandern mit Führer: Mo–Sa<br />

(Mai–Okt.) Turnuswanderungen<br />

mit zertifizierten Nationalparkführern<br />

(ohne Anmeldung, 6 Euro, Info-Tel.:<br />

035022/50240) und thematische<br />

Wanderungen (Anmeldung erforderlich),<br />

Programm: www.nationalparksaechsische-schweiz.de<br />

Wandern ohne Gepäck: Sächsische<br />

Schweiz Tours, Schandauer<br />

Str. 50a, 01855 Hinterhermsdorf, Tel.:<br />

035974/50550, www.sax-ch-tours.de<br />

Ausprobieren: Testcenter für<br />

Wanderausrüstung – Wanderschuhe,<br />

Rucksäcke, Kindertragen und<br />

Wanderstöcke können kostenfrei in<br />

der Natur erprobt werden: Haus des<br />

Gastes, Am Markt 12, 01814 Bad<br />

Schandau, Tel.: 035022/90030,<br />

www.bad-schandau.de<br />

Lesen: Hans Christian Andersen:<br />

Reise nach Dresden und in die Sächsische<br />

Schweiz, Husum Verlag, ISBN<br />

978-3-89876-236-6, 7,95 Euro<br />

Malen: Malkurse am Malerweg in<br />

Aquarell und Öl: Kathrin Protze, Am<br />

Anger 4, 01855 Lichtenhain, Tel.:<br />

036971/54578<br />

Anschauen: Galerie am Malerweg<br />

Schweizerhaus (am Berghotel auf<br />

der Bastei), 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei<br />

Informieren: Tourismusverband<br />

Sächsische Schweiz e. V.,<br />

Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna, Tel.:<br />

03501/470147, www.saechsischeschweiz.de,<br />

www.malerweg.de Haus<br />

des Gastes, Markt 12, 01814 Bad<br />

Schandau, Tel. 035022/90030, www.<br />

bad-schandau.de Nationalpark<br />

Sächsische Schweiz, Nationalparkamt<br />

Sächsische Schweiz, An der<br />

Elbe 4, 01814 Bad Schandau, Tel.:<br />

035022/900600, www.nationalparksaechsische-schweiz.de<br />

60<br />

Spezial | 2015


Harz<br />

SACHSEN-<br />

ANHALT<br />

Am Harzrand:<br />

das Bodetal<br />

Thale ist ein idealer Ausgangspunkt<br />

für Wanderungen ins Bodetal – oft<br />

als „Grand Canyon Deutschlands“<br />

bezeichnet. Die Hexenhochburg<br />

schmiegt sich neun Kilometer südöstlich<br />

der UNESCO-Weltkulturerbestadt<br />

Quedlinburg an die Ostflanken des<br />

Harzes – im Regenschatten! Wabert<br />

über dem Brocken und im übrigen<br />

Harz eine Hexenküche, kann in Thale<br />

durchaus die Sonne scheinen.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 20 Kilometer<br />

Dauer: ca. 6 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Steigung/Gefälle: ca. 470 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 490 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />

Start/Ziel: Bahnhof in 06502 Thale<br />

Wegequalität: Forstwege und Steigabschnitte,<br />

Vorsicht bei Nässe! und<br />

Sturm!<br />

Zum Hexentanzplatz und durchs wilde Bodetal<br />

Harzer Grand Canyon<br />

Sagenhafte Blicke von Hexentanzplatz und Prinzensicht bieten Orientierung, bevor die Tour bei<br />

Trese burg abtaucht, um dem tief eingeschnittenen Bodetal auf den Grund zu gehen. Die Felswände<br />

rücken immer dichter zusammen, bis sie sich an der Teufelsbrücke zur Klamm verengen.<br />

Vom Hauptbahnhof Thale geht<br />

es zum zentralen Wandertreff<br />

gegenüber der Touristinfo, dann<br />

auf dem Harzer Hexenstieg<br />

durch den Friedenspark über<br />

die Hubertusinsel zur Talstation<br />

der Kabinenseilbahn 1 . Wem<br />

die Etappe zum Hexentanzplatz<br />

zu steil ist, schwebt einfach<br />

hexengleich in wenigen Minuten<br />

aufwärts. Wer lieber hochwandert,<br />

hält sich noch vor der<br />

Hubertusbrücke weiter auf der<br />

Hubertusstraße. Links zweigt ein<br />

Wanderweg hangaufwärts ab. An<br />

der Gabelung bieten sich zwei<br />

Möglichkeiten: Die linke Variante<br />

steigt im weiten Bogen über den<br />

Brunhildenstieg etwas gemächlicher,<br />

dafür länger bergan; die<br />

rechte schraubt sich unterhalb<br />

der Kabinenbahn im Zickzack steil<br />

den Berg hinauf zur Walpurgishalle<br />

und dem Bergtheater 2 . Auf dem<br />

Felsplateau verläuft der Weg recht<br />

eben zum Hexentanzplatz 3 . Vom<br />

Hexenring mit den Skulpturen<br />

(beim großen Parkplatz) führt ein<br />

Wanderweg mit rotem Punkt am<br />

Tierpark entlang zum Abzweig<br />

La Viereshöhe 4 . Geradeaus<br />

Richtung Treseburg erreicht der<br />

Weg bald eine Waldwegekreuzung<br />

mit Picknickplatz und einer Schutzhütte<br />

in Form eines Kohlen meilers.<br />

Dort rechts und hinter einer Kurve<br />

noch mal rechts bringt uns ein Abstecher<br />

von einem guten Kilometer<br />

zur Prinzensicht 5 . Zurück am<br />

Picknickplatz, geht es rechts über<br />

den breiten Waldweg leicht auf<br />

und ab bis zur Straße, dort rechts<br />

auf der Forststraße am Pfeildenkmal<br />

6 vorüber, abwärts am Picknickplatz<br />

vorbei, auf dem breiten<br />

Hauptweg nun steiler bergab und<br />

hinter einem Rechtsabzweig wieder<br />

bergan bis zur Schutzhütte an der<br />

Hagedornstraße. Der Wegweiser<br />

Treseburg zeigt nach rechts, bei der<br />

nächsten Wegekreuzung wieder<br />

rechts und beim nächsten linkszweigenden<br />

Forstweg halblinks auf<br />

dem mit einem roten und einem<br />

gelben Punkt markierten Pfad an<br />

der Aussicht Weißer Hirsch 7<br />

vorüber steil hinunter in den Ort.<br />

Unten vor dem Häuschen geht es<br />

rechts über die Brücke auf die Ortsstraße<br />

an einigen Gastronomiebetrieben<br />

vorbei und vor der Brücke<br />

rechts auf dem Harzer Hexenstieg<br />

ins Naturschutzgebiet Bodetal 8 .<br />

Am Flussufer läuft der Weg an der<br />

Sonnenklippe vorbei, windet sich<br />

mal tief, mal hoch über dem Wasser<br />

um Felsnasen herum, passiert die<br />

Dambachtal-Schutzhütte, turnt über<br />

heidebewachsene Schieferhalden<br />

Mythen und<br />

Götterkult<br />

Im Sagenpavillon auf der Rosstrappe<br />

erfahren die Besucher<br />

alles über den sagenumwobenen<br />

Hufabdruck in dem Felsmassiv<br />

(www.seilbahnen-thale.de). Dem<br />

Hexentanzplatz gegenüber zeigt<br />

die Walpurgishalle im altgermanischen<br />

Stil fünf Großgemälde<br />

Hermann Hendrichs mit Walpurgisnacht-Szenen<br />

aus Goethes<br />

Faust (www.nibelungen-hort.de).<br />

Hufeisen im Pflaster weisen den<br />

Mythenweg von der Bode in den<br />

Ortskern von Thale. Er präsentiert<br />

kunstvolle Figuren aus der<br />

germanischen Mythologie<br />

(www.mythenweg-thale.de).<br />

zu einer grandiosen Aussicht hoch<br />

über dem Bodekessel 9 . Mit Stufen<br />

klettert der Weg in Serpentinen<br />

hinab zur Teufelsbrücke, quert<br />

die wirbelnde Bode und führt als<br />

Steig im Fels am Abzweig „Schurre“<br />

vorbei zur Gaststätte Königs ruh bei<br />

der Jungfern brücke. Von hier führt<br />

beiderseits der Bode ein promenadenartiger<br />

Weg am Goethefelsen 10<br />

und am Katersteg vorbei zur<br />

Hubertusbrücke.<br />

Spezial | 2015<br />

61


Der Osten<br />

Harz<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Hauptbahnhof Thale halten der Harz–Elbeund<br />

der Harz–Berlin-Express regelmäßig (Tel.: 03941/678333 (kostenlos), www.<br />

hex-online.de, www.harz-berlin-express.de). Fahrplanauskünfte regionaler<br />

Buslinien: www.insa.de. Zum Hexentanzplatz fahren eine Kabinen-Seilbahn<br />

(www.seilbahnen-thale.de) und die Buslinie 907 „Der Bodetaler“ (Q-Bus 18,<br />

www.qbus-ballenstedt.de). Linie 263 fährt über die Rosstrappe nach Treseburg<br />

(www.hvb-harz.de), aktuelle Auskünfte: Tel.: 03947/2597.<br />

Mit dem Pkw: Anreise über die B6 (verbindet die A395 aus Braunschweig mit<br />

der A14 Halle–Magdeburg). Von der Ausfahrt Thale/Friedrichsbrunn/Westerhausen<br />

den Schildern nach Thale zum großen Parkplatz am Bodeufer folgen<br />

(3,50 Euro/Tag). Für Seilbahnbenutzer ist der P. am anderen Ufer kostenfrei.<br />

Orientieren: Harzer Hexenstieg, Wander- und Freizeitkarte, 1:30.000, ISBN<br />

978-3-936185-32-4, 5,50 Euro.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Im Reich von Hexen und Teufel<br />

Kabinenbahn: Knapp zehn<br />

1<br />

Minuten benötigt die Gondel<br />

für die 720 Meter, in denen sie<br />

an schroffen Felswänden die 244<br />

Höhenmeter zum Hexentanzplatz<br />

überwindet (eine Einzelfahrt<br />

kostet 3 Euro).<br />

Walpurgishalle und Bergtheater:<br />

Der Opferstein in<br />

2<br />

der Walpurgishalle zeugt von den<br />

Riten, mit denen unsere germanischen<br />

Vorfahren auf dem Hexentanzplatz<br />

ihren Göttern huldigten.<br />

Auf der Naturbühne des Freilichttheaters<br />

frönen die Germanen<br />

von heute dem Schauspielkult<br />

(www.harzer-bergtheater.de).<br />

Hexentanzplatz: Auf dem<br />

3<br />

Plateau eines fast senkrecht<br />

aus dem Bodetal emporsteigenden<br />

Felsens befindet sich der Ort,<br />

an dem sich die Hexen der Sage<br />

nach in der Walpurgisnacht zum<br />

Hexensabbat trafen. Bronzene<br />

Skulpturen von Teufel, Fabelwesen<br />

und einer Hexe erinnern im<br />

Hexenring aus Findlingen daran.<br />

La Viereshöhe: Ein Abstecher<br />

von 200 Metern führt<br />

4<br />

zum Aussichtsfelsen, von dem<br />

der Blick aus dem Bodetal hinaus<br />

über die Dächer Thales ins Harzvorland<br />

reicht. Der weitere Weg<br />

führt in steilen Kehren durch den<br />

Hirschgrund hinab zur Jungfernbrücke<br />

am Gasthaus Königsruhe.<br />

Prinzensicht: Das perfekte<br />

5<br />

Picknickplätzchen! Von tief<br />

unten dringt Rauschen aus dem<br />

unsichtbaren Bodekessel zwischen<br />

den Baumkronen.<br />

Pfeil-Denkmal: Der wuchtige<br />

6<br />

Gedenkstein erinnert an den<br />

Forstwissenschaftler Friedrich<br />

Wilhelm Leopold Pfeil, der die<br />

Gegend mochte und oft aufsuchte.<br />

Es ist auch Schauplatz in Fontanes<br />

Roman „Cécile“.<br />

Weißer Hirsch: Schöner<br />

7<br />

Ausblick auf Treseburg<br />

und die Bode.<br />

Naturschutzgebiet Bodetal:<br />

8<br />

Das Felsental gilt als das<br />

tiefste nördlich der Alpen. Langsam<br />

verengt es sich zum Canyon.<br />

Die Nummern auf den ovalen<br />

Holzmarken weisen auf geologische,<br />

botanische und historische<br />

Zusammenhänge hin. Sie sind<br />

im Begleitheft zur Wanderkarte<br />

Harzer Hexenstieg erläutert.<br />

Bodekessel: Strudeltopf der<br />

9<br />

Bode an der Teufelsbrücke.<br />

Goethe-Felsen: Zu Ehren<br />

10<br />

des Geheimrats wurde<br />

der mehrzackige Siebenbrüderfelsen<br />

an seinem 200. Geburtstag<br />

umbenannt.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Tipps für Thale und<br />

das Bodetal<br />

Einkehren am Wegerand: Gasthaus<br />

und Café Villa Hubertus,<br />

Hubertusstr. 9–11, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/77660, www.ferienpark-bodetal.<br />

de Imbiss Bistro Hexenkessel,<br />

Goetheweg 1 (Talstation Kabinenbahn),<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />

www.seilbahnen-thale.de Restaurant<br />

Café Berghotel Hexentanzplatz,<br />

Hexentanzplatz 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/4730, www.berghotelhexentanzplatz.de<br />

Hotel zur<br />

Luppbode, Ortsstr. 26, 06502 Thale-<br />

Treseburg, Tel.: 039456/56751, www.<br />

luppbode.eu Bergcafé Mendorf,<br />

Ortsstr. 27, 06502 Thale-Treseburg,<br />

Tel.: 039456/ 275, Mo. geschlossen<br />

Restaurant Fischerstube im Hotel<br />

Forelle****, Ortsstr. 28, 06502<br />

Thale-Treseburg, Tel.: 039456/5640,<br />

www.hotel-forelle.de Zur Jägerstube<br />

Wanderers Rast, Ortsstr. 25b, 06502<br />

Thale-Treseburg, Tel.: 039456/370<br />

Gasthaus Königsruhe, Hirschgrund<br />

1, 06502 Thale, Tel.: 03947/2726,<br />

www.koenigsruhe.de Gaststätte<br />

& Pension Kleiner Waldkater,<br />

Kleiner Waldkater 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/2826, www.kleiner-waldkater.de<br />

Im Teufelstempo: Mit 40 Sachen<br />

rast der Harzbob vom Hexentanzplatz<br />

über 1.000 Meter hinab ins<br />

Steinbachtal. Rodelbahn Harzbob<br />

Hexentanzplatz, Hexentanzplatz,<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />

www.seilbahnen-thale.de<br />

Tiere beobachten: Greifvögel,<br />

Eulen und die „Big Five des Harzes“:<br />

Auerhahn, Luchs, Rothirsch, Waschbär<br />

und Wildkatze. Tierpark Hexentanzplatz<br />

Thale, Hexentanzplatz 4,<br />

06502 Thale, Tel.: 03947/2880,<br />

www.tierpark-thale.de<br />

Hexen treffen: Mit Abraxa,<br />

Watelinde und Griseldis ein wenig<br />

an der Hexenküche schnuppern und<br />

Kultstätten im Bodetal entdecken:<br />

Von Mai bis Oktober finden samstags<br />

um 11 Uhr öffentliche Hexenführungen<br />

statt, ab zwölf Personen sind<br />

Gruppenführungen buchbar, Infos:<br />

Bodetal-Information Thale (s. u.).<br />

Walpurgis feiern: In vielen<br />

Harzorten geht es am 30. April ab<br />

18 Uhr teuflisch zu: Hexenumzüge,<br />

Livemusik, Theateraufführungen und<br />

Feuerwerk, www.walpurgis.de<br />

Informieren:<br />

Bodetal-Information Thale,<br />

Bahnhofstr. 1, 06502 Thale, Tel.:<br />

03947/7768000, www.bodetal.de<br />

62<br />

Spezial | 2015


Nationalpark Hainich<br />

Nationalpark<br />

Hainich<br />

Zwischen Eisenach und Bad<br />

Langensalza liegt mit dem Hainich<br />

eines der ältesten Buchenwaldgebiete<br />

Deutschlands – darum zählt<br />

der Nationalpark zum hierzulande<br />

jüngsten Unesco-Weltnaturerbe<br />

„Alte Buchenwälder Deutschlands“.<br />

Im Mai überziehen weiße Blütenteppiche<br />

von appetitlich duftendem<br />

Bärlauch den Waldboden.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 10 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3 Stunden<br />

Markierung: Wildsau<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />

Höchster Punkt: 428 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz Fuchsfarm,<br />

2 km südwestlich von<br />

99947 Mülverstedt<br />

Wegequalität: gut begehbare<br />

Pfade und Wege<br />

Nationalpark und Weltnaturerbe in Thüringen<br />

Auf dem Saugrabenweg<br />

Der ursprüngliche, artenreiche Buchenwald mit seinen riesigen Bäumen und Teppichen aus<br />

Frühblühern bildet einen Gegenpol zu den weiten Blicken ins steppenartige Thüringer Becken.<br />

Am Ende des Parkplatzes Fuchsfarm<br />

beginnt vor der Brücke links ein<br />

Pfad, der sich durch allmählich zuwuchernde<br />

Streuobstwiesen schlängelt,<br />

bis er auf den asphaltierten<br />

alten Handelsweg Mülverstedter<br />

Chaussee stößt. Dort geht es links,<br />

vorbei an der Fuchsfarm 1 sowie<br />

den Stationen „Wildkatzenhöhle“<br />

und „Baumwurzel“ des barrierefreien<br />

Erlebnispfades Brunstal. An der<br />

Gabelung mit Toilettenhäuschen<br />

zweigt der Saugrabenweg auf den<br />

linken Ast ab, an der nächsten<br />

Gabelung mit überdachtem Picknickplatz<br />

folgt er geradeaus dem<br />

rechten. Er passiert „Urwaldpuzzle“<br />

und „Fühlstämme“, knickt bei der<br />

Station „Kräfte messen“ links über<br />

die Brücke ab und dahinter rechts<br />

auf einen Pfad Richtung Brunstal 2<br />

(hier verlässt der Saugrabenweg den<br />

seitlich mit Holzplanken begrenzten<br />

Erlebnispfad). Nach einer Brücke<br />

stößt der Pfad auf einen Querweg,<br />

an dem der Saugrabenweg links<br />

weiterführt (rechts versperrt ein<br />

Baum den zuwachsenden alten<br />

Forstweg). Auf ein Stück steil bergab<br />

folgt ein Jungwuchs-Korridor, dann<br />

ein Bereich mit uralten, massigen<br />

Buchen. Stufen leiten durch einen<br />

frischen Erlengrund. Über ein<br />

paar Treppen den Hang hinunter,<br />

unten rechts und wieder rechts<br />

erreicht der Saugrabenweg erneut<br />

die Mülverstädter Chaussee, kreuzt<br />

diese und setzt sich auf dem Pfad<br />

durch Pionierwald fort. Am Ende<br />

stößt er auf breiten Schotterweg, der<br />

nach rechts, mit weiten Blicken ins<br />

Thüringer Becken, am Saugraben 3<br />

entlang verläuft. Vorbei an einem<br />

Aussichtsturm geht es angenehm<br />

bergab und beim Wegweiser am<br />

überdachten Picknickplatz links<br />

auf einen Graspfad. Der Weg macht<br />

einen Schlenker durch urigen<br />

Gebüschwald, führt dann wieder<br />

am Waldrand entlang hinunter bis<br />

zu einer Toilette mit Herzchen und<br />

dem ein Stück nach rechts liegenden<br />

Parkplatz Am Zollgarten 4 .<br />

Vom anderen Ende des Parkplatzes<br />

links bringt ein Pfad die Besucher<br />

zum Spielplatz Wildkatzenkinderwald<br />

5 und zur Umweltbildungsstation.<br />

Dort weist nach Überqueren<br />

des breiten Weges die Wildsau auf<br />

den schmalen Weg. Am nächsten<br />

Abzweig biegt der Saugrabenweg<br />

nach links (Wegweiser Hünenteich)<br />

und läuft über Bohlen in den schattigen<br />

Wald an einigen Stationen des<br />

Germanischen Kultpfads 6 vorüber<br />

bis zum Hünenteich 7 . Vor der Holzbrücke<br />

rechts führt der Weg zurück<br />

zur Mülverstedter Chaussee, wo<br />

es entweder links oder geradeaus,<br />

durch die ehemaligen Streuobstwiesen,<br />

zurück zum Parkplatz<br />

Fuchsfarm geht.<br />

Erlebnispfad<br />

Brunstal<br />

Holzplanken am Boden säumen zu<br />

beiden Seiten den Weg. Sie helfen<br />

sehbehinderten und blinden Menschen,<br />

sich auf dem 3,5 Kilometer<br />

langen Rundweg zu orientieren.<br />

Auch Rollstuhlfahrer können auf<br />

dem barrierefreien Erlebnispfad mit<br />

neun Stationen die Natur genießen.<br />

Ob an der Wildkatzenhöhle, den<br />

Fühlstämmen, beim Kräftemessen<br />

oder dem Urwaldpuzzle – an den<br />

Erlebnispunkten, die auch in<br />

Brailleschrift informieren, sind unterschiedliche<br />

Sinne gefordert. Der<br />

Pfad startet ebenfalls am Parkplatz<br />

Fuchsfarm und führt ins Brunstal<br />

hinein, wo im Frühjahr Märzenbecher<br />

und Bärlauchduft betören.<br />

Spezial | 2015<br />

63


Der Osten<br />

Nationalpark Hainich<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Langensalza Bus 733 nach Mülverstedt<br />

(www.bahn.de, www.hainichland.de). Der Hainich-Express steuert an Wochenenden,<br />

an Feiertagen und nach Vereinbarung Wanderziele wie den Wanderparkplatz<br />

Fuchsfarm an, Infos: Tel.: 036022/96231.<br />

Mit dem Pkw: Aus Westen: die A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis AS 40a Eisenach-Ost,<br />

auf B 84 Richtung Bad Langensalza, in Reichenbach bei abknickender Vorfahrt<br />

geradeaus auf K 515 und am Baumkronenpfad vorbei, am Ende links auf<br />

L 1042 durch Weberstedt nach Mülverstedt, dort im Zentrum links zum<br />

Parkplatz Fuchsfarm. Aus Osten: A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis Kreuz Erfurt, A 71<br />

Richtung Sömmerda bis AS 10 Erfurt-Gispersleben, Richtung Bad Langensalza,<br />

B 247 Richtung Mühlhausen, ab Schönstedt über L 2103 nach Mülverstedt.<br />

Orientieren: Freizeit in Thüringen Nr. 2: Nationalpark Hainich plus Baumkronenpfad,<br />

1:30.000, Artifex Kartenverlag, ISBN 978-3-932071-05-8, 3,95 Euro.<br />

Tourhöhepunkte Saugrabenweg<br />

Vom Wald aufs freie Feld<br />

Fuchsfarm: 1964 kam mit dem<br />

1<br />

militärischen Sperrbezirk das<br />

Ende der einstigen Fuchsfarm. Jetzt<br />

nutzen die Nationalpark-Ranger das<br />

Gebäude, um für die Wegepflege<br />

Material vorzubereiten.<br />

Brunstal: Besonders schöne<br />

2<br />

und alte Bäume stehen an<br />

den Hängen des Brunstals, das zu<br />

den Flächen des Weltnaturerbes<br />

zählt. Im Frühjahr beeindrucken<br />

am Waldboden Blütenteppiche aus<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Märzenbecher, auf die Buschwindröschen<br />

und Leberblümchen folgen,<br />

bis im Mai der Bärlauch kommt.<br />

Saugraben: Steppenartig offen<br />

3<br />

liegt die ehemalige Schießbahn<br />

aus Militärzeiten da und<br />

bietet weite Blicke ins Thüringer<br />

Becken. Ganz schön hell nach dem<br />

ganzen Wald!<br />

Am Zollgarten: „Fernrohre“<br />

4<br />

aus fantasievoll angemalten<br />

Holzskulpturen mit Guckloch bie-<br />

2 3 4 5 6 7<br />

ten schon einen Vorgeschmack auf<br />

den nur wenige Minuten entfernten<br />

Abenteuerspielplatz „Wildkatzenkinderwald“.<br />

Alternative Einstiegsmöglichkeit<br />

für den Saugrabenweg.<br />

Wildkatzenkinderwald: Neun<br />

5<br />

kunstvolle Spielunikate wie<br />

Kletterlabyrinth, Vogelnestschaukel<br />

und Kriechtunnelsystem verbinden<br />

Kunst mit Natur und Mensch. Die<br />

Großen entspannen auf Sitzgruppen,<br />

während die Kleinen toben.<br />

Germanischer Kultpfad: Acht<br />

6<br />

Kulteinrichtungen aus der<br />

germanischen Lebenswelt gibt es<br />

auf diesem 2,5 Kilometer langen<br />

Pfad zu entdecken. Also nicht<br />

erschrecken, wenn Gottheiten in<br />

Keulen- und Schwertform, Tierschädel<br />

oder Kultstangen plötzlich<br />

im Wald auftauchen. Diese sind<br />

Nachbildungen der Funde im<br />

„Opfermoor Oberdorla“, einer<br />

bedeutenden Fundstätte, die in der<br />

Nähe liegt.<br />

Hünenteich: An der romantischen<br />

Waldlichtung hört<br />

7<br />

man Frösche quaken und sieht<br />

Libellen übers Wasser schwirren.<br />

Von Mai bis Juni zieren gelbe<br />

Schwertlilien den Teich, der in<br />

einem ehemaligen Erdfall künstlich<br />

angestaut wurde.<br />

Adressen rund um<br />

den Hainich<br />

Einkehren: Am Saugrabenweg:<br />

Brotzeit Fuchsfarm (nur Mi-So),<br />

Triftchaussee, 99947 Mülverstedt,<br />

Tel.: 0163/8456480, www.fuchsfarmbrotzeit.de,<br />

Nov.-Ostern geschlossen.<br />

In der Nähe: Schill’s Schenke,<br />

Schenkengasse 1, 99947 Weberstedt,<br />

Tel.: 036022/96838, www.schillsschenke.de,<br />

Mo + Di geschlossen.<br />

Am Baumkronenpfad: Forsthaus<br />

Thiemsburg, Gastronomie und<br />

Herberge, 99947 Schönstedt-<br />

Alterstedt, Tel.: 03603/89569-0,<br />

www.forsthaus-thiemsburg.de<br />

Rangertipp: Landhotel und Gasthaus<br />

Zum Braunen Hirsch, Straße<br />

der Einheit 12, 99986 Kammerforst,<br />

Tel.: 036028/30114, www.hainich-hotel.de<br />

Übernachten: Hotel & Restaurant<br />

Zum Herrenhaus, Schlossstr. 10,<br />

99820 Hörselberg-Hainich OT<br />

Hütscheroda, Tel.: 036254/7200,<br />

www.hotel-zumherrenhaus.de<br />

Rennstieg-Hotel Rettelbusch und<br />

Waldgasthof Hainich Haus, Eichsfelder<br />

Str. 6, 99986 Kammerforst, Tel.:<br />

036028/30101, www.hotel-rettelbusch.de<br />

Hotel & Gaststätte Ammerscher<br />

Bahnhof, Ammerstr. 83–85, 99974<br />

Mühlhausen, Tel.: 03601/873132,<br />

www.ammerscherbahnhof.de<br />

Landferienhaus Pension Erika,<br />

Im Flarchen 81, 99974 Mühlhausen-<br />

Görmar, Tel.: 03601/441974, www.<br />

pension-erika-muehlhausen.de<br />

Komfortferienwohnungen<br />

Residenz am Kurpark, Grabenweg 5,<br />

99947 Bad Langensalza,<br />

Tel.: 03603/810051,<br />

www.residenz-am-kurpark.de<br />

Nationalpark-Infozentren:<br />

Nationalparkzentrum Thiemsburg<br />

und Baumkronenpfad, Tel.:<br />

03603/892464, 99947 Schönstedt-<br />

Alterstedt (fürs Navi: zwischen den<br />

Orten Craula und Zimmern), www.<br />

nationalpark-hainich.de Kammerforst<br />

– im Obergut, Straße der Einheit,<br />

99986 Kammerforst, Tel.: 03602/<br />

836893, Im Schlosshotel Behringen,<br />

Hauptstr. 97, 99947 Behringen, Lauter<br />

bach – in der Jugendherberge<br />

Harsberg, Tel.: 0369/24475375<br />

Wildkatzen auf der Spur: Seit April<br />

2011 hat das Wildkatzendorf Hütscheroda<br />

seine Pforten geöffnet. Eine Ausstellung<br />

rund um das Nationalpark-Wappentier,<br />

Schaugehege und Wanderweg mit<br />

Aussichtsturm: Wildtierland Hainich<br />

GmbH, Schlosstr. 4, 99820 Hörselberg-<br />

Hainich, OT Hütscheroda, Tel.:<br />

036254/865180, www.wildkatzendorf.de<br />

Geführte Wanderungen: Fach- und<br />

Erlebnisführungen, Exkursionen und<br />

Vorträge: NaturKommunikation,<br />

Claudia Wilhelm, Steingraben 5,<br />

99830 Falken, Tel.: 036923/80969,<br />

0171/3320746, www.naturkom.de<br />

Informieren: Hainichland,<br />

Tourismusverband der Thüringer<br />

Nationalparkregion e. V., Am<br />

Schloss 2, 99947 Weberstedt, Tel.:<br />

036022/980836, www.hainichland.de<br />

Tourist Information Thüringen,<br />

Postfach 900407, 99107 Erfurt,<br />

Tel.: 0361/37420, www.thueringentourismus.de<br />

64<br />

Spezial | 2015


Uckermark<br />

Naturpark Uckermärkische<br />

Seen<br />

Wasser prägt die sanft hügelige<br />

Eiszeitlandschaft im Nordosten<br />

Brandenburgs. Etwa 50 bis 100<br />

Kilometer nördlich von Berlin schützt<br />

der Naturpark Ucker märkische Seen<br />

die Heimat des Fischadlers. Zwischen<br />

Prenzlau und Templin taucht der<br />

Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />

in die wundervoll verträumte Welt<br />

aus Wasser und Wald ein.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 11 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3 Stunden<br />

Markierung: grüner Diagonalbalken<br />

und gelber Punkt<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: je ca. 110 Meter<br />

Höchster Punkt: 95 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Parkplatz Klostermühle,<br />

Mühlenweg, 17268 Boitzenburg<br />

Wegequalität: gut begehbare<br />

Waldwege<br />

Vom Tiergarten zum Schumellensee<br />

Kleiner Boitzenburger<br />

Auf dem Rundkurs „Kleiner Boitzenburger“ nehmen im Naturschutzgebiet Tiergarten mächtige<br />

Hudeeichen mit ausladenden Ästen den Blick gefangen. Durch den Carolinenhain geht es zum<br />

Schumellensee, der zu einem erfrischenden Bad in freier Natur einlädt.<br />

Der Kleine Boitzenburger verlässt<br />

den Weg vom Parkplatz Richtung<br />

Klostermühle 1 am Wegweiser<br />

„Tiergarten“ sofort nach links und<br />

folgt dem grünen Schrägbalken<br />

des Großen Rundwegs Tiergarten<br />

2 . Immer geradeaus passiert<br />

er den Rodelhang Weinberg zur<br />

Linken, die Hexenkiefer und die<br />

Raststelle Jägerplatz. Ein Stück<br />

weiter geradeaus führt ein kurzer<br />

Abstecher nach links zum Verlobungsstein<br />

3 . Entlang des Hangs,<br />

der bis 30 Meter zum Nordufer<br />

des aufgestauten Rinnsals Strom<br />

abfällt, setzt sich der Weg fort. An<br />

einer Wegmündung biegt der Tiergartenrundweg<br />

nach ganz rechts,<br />

quert über Hirschbrücke 4 und<br />

einen baumgesäumten Damm das<br />

Stromtal mit den Stauseen. Dann<br />

führt er am Rastplatz Karpfenteich,<br />

mehreren Abzweigen und wunderschönen<br />

Eichen vorbei, bevor er<br />

an einem Picknickplatz mit Blick<br />

aufs offene Feld den Tiergarten<br />

verlässt. Die Lindenallee leitet zur<br />

L 24/Wichmannsdorfer Straße. Auf<br />

der anderen Seite setzt sich der<br />

Kleine Boitzenburger rechts neben<br />

der Produktionsstätte des Boitzenburger<br />

Früchtezaubers fort zur L<br />

217/Herzfelder Str. und folgt dem<br />

Pfad etwas links versetzt gegenüber<br />

hinauf zum Löwentempel 5 , wo<br />

er auf den mit einem gelben Punkt<br />

markierten Rundweg Schumellensee<br />

trifft. Nach links überschatten<br />

stattliche Kastanien und Buchen<br />

den Weg zum Apollotempel mit<br />

herrschaftlichem Blick auf das<br />

Boitzenburger Schloss 6 . Der gelbe<br />

Punkt leitet nach links weiter<br />

durch den Carolinenhain, schwenkt<br />

hinter der Dachsgraben-Brücke<br />

rechts und erreicht an einigen<br />

Abzweigen vorbei „Dietlofs Lust“<br />

oberhalb des Krienkowsees 7 .<br />

Von hier sind es nur wenige<br />

Meter bergab zur Badestelle am<br />

Schumellensee 8 . Der Weg setzt<br />

sich zunächst am Ufer fort, steigt<br />

an, schlägt einen Rechtsbogen und<br />

folgt am nächsten Wegweiser dem<br />

Unterwegs auf dem<br />

„großen Bruder“<br />

Der „große Bruder“ des Kleinen<br />

Boitzenburgers ist die mit einem<br />

gelben Kreuz markierte Rundtour<br />

„Großer Boitzenburger“. Sie führt<br />

vom Naturschutzgebiet Tiergarten<br />

durch die hügelige Moränenlandschaft<br />

der Zerweliner Heide nach<br />

Naugarten und über Berkholz<br />

zurück und misst knapp 20 Kilometer.<br />

Auf einer alten Lindenallee<br />

geht es nach Zerwelin und vom<br />

Ufer des Naugartener Sees führt<br />

der Wanderweg durch den Garten<br />

des Landgasthofs Kokurin (www.<br />

hof-kokurin.de) – ein herrliches<br />

Fleckchen zum Übernachten<br />

in uckermärkischer Abgeschiedenheit.<br />

Weitere Infos: www.<br />

tourismus-uckermark.de/boitzenburger.html<br />

Spezial | 2015<br />

65


Der Osten<br />

Uckermark<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: RegionalBahn RB12 stündlich vom U-Bhf. Berlin-Lichtenberg<br />

nach Templin. Vom Berliner Hauptbahnhof mit RE/IC/S-Bahn-<br />

Verbindungen Richtung Stralsund nach Prenzlau (RB 22), VBB-InfoCenter<br />

Tel.: 030/25414141, www.vbbonline.de, www.bahn.de.<br />

Bus 503 Templin-Prenzlau über Boitzenburg, Mo–Fr 7–18 Uhr, Sa/So zusätzlich<br />

Anrufsammeltaxi, Tel.: 03987/700752, www.uvg-online.com<br />

Mit dem Pkw: A 11 Berlin–Stettin bis AS 8/Pfingstberg, weiter auf der L 24<br />

über Gerswalde und Haßleben nach Boitzenburg, kurz vor dem Ortsausgang<br />

rechts auf die Mühlenstraße bis zum Parkplatz.<br />

Orientieren: Rad-, Wander- und Freizeitkarte Uckermark, 1:75.000, Top-<br />

Stern Karte, Pietruska Verlag & Geo-Datenbanken GmbH, ISBN 978-3-<br />

934895-67-6, 4,90 Euro. Naturpark Uckermärkische Seen Ost, 1:50.000,<br />

Landesvermessung Brandenburg, ISBN 978-3-7490-4161-9, 5 Euro.<br />

Hinweis Fasanengarten nach links.<br />

Hinter der Fasanenbrücke 9 knickt<br />

er nach rechts, eröffnet dann nach<br />

links weite Blicke auf die Feldmark<br />

und hält sich an der Gabelung mit<br />

einem Asphaltweg rechts. Dann<br />

läuft er am Küchenteich vorbei<br />

und mündet bei einem Parkplatz<br />

auf Am Schmiedeberg. Dort<br />

rechts, sofort wieder rechts auf<br />

die Templiner Straße, an Marstall<br />

und Schloss vorbei geht es durch<br />

die Linkskurve, ein wenig bergauf,<br />

dann bei der Alten Gärtnerei<br />

links ab und am Ende rechts bis<br />

zum Wassersteig. Unmittelbar vor<br />

der etwas weiter links liegenden<br />

Brücke lenkt der Poetensteig rechts<br />

zurück zum Mühlenteich bei der<br />

Klostermühle 1 .<br />

Tourhöhepunkte<br />

Kloster, Schloss und Tempel<br />

Klostermühle und Ruine: Die<br />

1<br />

roten Backsteinmauern des<br />

1269 erbauten Zisterzienserinnen-<br />

Klosters dienen im Sommer dem<br />

„Theater zur Klosterruine Boitzenburg“<br />

als Kulisse.<br />

NSG Tiergarten: Jahrhundertelang<br />

weideten Bauern ihr<br />

2<br />

Vieh in dem Hutewald. Ohne Unterholz<br />

konnten einzelne Bäume<br />

ihre Kronen gewaltig entfalten.<br />

Verlobungsstein: Den 50-Tonnen-Findling<br />

ließen die von<br />

3<br />

Arnims zu einer Verlobung freilegen.<br />

Viele folgten dem Beispiel,<br />

gaben sich hier ihr Versprechen.<br />

Hirschbrücke: Ein Staudamm<br />

4<br />

überquert den „Strom“. Die<br />

eiszeitliche Schmelzwasserrinne<br />

entwässert im Naturschutzgebiet<br />

zur Ostsee und westlich des<br />

Schumellensees in die Nordsee.<br />

Löwentempel: So nennt der<br />

5<br />

Volksmund die Erbbegräbnisstätte<br />

der Familie von Arnim.<br />

Sandsteinlöwen wachen vor der<br />

halbrunden Anlage.<br />

Apollotempel und Boitzenburger<br />

Schloss: Von der säu-<br />

6<br />

lengetragenen Rotunde fällt der<br />

Blick hinunter auf das strahlend<br />

weiße Märchenschloss.<br />

Krienkowsee: Der überdachte<br />

Rastplatz mit Namen<br />

7<br />

„Dietlofs Lust“ lädt mit einem<br />

herrlichen Blick auf den tief<br />

unten gelegenen Krienkowsee zu<br />

Pause und Picknick ein.<br />

Schumellensee: Ein Naturbadeplatz<br />

lockt mit Stegen<br />

8<br />

und Sprungbrett ins klare Wasser<br />

des Schumellensees – wenigstens<br />

für ein Fußbad!<br />

Baumhochzeit an der Fasanenbrücke:<br />

Ein ungleiches<br />

9<br />

Paar findet sich hinter der Fasanenbrücke<br />

links: Buche und Eiche<br />

umarmen sich innig.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9<br />

Lohnenswertes<br />

am Wegesrand<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Wirtshaus Zur<br />

Klostermühle, Mühlenweg 5, 17268<br />

Boitzenburger Land, Mo Ruhetag, Tel.:<br />

039889/86960, www.zurklostermuehle.de<br />

Restaurant & Hotel<br />

Schloss Boitzenburg, Templiner<br />

Straße 13, 17268 Boitzenburger Land,<br />

Tel.: 039889/50930, www.schlossboitzenburg.de<br />

Marstall Boitzenburg:<br />

Kaffeerösterei, Schokoladenmanufaktur,<br />

Templiner Straße<br />

5, 17268 Boitzenburger Land, Tel.:<br />

039889/509094, www.marstallboitzenburg.de<br />

In der Umgebung: Hof Kokurin:<br />

Restaurant, Zimmer, Badestrand,<br />

Bootssteg und Grillplatz, Mo.<br />

Ruhetag, Dorfstraße 32, Naugarten;<br />

17291 Nordwestuckermark, Tel.:<br />

039852/47630, www.hof-kokurin.de<br />

Café Eigen-Art: FeWos, Café und<br />

Patchwork, Dorfstr. 10, 17268 Boitzenburger<br />

Land OT Wichmannsdorf, Tel.:<br />

039889/307, www.cafe-eigenart.de,<br />

nur Fr, Sa, So und feiertags oder<br />

nach Absprache. Haus Lichtenhain:<br />

FeWos und Apfeldelikatessen von<br />

Daisy Gräfin von Arnim, Lichtenhain<br />

25, 17268 Boitzenburger Land, OT<br />

Lichtenhain, Tel.: 039889/8250, www.<br />

haus-lichtenhain.de, www.schlafenwie-die-grafen.de,<br />

Jan/Feb/März sowie<br />

So geschlossen.<br />

Natur entdecken: Thomas<br />

Volpers, Rund UM Natur – Natur-<br />

Expeditionen in der Uckermark,<br />

Tel.: 03985/3287, 0162/1772386,<br />

www.um-natur.de<br />

Geführt wandern: Natur- und<br />

Kulturerlebnistouren rund um<br />

Boitzenburg und in der Uckermark,<br />

Arno Schimmelpfennig, Tel.:<br />

0176/20697908, 039889/704001<br />

www.uckermarksafari.de<br />

Unterwegs in der Uckermark:<br />

Uckermarkshuttle: an Wochenenden<br />

und feiertags Rundkurs über Templin,<br />

Prenzlau, Schwedt und Angermünde,<br />

mit anknüpfenden Wanderungen.<br />

Wochenendkarte 18,90 Euro,<br />

www.vbb-online.de<br />

Informieren: tmu Tourismus<br />

Marketing Uckermark GmbH,<br />

Stettiner Str. 19. 6, 17291 Prenzlau,<br />

Tel.: 03984/835883, www.tourismusuckermark.de<br />

Besucherzentrum<br />

Naturpark Uckermärkische Seen,<br />

Zehdenicker Straße 1, 17279 Lychen,<br />

Tel.: 039888/64530, www.<br />

tourismus-uckermark.de<br />

66<br />

Spezial | 2015


SICHERHEIT, DIE PASST<br />

SERIE E OnTop<br />

ABS ® LAWINENAIRBAG SYSTEM<br />

DEUTER ALPINE BACK SYSTEM<br />

Andreas Dick<br />

www.deuter.com<br />

Offizieller Ausrüster des Verbands der Deutschen Berg- und Skiführer


Der Süden<br />

Frankenwald<br />

Fränkisches Weinland<br />

Nürnberger Land<br />

Fränkisches Seenland<br />

Erding<br />

Feldbergsteig<br />

Südschwarzwald<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

Starnberger See<br />

Tegernsee-Region<br />

© AVTG/istockphoto.com<br />

68<br />

Spezial | 2015


Der Süden<br />

Spezial | 2015<br />

69


Der Süden<br />

Zwischen Genuss<br />

und Gipfeln<br />

Wer hoch hinaus will, den zieht‘s in den Süden. Klar, denn nur hier gibt es die Gipfel und die<br />

Aussichten, die es bis auf die Postkarten schaffen. Dazu saftige Almen und Wiesen, die klare<br />

Luft, saubere Seen, Bäche und Brotzeit! Doch auch der Schwarzwald und Franken haben einiges<br />

zu bieten für Wanderer, und das sowohl hinsichtlich Natur- als auch kulinarischem Genuss!<br />

Und vom Feldberg aus ist – bei gutem Wetter – sogar der Alpenblick inklusive …<br />

Zugegeben: Für viele ist und bleibt der Gipfel das Non-plus-<br />

Ultra einer Wanderung. Und davon hat der Süden einige zu<br />

bieten. Doch vielleicht muss es nicht gleich die Zugspitze<br />

– mit 2.962 Metern über Normalhöhennull der höchste Berggipfel<br />

Deutschlands – sein?<br />

Der Feldbergsteig im Schwarzwald zum Beispiel führt über<br />

und um Deutschlands höchsten Mittelgebirgsgipfel und bietet Abwechslung<br />

vom ersten bis zum letzten Schritt: Aussichten bis in<br />

die Alpen, Weidfelder, Blaubeeren, wilde Steilstücke,<br />

der verträumte Feldsee und: Auerhühner! Wer findet<br />

Anton Auerhahn? Etwa 2.400 Kinderschritte<br />

lang führt der Wichtelpfad durch den Auerhahnwald.<br />

Entlang der 1,8 Kilometer hilft Velt, der<br />

Feldberg-Wichtel, dem Postboten Ferdinand,<br />

Anton Auerhahn zu finden. An zwölf<br />

Stationen mit Wichtelhäusern,<br />

Kletterbäumen, Riesenhörrohr,<br />

Hochsitz und Fuchsbau suchen sie,<br />

bis sie ihn im Wichteldorf finden.<br />

Vor allem Kinder zwischen fünf und<br />

zehn Jahren können ihnen dabei helfen<br />

und herausfinden, was in dem Brief für<br />

Anton geschrieben steht.<br />

Zwischen Starnberger See und Edersee finden Sie dann<br />

aber echtes Alpenflair. Wo die junge Sisi einst ausritt und sich<br />

später mit dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. traf – der<br />

Starnberger See ist reich an Geschichte. Hier heißt es wandern,<br />

baden, Boot fahren – und Blicke bis zu den Alpen genießen.<br />

Knorrige Eichen-Buchenwälder krallen sich an die Hänge des<br />

Hagensteins, der „Loreley des Edertals“. Die Altbuchenbestände,<br />

naturnahen Blockwälder und Bachschluchten auf dem Weg zum<br />

Ringelsberg zählen zum Tafelsilber des zum Welterbe gekürten<br />

Nationalparks Kellersee.<br />

Tegernsee, Schliersee, Spitzingsee – wahre Naturschönheiten<br />

bestaunt man in der Alpenregion Tegernsee Schliersee vornehmlich<br />

aus der Vogelperspektive. Die gute Nachricht für alle Städter:<br />

Schon 600 Höhenmeter reichen zum 360-Grad-Panoramablick<br />

aus. Und ist das Dörfchen Kreuth schon ein Urlaubsidyll, dann<br />

übertrifft das Kreuther Wildbad<br />

diese Erwartungen noch um<br />

einiges. Durch winterlichen<br />

Nadelwald und an klaren<br />

Bergflüssen vorbei folgt der<br />

Weg herrschaftlichen Spuren.<br />

Steter Begleiter im Süden<br />

Deutschlands: Eine deftige<br />

Brotzeit und natürlich ein kühles<br />

Bier. Kaum jemand versteht<br />

es so gut, Natur- mit kulinarischem<br />

Genuss zu verbinden wie die Bayern.<br />

Oder doch? Schauen Sie mal nach Franken!<br />

Wer noch nicht im Fränkischen Weinland unterwegs war, weiß<br />

nicht, wie gut es die Franken haben, die zwar politisch zu Bayern<br />

gehören, aber eben einfach keine sind! Und auch hier hat es die<br />

Natur in sich: Steige und Pfade alpinen Charakters balancieren<br />

zum Beispiel an den Felshängen des Höllentals entlang. Die<br />

Schlucht soll sich aufgetan haben, als der Teufel wütend mit seinem<br />

Pferdefuß aufstampfte. Wenn das nicht mal Inspiration liefert<br />

für einen Kurztripp ins Frankenland!<br />

© Natbasil/istockphoto.com<br />

70<br />

Spezial | 2015


Frankenwald<br />

Abenteuer<br />

Höllental<br />

Der Vorhof zur Hölle befindet<br />

sich in der Grenzregion zwischen<br />

Bayern und Thüringen und<br />

erfrischt mit angenehmer Kühle<br />

an den Ufern der Selbitz.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 13 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: jeweils ca. 350 m<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />

anspruchsvoll<br />

Höchster Punkt: 623 m<br />

Markierung: Frankenweg (4,5 km),<br />

US 11 (3,5 km), Frankenweg<br />

(1 km), US 14 (2,5 km), US 34<br />

(1 km), Rennsteig (0,5 km)<br />

Beste Wanderzeit:<br />

April bis Ende Oktober<br />

Start und Ziel: Wanderparkplatz<br />

Selbitzbrücke Untereichenstein<br />

(bei Blankenstein)<br />

Wegequalität: abwechslungsreich,<br />

viele Pfade, teilweise alpin<br />

Auf Mephistos Spuren<br />

Durch Himmel & Hölle<br />

Steige und Pfade alpinen Charakters balancieren an den Felshängen des Höllentals entlang.<br />

Die Schlucht soll sich aufgetan haben, als der Teufel wütend mit seinem Pferdefuß aufstampfte.<br />

Tafeln am Felsenpfad erklären, wie eine unterirdische Gewalt das Gestein Diabas formte.<br />

Vom Parkplatz an der Selbitzbrücke<br />

in Untereichenstein (1)<br />

führt der Frankenweg auf einem<br />

Asphaltweg aufwärts. Vor dem<br />

gelben Haus knickt er links<br />

auf einen Graspfad, steigt am<br />

Waldrand empor und mündet in<br />

einen Forstweg. Nach rechts kurvt<br />

er zum Abzweig beim Wiedeturm<br />

(2), wo er der rechten Gabel folgt.<br />

Links öffnet sich ein weiter Blick,<br />

und hinter ein paar Häusern biegt<br />

der Frankenweg rechts auf einen<br />

Schotterweg Richtung König<br />

David. An der nächsten Kreuzung<br />

geht es vor der Schutzhütte rechts<br />

am Gasthaus Hirschsprung vorüber,<br />

vor dem Wanderparkplatz<br />

am Haselhügel links auf den Waldweg,<br />

der auf den Kanzelweg trifft.<br />

Der Frankenweg wendet sich nach<br />

rechts, steigt auf dem nächsten<br />

links abzweigenden Pfad an, fällt<br />

wieder etwas ab und erreicht die<br />

Aussichtsplattform König David<br />

(3). Am anderen Ende verläuft<br />

der Pfad weiter abwärts bis zu<br />

einer Hangkante mit Bank und<br />

Aussicht, wo links ein Abstecher<br />

steil hinunter zum Hirschsprung<br />

(4) führt (ca. 400 Meter, Trittsicherheit<br />

erforderlich!). Der rechte<br />

Pfad schlängelt sich zum Uferweg<br />

an der Selbitz hinunter. Nach<br />

links leitet der Röhrensteig (US 11)<br />

Richtung Hölle. Beim Jungfernsteg<br />

gesellt sich das Tropfensymbol<br />

vom Wassererlebnispfad hinzu<br />

und weist an der nächsten Gabelung<br />

halblinks nach oben, wo<br />

sich der Weg über die Röhren der<br />

Wasserleitung (5) recht eben auf<br />

halber Höhe am felsigen Hang entlangschlängelt.<br />

Am Ende geht es<br />

auf dem Pfad links der Schotterzufahrt<br />

zu einem Parkplatz und bis<br />

zur Humboldtstraße in Hölle (6),<br />

die rechts die Selbitz überquert.<br />

Hinter der Brücke führt der erste<br />

Rechtsabzweig mit dem Frankenweg<br />

– diesmal in umgekehrter<br />

Richtung – auf Schotter zurück<br />

ins Höllental. Hinter dem Abzweig<br />

nach Bad Steben und kurz vor<br />

einem Picknickplatz mit Schutzhütte<br />

am Selbitzufer steigt links<br />

der Felsenpfad US 14 auf, windet<br />

sich mit dem geologischen Erlebnispfad<br />

über Leitertreppen an den<br />

Varietäten des Vulkangesteins (7)<br />

vorbei, kreuzt einen Grasweg (Erlebnispfad<br />

knickt links ab), nimmt<br />

noch ein paar Stufen, mündet in<br />

einen breiteren Grasweg und folgt<br />

diesem nach rechts. Bei einem<br />

Wegweiser verlässt der Felsenpfad<br />

Himmlische Wohltat<br />

Wer sich mit müden Wanderfüßen<br />

dahinschleppt, fühlt sich nach<br />

einem Besuch in der Therme<br />

Bad Steben wie neugeboren und<br />

schwebt förmlich nach Hause. Bei<br />

der einzigartigen Quellenkombination<br />

wirken Radon, Kohlensäure<br />

und Naturmoor als natürliche<br />

Heilkräfte: entzündungshemmend,<br />

gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd<br />

und schmerzstillend.<br />

Ein Außenströmungskanal mit<br />

Duftgrotte verbindet Klangduschen<br />

und Resonanzturm im<br />

Pavillon des Hörens mit Schiefer-<br />

Dampfgrotte und Wasserfall-<br />

Duschen im Pavillon des Fühlens.<br />

Gipfel der Entspannung ist der<br />

Wellness-Dome: Maulaffenbecken,<br />

Sand-Loggia und Sole-Lagune entspannen<br />

nicht nur die Muskeln,<br />

sie lindern auch Hautreizungen<br />

und befreien die Atemwege.<br />

www.therme-bad-steben.de<br />

Spezial | 2015<br />

71


Der Süden<br />

Frankenwald<br />

Das Wahr zeichen<br />

über dem Höllental<br />

erinnert an den<br />

mutigen Hirsch, der<br />

sich angeblich bei<br />

einer Jagd durch<br />

einen Sprung in die<br />

Tiefe rettete.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen mit dem Pkw: über A9, bei Abfahrt 31 (Berg/Bad Steben) links<br />

auf die St 2692, in Berg rechts in die Inastraße, zweite Straße rechts auf<br />

die St 2198 (Hirschberger Str.), nach 1,7 km bei HO8 (Von-Schönfeld-Straße)<br />

links halten. Nach ca. 7,2 Kilometern liegt auf der linken Seite der Wanderparkplatz<br />

Unter eichenstein.<br />

Mit Bus und Bahn: aus Richtung Bayern auf der Strecke Hof–Bad Steben<br />

bis zum Bahnhof Höllenthal (ca. 400 Meter bis zum Weg); aus Richtung<br />

Thüringen kommend von Saalfeld bis zum Bahnhof Blankenstein; vom<br />

1. Mai bis 3. Oktober samstags und sonntags RBO Tälerlinie, Radlerbus<br />

oder Regionalbus 6349 Höllentallinie. Fahrpläne und weitere Infos unter<br />

www.frankenwaldmobil.de<br />

Orientieren: Bad Steben, Wanderkarte 1:35.000, Fritsch-Landkartenverlag,<br />

ISBN 9783861161035, 2010, 4,85 Euro.<br />

US 14 den Weg schräg nach rechts<br />

hinunter zu einem hangparallelen<br />

Weg, der beim Abzweig zum<br />

Besucherbergwerk (150 Meter)<br />

Friedrich-Wilhem-Stollen (8) die<br />

Straße erreicht. Der US 34 führt<br />

zum Naturpark-Infozentrum im<br />

ehemaligen Bahnhof Lichtenberg,<br />

am Gasthof Blechschmidtenhammer<br />

vorbei, auf dem Fußweg über<br />

die Muschwitz und via Kolonnenweg<br />

bis zur Straße, wo er links<br />

über die Bayerische Straße zum<br />

Rennsteig in Blankenstein gelangt.<br />

Dieser lässt das Denkmal „Der steinerne<br />

Rennsteig wanderer“ hinter<br />

sich, quert bei den Schranken<br />

die Gleise, läuft am Terrassencafé<br />

Wanderstützpunkt vorbei<br />

hinunter zur Selbitz und nach<br />

rechts zurück zur Brücke beim<br />

Parkplatz (1).<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Vom König David hinunter zur Selbitz<br />

Drehkreuz des Wanderns:<br />

1<br />

In Untereichenstein und<br />

Blankenstein treffen an der Selbitz<br />

mit Rennsteig, Frankenweg,<br />

Fränkischem Gebirgsweg und<br />

Blauem Kammweg renommierte<br />

Fernwanderwege aus verschiedenen<br />

europäischen Mittelgebirgen<br />

zusammen.<br />

Wiedeturm: „Zur Bewunderung<br />

der Werksanlagen und<br />

2<br />

des Umlandes“ ließ Anton Wiede<br />

1903 zum 20. Geburtstag seiner<br />

Papierfabrik Rosenthal auf dem<br />

Wolfstein einen Turm errichten.<br />

Wer die 75 Stufen erklimmt,<br />

schaut über Höllen-, Muschwitzund<br />

Saaletal sowie zur Burgruine<br />

Lichtenberg.<br />

König David: An einem<br />

3<br />

Steilhang 170 Meter über der<br />

Talsohle gibt der Aussichtspunkt<br />

den Blick über das Höllental bis<br />

zum höchsten Frankenwälder,<br />

dem Döbraberg (794 Meter), frei.<br />

Hirschsprung: Unterhalb<br />

4<br />

des König David setzt das<br />

holzgeschnitzte Wahrzeichen des<br />

Höllentals auf einem Diabas-<br />

Felsturm zum Sprung an.<br />

Röhrensteig: Am Ausgleichsbehälter<br />

des Kraftwerks<br />

5<br />

endet die unterhalb des Röhrensteigs<br />

verlegte, knapp zwei Kilometer<br />

lange Rohrleitung. Seit über<br />

100 Jahren schlängelt sie sich am<br />

steilen, felsigen Höllentalhang<br />

entlang.<br />

Hölle: Ein Abstecher nach<br />

6<br />

links erfrischt höllisch: Auf<br />

Knopfdruck pumpt ein Brunnen<br />

kohlensäurehaltiges Mineralwasser<br />

aus einer Heilquelle nach oben.<br />

Felsenpfad: Betonähnlich,<br />

7<br />

kissenförmig, säulenartig –<br />

so formenreich kommt der Diabas-<br />

Fels im Höllental daher. Tafeln am<br />

geologischen Erlebnispfad erklären,<br />

wie die Varietäten aus Lava<br />

und Magma entstanden sind.<br />

Friedrich-Wilhelm-Stollen:<br />

8<br />

Ab 1793 ließ der Naturforscher<br />

Alexander von Humboldt<br />

den 975 Meter langen Entwässerungsstollen<br />

zum Erzbergbau<br />

vorantreiben. Heute ist er für<br />

Besucher zugänglich.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Frankenwald<br />

erleben<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Am Wegesrand: Gasthaus Hirschsprung,<br />

Eichenstein 18, 95118 Issigau,<br />

Tel.: 09288/1732. Friedrich-Wilhelm-<br />

Stollen, Gasthaus & Pension, Friedr.-<br />

Wilh.-Stollen 1, 95192 Lichtenberg, Tel.:<br />

09288/216, 0170/6450481, Mi. ab 14<br />

Uhr + Do. geschlossen, www.friedrichwilhelm-stollen.de<br />

Gasthof Pension<br />

Blechschmidtenhammer, 95192<br />

Lichtenberg, Tel.: 09288/487, Mo. geschlossen,<br />

Terrassencafé Wanderstützpunkt<br />

am Selbitzplatz, Schulstraße,<br />

07366 Blankenstein, Tel.: 0151/11661248<br />

(Bildergalerie/Dokumentation des Mauerfalls,<br />

Infomaterial und thüringische<br />

Rostbratwürste). In der Umgebung:<br />

Relaxa Hotel Bad Steben****,<br />

Badstraße 26–28, 95138 Bad Steben,<br />

Tel.: 09288/720, www.relexa- hotels.<br />

de Villa Siegfried***, Hotel garni,<br />

Hemplastraße 7, 95138 Bad Steben,<br />

Tel.: 09288/1607, www.villa- siegfried.<br />

de. Schloss Issigau, Altes Schloss 3,<br />

95188 Issigau, Tel.: 09293/7173, www.<br />

schloss-issigau.de Gasthaus Rennsteig,<br />

Lobensteiner Straße 3, 07366 Blankenstein,<br />

Tel.: 036642/22230, www.<br />

gasthaus-rennsteig.de<br />

Frankenwald-Küche: Bürgerstuben,<br />

Badstraße 24, 95138 Bad Steben,<br />

Tel.: 09288/1666, www.gasthausbuergerstuben.de<br />

Restaurant<br />

Harmonie, Schloßberg 2, 95192<br />

Lichtenberg, Tel.: 09288/246, www.<br />

harmonie-lichtenberg.com<br />

Wanderungen planen: Frankenwaldverein<br />

e. V., Karlsgasse 7, 95119<br />

Naila, Tel.: 09282/3646, www.frankenwaldverein.de<br />

mit Online-Tourensuche<br />

und Wegbeschreibungen.<br />

Entspannen: Bayerisches Staatsbad<br />

Bad Steben, Badstr. 31, 95138<br />

Bad Steben, Tel.: 09288/960-0, www.<br />

bad-steben.de<br />

Anschauen: Besucherbergwerk<br />

Friedrich-Wilhelm-Stollen (s. o.)<br />

Deutsch-Deutsches Museum,<br />

Mödlareuth 13, 95183 Töpen, Tel.:<br />

09295/1334, www.moedlareuth.de<br />

Burg Lauenstein, Burgstr. 3, 96337<br />

Ludwigsstadt, Tel.: 09263/400, www.<br />

schloesser.bayern.de Flößermuseum,<br />

Kirchplatz 3, 96364 Marktrodach-<br />

Unterrodach, Tel.: 09261/60310,<br />

www.floessermuseum.de<br />

Informieren: Frankenwald Tourismus,<br />

Adolf-Kolping-Straße 1, 96317<br />

Kronach, Tel.: 09261/6015-17,<br />

www.frankenwald-tourismus.de,<br />

www.wandern-im-frankenwald.de<br />

72<br />

Spezial | 2015


Fränkisches Seenland<br />

Wiesen, Auen und<br />

die sieben Seen<br />

Das Fränkische Seenland südlich<br />

von Nürnberg umfasst sieben künstlich<br />

angelegte Seen. Einer davon, der<br />

Altmühlsee, verbindet Tourismus<br />

und Naturschutz: Die eine Hälfte<br />

– das rund 200 Hektar große Naturschutzgebiet<br />

Vogelinsel – gehört den<br />

Tieren und Pflanzen, die andere den<br />

Menschen. Neben den artenreichen<br />

Feuchtwiesen und idyllischen<br />

Dörfern gibt es auch sonst vieles zu<br />

entdecken.<br />

<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 1,6 Kilometer<br />

Dauer: ca. 30 Minuten<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Steigung/Gefälle: weniger als 10 Meter<br />

Höchster Punkt: 416 Meter<br />

Beste Wanderzeit: April bis Mai<br />

Start/Ziel: LBV-Infohaus in<br />

91735 Muhr am See<br />

Wegequalität: feste Kieswege<br />

Ein Rundgang über die Vogelinsel<br />

Mosaik der bunten Biotope<br />

Obwohl man von „der“<br />

Vogelinsel spricht, ist dieses<br />

Naturparadies in Wirklichkeit<br />

ein Sammelsurium<br />

von Lebensräumen, die nur<br />

zum Teil begehbar sind. Der<br />

Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet<br />

bietet jedoch<br />

ungestörte Einblicke und<br />

weitreichende Ausblicke.<br />

Los geht es am Fichtenweg im<br />

Örtchen Muhr am See. Das<br />

Infohaus des Landesbundes für<br />

Vogelschutz in Bayern (LBV) bietet<br />

erste Informationen über den See<br />

und seine Bewohner. Von dort<br />

verläuft der Weg geradeaus über<br />

die Altmühl auf den See zu. Kurz<br />

danach führt ein Wiesenpfad nach<br />

rechts, parallel zum Seeufer. Über<br />

diesen gelangt man direkt zur<br />

langen Holzbrücke, die – entlang<br />

mehrerer Schautafeln zur Entstehung<br />

des Sees – direkt auf die<br />

Vogelinsel führt. Vorsicht, ab hier<br />

befindet man sich im eigentlichen<br />

Naturschutzgebiet. Auf der<br />

Zugangsbrücke 1 hat man bereits<br />

erste Ausblicke auf die Insel,<br />

rechts auch auf den Biberbau, und<br />

natürlich bietet sich hier schon<br />

die erste Möglichkeit, anfliegende<br />

Vögel zu beobachten. Nach der<br />

Brücke geht es links auf den Rundpfad,<br />

an der nächsten Gabelung<br />

hält man sich wieder links. Eine<br />

Holzbrücke führt über zahlreiche<br />

Tümpel und Schilfbestände. Die<br />

nächste Gabelung links führt dann<br />

zum hölzernen Aussichtsturm 2 ,<br />

der einen schönen Überblick über<br />

das Naturschutzgebiet ermöglicht.<br />

Danach geht es links weiter bis zur<br />

übernächsten Brücke, auf deren<br />

linker Seite man nun Ausblick<br />

auf eine Sukzessionslandschaft 3<br />

hat, in der neues Land entsteht.<br />

Die nächste Abzweigung führt<br />

uns links schließlich zur letzten<br />

Brücke. Kurz davor kann man<br />

links am Seeufer den Biberbau<br />

4 aus der Nähe betrachten – den<br />

Weg aber bitte nicht verlassen.<br />

Nach der Brücke verlässt man die<br />

Vogelinsel wieder links über die<br />

große Brücke aufs „Festland“. Dort<br />

hält man sich rechts, an der nächsten<br />

Gabelung geht es dann nach<br />

links zurück zum Ausgangspunkt,<br />

dem LBV-Infohaus.<br />

Vogelfreundlich<br />

reisen und genießen<br />

Der Reiseanbieter „birdingtours“<br />

hat sich auf ornithologische<br />

Reisen spezialisiert. Die erfahrenen<br />

und ortskundigen Reiseleiter<br />

nehmen dabei höchste Rücksicht<br />

auf Schutzgebiete und unterstützen<br />

Vogelschutzprojekte. Um die<br />

Erkundungen umwelt- und sozialverträglich<br />

zu gestalten, konzentriert<br />

sich der Reiseanbieter zudem<br />

auf örtliche, familiengeführte<br />

Betriebe und wird vom Naturschutzbund<br />

(NABU) unterstützt.<br />

www.birdingtours.de<br />

Spezial | 2015<br />

73


Der Süden<br />

Fränkisches Seenland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Muhr am See hat einen eigenen Bahnhof und liegt an der<br />

Bahnlinie Treuchtlingen-Würzburg. Genaue Infos unter www.bahn.de<br />

Mit dem Pkw: Von Hamburg aus über die A 7 Richtung München/Würzburg. Von<br />

Köln über die A 3 Richtung Frankfurt/Main, dann Richtung Nürnberg. Bei Kreuz<br />

Feuchtwangen auf die A 6 Richtung München/Nürnberg wechseln. Von Osten auf<br />

der A 9 Richtung München, dann der E 45 folgen und auf die A 6 Richtung Heilbronn<br />

wechseln. Bei Ausfahrt Ansbach über die B 13 Richtung Gunzenhausen,<br />

dann Beschilderung Muhr am See folgen. Von Süden auf die A 9 Richtung Nürnberg,<br />

dann auf der E 45 bis Ausfahrt Greding. Hier zunächst der Beschilderung<br />

Richtung Thalmässing, später Richtung Gunzenhausen bis Muhr am See folgen.<br />

Orientieren: Wanderkarte „Fränkisches Seenland“, 1:35.000, Fritsch Landkarten-<br />

Verlag, ISBN 3861161753, 6,10 Euro. Rad- und Wanderkarte „Altmühlsee -Brombachsee“,<br />

1:50.000, Publicpress, ISBN 3899203569, 4,95 Euro.<br />

Weitere Vogelparadiese in Mittelfranken<br />

Das Wiesmet: Das riesige Feuchtwiesengebiet nordwestlich des Altmühlsees<br />

lockt Vogelliebhaber mit zahlreichen Wiesenbrüter-Arten wie Großer Brachvogel,<br />

Bekassine, Kiebitz, Uferschnepfe, Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen<br />

und Grauammer. Viele durchziehende Vogelarten wie Kampfläufer und<br />

Goldregenpfeifer nutzen es als Zwischenstation.<br />

Der Naturpark Frankenhöhe: Wunderschöne, lichte Laubwälder und das<br />

größte Streuobstwiesengebiet der Welt rund um Burgbernheim bieten tolle<br />

Möglichkeiten für ornithologische Entdeckungen. Der große Artenreichtum<br />

beinhaltet neben fast allen Spechtarten auch Waldlaubsänger, Pirol und<br />

Heckenbraunelle sowie Trauer- und Halsbandschnäpper.<br />

Das Mohrhof-Weihergebiet: Zahlreiche mit Wegen verbundene Karpfenteiche<br />

bei Erlangen sind ein idealer Lebensraum für Schwarzhalstaucher, Silberreiher,<br />

verschiedene Watvögel, Rohr- und Feldschwirl, Teich- und Schilfsänger,<br />

aber auch für Zwergdommel, Trauerseeschwalbe, Ortolan und Seidenreiher.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Biberbau und Brachvogelschau<br />

Zugangsbrücke: Von hier aus<br />

1<br />

sind am Ufer und im Anflug<br />

bereits erste Vögel wie Haubentaucher,<br />

Kanadagänse, Blesshühner<br />

und Lachenten zu beobachten.<br />

Zudem bietet sie einen schönen<br />

Blick auf die Vogelinsel.<br />

Aussichtsturm: Weite Teile<br />

2<br />

der Insel sind von hier aus<br />

einsehbar: In Baumgruppen brüten<br />

Kormorane, auf abgestorbenen<br />

Bäumen lassen sich manchmal<br />

sogar Fischadler nieder. Das<br />

niedrige Buschwerk beherbergt<br />

Graureiher, die Schlickflächen<br />

verschiedene Watvögel wie Uferschnepfen<br />

oder Brachvögel. Auch<br />

Graugänse sind hier im Mai mit<br />

ihren Jungen zu finden.<br />

Sukzessionslandschaft: Aus<br />

3<br />

Ablagerungen von Erde und<br />

Pflanzenresten entsteht hier neues<br />

Land. Links sieht man dieses<br />

Phänomen deutlich an den vielen<br />

kleinen Inselchen, auf denen sich<br />

langsam immer mehr Pflanzen<br />

ansiedeln.<br />

Biberbau: Eine von drei<br />

4<br />

Biberfamilien, die am<br />

Altmühlsee leben, zeigt sich mit<br />

etwas Glück in der Abenddämmerung<br />

an ihrem Damm. Tagsüber<br />

wird der Biber gern mit der ähnlich<br />

aussehenden, aber kleineren<br />

Bisamratte verwechselt. Der Bauplatz<br />

am Altmühlsee ist ideal: Bei<br />

so geringer Strömung müssen die<br />

Biber keinen Staudamm bauen.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4<br />

Kaffee und Kultur<br />

rund um den See<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Gasthaus „Zum Hirschen“,<br />

fränkische Spezialitäten, Biergarten,<br />

Ansbacher Straße 4, 91735 Muhr<br />

am See, Tel.: 09831/3940,<br />

www.zumhirschen-muhr.de<br />

Pension „Goldener Adler“, Biergarten,<br />

große Auswahl fränkischer Weine,<br />

Kirchenstraße 21, 91735 Muhr am See,<br />

Tel.: 09831/3169,<br />

Eiscafé „La Dolce Vita“, Kirchenstr.<br />

10, 91735 Muhr am See, 24 italienische<br />

Eissorten, Tel.: 0178/3561876<br />

Café Zäh-Kiefer, durchgehend warme<br />

internationale Küche, Öffnungszeiten:<br />

Montag-Sonntag von 10:00 bis 24:00<br />

Uhr, Rosenau 8, 91735 Muhr am See,<br />

Tel.: 09831/613111<br />

Café Herzog, Café mit Terrasse, Frühstück,<br />

Snacks, Coffee-to-go, Stadelner<br />

Str. 11, 91735 Muhr am See, Tel.:<br />

09831/8830770, www.cafe-herzog.com<br />

Seegaststätte Schlungenhof, mit<br />

Sonnenterrasse, geöffnet Mitte März<br />

bis Oktober, Seestraße 19, 91710<br />

Gunzenhausen/Schlungenhof,<br />

Tel.: 09831/80505, www.seegasthofaltmuehlsee.de<br />

Campingplatz „Fischer Michl“,<br />

Seezentrum Wald, Nr. 4, 91710 Gunzenhausen,<br />

Tel.: 09831/2784 www.<br />

campingplatz-fischer-michl.de<br />

Campingplatz am Seezentrum<br />

Muhr am See mit Bootsverleih,<br />

Badestrand und Fahrrad verleih,<br />

Tel. 09831/508191,<br />

www.altmuehlsee.de<br />

Informieren: Touristbüro Muhr<br />

am See, Schlossstr. 4, 91735 Muhr<br />

am See, Tel.: 09831/890370, geöffnet<br />

April bis Oktober von 9:30 bis 12:30<br />

Uhr, www.muhr-am-see.de<br />

Erleben: Ausstellung „Lebensraum<br />

Altmühlsee – Faszination<br />

Vogelzug“ und Umweltbibliothek im<br />

LBV-Informationszentrum, Schlossstr.<br />

2, 91735 Muhr am See, Tel.:<br />

09831/4820, geöffnet 15.3. bis 30.4.<br />

täglich 10:00 bis 17:00 Uhr, 1.5. bis<br />

31.10. Do., So. und feiertags 13:00 bis<br />

15:30 Uhr, www.lbv.de/Altmuehlsee<br />

Museum für Ur- und Umwelt Muhr<br />

am See, geöffnet 1.7. bis 31.8. Mi., Do.<br />

und Fr. von 9:00 bis 12:00 und 14:00<br />

bis 17:00 Uhr, Bahnhofstr. 4, 91735<br />

Muhr am See, Tel.: 09831/7938<br />

Inspirieren und buchen: birdingtours,<br />

Spezialist für ornithologische<br />

Reisen, Franz-Hess-Str. 4, 79282<br />

Ballrechten, Tel.: 07634/5049845, Fax:<br />

07634/5049849, www.birdingtours.de<br />

74<br />

Spezial | 2015


Erding<br />

3<br />

Siglfing<br />

Gewerbegebiet<br />

Erding-Nordwest<br />

ST. PAUL<br />

Erding erkunden<br />

Typ: Rundweg<br />

Länge: 11,4 Kilometer<br />

Dauer: ca. 2 Stunden (mit Führung<br />

ca. 6 Stunden)<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Steigung/Gefälle: höchster Punkt<br />

492 Meter, niedrigster 458 Meter<br />

Beste Zeit: ganzjährig<br />

Start: Therme Erding<br />

Ziel: Marktplatz Erding<br />

Wegequalität: gut begehbare<br />

Feldwege oder Asphalt<br />

Basispyramide<br />

Wasserkraftwerk<br />

NOTZING<br />

Kempfing<br />

Eching<br />

2<br />

Mittlere Isar Kanal<br />

AUFKIRCHEN<br />

Stammham<br />

Werndlfing<br />

Ziegelstatt<br />

Itzling<br />

Gewerbegebiet<br />

Erding-West<br />

KLETTHAM<br />

Hl. Blut<br />

S<br />

1<br />

Therme Erding<br />

Gewerbegebiet rḏing<br />

e<br />

Erding-Südwest<br />

4<br />

St. Johann<br />

Z<br />

Hl. Geist K.<br />

ERDING<br />

Sempt<br />

Schöner<br />

Turm<br />

Museum<br />

ALTENERDING<br />

Quer durchs Erdinger Land<br />

Im Namen der Beschaulichkeit<br />

Wandern durch flaches Land und unter grenzenlosem Himmel: Aus Erding und seinem<br />

Umland spricht nicht mehr und nicht weniger als die Liebe zur Beschaulichkeit. Im<br />

traditionsreichen Weißbiergenuss findet sie ihren Höhepunkt.<br />

Die Tour lässt sich hervorragend<br />

mit einem entspannenden Saunagang<br />

in der Therme Erding 1 ,<br />

unserem Startpunkt, verknüpfen.<br />

Von dort aus geht es quer über<br />

den angeschlossenen großen<br />

Parkplatz linker Hand am hinteren<br />

Teil des Gebäudes vorbei<br />

und sofort auf einen zunächst<br />

asphaltierten Feldweg. Nun<br />

folgt eine abwechslungsreiche<br />

Erdinger Bräu<br />

Eine Brauereiführung ist immer<br />

eine gute Idee. Neben Firmen können<br />

auch Privatpersonen auf der<br />

unterhaltsamen und informativen<br />

Reise durch die Welt von „Erdinger<br />

Weißbier“ den Werdegang vom<br />

Rohstoff bis zum fertigen Produkt<br />

kennenlernen. Direkt im Anschluss<br />

Wegführung durch Feld und<br />

Wiesen, wobei es an Beschilderungen<br />

mangelt. Da man jedoch<br />

kilometerweit sehen kann, fällt<br />

die Orientierung nicht schwer.<br />

Im Zweifel führt einen der unübersehbare<br />

Mittlere-Isar-Kanal,<br />

der mit sieben Wasserkraftwerken,<br />

darunter das Kraftwerk<br />

Aufkirchen 2 , eine Kraftwerkstreppe<br />

bildet, um das Gefälle<br />

an die Führung werden bei einer<br />

Brotzeit die verschiedenen Sorten<br />

„Erdinger Weißbier“ probiert. Die<br />

Teilnahme kostet 12,00 Euro/<br />

Person, Sonn- und Feiertagsführungen<br />

15,00 Euro/Person.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.erdinger.de<br />

von insgesamt 109 Metern<br />

zur rein ökologischen Stromerzeugung<br />

zu nutzen. Ab dem<br />

Kraftwerk führt der Weg durch<br />

schmale Feldwege an zwei großen<br />

Industrie- und Gewerbegebieten<br />

vorbei, die die Aussicht<br />

leicht einschränken. Auf halbem<br />

Weg zwischen Kraftwerk<br />

und Erdinger Weißbräu 3 geht<br />

es leicht bergab. Das riesige<br />

Brauereigelände kann man<br />

kaum übersehen, der Eingang<br />

für Besucher (dort beginnt auch<br />

die Führung) befindet sich im<br />

Südwesten. Anschließend geht<br />

es in die Altstadt von<br />

Erding 4 . In der „Langen<br />

Zeile“ finden sich neben der<br />

Brauereigaststätte Erdinger<br />

Weißbräu viele weitere urtümliche<br />

Gaststätten. Nach einer<br />

gemütlichen Einkehr in eines<br />

der Lokale bietet sich in Erding<br />

eine Erkundung der unzähligen<br />

Gässchen und Sträßchen<br />

an. Besonders sehenswert<br />

ist dabei das fast 200 Jahre<br />

alte Stadtmuseum, eines der<br />

ältesten Bayerns.<br />

Das Erdinger Land zeichnet<br />

sich auch durch viele kleine<br />

Gewässer aus. Bei dem Gebiet<br />

um Erding handelt es sich um<br />

ein einziges – mehr oder minder<br />

trockengelegtes – Moor (das<br />

„Erdinger Moos“), die vielen<br />

Wasserläufe zollen diesem<br />

Umstand Tribut. Diese spielen<br />

in der vorliegenden Rundwanderung<br />

jedoch keine Rolle. Es<br />

kann sich deshalb lohnen, mehrere<br />

Wanderrouten der Region<br />

auszuprobieren und zu schauen,<br />

welche Tour den persönlichen<br />

Geschmack am besten trifft.<br />

Spezial | 2015<br />

75


Der Süden<br />

Erding<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Die S-Bahn vom Hauptbahnhof München Richtung Erding<br />

(Ausstieg Altenerding) verkehrt während der Hauptverkehrszeiten im<br />

30-Minuten-Takt (Fahrzeit 45 Minuten).<br />

Mit dem Auto: Die Therme Erding liegt im Süden von Erding, westlich des Stadtteils<br />

Altenerding, direkt an der B 388. Die Therme eignet sich gut als Ausgangspunkt,<br />

da das Gelände ausreichend Parkmöglichkeiten bietet. Von der A 9 kommend<br />

über den Mittleren Ring oder die A 99 über das AB-Kreuz München Nord<br />

auf die A 9 Richtung Nürnberg, diese gleich wieder über die Abfahrt Garching<br />

Süd verlassen. Der Ausschilderung Richtung Erding folgen. Vor Erding an den<br />

braunen Hinweisschildern orientieren und links in die Thermenallee abbiegen.<br />

Orientieren: Manfred Kittel: „Erlebniswandern im Landkreis Erding“, 168 Seiten,<br />

Paperback, ISBN-10: 3-89251-362-7, 8,60 Euro.<br />

Therme Erding<br />

Ein Hotel, ein Wellenbad und Palmen<br />

vom anderen Ende der Welt:<br />

Die Therme Erding rühmt sich zu<br />

Recht als das größte Thermalbad<br />

Europas. Täglich schwimmen und<br />

saunieren hier im Durchschnitt<br />

4.000 Personen, 20 Rutschen auf<br />

insgesamt 1.700 Rutschenmetern<br />

in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

sorgen für den<br />

nötigen Spaßfaktor. Den Anfang<br />

machte 1983 ein „Mini-Thermalbad“,<br />

nachdem bei Bohrungen in<br />

2.350 Metern Tiefe im Februar<br />

1983 statt Öl schwefelhaltiges<br />

Wasser gefunden wurde. Die<br />

endgültige Grundsteinlegung<br />

der Therme erfolgte schließlich<br />

am 10. November 1998, die<br />

Eröffnung am 3. Oktober 1999.<br />

Im August dieses Jahres hat der<br />

15-millionste Gast die Therme<br />

Erding betreten, der für sich und<br />

seine Familie für die nächsten<br />

15 Jahre freien Eintritt genießt.<br />

www.therme-erding.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Flair und Tradition<br />

1<br />

Therme Erding: Alleine das<br />

Saunaparadies ist so groß,<br />

dass Besucher der Therme Erding<br />

mehrere Tage bräuchten, um alles<br />

zu sehen. Darüber hinaus enthält<br />

die Therme die Themenbereiche<br />

„Vital-Oase“, „Thermenparadies“<br />

sowie den Rutschenbereich<br />

„Galaxy“. Bis 2014 ist ein Hotel im<br />

Bau, das dem Schiff MS Victory<br />

nachempfunden ist.<br />

Kraftwerk Aufkirchen: Das<br />

2<br />

Wasserkraftwerk erzeugt<br />

Strom aus erneuerbarer Energie.<br />

Besichtigungen des ans Kraftwerk<br />

angeschlossenen Infozentrums<br />

sind nach telefonischer Terminvereinbarung<br />

möglich. Auf dem<br />

betriebsinternen Parkplatz stehen<br />

ein großes altes Wasserrad einer<br />

Erdinger Mühle sowie ein Laufrad<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

einer kleineren Kaplan-Turbine.<br />

Südlich vom Kraftwerk steht die<br />

3,5 Meter hohe Basispyramide<br />

der Basislinie Unterföhring-Aufkirchen<br />

für die erste Landesvermessung<br />

Bayerns von 1801.<br />

3<br />

Erdinger Weißbräu:<br />

1886 erstmals urkundlich<br />

erwähnt, steht die Brauerei heute<br />

weltweit für bayerische Brautradition.<br />

Der nationale wie internationale<br />

Weißbier-Marktführer bietet<br />

auch Führungen an (siehe Kasten).<br />

4<br />

Stadt Erding: Neben der<br />

historischen Innenstadt mit<br />

der Stadtpfarrkirche St. Johann,<br />

der Stadtmauer, dem Schrannenplatz<br />

und dem Frauenkircherl gibt<br />

besonders das Museum Erding ein<br />

lebhaftes Zeugnis von der turbulenten<br />

Geschichte der Herzogstadt.<br />

2 3 4<br />

Eintauchen in<br />

Erding<br />

Besichtigen und erleben: Privatbrauerei<br />

Erdinger Weißbräu,<br />

Werner Brombach GmbH, Franz-<br />

Brombach-Str. 1–20, 85435 Erding,<br />

Tel.: 08122/409-0, www.erdinger.de<br />

Museum Erding, Prielmayerstraße<br />

1, 85435 Erding, Tel.: 08122/408-<br />

150, www.museum-erding.de,<br />

täglich von 13 bis 17 Uhr geöffnet,<br />

Eintrittspreis 3,00 Euro (Kinder<br />

frei) Therme Erding, Thermenallee<br />

1, 85435 Erding, Tel.: 08122/550-<br />

1000, www.therme-erding.de,<br />

Montag bis Freitag von 10–23 Uhr,<br />

Samstag 09–24 Uhr, Sonn- und<br />

Feiertage 09–23 Uhr geöffnet,<br />

Eintrittspreis ab 16,00 Euro/Person<br />

(2 Stunden)<br />

Lecker essen: Hotel und Gaststätte<br />

zum Erdinger Weißbräu<br />

(mit angeschlossenem Fanshop),<br />

Lange Zeile 1–3, 85435 Erding,<br />

Tel.: 08122/4090, www.erdinger.de<br />

Wirtshaus Kreuzeder, Münchener<br />

Str. 56, 85435 Erding, Tel.: 08122/<br />

5377, www.wirtshaus-kreuzeder.<br />

de Brasserie und Restaurant<br />

Dostojewskij, Lange Zeile 27,<br />

85435 Erding, Tel.: 08122/559940,<br />

www.brasserie-dostojewskij.de<br />

Gasthof Zur Post, Friedrich-Fischer-<br />

Str. 6, 85435 Erding, Tel.: 08122/<br />

9998010, www.gasthof-zur-posterding.de<br />

Café Ochs, Lange Zeile 7,<br />

im Gewandhaus Gruber, 85435<br />

Erding, Tel.: 08122/5580587<br />

76<br />

Spezial | 2015


Nürnberger Land<br />

Auf Wallensteins<br />

Spuren<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 8,2 km<br />

Dauer: 2,5 Stunden<br />

Markierung: Wallenstein Rundweg,<br />

schwarzes Konterfei auf gelbem<br />

Untergrund<br />

Schwierigkeit: einfach<br />

Steigung/Gefälle: von 371 bis 460 m<br />

Höhendifferenz: 89 m, je 109 m rauf<br />

und runter<br />

Beste Wanderzeit: Frühjahr bis<br />

Herbst<br />

Start/Ziel: Marktplatz in Altdorf, 5<br />

Min. fußläufig vom S-Bahnhof<br />

Wegzehrung mitnehmen:<br />

Auf dem Rundweg direkt keine<br />

Einkehrmöglichkeit.<br />

Geschichtsträchtig und unberührte Natur<br />

Wallenstein, Löwen und der Teufel<br />

Der Rundweg ist nur in einer Richtung ausgeschildert: erst das Studentenleben in der Stadt, dann hinaus in die schöne<br />

Natur. Verlaufen unmöglich, steile Anstiege bleiben einem erspart und entspanntes Wandern ist angesagt.<br />

Start am 1 Historischen Rathaus<br />

direkt am Marktplatz,<br />

wo sich auf der gegenüberliegenden<br />

Seite direkt auch<br />

2 Wallensteins Studentenquartier<br />

befindet. Das Rathaus<br />

links liegen lassen und<br />

auf dem Markt ein paar Schritte<br />

Richtung Unterer Markt<br />

gehen. Rechts in die Collegiengasse<br />

einbiegen und ihr<br />

bis zur nächsten T-Kreuzung<br />

folgen. Hier steht man der<br />

3 Ehemaligen Universität<br />

Altdorf, auch Wichernhaus genannt,<br />

gegenüber. Nach rechts<br />

wenden und der Neubaugasse<br />

bis zum 4 Pflegamtsschloss<br />

und Wallensteinbrunnen<br />

folgen. An dem Schloss mit<br />

der Polizeidienststelle links<br />

vorbei gehen durch den<br />

dahinterliegenden Rentamtsgarten.<br />

Auf dem Parkplatz<br />

des Internats Wichernhaus<br />

rechts halten, bis man auf<br />

den Mühlenweg stößt. Diesem<br />

nach links Richtung Stadtrand<br />

folgen. Unter der Autobahn<br />

hindurch Richtung Prethalmühle.<br />

Nach fünf Minuten die<br />

kleine Straße verlassen und<br />

links den Schildern folgen.<br />

Der Wallenstein-Weg verläuft<br />

hier ein Stück auf dem Altdorfer<br />

Rundweg Prackenfels –<br />

Löwen grube, mit einer grünen<br />

3 markiert. Über Wiesen<br />

und an Obstbaum-Hutanger<br />

vorbei geht es in den Wald zur<br />

5 Löwengrube. Durch die<br />

Galerie die Schlucht abwärts<br />

ins Schwarzachtal, rechts<br />

halten Richtung Teufelshöhle<br />

und auf der kleinen Straße<br />

zur 6 Prethalmühle. Wenige<br />

Minuten weiter parallel zur<br />

Schwarzach laufen. An der<br />

kleinen Brücke rechts halten<br />

und den gelben Wallenstein-<br />

Markierungen Richtung Burgthann<br />

und Grünsberg folgen.<br />

Hier verläuft übrigens auch<br />

der Fränkische Dünenweg<br />

und der gute alte Jakobsweg.<br />

Weiter geht es durch das<br />

breite Schwarzachtal, vorbei<br />

an einem kleinen Ruheplatz<br />

und einem Denkmal für einen<br />

jungen gefallenen Soldaten.<br />

Zehn Minuten später kann<br />

man sich zwischen der<br />

bequemen Variante und dem<br />

kurzen, aber steilen Anstieg<br />

des Wallenstein-Weges entscheiden.<br />

Letzteres erspart<br />

ein Stück Straße, ist aber nach<br />

Regen wegen Rutschgefahr<br />

nicht empfehlenswert. Beide<br />

enden oben an der 7 Burg<br />

Grünsberg. Hier besteht im<br />

ehemaligen Gasthaus Postmeister<br />

die Gelegenheit, Getränke<br />

aus einem Automaten<br />

zu ziehen und im Biergarten<br />

eine Pause zu machen. Die<br />

Burg rechts liegen lassen und<br />

der Straße leicht ansteigend<br />

folgen. Nach zehn Minuten<br />

in Grünsberg auf Höhe der<br />

Bushaltestelle rechts in ein<br />

Neubaugebiet abbiegen, den<br />

Wallenstein-Schildern und der<br />

grünen Rundweg-Markierung<br />

Nr. 4 folgen. Weiter am Waldrand<br />

entlang bis zum Einstieg<br />

an den Rand der 8 Teufelsschlucht<br />

und der am Ende der<br />

Klamm liegenden Teufelskirche.<br />

Von hier aus über einen<br />

Bach weiter dem Weg durch<br />

den Wald folgen, dann über<br />

Wiesen und an Feldern vorbei<br />

Richtung Altdorf. Dafür erneut<br />

die Autobahn unterqueren,<br />

durch ein Gewerbegebiet über<br />

die Prackenfelser Straße, den<br />

Feuerweg und den Mühlweg<br />

Richtung Zentrum. Vorbei am<br />

Rossweiher zurück zum Markt,<br />

den wir durch das Nürnberger<br />

oder 9 Obere Stadttor, vorbei<br />

an der 10 St. Laurentius Kirche<br />

linker Hand erreichen.<br />

Spezial | 2015<br />

77


Der Süden<br />

Nürnberger Land<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit der Bahn: S-Bahn-Anschluss Linie S 2 von Nürnberg Hbf eine halbe Stunde.<br />

Fünf Minuten fußläufig vom Ortskern Altdorf entfernt.<br />

Mit dem Auto: Autobahn A 3 Würzburg, Regensburg, Passau Abfahrt Altdorf/<br />

Burgthann und A 6 Stuttgart, Heilbronn Abfahrt Altdorf/Leinburg.<br />

Wanderwege um Altdorf: www.altdorf.de<br />

Orientieren: Eine Karte vom DAV (Deutscher Alpenverein Sektion Altdorf) zu<br />

den rund 100 Kilometer umfassenden Rundwegen „Wanderwege um Altdorf“<br />

mit Hinweisen für Rollstuhlfahrer, Einkehrmöglichkeiten und vielen Informationen<br />

zur Tour erhältlich im Altdorfer Kultur-Rathaus am Markt für 3,50 Euro.<br />

Nürnberger Land Tourismus, Waldluststr. 1, 91207 Lauf a. d. Pegnitz, Tel.: 09123<br />

9506062, www.urlaub.nuernberger-land.de<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Wo der große Wallenstein waltete<br />

1<br />

Historisches Rathaus:<br />

heute ein Renaissancebau<br />

aus Sandstein. Noch im Mittelalter<br />

im Erdgeschoss Arkaden,<br />

in denen Geschäfte ihre Waren<br />

anboten. Nach etlichen schweren<br />

Bränden in Altdorf ist es heute<br />

ein Kultur- und Informationszentrum.<br />

Die Gauben und<br />

Türmchen wurden erst im 18.<br />

Jahrhundert errichtet.<br />

Wallensteins Studentenquartier:<br />

direkt am Markt-<br />

2<br />

platz, wo er auch den wegen<br />

Randale und Gewalttätigkeiten<br />

verhängten Stubenarrest absitzen<br />

musste.<br />

Ehemalige Universität:<br />

3<br />

schöner Renaissancebau<br />

aus Sandstein, 1575 als Hochschule<br />

gegründet; 1578 Akademie<br />

und 1622 bis 1809 Universität.<br />

Sehr angesehen für Jurisprudenz,<br />

Theologie, Medizin, Mathematik<br />

und die Künste. Wallenstein war<br />

nur wenige Monate von 1599 bis<br />

1600 immatrikuliert.<br />

Pflegamtsschloss und Wallensteinbrunnen:<br />

Sitz des<br />

4<br />

Nürnberger Pflegers in Altdorf als<br />

Verwalter der Freien Reichsstadt.<br />

Erbaut 1523 und 1558 nach<br />

Zerstörung Neuaufbau. Davor<br />

Brunnen mit Wallenstein, wie er<br />

sich in den Augen der Altdorfer<br />

Bürgerschaft präsentierte.<br />

5<br />

6<br />

Löwengrube: im 16.<br />

Jahrhundert Steinbruch<br />

für Altdorf, 1686 von Baron<br />

Löwenstein als Festplatz für<br />

Studenten konzipiert. In der noch<br />

heute begehbaren Galerie gab es<br />

eine Kegelbahn. Im Felsenkeller<br />

des Auer- oder Hexenhäusel lag<br />

einstmals ein großer Bierkeller,<br />

heute zeitweise für Kunstkurse<br />

und Ausstellungen genutzt.<br />

Prethalmühle: Prachtvolles<br />

Gebäudeensemble aus dem<br />

13. Jahrhundert, 1635 im Dreißigjährigen<br />

Krieg zerstört, 1643<br />

wieder aufgebaut. Für Altdorf als<br />

Getreidemühle und später als Säge-<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3<br />

4 5<br />

werk wichtig, weil die Schwarzach<br />

das einzige größere fließende<br />

Gewässer in der Nähe ist.<br />

Burg Grünsberg: Mittelalterliche<br />

Versteckburg<br />

7<br />

mit wechselhafter Geschichte<br />

oberhalb der Schwarzach. Innen<br />

kleines Schloss im Regence-Stil,<br />

ein Mix aus Barock und Rokoko<br />

mit Schlosskapelle. Besichtigung<br />

nach Anmeldung.<br />

Teufelsschlucht und Teufelskirche:<br />

Naturgeschützte<br />

8<br />

Rhätsandstein-Schlucht (200 Millionen<br />

Jahre alte Gesteinsschicht<br />

aus dem Trias) mit eigenem<br />

Mikroklima für besondere Farne,<br />

Moose und Orchideen. Auch<br />

Eisvogel und Feuersalamander<br />

sind heimisch. Absturzgefahr<br />

am Rand, Wege nicht verlassen.<br />

Schlucht mündet in Teufelskirche,<br />

romantischer Platz mit kleinen<br />

Wasserläufen.<br />

Oberes Stadttor: Nordwestlicher<br />

Teil der Befestigungsanlagen,<br />

erbaut um 1600 mit<br />

Zugbrücke über den Wassergraben,<br />

der die Stadt schützte.<br />

Vom ehemaligen Vorwerk als<br />

Befestigung sind noch Ross- und<br />

Waschweiher geblieben.<br />

St. Laurentius Kirche:<br />

Ursprünglich gotische<br />

Kirche zur Ehren des Märtyrers<br />

Laurentius. Im Zuge der Reformation<br />

1527 als evangelische<br />

Stadtkirche im barocken Stil<br />

umgebaut. Barocker Hochaltar,<br />

Chorgestühl für die Professoren<br />

im Renaissance-Stil. Taufstein aus<br />

„Altdorfer Marmor“: Schwarzer<br />

Jura mit Fossileinschlüssen<br />

geschliffen und poliert.<br />

6 7 8 9 10 11<br />

9<br />

10<br />

Landen im<br />

Nürnberger Land!<br />

Schlemmen und genießen:<br />

Gasthaus Rotes Ross, Oberer<br />

Markt 5, 90518 Altdorf, Tel.:<br />

09187 5272, www.rotes-rossaltdorf.de,<br />

Mo. Ruhetag, Außen<br />

zur Zeit Bauarbeiten, schöner<br />

Innenhof.<br />

Traditionell fränkische Küche:<br />

Alle Gasthäuser, die an „Heimat<br />

auf’m Teller“ teilnehmen, mit je<br />

nach Angebot 4–5 wechselnden<br />

typischen Gerichten aus regionalen<br />

Produkten. www.heimat-aufmteller.de/gastronomie.html<br />

Anschauen und erleben:<br />

Die nächsten Wallenstein-Festspiele<br />

finden vom 27. Juni bis 26.<br />

Juli 2015 statt, www.wallensteinfestspiele.de<br />

Burg Grünsberg – Anmeldung zu<br />

Führungen, Emil-von-Stromer-<br />

Platz, 90518 Altdorf/Grünsberg,<br />

Tel. 09131 6302676,<br />

www.stromerstiftung.de<br />

Universitätsmuseum Altdorf,<br />

Neubaugasse 5, 90518 Altdorf, Tel:<br />

09187 954540, Sa u. So. 14–17<br />

Uhr und nach Vereinbarung,<br />

www.universitaetssammlungen.de<br />

Tropfsteinhöhlen: Die Frankenalb<br />

bietet viele dieser unterirdischen<br />

Schatzkammern. Die Maximiliansgrotte<br />

mit dem größten Tropfstein<br />

der Welt: Grottenhof, 91284 Neuhaus/Krottensee,<br />

Tel. 09156 434,<br />

www.maximiliansgrotte.de<br />

Qualitätsrundwanderwege im<br />

Nürnberger Land:<br />

Fränkischer Dünenweg, 90 Kilometer<br />

Rundweg,<br />

www.fraenkischer-duenenweg.de<br />

Frankenalb Panoramaweg, 60<br />

Kilometer (Lasso-)Rundweg,<br />

www.frankenalb-panoramaweg.de<br />

Paul-Pfinzing-Weg, 95 Kilometer,<br />

www.wandern.nuernberger-land.de<br />

Kanu, Paddeln und Stand-up-<br />

Paddling auf der Pegnitz,<br />

www.frankenalb.de<br />

78<br />

Spezial | 2015


Tegernsee-Region<br />

Wanderbar und<br />

wundervoll<br />

Typ: Hin- und Rückwanderung<br />

Länge: 11 km<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Steigung/Gefälle: 584 m<br />

Höchster Punkt: 1.668 m<br />

Niedrigster Punkt: 1.084 m<br />

Beste Wanderzeit: März bis August<br />

Start/Ziel: Jugendferienhaus<br />

Spitzinghaus, Spitzingsee<br />

Wegequalität: Steige, Wurzelwege,<br />

teils holperig und matschig<br />

Bayerns schönstes Trio<br />

Genuss mit Aussicht<br />

Tegernsee, Schliersee, Spitzingsee – wahre Naturschönheiten bestaunt man in der Alpenregion<br />

Tegernsee Schliersee vornehmlich aus der Vogelperspektive. Die gute Nachricht für alle Städter:<br />

Schon 600 Höhenmeter reichen zum 360-Grad-Panoramablick aus!<br />

Beim Jugendferienhaus Spitzinghaus<br />

geht es los, vorbei an der Rotwand<br />

und am Ufer des Spitzingsees<br />

1 entlang zum Wanderparkplatz.<br />

Nach wenigen Minuten kommt<br />

man dann am Bergheim der Isar-<br />

Amper-Werke (heute e.on) vorbei.<br />

Auf dem gering ansteigenden Kratzerweg<br />

geht es durch den Wald<br />

weiter hinauf, auf freie Wiesenhänge<br />

und schließlich zur Berggaststätte<br />

Untere Firstalm. Von<br />

hier aus sich links haltend, steigt<br />

man auf breiter, lehmiger Wegspur<br />

neben der Skipiste in den Sattel<br />

am Suttenstein 2 hinauf. Dort<br />

scharf nach rechts schwenken, um<br />

am Waldrücken nach Nordwesten<br />

anzusteigen. Der felsige Weg<br />

schwingt sich ziemlich steil auf,<br />

bevor er über einen bewaldeten,<br />

schwach ausgeprägten Gratmugel<br />

hinüberführt, um anschließend<br />

am etwas flacheren Waldweg<br />

anzusteigen. Der Wald lichtet sich<br />

nun, und es wird am lehmigen<br />

und rutschigen Wurzelweg wieder<br />

etwas steiler. Achtung, bei Nässe<br />

muss man hier besonders vorsichtig<br />

gehen. Nachdem schließlich<br />

der Wald zu Ende ist, zweigt nach<br />

rechts ein markierter Felssteig ab,<br />

der zu Beginn mit einem Drahtseil<br />

gesichert ist. Dahinter, auf einem<br />

grasbewachsenen Plateau, steht<br />

ein kleines Gedenkkreuz 3 , das an<br />

verunglückte Bergsteiger erinnern<br />

soll. Von dort aus steigt man zügig<br />

auf und nähert sich dann im Zickzack<br />

dem Gipfelaufbau der Bodenschneid.<br />

Auf der linken Seite der<br />

Gratschneide (kurz vor dem Sattel<br />

gilt es noch eine kleine Felsstufe<br />

zu meistern) leicht ansteigend zum<br />

neuen, riesengroßen Gipfelkreuz<br />

auf der 1.668 Meter hohen Bodenschneid<br />

4 hinüber. Dann erfolgt<br />

der Abstieg auf gleicher Route, mit<br />

einem Abstecher zur Berggaststätte<br />

Obere Firstalm 5 , 500 Meter<br />

hinter der kleineren Unteren<br />

Firstalm gelegen. Sie ist über eine<br />

schmale Steintreppe, die über einen<br />

steil ansteigenden Wiesenhang<br />

führt, zu erreichen. Alternativ: Die<br />

Bodenscheid wird in der gleichen<br />

Richtung, also gegen Nordwesten,<br />

überschritten, um anfangs dem<br />

felsigen Gratverlauf zu folgen.<br />

Bei der Wegabzweigung den Grat<br />

August Macke<br />

am Tegernsee<br />

August Macke, einer der bekanntesten<br />

deutschen Maler aus der Zeit des<br />

Expressionismus, nutzte die kräftigen<br />

Naturfarben der Region rund um den<br />

Tegernsee für seine Arbeiten. Er ließ<br />

sich nach seiner Heirat mit Elisabeth<br />

Gerhardt 1911 am Tegernsee in einem<br />

Reihenhaus in der Bornheimer Straße<br />

88 (heute Hausnummer 96) nieder.<br />

Dort erlebte er bis zu seinem frühen Tod<br />

nur drei Jahre später die produktivsten<br />

Jahre seines Lebens. Es entstanden<br />

über 400 Arbeiten. Aus den Fenstern<br />

seines Ateliers beobachtete, zeichnete<br />

und malte Macke seinen blumenreichen<br />

Garten, das Leben der umliegenden<br />

Straßen und die weiten Landschaften in<br />

der Alpenregion.<br />

Spezial | 2015<br />

79


Der Süden<br />

Tegernsee-Region<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Von München fahren stündlich Züge der Bayerischen<br />

Oberlandbahn (BOB), Fahrzeit ca. eine Stunde, www.bayerischeoberlandbahn.de.<br />

Vom Bahnhof Schliersee und von Bahnhof Fischhausen/Neuhaus Anschluss<br />

mit den Bussen der RVO zum Spitzingsee, www.rvo-bus.de.<br />

Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen München mit der S1 oder S8 zum Hauptbahnhof<br />

München und weiter mit der BOB nach Schliersee. Abholung durch<br />

Schlierseer Taxi-Unternehmen, z. B. Taxi Huber, Tel.: 08026/4607.<br />

Mit dem Pkw: Über die Autobahn München–Salzburg bis Ausfahrt Weyarn,<br />

dann über Miesbach (B 307), Hausham nach Schliersee (von München 56 km).<br />

Orientieren: „Outdoorkarte 04. Tegernsee – Schliersee: Spitzingsee – Bayrischzell“,<br />

1:35.000, Verlag Hallwag Kümmerly + Frey, ISBN-10: 3259009523, 8,90 Euro.<br />

„Rother Wanderführer Tegernseer und Schlierseer Berge“, Heinrich Bauregger,<br />

Bergverlag Rother, ISBN-10: 3763342583, 12,90 Euro.<br />

nach rechts verlassen und dem mit<br />

roten Punkten markierten Steig in<br />

vielen Kehren steil hinab folgen.<br />

Anschließend quert die Route sehr<br />

steil abbrechende Hänge, führt<br />

über einen schwach ausgeprägten<br />

Waldrücken und gleich dahinter<br />

auf einem Brettersteg über eine<br />

nasse Wiese. Dann geht es im<br />

Wesentlichen abwärts weiter und<br />

westlich des Freudenreichsattels<br />

zur Bergwirtschaft Obere Firstalm.<br />

Von der Oberen zur Unteren<br />

Firstalm folgt man einem breiten,<br />

aber steinigen und lehmigen Weg<br />

hinunter, bis sich der Kreis wieder<br />

schließt. Auf dem Kratzerweg geht<br />

es dann entlang der Aufstiegsroute<br />

zum Ausgangspunkt beim<br />

Kurvenlift zurück.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Blick hinter die Geranien<br />

Spitzingsee: In einer eindrucksvollen<br />

Kulisse direkt<br />

1<br />

vor der Rotwand gelegen, umschließen<br />

dunkle Bergwälder den<br />

wildromantischen Spitzingsee fünf<br />

Kilometer südlich des Schliersees.<br />

Mit einer Fläche von 28 Hektar ist<br />

er Bayerns größter Hochgebirgssee.<br />

Im Sommer ist der Spitzingsee<br />

Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen<br />

und Bergtouren jeden<br />

Schwierigkeitsgrades.<br />

Suttenstein (1.398 Meter):<br />

2<br />

Der erste Aussichtspunkt der<br />

klassischen Tour zum Bodenschneidgipfel<br />

mit Blick auf das<br />

Zillertal, Karwendel und Hohe<br />

Tauern.<br />

Gedenkkreuz: Das reich<br />

3<br />

verzierte, schmiedeeiserne<br />

Gedenkkreuz kurz vor dem Bodenschneidgipfel<br />

bleibt von vielen Wanderern<br />

unbeachtet. Der Ausblick<br />

ist der gleiche wie vom 100 Meter<br />

entfernten Gipfelkreuz.<br />

Bodenschneid (1.668 Meter):<br />

4<br />

Der Name „Boden“ bedeutet<br />

meist ein flaches oder wenig<br />

geneigtes Stück an einem Berghang<br />

oder auch im Tal, während es sich<br />

bei einer „Schneid“ meist um einen<br />

scharfen Rücken handelt, der nach<br />

zwei Seiten steil abfällt. So lässt sich<br />

der Name des Berges „Bodenschneid“<br />

erklären: Den Boden gibt es unterhalb<br />

des Gipfels in Form einer ebenen<br />

Alm fläche, während sich vom Gipfel<br />

nach Südosten hin ein mehrere<br />

Hundert Meter langer Grat hinzieht,<br />

der nach beiden Seiten steil abfällt.<br />

Auf die Bodenschneid führen mehrere<br />

Wege unterschiedlicher Dauer:<br />

Zugang von Neuhaus etwa 2 Stunden,<br />

vom Spitzing sattel über die Obere<br />

Firstalm 1,5 Stunden; zur Bodenschneid<br />

nochmals gut eine Stunde.<br />

Für die gesamte Tour mit Abstieg via<br />

Suttenstein und Untere Firstalm ab<br />

Spitzingsattel ca. 4,25 Stunden.<br />

Obere Firstalm: Einer der<br />

5 bekanntesten Berggasthöfe in<br />

den bayrischen Alpen und ein Muss<br />

vor oder nach einem Aufstieg zur<br />

Bodenschneid!<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5<br />

Vielfalt, die entdeckt<br />

werden will<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Romantik Hotel Relais-Chalet<br />

Wilhelmy, Freihausstraße 15,<br />

83707 Bad Wiessee am Tegernsee,<br />

Tel.: 08022/9868-0, Fax: 08022/<br />

9868-233, info@romantik-hotel.de,<br />

www.romantik-hotel.de Berggasthof<br />

Albert-Link-Hütte, Uwe Gruber,<br />

Hotel und Restaurant, Wildkräuterführungen,<br />

Valepper Straße 8, 83727<br />

Schliersee-Spitzingsee, Tel.: 08026/<br />

71264, www.albert-link-huette.de<br />

Hennererhof, Johann und<br />

Angelika Prem, Bauernhofcafé mit<br />

Wildkräutergarten und Ferienhof,<br />

Hennererstr. 36, 83727 Schliersee,<br />

Tel.: 08026/9229964, www.hennerer.de<br />

Café Winklstüberl, Thekla Mairhofer,<br />

Leitzachtalstr. 68, 83730 Fischbachau,<br />

Tel.: 08028/742, info@winklstueberl.de,<br />

www. winklstueberl.de Alte<br />

Wurzhütte, Margot Niedermüller,<br />

bayerische Küche, Roßkopfweg 1,<br />

83727 Schliersee-Spitzingsee, Tel.:<br />

08026/60680, Fax: 08026 6068100<br />

Lecker einkaufen: Dinzler<br />

Kaffeerösterei, Wendling 15, 83737<br />

Irschenberg, Tel.: 08025/992250, Fax:<br />

08025/99225110, www.dinzler.de<br />

Destillerie Lantenhammer, Josef-Lantenhammer-Platz<br />

1, 83734 Hausham/<br />

Schliersee, Tel.: 08026/92480, www.<br />

lantenhammer.de Bio-Hofkäserei<br />

Obermooser, Familie Grund bacher,<br />

mit Hofladen, geöffnet Freitag<br />

9–18 Uhr und nach Verein barung,<br />

Obermoos 1, 83737 Irschenberg, Tel.:<br />

08025/7962,<br />

www.obermooser-biokaese.de<br />

Entdecken: Markus Wasmeier Freilichtmuseum<br />

Schliersee, Brunnbichl<br />

5, 83727 Schliersee/Neuhaus, Tel.:<br />

08026/92922-0, Fax: 08026/92922-29,<br />

geöffnet 1. April bis 4. November 2012,<br />

Mo. Ruhetag (außer an Feiertagen),<br />

office@wasmeier.de, www.wasmeier.de<br />

Bootsverleih Simon, Kiosk St. Bernhard,<br />

Spitzingsee, Tel.: 08026/975913<br />

Familie Hirtreiter Kutschfahrten<br />

und Reiten, Schießstättstraße 7,<br />

83727 Schliersee, Tel.: 08026/20011,<br />

Fax: 08026/94568, info@gaestehaussonnenstatter.de,<br />

www.kutsch-undwanderfahrten.de<br />

Informieren: Gäste-Information<br />

Schliersee, Perfallstr. 4, 83727<br />

Schliersee, Tel.: 08026/6065-0, Fax:<br />

08026/6065-20, geöffnet Mo. bis Fr.<br />

8.30–18.00 Uhr, Sa. und So. 10.00–<br />

15.00 Uhr, tourismus@schliersee.de,<br />

www.schliersee.de<br />

80<br />

Spezial | 2015


Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

Einmal Wildbad<br />

und zurück<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 6,4 Kilometer<br />

Dauer: ca 2 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: 48 Meter<br />

Höchster Punkt: ca. 830 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />

besonders schön aber im Winter<br />

Start/Ziel: Raineralmweg 8,<br />

83708 Kreuth<br />

Wegequalität: gut begehbar, im<br />

Winter gewalzt oder geräumt<br />

Von Kreuth aus auf den Berg<br />

Des Herzogs liebstes Plätzchen<br />

Ist das Dörfchen Kreuth schon ein Urlaubsidyll, dann übertrifft das Kreuther Wildbad diese Erwartungen noch um einiges.<br />

Durch winterlichen Nadelwald und an klaren Bergflüssen vorbei folgt der Weg herrschaftlichen Spuren.<br />

Vom Raineralmweg in Kreuth<br />

aus geht es nach links in den<br />

Wald hinein und über eine<br />

Teerstraße, dann über einen<br />

kurzen Waldweg in Richtung<br />

Weißach. Am Fluss geht es links<br />

herum parallel zum Fluss eine<br />

lange Zeit geradeaus. Nach ein<br />

paar hundert Metern sieht man<br />

über den Fluss hinweg schön<br />

den Gipfel des Leonhardsteins<br />

1 . Sobald am Raineralmweg<br />

eine Abzweigung nach rechts<br />

auftaucht, folgt der Weg dieser<br />

über eine Brücke mit kleinem<br />

Holzhäuschen am Wegesrand.<br />

Über eine Teerstraße, die an<br />

einem herzoglichen Wohnhaus<br />

auf der linken Seite vorbeiführt,<br />

geht es geradeaus weiter, bis<br />

es links den Berg durch den<br />

Nadelwald hinauf zum Kreuther<br />

Wildbad geht. Auf dem freiliegenden<br />

Plateau angekommen,<br />

sieht man die Gebäude des<br />

Bades 2 im Panorama. Der Weg<br />

geht nach rechts ab und führt<br />

an der Gebäudefront entlang<br />

bis zur nächsten Kreuzung, an<br />

der die Kapelle „Zum Heiligen<br />

Kreuz“ 3 liegt. Hier geht es<br />

zunächst rechts herum zur<br />

warmen Heilquelle 4 , dann<br />

weiter bergab zur Herzoglichen<br />

Fischzucht 5 , wo eine bewirtete<br />

Hütte zur Pause einlädt.<br />

Weiter führt der Weg in einer<br />

engen Kurve um die Fischzucht<br />

herum bis zu einer Brücke,<br />

die über einen Nebenarm der<br />

Weißach führt. Wir überqueren<br />

diesen jedoch nicht, sondern<br />

biegen kurz vorher nach rechts<br />

ab und gehen zunächst parallel<br />

zum Fluss. Der Weg schwenkt<br />

nach rechts und führt nun weiter<br />

parallel zur Weißach, bis er<br />

wieder auf die Teerstraße stößt.<br />

An der Kreuzung geht es weiter<br />

geradeaus, ab hier gehen wir<br />

denselben Weg wieder zurück<br />

nach Kreuth. An der nächsten<br />

T-Kreuzung folgt der Weg wieder<br />

parallel dem Lauf der Weißach,<br />

bis man am Startpunkt in<br />

Kreuth ankommt.<br />

Wussten Sie<br />

schon …<br />

.. . dass Bayern bis ins Jahr<br />

1825 mit „i“, also „Baiern“<br />

geschrieben wurde? König<br />

Ludwig I. ersetzte das „i“ durch<br />

ein Ypsilon, um seine Verehrung<br />

für die griechische Kultur<br />

auszudrücken.<br />

.. . dass der Name Wittelsbach<br />

wahrscheinlich vom althochdeutschen<br />

Wort „witu“ für Wald<br />

abgeleitet ist?<br />

.. . dass die Mariensäule in<br />

München von Kurfürsten<br />

Maximilian von Wittelsbach<br />

gestiftet wurde? Damit wollte<br />

er sich dafür bedanken, dass<br />

München und Landshut von<br />

schwedischen Truppen verschont<br />

blieben.<br />

.. . dass die Badenburg im<br />

Schloss park von Nymphenburg<br />

erstes „Hallenbad“ Europas war?<br />

.. . dass es im Jahre 1844 zur<br />

sogenannten Bierrevolution<br />

kam, als König Ludwig I. die<br />

Bierpreise erhöhte? Das Volk<br />

war empört und zwang ihn<br />

letztendloch zur Rücknahme<br />

der Preiserhöhung.<br />

.. . dass die Biskuitböden der<br />

weltberühmten Prinzregententorte<br />

die damaligen sieben<br />

Kreise des Königreichs Bayern<br />

symbolisieren sollten? Und war<br />

gehört dazwischen? Schokobuttercreme<br />

und obendrauf<br />

Marmelade.<br />

Spezial | 2015<br />

81


Der Süden<br />

Kreuth/Wildbad Kreuth<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit dem Flugzeug: Vom Münchner Flughafen sind es etwa 90 km zum Tegernsee,<br />

zunächst mit den S-Bahn-Linien S1, S8 oder mit dem Flughafenbus der<br />

RVO (Ausgang Arnulfstraße) zum Münchner Hauptbahnhof.<br />

Mit der Bahn: Für Besucher aus dem Ausland ist München Hauptbahnhof das<br />

erste Anlaufziel (www.bahn.de), von dort mit der Bayerischen Oberlandbahn<br />

(www.bayerischeoberlandbahn.de) stündlich nach Gmund oder Tegernsee,<br />

dann per Bus 9556 oder Taxi weiter nach Kreuth.<br />

Mit dem Auto: Tegernsee liegt an der A 8 München–Salzburg, von Norden<br />

Ausfahrt Holzkirchen/Tegernsee über B 318/B 307 ca. 25 km bis Gmund, dann<br />

über Bad Wiessee nach Kreuth. Von Süden Ausfahrt Irschenberg über B472/<br />

B307 bis Tegernsee, dann über Rottach-Egern und Oberhof nach Kreuth.<br />

Orientieren: Karte „Tegernsee, Schliersee, Wendelstein“, Maßstab 1:50.000,<br />

Kompass-Verlag, ISBN-13: 978-3854910107, 7,95 Euro. Wanderkarte „Tegernsee<br />

und Umgebung: Mit Ausflugszielen, Einkehr- & Freizeittipps“, Maßstab<br />

1:25.000, Publicpress, ISBN-13: 978-3899202243, 4,95 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Ein Plateau voller Geschichte<br />

1<br />

Der Leonhardstein,<br />

den man hier hinter<br />

der Weißach aufragen sieht,<br />

ist 1.449 Meter hoch und mit<br />

seiner schrägen Felsenspitze ein<br />

markanter Landschaftspunkt.<br />

Er bietet sich hervorragend<br />

für eine 3 bis 4 Stunden lange<br />

Aufstiegswanderung an, die eine<br />

tolle Aussicht garantiert.<br />

Wildbad Kreuth liegt<br />

2<br />

auf einem Plateau in 850<br />

Metern Höhe an einem Hang<br />

des Hohlensteins. Im Jahr 1490<br />

wurde das Bad zum ersten<br />

Mal urkundlich erwähnt, das<br />

Badehaus entstand 1511 unter<br />

Abt Heinrich V. von Tegernsee.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Der erhabene Saalbau und die<br />

Wandelhalle liegen am Ende<br />

einer parkähnlichen Freifläche.<br />

Die Kapelle „Zum<br />

3<br />

Heiligen Kreuz“ wurde<br />

1706 erbaut und ein Jahr später<br />

geweiht. Das barocke Gebäude<br />

liegt zwischen Altem Badhaus<br />

und Schusterhäusl und wird<br />

von einem klassizistischen<br />

Brunnen geziert. Der Bischof<br />

von Freising hatte für den Bau<br />

einen Holzsplitter vom Kreuz<br />

Christi gestiftet.<br />

Die Heilquelle „Bad zum<br />

4<br />

Heiligen Kreuz“ führt 13<br />

Grad Celsius warmes Wasser an<br />

die Oberfläche, das mit Schwefel<br />

2 3 4 5<br />

und anderen Stoffen angereichert<br />

ist. 1736 wurde sie zum<br />

ersten Mal erwähnt, aber da das<br />

Badehaus bereits 1511 erbaut<br />

wurde, liegt die Vermutung<br />

nahe, dass die Quelle bereits im<br />

15. Jahrhundert bekannt war.<br />

Die Herzogliche Fischzucht<br />

versorgte früher<br />

5<br />

die herrschaftlichen Gäste. Das<br />

Wasser bleibt stets konstante 7<br />

Grad Celsius warm, daher muss<br />

die Fischzucht auch im Winter<br />

keine Schwierigkeiten fürchten.<br />

Hier gibt es täglich frische und geräucherte<br />

Forellen und Saiblinge<br />

in der kleinen, gemütlichen Hütte<br />

neben den Becken.<br />

Gesundheits-<br />

Wandern<br />

Die Bayerischen Alpen bieten<br />

ein Hochgebirgsklima, stabile<br />

Wetterlage, viele Sonnenstunden<br />

und saubere Luft. Im Heilklimapark<br />

Tegernseer Tal wurden daher<br />

über 300 Kilometer ausgewiesene<br />

Strecken speziell nach<br />

klimatischen Bedingungen wie<br />

Luftqualität, Sonneneinstrahlung,<br />

Pollenflug, Wärmebelastung,<br />

Kälte reize bis hin zu Puls- und<br />

Kalorienwerten ausgearbeitet.<br />

Darunter befinden sich 27<br />

Heilklimawanderstrecken und<br />

16 Nordic-Walking-Routen. Sie<br />

sollen das Herz-Kreislauf-System<br />

sowie die Vitalfunktionen anregen,<br />

den Körper belastbarer machen<br />

und das Immunsystem stärken.<br />

www.tegernsee.com<br />

Tegernsee erleben<br />

und genießen<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Gasthaus Altes Bad, von Brotzeit bis<br />

Gourmetmenü, geöffnet 11.30–23<br />

Uhr, Biergarten bei schönem Wetter<br />

ab 10.30 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag, an<br />

Feiertagen geöffnet, Wildbad Kreuth<br />

2, 83708 Kreuth, Tel.: 08029/304,<br />

www.altesbad.de Herzogliche Forellenzucht<br />

Wildbad Kreuth, geöffnet<br />

Mo. bis Sa. 10–17 Uhr, bei schönem<br />

Wetter auch So., Wildbad Kreuth,<br />

83708 Kreuth, Tel.: 08029/997460<br />

oder 0171/4660708. Herzogliches<br />

Braustüberl Tegernsee, prämierte<br />

Spezialitäten und Tegernseer Biersorten<br />

in klösterlicher Atmosphäre,<br />

Schlossplatz 1, 83684 Tegernsee,<br />

www.braustuberl.de Hotel Moarhof,<br />

Wohnungen und Gästezimmer<br />

in familiärer Atmosphäre, Dorfplatz<br />

3, 83707 Bad Wiessee, Tel.:<br />

08022/82619, www.moarhof- badwiessee.de<br />

Das Tegernsee Hotel<br />

& Spa, Neureuthstraße 23, 83684<br />

Tegernsee, Tel.: 08022/1820,<br />

www.dastegernsee.de<br />

Erleben und entdecken: Wanderungen<br />

mit der echten Insiderin<br />

Elisabeth Liedschreiber, Tel.:<br />

0179/4532583, www.litschisbergwelt.de<br />

Naturkäserei Tegernseerland,<br />

Reißenbichlweg 1, 83708<br />

Kreuth, www.naturkaeserei.de Jodschwefelbad,<br />

Badezeiten Mo., Mi. und<br />

Fr. 8–13 Uhr, Di. und Do. 16–19 Uhr,<br />

Adrian-Stoop-Straße 37-47, 83707<br />

Bad Wiessee, Tel.: 08022/86080,<br />

www.jodschwefelbad.de Margret<br />

Fromm/Sportwelt Kreuth, Verleih<br />

von Langlaufausrüstung und Schneeschuhen,<br />

geöffnet Mo. bis Sa., 9 bis<br />

18 Uhr, in der Wintersaison auch So.<br />

9–16 Uhr, Nördliche Hauptstr. 4,<br />

83708 Kreuth, Tel.: 08029/402,<br />

www.sportwelt.kreuth.de Rainer<br />

Bierschneider Pferdeschlittenfahrten,<br />

Am Kirchberg 10, 83708 Kreuth, Tel.:<br />

08029/232 Museum Tegernseer Tal,<br />

geöffnet vom 26. Mai bis 7. Oktober,<br />

Di. bis So. 14-17 Uhr, Mi. 11–17<br />

Uhr, Mo. Ruhetag, Seestr. 17, 83684<br />

Tegernsee, Tel.: 08022/4978, www.<br />

museumtegernseertal.de Aquadome,<br />

begehbares XXL- Aquarium, freier<br />

Eintritt, geöffnet täglich von 10–19<br />

Uhr, Bad Wiessee Überfahrtweg 13,<br />

Tel.: 08022/857495. Edelbrand<br />

Destillerie Liedschreiber, Schafstatt<br />

1, 83703 Gmund am Tegernsee, Tel.:<br />

08022/75412, www.liedschreiber.com<br />

Lesen und informieren: Infos und<br />

Buchung Tegernseer Tal Tourismus<br />

GmbH, Hauptstr. 2, 83684 Tegernsee,<br />

Tel.: 08022/927380, info@tegernsee.<br />

com, www.tegernsee.com Tourist-<br />

Information Kreuth, Nördl. Hauptstr.<br />

3, 83708 Kreuth, Tel.: 08029/1819,<br />

www.kreuth.de. Geschichte der<br />

Wittelsbacher zum Weiterlesen in<br />

„Die Wittelsbacher: Könige und<br />

Kaiser aus Bayern“ von Andreas<br />

Brunner, ISBN-13: 978-369640167,<br />

Parthas Verlag, 12,90 Euro.<br />

82<br />

Spezial | 2015


Starnberger See<br />

Um die Roseninsel<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 11,5 Kilometer (mit S-Bahn-<br />

Rückfahrt Possenhofen-Feldafing<br />

7,8 km)<br />

Dauer: ca. 3,5-4 Stunden (mit<br />

S-Bahn-Rückfahrt 2,5-3 Std.)<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: ca. 200 Meter<br />

Höchster Punkt: 690 Meter<br />

Beste Wanderzeit:<br />

Blütezeit Juni-August<br />

Start/Ziel: S-Bahn-Haltestelle in<br />

82340 Feldafing, Traubinger Str. 1<br />

Wegequalität: Straßen, Forstwege<br />

und Fußwege, streckenweise steiler<br />

und mit Stufen.<br />

Wandern am Starnberger See<br />

Auf Sisis und Ludwigs Spuren<br />

Wo die junge Sisi einst ausritt und sich später mit dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. traf – der Starnberger See<br />

ist reich an Geschichte. Hier heißt es wandern, baden, Boot fahren – und Blicke bis zu den Alpen genießen.<br />

Von der S-Bahn-Haltestelle<br />

Feldafing kommend, unterqueren<br />

wir die Bahnlinie, gehen<br />

hinüber zum Bahnhofsgebäude<br />

und links in die Bahnhofstraße.<br />

Hinter dem Maibaum biegen wir<br />

rechts in die Parkstraße. Links<br />

geht es auf der Neindorffstraße<br />

zum Bernheimer-Platz 1 . Wir<br />

folgen rechts dem Kiesweg über<br />

den Platz, gehen dann rechts auf<br />

der Höhenbergstraße weiter. Vor<br />

Haus Nr. 19 steigen wir links die<br />

„Himmelsleiter“ mit Stufen zur<br />

Thurn-und-Taxis-Straße hinab.<br />

Ihr folgen wir rechts hinab und<br />

passieren rechter Hand die Villa<br />

Waldberta 2 . Wir gehen weiter<br />

abwärts, bis zur Staatsstraße,<br />

überqueren diese und folgen<br />

dem Weg, an der Schranke<br />

vorbei, in den Wald. Bei einer<br />

Übersichtstafel lenkt uns die<br />

Beschilderung „Roseninsel“ nach<br />

rechts, nach einer Brücke wieder<br />

links. Der Weg führt nun am<br />

Seeufer zum Lenné-Denkmal 3<br />

. Bald erreichen wir den Glockensteg.<br />

Mit der Holzfähre fahren<br />

wir zur Insel hinüber. Dort folgen<br />

wir dem Weg rechts in Ufernähe.<br />

Wir passieren das Südufer<br />

mit Pavillon und Alpenblick,<br />

wandern dann zum Nordostufer,<br />

wo eine Tafel die uralten<br />

Reste von Pfahlbauten unter<br />

Wasser erklärt. Wir erreichen<br />

das Zentrum der Roseninsel 4<br />

mit Rosengarten, Museum und<br />

Casino. Mit der Fähre fahren wir<br />

anschließend zurück und folgen<br />

dem Seeuferweg rechts. Wir bleiben<br />

am Ufer und passieren bald<br />

das Strandbad. Am Parkplatz<br />

folgen wir kurz der Teerstraße,<br />

danach leiten uns rechts Schilder<br />

Richtung „Pöcking, Possenhofen“<br />

auf den Uferweg. Links liegt das<br />

Forsthaus am See 5 . Wir bleiben<br />

am Seeufer und erreichen<br />

den Ortsrand von Possenhofen.<br />

Vorbei am Restaurant Schiffsglocke<br />

erreichen wir den Dampfersteg,<br />

wo rechts der Maler Sepp<br />

Wagner mit seinem kleinen<br />

Atelier residiert. Gleich danach<br />

gehen wir rechts durch den Torbogen<br />

und auf den Weg Richtung<br />

See. Vom Weg an der Hecke<br />

blicken wir links auf Schloss<br />

Possenhofen 6 . Wir halten uns<br />

links, gehen auf einem Pfad über<br />

eine Liegewiese und folgen dem<br />

nächsten Kiesweg links. Wir<br />

halten uns am Teersträßchen<br />

links und erreichen, vorbei<br />

an einer Schranke, die Straße<br />

mit Parkplätzen. Wir gehen die<br />

Straße hinauf zur Fischmeisterkapelle<br />

7 . Wir spazieren rechts<br />

am Gasthof vorbei und gehen<br />

danach rechts auf einen Weg zur<br />

Jugendherberge (den folgenden<br />

Wegabschnitt über den Kalvarienberg<br />

kann man auslassen,<br />

indem man auf der Straße bleibt,<br />

an der Durchgangsstraße rechts<br />

geht, dann links zum S-Bahnhof).<br />

Der Weg zum Kalvarienberg<br />

führt durch Wald und bald<br />

links auf einer Brücke über den<br />

Bach. Jenseits geht es auf Stufen<br />

hinauf zur Durchgangsstraße.<br />

Ihr gegenüber folgen wir dem<br />

Kiesweg bergauf. Bei Kalvarienbergtafel<br />

I zweigen wir links<br />

über Stufen ab und steigen auf<br />

den Kalvarienberg Possenhofen<br />

8 . Wir steigen auf der anderen<br />

Seite des Hügels ab und wählen<br />

den linken der Wege, der über<br />

Stufen direkt abwärts führt. Unten<br />

gehen wir links und auf dem<br />

anschließenden Forstweg rechts.<br />

Der Beschilderung „S“ folgend<br />

erreichen wir den S-Bahnhof<br />

Spezial | 2015<br />

83


Der Süden<br />

Starnberger See<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit der Bahn: Der S-Bahnhof Feldafing liegt an der S-Bahnlinie S6 München-Tutzing<br />

mit Anschluss an die Innenstadt und Garmisch-Partenkirchen, www.bahn.de.<br />

Mit dem Auto: Anreise über die A95 München – Garmisch-Partenkirchen und die A952<br />

nach Starnberg. Von dort auf der B2 Richtung Weilheim nach Feldafing.<br />

Orientieren: Christian Rauch, „Fünfseenland“, Kulturwanderungen<br />

am Starnberger See und in der Nähe, Bergverlag<br />

Rother, 2013, 16,90 Euro. „UK 50-41 Ammersee, Starnberger<br />

See“, Karte der Bayerischen Landesvermessung, Maßstab<br />

1:50.000, ISBN-10: 3860384368, 8,90 Euro. „Rad- und<br />

Wanderkarte Starnberger Fünf-Seen-Land“, mit Ausflugszielen,<br />

Einkehr- & Freizeittipps, wetterfest, Maßstab 1:50.000, Publicpress,<br />

ISBN-10: 3899203410, 4,95 Euro.<br />

Possenhofen mit dem Kaiserin-<br />

Elisabeth-Museum 9 . Von hier<br />

ist eine Rückfahrt zur Haltestelle<br />

Feldafing möglich. Für den<br />

Rückweg per Pedes nehmen wir<br />

links vor dem Museumsgebäude<br />

einen geteerten Fußweg. Den<br />

stangenförmigen Wegweisern<br />

zur Wolfsschlucht folgend, gehen<br />

wir bald links eine Straße hinab,<br />

dann rechts an einem Haus vorbei<br />

in die Schlucht. Am Ende der<br />

Schlucht gehen wir rechts hinauf<br />

zu den Gleisen, links und bald<br />

rechts durch eine Unterführung<br />

(Schild Kalvarienberg). Jenseits<br />

geht es links am Gleis entlang,<br />

dann rechts zu einer Straße.<br />

Kurz rechts haltend erreichen<br />

wir einen geteerten Fußweg, der<br />

links steil hinaufführt. Rechts<br />

vom Friedhof erreichen wir<br />

über Stufen die Panoramahöhe<br />

und gehen links. Neben einer<br />

ockerfarbenen und roten Villa<br />

folgen wir steilen Stufen links<br />

hinab. Nach den Stufen geht es<br />

weiter abwärts. Bevor die Straße<br />

sich stark nach links wendet,<br />

führt uns ein schmaler Fußweg<br />

(neben einem Halteverbotsschild)<br />

zur Wielinger Straße. Dort gehen<br />

wir rechts und bleiben auf einem<br />

Fußweg, immer am Gleis entlang.<br />

Zuletzt erreichen wir rechts der<br />

Straße wieder den Parkplatz der<br />

S-Bahn-Haltestelle Feldafing.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Geschichte(n) am Starnberger See<br />

1<br />

Bernheimer-Platz: Den<br />

heutigen Park, bis 1926 ein<br />

Schuttplatz, stifteten die Villenbesitzer<br />

Otto Bernheimer und Paul<br />

von Neindorff. Der Brunnen trägt<br />

eine Nachbildung des „Genietto“<br />

im Palazzo Vecchio in Florenz.<br />

2<br />

Villa Waldberta: Sie<br />

wurde 1902 für den Bankier<br />

Bernhard Schuler erbaut. Heute<br />

ist die Villa ein internationales<br />

Künstlerhaus der Stadt München<br />

für Stipendiaten.<br />

3<br />

Lenné-Denkmal: Die<br />

Büste zeigt Peter Joseph<br />

Lenné, einst Generaldirektor der<br />

Königlich Preußischen Hofgärten<br />

und Erbauer von über 300 Gärten<br />

und Parks. Für König Maximilian<br />

II. von Bayern schuf er in den<br />

1850er Jahren den Park.<br />

4<br />

Roseninsel: Vor Jahrhunderten<br />

waren hier Fischer<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

zu Hause. König Maximilian II.<br />

und Ludwig II. errichteten den<br />

Rosengarten, das kleine Landhaus<br />

im „pompejanischen Stil“ („Casino“,<br />

gegen Gebühr zu besichtigen).<br />

Die Glassäule war 1854 Geschenk<br />

des preußischen Königs Friedrich<br />

Wilhelm IV. Im Gartenhäuschen<br />

ein kostenloses Museum mit<br />

Tafeln über die Inselgeschichte.<br />

5<br />

Forsthaus am See: Schöne<br />

Einkehr mit Restaurantterrasse.<br />

Der Fischer Kugelmüller<br />

hatte es errichtet, nachdem er die<br />

Roseninsel an den König verkauft<br />

hatte. (Dem Schriftsteller Ödön<br />

von Horváth diente es als Vorlage<br />

für das „Seerestaurant“ im Roman<br />

„Der ewige Spießer“.)<br />

6<br />

Schloss Possenhofen<br />

wurde 1536 erbaut. 1834<br />

kaufte es Herzog Max Joseph in<br />

Bayern. Seine Tochter Elisabeth,<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

genannt Sisi, später Kaiserin von<br />

Österreich, wuchs hier glücklich<br />

auf (leider keine Besichtigung).<br />

Fischmeisterkapelle:<br />

7 Die kleine Kapelle (Mitte<br />

19. Jh.) und der ehemalige Gasthof<br />

Schauer bilden ein dörfliches<br />

Ensemble, das einst an der<br />

Zufahrt zum Schloss lag.<br />

Kalvarienberg Possenhofen:<br />

Sisi besuchte den Berg,<br />

8<br />

der damals weniger zugewachsen<br />

war, häufig. Oben steht eine<br />

Kreuzigungsgruppe aus dem 17.<br />

Jahrhundert und eine Kapelle.<br />

Kaiserin-Elisabeth-<br />

9<br />

Museum: Im Prunkwartesalon<br />

des königlichen Bahnhofs<br />

Possenhofen 1998 eingerichtet. Es<br />

zeigt Erinnerungsstücke der<br />

Kaiserin, Bilder und Plastiken<br />

sowie Exponate zu König Ludwig<br />

II. und dem Starnberger See.<br />

Genuss und mehr<br />

am Seeufer<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Strandbad Feldafing, Königinstraße<br />

4, 82340 Feldafing, Tel.:<br />

08157/8200. www.strandbadfeldafing.de.<br />

Forsthaus am See,<br />

Seestraße 1, 82343 Pöcking, Tel.:<br />

08157/93010. www.forsthaus-amsee.de.<br />

Schiffsglocke, Seeweg 4,<br />

82343 Pöcking, Tel.: 08157/997247.<br />

Golfhotel Kaiserin Elisabeth,<br />

Tutzinger Str. 2, 82340 Feldafing,<br />

Tel.: 08157/93090, www.kaiserinelisabeth.de.<br />

Hotel Garni Kefer, Hindenburgstraße<br />

12, 82343 Pöcking,<br />

Tel.: 08157/93170, www.hotelkefer.de.<br />

Zur Post, Hauptstraße 19,<br />

82343 Pöcking, Tel.: 08157/1398,<br />

www.posthotel-poecking.de<br />

Entdecken und besichtigen:<br />

Buchheim Museum der Phantasie<br />

(9 km von Feldafing), weltberühmte<br />

Sammlung des Künstlers und Autors<br />

von „Das Boot“, Am Hirschgarten 1,<br />

82347 Bernried, Tel.: 08158/99700,<br />

www.buchheimmuseum.de. Museum<br />

Starnberger See (6 km von Feld a-<br />

fing), Modelle einstiger königlicher<br />

Prunkschiffe, Possenhofener<br />

Strasse 5, 82319 Starnberg, Tel.:<br />

08151/4477570, www.museumstarnberger-see.de<br />

Informieren: Roseninsel Öffnungszeiten<br />

und Überfahrten bei<br />

Bayer. Schlösserverwaltung, Tel.:<br />

08151/6975, www.schloesser.<br />

bayern.de. Fähre zur Roseninsel:<br />

Mai bis Mitte Oktober, 11–18 Uhr,<br />

Juni-Mitte September 10–18 Uhr,<br />

wenn Hochzeiten stattfinden erst<br />

ab 12 Uhr! Tel.: 0171/7222266,<br />

www.faehre-roseninsel.de.<br />

Tourist-Information Starnberger<br />

Fünf-Seen-Land: Wittelsbacherstraße<br />

2c, 82319 Starnberg, Tel.:<br />

08151/90600, www.sta5.de.<br />

84<br />

Spezial | 2015


Feldbergsteig<br />

Feldbergsteig/<br />

Hochschwarzwald<br />

Im sonnenverwöhnten<br />

Südwesten Deutschlands liegt der<br />

Schwarzwald. Etwa 40 Kilometer<br />

südöstlich von Freiburg erhebt<br />

sich mit dem Feldberg der<br />

höchste Gipfel aus dem größten<br />

deutschen Mittelgebirge. Mit<br />

dem Feldbergsteig macht eine<br />

abwechslungsreiche Rundwanderroute<br />

die Kulturlandschaft<br />

um den Gipfel erlebbar.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 12 Kilometer<br />

Dauer: 4,5 Stunden<br />

Steigung/Gefälle: je 496 Meter<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Höchster Punkt: 1.493 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Ende Mai bis<br />

Ende Oktober<br />

Start und Ziel: Haus der Natur<br />

beim Feldberger Hof,<br />

79686 Feldberg<br />

Wegequalität: Premiumweg<br />

Extratour Feldbergsteig,<br />

zertifiziert vom Deutschen<br />

Wanderinstitut (7 Punkte)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Premiumwandern im Hochschwarzwald<br />

Aussichten und Auerhühner<br />

Der Feldbergsteig führt über und um Deutschlands höchsten<br />

Mittelgebirgsgipfel. Abwechslung vom ersten bis zum letzten<br />

Schritt: Aussichten bis in die Alpen, Weidfelder, Blaubeeren,<br />

wilde Steilstücke, Auerhühner und der verträumte Feldsee.<br />

Links am Haus der Natur (1) vorbei<br />

streift der Feldberg-Steig den<br />

Feldberggarten (2) und steigt an.<br />

Hinter einer Linkskurve zweigt er<br />

nach rechts vom Hauptweg ab, unterquert<br />

die Seilbahn und verläuft<br />

dann parallel zu ihr hinauf zum<br />

Bismarck-Denkmal (3) auf dem<br />

Seebuck (4). Ein Abstecher von<br />

200 Metern in südwestliche Richtung<br />

führt zum Feldbergturm mit<br />

Aussichtsplattform. Der Aufstieg<br />

ist nicht unbedingt erforderlich,<br />

denn im weiteren Verlauf begleitet<br />

ein herrliches Alpenpanorama<br />

den über den Grüblesattel sanft<br />

zum Feldberggipfel (5) ansteigenden<br />

Weg. Rechts am Fernsehturm<br />

vorbei und an der Gabelung<br />

dahinter links abbiegen. Der<br />

Feldbergsteig fällt nun ab bis zur<br />

St. Wilhelmer Hütte. Dort geht es<br />

hangparallel nach rechts Richtung<br />

Norden weiter, bis der Steig an<br />

der nächsten Gabelung als Pfad<br />

vom breiteren Weg nach rechts<br />

abzweigt. Er durchquert den blaubeerreichen<br />

„Osterrain“ am Nordosthang<br />

des Feldbergs, wo sich<br />

Schluchtweiden in den Lawinenbahnen<br />

mit Fichten auf den Rippen<br />

dazwischen abwechseln. Kurz<br />

hinter einer kleinen Holzbrücke<br />

trifft der Weg auf den Hauptweg<br />

zur Zastler Hütte. Davor knickt<br />

der Weg Richtung Baldenweger<br />

Hütte nach rechts ab und steigt<br />

wieder an. Vorbei am Naturfreundehaus<br />

und bis zur Baldenweger<br />

Hütte mit weitläufiger Aussicht.<br />

Von der Hütte geht es noch kurz<br />

weiter auf dem Fahrweg Richtung<br />

Rinken. In der ersten Linkskehre<br />

zweigt der Feldbergsteig nach<br />

rechts ab und taucht auf dem neu<br />

angelegten Sägebach-Pfad in den<br />

Zur nächsten Einkehr ist es<br />

am Feldbergsteig nicht weit.<br />

Wald ein. Der Abstieg über Stege<br />

und kleine Hängebrücken entlang<br />

des Bachs mit kleinen Wasserfällen<br />

ist der abenteuerlichste Teil des<br />

Feldbergsteigs. Unten an der<br />

Forststraße führt der Weg rechts<br />

Richtung Feldsee weiter. Dann den<br />

zweiten Rechtsabzweig nehmen<br />

und über eine Lichtung mit dem<br />

Raimartihof bis zum Feldsee (6)<br />

laufen. Dort kann man sich entweder<br />

für eine Seeumrundung durch<br />

das Feldseemoor entscheiden oder<br />

sich sofort nach links wenden, um<br />

auf dem Karl-Egon-Weg in mehreren<br />

Kehren durch den Bannwald<br />

aufwärts zum Ausgangspunkt<br />

zurückzuwandern.<br />

Naturschutz mit<br />

Messer und Gabel<br />

Das Dreiländereck Deutschland,<br />

Frankreich, Schweiz ist berühmt<br />

für seine gute Küche. Dort wird<br />

Wert auf hochwertige Zutaten<br />

und sorgsame Verarbeitung<br />

gelegt. 32 engagierte und kreative<br />

Gastro nomen haben sich zu den<br />

Naturparkwirten zusammengeschlossen.<br />

Sie verfeinern<br />

heimische Lebensmittel nach<br />

traditionellen Rezepten, um<br />

den Geschmack des Naturparks<br />

Südschwarzwald auf die Zunge<br />

zu bringen. Eine wertvolle Unter -<br />

stützung für die Schwarzwaldbauern,<br />

die mit ihrer mühevollen<br />

Arbeit das typische Landschaftsbild<br />

bewahren. Mehr Infos unter<br />

www.naturparkwirte.de<br />

Spezial | 2015<br />

85


Der Süden<br />

Feldbergsteig<br />

© AndreasWeber/istockphoto.com<br />

Der Feldberg ist mit 1.493 m der<br />

höchste Berg des Schwarzwalds.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit der Bahn vom ICE-Bahnhof Freiburg bis Bahnhof Bärental<br />

(stündlich, Fahrzeit etwa 50 Minuten), dann weiter mit der Buslinie 7300<br />

Titisee – Schopfheim bis HS „Feldberger Hof“. Infos zu Fahrplänen:<br />

Tel.: 01803/19449, www.rvf.de, www.bahn.de<br />

Mit dem Pkw via A 5 bis Ausfahrt Freiburg Mitte oder via A 81 bis Ausfahrt<br />

Geisingen, weiter auf der B 31 bis Seehöfe, dann B 317 bis Feldbergpass,<br />

kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.<br />

Orientieren: Auf Schusters Rappen rund um den Feldberg: Wanderkarte<br />

1:25.000; Hrsg. Tourist-Information Feldberg, 2006, 4 Euro.<br />

Hochschwarzwald/Feldberg-Schluchsee: Wanderkarte 1:35.000, offizielle<br />

Wanderkarte des Schwarzwald-Vereins; LVA Baden-Württemberg, 2009,<br />

5,20 Euro.<br />

Bernhard Pollmann: Schwarzwald Süd, Die schönsten Wanderungen<br />

zwischen Freiburg und Basel; Rother Wanderführer, 2009, 12,90 Euro.<br />

Ralph-Raymond Braun: Südschwarzwald mit Freiburg, Basel, Markgräflerland;<br />

Michael Müller Verlag, 2008, 15,90 Euro.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Von Gärten, Gipfeln und Gletschern<br />

1<br />

Haus der Natur: Interaktive,<br />

multimediale Ausstellung<br />

mit 3D-Schau zum Naturschutzgebiet<br />

Feldberg, geführte Wanderungen<br />

und Themenexkursionen,<br />

Kinderprogramm, Verleih von<br />

Rückentragen für den Wichtelpfad<br />

und von Hosentaschen-Rangern.<br />

2<br />

Feldberggarten mit rollstuhltauglichem<br />

Holzsteg:<br />

Informationstafeln an vielen<br />

naturnahen Freiflächen, ansehnlichen<br />

Schaubeeten und einem<br />

kleinen Wäldchen erklären die<br />

Lebensräume der am Feldberg<br />

lebenden Pflanzen und Tiere.<br />

3<br />

Bismarck-Denkmal: Aus<br />

Bruchsteinen errichtet,<br />

erhebt sich der beliebte Picknickplatz<br />

im Gipfelbereich des<br />

berühmten Seebuck am Rande des<br />

Feldseekessels.<br />

4<br />

Seebuck: Mit 1.448 Metern<br />

zählt der Seebuck neben<br />

dem Baldenweger Buck (1.462 m)<br />

und dem Feldberggipfel (1.493 m)<br />

zu den höchsten Kuppen des<br />

Feldbergmassivs.<br />

5<br />

Feldberggipfel: Der Name<br />

stammt vom mittelhochdeutschen<br />

„Velt“, was so viel wie<br />

„größere unbewaldete Fläche“<br />

bedeutet. Die Spitze scheint also<br />

schon länger waldfrei zu sein. Der<br />

plötzliche Übergang zu hochwüchsigem<br />

Wald lässt allerdings schließen,<br />

dass es sich nicht um eine<br />

natürliche Waldgrenze handelt.<br />

6<br />

Feldsee: Der Feldberggletscher<br />

hinterließ diesen<br />

verträumten, fast kreisrunden<br />

Karsee in der von ihm ausgehobelten<br />

Mulde. Steile, bewaldete<br />

Hänge umschließen das glitzernde<br />

Wasser von drei Seiten. Ein<br />

Uferweg umrundet das nährstoffarme<br />

Gewässer unterhalb des<br />

Seebuckgipfels.<br />

Wer findet Anton<br />

Auerhahn?<br />

Etwa 2.400 Kinderschritte lang<br />

führt der Wichtelpfad durch den<br />

Auerhahnwald. Er startet am Café<br />

Waldvogel, zwei Gehminuten vom<br />

Haus der Natur entfernt. Entlang<br />

der 1,8 Kilometer hilft Velt, der<br />

Feldberg-Wichtel, dem Postboten<br />

Ferdinand, Anton Auerhahn zu<br />

finden. An zwölf Stationen mit<br />

Wichtelhäusern, Kletterbäumen,<br />

Riesenhörrohr, Hochsitz und<br />

Fuchsbau suchen sie, bis sie ihn<br />

im Wichteldorf finden. Vor allem<br />

Kinder zwischen fünf und zehn<br />

Jahren können ihnen dabei helfen<br />

und herausfinden, was in dem<br />

Brief für Anton geschrieben steht.<br />

www.wichtelpfad.info<br />

Etappenprofil<br />

3 4 5 6<br />

1 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Einkehren und<br />

faul sein<br />

Einkehren: Feldberger Hof,<br />

Tel.: 07676/180, H****, Familotel,<br />

www.feldberger-hof.de Café<br />

Waldvogel, Tel.: 07676/480,<br />

Ferienwohnung, Donnerstag<br />

Ruhetag, www.cafe- waldvogel.de<br />

St. Wilhelmer Hütte, Tel.: 07676/342,<br />

Mittwoch Ruhetag, www.sanktwilhelmerhuette.de<br />

Zastler Hütte,<br />

Tel.: 07676/244, Donnerstag Ruhetag,<br />

www.zastler-huette.de<br />

Naturfreundehaus Feldberg,<br />

Tel.: 07676/336, Ansprechpartner<br />

Frau Kober, Tel.: 0721/405096,<br />

45 Betten in Einzel-, Doppel- und<br />

Mehr bettzimmern, Selbstversorgung<br />

ist möglich, www.naturfreundehausfeldberg.de<br />

Baldenweger Hütte,<br />

Tel.: 07676/353, geniale Aussicht,<br />

28 Betten in Mehrbettzimmern,<br />

baldenwegerhuette1321m@hotmail.com<br />

Gasthaus Raimartihof, Tel.:<br />

07676/226, einer der ältesten Höfe<br />

des Hochschwarzwalds, behutsam<br />

modernisierte Stube mit Kachelofen,<br />

Wildgerichte aus eigener Jagd.<br />

Achtung: Dienstag ist Ruhetag!<br />

www.raimartihof.de Seebuck<br />

Hütte, Tel.: 07676/258, www.freiburgschwarzwald.de/<br />

huetten.htm<br />

Schlafen: Ein Klick auf Unterkünfte<br />

öffnet auf dieser Seite eine sehr übersichtliche<br />

Auflistung der Feldberger<br />

Übernachtungsbetriebe mit Bild,<br />

Kategorie und Preisangabe: www.<br />

schwarzwald-tourismus.info/orte_<br />

regionen/orte_ staedte/feldberg<br />

Faul sein: Mit der Feldbergbahn<br />

175 Höhenmeter bis zum Bismarck-<br />

Denkmal überwinden: Juli bis<br />

September 9 bis 17 Uhr, übriges Jahr<br />

9 bis 16.30 Uhr, Berg- und Talfahrt<br />

inklusive Turm und kostenfreies<br />

Parken: 8,60 Euro, Kinder 6,30 Euro,<br />

weitere Kombi angebote mit dem<br />

Haus der Natur, www.feldbergbahn.de<br />

Sparen: Die KONUS-Gästekarte<br />

(Kurkarte) ermöglicht freie Fahrt mit<br />

Bus und Bahn in der Ferienregion<br />

Schwarzwald zwischen Rhein und<br />

Neckar, Pforzheim und Waldshut.<br />

Über 6.000 Gastgeber händigen den<br />

Freifahrtsschein bei der Anmeldung<br />

ihren Gästen aus, www.konusschwarzwald.de<br />

Surfen: www.naturparksu<br />

edschwarzwald.de,<br />

www.schwarzwald-tourismus. info/<br />

reisethemen/wandern,<br />

www. feldberg-steig.de<br />

Informieren: Naturschutzzentrum<br />

Südschwarzwald, Haus<br />

der Natur, Dr.-Pilet-Spur 4, 79868<br />

Feldberg, Tel.: 07676/9336-30, Fax:<br />

-33, Ausstellung und 3D-Schau, 10<br />

bis 17 Uhr (Winterhalbjahr: Montag<br />

Ruhetag), Ausstellung 2,50 Euro,<br />

ermäßigt 1,50 Euro,<br />

Naturschutzzentrum@naz-feldberg.de,<br />

www.naturschutzzentren-bw.de<br />

Feldberg Touristik, Kirchgasse 1,<br />

79868 Feldberg, Tel.: 07655/8019,<br />

tourist-info@feldberg-schwarzwald.de,<br />

www.feldberg-schwarzwald.de<br />

86<br />

Spezial | 2015


Südschwarzwald<br />

Zwischen Feldberg<br />

und Belchen<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: 13,1 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Markierung: blau-rotes Logo<br />

Wasserfallsteig<br />

Schwierigkeit: mittelschwer<br />

Steigung/Gefälle: ca. 500 Meter<br />

rauf/720 Meter runter<br />

Höchster Punkt: ca. 1.231 Meter<br />

Beste Wanderzeit: Mitte April/Mai<br />

bis Oktober (je nach Schneelage)<br />

Wegequalität: überwiegend Pfade<br />

und Waldwege, Schotter<br />

Start/Ziel: Wanderparkplatz August-<br />

Euler-Platz, Passhöhe B 317, 79868<br />

Hebelhof-Feldberg / Parkplatz<br />

Kurhausstraße, 79674 Todtnauberg<br />

Vom Feldbergpass nach Todtnauberg<br />

Auf Spritztour<br />

Es rauscht! Im Hochsommer erfrischt diese spritzige Tour zu den ungezähmten Wassern des Hochschwarzwalds.<br />

Erst tobt die wilde Wiese, dann beeindruckt der Fahler Wasserfall, und mit dem Todtnauer Wasserfall donnert<br />

Deutschlands höchstes Naturspektakel dieser Art ein würdiges Finale.<br />

Von der Bushaltestelle Hebelhof<br />

am Gasthof Feldbergpass<br />

vorbei ein kurzes Stück entlang<br />

der Straße zurückgehen zum<br />

Parkplatz P4. Bei der Wasserfallsteig-Info-Tafel<br />

fällt ein Pfad<br />

zur Wiesenquelle 1 ab. Ein<br />

etwas breiterer Weg strebt<br />

links in den Wald hinein. Wenig<br />

später zweigt ein Pfad rechts ab,<br />

schlängelt sich – begleitet von<br />

Versen des Dichters Hebel 2 –<br />

durch Fichtenwald hinunter,<br />

tritt aus dem Wald, läuft als<br />

gemähter Streifen unterhalb der<br />

alten Skisprungschanze Fahler<br />

Loch über eine Wiese, schwenkt<br />

noch vor der Mittelstation rechts<br />

und tritt in frischen Buchenwald<br />

ein. Über mehrere Brücken<br />

wechselt der Wasserfallsteig die<br />

Uferseite der bereits mächtig<br />

angeschwollen Wiese 3 . Wenn<br />

das Gefälle abflacht, verbreitert<br />

sich das Tal, und der Weg kreuzt<br />

bei einem Picknickplatz die<br />

B 317. Zwischen dem Parkplatz<br />

der Schwarzwald-Kaserne<br />

und der nach oben laufenden<br />

Straße setzt sich der Weg als<br />

Pfad fort und eröffnet einen<br />

weiten Blick über das Wiesental.<br />

Hinter einem Viehgatter zweigt<br />

ein Pfad rechts hinauf bis zur<br />

Bushaltestelle Todtnauer Hütte.<br />

Beim Parkplatz Rothenbacher<br />

Rank biegt der Wasserfallsteig<br />

links ab, gleich hinter der<br />

Brücke geht’s wieder links,<br />

um auf dem Rundweg Fahler<br />

Wasserfall 4 den Kaskaden<br />

von oben nach unten zu folgen.<br />

Nach dem Wasserfall setzt sich<br />

der Weg am Hang entlang mit<br />

Blick auf die Straße in einigem<br />

Abstand zur Wiese und den<br />

Häusern von Fahl fort, lässt<br />

nach langer Zeit das Gedröhne<br />

des Wassers hinter sich, passiert<br />

eine Zufahrt zur Straße, wird zu<br />

einem zweispurigen Fahrweg,<br />

durchläuft ein kurzes Waldstück<br />

und nähert sich Brandenberg.<br />

Der Pfad mündet in einen breiteren<br />

Weg. Wenig später verlässt<br />

er ihn links abwärts. Bei den<br />

Häusern kreuzt der Wasserfallsteig<br />

einen Asphaltweg. Ein<br />

Stück nach links setzt er sich<br />

oberhalb einer Kneipp-Anlage<br />

fort und läuft an Tennisplätzen,<br />

Freibad und oberhalb der Gartenwirtschaft<br />

Waldeck vorbei in<br />

die Wolfsschlucht 5 . Dahinter<br />

rechts, dann zweigt der Weg sofort<br />

wieder rechts ab und kurvt<br />

den Hang zum Kriegerdenkmal<br />

6 hinauf. Der breite Hochweg<br />

Richtung Todtnau und Sonnhalde<br />

verläuft bis zum Bauwagen eines<br />

Waldkindergartens recht eben.<br />

Kurz vorher führt ein Schotterweg<br />

rechts hinauf, verjüngt sich<br />

zu einem Pfad unter Buchenwald<br />

und bringt uns nach etwa zwei Kilometern<br />

gemächlichen Anstiegs<br />

zum Todtnauer Wasserfall 7 .<br />

Über Treppenstufen und einige<br />

Brücken erreicht der Wasserfallsteig<br />

oberhalb des Naturschauspiels<br />

den Schwimmbadweg,<br />

knickt vor dem Berger Bad links<br />

ab und endet an der Bushaltestelle<br />

„Sternen“ in der Kurhausstraße<br />

Todtnauberg 8 .<br />

Imposante Strudel prägen den Steig.<br />

Spezial | 2015<br />

87


Der Süden<br />

Südschwarzwald<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus & Bahn: Aus Freiburg: Bahn 727/728 nach Titisee, Südbadenbus 7300<br />

von Titisee Richtung Todtnau/Zell im Wiesental, HS Hebelhof am Feldbergpass;<br />

Bahn 727 bis Neustadt (Schwarzw), Südbadenbus 7300 weiter s.o. www.bahn.de,<br />

www.bergwelt-suedschwarzwald.de (Busfahrpläne unter Anreise & Mobilität im<br />

Menü Orte & Region). Inhaber der KONUS Gästekarte nutzen Busse und Bahnen im<br />

Schwarzwald kostenlos. Taxi Maier, 79674 Todtnau: Tel. 07671/1438<br />

Mit dem Auto: Aus Freiburg: B 31 Richtung Hinterzarten/Titisee-Neustadt, Abfahrt<br />

auf B 317/B500 Richtung Basel/Feldberg/Schluchsee/Lenzkirch/Waldshut bis Feldbergpass;<br />

aus Donaueschingen: B31 Richtung Titisee-Neustadt, weiter s.o.<br />

Orientieren: Wanderkarte mit Wanderführer Todtnauer Ferienland, M 1:30.000,<br />

Digitale Kartographie Frank Ruppenthal, 6,90 Euro.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Zwischen Feldberg und Todtnauberg<br />

1<br />

Wiesenquelle: An dieser<br />

gefassten Quelle auf 1.200<br />

Metern entspringt nicht nur die<br />

Wiese, sondern beginnt auch der<br />

Wasserfallsteig. „Des Feldbergs<br />

liebligi Tochter“, wie Heimatdichter<br />

Hebel sie charakterisiert. Seine<br />

Ode an den Fluss steht auf einer<br />

Tafel neben der Quelle.<br />

Hebel: Das erste Stück des<br />

2<br />

Wasserfallsteigs ist auch<br />

als Hebelweg bekannt. Tafeln<br />

mit Versen des alemannischen<br />

Mundartdichters Johann Peter<br />

Hebel begleiten die stürzenden<br />

Wasser am Wanderweg. Auch<br />

Goethe und Tolstoi bewunderten<br />

die Werke des Wiesentälers.<br />

3<br />

Wiese: Schon so wenige<br />

Meter nach ihrer Quelle<br />

kommt das Wiese-Wasser so<br />

richtig in Fahrt: Quirlig rauscht<br />

es über unzählige kleine<br />

Wasserfälle, Steintreppen und<br />

Gumpen durch das schluchtartige<br />

Tal. Welch ein Auftakt!<br />

Fahler Wasserfall: Vom<br />

4<br />

Stübenwasen, einem<br />

Nachbarn des Feldbergs,<br />

stammt das Wasser des<br />

Rotenbachs. Auf Höhe des<br />

Parkplatzes stürzt er über<br />

mehrere Stufen 50 Meter in die<br />

Tiefe. Von Wanderwegen und<br />

Brücken kann man ihm dabei<br />

zuschauen.<br />

5<br />

Wolfsschlucht: Bevor<br />

sich Wasserfallsteigpfad<br />

und Wiese endgültig trennen,<br />

„küssen“ sie sich noch einmal:<br />

Auf ein paar hundert Metern<br />

verengt sich der Flusslauf<br />

zur Wolfsschlucht, die Wiese<br />

rauscht zum Abschied, dann<br />

wendet sich der Wasserfallsteig<br />

allmählich dem Stübenbach zu.<br />

6<br />

Kriegerdenkmal: Ein<br />

überdimensionales<br />

Schwert ragt an der Gedenkstätte<br />

Kriegsgefallener gen<br />

Himmel. Dort stehen Pausenbänke<br />

mit Ausblick auf Todtnau<br />

und seinen 1.065 Meter hohen<br />

Hausberg Hasenhorn.<br />

7<br />

Todtnauer Wasserfall:<br />

Insgesamt stürzt sich das<br />

Wasser des Stübenbachs 97<br />

Meter in die Tiefe. Die höchste<br />

der vier Stufen ist mit 60<br />

Metern die höchste Einzelstufe<br />

deutscher Mittelgebirge. Seit<br />

1987 steht der weitgehend<br />

naturbelassene Wasserfall<br />

zwischen Todtnauberg und<br />

Aftersteg als Naturdenkmal<br />

unter Schutz.<br />

Todtnauberg: Südwestlich<br />

vom Feldberg bettet<br />

8<br />

sich der Höhenluftkurort in<br />

ein Hochtal auf rund 1.000<br />

Metern. Bei guter Sicht rücken<br />

sogar die Alpen ins Blickfeld.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Bestens gerüstet<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Jugendherberge Hebelhof<br />

Feldberg, Passhöhe 14, 79868<br />

Feldberg, Tel.: 07676/221,<br />

www.jugendherberge-feldberg.de<br />

Gasthof Feldbergpass, Passhöhe<br />

17, 79868 Feldberg, Tel.:<br />

07676/9333855, www.feldbergpass.de<br />

Gasthof Wasmer, An<br />

der Wiesenquelle 1, 79868<br />

Feldberg, Tel.: 07676/230,<br />

www.gasthof-wasmer.de<br />

Hotel Restaurant Lawine,<br />

Fahl 7, 79674 Todtnau-Fahl, Tel.:<br />

07676/93330, www.lawine.de<br />

In der Umgebung:<br />

Hotel Engel, Kurhausstr. 3, 79674<br />

Todtnauberg, Tel.: 07671/91190 39,<br />

www.engel-todtnauberg.de<br />

Landhotel & Chalets Herrihof,<br />

Kurhausstr. 21, 79674 Todtnauberg,<br />

Tel.: 07671/9997322,<br />

www.herrihof.de Café Restaurant<br />

Waldblick, Schwimmbadweg 23,<br />

79764 Todtnauberg,<br />

Tel.: 07671/2229977,<br />

www.waldblick-todtnauberg.de<br />

Günstiger urlauben:<br />

Die Gastgeber an 141 Ferienorten<br />

im Schwarzwald drücken den bei<br />

ihnen übernachtenden Urlaubern<br />

die KONUS Gästekarte in die Hand.<br />

Inhaber fahren in der gesamten<br />

Ferienregion Schwarzwald kostenlos<br />

mit Bus und Bahn. Die Bergwelt<br />

Card der Bergwelt Südschwarzwald<br />

vergünstigt zusätzlich viele<br />

Attraktionen bei gezahlter Kurtaxe:<br />

www.konus-schwarzwald.info,<br />

www.bergwelt-suedschwarzwald.de<br />

(Service, Bergwelt Card)<br />

Informieren:<br />

Tourismus GmbH zwischen<br />

Feldberg und Belchen, Meinrad-<br />

Thoma-Str. 21, 79674 Todtnau,<br />

Tel.: 07671/96969-5, www.<br />

bergwelt-suedschwarzwald.de<br />

Tourist-Information Todtnauberg,<br />

Kurhausstr. 18, 79674 Todtnauberg,<br />

Tel.: 07671/96969-0<br />

88<br />

Spezial | 2015


Fränkisches Weinland<br />

Im Steigerwald<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: ca. 12,4 Kilometer<br />

Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />

Markierung: nicht einheitlich<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Steigung/Gefälle: ca. 340/380 Meter<br />

Höchster Punkt: 474 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Barockschloss, 97355 Castell<br />

Ziel: Marktplatz, 97346 Iphofen<br />

Wegequalität: gut begehbare Wege<br />

Von Castell nach Iphofen<br />

Über den Schwanberg<br />

Vom Residenzörtchen Castell geht es durch die Lagen Schlossberg, Reitsteig und Kugelspiel<br />

den bewaldeten Schwanberg mit Schloss und Schlosspark hinauf. Hinab führt der Weg an den<br />

Rebstöcken des berühmten Julius-Echter-Bergs vorbei in die Weinstadt Iphofen.<br />

Langstrecke Steigerwald-Panorama<br />

Vom Casteller Schloss 1 über die<br />

Breite Straße zum Rathausplatz<br />

gehen, dort links und am Weinbau-<br />

Museum 2 vorüber die Gasse zur<br />

Kirche hinauf. Links auf den Kirchplatz<br />

und vor dem Johannesbrunnen<br />

rechts dem Schlossbergweg<br />

hinauf bis zum Querweg folgen. Dort<br />

rechts. Oben bei der Gerichtslinde<br />

trifft der Weg auf den Steigerwald-<br />

Panoramaweg. Es lohnt ein Abstecher<br />

hinauf auf den Kastanienhügel 3 .<br />

Nach rechts umkreist der Weg den<br />

Kastanienhügel, läuft an einem<br />

Picknickplatz vorüber und führt in<br />

einer großen Kurve zwischen den<br />

Rebenreihen hinunter. Unten geht<br />

es aus dem Weinberg heraus und<br />

auf dem rechten Weg zur B 286.<br />

Gegenüber hinter der Treppe durch<br />

den Graben links und geradeaus<br />

über zunächst asphaltierten, dann<br />

grasbewachsenen Weg hinauf<br />

zum Waldrand. Im Wald dem Pfad<br />

rechts am Södelbrunnen vorbei<br />

steil hinauf folgen. Oben rechts bis<br />

zum Kugelspielplatz 4 . Unten links<br />

zwischen Waldrand und Weinbergen<br />

hindurch, wieder in den Wald<br />

und den Wegweisern Schwanberg/<br />

Iphofen zum Hauptweg folgen. Dort<br />

rechts, am großen Wegedreieck wieder<br />

rechts (Wegweiser Schwanberg)<br />

und auf gleicher Höhe auf dem<br />

Hauptweg bleiben, bis er in einen<br />

anderen Weg mündet. Nach rechts<br />

laufen, durch ein Portal den Friedwald<br />

5 betreten, beim Wegweiser<br />

„Castell 7 km/Iphofen 4,5 km“<br />

rechts ab, an der Gabelung links<br />

halten und bis zum Schlosspark<br />

mit dem Mausoleum der Grafen zu<br />

Castell wandern. Dahinter rechts<br />

bis zum Neptun brunnen gehen,<br />

rechts zur Mauer, die Treppe hinunter,<br />

bis zur Hangkante und links<br />

abwärts unterhalb des Schlosses<br />

her. Dann den Links- Abzweig zur<br />

Aussicht 6 nehmen, den Pfad links<br />

weiter aufwärts, neben dem Schloss<br />

die Treppen hoch, links direkt auf<br />

die Michaelskirche 7 zu und rechts<br />

die Straße entlang. Am Buswendehammer<br />

hinter dem Parkplatz läuft<br />

ein Pfad links parallel zur Straße<br />

bis zur Aussicht auf Iphofen. Über<br />

den Pfad davor links steil hinunterwandern<br />

(Wegweiser „Iphofen 2,7<br />

km“), beim Höttehött 8 scharf rechts<br />

einbiegen und den ersten Asphaltweg<br />

links durch die Weinberge<br />

hinunter nach Iphofen nehmen. Auf<br />

dem Schwanbergweg bis zur Rödelseer<br />

Straße, dort links und durch<br />

das Rödelseer Tor 9 in die Altstadt<br />

zum Marktplatz laufen.<br />

In zehn Etappen lassen sich die<br />

160 Kilometer des Steigerwald-<br />

Panoramawegs bequem erwandern.<br />

Er schlängelt sich am Westrand<br />

des Waldgebirges zwischen Aisch<br />

und Main entlang. Wie der Name<br />

verspricht, liegen auf der Route<br />

zwischen Bamberg und Bad<br />

Windsheim neben Schwanberg und<br />

Casteller Schlossberg viele weitere<br />

Aussichtspunkte: Schloss Frankenberg,<br />

Vogelsangberg, Friedrichsberg,<br />

Hörnle, Stollberg und Zabelberg.<br />

Um die Fernblicke zu genießen, sind<br />

insgesamt rund 3.650 Höhenmeter<br />

auf dem als „Qualitätsweg Wanderbares<br />

Deutschland“ zertifizierten<br />

Weg zu erklimmen.<br />

www.steigerwald-panoramaweg.de<br />

Spezial | 2015<br />

89


Der Süden<br />

Fränkisches Weinland<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Iphofen liegt auf der Strecke Würzburg–<br />

Nürnberg (www.bahn.de, www.vvm-info.de). Am besten vom Ruf-Taxi<br />

Kasprowski, Mittelgasse 4, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/1649 zum Startpunkt<br />

in Castell fahren lassen (Kosten etwa 16 Euro).<br />

Mit dem PKW: Aus Norden/Süden: Auf der A 7 Kassel–Ulm bis zur AS 103/<br />

Kitzingen, auf der B 8 bis Kitzingen und auf Umgehungsstraße/Nordtangente<br />

nach Großlangheim fahren, weiter über Wiesenbronn nach Castell. Aus<br />

Westen/Osten: A 3 Frankfurt–Nürnberg bis AS 75 Wiesentheid, auf der<br />

B 286 über Rüdenhausen nach Castell.<br />

Orientieren: Wanderkarte Iphofen, M 1:35.000, Publicpress, ISBN 978-3-<br />

89920-585-5, 2,95 Euro, www.iphofen.de, www.publicpress.de<br />

Tourhöhepunkte<br />

Durch Wald und Wingert bis nach Iphofen<br />

Schloss: Die Grafen und<br />

1<br />

späteren Fürsten zu Castell-<br />

Castell residieren seit Jahrhunderten<br />

in diesem Barockschloss.<br />

Sie prägen das schmucke Örtchen,<br />

bauen Wein an und betreiben mit<br />

der Fürstlich Castell’schen Bank<br />

sogar ein eigenes Geldinstitut.<br />

Weinbau-Museum: Tenne,<br />

2<br />

Heuboden und Stall einer<br />

alten Scheune beherbergen eine<br />

Ausstellung über die Casteller<br />

Weinbaugeschichte.<br />

Kastanienhügel: Etwas unterhalb<br />

des Treppenturms auf<br />

3<br />

dem steilen Schlossberg – Überrest<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

des einstigen Stammsitzes der<br />

Grafen von Castell – offenbart der<br />

mit Kastanien bepflanzte Hügel<br />

eine wunderschöne Aussicht aufs<br />

Steigerwald-Vorland.<br />

Kugelspielplatz: Angeblich<br />

4<br />

fing sich das Echo des<br />

Büchsenknalls in den Hängen des<br />

Weinbergs – es klang wie ein Spiel<br />

mit Kugeln. Der lustige Name dieser<br />

flachen Lage ohne Temperaturextreme<br />

stammt aus Zeiten, als man<br />

noch mit Flintenkugeln jagte.<br />

Friedwald: Immer mehr<br />

5<br />

Menschen entscheiden<br />

sich für eine letzte Ruhestätte in<br />

freier Natur. In einer biologisch<br />

abbaubaren Urne wird die Asche<br />

der Verstorbenen an den Wurzeln<br />

eines Baums beigesetzt.<br />

www.friedwald.de<br />

Aussicht: Von der Westseite<br />

6<br />

des Schwanbergs bietet sich<br />

etwa 200 Meter über Rödelsee eine<br />

fantastische Fernsicht. Auf dem<br />

Boden ist der Grundriss der spätmittelalterlichen<br />

Wallfahrtskirche<br />

St. Walburgis nachgezeichnet.<br />

Michaelskirche: Die<br />

7<br />

Schwestern der Communität<br />

Casteller Ring nutzen das Schloss<br />

und die meisten Gebäude. Ihre<br />

2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Weitsicht: Der Blick vom Kastanienhügel<br />

aufs weite Land.<br />

Ordenskirche St. Michael wurde<br />

1986 geweiht. Sie gilt als Juwel des<br />

Münchener Architekten Alexander<br />

Freiherr von Bartels.<br />

Höttehött: Bei der Skulptur<br />

8<br />

des verwunschenen Geistes<br />

sind einige Legenden nachzulesen,<br />

die sich um den kopflosen Reiter<br />

mit dem Ruf „Höttehött!“ ranken.<br />

Rödelseer Tor: Das älteste der<br />

9<br />

drei noch erhaltenen Stadttore<br />

ist das Wahrzeichen Iphofens.<br />

Tipps für Castell<br />

und Iphofen<br />

Einkehren: Weinstall, Schlossplatz<br />

3, 97355 Castell, Tel.: 09325/9089949,<br />

www.weinstall-castell.de, Mo. geschl.<br />

Gasthof zur Krone, Im Oberdorf 2,<br />

97355 Castell, Tel.: 09325/485<br />

Gasthaus Grüner Baum, Kirchplatz<br />

4, 97355 Castell, Tel.: 09325/461,<br />

Schwanberg-Café, Schwanberg 3,<br />

97348 Rödelsee, Tel.: 09323/32130,<br />

www.cafe-schwanberg.de, Mo. geschl.<br />

Gasthof Deutscher Hof, Ludwigstr.<br />

10, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3348,<br />

www.deutscher-hof-iphofen.de,<br />

Mi. + Do. geschl. Winzerkeller –<br />

Wein bistro Iphofen, Pfarrgasse 24,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/875227,<br />

www.winzerkeller-iphofen.de<br />

Übernachten: Gasthof Deutscher<br />

Hof, Ludwigstr. 10, 97346 Iphofen,<br />

Tel.: 09323/3348,<br />

www.deutscher-hof-iphofen.de<br />

Hotel-Weingut, Gasthof Goldene<br />

Krone, Marktplatz 2,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/87240,<br />

www.gasthof-krone-iphofen.de<br />

Bio-Weingut, Weinstube & Altstadthotel<br />

Bausewein, Breite Gasse 1,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/876670,<br />

www.altstadthotel-bausewein.de<br />

Romantik-Hotel und Weingut<br />

Zehntkeller, Bahnhofstr. 12, 97346<br />

Iphofen, Tel.: 09323/844-0,<br />

www.zehntkeller.de<br />

Gasthof Goldener Stern, Maxstr.<br />

22, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3315,<br />

www.beim-hollaender.de<br />

Terroir kosten: Im Weinkommunikationszentrum<br />

von Iphofen stehen<br />

Weine und Sekt von 21 Winzern<br />

zur Verkostung bereit. Weinshop<br />

und Bauernladen bieten zudem<br />

geschmackvolle Souvenirs.<br />

Vinothek Iphofen, Kirchplatz 7,<br />

97346 Iphofen, Tel.: 09323/870317,<br />

www.vinothekiphofen.de<br />

Kunst betrachten: Nachbildungen<br />

von berühmten Reliefs epochaler<br />

Kulturen aus aller Welt zeigt das<br />

Knauf-Museum, Am Marktplatz,<br />

97343 Iphofen, Tel.: 09323/31528,<br />

www.knauf-museum.de<br />

Weinfranken erleben: Erlebnisführungen<br />

zu Weinorten, -gütern und<br />

-bergen sowie Weinseminare unter<br />

www.gaestefuehrer-weinerlebnis.de<br />

Informieren: Tourist-Information<br />

Iphofen, Kirchplatz 7, 97346 Iphofen,<br />

Tel.: 09323/87030-6, www.iphofen.de<br />

Fürstlich Castell’sches Domänenamt,<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell,<br />

Tel.: 09325/60160, www.castell.de<br />

90<br />

Spezial | 2015


Spüre die Freiheit,<br />

scheint alles grenzenlos.<br />

Die Adlerbühne am Ahorn – die höchste Greifvogelstation Europas auf über 2.000 m.<br />

www.mayrhofner-bergbahnen.com<br />

Ahorn. Der Genießerberg der<br />

So müssen Berge sein.


Stadtwanderungen<br />

Stadtwandern<br />

Lübeck<br />

Hamburg<br />

Berlin<br />

Aachen<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Dresden<br />

Heidelberg<br />

Nürnberg<br />

© shironosov/istockphoto.com<br />

München<br />

92<br />

Spezial | 2015


Spezial | 2015<br />

93


Stadtwanderungen<br />

Urbane Schätze<br />

entdecken<br />

Auch unsere urbanen Schätze in Deutschland wie Berlin, Hamburg, München oder Köln genießt<br />

man am Besten wandernd. Denn nur zu Fuß entdeckt man die kleinen Sehenswürdigkeiten, die<br />

eine urbane Entdeckungstour oft ausmachen. Nur zu Fuß wandert man abseits der<br />

ausgetretenen Pfaden, die so auch in keinem Reisenführer stehen – dafür aber die großen<br />

Highlights sind in den exklusiven Stadtwanderungen von wanderlust.<br />

Kennen Sie eigentlich die wahre Berliner Mauer? Nein,<br />

nicht den antifaschistischen Schutzwall der Jahre 1962<br />

bis 1989, sondern die über 800 Jahre alte Stadtmauer?<br />

Oder die Stolpersteine, die in vielen Straßen Kölns in den Bürgersteig<br />

eingelassen sind, um an verschleppte Juden zu erinnern?<br />

Wie wär‘s mit einer Stadtwanderung durch Aachen „immer an<br />

der Printe entlang“ oder einer gemütlichen Biergartentour<br />

von Weißbier zu Weißbier durch die<br />

bayerische Landeshauptstadt München?<br />

Besonderheiten entdecken und regionale<br />

Spezialitäten genießen gehört bei<br />

Städtetouren stets zusammen. Kein<br />

Wunder, schließlich kommen auch<br />

bei Stadtwanderungen schnell mal<br />

zehn Kilometer oder mehr zusammen,<br />

so dass auch die Pausen zwischendurch<br />

mehr als gerechtfertigt sind …<br />

In Köln ist es dabei wichtig, die kölsche<br />

Speisekarte lesen zu können.<br />

In Düsseldorf dagegen sollten<br />

Sie sich hüten, ein Kölsch zu bestellen.<br />

Dafür bietet die Hauptstadt<br />

Nordrhein-Westfalens und Geburtsstadt<br />

Heinrich Heines Kunst, Literatur – und Altbier!<br />

In Hamburg haben wir für Sie eine Route ausgearbeitet, die über<br />

21 Brücken führt! Insgesamt gibt es in der Hansestadt sage und<br />

schreibe 147 Brücken (Hafen- und Ponton-Brücken nicht mit eingerechnet).<br />

Eine perfekte Tour also, um den besonderen Flair der<br />

Metropole am Wasser zu verinnerlichen. Und manchmal läuft<br />

man dabei über eine Brücke, ohne es überhaupt zu merken …<br />

Eine Stadttour durch Dresden beinhaltet natürlich das Blaue<br />

Wunder, bevor es mit der Standseilbahn ins Villenviertel Weißer<br />

Hirsch, durch die Dresdner Heide zu den drei Elbschlössern und<br />

an der Elbe entlang zum Kunsthof geht. Unter anderem lernen wir<br />

dabei auch etwas über die Autoren Uwe Tellkamp und natürlich<br />

über den berühmtesten Sohn der Stadt, Erich Kästner, kennen.<br />

Nürnberg entdecken wir auf einer Route vom<br />

Justizpalast auf der einen bis zur Zeppelintribüne<br />

am Reichsparteitagsgelände auf der anderen Stadtseite.<br />

Mittendrin: historische Abstecher<br />

zur mittelalter lichen Rechtsprechung.<br />

Alle Jahre wieder strömen zur Adventszeit<br />

allerlei Düfte von zig Weihnachtsmärkten<br />

durch die Hansestadt Lübeck.<br />

Gassen, Gänge und Höfe zwischen den<br />

ehrwürdigen Kaufmannshäusern, Backsteingotik,<br />

das Holstentor und die sieben<br />

Türme prägen die zum Weltkulturerbe<br />

ernannte Altstadtinsel zwischen den<br />

Flüssen Trave und Wakenitz. Auf dem<br />

Rundgang durch das mittelalterliche<br />

Lübeck begegnet man vielen Schauplätzen<br />

aus dem nobelpreisgekrönten Roman „Buddenbrooks“<br />

von Thomas Mann. Im Weihnachts kapitel des Buches wird das<br />

liebste Familienfest der Deutschen ganz besonders gewürdigt.<br />

Und in Heidelberg werden wir romantisch. Auf dem Philosophenweg<br />

und auf der Sonnenseite des Neckars genießen<br />

wir das weitläufige Panorama, den besten Blick auf das Heidelberger<br />

Schloss und die entzückende Altstadt von oben.<br />

© rambo182/istockphoto.com<br />

94<br />

Spezial | 2015


Berlin<br />

<br />

Berlin,<br />

Metropole im Osten<br />

Berlin ist Bundeshauptstadt und<br />

Regierungssitz Deutschlands. Dort<br />

leben momentan circa 3,4 Millionen<br />

Einwohner. Damit ist Berlin<br />

die bevölkerungsreichste Stadt<br />

Deutschlands.<br />

Die höchsten Erhebungen Berlins<br />

sind der Große Müggelberg<br />

(115,4 m) und der aus Trümmerschutt<br />

des Zweiten Weltkriegs<br />

aufgeschüttete Teufelsberg<br />

(114,7 m). Innerstädtische Grünflächen<br />

sind der Große Tiergarten,<br />

der Grunewald und der ehemalige<br />

Flughafen Tempelhof mit der<br />

Hasenheide.<br />

Unsere Tour:<br />

Länge: 14,5 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Wachturm an der Mauer,<br />

Schlesischer Busch, 12435 Berlin<br />

Ziel: heutige Kulturbrauerei,<br />

Prenzlauer Berg, 10435 Berlin<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zu Fuß durch Berlin<br />

Kleine Sehenswürdigkeiten<br />

Brandenburger Tor, Siegessäule und Reichstag werden Sie auf unserer Stadtwanderung nicht kennenlernen. Dafür haben wir<br />

am Wegesrand vieles entdeckt, das Ihnen einen Eindruck des etwas anderen Berlins vermittelt.<br />

Im Park Schlesischer Busch, an<br />

der Kreuzung Schlesische Straße<br />

und Puschkinallee im Bezirk<br />

Treptow-Köpenick steht einer der<br />

drei erhaltenen Wachtürme (1)<br />

in Berlin. Von dem Turm aus bei<br />

der Puschkinallee nach rechts<br />

abbiegen und dem Straßenverlauf<br />

folgen. Bei der Falckensteinstraße<br />

rechts abbiegen, hinter der Brücke<br />

links auf die Mühlenstraße (der<br />

Weg führt nun parallel zur East<br />

Side Gallery und der Spree).<br />

An der Schillingbrücke links<br />

abbiegen, der Straße folgen bis<br />

Engeldamm. Nach der Querstraße<br />

Michaelkirchplatz kommen die<br />

Luisenstädter Kanalgärten (2), in<br />

die Sie rechts einbiegen können.<br />

Weiter führt der Weg wieder<br />

auf den Engeldamm und zur<br />

Annenstraße. An der Heinrich-<br />

Heine-Straße links abbiegen.<br />

Bis zur Stallschreiberstraße,<br />

dort rechts abbiegen. Die Alte<br />

Jakobstraße links abbiegen, bei<br />

der Kommandantenstraße rechts,<br />

an der Axel-Springer-Straße links<br />

und an der Zimmerstraße rechts<br />

abbiegen. Achten Sie auf den<br />

Straßenbelag: Auf dem Boden ist<br />

mit Kopfsteinpflaster der Verlauf<br />

der Berliner Mauer eingezeichnet.<br />

In der Zimmerstraße auf der Höhe<br />

der Hausnummer 26 steht in unmittelbarer<br />

Nähe zum Checkpoint<br />

Charlie eine rostige Stahlsäule (3).<br />

Sie erinnert an Peter Fechter, der<br />

am 17. August 1962 im Alter von<br />

18 Jahren als erstes Opfer der<br />

Todesschützen an der Berliner<br />

Mauer starb. An der Kreuzung<br />

Friedrichstraße rechts abbiegen,<br />

an der Mauerstraße nach links.<br />

Dem Verlauf der Straße folgen.<br />

Bei der Mohrenstraße nach links<br />

und dann rechts halten, um auf<br />

der Straße zu bleiben, an der<br />

Mauerstraße rechts, links auf die<br />

Behrenstraße bis zum Schwimmbad<br />

(4). Die Behrenstraße in die<br />

andere Richtung entlanggehen, an<br />

der Friedrichstraße rechts, dann<br />

direkt links in die Französische<br />

Straße. Dieser folgen, die Spree<br />

überqueren, an der Breiten<br />

Straße rechts bis zur Wallstraße<br />

(wieder über die Spree), dort<br />

links, am Köllnischen Park<br />

rechts. Dort befindet sich der<br />

Wusterhausener Bär (5). Wieder<br />

zurück zur Kreuzung Wallstraße,<br />

rechts weiter am Märkischen<br />

Ufer, links über die Brücke auf<br />

der Brückenstraße, links halten.<br />

Bei der Stralauer Straße links,<br />

dann rechts in die Waisenstraße<br />

zur mittelalterlichen Stadtmauer<br />

(6). Weiter auf der Waisenstraße,<br />

bei der Littenstraße links, dann<br />

rechts auf die Grunerstraße. Links<br />

halten, in die Straße Alexanderplatz<br />

links einbiegen, dann an der<br />

nächsten großen Kreuzung rechts<br />

in die Karl- Liebknecht-Straße. An<br />

der Hirtenstraße nach links – an<br />

der zweiten Kreuzung stehen Sie<br />

direkt vor dem Babylon-Kino (7).<br />

©code6d/istockphoto.com<br />

Weiter geradeaus, rechts halten<br />

und auf der Rosa-Luxemburg-<br />

Straße bleiben bis zur Schönhauser<br />

Allee. An der Torstraße<br />

nach rechts, dann links in die<br />

Straßburger Straße. Der Weg führt<br />

jetzt durch das bekannte Viertel<br />

Prenzlauer Berg. An der Belforter<br />

Straße nach links, dann rechts<br />

in die Kollwitzstraße, links in<br />

die Knaackstraße, wieder links<br />

in die Sredzkistraße und an der<br />

Schönhauser Allee nach rechts in<br />

die Kulturbrauerei (8).<br />

Spezial | 2015<br />

95


Stadtwanderungen<br />

Berlin<br />

© andrearoad/istockphoto.com<br />

Am ehemaligen Checkpoint Charlie<br />

befindet sich heute ein spannendes Museum<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Berlin hat zwei Flughäfen, Flughafen Berlin-Tegel „Otto Lilienthal“<br />

und Flughafen Berlin-Schönefeld. Wer zum Beispiel zum Prenzlauer Berg<br />

möchte, für den liegt Tegel günstiger. Für Kreuzberg-Reisende liegt<br />

Schönefeld besser. Nach dem Ausbau des Flughafens Schönefeld (geplant<br />

Oktober 2011) wird der Flughafen Tegel geschlossen. Seit der Eröffnung des<br />

neuen Berliner Hauptbahnhofs in Mitte halten in wesentlich geringerer<br />

Zahl ICE- und IC-Züge am Berliner Ostbahnhof.<br />

Zum Start der Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der U-Bahnlinie<br />

U1 bis zur Haltestelle „Schlesisches Tor“. Dann auf der Schlesischen Straße<br />

weiter zur Puschkinallee, links in den Schlesischen Busch zum Wachturm.<br />

Auf der Internetseite der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) www.bvg.de<br />

können Sie Ihre persönliche Verbindung samt Umsteigemöglichkeiten<br />

erstellen. Am Ziel können Sie, wenn Sie die Schönhauser Allee weitergehen,<br />

in die U-Bahnlinie U2, Haltestelle „Eberswalder Straße“, einsteigen.<br />

Orientieren: Reiseführer zu Berlin gibt es in Hülle und Fülle. Lohnenswert<br />

ist auf jeden Fall ein Stadtplan, zum Beispiel von Falk für 6,95 Euro.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Mauern aus Beton, Stacheldraht und Steinen<br />

1<br />

Wachturm: In Berlin stehen<br />

nur drei Wachtürme der ehemaligen<br />

Berliner Mauer. Hier ist<br />

einer davon. Der obere Stock ist<br />

unverändert und gehört zu dem<br />

„Museum der verbotenen Kunst“.<br />

2<br />

Luisenstädter Kanalgärten:<br />

Früher ein Kanal, heute<br />

eine Anlage mit Brunnen und<br />

Grünflächen.<br />

3<br />

Checkpoint Charlie: Vor der<br />

Zimmerstraße 26 in unmittelbarer<br />

Nähe zum Checkpoint<br />

Charlie steht eine Stahlsäule, die<br />

an das erste Opfer der Todesschützen<br />

an der Berliner Mauer<br />

erinnert: Peter Fechter starb hier<br />

im August 1962.<br />

4<br />

Lenins Kopf: Zur russischen<br />

Botschaft ist es von hier<br />

aus nicht mehr weit. An der<br />

Hausfassade des Schwimmbads in<br />

der Behrenstraße schaut Lenins<br />

Konterfei den Betrachter an.<br />

5<br />

Wusterhausener Bär: Der<br />

kleine Turm ist ein Überrest<br />

der Berliner Stadtmauer aus<br />

dem 17. Jahrhundert. In den<br />

Köllnischen Park wurde er 1893<br />

„umgesiedelt“.<br />

6<br />

Stadtmauer: Berlin-Cölln, die<br />

Doppelstadt, wurde um 1200<br />

gegründet. Dieses Stück Mauer<br />

ist Teilstück der mittelalterlichen<br />

Stadtmauer.<br />

7<br />

Babylon-Kino: Die Unterhaltungsindustrie<br />

der 20er<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts<br />

brachte nicht nur viele Stars,<br />

Sternchen und Filme hervor,<br />

sondern bescherte Berlin Tausende<br />

Kinosäle. Das „Babylon“ ist ein<br />

Leinwand-Zeugnis aus dieser Zeit.<br />

8<br />

Kulturbrauerei: Früher<br />

wurde in dem gesamten<br />

Block Bier gebraut, heute ist die<br />

ehemalige Brauerei ein kultureller<br />

Veranstaltungsort.<br />

Zickzack oder<br />

Hufeisen?<br />

Die Suche nach einer bestimmten<br />

Hausnummer kann in Berlin ausarten.<br />

Viele Straßen in Berlin sind<br />

nach dem alten Hufeisen-System<br />

nummeriert. Erst kommt die Nummer<br />

1, dann die 2 usw. Am Ende<br />

der Straße springt man rüber und<br />

läuft nummerierend runter. Die<br />

höchste und die niedrigste Hausnummer<br />

liegen sich gegenüber.<br />

Daneben gibt es das Zickzack-System,<br />

so wie es in Rest-Deutschland<br />

üblich ist. Eine Regel gibt’s nicht.<br />

Da bleibt nur: suchen!<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schrippen<br />

schnappen!<br />

Rast am Wegesrand:<br />

Wendel Café, Schlesische Straße 42,<br />

Kreuzberg, Tel.: 030/6107-4029.<br />

Milch & Zucker, Oranienstraße 37,<br />

Kreuzberg, Tel.: 030/61671497,<br />

www.milch-und- zucker-berlin.de<br />

Einstein Kaffee, Friedrichstraße<br />

206, Mitte, Tel.: 030/25927070, www.<br />

cafeeinstein.com Bistro Popular,<br />

Neue Schönhauser Straße 3, Mitte,<br />

Tel.: 030/28041678, www.popularberlin.de<br />

Café Ephraims, Spreeufer<br />

1, Mitte, Tel.: 030/24725947, www.<br />

ephraims.de Oliv Café, Münzstraße<br />

8/Ecke Almstadtstraße, Mitte,<br />

Tel.: 030/89206540, www.oliv-cafe.de<br />

Istoria, Kollwitzstraße 64, Prenzlauer<br />

Berg, Tel.: 030/44050208,<br />

www.istoria-berlin.de<br />

BioBistro, LPG-Biomarkt, Kollwitzstraße<br />

15–16, Prenzlauer Berg, Tel.:<br />

030/322971400, www.lpg-biomarkt.de<br />

Schlafen: Das offizielle Internetportal<br />

der Stadt Berlin www.berlin.de<br />

führt unter der Rubrik „Tourismus<br />

und Hotels“ für jeden Geldbeutel<br />

Unterkünfte auf, die auch direkt<br />

online gebucht werden können.<br />

Über die Berlin Tourist Informationen<br />

www.btm.de können ebenfalls online<br />

Unterkünfte gebucht werden.<br />

Faul sein: bequem und günstig: Die<br />

öffentlichen Buslinien 100 und 200<br />

fahren an vielen Berliner Sehenswürdigkeiten<br />

vorbei (beide Linien<br />

verkehren zwischen Zoologischem<br />

Garten und Alexanderplatz).<br />

Sparen: Mit dem Touristenticket<br />

Berlin WelcomeCard können Sie<br />

zwei, drei oder fünf Tage vergünstigt<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

der BVG, S-Bahn und der VBB fahren.<br />

Plus: Bei 150 Highlights erhalten Sie<br />

50 Prozent Ermäßigung (zum Beispiel<br />

bei touristischen und kulturellen<br />

Veranstaltungen wie Stadtrundfahrten,<br />

Fahrradrundfahrten, Schiffsfahrten,<br />

Museen, Bühnen, Gastronomie, Clubs<br />

und Souvenirs).<br />

Surfen: Stadtportal: www.berlin.de<br />

Touristen-Informationen:<br />

www.btm.de, www.visitberlin.de<br />

Wissenswertes und Historisches<br />

über Berlin von A bis Z:<br />

www.luise-berlin.de<br />

Nicht verpassen: Berliner<br />

Festspiele (www.berlinerfestspiele.de),<br />

Theater, Musik, Kunst. Tanz der<br />

Kulturen (www.karneval-berlin.de),<br />

21.–24.5.2010. Sandsation (www.<br />

sandsation.de), Internationale Sandskulpturen,<br />

6.6.–29.8.2010. Classic<br />

Open Air 2010 (www.classicopenair.de),<br />

15.–20.7.2010 Berlin Music Week<br />

(www.berlin-music-week.de),<br />

Musikfestival, 6.–12.9.2010.<br />

Berlin genießen: Der Berliner<br />

Wanderclub e. V. stellt auf seiner<br />

Website www.berliner-wanderclub.de<br />

drei Wanderrouten durch Berlin vor.<br />

Berlin unterirdisch: Der Verein<br />

unter berlin e. V. bietet tiefer gehende<br />

Stadtführungen an: Unterirdisch<br />

wird die Stadt erkundet, und neue<br />

Eindrücke werden gewonnen. Auch<br />

für Berliner eine spannende Adresse:<br />

www.unter-berlin.de, Tel.: 030/<br />

31017373, Anmeldung erforderlich.<br />

Berliner Prominenz: Der Tiergarten<br />

ist die Joggingstrecke für unsere<br />

Abgeordneten – und andere Promis.<br />

Tierisch: Der Zoologische Garten gilt<br />

als der artenreichste Zoo der Welt. Es<br />

gibt einen weiteren Zoo in Berlin, den<br />

Tierpark Berlin-Friedrichsfelde.<br />

96<br />

Spezial | 2015


Köln<br />

<br />

Steckbrief Köln<br />

Die Rheinmetropole ist die größte<br />

Stadt Nordrhein-Westfalens.<br />

Die höchste Erhebung liegt im<br />

dem Naturschutzgebiet Königsforst<br />

auf 118,04 Metern und wird<br />

„Monte Troodelöh“ genannt.<br />

Die Stadt liegt zwischen dem<br />

Bergischen Land und der Eifel<br />

in der Kölner Bucht. Aufgrund<br />

des geringen Luftaustauschs mit<br />

dem Umland ist es in der Kölner<br />

Innenstadt stets wärmer. Eine<br />

hohe Luftfeuchtigkeit sorgt im<br />

Sommer für schwüles Wetter und<br />

zahlreiche Gewitter.<br />

Köln-Rundgang:<br />

Länge: 15,9 Kilometer<br />

Dauer: 4,5 Stunden<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Skulpturenpark Köln am<br />

Kölner Zoo (H Zoo/Flora, U-Bahn-<br />

Linie 18, oder H Reichenspergerplatz,<br />

U-Bahn-Linien 5 und 16)<br />

Leuchtturm, Stolpersteine und ein Mini-Hochhaus<br />

Zo Foß durch Kölle jonn<br />

Frei nach Willi Ostermanns Karnevalslied zeigen wir Ihnen Köln auf einem Fußweg, der sich<br />

nicht mit den üblichen touristischen Attraktionen beschäftigt.<br />

Der Skulpturenpark (freier Eintritt)<br />

(1) in Köln hat zwei Eingänge:<br />

einen am Konrad-Adenauer-Ufer,<br />

der andere befindet sich auf der<br />

Riehler Straße. Start des Köln-<br />

Rundgangs am Ausgang Riehler<br />

Straße links, dann rechts in den<br />

Neusser Wall. Nach rund 500<br />

Metern rechts zum Fort X (2), geradeaus,<br />

gegen den Uhrzeigersinn<br />

durch den Rosengarten. Zurück<br />

zum Neusser Wall, geradeaus<br />

weiter auf der Hülchrather Straße,<br />

rechts in die Blumenthalstraße bis<br />

zum Neusser Platz. Dort links in<br />

die Weißenburgstraße, dann rechts<br />

in die Lupusstraße bis zur Riehler<br />

Straße. Rechts abbiegen auf den<br />

Ebertplatz, an der Fußgängerampel<br />

nach links, dann geradeaus über<br />

den Platz, Treppe nach oben. Vor<br />

Ihnen steht die Eigelsteintorburg<br />

(3). Rechts auf den Hansaring, die<br />

Straße an der Fußgängerampel<br />

überqueren, dem Hansaring<br />

folgen bis zum Hansa-Hochhaus<br />

(4). Weiter geradeaus, rechts in<br />

die Bremer Straße, links in die<br />

Maybachstraße. Geradeaus, bis<br />

Sie am Mediapark ankommen.<br />

Rechts auf den Platz, vor Ihnen<br />

steht der Media-Turm (5). Links<br />

an dem Gebäude vorbei, über die<br />

Brücke den See überqueren, dann<br />

rechts in die Erftstraße. Immer der<br />

Straße folgen. Nach circa einem<br />

Kilometer rechts in die Ottostraße,<br />

links in die Eichendorffstraße (6).<br />

Links weiter in die Landmannstraße,<br />

rechts auf die Subbelratherstraße,<br />

gleich wieder links in die<br />

Senefelderstraße und links in<br />

die Marienstraße, dann rechts in<br />

die Schönsteinstraße. An einem<br />

Bogen der Bahnunterführung ist<br />

die Gedenktafel für die Edelweißpiraten<br />

(7) angebracht. Der Straße<br />

folgen, an der Venloer Straße links<br />

bis zur Neptunstraße, dort erst<br />

rechts, dann links weiter, um auf<br />

der Neptunstraße zu bleiben, dann<br />

links in die Vogelsanger Straße.<br />

Immer geradeaus. Nachdem Sie<br />

die vierspurige Innere Kanalstraße<br />

überquert haben, gehen Sie<br />

an der zweiten Straße rechts in<br />

den Park, auf den Aachener Glacis,<br />

dann links abbiegen, um auf dem<br />

Glacis zu bleiben, rechts weiter<br />

auf dem Glacis, links halten. An<br />

der Schmalbeinstraße rechts, an<br />

der Aachener Straße links, weiter<br />

rechts auf die Moltkestraße und<br />

rechts in die Richard-Wagner-<br />

Straße. Links in den Hiroshima-<br />

Nagasaki-Park. Dann rechts um<br />

den See (8) herum. Zurück zur<br />

Ecke Richard-Wagner-/Moltkestraße,<br />

nach links weiter, der<br />

Himmel un Ääd<br />

Kölsche Speisekarte, und was<br />

tatsächlich auf Ihrem Teller ist:<br />

Halve Hahn – 1/2 Roggenbrötchen<br />

mit einer dicken Scheibe Gouda<br />

und Senf<br />

Kölsche Kaviar mit Musik –<br />

Stück Flönz (Blutwurst), gebraten,<br />

mit Zwiebelringen<br />

Himmel un Äd – gebratene Flönz<br />

mit Kartoffelpüree und Apfelkompott<br />

Soorbrode – Sauer braten mit<br />

Rosinen sauce, Kartoffelklößen<br />

und Apfelkompott<br />

Hämchen – Schweinshaxe mit<br />

Sauerkraut und Kartoffelpüree<br />

Straße folgen, die dann Roonstraße<br />

heißt. Links in die Lindenstraße<br />

abbiegen, weiter bis zur Schaafenstraße<br />

und dem Marsilstein. Links<br />

in den Mauritiussteinweg, rechts<br />

in die Hahnenstraße. Die nächste<br />

Straße links, dem Verlauf um<br />

den Neumarkt folgen. Auf dem<br />

Dach der Neumarkt-Galerie ist die<br />

Eis-Plastik (9) angebracht. Links<br />

in die Zeppelinstraße und direkt<br />

wieder rechts in Schildergasse.<br />

An der Krebsgasse links, rechts<br />

Spezial | 2015<br />

97


Stadtwanderungen<br />

Köln<br />

© istockphoto.com/SeanPavonePhoto<br />

Köln hat neun Stadtbezirke,<br />

auf die 86<br />

Stadtteile kommen.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Der Hauptbahnhof in Köln ist ein Durchgangsbahnhof und befindet sich<br />

direkt neben dem Kölner Dom. Der Flughafen Köln/Bonn ist 17 Kilometer<br />

von der City entfernt, zu erreichen mit der S-Bahn-Linie S13 und dem<br />

Regionalexpress RE 8. Eine einfache Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr<br />

kostet 2,40 Euro, ein Tagesticket innerhalb Kölns 5,60 Euro.<br />

Führungen: Stadtrundgänge mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten<br />

bietet zum Beispiel Tour-Agentur (Tel.: 0221/9327263, www.<br />

tour-agentur.de).<br />

Und für den Fall, dass es doch mal der Dom sein soll, ist diese Tour<br />

empfehlenswert: Für Schwindelfreie und Höhenfeste ab 16 Jahren bietet<br />

die Domverwaltung Führungen über das Dach des Kölner Doms. Eine<br />

telefonische Anmeldung – erfahrungsgemäß drei Monate im Voraus – ist<br />

erforderlich, Mo. bis Do., 10 bis 13 Uhr, Tel.: 0221/17940-555.<br />

in die Brüderstraße. An der Nord-<br />

Süd-Fahrt rechts. Hinter Ihnen ist<br />

zurzeit der Schriftzug „Liebe deine<br />

Stadt“ zu lesen, linkerhand liegen<br />

das Schauspielhaus (10) und die<br />

Kölner Oper am Offenbachplatz.<br />

Rechts in die Breite Straße/Minoritenstraße,<br />

links ins Domkloster,<br />

am Ende rechts, dann links in<br />

Unter Fettenhennen. An der<br />

Trankgasse links, gleich wieder<br />

rechts in die Marzellenstraße.<br />

Dem Straßenverlauf folgen, geradeaus<br />

auf dem Eigelstein weiter,<br />

dann rechts vor der Eigelsteintorburg<br />

in die Greesbergstraße,<br />

links auf die Turiner Straße, an<br />

der Ampel diese überqueren.<br />

Weiter geradeaus auf dem Theodor-Heuss-Ring.<br />

Am Ende links<br />

aufs Konrad- Adenauer-Ufer zum<br />

Skulpturenpark (1) zurück.<br />

Tour-Highlights<br />

Viva Colonia - mal ganz ohne Dom<br />

Skulpturenpark: In dem 1997<br />

1<br />

von dem Sammlerehepaar<br />

Eleonore und Michael Stoffel gegründeten<br />

Park stehen insgesamt<br />

41 Skulpturen.<br />

Fort X: Das „grüne Fort“ ist<br />

2<br />

Bestandteil des Festungswalls,<br />

der unverändert geblieben<br />

ist. Angelegt ist hier ein Dach- und<br />

Rosengarten, der gärtnerische<br />

Höhepunkt der Anlage.<br />

Eigelsteintorburg: Stadttor<br />

3<br />

der mittelalterlichen Stadtmauer.<br />

Das Schiffswrack an der<br />

Außenseite ist ein Rettungsboot<br />

des Kreuzers Cöln, der im 1. Weltkrieg<br />

gesunken ist. In der Burg<br />

befindet sich eine Musikschule.<br />

Hansa-Hochhaus: Eines<br />

4<br />

der ersten Hochhäuser in<br />

Deutschland. Mit 65 Metern (17<br />

Etagen) war es 1925 kurzzeitig das<br />

höchste Gebäude in Europa.<br />

Köln-Turm: Der 148,5 Meter<br />

5<br />

hohe Turm dominiert den<br />

Mediapark. Auf der äußeren Fassade<br />

ist die Silhouette von Köln<br />

auf den Glasscheiben abgebildet.<br />

Stolpersteine: Auf den<br />

6<br />

Gedenktafeln stehen Namen<br />

und Daten von Menschen, die im<br />

Nationalsozialismus verfolgt und<br />

ermordet wurden.<br />

Edelweißpiraten: Diese<br />

7<br />

Jugendlichen lehnten es in<br />

der NS-Regimezeit ab, sich der<br />

Hitlerjugend unterzuordnen.<br />

Die Tafel erinnert an die Jugendlichen,<br />

die hier durch die Gestapo<br />

gehängt wurden.<br />

Aachener Weiher: Zwischen<br />

8<br />

der Aachener Straße und<br />

der Universität befindet sich eine<br />

große Grünanlage mit dem vier<br />

Hektar großen künstlichen See.<br />

Neumarkt-Galerie: Bemerkenswert<br />

an der dreigeschos-<br />

9<br />

sigen Einkaufspassage ist das<br />

Kunstwerk „Dropped Cone“.<br />

Schauspielhaus und Oper:<br />

10 Beide Gebäude zählten nach<br />

ihrer Fertigstellung zu den wichtigen<br />

städtebaulichen Neuentwicklungen<br />

in Köln.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

9 10<br />

Kölner<br />

Lebensart<br />

Gegen Hunger & Durst: Muffini,<br />

Café-Bar, Schillingstr. 45 (Nähe<br />

Ebertplatz), Tel.: 0221/7190642<br />

Havana Köln, Kneipe/Restaurant,<br />

Neusser Str. 17 (Nähe Ebertplatz), Tel.:<br />

0221/737769, www.havana-koeln.de<br />

Maybach, Biergarten/Restaurant,<br />

Maybachstr. 111 (Nähe Hansa-<br />

Hochhaus), Tel.: 0221/9123598, www.<br />

maybach111.de Osman 30, Restaurant<br />

auf der 30. Etage des Kölnturms<br />

im Mediapark, Mediapark 8, Tel.:<br />

0221/50052080, www.osman30.de<br />

Essers Gasthaus, Restaurant mit<br />

Biergarten, Ottostr. 72 (Nähe Eichendorffstr.),<br />

Tel.: 0221/425954 www.<br />

essers-gasthaus.com Stadtgarten,<br />

Restaurant und Biergarten (einer der<br />

beliebtesten in der Stadt), Venloer<br />

Str. 40 (Nähe Aachener Weiher), Tel.:<br />

0221/952994-0, www.stadtgarten.de<br />

Café Stanton, Bio-Restaurant, Schildergasse<br />

57 (Nähe Neumarkt-Galerie,<br />

hinter der Antoniterkirche und neben<br />

dem Kaufhaus Peek & Cloppenburg),<br />

Tel.: 0221/2710710 Em kölsche<br />

Boor, Brauhaus, Eigelstein 121 (Nähe<br />

Eigelsteintorburg), Tel.: 0221/135227,<br />

www.koelscheboor.com<br />

Schlafen: Vom Backpacker-Hostel<br />

bis zum Hotel im Wasserturm ist alles<br />

buchbar. Angebote und Infos: Köln<br />

Tourismus, Tel.: 0221/221-346430,<br />

www.koelntourismus.de<br />

Tippeltouren: Seit mehr als 25<br />

Jahren gibt es die gleichnamigen<br />

Wandertouren links und rechts des<br />

Rheins in der lokalen Tageszeitung<br />

„Kölner Stadtanzeiger“ und auch als<br />

Buch (Band 1 bis 11).<br />

Für Regentage: Odysseum,<br />

Abenteuer-Wissenspark für kleine<br />

und auch große Entdecker, Corintostr.<br />

1, 51103 Köln, www.odysseum.de<br />

Schokoladen-Museum mit Schokoladenbrunnen,<br />

Am Schokoladenmuseum<br />

1a (Kölner Südstadt).<br />

Für Hausfreunde: Ein Beispiel für<br />

moderne Architektur inmitten von<br />

Denkmalschutz finden Sie am Rheinauhafen<br />

in Köln. Führungen www.<br />

architektur-stadtfuehrung.de<br />

Für Wissbegierige: Sie interessieren<br />

sich für die Kölner Stadtgeschichte?<br />

Auf der Internet-Seite<br />

www.koeln-magazin.info erfahren Sie<br />

Wesentliches.<br />

Nicht vergessen: Machen Sie eine<br />

Tour mit der ersten Schwebeseilbahn<br />

Europas über einen Fluss. Einfache<br />

Fahrt: 4 Euro (Nähe Kölner Zoo).<br />

98<br />

Spezial | 2015


Hamburg<br />

Steckbrief Hamburg<br />

Dort, wo die zwei Flüsse Alster<br />

und Bille in die Elbe münden, die<br />

dann nach knapp 110 Kilometern<br />

nordwestlich in die Nordsee fließt,<br />

liegt Hamburg. Die Hansestadt<br />

ist nach Berlin die zweitgrößte<br />

Stadt Deutschlands. Das Klima<br />

ist ganzjährig feucht. Im Laufe<br />

eines Jahres fällt durchschnittlich<br />

746 Millimeter Niederschlag. An<br />

52 Tagen im Jahr senken sich<br />

Nebelbänke über die Stadt. Im<br />

Winterhalbjahr kann es sehr<br />

stürmisch werden.<br />

Hamburger Brückentour:<br />

Länge: 13 Kilometer<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: Harvesterhuder Weg<br />

(H Klosterstern, U-Bahnlinie U1)<br />

Ziel: Alter Elbtunnel (H Landungsbrücken,<br />

U-Bahnlinie U3)<br />

Unterwegs in der freien Hansestadt<br />

Über 21 Brücken musst du gehn<br />

Manchmal läuft man in Hamburg über eine Brücke, ohne es überhaupt zu merken.<br />

rückt für Sie die Brücken der berühmten Hansestadt ins rechte Licht –<br />

auch für (Wahl-) Hamburger mitunter eine neue Perspektive.<br />

Von der Haltestelle Klosterstern auf<br />

den Harvestehuder Weg bis zum<br />

Krugkoppel und über die Krugkoppelbrücke<br />

(1). Dem Straßenverlauf<br />

folgen, nach der Fernsichtbrücke<br />

(2) rechts auf Bellevue, dann rechts<br />

in die Herbert-Weichmann-Straße<br />

und über die Langenzugbrücke (3).<br />

Rechts in die Fährhausstraße, an<br />

deren Ende auf die Schöne Aussicht,<br />

am Außenalsterufer entlang<br />

über die Feenteichbrücke (4), die<br />

Schwanen wikbrücke (5) und die<br />

Hohenfelderbrücke (6). Beim Ferdinandstor<br />

– von hier aus kommen<br />

Sie auch auf die Kennedy- und die<br />

Lombards brücke – geradeaus an<br />

der Außenalster entlang bis zum<br />

Jungfernstieg, rechts auf die Reesendammbrücke<br />

(7). Dann links in den<br />

Neuen Wall bis zur Stadthausbrücke<br />

(8). Links in die Düsternstraße, vorbei<br />

an der Ellerntorbrücke, geradeaus,<br />

links auf die Michaelisbrücke<br />

(9). Geradeaus über den Platz zum<br />

Hotel, über die Heiligengeistbrücke<br />

(10). Dem Straßenverlauf folgen bis<br />

zum Hochbahnviadukt (11) am Rödingsmarkt.<br />

Dort in die Große Burstah,<br />

rechts in den Hahntrapp, dann<br />

links an der Ruine der St.-Nikolai-<br />

Kirche vorbei links halten und über<br />

die Trostbrücke (12). Gleich rechts<br />

und dann über die Zollenbrücke<br />

(13). Links in die Domstraße, dann<br />

rechts in die Große Reichenstraße,<br />

immer geradeaus, nach dem Chilehaus<br />

rechts zum Deichtorplatz über<br />

den Tunnel zur Oberbaumbrücke<br />

(14). Nach der Brücke rechts über<br />

die Poggenmühle (15), dann links,<br />

wieder links auf die Dienerreihe<br />

(16), dann wieder rechts auf den<br />

Holländischen Brook, links über die<br />

St.-Annen-Brücke (17), dann wieder<br />

rechts in Am Sandtorkai rein, gleich<br />

wieder rechts auf die Neuerwegsbrücke<br />

(18), die Pickhuben entlang.<br />

Links in Auf dem Sande rein, über<br />

die Sandbrücke (19), wieder rechts<br />

und dem Straßenverlauf bis zur<br />

Niederbaumbrücke (20) folgen.<br />

Nach der Brücke links, immer an<br />

der Elbe entlang bis zu den St. Pauli-<br />

Landungsbrücken (21). Zwischen<br />

den Brücken befindet sich auch der<br />

Abstieg zum Alten Elbtunnel. Hier<br />

endet unsere Brückentour.<br />

Hamburger Hafen:<br />

Das Tor zur Welt<br />

• größter Seehafen Deutschlands<br />

•<br />

nach Rotterdam und Antwerpen<br />

der drittgrößte Hafen in Europa<br />

• 900 Häfen in 177 Ländern<br />

werden von hier aus angefahren<br />

• 12.000 Seeschiffe legen hier<br />

jährlich an<br />

• gegründet 1189<br />

•<br />

• 4 Containerterminals<br />

320 Liegeplätze für Seeschiffe<br />

• 147 Brücken, mehr als 200 Hafenund<br />

Ponton-Brücken<br />

• mehr als 37.000 Beschäftigte in<br />

Hafenbetrieben (Stand 2005)<br />

Spezial | 2015<br />

99


Stadtwanderungen<br />

Hamburg<br />

© istockphoto.com/mf-guddyx<br />

Hamburg ist<br />

nach Berlin die<br />

zweitgrößte Stadt<br />

Deutschlands.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Der Hamburger Hauptbahnhof liegt zentral in der City. Der Flughafen<br />

Hamburg wird von allen deutschen und den meisten internationalen<br />

Fluggesellschaften angeflogen. Der Flughafen liegt ebenfalls mitten in der<br />

Stadt und ist gut angebunden. Die S-Bahnlinie S1 bringt Sie im Zehn-Minuten-Takt<br />

und in nur 25 Minuten Fahrzeit pro Strecke vom Hauptbahnhof<br />

zum Airport und zurück. Alternativ können Sie auch die S3 für diese Strecke<br />

nehmen. Die U1 fährt über Flughafen, aber nicht über Hauptbahnhof.<br />

Ein Einzelticket kostet 2,75 Euro. Ab zwei Fahrten mit der HVV pro Tag<br />

lohnt sich bereits eine Neun-Uhr-Tageskarte. Mit der Hamburg Card (ab<br />

8,50 Euro/Tag) haben Sie freie Fahrt mit Bus und Bahn im Geltungsbereich<br />

des HVV und erhalten außerdem Vergünstigungen bei über 160 Angeboten,<br />

wie zum Beispiel bei Hafen-, Alster- und Stadtrundfahrten sowie in<br />

vielen Sehenswürdigkeiten, Museen und Restaurants.<br />

Tourenhöhepunkte<br />

Hamburgs Brückenreichtum - eine kleine Auswahl<br />

Krugkoppelbrücke: Die erste<br />

Brücke an dieser Stelle an der<br />

Außenalster entstand 1892<br />

als Holzkonstruktion. 1927/28<br />

durch diese massive Stein- und<br />

Stahlkonstruktion ersetzt.<br />

Fernsichtbrücke: Die Keramikeinsätze<br />

in der Brüstung sind von<br />

dem Architekturplastiker Richard<br />

Ku öhl. Sie stellen – wie an der Krugkoppelbrücke<br />

– Weinranken dar.<br />

Langenzugbrücke: Brücke an<br />

der Außenalster.<br />

Feenteichbrücke: Unverändert,<br />

wurde im Zweiten Weltkrieg nicht<br />

zerstört.<br />

Schwanenwikbrücke: Sie wurde<br />

im Jahr 1876 fertiggestellt.<br />

Hohenfelderbrücke: Über die<br />

Gänsewiese mit der Schwanenwik-<br />

brücke verbunden. Hier findet im<br />

Sommer das Openair-Kino „Alsterschwäne<br />

Filmfontäne“ statt.<br />

st<br />

Reesendammbrücke: Der Name<br />

erinnert an den Müller Heinrich<br />

Reese, der hier um 1270 eine<br />

Kornmühle betrieb. Die Brücke,<br />

eine Verlängerung des Jungfernstiegs,<br />

überspannt die Kleine Alster.<br />

Von hier aus haben Sie einen<br />

schönen Blick aufs Rathaus.<br />

Stadthausbrücke: An der Ecke<br />

Neuer Wall/Stadthausbrücke<br />

befinden sich Banken, Versicherungen<br />

und Hotels von internationalem<br />

Rang und Namen in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft.<br />

Michaelisbrücke: Auf dieser<br />

Fußgängerbrücke überquert man<br />

den Herrengrabenfleet.<br />

Heiligengeistbrücke: Eine der<br />

klassischen Steinbrücken in<br />

Hamburg.<br />

Hochbahnviadukt, Rödingsmarkt:<br />

Etwa ein Drittel der<br />

Hamburger Hoch- und Untergrundbahnen<br />

verläuft auf<br />

Brücken und Viadukten, die<br />

allesamt aus Stahl gefertigt sind.<br />

Trostbrücke: Die Bezeichnung<br />

der Brücke geht aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach auf den<br />

Grund eigentümer, den Hamburger<br />

Bürger namens Trost, zurück.<br />

Zollenbrücke: Erstmals 1355<br />

erwähnt, die älteste Fleetbrücke<br />

Hamburgs. Charakteristisch:<br />

Gusseisengeländer mit den<br />

Kandelabern von 1835.<br />

Oberbaumbrücke: Hier befindet<br />

sich das zehngeschossige Bürohaus<br />

„Deichtor“.<br />

Poggenmühle, Dienerreihe,<br />

St.-Annen-Brücke, Neuerwegsbrücke,<br />

Sandbrücke: Von<br />

den insgesamt 20 Brücken in der<br />

Speicherstadt stehen 14 unter<br />

Denkmalschutz. Das Viertel wurde<br />

als Freihafengebiet errichtet, um<br />

Importware zollfrei zu lagern<br />

und zu verarbeiten. Heute liegt es<br />

jedoch zollrechtlich im Inland.<br />

Niederbaumbrücke: Eine der<br />

Verbindungsbrücken zwischen<br />

der Kehrwiederspitze in der<br />

Speicherstadt mit der Altstadt.<br />

St.-Pauli-Landungsbrücken: Gemeint<br />

ist damit die schwimmende<br />

Anlegestelle. Hier starten auch die<br />

Hafenrundfahrten.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />

Von Smutjes Snack<br />

zum Kajütenplatz<br />

Essen: Bobby Reich (Nähe<br />

Krugkoppelbrücke), Restaurant und<br />

Café, Fernsicht 2, 22301 Hamburg<br />

(hanseatische und internationale<br />

Küche, tgl. 10–22 Uhr, Vermietung<br />

von Segel- und Ruderbooten),<br />

www.bobbyreich.de<br />

Kajüte (Nähe Schwanenwikbrücke),<br />

Restaurant und Café, An der Alster 10a,<br />

20099 Hamburg (Internationale Küche,<br />

tgl. 10–23 Uhr), www.kajuete.de<br />

erste liebe bar (Nähe Michaelisbrücke),<br />

Michaelisbrücke 3, 20459 Hamburg,<br />

Café und Bistro (Mo–Fr 9–20 Uhr,<br />

Sa 10–18 Uhr), www. ersteliebebar.de<br />

Le Plat du Jour (Nähe Trostbrücke ),<br />

Dornbusch 4, 20095 Hamburg,<br />

Restaurant (Küche, tgl. 12–22.30<br />

Uhr), www.leplatdujour.de<br />

Gröninger (Nähe Oberbaumbrücke),<br />

Willy-Brandt-Str. 47, 20457 Hamburg,<br />

Privatbrauerei (Mo–Fr ab 11 Uhr,<br />

(open end), Sa und Feiertags ab 17<br />

Uhr (open end), So 15–22 Uhr),<br />

www.groeninger-hamburg.de<br />

Schlafen: Angebote und Infos:<br />

Hamburg Travel, Tel.: 040/68999899,<br />

www.hamburg-tourism.de<br />

Kunst: Deichtorhallen Hamburg/<br />

Haus der Photographie, Deichtorstraße<br />

1–2, 20095 Hamburg,<br />

www.deichtorhallen .de<br />

Thalia Theater, Alstertor 1, 20095<br />

Hamburg, www.thalia-theater.de<br />

Natur: Duvenstedter Brook,<br />

Naturschutzgebiet im Nordosten<br />

Hamburgs im Stadtteil Wohldorf-<br />

Ohlstedt. Besucher stoßen hier auf<br />

eine urwüchsige und abwechslungsreiche<br />

Landschaft mit einer vielfältigen<br />

Flora und Fauna. U-Bahnlinie U1<br />

bis zur Station Ohlstedt.<br />

Hagenbeck-Tierpark und<br />

Tropen-Aquarium, Lokstedter<br />

Grenzstraße 2, 22527 Hamburg,<br />

www.hagenbeck.de<br />

Stadtpark und eines der ältesten<br />

Planetarien der Welt, Planetarium:<br />

Hindenburgstraße 1b, 22303 Hamburg,<br />

www.planetarium-hamburg.de<br />

Informationen: Hamburg Touristimus<br />

GmbH, www.hamburg-tourism.<br />

de, Tel.: 040/30051701<br />

100<br />

Spezial | 2015


München<br />

München – blauweiße<br />

Metropole<br />

Die bayerische Landeshauptstadt<br />

ist nach Hamburg und Berlin die<br />

drittgrößte Stadt Deutschlands. Der<br />

Stadtname leitet sich ab von „apud<br />

Munichen“: „bei den Mönchen“.<br />

Geografisch gehört München<br />

zum Alpenvorland. Aufgrund<br />

der Nähe zu den Alpen ist sie die<br />

schneereichste Großstadt Deutschlands.<br />

Der Föhnwind bringt das<br />

ganze Jahr hindurch aus südlicher<br />

Richtung unregelmäßig warme,<br />

trockene Luftströmungen nach<br />

München. Damit verbunden ist<br />

eine gute Fernsicht, die Bayerischen<br />

Alpen sind gut zu sehen.<br />

Länge: 10 km<br />

Dauer: 2,5 bis 3 Stunden (ohne<br />

Pausen)<br />

Start: Bräuhausstraße (U- und<br />

S-Bahn, Haltestelle Marienplatz)<br />

Ziel: Arnulfstraße (U- und S-Bahn,<br />

Haltestelle Hauptbahnhof)<br />

<br />

Von Biergarten zu Biergarten<br />

Am Hofbräuhaus geht’s los<br />

Zum Glück gibt es im Biergarten<br />

auch alkoholfreie<br />

Getränke – sonst würde eine<br />

Biergarten-Tour wohl schneller<br />

enden, als uns lieb ist.<br />

Schließlich liegen sieben der<br />

bayerischen Outdoor-Gaststätten<br />

auf dieser ungewöhnlichen<br />

Stadtwanderung.<br />

Start der Stadtwanderung ist<br />

gleichzeitig auch der erste<br />

Biergarten unserer Tour: das Hofbräuhaus<br />

am Platzl (1). Von hier<br />

aus geht’s links in die Sparkassenstraße<br />

zum Viktualienmarkt, hier<br />

befindet sich mitten auf dem<br />

Marktplatz der Biergarten auf<br />

dem Viktualienmarkt (2). Über<br />

den Platz auf die Reichenbachstraße.<br />

Beim Gärtnerplatz in die<br />

Corneliusstraße, links in die<br />

Baaderstraße, dann rechts in die<br />

Kohlstraße über die Boschbrücke.<br />

Sie können unter dem Deutschen<br />

Museum hergehen, und dann über<br />

die Zenneckbrücke. Biegen Sie<br />

links auf die Zeppelinstraße. Sie<br />

bleiben weiterhin parallel zum<br />

Isar-Ufer, kreuzen die Ludwigsbrücke<br />

und gehen weiter geradeaus<br />

auf den Karl-Müller-Weg. Sie<br />

kommen zur Zellstraße und damit<br />

zum Biergarten an der Muffathalle<br />

(3). Halten Sie sich links. Die<br />

Zellstraße wird zum Meilerweg.<br />

Folgen Sie dem Straßenverlauf,<br />

biegen Sie links in die Innere Wiener<br />

ab. Weiter geradeaus bis zum<br />

Hofbräu keller (4). Sie bleiben auf<br />

der Inneren Wiener Straße und<br />

folgen ihr bis zur Chorherrstraße,<br />

dort biegen Sie rechts ab. Am<br />

Johannisplatz geht’s links weiter,<br />

dann wieder rechts in die Kirchenstraße,<br />

immer dem Straßenverlauf<br />

folgen, bis Sie auf die Einsteinstraße<br />

stoßen. Hier befindet sich links<br />

das Unionsbräu (5).<br />

Sie bleiben auf der Einsteinstraße,<br />

am Max-Weber-Platz biegen Sie<br />

rechts ab, dann wieder links in<br />

die Max-Planck-Straße. An der<br />

Maximiliansbrücke rechts, dem<br />

Straßenverlauf folgen. Rechts<br />

abbiegen, um auf der Maximiliansstraße<br />

zu bleiben. Rechts in die<br />

St.-Anna-Straße, links in die Bürkleinstraße,<br />

dann wieder rechts in<br />

den Karl-Scharnagl-Ring. Bei der<br />

Hofgartenstraße links abbiegen,<br />

am Franz-Josef-Ring rechts, dann<br />

links durch den Hofgarten zur<br />

Hofgartenstraße zurück.<br />

Links in die Theatinerstraße,<br />

rechts weiter in die Maffeistraße,<br />

rechts wieder auf den Promenadenplatz,<br />

an der Pacellistraße<br />

rechts abbiegen, links in den<br />

Lenbachplatz. Rechts halten. An<br />

der Sophienstraße rechts – und<br />

Sie sind am Park Café (6).<br />

Sie folgen der Straße, biegen links<br />

in die Luisenstraße ein, dann<br />

wieder rechts in die Elisenstraße.<br />

Folgen Sie dem Straßenverlauf,<br />

der in die Marsstraße übergeht,<br />

und bleiben Sie auf dieser. Links<br />

in die Seidlstraße, dann rechts in<br />

die Arnulfstraße. Hier auf dieser<br />

Straße befindet sich auch der<br />

Augustiner-Keller (7).<br />

Spezial | 2015<br />

101


Stadtwanderungen<br />

München<br />

© istockphoto.com/sborisov<br />

München von oben: 306 Stufen<br />

müssen Sie steigen, um diese Aussicht<br />

vom Alten Peter in der historischen<br />

Altstadt zu genießen.<br />

Anreisen und orientieren<br />

Der Flughafen München liegt etwa 35 Kilometer nordwestlich des<br />

Münchner Stadtzentrums. Für die Anreise ab Zentrum sollten Sie circa 45<br />

Minuten einkalkulieren. Für die Fahrt in die Innenstadt gibt es mehrere<br />

Möglichkeiten: Die S-Bahn fährt etwa alle zehn Minuten ab Zentrum<br />

zum Flughafen (Linien S1 und S8). Der Lufthansa Airportbus verkehrt<br />

zwischen 5 und 20 Uhr alle 20 Minuten. Ferner gibt es in München etwa<br />

3.500 Taxis, die Sie von jedem Punkt der Stadt überall hinfahren.<br />

München erkunden Sie am besten zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Die Stadt hat ein dichtes Netz aus S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn<br />

und Bussen, mit denen man fast jeden Punkt der Stadt bequem und sicher<br />

erreicht. Für Besucher gibt es die „City-Tour-Card“, inklusive Rabatt<br />

für über 30 touristische Attraktionen in München und Umgebung. Ein<br />

Erwachsner zahlt 9,80, die Partnerkarte kostet 16 Euro.<br />

Tourenhighlights<br />

Sieben Biergärten, sieben Geschichten<br />

Hofbräuhaus: Das Hofbräuhaus<br />

hat täglich meh-<br />

1<br />

rere Tausend Besucher – doch im<br />

Biergarten können Sie dem Trubel<br />

der Innenstadt entgehen. 400<br />

Sitzplätze, alte Kastanienbäume.<br />

www.hofbraeuhaus.de<br />

Biergarten auf dem Viktualienmarkt:<br />

Er gehört nicht zu<br />

2<br />

den großen alten Biergärten Münchens.<br />

Mitten in der Innenstadt<br />

zieht er Touristen und Münchner<br />

gleichermaßen an. Die verschiedenen<br />

Bierspezialitäten der<br />

Münchner Brauereien können Sie<br />

nach und nach hier durchprobieren,<br />

denn etwa alle sechs Wochen<br />

kommt eine andere Brauerei<br />

beim Ausschank zum Zug. Es gibt<br />

1.000 Sitzplätze. www.biergartenviktualienmarkt.de<br />

Biergarten an der Muffathalle:<br />

Neben der klassischen<br />

3<br />

bayerischen Brotzeit können Sie<br />

hier auch Bio-Fleisch bestellen.<br />

Der Biergarten ist ein zertifizierter<br />

Öko-Betrieb. Geöffnet erst ab<br />

17 Uhr, dafür allerdings – auch<br />

wochentags – Ende offen.<br />

www.muffathalle.de<br />

Hofbräukeller: Traditionsbiergarten<br />

mit 2.100<br />

4<br />

Sitzplätzen, davon werden 400<br />

bedient. Besteht seit 1892.<br />

www.hofbraeukeller.de<br />

Unionsbräu: In Haidhausen,<br />

5<br />

dem sogenannten Künstlerviertel,<br />

befindet sich das Unions-<br />

bräu. Es ist nennenswert, da hier<br />

seit 120 Jahren das Bier selbst<br />

gebraut wird. Auch heute noch<br />

hält man sich an das Bayerische<br />

Reinheitsgebot von 1516. Hopfen<br />

und Malz stammen aus kontrolliert<br />

biologischem Landbau,<br />

dafür gab’s von der Regierung die<br />

Gold-Medaille für praktizierten<br />

Umweltschutz. 2008 erhielt das<br />

Unions-Bier auch die DLG-Goldmedaille.<br />

170 Sitze im Biergarten.<br />

www.unionsbraeu.de<br />

Park Café: Im Alten Botanischen<br />

Garten liegt dieser<br />

6<br />

Biergarten. Er zählt nicht zu den<br />

alten Münchner Biergärten und<br />

ist auch nicht „stilecht“: Statt<br />

unter Kastanien sitzen Sie hier<br />

unter Lindenbäumen.<br />

www.parkcafe089.de<br />

Augustiner Keller: Eigentümer<br />

ist Augustiner-Bräu,<br />

7<br />

der Garten bietet 5.000 Gästen<br />

Platz. Man sitzt hier klassisch unter<br />

Kastanien. Viele Stammgäste<br />

haben einen eigenen Stammtisch.<br />

www.augustinerkeller.de<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7<br />

Tipps, Adressen<br />

und mehr<br />

Gute Nacht: Hotels und Unterkünfte<br />

vermittelt Ihnen das Tourismus amt<br />

München, Tel.: 089/23396500,<br />

www.muenchen.de<br />

Lecker Wurstl und Bio-Fast-Food:<br />

Bei Schlemmermeyer auf dem<br />

Viktualienmarkt bekommen Sie die<br />

leckerste Bratwurst der Stadt (sowohl<br />

die weiße als auch die rote).<br />

Auf die Schnelle einen Happen Bio<br />

bekommen Sie im Englischen Garten<br />

(in der Nähe vom Hofgarten) bei<br />

Milchhäusl, Königinstraße 6.<br />

Noch mehr Bier: Wie wär’s mit<br />

einer Bus-Biertour? Im Doppeldeckerbus<br />

erfahren Sie alles rund<br />

ums Münchner Bier.<br />

Ohne Bier: Wechseln Sie auch mal<br />

die Perspektive, zum Beispiel in der<br />

Bavaria Filmstadt, Bavariafilmplatz<br />

7, 82031 Geiselgasteig: Hier gucken<br />

Sie nicht nur hinter die Kulissen,<br />

sondern sehen auch die Originaldrehplätze.<br />

Oder besuchen Sie die Bayerische<br />

Volkssternwarte, Rosenheimer<br />

Straße 145h: Seit 1947 kann man<br />

von hier im süd-östlichen Münchner<br />

Stadtteil Ramersdorf den Himmel<br />

bestaunen. Mehrere Teleskope, die zu<br />

den größten öffentlich zugänglichen<br />

Teleskopen Deutschlands zählen,<br />

gewähren Hobbyastronomen und<br />

Laien Einblick in unser Sonnensystem.<br />

Für Fans von Maschinen und<br />

Technik ein Muss: das Deutsche<br />

Museum an der Isar. Es ist das<br />

meistbesuchte Museum der<br />

Republik. Museums insel 1,<br />

www.deutsches-museum.de<br />

Ein Tipp, der nichts kostet: Die<br />

Eintrittsgelder für die Aussichtspunkte<br />

kosten nicht die Welt –<br />

wer jedoch überhaupt keinen Cent<br />

ausgeben möchte und Lust auf<br />

Wandern hat, steigt auf den Olympiaberg,<br />

erklimmt den Luitpoldhügel,<br />

besichtigt den Friedensengel oder<br />

genießt den imposanten Blick von der<br />

Donnersberger Brücke.<br />

Seen im Umland: Der nächstgelegene<br />

See an München ist der<br />

Starnberger See, der zweitgrößte<br />

See Bayerns, ein beliebtes Naherholungsziel<br />

der Münchner.<br />

Fahrzeit: eine halbe Stunde. 60 Kilometer<br />

von München entfernt ist der<br />

Sylvensteinspeicher, ein Stausee.<br />

Happy Birthday, München: Das<br />

Stadtgründungsfest findet vom 18.6.<br />

bis zum 19.6.2011 statt. 853 Jahre ist<br />

München dann jung.<br />

102<br />

Spezial | 2015


Aachen<br />

<br />

Aachen – Kur- und<br />

Kaiserstadt<br />

Der Name Aachen lässt sich<br />

ableiten vom lateinischen „Aquae<br />

granni“, das auf den keltischen<br />

Heilsgott Grannus verweist. Denn<br />

sowohl die Kelten als auch die<br />

Römer wussten die heißen Quellen<br />

zu schätzen und bauten erste Thermen.<br />

Kaiser Karl errichtete hier<br />

später seine Lieblingspfalz, aus<br />

der Dom und Rathaus entstanden.<br />

Das heutige Bad Aachen wird vor<br />

allem als moderne Stadt mit einer<br />

ausgezeichneten Universität, der<br />

RWTH, einem modernen Klinikum<br />

und internationalen Ereignissen<br />

wie dem CHIO, dem Weltfest des<br />

Pferdesports, wahrgenommen.<br />

Typ: Rundtour<br />

Länge: ca. 1,5 km<br />

Start und Ziel: Elisenbrunnen,<br />

Friedrich-Wilhelm-Platz 14,<br />

52062 Aachen<br />

Vom Elisenbrunnen bis zum „Kreislauf des Geldes“<br />

Altstadtrundgang - nichts für Stöckelschuhe<br />

Die Dauer dieser Tour hängt nicht nur davon ab, wie lange<br />

man sich an den einzelnen Stationen aufhält, sondern auch<br />

davon, ob Führungen eingeplant sind oder vielleicht das eine<br />

oder andere Geschäft oder Café zu einem Stopp verlockt.<br />

Los geht es am Elisenbrunnen 1<br />

(S) am Friedrich-Wilhelm-Platz.<br />

Hier findet sich auch die Tourist<br />

Info, bei der man sich mit Stadtplan<br />

und Informationen eindecken<br />

kann oder Führungen bucht.<br />

Weiter entlang der Schinkel’schen<br />

Säulenanlage durch den Schwefelgeruch<br />

der heißen Heilquellen.<br />

Bis zur Ecke Ursulinenstraße mit<br />

der modernen Bronzeplastik, die<br />

den Aachener Gruß „Klenkes“ 2<br />

darstellt. Dann in die Ursulinenstraße<br />

im Rücken der Plastik und<br />

rechts ab in die Bruchkremerstraße.<br />

Rechter Hand das Plätzchen<br />

mit dem Bahkauvbrunnen 3 .<br />

Gegenüber das neue Kaiserbad<br />

4 – heute moderne Architektur<br />

mit Innenhof „Aachener Fenster“.<br />

Weiter die Bruchkremerstraße<br />

entlang, links an der Ecke Körbergasse<br />

die Traditionsgaststätte Alt<br />

Aachener Kaffeestübchen – Leo<br />

van den Daele (ausgesprochen:<br />

wann den Dahl) 5 mit Bronzefigur<br />

„Mädchen mit Printenmann“.<br />

Durch die Körbergasse bis zum<br />

Hof mit dem römischen Portikus<br />

6 , Nachbildung einer römischen<br />

Säulenhalle. Auf der Mitte des<br />

Platzes rechts in die Romaneygasse<br />

zum Hühnermarkt 7 mit dem<br />

Brunnen „Der Hühnerdieb“ und<br />

dem Couvenmuseum. Am Ende<br />

des Platzes linker Hand bergauf<br />

direkt auf den Granusturm 8 zu,<br />

Teil des Rathauses. Rechts am<br />

Turm vorbei zum Markt mit Rathaus<br />

und Karlsbrunnen 9 . Über<br />

den Markt rechts um das Rathaus<br />

herum zum Kräutergarten Karls<br />

des Großen 10. Von der Rückseite<br />

des Rathauses aus Blick auf den<br />

Dom jenseits des Katschhofes.<br />

Auf der Mitte des Platzes rechts<br />

vor der Domsingschule in die<br />

Ritter-Chorus-Straße einbiegen<br />

und links in die Johannes-Paul-II.-<br />

Straße zur Domschatzkammer 11.<br />

Aus der Schatzkammer kommend,<br />

links zum Fischmarkt mit dem<br />

Fischpüddelchen-Brunnen 12.<br />

Gegenüber das erste Rathaus 13<br />

aus dem 13. Jh., heute Stadtarchiv.<br />

Klenkes – der<br />

„Öcher“ Gruß<br />

Entstanden ist er in Erinnerung an<br />

die Kinder und Frauen, die einst in<br />

den Aachener („Öcher“) Fabriken<br />

die fehlerhaften Nadeln mit dem<br />

abgespreizten, kleinen Finger aussortierten<br />

– ausklenkten. Dieser<br />

besondere Gruß wird auch heute<br />

noch von jungen Leuten praktiziert,<br />

besonders in der Fremde gibt<br />

es ein Gefühl der Verbundenheit.<br />

Ein paar Schritte zurück in den<br />

Domhof hinein. Zugang zum Dom<br />

14 an der Wolfstür. Aus dem Dom<br />

heraus links zum Münsterplatz 15<br />

mit Spatzen- und Vinzenzbrunnen.<br />

Um den Dom herum links in die<br />

Krämergasse. An der Ecke eine<br />

der Traditionsbäckereien für<br />

Aachener Printen, das Café Nobis<br />

16. Weiter in die Krämergasse an<br />

der Kirche Sankt Folian vorbei<br />

zum Puppenbrunnen 17. Ein paar<br />

Schritte zurück zum Münsterplatz.<br />

Linker Hand vor der Grünanlage<br />

des Elisenbrunnens (zz. teilweise<br />

Baustelle) der Brunnen „Kreislauf<br />

des Geldes“ 18 und dann wieder<br />

zurück am Elisenbrunnen, dem<br />

Ziel der Rundtour. (Z)<br />

Für eine Betriebsbesichtigung der<br />

Printenbäckerei Klein 19 (nur mit<br />

Anmeldung) vom Elisenbrunnen<br />

rechts den Kapuzinergraben am<br />

Theater vorbei, links in die Franzstraße<br />

hinein bis Ecke Aureliusstraße<br />

kurz vor dem Marschiertor.<br />

Gehzeit: 10 Minuten.<br />

Spezial | 2015<br />

103


Stadtwanderungen<br />

Aachen<br />

Prunkstück:<br />

Der Aachener Dom.<br />

Anreisen und orientieren<br />

© istockphoto.com/MichaelUtech<br />

Anreise mit der Bahn: Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verbindet Paris<br />

und Köln über Aachen im Zwei-Stunden-Takt. www.thalys.com. Außerdem<br />

ICE-Züge von Frankfurt nach Brüssel über Aachen. www.bahn.de<br />

Anreise mit dem Pkw: Ruhrgebiet – Düsseldorf – Aachen über die A 44/A 46<br />

Olpe/Frankfurt – Köln – Aachen über die A 4 Brüssel – Lüttich – Aachen über<br />

die E 40.<br />

Welcome-Ticket für alle Buslinien und Nahverkehrszüge im Stadtgebiet<br />

Aachen für 3 Tage, Kosten: 14 Euro pro Person. Kinder bis 6 Jahre frei.<br />

Minigruppenticket bis 5 Personen für Sightseeingtour ab 10 Euro.<br />

Aachener Verkehrsverbund: www.avv.de<br />

Stadtführungen: Altstadtführungen ganzjährig samstags, sonntags und feiertags<br />

um 11 Uhr am Elisenbrunnen für 6 Euro, Schüler bis 14 Jahre für 3 Euro.<br />

Gruppen- und Themenführungen mit Aachen Tourist Service. www.aachen.de<br />

Die Tourhöhepunkte<br />

Printen, Schwefeldampf und Teufelswerk<br />

1 Elisenbrunnen: Schinkel’sche<br />

Säulenanlage mit heißer Heilquelle.<br />

2 Klenkes: Moderne Bronzeplastik<br />

zum Aachener Gruß von 1970.<br />

3 Bahkauvbrunnen: Brunnen, in<br />

dem das Bachkalb betrunkenen<br />

Männern auflauert.<br />

4 Kaiserbad: Kaiserquelle mit<br />

Flusskieselinstallation im Innenhof<br />

und tollem Blick auf den Dom,<br />

„Aachener Fenster“.<br />

5 Alt Aachener Kaffeestübchen –<br />

Leo van den Daele: Traditionsgaststätte<br />

im Aachen-Lütticher Barock.<br />

www.van-den-daele.de<br />

6 Portikus: Nachbildung einer<br />

römischen Tempelanlage. Der<br />

„Hof“ in seiner Dreiecksform war<br />

eine Kreuzung römischer und<br />

fränkischer Straßen.<br />

7 Hühnermarkt: Brunnen mit<br />

Hühnerdieb und Couvenmuseum,<br />

das Einblicke in Aachener<br />

Wohnstuben vom Rokoko bis zum<br />

Aachen-Lütticher Barock bietet.<br />

www.couven-museum.de<br />

8 Granusturm: Wachturm und<br />

ältestes Überbleibsel von Karls<br />

Kaiserpfalz von 788.<br />

9 Markt mit Rathaus und Karlsbrunnen:<br />

Auf den Überresten von<br />

Karls Residenz im 14. Jahrhundert<br />

errichtet. Prächtige Säle.<br />

Besichtigung mit Audioguide etwa<br />

90 Minuten, täglich 10–18 Uhr,<br />

Kosten 2,50 Euro.<br />

10 Kräutergarten Karls des Großen:<br />

1965 für eine Ausstellung angelegt<br />

nach dem Vorbild karolingischer<br />

Landgüterverordnung.<br />

11 Domschatzkammer: Einzigartige<br />

Kostbarkeiten wie die Karlsbüste,<br />

der Proserpinasarkophag und das<br />

Lotharkreuz. Führungen vorher<br />

anmelden, Dauer etwa 45 Minuten.<br />

www.aachendom.de<br />

12 Fischpüddelchen-Brunnen: Seit<br />

1911 Symbol für den Fischmarkt.<br />

13 Erstes Rathaus aus dem 13. Jh.,<br />

heute Stadtarchiv.<br />

14 Dom: Wahrzeichen der Stadt.<br />

800 nach nur 20 Jahren Bauzeit<br />

von Karl dem Großen fertiggestellt.<br />

Karls- und Marienschrein,<br />

Thron Karls des Großen, Barbarossa-Leuchter.<br />

Oktogonbau nach<br />

byzantinischem Vorbild. An der<br />

Wolfstür den Daumen des Teufels<br />

spüren. Führungen: Dauer 45<br />

Minuten, Kosten 4 Euro.<br />

Etappenprofil<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

15 Münsterplatz: Vorplatz des<br />

Doms mit Spatzen- oder Möschebrunnen<br />

und Vinzenzbrunnen.<br />

16 Traditionsbäckerei und Café<br />

für Aachener Printen Nobis:<br />

Printenspezialgeschäft.<br />

www.printen-nobis.de<br />

17 Puppenbrunnen mit beweglichen<br />

Figuren: Die Marktfrau für<br />

die freie „Reichsstadt Aachen“,<br />

die Masken für den Karneval, das<br />

Pferd für die Reiterstadt.<br />

18 Kreislauf des Geldes: Neid,<br />

Händel, Geben. Zurück am Elisenbrunnen<br />

(Z).<br />

19 Die Printenbäckerei Klein als<br />

einer der letzten handwerklichen<br />

Betriebe bietet Besichtigungen<br />

nach Anmeldung an.<br />

www.printen.de<br />

Aachen-Tipps im<br />

Überblick<br />

Schlummern: Vom Fünf-Sterne- Hotel<br />

über private Übernachtungsmöglichkeiten<br />

bis zur Jugendherberge ist in<br />

Aachen alles möglich. www.aachen.<br />

de Euregionales Jugend gästehaus/<br />

Jugendherberge (von 26,40 bis<br />

56,90 Euro), Maria- Theresien-Allee<br />

260, 52074 Aachen, Tel.: 0241/711010,<br />

www.aachen.jugendherberge.de<br />

Ansehen und besichtigen:<br />

Aachen Tourist Information, Tourist<br />

Info Elisenbrunnen, Friedrich-Wilhelm-<br />

Platz, 52062 Aachen, Tel.: 0241/180<br />

2960 oder -61, www.aachen-tourist.de<br />

oder www.aachen.de Auf den Spuren<br />

Karls des Großen – Ausstellung und<br />

interaktiver Rundgang. Täglich 10–18<br />

Uhr, Eintritt frei. Markt 39, 52062<br />

Aachen, Tel.: 0241/432 4994, www.<br />

route-charlemagne.eu/Infostelle/index.<br />

html Ludwig Forum für Internationale<br />

Kunst, Jülicher Straße 97–109,<br />

52070 Aachen, Tel.: 0241/1807104,<br />

www.ludwigforum.de. Di.–Fr. 12–18,<br />

Do. bis 20 Uhr, Sa. u. So. 11–18 Uhr,<br />

Eintritt 5 Euro.<br />

Rund um die Printe: Printen<br />

Klein, Franzstr. 91, 52064 Aachen,<br />

Tel.: 0241/474350, www.printen.de,<br />

Betriebsführung nach tel. Anmeldung<br />

möglich. Ca. 1 Std., Kosten: 40 Euro,<br />

Gruppe ab 20 Personen. Printen<br />

Nobis, Printenspezialgeschäft,<br />

Münsterplatz 3, 52062 Aachen, Tel.:<br />

0241/968000, www.printe-nobis.de<br />

Printen Lambertz, Printengeschäft,<br />

Markt 36, Werkverkauf und Bruchware<br />

bis zu 30 % günstiger. Ritterstr. 9,<br />

52072 Aachen, www.lambertz-shop.de<br />

Alt Aachener Kaffee- und Weinstuben<br />

Van den Daele, Printenhaus,<br />

Büchel 18, 52062 Aachen, Tel.:<br />

0241/35724, www.van-den-daele.de<br />

Essen und Trinken: Café Elisenbrunnen<br />

mit schöner Terrassenanlage;<br />

zurzeit ist der Elisengarten<br />

allerdings teilweise Baustelle.<br />

Wechselnde Tagesgerichte bis 20<br />

Euro. Friedrich-Wilhelm-Platz 14,<br />

52062 Aachen, Tel.: 0241/94313490,<br />

www.eb-aachen.de Restaurant<br />

Kaiserwetter, Im Hof 5, 52062<br />

Aachen, Tel.: 0241/94379950,<br />

www.kaiserwetter-ac.de, modern, gute<br />

Salate. Goldener Schwan, Markt<br />

37, 52062 Aachen, Tel.: 0241/31649,<br />

www.schwan-ac.de Goldenes Einhorn,<br />

Markt 33, 52062 Aachen, Tel.:<br />

0241/32693 Beides Traditionshäuser,<br />

direkt am Markt gegenüber dem<br />

Aachener Rathaus gelegen.<br />

104<br />

Spezial | 2015


Dresden<br />

<br />

Elbflorenz Dresden<br />

Den Beinamen verdankt die<br />

sächsische Landeshauptstadt<br />

ursprünglich ihren Kunstsammlungen.<br />

Auch beim Blick von<br />

der Elbe auf die barocke Kulisse<br />

kommt florentinisches Flair auf.<br />

Doch ist in Dresden nach Frauenkirche,<br />

Zwinger und Semperoper<br />

mit den Musenküssen noch lange<br />

nicht Schluss, wie diese Tour zeigt.<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: ca. 10,5 km (bei Abkürzung<br />

mit Tram 5 km)<br />

Dauer: ca. 3 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Steigung/Gefälle: 160 Meter<br />

Höchster Punkt: 250 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel:<br />

Schillerplatz, 01309 Dresden/<br />

Albertplatz, 01099 Dresden<br />

Wegequalität: befestigte Wege<br />

(außer Dresdner Heide)<br />

Z<br />

15<br />

Jägerhof<br />

Albertinum<br />

ALTSTADT<br />

14 Ä<br />

NEUSTADT<br />

Carolabrücke<br />

Str.<br />

ücker<br />

Königsbrücker<br />

<br />

Bautzner<br />

Str.<br />

Albertbrücke<br />

Terassenufer<br />

Lennéstr.<br />

Äußere<br />

Neustadt<br />

Güntzstr.<br />

<br />

13<br />

12<br />

Schloss<br />

Albrechtsberg<br />

10<br />

Semper-<br />

Denkmal<br />

Käthe-Kollwitz-Ufer<br />

Gerokstr.<br />

Pillnitzer Str.<br />

Gläserne<br />

Manufaktur<br />

Großer Garten<br />

<br />

Stauffenbergallee<br />

ergallee ee<br />

JOHANN-<br />

STADT<br />

Stübelallee<br />

Bautzner Str.<br />

Fetscherstr.<br />

<br />

Radeberger<br />

Vorstadt<br />

Brockhausgarten<br />

Waldschlösschenbrücke<br />

Fetscherstr.<br />

11<br />

Bautzner Str.<br />

Dresdner<br />

Blasewitzer Str.<br />

STRIESEN<br />

GRUNA<br />

Fischhausstr.<br />

Elbe<br />

Käthe-Kollwitz-Ufer<br />

Schandauer Str.<br />

Körnerplatz<br />

Albertplatz<br />

Lingnerschloss<br />

Elbwiesen<br />

Waldpark<br />

Loschwitzer Str.<br />

BLASEWITZ<br />

9<br />

Bautzner Str.<br />

Schloss<br />

Eckberg<br />

Dresdner Heide<br />

S<br />

1<br />

Schillerstr.<br />

7<br />

LOSCHWITZ<br />

2<br />

Blaues<br />

Wunder<br />

Tolkewitzer zer Str.<br />

tze<br />

Schillerplatz<br />

Bautzner<br />

5<br />

3<br />

6<br />

4<br />

8<br />

Landstr.<br />

Weißer<br />

Hirsch<br />

Pillnitzer Landstr.<br />

Grun dstr.<br />

Von Uwe Tellkamp zu Erich Kästner<br />

Am Balkon Dresdens<br />

Übers Blaue Wunder nach Loschwitz, mit der Standseilbahn ins Villenviertel Weißer Hirsch,<br />

durch die Dresdner Heide zu den drei Elbschlössern und an der Elbe entlang zum Kunsthof.<br />

Vom Schillerplatz über das Blaue<br />

Wunder 1 zum Körnerplatz. Sofort<br />

rechts in die Dammstraße zur<br />

Senfbüchse 2 (Schlüssel im Buchhaus<br />

Loschwitz gegenüber). Links<br />

in die Friedrich-Wieck-Straße zum<br />

Kaffee Wippler, dann zur Talstation<br />

der Standseilbahn 3 schräg<br />

gegenüber. Oben am Luisenhof<br />

4 rechts auf der Bergbahnstraße,<br />

die zur Plattleite wird. Hinter der<br />

Sternwarte 5 links in die Wolfshügelstraße,<br />

bei Haus Abendstern<br />

6 links in die Collenbuschstraße<br />

zum Friedensblick 7 . Hinter dem<br />

Rechtsknick an der Wolfshügelstraße<br />

links, am Ende rechts<br />

auf den Lahmannring, bis die<br />

Plattleite links zur Bautzner Landstraße<br />

führt. (Ab hier Abkürzung<br />

mit Tram: rechts bis Haltestelle<br />

Plattleite. Linie 11 bis zur Station<br />

Elbschlösser.) Geradeaus über die<br />

Stechgrundstraße am Gelände<br />

des alten Sanatoriums vorbei zum<br />

Waldrand der Dresdner Heide 8 ,<br />

geradeaus den breiten Weg<br />

(Diebssteig) hinunter, hinter der<br />

Brücke links am Mordgrundwasser<br />

entlang zu einem großen Platz.<br />

Dort links, hinter einem Wehr<br />

in einer Rechtskurve die Stufen<br />

rechts hinauf. Oben am Weg links,<br />

an einer Aussicht vorbei, auf<br />

dem breiten Weg (gelber Punkt)<br />

abwärts, geradeaus über die<br />

breite Fläche mit Fahrradspuren,<br />

leicht aufwärts, Rechtskurve und<br />

an einer Kreuzung (gelber Punkt<br />

und M) links abwärts, nächste<br />

Gabel rechts zum Moritzburg-Pillnitzer-Weg.<br />

Dort rechts bis zum<br />

König-Albert-Denkmal 9 hinter<br />

dem Gutehornbach. Zurück auf<br />

die andere Bachseite, dort rechts<br />

und geradeaus zur Bautzner<br />

Straße. An der Haltestelle auf die<br />

andere Straßenseite zu den drei<br />

Elbschlössern 10. Der schmale<br />

Durchgang beim Häuschen (Schild<br />

Lingnerterrassen) führt in den<br />

Park. Nach einem Rundgang<br />

von der Terrasse des Schlosses<br />

Albrechtsberg rechts die Stufen<br />

hinunter, links am Weiher vorbei,<br />

durch das linke Tor zur Bautzner<br />

Straße (drei Kilometer mit<br />

der Bahn: rechts zur Haltestelle<br />

Elbschlösser. Tram-Linie 11 fährt<br />

nach links zur Station Diakonissenkrankenhaus),<br />

sofort links in<br />

die Brockhausstraße und an der<br />

Elbe rechts auf den Körnerweg<br />

Richtung Waldschlösschenbrücke<br />

11 . Beim Abzweig Diakonissenweg<br />

geradeaus über die kleine<br />

Brücke in die Holzhofgasse. Hinter<br />

dem Krankenhaus rechts in die<br />

Wolfsgasse zur Molkerei Pfund 12<br />

an der Bautzner Straße gegenüber.<br />

Dann links weiter, rechts in die<br />

Pulsnitzer Straße, vorbei am Alten<br />

Sohn Dresdens:<br />

Erich Kästner<br />

Am Albertplatz liegt ein bronzener<br />

Hut auf einem Stapel Bücher, die<br />

Rücken säuberlich beschriftet<br />

mit Erich-Kästner-Titeln. Daneben<br />

Kaffeetasse und ein aufgeschlagener<br />

Notizblock: „Und ich selber<br />

bin, was sonst ich auch wurde,<br />

eines immer geblieben: ein Kind<br />

der Königsbrücker Straße.“ Sie ist<br />

gleich um die Ecke. Vor seinem<br />

Museum sitzt der Autor als Bub auf<br />

der Mauer vor der Villa Augustin<br />

und verfolgt das Treiben auf dem<br />

Albertplatz. So, wie er es in seinen<br />

Kindheitserinnerungen „Als ich<br />

ein kleiner Junge war“ beschrieb.<br />

www.erich-kaestner-museum.de<br />

Jüdischen Friedhof 13, am Ende<br />

links in die Louisenstraße, an<br />

der Görlitzer Straße rechts und<br />

nach 180 Metern links durch die<br />

Kunsthöfe 14 . Auf der anderen<br />

Seite links in die Alaunstraße bis<br />

zum Albertplatz 15 .<br />

Spezial | 2015<br />

105


Stadtwanderungen<br />

Dresden<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Dresden verfügt mit dem Hauptbahnhof<br />

(Strecken Richtung Prag, Nürnberg, Chemnitz) und dem Neustädter<br />

Bahnhof (Strecken Richtung Leipzig, Görlitz) über zwei Fernbahnhöfe.<br />

Dazwischen liegt der Regionalbahnhof Dresden Mitte (Strecke Berlin).<br />

Von Neustädter und Bahnhof Mitte: Straßenbahnlinie 6 bis Schillerplatz.<br />

Vom Hbf.: Linie 10 bis Fetscherplatz, 12 bis Schillerplatz. Am Ziel Albertplatz<br />

halten die Linien 3, 6, 7, 8 und 11. (Dresdner Verkehrsbetriebe,<br />

www.dvb.de).<br />

Mit dem Pkw: Anreise über die A4 bis AS 78 (Dresden-Altstadt) oder 79<br />

(Dresden-Neustadt), aus Berlin über A13 und A4, AS 81a (Dresden-Hellerau),<br />

in Dresden parken und mit ÖPNV zum Schillerplatz (www.dvb.de).<br />

Orientieren: Dresden mit Radebeul, ADAC Stadtplan 1:20.000, ISBN 978-3-<br />

8264-0101-5, www.adac.de, 6,50 Euro.<br />

Tourhöhepunkte in Dresden<br />

Zwischen Elbe und Heide<br />

„Blaues Wunder“: Zur Bauzeit<br />

(1893) glich es einem<br />

1<br />

Wunder, so viel Spannweite<br />

ohne Strompfeiler in der Elbe<br />

zu überbrücken. Heute zählt<br />

die denkmalgeschützte, blaue<br />

König- Albert-Brücke zu den<br />

Wahrzeichen Dresdens.<br />

„Senfbüchse“: Der selbst<br />

2<br />

entworfene Marmorfries<br />

des Joseph-Herrmann-Denkmals<br />

widmete ein Sohn seinem Vater,<br />

der 1799 zwei Schiffer aus der<br />

„gewaltigen Eisfluth“ rettete.<br />

Standseilbahn: Tellkamp<br />

3<br />

beschreibt in seinem Roman<br />

„Der Turm“ exakt, wie die Hauptfigur<br />

Christian die 547 Meter lange<br />

Strecke auf seinem Heimweg vom<br />

Internat erlebt (95 Höhenmeter).<br />

Luisenhof: Im Roman heißt<br />

4<br />

das Restaurant gegenüber<br />

der Bergstation Sibyllenhof. Zu<br />

sächsischen Speisen genießt<br />

man vom „Balkon Dresdens“ den<br />

schönsten Blick ins Elbtal.<br />

Sternwarte: An der Plattleite,<br />

5<br />

bei Tellkamp Turmstraße,<br />

liegt die Sternwarte Manfred von<br />

Ardennes. In einem Gebäude des<br />

Ardenne-Instituts siedelt Tellkamp<br />

das Forschungsinstitut des Barons<br />

Ludwig von Arbogast an.<br />

Haus Abendstern: Im Haus<br />

6<br />

des Onkels Niklas Tietze soll<br />

Tellkamps Alter Ego Christian<br />

Hoffmann vom Schauspieler<br />

Erik Orré Lügen lernen, um der<br />

Karriere im sozialistischen System<br />

Vorschub zu leisten.<br />

Friedensblick: Tellkamp<br />

7<br />

verfremdet den Namen des<br />

Aussichtspunkts zu Oktoberblick.<br />

Dresdner Heide: 1550 soll<br />

8<br />

in diesem Wald – zusammenhängende<br />

Wälder werden in<br />

Sachsen als Heide bezeichnet –<br />

ein Albinohirsch geschossen<br />

worden sein. Darauf geht der<br />

Name Weißer Hirsch zurück.<br />

König-Albert-Denkmal:<br />

9<br />

Obelisk mit Porträtmedaillon<br />

von König Albert.<br />

Elbschlösser: Drei Perlen am<br />

10<br />

Elbhang: Schloss Eckberg,<br />

Lingnerschloss (Villa Stockhausen)<br />

und Schloss Albrechtsberg.<br />

Waldschlösschenbrücke:<br />

11<br />

Aufgrund des Brückenbaus<br />

verlor Dresden den Titel „UNESCO-<br />

Welterbe“ – einmalig in Europa.<br />

Molkerei Pfund: Der schönste<br />

12<br />

Milchladen der Welt! Fliesenkunst<br />

und exzellenter Käse.<br />

Alter Jüdischer Friedhof: Das<br />

13<br />

Kulturdenkmal zählt zu den<br />

kleinsten Friedhöfen Dresdens.<br />

Kunsthöfe: Nach Plänen der<br />

14<br />

Architektin Heike Böttcher<br />

verschmelzen in den thematisch<br />

gestalteten Höfen (Tiere, Fabelwesen,<br />

Wasser, Licht) Kunst und<br />

Architektur.<br />

Albertplatz: An dem nach<br />

15<br />

König Albert I. benannten<br />

Verkehrsknotenpunkt erinnert<br />

das bronzene Erich-Kästner-Denkmal<br />

daran, dass der Schriftsteller<br />

um die Ecke in der Königsbrücker<br />

Straße aufwuchs.<br />

Etappenprofil<br />

m<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

200<br />

150<br />

100<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

km<br />

Tipps für die Dresden-<br />

Wanderung<br />

Schlemmen: Café Toscana<br />

(Konditorei Eisold), Schillerplatz 11,<br />

01309 Dresden, Tel.: 0351/100744,<br />

www.cafe-eisold.de Schillergarten,<br />

Schillerplatz 9, 01309 Dresden, Tel.:<br />

0351/8119922, www.schillergarten.de<br />

Bäckerei Wippler, Körnerplatz 2,<br />

01326 Dresden, Tel.: 0351/2698040,<br />

www.baeckerei-wippler.de Café-<br />

Restaurant Luisenhof, Bergbahnstraße<br />

8, 01324 Dresden, Tel.: 0351/<br />

21499-60, www.luisenhof.org Restaurant,<br />

Café, Biergarten Lingnerterrassen,<br />

Bautzner Straße 132, 01099<br />

Dresden, Tel.: 0351/4568510, www.<br />

lingnerterrassen.de Prinzenkeller<br />

im Schloss Albrechtsberg, Bautzner<br />

Straße 130, 01099 Dresden, Tel.: 0351/<br />

2167545, www.prinzenkeller.de<br />

Schlummern: Nebenan Pension<br />

Am Blauen Wunder, Schillerplatz<br />

10, 01309 Dresden, Tel.: 0351/3148711,<br />

www.pensionnebenan.de Hotel<br />

Pension Zu den Linden, Plattleite 62,<br />

01324 Dresden, 0351/2682485, www.<br />

hotel-zu-den-linden-dresden.de<br />

Villa Emma, Stechgrundstraße 2,<br />

01324 Dresden, Tel.: 0351/30973024,<br />

www.hotel-villa-emma.de<br />

Dresden erleben: Stadtführungen<br />

auf dem Weißen Hirsch, zu Erich<br />

Kästner oder Ludwig Richter:<br />

Igeltour Dresden, Röwenstr. 11,<br />

01099 Dresden, Tel.: 0351/8044557,<br />

www.igeltour-dresden.de<br />

Lesen: Uwe Tellkamp: Der Turm,<br />

Geschichte aus einem versunkenen<br />

Land, Roman, Suhrkamp Verlag,<br />

ISBN 978-3-518420201, 24,80 Euro<br />

(als Hörbuch ISBN 978-3-86717-551-7)<br />

Erich Kästner: Als ich ein kleiner<br />

Junge war, Deutscher Taschenbuch<br />

Verlag, ISBN 978-3423130868,<br />

7,90 Euro.<br />

Buttermilch und Käse: Fliesenkunst<br />

im „schönsten Milchladen<br />

der Welt“: Dresdner Molkerei<br />

Gebrüder Pfund, Bautzner Straße<br />

79, 01099 Dresden, www.pfunds.de<br />

Träumen: Kunst meets Architektur:<br />

Kunsthof Dresden, Alaunstraße 70,<br />

01099 Dresden, Tel.: 0351/8025445,<br />

www.kunsthof-dresden.de<br />

Informieren: Dresden Tourismus<br />

GmbH, Wilhelmine-Reichard-Ring<br />

1, 01109 Dresden, Tel.: 0351/49192-0,<br />

www.dresden-tourist.de<br />

106<br />

Spezial | 2015


Nürnberg<br />

Frankenmetropole<br />

Nürnberg<br />

Zu Füßen des Burgbergs mit der<br />

Nürnberger Burg teilt die Pegnitz<br />

die historische Altstadt in St.<br />

Sebald und St. Lorenz. Doch auch<br />

über die zu großen Teilen erhaltene<br />

Stadtmauer hinaus lassen sich<br />

in der zweitgrößten Stadt Bayerns<br />

jede Menge lohnenswerte Ziele<br />

erwandern.<br />

Typ: Streckenwanderung<br />

Länge: ca. 14 Kilometer<br />

Dauer: ca. 4 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Steigung/Gefälle: ca. 60/50 Meter<br />

Höchster Punkt: 325 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start: U-Bahnhof Plärrer,<br />

27726 Nürnberg<br />

Ziel: Zeppelintribüne (S-Bahnhof<br />

Frankenstadion oder Dutzendteich,<br />

90480 Nürnberg)<br />

Wegequalität: überwiegend<br />

befestigte Wege<br />

<br />

Links und rechts der Pegnitz<br />

Nürnbergs Ecken und Kanten<br />

Vom Justizpalast mit dem<br />

Saal 600 auf der einen bis<br />

zur Zeppelintribüne am<br />

Reichsparteitagsgelände<br />

auf der anderen Stadtseite<br />

erstreckt sich diese Wanderung.<br />

Mittendrin: historische<br />

Abstecher zur mittelalterlichen<br />

Rechtsprechung.<br />

Von der U-Bahn-Station Plärrer<br />

über die Rothenburger Straße zum<br />

Rochusfriedhof 1 , diesen überqueren,<br />

am anderen Ende über<br />

Rietsch- und Rohrmannstraße<br />

zum Jamnitzer Platz und durch<br />

die Gasse auf der gegenüberliegenden<br />

Seite zur Volprechtstraße<br />

ins Herz von Gostenhof 2 . Am<br />

Ende rechts in die Müllnerstraße,<br />

2. links in die Adam-Klein-Straße,<br />

2. rechts über die Preißlerstraße<br />

zur Fürther Straße und nach links<br />

bis zum Justizpalast 3 . Davor<br />

rechts in die Bärenschanzstraße,<br />

hinter dem Rechtsknick links in<br />

die Sielstraße und an der Lederer<br />

Kulturbrauerei vorüber zu einer<br />

Druckampel. Gegenüber führt<br />

ein asphaltierter Fußgängerweg<br />

hinunter zum Lederersteg. Am<br />

anderen Pegnitzufer nach rechts,<br />

unter der Brücke durch und sofort<br />

links hinauf zur Brückenstraße.<br />

Vor dem Sellbytel rechts in die<br />

Großweidenmühlstraße bis links<br />

Am Johannisfriedhof hinauf zur<br />

weltbekannten letzten Ruhestätte<br />

St. Johannis 4 führt. Rechts geht<br />

es über den Riesenschritt an den<br />

Hesperidengärten 5 vorbei hinunter<br />

zum Uferweg an der Pegnitz.<br />

Unter der Brücke durch erreicht<br />

der Weg die historische Altstadt<br />

am Kettensteg. An der folgenden<br />

Maxbrücke das Ufer wechseln,<br />

um links über den Henkersteg<br />

zum Henkerhaus 6 zu gelangen.<br />

Zurück am Anfang des Stegs geradeaus<br />

hinauf zum Unschlittplatz,<br />

links in die Obere Wörthstraße<br />

und über die Karlbrücke auf die<br />

Trödelmarkt-Insel. Dort nach<br />

rechts und über den Schleifersteg<br />

zum anderen Pegnitzufer. Beim<br />

„Starbucks“ an der Fleischbrücke<br />

links am Schönen Brunnen vorüber<br />

und zu den Lochgefängnissen<br />

7 am Rathausplatz. Zurück zum<br />

Hauptmarkt, bei der Touristinfo<br />

durch die Plobenhofstraße, links<br />

in die Spitalgasse, am Ende rechts<br />

über die Spitalbrücke und vor<br />

dem Schuldturm links über die<br />

Insel Schütt mit Beachbar. Durch<br />

das Marientor den Altstadtkern<br />

an der Pegnitz entlang verlassen,<br />

wahlweise über Johann-Soergel-,<br />

Wöhrder Wiesen- und Ulman-<br />

Stromer-Weg am Erfahrungsfeld<br />

zur Entfaltung der Sinne 8 vorbei<br />

die Wöhrder Wiese queren. Eine<br />

Unterführung quert die Straße<br />

Wöhrder Talübergang. Es geht ein<br />

Stück am Wöhrder See entlang,<br />

vor dem Hochhaus rechts (Norikerstr.)<br />

über die Ostendstraße,<br />

parallel zur Tullnaustraße durch<br />

Extrawurst:<br />

die Nürnberger<br />

Die Nürnberger Rostbratwurst<br />

misst rund 8 cm bei ca. 1,5 cm<br />

Durchmesser, ist also etwa so groß<br />

wie ein kleiner Finger. Majoran<br />

verleiht ihr die charakteristische<br />

Würze. Sie muss im Stadtgebiet von<br />

Nürnberg nach einer bestimmten<br />

Rezeptur gefertigt sein, um unter<br />

dem geschützten Namen verkauft<br />

werden zu dürfen. Meist isst man<br />

sechs oder zwölf Würstchen – mit<br />

fränkischem Meerrettich (Kren),<br />

Sauerkraut oder Kartoffelsalat.<br />

Ungerade Zahlen sollen Unglück<br />

bringen. Ausnahme: „Drei im<br />

Weggla“ (Brötchen) auf die Hand.<br />

Spezial | 2015<br />

107


Stadtwanderungen<br />

Nürnberg<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Nürnberger Hauptbahnhof (www.bahn.de)<br />

bis zur Haltestelle Plärrer (U-Bahn-Linien U1, U2, U21, U3). Infos &<br />

Fahrpläne: www.vag.de. Das Ziel der Wanderung, die Zeppelintribüne,<br />

liegt zwischen den S-Bahn-Haltestellen Dutzendteich und Frankenstadion<br />

(S-Bahn-Linien S2, S3 R5, R9). Infos & Fahrpläne. www.vag.de<br />

Mit dem Pkw: Nürnberg liegt zwischen den Autobahnen 3, 6, 9 und 73.<br />

Die A 73 führt als „Frankenschnellweg“ auch direkt in die Stadt. Infos zu<br />

„Park and ride“ unter www.vag.de<br />

Orientieren: Nürnberg, Erlangen, Fürth, ADAC-Stadtplan, 1:20.000, mit<br />

Rad- und Wanderwegen, ISBN 978-3826403279, www.adac.de, 6 Euro.<br />

Ralf Nestmeyer: „Nürnberg, Fürth, Erlangen. Reisehandbuch mit vielen<br />

praktischen Tipps“, Michael Müller Verlag, ISBN 978-3923278923,<br />

www.michael-mueller-verlag.de, 12,90 Euro<br />

den Park und vor dem dritten<br />

Tunnel beim Grünzug Goldbach<br />

links am Bahndamm entlang. Am<br />

Ende rechts in die Gleißhammerstraße,<br />

die hinter dem Tunnel zur<br />

Schlossstraße wird, links in die<br />

Zerzabelshofstraße und rechts in<br />

die Scharrestraße. Bei der großen<br />

Kreuzung auf der anderen Seite<br />

links in die Regensburger Straße,<br />

hinter der Bundesagentur für Arbeit<br />

rechts in die Weddigenstraße,<br />

die Schultheißallee queren und an<br />

der Meistersingerhalle entlang in<br />

den Luitpoldhain 9 , 1. Weg links<br />

und rechts zur Ehrenhalle 9 . Am<br />

Ende die Bayernstraße ein Stück<br />

nach links und zum Dokumentationszentrum<br />

10 , dann immer am<br />

Ufer des Großen Dutzendteichs<br />

entlang bis zur diagonal gegenüberliegenden<br />

Zeppelintribüne.<br />

Etappenprofil<br />

Tourhöhepunkte<br />

Gräber, Gärten und Gefängnisse<br />

Rochusfriedhof: Morbider<br />

1<br />

Charme als entspannender<br />

Kontrast zur Hauptstraßen-Hektik.<br />

Seit der Pestepidemie 1518 ruhen<br />

die Toten von St. Lorenz hier.<br />

Gostenhof: Kneipen, Kultur<br />

2<br />

und Kinderläden. Multikulti<br />

im ehemaligen Arbeiterviertel voller<br />

Fabrikgelände und Hinterhöfe.<br />

Justizpalast: Im Justizgebäude<br />

3<br />

befindet sich der Schwurgerichtssaal<br />

600. Ab November<br />

1945 führte das Internationale<br />

Militärtribunal dort die Nürnberger<br />

Prozesse durch.<br />

Johannisfriedhof: Der Maler<br />

4<br />

Albrecht Dürer, Bildhauer<br />

Veit Stoß und Meistersinger Hans<br />

Sachs sind nur einige berühmte<br />

Söhne Nürnbergs, die auf dem<br />

weltbekannten Gottesacker der<br />

Sebalder Stadthälfte ihre letzte<br />

Ruhe fanden.<br />

Hesperidengärten: Einst<br />

5<br />

von reichen Kaufleuten<br />

geschaffen, laden die restaurierten<br />

Gärten im italienischen Stil mit<br />

Skulpturen, Brunnen und einer<br />

Sonnenuhr heute auch Wanderer<br />

zum Lustwandeln ein.<br />

Henkerhaus: Die Dienstwohnung<br />

des Henkers befand<br />

6<br />

sich über der Pegnitz in einem<br />

umgebauten Wehrgang der alten<br />

Stadtmauer.<br />

Lochgefängnisse: Im „Untersuchungsgefängnis“<br />

unter<br />

7<br />

dem Rathaus mussten Häftlinge bis<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

zur Vollstreckung ausharren.<br />

Erfahrungsfeld zur Entfaltung<br />

8<br />

der Sinne: Ein Aktionsparcours<br />

mit Spielen, Aufgaben und<br />

Experimenten zur sinnlichen<br />

Wahrnehmung.<br />

Luitpoldhain und Ehrenhalle:<br />

9<br />

Einst Keimzelle für die damalige,<br />

immer gigantischer werdende<br />

jährliche Propagandashow der<br />

Nationalsozialisten. Heute lauschen<br />

hier zwei Mal im Jahr über 100.000<br />

Menschen dem „Klassik Open Air“.<br />

Dokumentationszentrum<br />

10<br />

Reichsparteitagsgelände:<br />

In der Kongresshalle und draußen<br />

im Gelände erläutern Infos die<br />

größenwahnsinnige Architektur<br />

des NS-Regimes.<br />

Tipps für Nürnberg<br />

Einkehren am Wegesrand:<br />

Edel speisen: Restaurant Koch<br />

und Kellner, Obere Seitenstraße 4,<br />

90429 N., Tel.: 0911/266166, www.<br />

kochundkellner.de Stadtgeschichte:<br />

Planungskneipe, Kernstraße 29,<br />

90429 N., Tel.: 0911/266839<br />

Die besten Schäufele: Gaststätte<br />

Palais Schaumburg, Kernstraße 46,<br />

90429 N., Tel.: 0911/260043, www.<br />

palaisschaumburg.de Viertelbier:<br />

Schanzenbräu Schankwirtschaft,<br />

Adam-Klein-Straße 27, 90429 N., Tel.:<br />

0911/93776791, www.schanzenbraeu.de<br />

Mega-Biergarten: Lederer Kulturbrauerei,<br />

Sielstraße 2, 90429 N., Tel.:<br />

0911/8010-0, www.l-kb.de Geniale<br />

Brotkost: Bemerie Brotkost,<br />

Johannisstr. 146B, Tel. 0173/3827534,<br />

www.bemerie.de Hip: Di Simo<br />

Café, Trödelmarkt 5, 90403 N., Tel.:<br />

0172/8255152 Mittelmeerflair: Café<br />

& Bar Celona, Vordere Insel Schütt 4,<br />

90403 N., Tel.: 0911/23739144,<br />

www.finca-bar-celona.de<br />

Museen unterwegs: Schwurgerichtssaal<br />

600/Ausstellung<br />

Memorium Nürnberger Prozesse,<br />

Bärenschanzstraße 72, 90429 N., Tel.:<br />

0911/32179372, www.memoriumnuernberg.de<br />

Museum Henkerhaus,<br />

Trödelmarkt 58, 90403 N., Tel.:<br />

0911/307360, www.henkerhausnuernberg.de<br />

Mittelalterliche<br />

Lochgefängnisse, Rathausplatz 2,<br />

90403 N., Tel.: 0911/2312690, www.<br />

museen.nuernberg.de Dokumentationszentrum<br />

Reichsparteitagsgelände,<br />

Bayernstr. 110, 90478 N.,<br />

Tel.: 0911/2317538, www.museen.<br />

nuernberg.de<br />

Sinne erfahren: An der Wöhrder<br />

Wiese auf unserer Wandertour steht<br />

von Mai bis zum 11. September das<br />

Erfahrungsfeld zur Entfaltung der<br />

Sinne mit vielen Experimentierstationen,<br />

Wöhrder Wiese (U2, U21, U3),<br />

90489 N., Tel.: 0911/2315445,<br />

www.erfahrungsfeld.nuernberg.de<br />

Geschichten hören: Thematische<br />

Rundgänge und Stadtviertelführungen:<br />

Geschichte für alle e. V.,<br />

Institut für Regionalgeschichte,<br />

Wiesentalstr. 32, 90419 N., Tel.:<br />

0911/30736-0, Infoline: 0911/30736-<br />

20, www.geschichte-fuer-alle.de<br />

Informieren: Tourist Information,<br />

Königstraße 93, 90402 N.,<br />

Tel.: 0911/23360, Hauptmarkt 18,<br />

90403 N., Tel.: 0911/23360,<br />

www.nuernberg.de<br />

108<br />

Spezial | 2015


Düsseldorf<br />

<br />

Grüne Oasen<br />

Düsseldorf ist bei vielen hauptsächlich<br />

durch die „Kö“ und die<br />

Altstadt bekannt. Die Stadt hat<br />

allerdings auch einiges für den<br />

Naturfreund zu bieten. Neben den<br />

Rheinauen bieten viele Parks und<br />

Grünanlagen am und rund um den<br />

Rhein die Möglichkeit, zu entspannen<br />

und Natur zu erleben. Neben<br />

dem Hofgarten sind auch der<br />

Lantz’sche Park, der Schlossgarten<br />

und der Nordpark mit dem Japanischen<br />

Park und dem Aquazoo<br />

einen Abstecher wert.<br />

Typ: Rundwanderweg<br />

Länge: 9,5 km<br />

Dauer: ca. 2,5 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

Höchster Punkt: 50 Meter<br />

Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Rheinturm (Niederflurbuslinien<br />

725, 726, 809, NE8)<br />

Wegequalität: Asphalt, Wiese<br />

Düsseldorf rund um Hafen und Altstadt<br />

Landeshauptstadt am Rhein<br />

Viel Luft, breite Straßen und grüne Oasen zum Atmen. In der Hauptstadt des Landes NRW wird<br />

dem Besucher Moderne, Tradition und Natur auf kleinem Raum geboten. Heinrich Heines<br />

Geburtsstadt bietet zudem Kunst und Literatur für jedermann.<br />

Wandern rund um<br />

Düsseldorf<br />

Ausgehend vom Rheinturm 1 geht<br />

es an den Rhein und von dort aus<br />

über die Stromstraße vorbei am<br />

Yachthafen in den Medienhafen 2 .<br />

Dann der Straße Am Handelshafen<br />

folgen, rechts in die Franziusstraße<br />

und anschließend rechts in die<br />

Speditionstraße einbiegen. Im<br />

Anschluss am Hyatt rechts über die<br />

Brücke und danach wieder links in<br />

die Stromstraße, dieser am Rhein<br />

folgen bis zum Aufgang zur Rheinkniebrücke<br />

3 , die Brücke überqueren<br />

und auf der anderen Rheinseite<br />

wieder verlassen. Am anderen<br />

Ufer durch die Rheinauen 4 bis<br />

zur Oberkasseler Brücke. Über die<br />

Brücke zurück auf die Altstadtseite.<br />

Die Brücke verlassen und rechts<br />

auf die Fritz-Roeber-Straße einbiegen,<br />

dann rechts auf das Joseph-<br />

Beuys-Ufer, vorbei an der Tonhalle<br />

5 und dem Ehrenhof rechts in die<br />

Inselstraße. Die erste Möglichkeit<br />

rechts in den Hofgarten 6 , diesen<br />

einmal durchqueren (dabei einmal<br />

über die Maximilian-Weyhe-Allee<br />

weiter durch den Hofgarten und<br />

diesen über die Opernpassage an<br />

der Deutschen Oper am Rhein 7<br />

verlassen, die Heinrich-Heine-Allee<br />

überqueren, in die Mühlenstraße,<br />

vorbei an der Kunstsammlung<br />

NRW und der Kunsthalle Düsseldorf<br />

8 , hinter der Kunsthalle links<br />

in die Hunsrückenstraße, vorbei<br />

am Kom(m)ödchen, dem Porträt<br />

von Mutter Ey und der Andreaskirche,<br />

rechts in die Bolkerstraße zum<br />

Geburtshaus von Heinrich Heine<br />

in der Bolkerstraße 54 9 , rechts in<br />

die Mertensgasse und im Anschluss<br />

links in die Kurze Straße, von dort<br />

aus zum Burgplatz 10 mit dem<br />

Schlossturm, dem Stadterhebungsmonument<br />

und dem Radschlägerbrunnen,<br />

über die Marktstraße<br />

vorbei am Rathaus und dem<br />

Jan-Wellem-Denkmal zur Brauerei<br />

Uerige 11 , danach rechts in die<br />

Rheinstraße am Alten Hafen vorbei<br />

herunter zum Rheinufer. Von dort<br />

aus links, vorbei an der Kunst im<br />

Tunnel 12 bis zum Landtag 13 und<br />

zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Wer länger in der nordrhein-westfälischen<br />

Landeshauptstadt bleibt,<br />

für den bieten sich natürlich auch<br />

Wanderwege an, die außerhalb<br />

der Stadt liegen. Eine empfehlenswerte<br />

Lektüre dazu ist der<br />

130 Seiten starke Wanderführer<br />

mit dem Titel „25 Wanderungen<br />

rund um Düsseldorf“ von Marion<br />

Tranti aus dem Droste Verlag. Alle<br />

Routen im Buch sind stadtnah und<br />

gut zu erreichen.<br />

Spezial | 2015<br />

109


Stadtwanderungen<br />

Düsseldorf<br />

Anreisen und orientieren<br />

Anreisen: Mit Bus und Bahn: Der Düsseldorfer Bahnhof ist einer der vier<br />

großen Bahnhöfe im Westen von Deutschland. Von dort aus ist eine Weiterfahrt<br />

mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.<br />

Mit dem Pkw: Die Stadt ist über die Autobahnen A3, A44, A46, A52, A 57,<br />

A59, A524 aus allen Richtungen zu erreichen.<br />

Mit dem Flieger: Der Flughafen Düsseldorf befindet sich etwa zehn Minuten<br />

Fahrzeit von der Innenstadt entfernt. Eine Weiterreise ist sowohl mit<br />

dem Bus als auch mit der Bahn möglich.<br />

Mobil in Düsseldorf: Die Düsseldorf Welcome Card bietet neben ermäßigtem<br />

oder kostenlosem Zutritt zu Museen etc. auch freie Fahrt mit allen<br />

Bussen und Bahnen innerhalb des Düsseldorfer Stadtgebiets.<br />

Orientieren: Straßenkarten und Reiseführer zu Düsseldorf gibt es in<br />

vielen Buchhandlungen und Touristen-Informationen.<br />

Tourhöhepunkte Düsseldorf<br />

Zu Fuß durch die Stadt der Mode<br />

Rheinturm: Der 240,5 Meter<br />

1<br />

hohe Turm hat auf 172,5<br />

Metern ein drehendes Restaurant.<br />

Die Bullaugen an der Seite des<br />

Turms bilden die höchste Dezimaluhr<br />

der Welt.<br />

Medienhafen: Der ehemalige<br />

2<br />

Handelshafen besticht durch<br />

seine außergewöhnliche Architektur<br />

und ist für Düsseldorfer und<br />

Touristen ein absoluter Magnet,<br />

auch in Sachen Gastronomie.<br />

Rheinkniebrücke: Eine der<br />

3<br />

sieben Rheinbrücken in<br />

Düsseldorf, die auch Düsseldorfer<br />

Brückenfamilie genannt werden.<br />

Die Brücke trägt ihren Namen aufgrund<br />

der Lage über der Biegung<br />

bzw. Kurve im Rhein, dem<br />

sogenannten Rheinknie.<br />

Rheinauen: Das Naherholungsgebiet<br />

in Düsseldorf.<br />

4<br />

Verbindet die Stadt hervorragend<br />

mit der Natur. Zusätzlich werden<br />

die Auen für Veranstaltungen wie<br />

die Oberkasseler Kirmes genutzt.<br />

Tonhalle: Im Jahr 1925 von<br />

5<br />

Architekt Wilhelm Kreis zur<br />

„GeSoLei“ entworfen. War damals<br />

auch als Planetarium nutzbar<br />

und ist heute die bedeutendste<br />

Konzerthalle der Stadt.<br />

Hofgarten: Nach den Verwüstungen<br />

des Siebenjähri-<br />

6<br />

gen Krieges wurde der Hofgarten<br />

1769 nach den Plänen von Nicolas<br />

de Pigage gebaut. An der Erstellung<br />

des Düsseldorfer Hofgartens<br />

wirkten 700 arme und erwerbslose<br />

Düsseldorfer mit.<br />

Deutsche Oper am Rhein: Die<br />

7<br />

bekannte Oper am Rhein ist<br />

ein Zusammenschluss der beiden<br />

Städte Düsseldorf und Duisburg.<br />

Heute werden in der Oper auch<br />

Musicals sowie Ballett angeboten.<br />

Kunsthalle Düsseldorf: Das<br />

8<br />

Museum beherbergt immer<br />

wechselnde Ausstellungen. Im<br />

hinteren Bereich der Kunsthalle<br />

ist die bekannte Kabarettbühne<br />

Kom(m)ödchen zu finden.<br />

Heinrich-Heine-Geburtshaus:<br />

9<br />

In dem Haus in der Bolkerstraße<br />

54 verbrachte der bekannte<br />

Autor Heinrich Heine seine<br />

Kindheit. Es ist nicht ganz klar,<br />

wann Heine geboren wurde. In<br />

Düsseldorf ist er aber aufgewachsen<br />

und zur Schule gegangen.<br />

Burgplatz: Auf dem Platz<br />

10<br />

steht der alte Schlossturm,<br />

der ein Schifffahrtsmuseum<br />

beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten:<br />

das Stadterhebungsmonument,<br />

der Radschlägerbrunnen<br />

und der Kirchturm von St.<br />

Lambertus.<br />

Brauerei Uerige: Bekannte<br />

11 Alt-Brauerei, die ihren<br />

Namen vom „uerigen Willem“<br />

(schlecht gelaunten Wilhelm) trägt.<br />

Kunst im Tunnel: Alter Tunnelstauraum,<br />

der jetzt als<br />

12<br />

Ausstellungshaus für zeitgenössische<br />

Kunst genutzt wird.<br />

Landtag NRW: Hier wird die<br />

13<br />

Politik für NRW gemacht.<br />

Das Gebäude ist wie ein Stern gebaut<br />

und öffnet sich zur Stadt hin.<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Tipps für die<br />

Landeshauptstadt<br />

Gut schlafen: Hyatt Regency<br />

Düssel dorf, Speditions straße 9,<br />

40221 Düsseldorf, Tel.: 0211/<br />

91341234, www.hyatt.com Courtjard<br />

Düsseldorf Hafen Hotel, Speditionsstraße<br />

11, 40221 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211/49390, www.marriot.com<br />

Weitere Informationen: Düsseldorf<br />

Marketing und Tourismus GmbH,<br />

Hotel-Reservierungen, Benrather<br />

Straße 9, 40213 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211/ 172020, www. duesseldorftourismus.de<br />

Lecker essen: Brauerei Uerige,<br />

Berger Straße 1, 40213 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211/866990, www.uerige.de<br />

Lido, Am Handelshafen 15, 40221<br />

Düsseldorf, Tel.: 0211/15768730,<br />

www.lido1960.de Curry, Hammerstraße<br />

2, 42019 Düsseldorf, Tel.:<br />

0211/6008061, www.curry-deutschland.de<br />

Brauerei zum Schiffchen,<br />

Hafenstraße 5, 40213 Düsseldorf,<br />

Tel.: 0211/132421, www.brauereizum-schiffchen.de<br />

Laterne im<br />

Schlossturm, Burgplatz 30, 40213<br />

Düsseldorf, Tel: 0211/490295, www.<br />

restaurant-rossini.de Günnewig<br />

Rheinturm Restaurant, Stromstraße<br />

20, 40221 Düsseldorf, Tel.:<br />

0211/8632000, www.guennewig.de<br />

Gut shoppen: Wer in Düsseldorf<br />

einkaufen gehen will, kommt keinesfalls<br />

zu kurz. Die wohl bekannteste<br />

Shoppingmeile in Düsseldorf ist die<br />

Königsallee, die von den Düsseldorfern<br />

liebevoll Kö genannt wird. Eine<br />

besondere Entdeckung haben wir in<br />

der Nähe des Rathauses gemacht.<br />

Wer von Schokolade fasziniert<br />

ist, sollte unbedingt Gut + Gerne<br />

Schokolade (Burgplatz 3, 40213<br />

Düsseldorf, Tel.: 0211/86399696,<br />

www.schokoladenfachgeschaeft.de)<br />

besuchen. Neben hervorragender<br />

Schokolade gibt es auch ein Café und<br />

Seminare. Der Laden ist geschmackvoll<br />

eingerichtet und lädt Genießer zu<br />

einem Besuch ein.<br />

110<br />

Spezial | 2015


Lübeck<br />

Weihnachtsstadt<br />

des Nordens<br />

Alle Jahre wieder strömen zur<br />

Adventszeit allerlei Düfte von<br />

zig Weihnachtsmärkten durch<br />

die Hansestadt Lübeck. Gassen,<br />

Gänge und Höfe zwischen den<br />

ehrwürdigen Kaufmannshäusern,<br />

Backsteingotik, das Holstentor<br />

und die sieben Türme prägen die<br />

zum Weltkulturerbe ernannte Altstadtinsel<br />

zwischen den Flüssen<br />

Trave und Wakenitz.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: ca. 6 Kilometer<br />

Dauer: ca. 2 Stunden<br />

Markierung: keine<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: ca. 63 Meter<br />

Höchster Punkt: 11 Meter<br />

Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />

Start/Ziel: Hauptbahnhof,<br />

23558 Lübeck<br />

Wegequalität: gut (gepflastert/<br />

asphaltiert)<br />

Gänge und Höfe im mittelalterlichen Herzen der Stadt<br />

Den Buddenbrooks auf der Spur<br />

Auf dem Rundgang durch das mittelalterliche Lübeck begegnet man vielen Schauplätzen<br />

aus dem nobelpreisgekrönten Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Im Weihnachtskapitel<br />

des Buches wird das liebste Familienfest der Deutschen ganz besonders gewürdigt.<br />

In Travemünde „auf<br />

den Steinen sitzen“<br />

Aus dem Bahnhof 1 kommend,<br />

geht es links und gleich rechts<br />

über die Konrad-Adenauer-Straße<br />

zum Kreisverkehr Lindenplatz,<br />

geradeaus über die Puppenbrücke<br />

auf die Wallhalbinsel<br />

mit der Touristeninformation<br />

im Welcome Center, durch das<br />

Holstentor, Wahrzeichen Lübecks,<br />

und über die Holstenbrücke<br />

auf die Altstadtinsel. Auf der<br />

Holstenstraße entlang, bis links<br />

die Schüsselbuden abzweigen,<br />

rechts über den Marienkirchhof<br />

mit mittelalterlichem Weihnachtsmarkt<br />

und durch den daran<br />

anschließenden Lübecker Märchenwald<br />

zum Buddenbrookhaus<br />

2 in der Mengstraße 4. Links die<br />

Mengstraße hinunter, bis rechts<br />

die Böttcherstraße abzweigt. An<br />

der Beckergrube rechts und am<br />

schönen Jugendstiltheater 3 vorbei<br />

zur Breiten Straße. Dort links,<br />

hinter der Schiffergesellschaft<br />

links in die Engelsgrube, dann den<br />

zweiten Gang links in den Bäckergang<br />

über den Lüngreens Gang zur<br />

Fischergrube 4 , rechts hinunter<br />

und durch die Schwönekenquerstraße<br />

zurück zur Engelsgrube.<br />

Geradeaus durch den Engelswisch.<br />

Am Haus mit der Nummer<br />

28 führt ein niedriger Rundbogen<br />

in den Hellgrünen Gang, der beim<br />

Auktionshaus „Eiche“ 5 in die<br />

Straße An der Untertrave mündet.<br />

Wenige Schritte nach rechts leitet<br />

der Dunkelgrüne Gang zurück<br />

zum Engelswisch. Dort links, am<br />

Ende rechts auf der Großen Altefähre<br />

durch die Rechtskurve zur<br />

Kleinen Burgstraße und über den<br />

Koberg 6 mit Heiligen-Geist-Hospital<br />

und Schifferkirche St. Jakobi,<br />

zwischen denen die Königstraße<br />

nach rechts zum Katharineum 7<br />

lenkt. Die davor links abzweigende<br />

Glockengießerstraße wartet mit<br />

dem Günter-Grass-Haus und den<br />

zwei schönsten Stiftshöfen<br />

Lübecks auf: Füchtingshof und<br />

Glandorpsgang. Beim Tünkenhagen<br />

geht es rechts, bis die vierte<br />

Straße rechts abzweigt: Die Hüxstraße<br />

gilt als Lübecks schönste<br />

Einkaufsmeile. Sie mündet am Rathaus<br />

8 in die Breite Straße. Links<br />

liegt nun das Café Niederegger 9 .<br />

Der anschließende Kohlmarkt<br />

mündet rechts in die Holstenstraße,<br />

die, wie auf dem Hinweg,<br />

nun zurück zum Bahnhof 1 führt.<br />

Auch im etwa 20 Kilometer<br />

entfernten Ostseebad Travemünde<br />

spielen starke Romanszenen der<br />

Buddenbrooks. So verliebt sich<br />

Tony Buddenbrook in den Sohn<br />

des Lotsenkapitäns, mit dem sie<br />

gemeinsam „auf den Steinen sitzt“.<br />

Der alte Fischerort mit dem breiten<br />

Sandstrand gehört seit 1320 zu<br />

Lübeck und ist bis heute ein Stadtteil<br />

der Hansestadt. Kaufleute<br />

erwarben ihn im Mittelalter, um<br />

ihre Handelsschiffe zu schützen.<br />

Bis heute zieht „Lübecks schönste<br />

Tochter“ Badegäste, „Burgen bauer“<br />

und Kasino-Besucher an.<br />

www.travemuende.de<br />

Spezial | 2015<br />

111


Stadtwanderungen<br />

Lübeck<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit Bus und Bahn: Gegenüber dem Lübecker Hauptbahnhof befindet sich<br />

der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB). Auskünfte: www.bahn.de<br />

Mit dem Pkw: A1 bis Hamburg-Puttgarden, dann bis AS Lübeck-Zentrum<br />

(zur A1 von Rostock über die A 20, von Berlin über die A 24, von Hannover<br />

über die A 7), weiter über die B 206 Richtung Zentrum und Holstentor,<br />

Parkmöglichkeit in der Parkgarage am Welcome Center.<br />

Orientieren: Stadtpläne im Welcome Center (Touristeninformation) am<br />

Holstentor, 23552 Lübeck. „Lübeck natürlich! Erholungsführer in 3 Teilen“,<br />

(I: Wakenitz, Altstadt, 1,90 Euro, II: Hemmelsdorfer See über Travemünde<br />

bis Boltenhagen, 2,50 Euro, III: Lübecks Süden, Reinfeld, Ratzeburg und<br />

Pansdorf, 3,40 Euro). Mit Naturschönheiten, Erholungsgebieten, 500<br />

Kilometern Rad- und Wandertouren, über 100 Ausflugszielen mit Fotos,<br />

Info-Texten und Karten, bestellbar auf www.luebeck-tourismus.de.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Kaufmannshäuser, Hinterhöfe und Backsteingotik<br />

Bahnhof: Hier kehren Tony,<br />

1<br />

Christian und Thomas<br />

Buddenbrook von ihren Reisen<br />

aus München und Hamburg heim.<br />

Manns Großvater hatte sich seinerzeit<br />

für die Lübeck-Büchener<br />

Eisenbahn stark gemacht. Das heutige<br />

Gebäude stammt von 1908.<br />

Buddenbrookhaus/St.<br />

2<br />

Marien: Die Buddenbrooks<br />

vernehmen in ihrem gegenüberliegenden<br />

Haus das Orgelspiel<br />

aus dem ersten Kirchenbau in<br />

Backsteingotik (mit dem höchsten<br />

Backsteingewölbe der Welt).<br />

Theater: Als Kinder besuchten<br />

Heinrich und Thomas<br />

3<br />

Mann das Lübecker Stadttheater<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

in der Beckergrube 16 ebenso regelmäßig<br />

wie Hanno Buddenbrook<br />

im Roman. Er „liebte alles im<br />

Theater: den Gasgeruch, die Sitze,<br />

die Musiker, den Vorhang.“<br />

Fischergrube: In der unteren<br />

4<br />

Fischergrube baute Thomas<br />

Buddenbrook sein neues Haus –<br />

die geografische Lage als erstes<br />

Vorzeichen des sich anbahnenden<br />

Niedergangs.<br />

Speicher „Die Eiche“: „Sie<br />

5<br />

kletterte, gemeinsam mit<br />

Thomas, in den Speichern an der<br />

Trave zwischen den Mengen von<br />

Hafer und Weizen umher …“ Im<br />

Roman spielten Thomas und Tony<br />

Buddenbrook in dem für die Fir-<br />

ma Mann errichtete Kornspeicher.<br />

Heute dient der denkmalgeschützte<br />

Backsteinbau als Auktionshaus<br />

an der Trave.<br />

Koberg: Das Heiligen-Geist-<br />

6<br />

Hospital, St. Jakobi, das<br />

Haus der Schiffergesellschaft und<br />

das alte Hogehus umrahmen den<br />

Platz. Kulisse von Hannos Schulweg<br />

nach dem Tod seines Vaters<br />

Thomas Buddenbrook.<br />

Katharineum: „Die Sekunden<br />

7<br />

dehnten sich martervoll“,<br />

erlebt Hanno Buddenbrook die<br />

Unterrichtsstunden im Katharineum<br />

quälend lang. Thomas Mann<br />

wird es ähnlich gegangen sein –<br />

drehte er doch mehrmals eine<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Ehrenrunde. Bruder Heinrich<br />

schreibt sich mit „Professor Unrat“<br />

den Schulfrust von der Seele.<br />

Rathaus: Der Vater der<br />

8<br />

Gebrüder Mann war ein<br />

berühmter Politiker im Stadtstaat<br />

Lübeck, im Roman wird Thomas<br />

Buddenbrook zum Senator<br />

gewählt. Am 20. Mai 1955 wurde<br />

Thomas Mann hier die Ehrenbürgerwürde<br />

verliehen.<br />

Café Niederegger: Im Obergeschoss<br />

befindet sich ein<br />

9<br />

Marzipan-Museum mit Thomas<br />

Mann in Lebensgröße als Teil<br />

des weltgrößten Marzipan-Kunstwerks<br />

aus über 500 Kilogramm<br />

Niederegger Marzipan.<br />

9<br />

Süßes und Schönes<br />

in Lübeck<br />

Schlemmen: Am Wegesrand:<br />

Theaterrestaurant Dülfer,<br />

Fischergrube 5, 23552 Lübeck, Tel.:<br />

0451/7073703. Historische Gaststätte<br />

Schiffergesellschaft, Breite<br />

Str. 2, 23552 Lübeck, Tel.: 0451/76776,<br />

www.schiffergesellschaft.com.<br />

Weihnachtsbasar und Marzipanausstellung<br />

im Café Niederegger,<br />

Breite Straße 89, 23552 Lübeck,<br />

Tel.: 0451/5301-126/127<br />

www.niederegger.de.<br />

Schlummern: Klassik Altstadt,<br />

Fischergrube 52, 23552 Lübeck,<br />

Tel.: 0451/702980, www.klassikaltstadt-hotel.de.<br />

Hotel Zur alten<br />

Stadtmauer, An der Mauer 57, 23552<br />

Lübeck, Tel.: 0451/73702, www.<br />

hotelstadtmauer.de. Hotel An der<br />

Marienkirche, Schüsselbuden 4,<br />

23552 Lübeck, Tel.: 0451/799410,<br />

www.hotel-an-der-marienkirche.de.<br />

Tipp: Es stehen viele schöne Ganghäuser<br />

zur Vermietung an Feriengäste<br />

zur Verfügung, Tel.: 0451/8899700,<br />

www.luebeck-tourismus.de/static/<br />

onlinebuchen/index_l.html.<br />

Lübecks berühmte Stadtsöhne:<br />

Buddenbrookhaus – Heinrich-und-<br />

Thomas-Mann-Zentrum, Mengstr. 4,<br />

23552 Lübeck, Tel.: 0451/1224190,<br />

www.buddenbrookhaus.de. Günter<br />

Grass-Haus – Forum für Literatur<br />

und Bildende Kunst, Glockengießerstraße<br />

21, 23552 Lübeck, Tel.:<br />

0451/1224230, www.guenter-grasshaus.de,<br />

Willy-Brandt-Haus Lübeck,<br />

Königstraße 21, 23552 Lübeck,<br />

Tel.: 0451/1224250, www.willybrandt-luebeck.de.<br />

Stadtführungen: Treffpunkt und<br />

Kartenvorverkauf im Welcome Center<br />

am Holstentor, Dauer 2 Stunden.<br />

Termine: www.luebeck-tourismus.de.<br />

Individuell: Lübecker Verkehrsverein<br />

e.V., Tel.: 0451/72339,<br />

Lübecker Stadtführer e.V.,<br />

Tel.: 0451/596220, Lübeck Service<br />

Kolossa, Tel.: 0451/6012470.<br />

Informieren: Lübeck und<br />

Travemünde Marketing GmbH,<br />

Welcome Center, Holstentorplatz 1,<br />

23552 Lübeck, Tel.: 0451/8899700,<br />

www.luebecker-weihnachtsmarkt.de,<br />

www.luebeck-tourismus.de.<br />

112<br />

Spezial | 2015


Heidelberg<br />

Romantische Stadt<br />

zwischen Bergen<br />

Mit seinen 147.000 Einwohnern gehört<br />

Heidelberg zu den deutschen<br />

Großstädten. Dabei werden die<br />

rund 20.000 US-Bürger (Armeeangehörige<br />

und ihre Familien),<br />

die im Stadtgebiet wohnen und<br />

eine der größten amerikanischen<br />

Gemeinden in Deutschland bilden,<br />

statistisch nicht einmal mitgezählt.<br />

Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert<br />

gegründet und liegt idyllisch im<br />

Tal des Neckars, eingerahmt von<br />

Königstuhl und Gaisberg.<br />

Typ: Rundwanderung<br />

Länge: 4 km<br />

Dauer: ca. 2 Stunden<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Steigung/Gefälle: 80 Meter<br />

Höchster Punkt: 200 Meter<br />

Beste Wanderzeit: März bis August<br />

Start/Ziel: Torbogen an der Alten<br />

Brücke/Karl-Theodor-Brücke<br />

Wegequalität: fest, asphaltiert<br />

Der Philosophenweg<br />

Über den Neckar und zurück<br />

Auf dieser Rundtour präsentiert das malerische Heidelberg dem Besucher seine ganze<br />

Schönheit. Auf der Sonnenseite des Neckars genießt der Wanderer ein weitläufiges Panorama,<br />

den besten Blick auf das Heidelberger Schloss und die entzückende Altstadt von oben.<br />

Los geht es an der als „Alte Brücke“<br />

bekannten Karl-Theodor-Brücke 1<br />

mit dem mittelalterlichen Brückentor.<br />

Auf dem roten Sandstein<br />

überqueren wir den Neckar in<br />

Richtung des Stadtteils Neuenheim.<br />

Am Ende der Brücke wenden wir<br />

uns kurz links, dann direkt wieder<br />

nach rechts, den Hang hoch, in<br />

den Schlangenweg 2 , der hinauf<br />

zum Philosophenweg führt. Dieser<br />

Eingang ist leicht zu übersehen. Der<br />

gepflasterte Pfad schlängelt sich in<br />

engen Kurven etwa einen halben<br />

Kilometer steil bergauf und bietet<br />

zahlreiche Ausblicke auf die Stadt.<br />

Gemauerte Sitzecken laden immer<br />

wieder zum Verweilen und Schauen<br />

ein. Oben angekommen, folgen<br />

wir nun (links) dem Philosophenweg.<br />

An seinem Aussichtspunkt<br />

3 bietet sich der beste Blick auf<br />

das berühmte Schloss. Wir folgen<br />

weiter dem Philosophenweg, bis<br />

auf der linken Seite das Philosophengärtchen<br />

4 auftaucht. Am<br />

Ende des Philosophenwegs geht<br />

es wieder steil bergab durch ein<br />

schönes Wohnviertel. Wir folgen der<br />

Straße bis zu ihrem Ende. An der<br />

T-Kreuzung wenden wir uns links<br />

in die Bergstraße, geradeaus über<br />

die nächste Kreuzung und dahinter<br />

nach rechts in die Uferstraße (etwas<br />

knifflig, denn auch die Straße geradeaus<br />

heißt hier so). Sie führt auf<br />

die Theodor-Heuss-Brücke, auf der<br />

es wieder über den Neckar in Richtung<br />

Innenstadt geht. Die Brücke<br />

wird geradeaus zur Sofienstraße,<br />

von der wir bei zweiter Gelegenheit<br />

nach links in die Hauptstraße<br />

einbiegen. Diese führt nun<br />

geradeaus durch die Altstadt und<br />

die Fußgängerzone zurück. In der<br />

Mitte der Langen Straße steht die<br />

Providenzkirche 5 . Es geht weiter<br />

geradeaus, bis rechts das Haus zum<br />

Ritter 6 und ein Stück weiter links<br />

die Heiliggeistkirche 7 auftaucht.<br />

Vor der Kirche halten wir uns links<br />

und folgen der Fischmarkt-Straße.<br />

Bei nächster Gelegenheit biegen wir<br />

rechts ab. Kurz darauf geht es links<br />

in die Steingasse, die uns zurück<br />

zum Ausgangspunkt an der Alten<br />

Brücke führt.<br />

Das Heidelberger<br />

Schloss<br />

Die wohl berühmteste Schlossruine<br />

der Welt thront, Efeu-berankt und<br />

aus einer anderen Zeit, hoch über<br />

der schönen Altstadt. Als Residenz<br />

der Kurfürsten von der Pfalz erlebte<br />

das Heidelberger Schloss vom 13. bis<br />

zum 18. Jahrhundert eine glanzvolle<br />

Zeit. Hier lebten unter anderem<br />

Kurfürst Ottheinrich, „Winterkönig“<br />

Friedrich V. mit der englischen Prinzessin<br />

Elisabeth Stuart und Liselotte<br />

von der Pfalz. Nachdem das Schloss<br />

im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-<br />

1697) und 1764 durch einen Blitzschlag<br />

und ein Großfeuer zweimal<br />

zerstört worden war, steht es seit<br />

dem 19. Jahrhundert als romantische<br />

Schlossruine Besuchern offen.<br />

www.schloss-heidelberg.de<br />

Spezial | 2015<br />

113


Stadtwanderungen<br />

Heidelberg<br />

Anreisen und orientieren<br />

Mit der Bahn: Heidelberg ist mit den Zügen der Deutschen Bahn leicht<br />

erreichbar. Von Norden, Westen oder Osten kommend, geht es mit dem<br />

ICE in Richtung Mannheim, von dort mit der S-Bahn S1 zum Heidelberger<br />

Hauptbahnhof. Von Süden kommend, steigt man in Stuttgart um. Vom<br />

Heidelberger Hauptbahnhof aus führen die Straßenbahnlinien 5 und 21<br />

zum Bismarckplatz nahe dem Tourenstartpunkt. Infos, Fahrpläne und<br />

Buchung unter www.bahn.de.<br />

Mit dem Pkw: Die Autobahnen A5/A656 (Darmstadt–Karlsruhe/Basel)<br />

haben direkte Abfahrten nach Heidelberg: Ausfahrt Autobahnkreuz Heidelberg<br />

oder Heidelberg/Schwetzingen.<br />

Orientieren: Freizeitkarte 513 Mannheim/Heidelberg – Naturpark Neckar tal-<br />

Odenwald, hrsg. vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung,<br />

ca. 6,90 Euro. Stadtplan Heidelberg/Schwetzingen, Falk Verlag, 5,50 Euro.<br />

Tourhöhepunkte<br />

Brände, Streit und Sonnenbänke<br />

Die steinerne Alte Brücke<br />

1<br />

ließ Kurfürst Karl Theodor<br />

1786 bauen. Das mittelalterliche<br />

Brückentor auf der Stadtseite ist<br />

Teil der früheren Stadtmauer. Am<br />

Nordufer wacht der Brückenpatron<br />

Johannes Nepomuk.<br />

Der Schlangenweg verbindet<br />

2 am Hang des nördlichen<br />

Neckarufers die Alte Brücke mit<br />

dem Philosophenweg. Sehr steil<br />

geht es einen knappen halben Kilometer<br />

hinauf, gemauerte Sitzecken<br />

bieten atemberaubende Ausblicke.<br />

Der höchste Aussichtspunkt<br />

3<br />

am Schlangenweg eröffnet<br />

in einzigartigem Panorama einen<br />

Etappenprofil<br />

1<br />

Blick über Altstadt, Fluss, Berge,<br />

Schloss und Brücke.<br />

Das Philosophengärtchen ist<br />

4<br />

ein sonnenverwöhnter Naturbalkon,<br />

auf dem dank mildem<br />

Klima Pflanzen aus subtropischen<br />

Gebieten wachsen. Bänke und<br />

schöne Rasenflächen laden zum<br />

Ausruhen und Auftanken ein.<br />

Die Providenzkirche wurde<br />

5<br />

1659–1661 dank Kurfürst<br />

Karl Ludwig von der Pfalz und<br />

seiner Gemahlin Louise von Degenfeld<br />

für die kleine lutherische<br />

Gemeinde erbaut. Beim großen<br />

Stadtbrand 1693 wurde sie zerstört,<br />

nach 1700 aber wieder aufgebaut.<br />

2 3 4 5<br />

Das Hotel Haus zum Ritter ist<br />

6<br />

das älteste und einzige Haus,<br />

das alle Kriege und Brände überdauerte.<br />

Die Rittergestalt Sankt<br />

Georg an der Spitze verlieh dem<br />

Haus seinen Namen. Die Renaissancefassade<br />

ist üppig verziert.<br />

Um die Heiliggeistkirche<br />

7<br />

stritten sich Katholiken<br />

und Protestanten einst so sehr,<br />

dass der Innenraum durch eine<br />

Scheidemauer getrennt und im<br />

Chorraum die katholische Messe,<br />

im Langhaus der evangelische<br />

Gottesdienst gefeiert wurde.<br />

Heute ist das Gotteshaus im Besitz<br />

der Evangelischen Kirche.<br />

6 7<br />

Foto: PR<br />

Das Felsenmeer<br />

Wer im Odenwald<br />

gern<br />

weiterwandern<br />

möchte, dem<br />

sei das<br />

Felsenmeer<br />

im Lautertal<br />

bei Reichenbach<br />

ans Herz gelegt. Die bizarre<br />

eiszeitliche Felsenlandschaft aus<br />

Quarzdiorit, die bereits von den<br />

Römern und später durch die<br />

örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung<br />

genutzt wurde, steht<br />

heute unter Natur- und Denkmalschutz.<br />

Einer Sage nach entstand<br />

das Felsenmeer, als sich zwei<br />

Riesen stritten, von denen der<br />

eine auf dem Felsberg, der andere<br />

auf dem Hohenstein wohnte. Sie<br />

bewarfen sich mit Felsbrocken,<br />

der Hohensteiner gewann, der<br />

Felsberger Riese wurde unter<br />

den Blöcken begraben. Heute<br />

hört man ihn noch gelegentlich<br />

darunter brüllen.<br />

www.felsenmeer.org<br />

Kaffee und mehr in<br />

Heidelberg<br />

Schlemmen und schlummern:<br />

Haus zum Ritter, Hauptstraße 178,<br />

69117 Heidelberg, Tel.: 06221/1350,<br />

www.ritter-heidelberg.de Wirtshaus<br />

zum Nepomuk, Obere Neckarstraße<br />

2, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />

06221/739130, www.hotel-zur-altenbruecke.de<br />

Chocolaterie RoCo,<br />

Hauptstraße 6, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />

06221/434680, www.alles-schoko.de<br />

Strohauer’s Café Alt Heidelberg,<br />

Hauptstraße 49, 69117 Heidelberg,<br />

Tel.: 06221/189024 Schmelzpunkt<br />

Schokolade & Eiskrem,<br />

Hauptstr. 90, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />

06221/5860559, www.schmelzpunktheidelberg.de<br />

Cocktail-Café Regie,<br />

Theaterstraße 2, 69117 Heidelberg,<br />

Tel.: 06221/652226, www.regieheidelberg.de<br />

Café Hörnchen,<br />

schönes Frühstück, Hauptstraße 143,<br />

69117 Heidelberg, Tel.: 06221/20446<br />

Bar Eckstein, Fischmarkt 3, 69117<br />

Heidelberg, Tel.: 06221/432280,<br />

www.ecksteinheidelberg.de Kulturbrauerei<br />

Heidelberg, Leyergasse 6,<br />

69117 Heidelberg, Tel.: 06221/502980,<br />

www.heidelberger-kulturbrauerei.de<br />

Gasthaus Backmulde, Schiffgasse 11,<br />

69117 Heidelberg, Tel.: 06221/53660,<br />

www.gasthaus-backmulde-hotel.de<br />

Ansehen und entdecken:<br />

Kurpfälzisches Museum, Hauptstraße<br />

97, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />

06221/5834020, www.museum-heidelberg.de<br />

Deutsches Verpackungsmuseum,<br />

Hauptstraße 22, 69117<br />

Heidelberg, Tel.: 06221/21361,<br />

www.verpackungsmuseum.de<br />

Schloss Heidelberg, 69117 Heidelberg,<br />

Tel.: 06221/658880. www.<br />

schloss-heidelberg.com Heidelberger<br />

Bergbahnen, über das Heidelberger<br />

Schloss zur Molkenkur und zum<br />

höchsten Punkt Heidelbergs, dem<br />

Königstuhl, www.bergbahn-heidelberg.de<br />

Heidelberger Zoo, Tiergartenstraße<br />

3, 69120 Heidelberg, Tel.:<br />

06221/64550, www.zoo-heidelberg.de<br />

Botanischer Garten der Universität<br />

Heidelberg, Im Neuenheimer<br />

Feld 340, 69120 Heidelberg, Tel:<br />

06221/545783, http://botgart.bot.<br />

uni-heidelberg.de Ruine Michaelskloster<br />

auf dem Heiligenberg,<br />

www.heidelberg-marketing.de<br />

Informieren: Tourist Info am<br />

Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 1,<br />

69115 Heidelberg, Tel.: 06221/5844444,<br />

touristinfo@heidelberg.de,<br />

www.heidelberg.de Stadtführungen<br />

H&B Tour Conception, untere<br />

Neckarstr. 68, 69117 Heidelberg,<br />

Tel.: 06221/616341, www.hb-tourconception.de<br />

114<br />

Spezial | 2015


DUO<br />

Isolierflasche<br />

mit 2 Bechern<br />

VA-9562DQ<br />

G E S A M T P R O G R A M M<br />

0,4 L<br />

0,4L<br />

0,4L<br />

1.0 L<br />

Maße ca.:<br />

Höhe 345 mm<br />

Ø 91 mm<br />

Gewicht 887 g<br />

1,0L<br />

1,0L<br />

Heißes bleibt heiß, Kaltes bleibt kalt. Zuverlässig.<br />

ISOSTEEL-Isoliergefäße aus Edelstahl:<br />

Mit extra langer Isolierwirkung<br />

Mit<br />

-Ausgießsystem per Tastendruck<br />

für Einhandbedienung<br />

5 Jahre Garantie auf Material- und<br />

Herstellungsfehler<br />

Nur original mit dem ISOSTEEL-Bodenstempel<br />

1,5L<br />

0,3/0,5/0,75/0,9L<br />

0,5/0,75/1,0L<br />

DUO 1,0L<br />

Flaschenkühler<br />

www.isosteel.de<br />

Erhältlich im gut sortierten Fach-, Sport-, Outdoor- und Online-Versandhandel<br />

ISOSTEEL Deutschland GmbH · Vertrieb: (D) Firma S. Hintz · Postfach 12 02 44 · D-65080 Wiesbaden · Tel. 0611/1 86 89 10 · Fax 0611/6 50 14<br />

0,35 / 0,5 L<br />

Trinkflasche 0,7L


HOW<br />

IS NOW?<br />

10 x 30 6.0˚ WP<br />

Unendlich viel Zeit im Hier und Jetzt.<br />

Die Faszination freier Natur.<br />

Der Entdecker in Dir führt Dich zu den schönsten Überraschungen<br />

und in die geheimnisvollsten Winkel dieser Welt.<br />

Nikon Erlebnisoptik zeigt Dir in einzigartigen Details, was<br />

anderen verborgen bleibt. Brillant, scharf und klar – auch unter<br />

schwierigen Lichtverhältnissen. Verpackt in robustem Ge häuse<br />

mit stoßfester Gummiarmierung. Damit Du Dein Abenteuer<br />

nicht nur im Blick, sondern fest in den Händen behältst.<br />

Optische Exzellenz für all die wunderbaren<br />

Begegnungen, die Du erlebst.<br />

Optical Excellence Since 1917<br />

www.nikon.de/so/leisure

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!