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SEITEN<br />
116 EXTRA<br />
DIE SCHÖNSTEN TOUREN DEUTSCHLANDS<br />
SPEZIAL 2015 • DEUTSCHLAND EURO 4,90<br />
MEHR WISSEN • MEHR WANDERN • MEHR SPASS<br />
Deutschland<br />
Deine schönsten Wege<br />
MIT<br />
10<br />
TOP<br />
45<br />
TRAUM-<br />
ROUTEN<br />
vor der Haustür<br />
10 STADT-<br />
TOUREN<br />
inkl. Karten<br />
zum Nachwandern<br />
ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />
vor Ort<br />
wanderlust
IDENTITY – LEDER MIT<br />
HERKUNFTSNACHWEIS<br />
Meindl hat schon einige Innovationen<br />
im Schuhbereich auf den Weg gebracht –<br />
eine davon ist Meindl Identity ®<br />
Bei den Modellen dieser Serie gibt das Unternehmen einen<br />
detaillierten Herkunftsnachweis auf das verwendete Oberleder.<br />
Damit schafft Meindl mit den Schuhen aus der Meindl<br />
Identity ® -Serie eine lückenlose Transparenz – angefangen<br />
auf der Almwiese, auf der die Rinder weiden und leben,<br />
über die Gerberei, die das Leder in Deutschland nachweislich<br />
umweltschonend gerbt, bis hin zur Produktion<br />
der Schuhe. Schon beim Gerben wird das Leder mit einer<br />
Identifikationsnummer versehen. Jede Lederhaut wird dabei<br />
gesondert von Hand geprägt. Diese Identifikationsnummer,<br />
auch Identity-Nummer genannt, ist später auch im Schuh<br />
verewigt und zwar im Innenteil der Manschette. Damit können<br />
die Kunden die Vita ihres Schuhoberleders auf der Seite<br />
www.identity-leder.de nachverfolgen.<br />
ORIGINAL<br />
Tessin (Lady) Identity<br />
Ascona (Lady) Identity<br />
www.identity-leder.de
Traumrouten 2015 | Editorial<br />
Wandern ist<br />
Lust<br />
Glauben Sie nicht? Versuchen Sie es doch einfach<br />
mal! Denn erstens hat wandern heute kaum noch<br />
etwas mit dem zum tun, über das wir als Kind, Jugendlicher<br />
oder eingefleischter Städter vielleicht mal geschimpft<br />
haben. Heutzutage können wir unser Tempo selbst bestimmen,<br />
ebenso die Route natürlich und: die Anzahl der Pausen!<br />
Begleitende Trends sind Freundschaften pflegen, Zeit mit<br />
der Familie genießen sowie bei vielen auch jüngeren Menschen<br />
eine wiedergewonnene Heimatverbundenheit. Man ist<br />
stolz auf seine Stadt, seine Region, und zelebriert sie nicht<br />
nur durch das Tragen entsprechender T-Shirts oder Taschen,<br />
sondern auch durch Entdeckertouren vor der Haustür.<br />
Hinzu kommt ein (undogmatisches) Interesse an Naturund<br />
Umweltschutz – allein schon der Kinder wegen.<br />
© -VICTOR- /istockphoto.com – Titel: stockone / fotolia.com<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen wir im Sonntagsanzug oder<br />
im besten Kleid dazu gezwungen wurden nach dem Mittagessen.<br />
Und dabei auch noch still sein mussten, während die<br />
Erwachsenen stundenlang nur über Erwachsenenthemen geredet<br />
haben. Wo die Natur nur Nebensache war und wir uns bloß<br />
nicht schmutzig machen durften. Stattdessen immer<br />
schön lächeln und brav sein – was sollen denn<br />
sonst die Tanten und Onkel denken?<br />
Wenn‘s schmutzig wird, gibt‘s heutzutage<br />
Funktionsbekleidung. Dazu<br />
jede Menge spannendes Equipment, mit<br />
der jede Wanderung zusätzliche Reize<br />
erhält. Vorbei sind aber auch die Zeiten,<br />
in denen um jeden Preis der Gipfel erreicht<br />
werden muss. Heutzutage ist der Weg<br />
das Ziel mit all seinen kleinen und<br />
großen Wundern am Wegesrand. Bei<br />
denen man ruhig mal inne halten kann – ohne von der Vorhut<br />
der Herde mit vorwurfsvollen Blicken bestraft zu werden.<br />
Zweitens gilt es heutzutage als schick, am Wochenende<br />
Ballast abzuwerfen und in der Natur nach Balance zu suchen.<br />
Denn aktive Erholung und Naturgenuss sind Teil eines gesellschaftlichen<br />
Mega-Trends, wie er Marktforschern zufolge<br />
höchstens alle 30 Jahre einmal vorkommt. Dafür haben sie<br />
beinahe epochalen Charakter und verändern dabei nicht nur<br />
einzelne Segmente oder Bereiche des Lebens, sondern formen<br />
ganze Gesellschaften um, so Wissenschaftler wie beispielsweise<br />
der berühmte Zukunftsforscher Matthias Horx.<br />
Und drittens wissen wir – und stehen auch dazu –, dass zu<br />
jeder guten Wanderung auch ein kulinarischer Leckerbissen gehört,<br />
auf den wir uns entweder zwischendurch oder am Ende einer<br />
Tour freuen können. Ein leckeres Bier, einen gepflegten Wein,<br />
die berühmte Brotzeit oder andere regionale Spezialitäten<br />
zu denen wir einkehren können mit unserer Familie<br />
oder unseren Freunden. Bei denen wir es uns einfach<br />
nur gut gehen lassen und das Leben genießen.<br />
Denn: Wir haben uns das verdient!<br />
All diese Aspekte bietet wandern<br />
heutzutage – zumindest dann, wenn<br />
Sie den Traumtouren von wanderlust<br />
folgen. Pünktlich zum fünften Geburtstag<br />
haben wir noch einmal alle Highlights der<br />
bisher erschienenen Ausgaben<br />
durchforstet, unsere 45 Favoriten<br />
herausgesucht, sämtliche<br />
Adressen überprüft und aktualisiert, neu gegliedert und jetzt<br />
zusammengefasst zu diesem Sonderheft, das Sie sich getrost<br />
einfach so ins Regal oder auf den Wohnzimmertisch legen können.<br />
Probieren sie uns aus. Probieren Sie mal, demnächst<br />
einen Tag in der Natur zu verbringen. Lassen Sie sich inspirieren,<br />
versorgen Sie sich mit Wissen und freuen Sie<br />
sich auf auf Ihre ganz persönliche Wander-Lust!<br />
Ihr,<br />
Andreas Mayer<br />
Chefredakteur<br />
Spezial | 2015<br />
3
Inhalt<br />
Geltinger Birk<br />
Husum<br />
Nordsee<br />
Hamburg<br />
Altes Land<br />
Lübeck<br />
Uckermark<br />
Worpswede<br />
Berlin<br />
Zwillbrocker Venn<br />
Münsterland<br />
Harz<br />
Reinhardswald<br />
Aachen<br />
Düsseldorf<br />
Sauerland<br />
Bergisches Land<br />
Köln<br />
Westerwald<br />
Nationalpark Hainich<br />
Point Alpha/Thüringen<br />
Sächsische Schweiz<br />
Dresden<br />
Ahrtal<br />
Vulkaneifel<br />
Moseltal<br />
Rheingoldbogen<br />
Hunsrück<br />
Baybachklamm<br />
Frankenwald<br />
Nahetal<br />
Fränkisches Weinland<br />
Saarland<br />
Vorderpfalz<br />
Dahner Felsenland<br />
Heidelberg<br />
Nürnberg<br />
Nürnberger Land<br />
Fränkisches Seenland<br />
Erding<br />
München<br />
Südschwarzwald<br />
Feldbergsteig<br />
Starnberger See<br />
Tegernsee-Region<br />
Kreuth/Wildbad Kreuth<br />
4<br />
Spezial | 2015
Der Norden<br />
IMPRESSUM<br />
MEHR WISSEN.<br />
MEHR WANDERN.<br />
MEHR SPASS.<br />
© AVTG, ArtHDesign, justhavealook, ra-photos, shironosov/istockphoto.com<br />
6 Intro<br />
9 Nordsee<br />
11 Husum<br />
20 Intro<br />
23 Ahrtal<br />
25 Rheingoldbogen<br />
27 Vorderpfalz<br />
29 Saarland<br />
31 Vulkaneifel<br />
33 Westerwald<br />
35 Moseltal<br />
Der Westen<br />
Der Osten<br />
54 Intro<br />
57 Thüringen<br />
59 Sächsische Schweiz<br />
Der Süden<br />
68 Intro<br />
71 Frankenwald<br />
73 Fränk. Seenland<br />
75 Erding<br />
77 Nürnberger Land<br />
13 Worpswede<br />
15 Geltinger Birk<br />
17 Altes Land<br />
37 Dahner Felsenland<br />
39 Nahetal<br />
41 Münsterland<br />
43 Reinhardswald<br />
45 Bergisches Land<br />
47 Hunsrück<br />
49 Sauerland<br />
51 Zwillbrocker Venn<br />
61 Harz<br />
63 Hainich Nationalpark<br />
65 Uckermark<br />
79 Tegernsee-Region<br />
81 Wildbad Kreuth<br />
83 Starnberger See<br />
85 Feldbergsteig<br />
87 Südschwarzwald<br />
Stadtwandern<br />
92 Intro<br />
95 Berlin<br />
97 Köln<br />
99 Hamburg<br />
101 München<br />
103 Aachen<br />
105 Dresden<br />
107 Nürnberg<br />
109 Düsseldorf<br />
111 Lübeck<br />
113 Heidelberg<br />
ehrlich • unabhängig • authentischWir sind<br />
vor Ort<br />
wanderlust<br />
Alle hier vorgestellten Touren<br />
wurden von uns selbst vor Ort<br />
recherchiert, nachgewandert<br />
und sorgfältig protokolliert. Wir<br />
unterwerfen uns hier einem<br />
Ehrenkodex, der uns wichtig<br />
ist. Bei keiner unserer großen<br />
Wanderreportagen finden Sie<br />
versteckte Promotions, Kooperationen<br />
oder als Redaktion<br />
getarnte PR. Denn was gibt<br />
es Schlimmeres, als in freier<br />
Natur falsch informiert und<br />
von Prospektmaterial in die<br />
Irre geführt worden zu sein!?<br />
Unseren gesamten Ehrenkodex<br />
können Sie im Internet unter<br />
www.wanderlust-magazin.<br />
de/ehrenkodex nachlesen.<br />
SPEZIAL 2015<br />
VERLAG & ANZEIGENVERWALTUNG<br />
Brinkmann Henrich Medien GmbH<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
Telefon 02354 / 7799-0<br />
Fax 02354 / 7799-77<br />
E-Mail info@sportcombi.de<br />
Internet www.sportcombi.de<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Thomas Brinkmann, Peter Henrich<br />
VERLAGSLEITUNG<br />
Thomas Brinkmann<br />
LESERSERVICE<br />
Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />
leserservice@wanderlust-magazin.de oder an:<br />
Brinkmann Henrich Medien GmbH,<br />
Leserservice ,<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
REDAKTIONSANSCHRIFT<br />
Schanzenstr. 36, Geb. 31a • D-51063 Köln<br />
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Fax 0221 / 9608-550<br />
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Internet www.wanderlust-magazin.de<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Andreas Mayer<br />
STELLV. CHEFREDAKTEURIN<br />
Carolin Katharina Müller<br />
TEXT & GRAFIK<br />
Redaktion wanderlust Ausgaben 2009 – 2014<br />
KARTOGRAFIE<br />
Jochen Fischer<br />
DRUCK<br />
Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />
D-34121 Kassel<br />
SPEZIAL erscheint unregelmäßig als<br />
Supplement in der wanderlust.<br />
Zurzeit ist der Anzeigentarif Nr. 46<br />
vom 1. Juni 2014 gültig.<br />
VERTRIEB EINZELHANDEL<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 5 • D-53340 Meckenheim<br />
Telefon 02225 / 8801-0<br />
EINZELHEFT 4,90 €<br />
BESTELLUNG VON EINZELHEFTEN<br />
nur gegen V-Scheck (Preis = Anzahl Hefte x<br />
4,90 Euro + einmalig 2,50 Euro für Versand u.<br />
Verpackung innerhalb Deutschlands; Österreich,<br />
Schweiz, Benelux, Italien 5,00 Euro, übriges Ausland<br />
6,30 Euro) bei: Brinkmann Henrich Medien GmbH,<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen oder unter<br />
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ANZEIGEN<br />
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E-Mail anzeigen@sportcombi.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Erik Hornung (Ltg.) (DW -13)<br />
Ulrich Onnasch (Sport) (DW -10)<br />
Astrid Eisenblätter (DW -14)<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages<br />
oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens<br />
bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />
Copyright für alle Beiträge: Brinkmann Henrich<br />
Medien. Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim<br />
Verlag. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck<br />
redaktioneller Beiträge und Nutzung der Daten in<br />
elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
der Brinkmann Henrich Medien GmbH.<br />
Gerichtsstand: Meinerzhagen<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder<br />
wird nicht gehaftet. Anspruch auf Ausfallhonorar,<br />
Archivgebühren und dgl. besteht nicht. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge müssen nicht die Meinung der<br />
Redaktion wiedergeben. Änderungen und Kürzungen<br />
der Manuskripte behält sich die Redaktion vor.<br />
Alle in<br />
veröffentlichten Touren und Daten,<br />
wie Öffnungszeiten, Telefonnummern usw., sind nach<br />
bestem Wissen aktuell recherchiert. Wir können<br />
jedoch leider keine Haftung für die Richtigkeit der<br />
Angaben übernehmen. Die Redaktion bittet um Verständnis,<br />
wenn angekündigte Themen aus aktuellem<br />
Anlass verschoben werden.<br />
Gedruckt auf umweltschonendem, 100 % chlorfrei<br />
gebleichtem Papier.<br />
ist ein Titel der BHM-Gruppe.<br />
Spezial | 2015<br />
5<br />
FACHHANDEL
Der Norden<br />
© ra-photos/istockphoto.com<br />
6<br />
Spezial | 2015
Geltinger Birk<br />
Husum<br />
Nordsee<br />
Worpswede<br />
Altes Land<br />
Der Norden<br />
Spezial | 2015<br />
7
Der Norden<br />
Von wegen,<br />
nur flach!<br />
Was haben Wandertouren aus Norddeutschland in einem Wandermagazin zu suchen? Keine<br />
Berge, keine Täler … ist das nicht alles fürchterlich langweilig? So kann nur jemand denken,<br />
der sich noch nie von der unglaublichen Kraft des Meeres mit seinen kleinen und großen Naturwundern,<br />
dem Wind und der beeindruckenden Weite hat fesseln lassen. Und der wohl auch<br />
noch nie ein wirklich frisches Fischbrötchen gegessen hat …<br />
Schon nach wenigen Minuten hier oben im Wind und Wetter<br />
des Nordens kann man die Menschen verstehen, die hier,<br />
und nur hier, glücklich sind: Die leicht salzige Meerluft, die<br />
Kenner vermeintlich schon kurz hinter Bremen riechen, die unglaubliche<br />
Weite, die nur eine Natur ohne (störende) Hügel bieten<br />
kann, der Wind, die „Brise“, die steif, aber stets erfrischend weht,<br />
und natürlich das Meer …<br />
Dass die Norddeutschen an sich ebenfalls als etwas steif gelten,<br />
mag unmittelbar damit zusammenhängen. Wer will schon reden,<br />
wenn er gerade auf‘s Wasser schaut, das so beruhigend,<br />
faszinierend, so „ohne Worte“ sein kann?<br />
Wer jetzt aber glaubt, Norddeutschland ließe<br />
sich nur per Kutter oder beim Angeln erforschen,<br />
der irrt gewaltig: Allen voran<br />
sind hier tatsächliche Wanderungen<br />
durch das legendäre Watt – seit<br />
2009 auch Weltkurlturerbe –, die<br />
einzigartige Einblicke in das Leben<br />
zwischen Ebbe und Flut, mit dem<br />
Watt und in ihm bieten – nämlich<br />
auf das, was unten zwischen Schlick<br />
und Sand lebt und sich nur zu Fuß und<br />
mit hochgekrempelten Hosen entdecken<br />
lässt.<br />
Wie auf unserer Wattwanderung von Cuxhaven<br />
nach Neuwerk, die vorbei am Friedhof der Namenlosen<br />
bis hin zu Hamburgs einziger Fußwaschanlage führt und nicht<br />
nur auf dem Nordseeboden erfolgt, sondern auch noch für jeden<br />
Ornithologen ein Abenteuer ist. Und auch sonst haben wir uns<br />
bemüht, ihnen den Norden mit einzigartigen Touren schmackhaft<br />
zu machen, die so in keinem Reiseführer stehen.<br />
So unser Wandertipp für Husum: Zwischen Schafen, weiten Nordseeblicken<br />
und dem allgegenwärtigen Gepuste des Winds „klettern“<br />
wir nahezu unmerklich vom Husumer Marschland auf den Schobüller<br />
Geestrücken. Das Besondere daran: Wir befinden uns am einzigen<br />
Küstenabschnitt des nordfriesischen Festlands, wo Land und<br />
Meer ohne Deich aneinandergeraten dürfen.<br />
Wanderer in Worpswede können sich rund<br />
um das Teufelsmoor austoben und dabei jede<br />
Menge über die Trockenlegung und Renaturisierung<br />
dieser einzigartigen Naturlandschaften erfahren.<br />
Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk trennt<br />
Flensburger Förde und Ostsee. Bei einer Wanderung<br />
auf der Landzunge lassen wir uns von einer Möwe<br />
den Weg zeigen …<br />
Und natürlich kein Besuch im Norden<br />
ohne das Alte Land mit seinen charakteristischen<br />
und einzigartigen Bauernhöfen.<br />
Neben einer schönen Wanderung<br />
haben wir deswegen auch gleich ein<br />
paar Adressen für Sie, wo Sie Obst selber<br />
pflücken und frischen Fisch bekommen können.<br />
Und apropos frischen Fisch: Wer einmal ein wirklich frisches<br />
Fischbrötchen – zum Beispiel direkt auf einem Kutter am Hafen –<br />
genießen konnte, hat auch den wahren Grund entdeckt, warum der<br />
Norddeutsche an sich so ungern seiner Scholle den Rücken kehrt.<br />
Von wegen das Meer oder die Weite – Liebe geht doch bekanntlich<br />
durch den Magen, oder?<br />
© GildedCage/istockphoto.com<br />
8<br />
Spezial | 2015
Nordsee<br />
Wunderwelt Watt<br />
Im Sommer 2009 erhob die<br />
UNESCO das Wattenmeer vor der<br />
deutschen und niederländischen<br />
Nordseeküste zum Weltnaturerbe.<br />
Beim Wattwandern spürt jeder die<br />
weltweit einzigartige Küstenlandschaft<br />
hautnah: schrille Rufe der<br />
Austernfischer, Schlick zwischen<br />
den Zehen, Salz auf den Lippen<br />
und eine tropfende Nase vom Jod<br />
in der Luft.<br />
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Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: gut 10 Kilometer (von<br />
Duhnen aus mehr)<br />
Dauer: drei Stunden<br />
Steigung/Gefälle: eben<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Markierung: Prickenweg<br />
Beste Wanderzeit: April–Oktober<br />
Start: Wattwagenauffahrt in der<br />
Hans-Claußen-Straße, Cuxhaven-<br />
Sahlenburg.<br />
Ziel: Leuchtturm Neuwerk<br />
Wegequalität: nass, glitschig<br />
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Zu Fuß nach Hamburg-Mitte<br />
Wettlauf mit dem Wasser<br />
Meistens streben Wanderungen irgendwelchen Höhen entgegen.<br />
Diese bleibt auf dem Boden. Über den Meeresgrund der Nordsee<br />
führt sie von Cuxhaven nach Neuwerk, Hamburgs Vorposten an<br />
der Elbmündung. Trödeln ist nicht – sonst kommt die Flut!<br />
Wandertechnisch ist dies wahrscheinlich<br />
eine der einfachsten<br />
Wanderungen. Vom Start an der<br />
Wattwagenauffahrt in Cuxhaven-<br />
Sahlenburg dem Prickenweg (1)<br />
folgen. Einige Priele (2) kreuzen<br />
und drei Rettungsbaken (3)<br />
passieren. Auf der Insel nach<br />
links gehen. Hinter einer sachten<br />
Rechtskurve liegt rechts der<br />
Friedhof der Namenlosen (4), kurz<br />
darauf kommt die Fußwaschanlage<br />
(5) am Nationalpark-Haus.<br />
Zum Leuchtturm (6) ist es von hier<br />
nur noch ein Katzensprung.<br />
Doch Vorsicht: Sandbänke und<br />
Priele werden von der See ständig<br />
verlagert. Zur Kennzeichnung<br />
des Wattweges nach Neuwerk ist<br />
dieser mit Buschpricken markiert.<br />
Neulinge sollten sich daher einer<br />
vom Wattführer geleiteten Tour<br />
anschließen. Dort erfahren die<br />
Teilnehmer von den Tücken der<br />
Nordsee. Wer unerfahren drauflosstiefelt,<br />
handelt grob fahrlässig<br />
und begibt sich in Lebensgefahr!<br />
Für jeden gilt: Niemals allein ins<br />
Watt und immer bei jemandem<br />
an- und abmelden. Im Rhythmus<br />
der Gezeiten, gut alle sechs<br />
Stunden, wechseln Ebbe und Flut.<br />
Niedrigwasser bezeichnet den<br />
tiefsten Wasserstand der Ebbe,<br />
die Phase ablaufenden Wassers.<br />
Danach kehrt die Strömung sich<br />
um, die Flut kommt, das Wasser<br />
strömt mit etwa fünf Kilometern<br />
pro Stunde hinein. Nach diesem<br />
Naturphänomen muss sich jede<br />
Wattwanderung richten: Zweieinhalb<br />
Stunden vor Niedrigwasser<br />
ist der späteste Zeitpunkt, um<br />
loszulaufen. Unterwegs muss<br />
man die Zeit im Blick behalten.<br />
Zum tiefsten Wasserstand<br />
sollte wieder fester Land boden<br />
unter den Füßen sein. Auch wenn<br />
dann alles noch ganz harmlos<br />
aussieht: Priele laufen zuerst<br />
voll und schneiden mit starker<br />
Strömung schnell den Rückweg<br />
ab. Zuverlässiger Sonnenschutz ist<br />
wichtig: Das Salzwasser auf dem<br />
Watt reflektiert und verstärkt die<br />
Einstrahlung erheblich. Seenebel<br />
kann minutenschnell aufziehen<br />
und die Orientierung ohne Kompass<br />
oder GPS-Gerät unmöglich<br />
machen. Drohen Gewitter, ist es<br />
zu gefährlich, sich auf den Weg zu<br />
machen. Der Wind weht im Watt<br />
heftiger als an der Küste, und es<br />
herrscht erhöhte Blitzschlaggefahr.<br />
Alte Schuhe sind „Barfüßen“<br />
vorzuziehen. Beim Einsinken in<br />
den Schlick schneiden scharfe<br />
Muschelkanten rasch kleine<br />
Wunden in die nackten Fußsohlen.<br />
Im Nationalpark:<br />
Natur hat Vorrang<br />
Der Nationalpark ist in zwei<br />
Schutzzonen unterteilt. Zone 1<br />
bildet den Kernbereich, in dem<br />
Menschen außen vor bleiben sollen.<br />
Ausnahmen bilden direkt an<br />
die Küste grenzende Wattgebiete,<br />
Wattwanderwege und Fischerei.<br />
Zone II puffert die Ruhezonen<br />
der Natur ab: Baden, Segeln und<br />
traditionelle Krabbenfischerei<br />
sind erlaubt, weniger nachhaltige<br />
Nutzungen sollen verhindert werden.<br />
Der Prickenweg durchläuft<br />
Zone I, darf daher nicht verlassen<br />
werden. Freies Wattwandern ist<br />
in Zone II und auf dem Kleinen<br />
Vogelsand in Zone I nordöstlich<br />
von Neuwerk erlaubt.<br />
Spezial | 2015<br />
9
Der Norden<br />
Nordsee<br />
© istockphoto.com/dirk70<br />
Ein Leben zwischen Ebbe und Flut:<br />
Am Wattenmeer der Nordsee.<br />
Anreisen und zurückkommen<br />
Anreisen: Mit der Bahn über Bremen mit Elbe-Weser- und Nordseebahn,<br />
über Hamburg mit dem Metronom nach Cuxhaven, www.evb-service.de<br />
Mit dem Bus vom Bahnhof Cuxhaven bedienen die Linien 1002 und 1006<br />
Sahlenburg, 1007 und 1001 Duhnen, www.nimmbus.de<br />
Mit dem Pkw von der A 1 an der AS 53 Bremer Kreuz auf die A 27<br />
Richtung Bremerhaven fahren, bei der AS 2 Altenwalde über die B 73<br />
weiter Richtung Cuxhaven, am Ende links und sofort Erste rechts in den<br />
Altenwalder Heideweg. Nach knapp fünf Kilometern links in die Nordheimstraße,<br />
bis sie zur Hans-Claußen-Straße wird. An deren Ende beginnt<br />
die Wattwanderung, zum Parken vorher links in die Hans-Retzlaff-Straße<br />
biegen (Parkautomat: 3 Euro pro Tag).<br />
Fähre::Reederei Cassen Eils („MS Flipper“), Bei der Alten Liebe 12,<br />
27472 Cuxhaven, Tel.: 04721/32211, www.helgolandreisen.de<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Von Cuxhaven nach Neuwerk<br />
Prickenweg: Bündel aus<br />
1<br />
Birkenreisig markieren<br />
die Strecke von Sahlenburg und<br />
Duhnen quer durchs Watt nach<br />
Neuwerk. Die Pricken werden jedes<br />
Jahr neu in etwa 50 Zentimeter<br />
tief gebohrte Löcher gesteckt. Der<br />
Weg macht einige Schlenker, um<br />
tiefe Priele zu umgehen.<br />
Priel: Hier heißt es, Hosen<br />
2<br />
hochkrempeln! Einige der gut<br />
knietiefen Wasserläufe sind auf<br />
dem Weg zur Insel zu durchqueren.<br />
In diesen Rinnen fließt das Wasser<br />
zuerst zurück ins Watt. Die flachen<br />
Gräben verwandeln sich schnell in<br />
reißende Flüsse – und können so<br />
zur tödlichen Falle werden.<br />
Rettungsbake: Der Knast<br />
3<br />
für Bummler. Auf einem<br />
Alu-Mast mit Leiter sitzt ein Faradaykäfig.<br />
Der Gitterkorb schützt<br />
vor Flut und Blitzschlag. Decken<br />
und Signalgeräte befinden sich<br />
auf der Plattform. Missbrauch als<br />
Aussichtsposten ist strafbar. Drei<br />
stehen am Weg zwischen Cuxhaven<br />
und Neuwerk.<br />
Friedhof der Namenlosen:<br />
4<br />
Romantisch unter ein paar<br />
Bäumen liegen hier die namenlosen<br />
Seefahrer begraben, die die<br />
Flut früher ans Neuwerker Land<br />
spülte. Heute werden angetriebene<br />
Leichen auf das Festland<br />
überführt und dort beigesetzt.<br />
Hamburgs einzige Fußwaschanlage:<br />
Meist das erste<br />
5<br />
Ziel der Wattwanderer. Endlich<br />
Schlick und Sand zwischen den<br />
Zehen ausspülen. Welch Wohltat<br />
bei kühlen Temperaturen, wieder<br />
trockene und saubere Schuhe<br />
an den Füßen zu haben. Gleich<br />
daneben sind Toiletten und das<br />
Nationalpark-Haus.<br />
Leuchtturm: Das Wahrzeichen<br />
von Neuwerk ist wort-<br />
6<br />
wörtlich eine Wucht. Der einstige<br />
Wehrturm gegen Piraten gilt als<br />
ältestes Gebäude der Hansestadt<br />
Hamburg. Der Aufstieg lohnt sich:<br />
Blicke über die ganze Insel und das<br />
Wattenmeer bis nach Cuxhaven.<br />
Vogelschutzgebiete<br />
der Schwesterinseln<br />
Auf Scharhörn wohnt ein Vogelwärter.<br />
Wer zur Insel wattwandern<br />
möchte, muss sich vorher beim<br />
dortigen Vogelwart telefonisch anmelden<br />
(Tel.: 04721/28584 oder am<br />
Infozentrum auf Neuwerk), er empfängt<br />
jeden Besucher. Gäste dürfen<br />
nicht während einer Flut auf der<br />
Insel verweilen und nur bis zum<br />
Vogelwärterhaus laufen. Geführte<br />
Wanderungen von Neuwerk nach<br />
Scharhörn finden im Sommer etwa<br />
alle 14 Tage statt. Nigehörn darf<br />
gar nicht betreten werden.<br />
Etappenprofil 1<br />
2 3 4 5 6<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Nordseeromantik<br />
und Küsten-Küche<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Hotel Nige Hus & Restaurant Zum<br />
Anker, das Tüdelüt und die Watt-<br />
Oase, Büffet auf dem Meeresgrund,<br />
Lüder u. Christian Griebel GbR, Haus<br />
Nr. 21, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />
04721/29561, www.inselneuwerk.de<br />
Hus achtern Diek, Familienpension<br />
Griebel, Reiterhof, Strohlager und Bar<br />
Wolkenlos, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />
04721/29076, www.husachterndiek.de<br />
Haus Seeblick, Zimmer, Appartements,<br />
Strohlager, Restaurant und<br />
Cafégarten, 27499 Insel Neuwerk,<br />
Tel.: 04721/20360, www.seeblickinsel-neuwerk.de<br />
Das alte<br />
Fischerhaus, Hotel-Pension & Heuhotel,<br />
Insel Neuwerk 4, 27499 Insel Neuwerk,<br />
Tel.: 04721/2902900443 Antjes<br />
Leuchtturm, Leuchtturm 1, 27499<br />
Insel Neuwerk, Tel.: 04721/29078,<br />
www.leuchtturmneuwerk.de (keine<br />
Kartenzahlung möglich)<br />
Achtung: Auf der gesamten Insel<br />
Neuwerk gibt es keinen einzigen Geldautomaten!<br />
Also zumindest das Geld<br />
für einen Kaffee in bar mitbringen!<br />
Zelten: Freizeitcamp Neuwerk<br />
(Anfang April bis Ende September<br />
außer Pfingsten und Sommerferien<br />
Niedersachsen), Angelika & Jörg,<br />
Tel.: 04721/29567, 0160/99747135,<br />
www.neuwerkfreizeitcamp.de<br />
Planen: H & K Wattführungen,<br />
Ralf Hofmann-Kramer, Tel.:<br />
0172/9196564, Fax: 03212/4443330,<br />
www.cuxwatt.de Ute Albrecht-Rose<br />
& Team, Tel.: 0173/7341519,<br />
www.wattwandernneuwerk.de<br />
Faul sein: Wattwagenbetriebe<br />
Thomas Fischer, Tel.: 04721/28770,<br />
www.wattfahrten.de. Werner Fock,<br />
Tel.: 04721/29043, Volker Griebel,<br />
Tel.: 04721/29076, www.<br />
wattwagenfahrten.de<br />
Informieren: Nationalpark-<br />
Verwaltung Hamburgisches<br />
Wattenmeer, Nationalpark-Station,<br />
Turmwurt, 27499 Insel Neuwerk,<br />
Tel.: 04721/69271, www.wattenmeernationalpark.de<br />
Verein Jordsand<br />
zum Schutz der Seevögel und<br />
der Natur e. V., Nationalpark-Haus<br />
Neuwerk, 27499 Insel Neuwerk, Tel.:<br />
04721/395349, www.jordsand.de<br />
Nationalparkzentrum und Stadt<br />
Cuxhaven, Rathausplatz 1, 27472<br />
Cuxhaven, Tel.: 04721/700-0, www.<br />
cuxhaven.de Gemeinsames Wattenmeersekretariat,<br />
Virchowstraße 1,<br />
26382 Wilhelmshaven, Tel.: 04421/<br />
91080, www.worldheritage-waddensea.<br />
org Für Ornithologen: die Vogelwelt<br />
auf Neuwerk: www.birdinggermany.de/<br />
neuwerk.htm Gezeitentabelle:<br />
abrufbar beim Bundesamt für<br />
Seeschifffahrt und Hydrographie,<br />
www.bsh.de (Tabelle befindet sich<br />
unter der Rubrik Meeresdaten).<br />
10<br />
Spezial | 2015
Husum<br />
Husumer Bucht<br />
An der nordfriesischen Nordseeküste,<br />
etwa auf halber Strecke<br />
zwischen Elbmündung und Sylt,<br />
liegt nördlich der Halbinsel Eiderstedt<br />
das Städtchen Husum. Am<br />
Hafen zeigt sich die „graue Stadt<br />
am Meer“ äußerst bunt und quirlig.<br />
Wer möchte, kann hier direkt<br />
loswandern, um mit Schwung den<br />
Schobüller Berg zu „bezwingen“.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 11,5 bzw. 16,5 Kilometer<br />
Dauer: 3 bzw. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Höchster Punkt: 31 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: Parkplatz Dockkoog (P1)<br />
bzw. Parkplatz Porrenkoog/Dockkoogstraße<br />
(P2), 25813 Husum<br />
Wegequalität: gut zu begehende,<br />
zum Teil befestigte Wege, am<br />
Deich „Tretminen“ aus Schafsdung!<br />
Vom Dockkoog zum Schobüller Berg<br />
Schafe, Deich, Marsch und Meer<br />
Zwischen Schafen, mit weiten Nordseeblicken und dem<br />
allgegenwärtigen Gepuste des Winds „klettert“ unser Wanderweg<br />
nahezu unmerklich vom Husumer Marschland auf den<br />
Schobüller Geestrücken. Das Besondere daran: Wir befinden<br />
uns am einzigen Küstenabschnitt des nordfriesischen Festlands,<br />
wo Land und Meer ohne Deich aneinandergeraten dürfen.<br />
Für diese Wanderung gibt es zwei<br />
Varianten. Die kürzere startet und<br />
endet am Parkplatz Dockkoog (P1)<br />
neben dem Nordseehotel. Bei der<br />
längeren ist – leider unvermeidbar<br />
– etwa ein Kilometer auf Hinund<br />
Rückweg weniger attraktiv:<br />
An den riesigen Getreidesilos des<br />
Außenhafens vorbei zieht es sich<br />
etwas, bis der Weg wieder direkt<br />
am Deich in Wassernähe der<br />
Husumer Au verläuft. Dafür bietet<br />
sich der Parkplatz Porrenkoog/<br />
Dockkoogstraße (P2) an, um nach<br />
der Wanderung noch durch den<br />
Fußgängertunnel in den Binnenhafen,<br />
zum Nationalparkhaus 7<br />
(ca. 5 Minuten zu Fuß) und hinter<br />
dem alten Hafenspeicher in Haus<br />
Nr. 17 links zum Theodor-Storm-<br />
Zentrum 8 zu gelangen (insgesamt<br />
16,5 km mit Hin- und Rückweg).<br />
Beim Parkplatz Dockkoog erklimmen<br />
Treppenstufen die Deichkrone,<br />
die rechts zur Landzunge<br />
mit dem Husumer Badestrand<br />
1 überleitet. Der befestigte Weg<br />
schlägt einen Bogen, führt an der<br />
Installation Windhosen 2 vorüber,<br />
passiert vor dem Deich links<br />
ein Schafgitter und läuft an der<br />
Außenseite des Graswalls entlang,<br />
bis dieser endet. Dann steigt die<br />
Route ganz sachte zur Geest von<br />
Schobüll an. Noch bevor die Alte<br />
Dorfstraße bei einem Wegweiser<br />
rechts abzweigt, biegt hinter<br />
der Reithalle links ein Sandweg<br />
Richtung Meer, der unten nach<br />
rechts knickt und am Schilfgürtel<br />
entlang den Schobüller Badesteg<br />
3 erreicht, auf dem ein Abstecher<br />
trockenen Fußes ins Watt möglich<br />
ist. Ein Fußweg leitet zur Nordseestraße<br />
hinauf, wo etwas links das<br />
schmucke Kirchlein am Meer 4<br />
liegt. Daneben steigt der Kirchensteig<br />
leicht an, hält sich an zwei<br />
Gabelungen rechts, passiert den<br />
Minigolfplatz, läuft am Wegekreuz<br />
dahinter geradeaus weiter und<br />
trifft auf den Waldweg. Dort setzt<br />
sich diese Route auf dem linken<br />
der beiden gegenüberliegenden<br />
Fuß-/Radwege im Schobüller<br />
Wald fort (mit der Radsperre).<br />
An der nächsten Waldwegekreuzung<br />
schlängelt sich ein Pfad<br />
weiter geradeaus, bis er auf einen<br />
breiteren Weg trifft. Dieser führt<br />
nach links an ein paar Häusern im<br />
Wald vorüber und zum Behncke-<br />
Gedenkstein 5 . Ab hier geht es<br />
Rundgang: Husumer<br />
Kulturpfad<br />
Am Marktplatz, vor der Husumer<br />
Tourist-Information im Rathaus<br />
von 1601, beginnt ein Rundgang, der<br />
32 Sehenswürdigkeiten „der grauen<br />
Stadt am Meer“ miteinander verbindet.<br />
Tafeln vor dem Schloss, den Museen,<br />
dem Husumer Wahrzeichen<br />
Tine-Brunnen mit der Bronzestatue<br />
einer jungen Halligfriesin, vor der<br />
klassizistischen Marienkirche und<br />
den Wohnhäusern Storms wie auch<br />
anderer berühmter Stadtsöhne weisen<br />
auf die Orte hin. In der Tourist-<br />
Information gibt es ein Faltblatt mit<br />
Ortsplan, das ausführlich über alle<br />
Stätten informiert.<br />
www.husum-tourismus.de<br />
Spezial | 2015<br />
11
Der Norden<br />
Husum<br />
Hafenidylle: Die Husumer Au bringt<br />
Nordseewasser bis in die Stadt.<br />
Anreisen und orientieren<br />
© istockphoto.com/purple_queue<br />
Anreisen mit dem Pkw: Über A 23, am Ende B 5 bis Husum/ Rödemis, L 273<br />
2,7 km folgen und nach Gleisunterquerung links ab (Gaswerkstraße).<br />
Hinter Waagebalkenbrücke links in die Dockkoogstraße. Der Parkplatz für<br />
die längere Variante (P2 in der Karte) liegt hinter den Gleisen rechts, der<br />
Parkplatz Dockkoog (P1) nach gut 2 km beim Nordseehotel.<br />
Mit Bus und Bahn: Am Husumer Bahnhof halten der IC nach Sylt und<br />
die Nordostseebahn (www.bahn.de). Vom Bahnhof bis zum Tourstart am<br />
Binnenhafen sind es etwa zehn Minuten zu Fuß.<br />
Vom ZOB Husum verkehren Linienbusse über Schobüll nach Nordstrand<br />
(Linie 1047) und nach Friedrichstadt (Linie 1066): www.rohde-bus.de<br />
Orientieren: Husum – Heide, Wander- und Freizeitkarte Nr. 2, Maßstab<br />
1:50.000, Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein, 2010,<br />
ISBN 978-3-89130-282-8, Preis: 5,90 Euro.<br />
Kirchlein am Meer: Der Geestrücken<br />
reicht in Schobüll<br />
4<br />
bis an die Nordsee. Aufgrund der<br />
erhöhten Lage benötigt der Husumer<br />
Ortsteil keinen Deich, und<br />
die „ecclesiola sub mare“ dient<br />
mit ihrem Turm Seefahrern als<br />
Orientierungspunkt. Drei fromme<br />
Jungfrauen sollen das schmucke<br />
Gotteshaus 1240 gestiftet haben:<br />
www.kirchlein-am-meer.de<br />
Behncke-Gedenkstein: Der<br />
5<br />
Ehrenstein für den einstigen<br />
Vorsitzenden des Heidekulturvereins<br />
markiert den höchsten Punkt<br />
des Schobüller Bergs (31 Meter).<br />
Zum Krug: Speisen wie<br />
6<br />
im Wohnzimmer: In dem<br />
liebevoll restaurierten, reetgeleicht<br />
bergab, an der nächsten<br />
Möglichkeit rechts, beim Querweg<br />
geradeaus auf dem breiteren Weg<br />
weiter links am Waldrand, an der<br />
nächsten Waldkreuzung wieder<br />
geradeaus, an der asphaltierten<br />
Straße Tykisberg kurz links und<br />
sofort rechts auf einem schmalen,<br />
sandigen Schotterweg hinunter<br />
nach Hockensbüll. Am Ende<br />
des Grünen Wegs bringt uns<br />
der Schobüller Weg links zum<br />
historischen Gasthaus Zum Krug<br />
6 . Vor dem Gourmet-Restaurant<br />
gabelt er nach rechts und mündet<br />
in die Straße Lund. Auf dieser<br />
geht es rechts zur Nordseestraße,<br />
die überquert werden muss. Auf<br />
der anderen Seite steuert der Norderwungweg<br />
geradewegs auf den<br />
Deich am Porrenkoog zu, der uns<br />
links zurück zum Ausgangspunkt<br />
am Nordseehotel begleitet.<br />
Tourenhöhepunkte Husumer Küste<br />
Buten, up’n un achtern Diek<br />
Husumer Badestrand: Vor<br />
1<br />
dem Dockkoog baden die<br />
Husumer am tideabhängigen Grünstrand,<br />
der Strandkörbe, Beachvolleyballfeld,<br />
Spielgeräte, Sandkiste<br />
und Strandcafé zu bieten hat.<br />
Windhosen: Julia Bornefeld<br />
aus Kiel konfrontiert<br />
2<br />
Einheimische und Urlaubsgäste<br />
auf künstlerische Weise mit dem<br />
alltäglichen Phänomen Wind. Wie<br />
Fähnchen drehen sich die „kleinen<br />
Wirbelstürme“ nach dem Wind, ein<br />
Werk des Wind-Kunst-Symposiums<br />
„Husum Wind Art“.<br />
Schobüller Badesteg: Am<br />
3<br />
Ende des langen Holzstegs<br />
führen Treppen Badende bei Hochwasser<br />
ins Meer.<br />
deckten Friesenhäuschen kehrte<br />
schon Theodor Storm auf seinen<br />
Wanderungen durch die Heide<br />
nach Hattstedt ein. Seit 1707 darf<br />
die Krügerei ausschenken.<br />
Im Stadtzentrum von Husum:<br />
Nationalparkhaus: Ausstellung<br />
über die Vögel im<br />
7<br />
Nationalpark mit Blicken in deren<br />
arktische Brut- und afrikanische<br />
Überwinterungsgebiete, zwei<br />
Aquarien und ein Weltladen mit<br />
fair gehandelten Waren.<br />
Theodor-Storm-Zentrum:<br />
8<br />
Zwischen Originalmobiliar<br />
des Dichters wird in Wohnräumen<br />
und „Poetenstübchen“ sein Leben<br />
und Werk dokumentiert.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Tipps, Adressen<br />
und Wissenswertes<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Nordseehotel***,<br />
Dockkoogstr. 26, 25813 Husum,<br />
Tel.: 04841/5021, www.nordseehotelhusum.de<br />
Café Restaurant Zur Seebrücke,<br />
Nordseestr. 35, 25813 Schobüll,<br />
Tel.: 04841/663570<br />
Restaurant Zum Krug, historisches<br />
Gasthaus seit 1707, Alte Landstraße<br />
2a, 25875 Schobüll-Hockensbüll,<br />
Tel.: 04841/61580, www.zum-krug.de,<br />
ab 18 Uhr auf Tischreservierung<br />
In der Umgebung: Best Western<br />
Theodor Storm Hotel****, Neustadt<br />
60–68, 25813 Husum, Tel.: 04841/<br />
8983660, www. theodor-storm- hotel.de<br />
Hotel am Schlosspark***, Hinter<br />
der Neustadt, 74–86, 25813 Husum,<br />
Tel.: 04841/66110, www.hotel-amschlosspark-husum.de<br />
Hotel Aarlauschleuse***, direkt<br />
am Deich, Hattstedtermarsch 43,<br />
25856 Hattstedtermarsch, Tel.:<br />
04846/69900, www.aarlau-schleuse.de<br />
Der Schimmelreiterkrug, Getränke<br />
und Brotgerichte, Hattstedtermarsch<br />
68, 25856 Hattstedtermarsch, Tel.:<br />
04846/821<br />
Natur erkunden:<br />
Natur- und Landschaftsführerinnen<br />
Schleswig-Holstein e.V. für die Husumer<br />
Bucht: Tel.: 04841/65614<br />
Lesen:<br />
Theodor Storm: Der<br />
Schimmelreiter, Husum Verlag,<br />
ISBN 978-3-89876-144-4, 9,95 Euro.<br />
Weihnachtsgeschichten, Husum Verlag,<br />
ISBN 978-3-89876-168-0, 7,95 Euro.<br />
Der kleine Häwelmann, Lappan Verlag,<br />
ISBN 978-3-83031-087-7, 9,95 Euro.<br />
Anschauen:<br />
Theodor-Storm-Zentrum, Wasserreihe<br />
31–35, 25813 Husum, Tel.:<br />
04841/8038630, www.storm-gesellschaft.de<br />
Nationalparkhaus Husum,<br />
Hafenstr. 3, 25813 Husum, Tel.:<br />
04841/668530, www.nationalparkhaus-husum.de<br />
Nordsee Museum<br />
Husum Nissenhaus: alles über<br />
Sturmfluten, Deichbau, Landgewinnung,<br />
Leben auf den Halligen, Kunst<br />
und Kulturgeschichte der Region.<br />
Herzog-Adolf-Straße 25, 25813 Husum,<br />
Tel.: 04841/2545, www.museumsverbund-nordfriesland.de<br />
Informieren:<br />
Tourismus und Stadtmarketing<br />
Husum, Großstraße 27, 25813 Husum,<br />
Tel.: 04841/89870, www.husumtourismus.de<br />
12<br />
Spezial | 2015
Worpswede<br />
Teufelsmoor bei<br />
Worpswede<br />
Etwa 30 Kilometer nördlich der<br />
Hansestadt Bremen zieht die Landschaft<br />
schon seit über hundert<br />
Jahren Maler, Schriftsteller und<br />
Idealisten in ihren Bann. Aus dem<br />
wasserreichen Land erhebt sich<br />
der Weyerberg (54,4 Meter) mit<br />
der Künstlerkolonie Worpswede<br />
wie eine Insel – eine perfekte<br />
Naturkomposition für eine faszinierende<br />
Wanderung<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 18 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4,5 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: ca. 40 Meter<br />
Höchster Punkt: 27 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Bahnhof Worpswede,<br />
27726 Worpswede<br />
Wegequalität: gut zu begehende,<br />
meist breite, geschotterte oder<br />
befestigte Wege<br />
Altenbrück<br />
<br />
Oldenburg<br />
7<br />
Melchers Hütte<br />
Hamme<br />
T<br />
Große<br />
Kunstschau<br />
Käseglocke<br />
9<br />
Weyerberg<br />
54 m<br />
Barkenhoff<br />
Bremerhaven<br />
Osnabrück<br />
Bremen<br />
Weser<br />
Hannover<br />
e u f<br />
6<br />
Braunschweig<br />
Göttingen<br />
5<br />
8<br />
Beek<br />
Breites Wasser<br />
4<br />
Waakhausen<br />
Waakhauser Str.<br />
3<br />
Hamme<br />
H a m m e w i e s e n<br />
e l<br />
Neu Helgoland<br />
s m<br />
Worpsweder<br />
Mühle<br />
Weyermoor<br />
Wörpedahl<br />
2<br />
Osterholzer Str.<br />
o<br />
m o<br />
Nordwede<br />
o<br />
S / Z<br />
1<br />
r<br />
Alte<br />
Molkerei<br />
WORPSWEDE<br />
Wandern in Worpswede<br />
Hammewiesen im Teufelsmoor<br />
Nordöstlich von Bremen spannt sich über Teufelsmoor und Hammewiesen ein weiter Himmel mit unzähligen Schäfchenwolken.<br />
Meist begleitet Wasser den Weg: Gräben und Kanäle durchziehen das flache Land. Später, am Hang des Weyerbergs, knirscht<br />
sogar Sand unter den Wanderschuhen.<br />
Vom Worpsweder Bahnhof 1<br />
geht es – wahlweise über den<br />
Schotterweg Vor den Pferdeweiden<br />
oder über den schmaleren Weg<br />
links der Gleise – zur Worpsweder<br />
Mühle 2 , die an der Kreuzung<br />
mit dem asphaltierten Hammeweg<br />
liegt. Nach rechts zeigt der<br />
Wegweiser 1,4 Kilometer bis Neu<br />
Helgoland 3 an. Dort leitet eine<br />
Brücke über die Hamme in die offene,<br />
weite Landschaft der Hammeniederung.<br />
Nach ca. 1,2 Kilometern<br />
geradeaus auf dem Schotterweg<br />
eröffnet sich von einer Brücke der<br />
Blick über das Breite Wasser 4 .<br />
Etwa 700 Meter weiter führt an<br />
einer Gabelung der Pfad links zur<br />
Brücke über das Flüsschen Beek<br />
5 . Dahinter knickt der Weg nach<br />
links, überquert den Speckgraben<br />
und biegt links auf den Sand-/<br />
Schotterweg, der mit Blick auf<br />
den Worpsweder Weyerberg dem<br />
Verlauf der Beek folgt. Nach gut<br />
2,5 Kilometern kurvt der Weg vor<br />
den Bahngleisen nach rechts, verläuft<br />
hinter einer Brücke direkt am<br />
Kirchdammgraben 6 , biegt hinter<br />
einer weiteren Brücke über den<br />
Graben Neuer Fangstaken nach<br />
links, unterquert die Schienen und<br />
knickt gleich darauf wieder links<br />
Richtung Melchers Hütte 7 .<br />
Kurz davor zweigt ein Kiesweg<br />
links ab, der über die Hamme<br />
führt, sich anschließend durch die<br />
Wiesen des Waakhauser Polders 8<br />
schlängelt und hinter einem Campingplatz<br />
die Waakhauser Straße<br />
(K11) erreicht. Gegenüber verläuft<br />
die Strecke für einen Kilometer geradeaus<br />
an der kaum befahrenen<br />
Worpheimer Straße entlang, dann<br />
links über die hellen Pflastersteine<br />
der Allee Nordweder Straße, die<br />
von der nächsten Kreuzung an<br />
(nach etwa 1,2 Kilometern) Am<br />
Hasenmoor heißt. An der Gabelung<br />
nach etwa 500 Metern geht es<br />
rechts (ein Hinweisschild zur<br />
Jugendherberge weist dort nach<br />
links). 300 Meter weiter biegt<br />
der sandige Fritz-Mackensen-Weg<br />
nach links, läuft am unteren Hang<br />
Wege ins Moor<br />
des Weyerbergs 9 entlang und<br />
gelangt mit einem Rechtsschwenk<br />
zur Findorffstraße. Ein Stückchen<br />
weiter rechts beim Worpsweder<br />
Landhaus knickt der Weg Straßentor<br />
links ab hinunter bis zur<br />
Bauernreihe. Nach links schlägt er<br />
einen langgezogenen Rechtsbogen,<br />
wird dahinter zur Bahnhofstraße<br />
und fährt geradeaus zurück zum<br />
Worpsweder Bahnhof 1 .<br />
„Echtes“ Moor ist selten geworden. Das einstige Teufelsmoor ist an den<br />
meisten Stellen trockengelegt. Am Breiten Wasser bietet sich ein guter<br />
Einblick ins Niedermoor. Am NSG Moor bei Niedersandhausen und am<br />
NSG Torfkanal bei der Ortschaft Teufelsmoor führen Rundwege an renaturierten<br />
Hochmoorflächen und drei Moorseen (ehemalige Torfhäfen) vorbei.<br />
Die Biologische Station Osterholz organisiert unter dem Titel „Wege<br />
ins Moor“ Vorträge, Exkursionen und Torfkahnausflüge ins Teufelsmoor<br />
(www.biologische-station-osterholz.de)<br />
Spezial | 2015<br />
13
Der Norden<br />
Worpswede<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Worpsweder Bahnhof hält der „Moorexpress“,<br />
der von Mai bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen fünf<br />
Mal täglich zwischen Stade und Bremen verkehrt (www.moorexpress.net,<br />
www.bahn.de). Vom Bremer Hauptbahnhof fährt Buslinie 670 des VBN<br />
(Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen) nach Worpswede, vom Regionalbahnhof<br />
Osterholz/Scharmbeck Linie 640 (www.vbn.de, www.bahn.de).<br />
Mit dem Pkw: Vom Bremer Kreuz über die A 27 bis AS 17 Bremen-Industriehäfen,<br />
dort Richtung Osterholz-Scharmbeck/Worpswede, 8 Kilometer<br />
geradeaus bzw. rechts halten, bei An der Hamme links abbiegen. Nach 1,1<br />
Kilometern rechts (Viehlander Str.), nach 6,9 Kilometern links (Hammeweg),<br />
sofort rechts (Walter-Bertelsmann-Weg) und am Ende links zum Bahnhof.<br />
Orientieren: Wege ins Moor, Wanderkarte und Radwege Worpswede/<br />
Teufels moor, 1:25.000.<br />
Tourhöhepunkte im Teufelsmoor<br />
Wasser, Wiesen und Weite<br />
Worpsweder Bahnhof: Heinrich<br />
Vogeler entwarf den<br />
1<br />
1910 eingeweihten Bahnhof des<br />
„Moorexpress“. Zum 100. Geburtstag<br />
wurde das denkmalgeschützte<br />
Gebäude frisch saniert.<br />
Worpsweder Mühle: Das<br />
2<br />
Wahrzeichen der Künstlerkolonie.<br />
Seit der Restaurierung<br />
drehen sich die Flügel des 1838<br />
erbauten „Erdholländers“ bei<br />
günstigem Wind wieder.<br />
Neu Helgoland: Eine der<br />
3<br />
traditionellen Hammehütten,<br />
die Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
an den Warte- und Umschlagplätzen<br />
entlang des Flusses zwischen<br />
Worpswede und Osterholz entstan-<br />
den. Auch heute wird an dem<br />
Ausgangspunkt für Torfkahnfahrten<br />
noch ausgeschenkt.<br />
Breites Wasser: Das Breite<br />
4<br />
Wasser ist ein Altwasser,<br />
das nach Regulierung der Hamme<br />
erhalten blieb. Das gleichnamige<br />
Naturschutzgebiet geht über den<br />
verlandenden See hinaus und<br />
erhält die für Brut- und Rastvögel<br />
wichtige Niedermoorlandschaft<br />
zwischen den Ortschaften Worpswede<br />
und Teufelsmoor.<br />
Beek: Im letzten naturnahen<br />
5<br />
Flusslauf der Hammeniederung<br />
strömt das Wasser auf<br />
den restlichen zwei Kilometern<br />
der unbegradigten Beek durch<br />
breite Ausbuchtungen der Hamme<br />
ent gegen. Im Winter häufig überflutet,<br />
sind die angrenzenden<br />
Wiesen ein beliebter Winterrastplatz<br />
für Zugvögel.<br />
Kirchdammgraben: Heute<br />
6<br />
ein mit Seerosen bewachsener<br />
Seitenarm der Hamme am<br />
Bahndamm des Moorexpress.<br />
Früher, bis zur Einweihung der<br />
Bahnlinie 1910, der wichtigste Verkehrsweg<br />
zwischen Worpswede<br />
und Osterholz-Scharmbeck. Auch<br />
für den Kirchgang, da Worpswede<br />
erst 1759 ein eigenes Gotteshaus<br />
bekam.<br />
Melchers Hütte: Die auch als<br />
7<br />
Neu-Kamerun oder Buschkaroff-Hütte<br />
bekannte Hammehütte<br />
bei der Holtstelle, dem früheren<br />
Hauptumschlagsplatz für Torf, ist<br />
ein beliebtes Ausflugsziel.<br />
Waakhauser Polder: Früher<br />
8<br />
war das „schwimmende Land<br />
von Waakhausen“ überregional<br />
bekannt: Bei Frühjahrsüberschwemmungen<br />
hoben sich die<br />
Moorflächen durch ihren Luft- und<br />
Eisgehalt, gerieten ins Schwimmen<br />
und konnten vertreiben.<br />
Weyerberg: Der 54,4 Meter<br />
9<br />
hohe Sandberg ragt wie eine<br />
Insel aus dem nassen Flachland.<br />
Weite Ausblicke ins Teufelsmoor<br />
zogen – damals wie heute – nicht<br />
nur Künstler an.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9<br />
Moordorf und<br />
Künstlerkolonie<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Worpsweder Bahnhof,<br />
Bahnhofstr. 17, 27726 Worpswede,<br />
Tel.: 04792/1284 www.restaurantworpsweder-bahnhof.de<br />
Hammehütte<br />
Neu Helgoland, Hammeweg 19,<br />
27726 Worpswede, Tel.: 04792/7606,<br />
www.hammehuette.de Melchers<br />
Hütte, An der Hamme 3, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />
Tel.: 04791/2513, Mo<br />
Ruhetag. Worpsweder Landhaus,<br />
Findorffstr. 2, 27726 Worpswede, Tel.:<br />
04792/1239. Hotel Worpsweder Tor,<br />
Findorffstr. 3, 27726 Worpswede, Tel.:<br />
04792/98930, www.worpswedertor.de<br />
Torfkahn fahren: Auf den ältesten<br />
Wegen durchs Teufelsmoor: Statt<br />
Torf befördern die Kähne heute Ausflugsgäste.<br />
Die Skipper erzählen vom<br />
Leben der Moorbauern, Geschichten<br />
aus alter Zeit und Naturkundliches.<br />
Adolphsdorfer Torfschiffer e.V.,<br />
Adolphsdorfer Straße 2, 28879<br />
Grasberg, Tel.: 04792/951200, www.<br />
torfschiffe.de (Mai bis Oktober, Di, Do,<br />
Sa, So ab Neu Helgoland)<br />
Anschauen: Bis 1954 verließen mehr<br />
als 600 Torfschiffe die Schlußdorfer<br />
Werft. Das Museum dokumentiert<br />
die Lebensweise der Moorbauern,<br />
zeigt Arbeitsgeräte für Bootsbau und<br />
Torfstich. Torfschiffswerft-Museum<br />
Schlußdorf, Schlußdorfer Str. 22,<br />
27726 Worpswede, Tel.: 04792/2750,<br />
www.torfschiffswerft-museum.de,<br />
März bis Oktober, Mi 12-15 Uhr, Fr<br />
bis So 15–18 Uhr, So auch 10–12 Uhr.<br />
Zuhören: Die Gästeinformation bietet<br />
ganzjährig Orts- und Kunstführungen,<br />
Moorwanderungen und thematische<br />
Rundgänge zu Persönlichkeiten aus<br />
dem Worpsweder Künstlerkosmos wie<br />
Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-<br />
Becker oder Rainer Maria Rilke an:<br />
www.worpswede.de/fuehrungen<br />
Moorteufeltorte: Mit Rum vollgesogene<br />
Rosinen zwischen Biskuitboden<br />
und Schlagsahne. Bekannt für<br />
die höchsten Torten im Teufelsmoor<br />
ist Brinkhof, Café im Bauernhof,<br />
Teufels moor, 27711 Osterholz-Scharmbeck,<br />
Tel.: 04796/951095. Moor<br />
erleben: Der Tarmstedter Moorpfad<br />
bringt Wollgras, Moor-Birkenwald,<br />
Torfstich und Moor kultivierung<br />
nahe. Führungen nach Anmeldung,<br />
Tel.: 04283/89319. Informieren: Gästeinformation<br />
für Worpswede und<br />
das Teufelsmoor, Bergstr. 13, 27726<br />
Worpswede, Tel.: 04792/935820,<br />
www.worpswede.de<br />
14<br />
Spezial | 2015
Geltinger Birk<br />
Hoch im Norden<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 13,3 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung:<br />
Möwe auf blauem Grund<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: nahezu keine<br />
Anstiege; höchster Punkt ca.<br />
8 Meter, niedrigster -2 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz „Mühle<br />
Charlotte“, Goldhöftberg,<br />
24395 Nieby<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Schotterwege und Trampelpfade<br />
Flensburger Förde trifft Ostsee<br />
Um die Birk<br />
Eine Möwe weist den Weg um die Geltinger Birk. Vor der<br />
Landzunge am Ausgang der Flensburger Förde schaukeln<br />
Segelboote vor blauem Himmel, und ein knallrot-weißgeringelter<br />
Leuchtturm zieht die Blicke auf sich.<br />
Den Parkplatz links vom Birk-<br />
Kiosk 1 verlassen und rechts<br />
auf den Asphaltweg Richtung<br />
Mühle biegen. Hinter einer<br />
Schranke beginnt das Naturschutzgebiet<br />
Geltinger Birk. Der<br />
jetzt geschotterte Weg passiert<br />
die Mühle Charlotte 2 und läuft<br />
an der geschützten Einbuchtung<br />
Geltinger Noor 3 entlang. Nach<br />
ein paar Bäumen kurvt er am<br />
Ende des Noors leicht rechts zur<br />
Geltinger Bucht. Beim Abzweig<br />
Beveroe setzt sich der Weg<br />
geradeaus als schmaler Pfad<br />
zwischen Schilf und durch den<br />
formenreichen Gespensterwald<br />
bis zur NABU-Infohütte 4<br />
fort, die hinter dem nächsten<br />
Abzweig links liegt. Erst als<br />
schmaler Pfad über den Deich,<br />
dann als breiterer Schotterweg<br />
für Radler und Fußgänger führt<br />
der Weg zum Birk-Nack 5 , der<br />
Spitze der Landzunge. Dort dreht<br />
er nach Südosten und gibt zur<br />
Linken den Blick auf die offene<br />
Ostsee frei, zur Rechten auf das<br />
Sumpfgebiet namens „Kuhlenkoppel“<br />
und das Wäldchen<br />
„Alte Plantage“. Kurz vor einem<br />
Eichenkratt ermöglicht eine<br />
recht neue Aussichtsplattform<br />
6 die erhöhte Perspektive auf<br />
Meer und Hinterland. Hinter<br />
dem Wäldchen steuert der Weg<br />
binnendeichs auf den rot-weißgeringelten<br />
Leuchtturm Falshöft<br />
7 zu. Kurz vorher knickt<br />
der Möwenweg rechts ab zur<br />
Integrierten Station Geltinger<br />
Birk 8 . Weiter geradeaus geht<br />
es durch Falshöft, vorüber<br />
am traumhaften Garten des<br />
Im Zeichen der Eule: Auf der<br />
Landzunge Geltinger Birk im<br />
äußersten Nordosten Schleswig-<br />
Holsteins liegt das gleichnamige<br />
Naturschutzgebiet.<br />
Café Lichthof 9 , hinter einer<br />
Linkskurve am Ortsende scharf<br />
rechts und hinter dem Gebüsch<br />
sofort links auf einen Grasweg.<br />
Zwischen Feldern auf und ab,<br />
beim nächsten Asphaltweg links,<br />
einer Rechtskurve folgen, in<br />
der nächsten Linkskurve den<br />
schmalen Weg rechts zwischen<br />
dem Gebüsch hinunter nehmen, en,<br />
unten vor einer Weide nach<br />
links biegen, rechts um die Weide<br />
kurven, zwei Linksknicken<br />
nachgehen und bei der nächsten<br />
Möglichkeit scharf rechts abbienegen.<br />
Zwischen hohen Hecken<br />
zum Teil wie durch einen Tunnel<br />
bis zur nächsten Wegkreuzung g<br />
laufen. Dort zeigt die Möwe nach<br />
links. Am Ende nach rechts auf<br />
den Asphaltweg und hinter der<br />
Rechtskurve beim zweiten großen<br />
Gehöft links auf den Schotter-terweg<br />
biegen, der einen großen<br />
Linksbogen schlägt und dann<br />
leicht nach rechts knickt. Noch<br />
vor der nächsten Linkskurve<br />
zeigt ein versteckter Wegweiser er<br />
nach rechts. Der Grasweg führt<br />
auf ein paar Bäume zu, wo links<br />
eine schöne Holzbrücke über<br />
einen Graben hilft. Dahinter<br />
führt der Weg rechts zurück auf<br />
den Parkplatz.<br />
Spezial | 2015<br />
15
Der Norden<br />
Geltinger Birk<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Mit der Bahn bis Süderbrarup, weiter vom ZOB mit Bus<br />
1624 nach Kappeln, von dort Bus 1608 bis Goldhöft/Gelting (nur noch 600<br />
Meter bis zum Parkplatz) oder Schnellbus 1605 nach Gelting und weiter mit<br />
dem Taxi. www.bahn.de, DB Regio Nord und Autokraft Flensburg,<br />
Tel. 0461/903390; Taxi Döhrwaldt in Gelting: Tel. 04643/309)<br />
Mit dem Pkw: A 7 Hamburg-Flensburg bis AS 8 Rendsburg/Büdelsdorf, auf<br />
die B 203 Richtung Eckernföde/Damp bis Kappeln, dann B 199 bis Gelting. In<br />
Gelting an der ersten Ampelkreuzung rechts auf die K 58 (Norderholm) biegen,<br />
hinter der Rechtskurve links abbiegen auf Goldhöft (Richtung Nieby), nach 1,6<br />
Kilometern links auf Goldhöftberg Richtung Mühle und Birk biegen. Etwa 600<br />
Meter weiter liegt der Parkplatz auf der rechten Seite.<br />
Orientieren: Wanderwege Geltinger Birk, Faltblatt mit dem Ausschnitt Geltinger<br />
Birk aus der amtlichen topographischenKarte und den Wanderwegen auf der<br />
Birk, M 1:25.000, gegen 1 Euro erhältlich in den örtlichen Touristinformationen,<br />
in der Integrierten Station und auf: www.gelting.de/geltinger-birk/wanderungen<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Bei Wellenschlag und Möwenschrei<br />
1<br />
Birk-Kiosk: Kiosk ist eine<br />
Untertreibung! Neben der<br />
einladenden Hütte aus Backstein<br />
und Holz stehen Gartenstühle<br />
und -tische auf dem Rasen – eher<br />
ein SB-Outdoor-Café. Hausgemachtes<br />
wie Kuchen, Kartoffelsalat<br />
und Suppen (Möhre-Orange-<br />
Ingwer) gehören ebenso zum<br />
Angebot wie regionale Spezialitäten<br />
vom Angler Sattelschwein<br />
oder Ziegen-Frischkäse.<br />
2<br />
Mühle Charlotte:<br />
Das Bauwerk von 1824 ist<br />
eine von ehemals drei Schöpfmühlen,<br />
die den Wasserstand<br />
der Geltinger Birk absenkten.<br />
Bis heute liegt der Wasserstand<br />
bei 3,20 Meter unter dem Meeresspiegel.<br />
Ab Herbst 2013 soll<br />
der Bereich des trockengelegten<br />
Beveroer Noors kontrolliert<br />
wiedervernässt werden.<br />
3<br />
Geltinger Noor: Im<br />
Dänischen bedeutet „Nor“<br />
Haff oder Bucht. So bezeichnet<br />
das Wort Noor im Norden<br />
Schleswig-Holsteins meist ein<br />
deutlich vom größeren Gewässer<br />
abgetrenntes, geschütztes,<br />
manchmal sogar seeartiges<br />
Becken. Gänse und Enten<br />
gründeln gern in dem seichten<br />
Wasser des Geltinger Noors.<br />
4<br />
NABU-Infohütte: Der<br />
Außenposten des Naturschutzbunds<br />
Deutschland<br />
(NABU) informiert mitten im<br />
Naturschutzgebiet Geltinger<br />
Birk. Beim Naturschutzwart<br />
gibt es auch ein Fernrohr zur<br />
Vogel beobachtung.<br />
5<br />
Birk-Nack: Wie ein Nacken<br />
ragt die äußerste Spitze<br />
der Landzunge Geltinger Birk ins<br />
Wasser und trennt die Flensburger<br />
Förde von der offenen Ostsee.<br />
6<br />
Aussichtsplattform: Zum<br />
Schutz der seltenen Vögel<br />
darf man den Strand im Naturschutz<br />
gebiet nicht betreten.<br />
Darum bietet die Aussichtsplatt-<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
form einen Überblick von oben.<br />
Außerhalb der Brutzeit ist dort<br />
auch ein kleines Stück Strand<br />
geöffnet.<br />
Leuchtturm Falshöft:<br />
7 In dem 28 Meter hohen,<br />
rot-weiß-geringelten, denkmalgeschützten<br />
Turm befindet<br />
sich ein Trauzimmer des Amts<br />
Geltinger Bucht.<br />
Integrierte Station Geltinger<br />
Birk: Im Lotsenhaus<br />
8<br />
Falshöft pocht das Herz dieses<br />
und sechs weiterer Naturschutzgebiete:<br />
In der Landeseinrichtung<br />
planen hauptamtlich und<br />
ehrenamtlich Tätige gemeinsam<br />
Naturschutzmaßnahmen, beantworten<br />
Fragen der Besucher<br />
und bieten Führungen an:<br />
www.geltinger-birk.de<br />
2 3 4 5 6 7 8 9<br />
9<br />
Café Lichthof: Dieses<br />
„Refugium der inneren<br />
Ruhe erwuchs aus der Idee,<br />
seinen Gästen einen Ort<br />
des Wohlbefindens und der<br />
Freude, aber auch der schöpferischen<br />
Kraft anzubieten“:<br />
www.lichthof-angeln.de<br />
Im Café Lichthof lässt sich die<br />
Natur noch einmal genießen.<br />
Tipps für die<br />
Geltinger Birk<br />
Schlemmen und Schlummern:<br />
Birk-Kiosk, am Parkplatz „Mühle<br />
Charlotte“, Beveroe 1a (Goldhöftberg),<br />
24395 Nieby, Tel.: 0151/53733662,<br />
Mo. geschl. Café Lichthof, Falshöft 29,<br />
24395 Nieby, Tel.: 04643/185892,<br />
Mo. geschl., www.lichthof-angeln.de<br />
In der Umgebung: Pension Am<br />
Leuchtturm, Sibbeskjär 10, 24395<br />
Pommerby/ Falshöft, Tel.: 04643/2617,<br />
www. pensionamleuchtturm.de<br />
Dat Strandhuus, Strandweg 1,<br />
24395 Gelting/Wackerballig, Tel.:<br />
04643/ 690, www.datstrandhuus.de<br />
Gasthof Gelting, Norderholm 28,<br />
24395 Gelting, Tel.: 04643/2203,<br />
www.gasthof-gelting.de<br />
Landkrog Gelting Süderholm 16,<br />
243965 Gelting, Tel.: 04643/2218,<br />
www.landkrog-gelting.de<br />
Gasthuus Spieskamer, 24376<br />
Hasselberg, Tel.: 04642/6683,<br />
www.spieskamer.de<br />
Kutschieren: Volker Lippert<br />
kutschiert bis zu 18 Personen für<br />
2,5 Stunden über die Geltinger Birk.<br />
Termine nach Absprache unter:<br />
Tel.: 04643/186570<br />
Leuchtturm besichtigen: Siegfried<br />
Issel bietet – vorwiegend nachmittags<br />
– Führungen auf den Leuchtturm<br />
Falshöft an. Tel.: 04643/186990<br />
Barfuß laufen: Wer nicht nur am<br />
Strand barfuß laufen mag, der kann<br />
im Barfuß-Park Schwackendorf kurz<br />
vor Gelting verschiedene Untergründe<br />
erplatschen, ertapsen und erstampfen:<br />
Barfußpark Schwackendorf,<br />
Schwackendorf 37, 24376<br />
Hasselberg, Tel.: 04642/965178,<br />
www.barfusspark-schwackendorf.de<br />
Informieren: Touristikverein Ferienland<br />
Ostsee Geltinger Bucht e. V.,<br />
Nordstraße 1a, 24395 Gelting, Tel.:<br />
04643/777, www.ferienlandostsee.de,<br />
www.gelting.de/geltinger-birk<br />
Integrierte Station Geltinger Birk,<br />
Falshöft 11, 24395 Nieby, Tel.: 04643/<br />
1860911, www.geltinger-birk.de<br />
16<br />
Spezial | 2015
Altes Land<br />
Immer auf dem<br />
Deich entlang!<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 7,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Markierung: keine<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 10 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 3 Meter (unsere<br />
Autorin musste ordentlich keuchen!)<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Lühe-Anleger, Fährstraße,<br />
21720 Grünendeich<br />
Wegequalität: gut begehbare Wege,<br />
Gras und Pflaster, insgesamt sehr<br />
gute Beschilderung<br />
Ohne Mühe entlang der Lühe<br />
Zwischen Blüte,<br />
Beeten und Booten<br />
Auf der einen Seite dümpeln Boote an den Anlegern, auf der anderen räkeln sich liebevoll gepflegte<br />
Beete. Wer über die grüne Deichkrone entlang der Lühe schreitet, dem liegt die obstbäuerliche<br />
Beschaulichkeit des Alten Lands zu Füßen. Zur Blütezeit ein ganz besonderes Erlebnis!<br />
Vom Lühe-Anleger 1 kommend<br />
geradeaus durch das Tor im Elbdeich<br />
laufen, die gleich namige<br />
Straße überqueren und auf der<br />
linken Seite der einmündenden<br />
Fährstraße weitergehen, bis<br />
hinter den Gebäuden und<br />
Parkplätzen links der Weg zum<br />
Lühedeich abzweigt (Wegweiser<br />
Café Gosch). Auf der Krone<br />
des Lühedeichs geht es am<br />
außendeichs gelegenen Natur-<br />
Biergarten des Café Gosch 2<br />
und an der Pension Hessbögel<br />
vorüber. Der Deichweg kreuzt<br />
eine kleine Straße und setzt sich<br />
gegenüber mal vor, mal hinter<br />
den Häusern entlang der Lühe<br />
fort. Kurz hinter dem spitzen<br />
Linksbogen der Lühe (aus der<br />
Wanderrichtung betrachtet)<br />
weist ein Schild auf das nahegelegene<br />
Café Fernsicht hin. Etwas<br />
weiter flussaufwärts bietet sich<br />
mit der Hogendiekbrücke 3<br />
die nächste Möglichkeit, die<br />
Lühe zu überqueren. Auf der<br />
gleichen Flussseite erreicht der<br />
Weg den Hafen von Steinkirchen,<br />
wo am Ende Treppen vom<br />
Deich hinabführen und eine<br />
Rampe wieder hinaufführt.<br />
Ein kurzes Stück weiter lohnt<br />
ein Abstecher nach rechts zur<br />
Kirche St. Martini et Nicolai 4<br />
sowie dem Restaurant und Café<br />
Windmüller. Wenig später trifft<br />
der Deichweg auf den Alten<br />
Marktplatz mit dem gemütlichen<br />
Café Adelheid. Dahinter links<br />
überquert eine Brücke die Lühe.<br />
Auf der anderen Seite erklimmt<br />
sofort wieder ein gepflasterter<br />
Weg die Deichkrone. Nach<br />
etwa 200 Metern liegt rechts<br />
der kleine Obsthof mit dem<br />
empfehlenswerten Hofcafé<br />
Ottilie 5 . An einer Prunkpforte<br />
6 vorüber führt der<br />
Weg wieder zur Hogendiekbrücke,<br />
wo der Untergrund auf Gras<br />
wechselt. Hinter dem Rechtsknick<br />
der Lühe beginnt der<br />
schönste Abschnitt mit knorrigen<br />
Kirschbäumen. Nach Überqueren<br />
der nächsten Straße umläuft<br />
der Deich den Hessbögel 7 .<br />
Ab den nächsten Häusern ist der<br />
Weg wieder gepflastert. Kurz hinter<br />
Stubbe’s Gasthaus trifft der<br />
Weg auf die Mündung der Lühe<br />
mit dem Lühesperrwerk 8 .<br />
Nach links über die Zugbrücke<br />
und dahinter rechts auf den<br />
großen Elbdeich geht es zurück<br />
zum Lüheanleger.<br />
Blüte im Blick<br />
Das richtige Timing ist wichtig!<br />
Denn die volle Blüte der unzähligen<br />
Apfel- und Kirschbäume ist<br />
ein kurzes Spektakel, das Schauer<br />
und Sturm auch schon mal über<br />
Nacht abrupt beenden können. Das<br />
Blütenbarometer des Tourismusverbands<br />
Altes Land hilft daher bei<br />
der Touren- und Reiseplanung: Eine<br />
Tachonadel zeigt für Kirsche und<br />
Apfel das aktuelle Stadium an – vom<br />
Aufbruch über Mausohr und Mittelblüte<br />
bis zur Vollblüte, darauf folgt<br />
das Abblühen. Die Kirsche blüht<br />
in der Regel etwas früher als der<br />
Apfel. Je nach Wetterverlauf stehen<br />
die Bäume Ende April bis Anfang<br />
Mai in voller Pracht. Nach dem<br />
hartnäckigen Winter 2013 hüllten<br />
sich die Obstbäume allerdings erst<br />
um den 10. Mai in ihre volle Pracht.<br />
www.bluetenbarometer.de<br />
Lühe durch Kirschen-Guckloch<br />
Spezial | 2015<br />
17
Der Norden<br />
Altes Land<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: mit Bus und Bahn: Der Elbe-Radwanderbus verkehrt am Wochenende zwischen<br />
dem Bahnhof Stade und der Fähre in Grünendeich: www.elbe-radwanderbus.de.<br />
Die Lühe-Schulau-Fähre legt in Wedel am Ponton Willkomm Höft ab und erreicht nach<br />
25 Minuten Grünendeich am Südufer der Elbe: www.luehe-schulau-faehre.de. Wedel<br />
(S1) sowie Stade (S3, Bus 2357, Metronom) sind mit Bus und Bahn des Hamburger<br />
Verkehrsverbundes HVV erreichbar: www.hvv.de.<br />
Mit dem Pkw: über die A 1 (aus Richtung Bremen) bis AS Sittensen, von dort Richtung<br />
Horneburg und weiter nach Mittelnkirchen/Steinkirchen/Grünendeich; über die A 7 bis<br />
AS Waltershof (über Finkenwerder geradeaus bis Grünendeich) oder Heimfeld, Richtung<br />
Stade, Höhe Horneburg rechts Richtung Mittelnkirchen/Steinkirchen/Grünendeich. Für<br />
Autofahrer bietet sich auch Steinkirchen als Ausgangspunkt an.<br />
Orientieren: Freizeitkarte Altes Land am Elbstrom, M 1:34.000, IGS-Arbeitsgemeinschaft<br />
Kulturlandschaft Altes Land, ISBN 9783932115493, bei den Tourist-Infos Altes Land gibt<br />
es den für die Wanderung wichtigen Auszug aus der großen Karte kostenlos.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Entlang der Lühe<br />
1<br />
Lühe-Anleger: Die Lühe-<br />
Schulau-Fähre verkehrt<br />
zwischen Wedel-Schulau am<br />
Nordufer der Elbe und Grünendeich<br />
an der Lühemündung<br />
am südlichen Elbrand. Die<br />
tidebeeinflusste Lühe grenzt<br />
auf ihren knapp 13 Kilometern<br />
von Horneburg bis zur Elbe die<br />
Erste und die Zweite Meile des<br />
Alten Landes voneinander ab.<br />
2<br />
Café Gosch: Auf dem<br />
Gras am Deichfuß sitzen<br />
und gucken, wer auf der Lühe<br />
vorbeischippert. Dazu auch<br />
noch ein Stück Altländer Apfel-<br />
Butterkuchen oder Erdbeer-<br />
Mascarpone-Torte vor sich auf<br />
dem Tisch und ein Meer aus<br />
Kirschblüten um sich herum.<br />
Der Naturcafégarten des Café<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Gosch macht’s möglich!<br />
Hogendiekbrücke: Die<br />
3<br />
1975 errichtete Klapp-<br />
Fußgängerbrücke nach holländischem<br />
Vorbild setzt dem<br />
Einfluss der Holländer auf die<br />
Besiedlung des Alten Lands ein<br />
Denkmal.<br />
Kirche St. Martini et Nicolai:<br />
Arp Schnitger, der<br />
4<br />
berühmteste Orgelbauer Norddeutschlands,<br />
vollendete 1687<br />
nach zwei Jahren die Orgel<br />
der Steinkirchener Kirche St.<br />
Martini et Nicolai, einer von<br />
zehn Kirchen im alten Land.<br />
Das Instrument zählt zu seinen<br />
besterhaltenen Orgeln. Veranstaltungen<br />
finden Interessierte<br />
in kompakter Übersicht unter:<br />
www.kirche-altes-land.de<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Altländer Tipps für<br />
Obstliebhaber<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Café Gosch, Lühedeich 14, 21720<br />
Grünendeich, Tel. 04142/812761,<br />
www.cafe-gosch.de Pension<br />
Hessbögel, Lühedeich 1, 21720<br />
Grünendeich, Tel. 04142/898845,<br />
www.pension-hessboegel.de<br />
Restaurant Café Zur schönen Fernsicht,<br />
Obstmarschenweg 4, 21720<br />
Grünendeich, Tel. 04142/8894755,<br />
Di. geschl., www.schoene-fernsicht.de<br />
Restaurant Café Hotel Windmüller,<br />
Kirchweg 3, 21720 Steinkirchen, Tel.<br />
04142/81980, Mi. geschl., www.hotelwindmueller.de<br />
Der kleine Obsthof<br />
mit dem Hofcafé Ottilie, Ort 19, 21720<br />
Mittelnkirchen, Tel. 04142/812634,<br />
www.der-kleine-obsthof.de<br />
In der Umgebung: Café PuurtenQuast,<br />
Nincoper Straße 45, 21129 Hamburg-<br />
Neuenfelde, Tel. 040/317938-51,<br />
Mo.–Do. geschl., www.puurtenquast.de<br />
Hofcafé Lore Feindt, Westerjork 57,<br />
21635 Jork, Tel. 04162/7549,<br />
5<br />
Hofcafé Ottilie: Der kleine<br />
Obsthof ist mehr als<br />
nur ein Bioland-Obstbaubetrieb:<br />
Außerschulischer Lernort,<br />
Konzertgarten, Bouleplatz,<br />
Imkerei. Vor allem das Hofcafé<br />
Ottilie versüßt den Besuchern<br />
das Leben mit hausgebackenen<br />
Kuchen- und Tortenkreationen,<br />
Bioland-Eis und feinem Kaffeeund<br />
Teesortiment.<br />
6<br />
Prunkpforte: Erfolgreiche<br />
Obstbauern zeigten gern<br />
ihren Wohlstand: Wie hier<br />
rechts prangen an einigen<br />
Hofzufahrten im Alten Land<br />
riesige, meist weiße Portale<br />
aus Holz, überdeckt von einem<br />
Ziegel- oder Reetdach. Neben<br />
dem großen Bogen für die<br />
Wagendurchfahrt lässt ein<br />
kleinerer die Fußgänger ein.<br />
Buntes Schnitzwerk schmückt<br />
die Altländer „Grot Dor“, und<br />
Symbole wie die Traube im<br />
www.hofladen-lore-feindt.de,<br />
Hotel Altes Land, Schützenhofstr. 16,<br />
21635 Jork, Tel. 04162/91460,<br />
www.hotel-altes-land.de<br />
Wie das Alte Land erwuchs: Fotos und<br />
kurze Texte veranschaulichen, wie das<br />
Alte Land besiedelt und urbar gemacht<br />
wurde: Museum Altes Land, Westerjork<br />
49, 21635 Jork, www.jork.de<br />
(Kulturlandschaft/Museen)<br />
Frischen Fisch …<br />
… fängt Fischer Buckow und verkauft<br />
ihn unter www.elbfischer-buckow.de<br />
Scheitel sollen den Bewohnern<br />
Fruchtbarkeit schenken.<br />
7<br />
Hessbögel: Das von einer<br />
großen Schleife der Lühe<br />
umgebene Land heißt „Hessbögel“.<br />
Er leitet sich aus dem<br />
Altdeutschen ab: Hesse bedeutet<br />
Knie und Bögel Bugbeuge.<br />
Die Lühe macht also noch eine<br />
ausladende Kniebeuge, bevor<br />
sie sich in die Elbe ergießt.<br />
8<br />
Lühesperrwerk: Durch<br />
eine zehn Meter breite<br />
Öffnung fließt das Wasser der<br />
Lühe in die Elbe hinter dem<br />
großen Hauptdeich – oder<br />
umgekehrt, je nach Tide.<br />
Bedrohen Sturmfluten die<br />
Ortschaften hinter dem Deich,<br />
verschließt ein zweiflügliges<br />
Stemmtor seit 1968 die Mündung.<br />
Das geschieht ab einem<br />
Wasserstand von 2,20 Meter<br />
über NN, also etwa 80 bis 130<br />
Mal pro Jahr.<br />
Äpfel selber pflücken<br />
Einige der Obsthöfe bieten Obst zum<br />
Selbstpflücken nur zu bestimmten<br />
Zeiten an, daher lieber vorher anrufen<br />
und ggf. anmelden: Im Apfelgarten,<br />
Familie Meyer, Neuenfelder Fährdeich<br />
18, 21129 Cranz, Tel. 0176/51006010,<br />
www.apfelgarten-altesland.de<br />
Herzapfelhof Lühs, Osterjork 102,<br />
21635 Jork, Tel. 04162/2548200,<br />
www.herzapfelhof.de Obsthof Axel<br />
Schuback, Hinterdeich 172, 21635<br />
Jork, Tel. 04162/911105, www.<br />
apfelpatenhof.de Obsthof Bey,<br />
Groß Hove 136, 21635 Jork Tel.<br />
04162/6445, www.blütenknirps.de<br />
Obstparadies Schuback, Westerjork<br />
81, 21635 Jork, Tel. 04162-370,<br />
www.obstparadies-jork.de<br />
Informieren: Tourist-Info Altes Land,<br />
Osterjork 10, 21635 Jork, Tel. 04162/<br />
914755 Tourist-Info Altes Land<br />
Maritime Landschaft Unterelbe,<br />
Kirchen stieg 30, 21720 Grünendeich, Tel.<br />
04142/812076, www.mein-altesland.de,<br />
www.urlaubsregion-altesland.de<br />
18<br />
Spezial | 2015
WIE<br />
INDIVIDUELLE<br />
PASSFORM<br />
HANWAG Tatra [GTX ® ]<br />
Dieser besonders komfortable<br />
Trekking-Stiefel mit leichtem,<br />
stabilem Aufbau wird von<br />
uns in drei verschiedenen<br />
Passformvarianten gefertigt:<br />
Wide: der Schuh bietet<br />
im Vorfuß- und Ballenbereich<br />
mehr Platz.<br />
Narrow: der Schuh<br />
ist im Vorfuß- und<br />
Ballenbereich enger<br />
geschnitten.<br />
Hallux Valgus: der Schuh<br />
bietet bei Schiefstand der<br />
Großzehe viel Platz für<br />
das Großzehengelenk.<br />
Alle Modelle sind wahlweise mit<br />
Leder- oder GORE-TEX ® Futter<br />
erhältlich.<br />
WWW.HANWAG.DE
Der Westen<br />
Zwillbrocker Venn<br />
Münsterland<br />
Reinhardswald<br />
Sauerland<br />
Bergisches Land<br />
Westerwald<br />
Point Alpha/Thüringen<br />
Ahrtal<br />
Vulkaneifel<br />
Moseltal<br />
Rheingoldbogen<br />
Hunsrück<br />
Baybachklamm<br />
Nahetal<br />
Saarland<br />
Vorderpfalz<br />
Dahner<br />
Felsenland<br />
© justhavealook/istockphoto.com<br />
20<br />
Spezial | 2015
Der Westen<br />
Spezial | 2015<br />
21
Der Westen<br />
Weder grau<br />
noch eins<br />
Der Westen Deutschlands ist der wahrscheinlich heterogenste Teil Deutschlands. Während es im<br />
Norden noch flach ist, erheben sich im Osten die Berge auf bis zu 800 Metern. Im Süden gräbt<br />
sich der Rhein durch Schiefergebirge bis hin zum Wein, während in der Mitte das Bier regiert.<br />
Ruhrgebiet, Rheinland, Sauerland und Bergisches Land sind ebenso einzigartige Wandergebiete<br />
wie Hunsrück, Westerwald, Pfalz und Saarland!<br />
Um gleich mal mit den gängigsten Vorurteilen, die Nicht-<br />
Einheimische dem Westen gegenüber hegen, aufzuräumen:<br />
Nordrhein-Westfalen besteht nicht nur aus dem<br />
Ruhrgebiet. Nordrhein-Westfalen wurde nach dem Krieg aus drei<br />
verschiedenen Ländern zusammengesetzt (Westfalen, Nordrhein,<br />
Lippe) und vereint auch heute noch zumindest zwei völlig unterschiedliche<br />
Bevölkerungsgruppen: Rheinländer und Westfalen.<br />
Damit ist im Übrigen auch schnell erklärt, warum<br />
nur die Rheinländer und kein Westfale zu Karneval<br />
eine Pappnase tragen, der Westfale dafür<br />
lieber Schützenfeste feiert oder warum man<br />
in Köln, Düsseldorf oder Bonn ein Bier<br />
schnell zapft (und trinkt), während es in<br />
Westfalen sieben Minuten braucht, um<br />
serviert zu werden. Wer als Auswärtiger<br />
nach Nordrhein-Westfalen kommt, sollte<br />
sich also unbedingt vorher überlegen, ob<br />
er sich in Westfalen fröhlich plaudernd<br />
zu anderen an den Tisch setzt oder im<br />
Rheinland gleich die Freundschaft für‘s<br />
Leben finden will, weil er von einem<br />
Einheimischen angesprochen wurde.<br />
Aber zurück zum Ruhrgebiet: Es<br />
beginnt erst nördlich von Düsseldorf<br />
beziehungsweise westlich des Sauerlands, im Norden folgt noch<br />
das Münsterland, im Westen die niederrheinische Tiefebene, im<br />
Süden das Rheinland, das bis hinunter nach Bonn und Rheinland-<br />
Pfalz reicht. Wer also glaubt, die Natur in Nordrhein-Westfalen<br />
in einen Topf werfen zu können, weiß genau so wenig, wovon er<br />
redet, wie wahrscheinlich über die braulichen Unterschiede zwischen<br />
Kölsch, Alt und Pils. Darüber hinaus: Im Ruhrgebiet regiert<br />
schon lange nicht mehr Kohle und Stahl, Industrie und Beton –<br />
auf renaturierten Halden und entlang der idyllischen Ruhr lässt<br />
es sich hervorragend wandern und die Natur genießen.<br />
Im Sauerland, mit seinen vielen Waldgebieten und Stauseen<br />
gibt es neben Rothaarsteig & Co. auch noch die überaus sehendswerte<br />
wahrscheinlich längste Galerie der Welt: Zehn Mal moderne<br />
Freiluft-Kunst in Wald und Wildniss, perfekt für<br />
eine erstklassige Wanderung mit Esprit.<br />
Im Bergischen Land warten neben typisch<br />
Bergischen Geschichten, der Begischen Kaffeetafel<br />
auch noch typisch Bergische Aussichten<br />
auf Sie. Am Niederrhein kann<br />
man Flamingos beobachten, im Münsterland<br />
Marmor suchen und am Mittelrhein<br />
– zum Beispiel am Rheingoldbogen entlang<br />
der als Weltkulturerbe geführten Rheinschleife<br />
– da geht‘s zum Wein …<br />
Der Nationalpark Eifel liegt ebenfalls<br />
zum Teil noch in Nordrhein-Westfalen<br />
und ist von Köln aus in einer guten<br />
Stunde zu erreichen. Ein Tanz auf den<br />
dortigen Vulkanen, oder besser: eine<br />
Wanderung rund um die Maare, ist und bleibt ein Muss für jeden<br />
Naturliebhaber.<br />
Westerwald, Hunsrück, Pfalz und das Saarland gehören zwar<br />
nicht mehr zu Nordrhein-Westfalen, komplettieren aus redaktionellen<br />
Gründen hier aber trotzdem unser Tourenangebot durch<br />
den „Wilden“ Westen der Republik.<br />
© ayax/istockphoto.com<br />
22<br />
Spezial | 2015
Ahrtal<br />
Steile Berge<br />
entlang der Ahr<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 11,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht durchgehend<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
bis anspruchsvoll<br />
Steigung/Gefälle: gut 400 Meter<br />
rauf/ca. 450 Meter runter<br />
Höchster Punkt: ca. 427 Meter<br />
Beste Wanderzeit: März bis November<br />
(schnee- und eisfrei!)<br />
Start/Ziel: Bahnhof 53505 Altenahr/<br />
Bahnhof 53506 Rech<br />
Wegequalität: alpine Pfade, Kiesweg,<br />
zum Schluss breiter Waldweg<br />
Von Altenahr nach Rech<br />
Wild und sanft<br />
Die heimliche Königsetappe entlang der Ahr verbindet<br />
alpine Steige, spektakuläre Aussichten und Abenteuerliches<br />
wie das Teufelsloch mit verträumter Fluss- Romantik<br />
an der naturbelassenen Ahrschleife bei Altenahr.<br />
Auf das Bahnhofsgebäude schauend<br />
dem schmalen Weg zwischen<br />
Ahr und den Gleisen nach links<br />
folgen. Eine Unterführung unterquert<br />
die Bahntrasse. Dahinter<br />
schlängelt sich der Pfad in Kehren<br />
hinauf bis zu einem Querweg, dem<br />
Eifelvereinsweg Nr. 7. Nach rechts<br />
erklimmt dieser die Aussichtspunkte<br />
Schwarzes Kreuz 1 und<br />
Teufelsloch 2 . Hinter dem zweiminütigen<br />
Links-Abstecher zum<br />
Teufelsloch setzt sich der Weg<br />
zwischen Fels und über Steintreppen<br />
an Hang und Grat entlang<br />
fort. Einige Zeit, nachdem er auf<br />
die andere Hangseite gewechselt<br />
hat, trifft er auf einen Abzweig, an<br />
dem der Ahr-Venn-Weg des Eifelvereins<br />
(Markierung: liegendes V)<br />
links im Zickzack zur Ahr abfällt.<br />
Etwas flussaufwärts liegt die<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr 3 . Auf der entgegengesetzten<br />
Seite des Bolzplatzes<br />
leitet ein Wiesenweg zur Brücke<br />
über die Ahr. Am anderen Ufer<br />
folgt der Ahrtalweg (schwarzes<br />
A) nach rechts der Flussschleife<br />
durch das Naturschutzgebiet im<br />
Langfigtal 4 . Über eine Brücke<br />
wechselt er ans andere Ufer,<br />
passiert aufgelassene Weingärten,<br />
einige Brücken und ein Viadukt<br />
unterhalb der Ruine Burg Are.<br />
Gegenüber eines steilen Weinhangs<br />
steigen Eifelvereinsweg 6<br />
und AV1 rechts in Kehren zum<br />
Krähhardt-Plateau 5 auf. Oben<br />
streift der Weg durch Wiesen mit<br />
Einzelbäumen. Ein Stein am Boden<br />
markiert den Rechtsabzweig<br />
zum Schrock. An den weiteren<br />
Abzweigen und Gabelungen<br />
unterhalb der Teufelsley 6<br />
immer rechts halten, bis der Weg<br />
auf einen breiteren Fahrweg trifft.<br />
Ein kurzes links Stück hinauf,<br />
zweigt links ein Weg im spitzen<br />
Winkel ab und steigt weiter an.<br />
Zur Schutzhütte am Schrock 7<br />
führt ein kurzer Abstecher nach<br />
links. Ein kleines Stückchen<br />
höher, dann gabelt sich der<br />
Weg, und links geht es nun über<br />
breitere Forstwege auf AV1 und<br />
Eifelvereinsweg 2 leicht bergab<br />
durch den Wald Richtung Rech.<br />
Der Weg trifft auf einen von<br />
unten kommenden Weg, läuft mit<br />
diesem ein kurzes Stück bergan,<br />
biegt dann rechts hinauf, passiert<br />
den Bildstock „Flucht nach Ägypten“,<br />
knickt links bergab, folgt<br />
dem Hangverlauf in eine Talspitze,<br />
wo ein Querweg nach links auf<br />
Rech zuläuft. An zwei Gabelungen<br />
bleibt unser Weg links, schwenkt<br />
auf die andere Talseite, passiert<br />
ein steinernes Kreuz und erreicht<br />
den Ortsrand von Rech 8 . Die<br />
Bärenbachstraße wird später<br />
zur Brückenstraße. Sie fällt an<br />
Weingütern, Straußwirtschaften<br />
und der Kirche St. Lucia vorbei<br />
zur St.-Nepomuk-Brücke hinab.<br />
Auf der anderen Seite der B 267<br />
bringt uns das Sträßchen Am<br />
Herrenberg zu den Stufen, die vor<br />
dem gleichnamigen Biergarten<br />
zu den Gleisen der Bahnstation<br />
hinunterführen.<br />
Verborgen im Ahrtal<br />
Das geheimste Bauwerk in der<br />
Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland öffnet seine Tore –<br />
atombombensichere Tore! In zwei<br />
Eisenbahntunneln einer unvollendeten<br />
Bahn durch das Ahrgebirge<br />
steckte der ehemalige Regierungsbunker.<br />
Der 17,3 km lange „Ausweichsitz<br />
der Verfassungsorgane der<br />
BRD in Krise und Krieg“ sollte den<br />
Staatsoberhäuptern im Ernstfall des<br />
Kalten Krieges die Haut retten. Eine<br />
Dokumentation und viele Originalgegenstände<br />
wie die Kommandozentrale<br />
und das Bett des Bundespräsidenten<br />
beleben die auf 203<br />
Meter zurückgebaute Bunkeranlage.<br />
www.dokumentationsstaetteregierungsbunker.eu<br />
Spezial | 2015<br />
23
Der Westen<br />
Ahrtal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Mit Direktverbindung aus Bonn oder vom Bahnhof Remagen<br />
fährt die Ahrtalbahn RB 30 stündlich nach Altenahr, www.bahn.de, www.vrs.info,<br />
www.vrminfo.de. Zwischen Ahrweiler und Ahrbrück hält der Zug an den Bahnhöfen<br />
Walporzheim, Dernau, Rech, Mayschoss, Altenahr und Kreuzberg. Are-Taxi,<br />
Tel:. 02641/2333, Taxi Seul Altenahr, Tel.: 02643/6666<br />
Mit dem Pkw: A 61 Koblenz-Bergheim; aus Norden bis AK Meckenheim, B 257<br />
Richtung Altenahr, dann B 267 bis Altenahr; aus Süden bis AS 31 Dreieck Sinzig,<br />
A 571/B 266/B 267 über Bad Neuenahr-Ahrweiler nach Altenahr<br />
Orientieren: Wanderkarte des Eifelvereins Nr. 9: Das Ahrtal, 1:25.000, Ausgabe<br />
2013, ISBN 3-921805-87-9, 9 Euro, www.eifelverein.de, Wanderparadies Ahrsteig,<br />
Set aus Wanderführer und Wanderkarte, 1:25.000, ISBN 978-3-934342-64-4,<br />
18,95 Euro, www.ideemediashop.de<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Weinberge hoch über Dernau<br />
1<br />
Schwarzes Kreuz: Als<br />
Unglückskreuz 1865<br />
errichtet, bildet das „Schwarze<br />
Kreuz“ einen Gegenpol zum<br />
„Weißen Kreuz“ gegenüber, auf<br />
der anderen Seite des Ahrtals.<br />
Der Felssporn schwebt über<br />
Altenahr und setzt die Ruine<br />
Burg Are mit dem anschließenden<br />
Felsriegel Engelsley<br />
gekonnt in Szene.<br />
2<br />
Teufelsloch: Viele Legenden<br />
kursieren über diesen<br />
gut mannshohen Durchbruch<br />
Luzifers im harten Fels der<br />
Ahreifel. Er bietet doppelseitige<br />
Ausblick: Im Nordosten streckt<br />
sich das Langfigtal unterhalb<br />
von Burg Are und Engelsley vor<br />
den Augen aus. Dreht man sich<br />
um, rücken im Südwesten die<br />
Häuser Altenburgs hinter der<br />
Felshöhle ins Sichtfeld.<br />
3<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr: Traumhaft<br />
bettet die Herberge ihre<br />
Gäste ins abgelegene Langfigtal.<br />
Tagsüber waten sie durch die<br />
seichte Ahr, baden und picknicken<br />
am Idyll eines Flusses,<br />
der wie vor Jahrhunderten noch<br />
kurven darf.<br />
4<br />
Langfigtal: Seit 1983 bewahrt<br />
das Naturschutzgebiet<br />
„Ahrschleife bei Altenahr“<br />
das schöne Landschaftsbild im<br />
Langfigtal. Die Ahr beugt sich<br />
stärkerer Naturgewalt: Für<br />
den harten Brocken Engelsley<br />
muss sie etwa drei Kilometer<br />
Umweg fließen. Dafür darf sie<br />
frei schwingen – ganz ohne<br />
Uferkorsett. Fast senkrechte<br />
Felswände schirmen die<br />
weitläufigen Wiesenauen so gut<br />
ab, dass der Mensch hier nur<br />
maßvoll gewirtschaftet hat.<br />
5<br />
Krähhardt-Plateau:<br />
Malerisch schlängelt<br />
sich der Weg auf der Hochebene<br />
Krähhardt durch magere<br />
Wiesen mit Einzelbäumen – ein<br />
sehr seltenes Bild heutzutage.<br />
Im Frühjahr knüpft die große<br />
Sternmiere weiße Teppiche auf<br />
der Hochfläche.<br />
6<br />
Teufelsley: Wo der Umlaufberg<br />
wieder ans Ahrgebirge<br />
„andockt“, ragt der Felssporn<br />
Teufelsley auf, gekrönt<br />
von einem aus zwei Baumstämmen<br />
grob gezimmerten<br />
Gipfelkreuz. Eine Kraxelei nur<br />
für absolut Schwindelfreie!<br />
7<br />
Schrock: Genialer Blick<br />
aus 405 Metern Höhe<br />
über den Rand der Ahrtal-<br />
Kerbe hinaus zu den Kuppen<br />
des Sieben gebirges am Rhein,<br />
südlich von Bonn. Beim<br />
richtigen Sonnenstand leuchtet<br />
der Petersberg hell auf!<br />
8<br />
Rech: Am Fuße des<br />
Steinerbergs trifft die<br />
Wanderung im 550-Seelen-<br />
Winzer örtchen Rech den<br />
Ahrwein! Etwa zwanzig<br />
Weinbaubetriebe bewirtschaften<br />
dort noch rund 35 Hektar mit<br />
überwiegend roten Rebsorten.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Tipps für das Ahrtal<br />
Am Wegesrand:<br />
Hotel Restaurant Café Lang,<br />
Altenburger Str. 1, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/93730, www.hotellang.de<br />
Landgut-Hotel zur Post,<br />
Brückenstr. 2, 53505 Altenahr, Tel.:<br />
02643/9310, www.hotelzur-post.de<br />
Hotel Zum Schwarzen Kreuz,<br />
Brückenstr. 5–7, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/1534,<br />
www.zumschwarzenkreuz.de<br />
Naturschutz-Jugendherberge<br />
Altenahr, Langfigtal 8, 53505<br />
Altenahr, Tel.: 02643/1880,<br />
www.jugendherberge.de<br />
Jeden Tag was anderes:<br />
Von März bis Oktober findet an<br />
jedem Wochentag mindestens ein<br />
geführtes Programm statt: Rotweinwanderung,<br />
Stadtrundgang,<br />
Dokumentationsstätte Regierungsbunker,<br />
Weinprobe. Teilnahme ohne<br />
Voranmeldung, 5 bis 10 Euro/<br />
Person, www.ahrtal.de (Tagestipps).<br />
Wein probieren:<br />
Nach Orten sortierte Listen mit allen<br />
Weinfesten, Winzern, Genossenschaften<br />
und Straußwirtschaften<br />
im Ahrtal stehen auf www.ahrtal.de<br />
unter „Ahrwein“ bereit. Noch mehr<br />
Infos über die Weinorte, Weinlagen,<br />
Rebsorten und Weinevents auf<br />
www.ahrwein.de<br />
Ausgegraben:<br />
Die Römervilla am Silberberg in<br />
Altenahr war das große Herrenhaus<br />
eines antiken Gutshofs. Bei Straßen-<br />
arbeiten entdeckte man 1980 das im<br />
5. Jh. n. Chr. bei einem Hangrutsch<br />
verschüttete Gebäude: Museum<br />
Römervilla, Am Silberberg 1,<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />
www.museum-roemervilla.de<br />
Informieren:<br />
Tourist-Information Altenahr,<br />
Altenburger Str. 1a, 53505 Altenahr,<br />
Tel.: 02643/8448 Ahrtal-Tourismus,<br />
Hauptstr. 80, 53474 Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler, Tel.: 02641/91710,<br />
www.ahrsteig.de<br />
24<br />
Spezial | 2015
Rheingoldbogen<br />
Steckbrief<br />
Rheingoldbogen<br />
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Von Bingen bis Koblenz<br />
durchfließt der Rhein das<br />
UNESCO-Weltkulturerbe Oberes<br />
Mittelrheintal. Etwa 20 Kilometer<br />
südlich der Moselmündung<br />
schlägt er bei Boppard kunstvoll<br />
seinen größten Bogen. Oberhalb<br />
dieses Muster-Mäanders führt der<br />
Rheingold bogen durch Wald und<br />
Wein, verbindet Steilhänge und<br />
Hochplateau.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 12,6 Kilometer<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: je 292 Meter<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Höchster Punkt: etwa 260 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start und Ziel: Friedhof in<br />
56321 Brey (Ackerweg)<br />
Wegequalität: Premiumweg Extratour<br />
Rheingoldbogen, zertifiziert<br />
vom Deutschen Wanderinstitut<br />
(53 Punkte)<br />
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Traumpfad durchs Weltkulturerbe<br />
Am Rhein zum Wein<br />
Farbe ist wichtig<br />
Der Rheingoldbogen überzeugt mit grandiosen Blicken auf die<br />
Bopparder Rheinschleife und zur Marksburg. Es geht durch<br />
lichten Eichenmischwald, zwischen den Reben am Bopparder<br />
Hamm entlang und über das Hochplateau mit Kirschbäumen.<br />
Am Parkplatz des Friedhofs<br />
in Brey (S/Z) ist der offizielle<br />
Startpunkt des Rundwanderwegs.<br />
Entgegen dem Uhrzeigersinn<br />
geht es zunächst auf der Straße<br />
Ackerweg zurück durch Brey,<br />
vorbei an der Kirche und dahinter<br />
links die schmale Straße steil<br />
bergauf. Wo das Sträßchen oben<br />
nach links wegknickt, taucht der<br />
Rheingoldbogen halbrechts in den<br />
Wald ein. Rechts befindet sich<br />
eine überdachte Wanderhütte mit<br />
freigeschnittener Aussicht. Nach<br />
gut einem Kilometer erreicht der<br />
Weg die Schächte einer römischen<br />
Wasserleitung (1). Dort knickt der<br />
Reingoldbogen scharf rechts den<br />
Hang hinunter und quert vor dem<br />
Sportplatz das Breyertal. Hinter<br />
den Anlagen geht es kurz nach<br />
rechts, dann links einen schmalen<br />
Pfad den Hang steil hinauf. Ab<br />
dem Abzweig eines Hohlwegs<br />
verläuft der Rheingoldbogen parallel<br />
zum Rhein-Burgen-Weg (von<br />
der römischen Wasserleitung bis<br />
hierher verlief ein Abstecher des<br />
Rhein-Burgen-Wegs auf gleicher<br />
Route). Am Königsberg (2) stehen<br />
eine Wanderliege und eine Schutzhütte.<br />
Kurz darauf knickt der<br />
Rheingoldbogen nach links auf<br />
einen befestigten Weg. Zur Linken<br />
liegt das Breyer Hämmchen (3).<br />
Am nächsten Abzweig nimmt der<br />
Traumpfad die Variante nach<br />
rechts über einen parallel verlaufenden<br />
Waldweg. Zurück auf dem<br />
Schotterweg geht es rechts weiter.<br />
An der großen Gabelung im Wald<br />
führt der schmalere linke Weg<br />
zu einem kleinen Gedenkkreuz<br />
(4), später erläutern Tafeln des<br />
Kulturwegs die Grabhügel im<br />
Breyer Wald (5). An der T-Kreuzung<br />
mit einem breiten Forstweg<br />
verlässt der Rheingoldbogen den<br />
Rhein-Burgen-Weg nach links (Der<br />
Rhein-Burgen-Weg erreicht nach<br />
gut drei Kilometern den Abzweig<br />
zum Mittelrhein-Klettersteig Boppard<br />
an der Engelseiche). Hinter<br />
dem Parkplatz des ehemaligen<br />
Klosterguts zweigt er rechts ab<br />
und führt direkt auf den Hof des<br />
Klosters Jakobsberg (6). Auf dem<br />
rechten Asphaltweg, der leicht<br />
bergab zwischen Parkhaus und<br />
gelbem Haus verläuft, setzt sich<br />
die Route fort. Sie taucht erneut<br />
in den Wald, kurvt abwärts<br />
vorbei an imposanten Schiefer-<br />
Aufschlüssen zu einer Aussicht<br />
mit Bank, wo es scharf links<br />
weiter hinuntergeht. Imposante<br />
Blicke eröffnen sich vom steilen<br />
Bopparder Hamm (7). Am Weinbergsweg<br />
geht es nach links. Wie<br />
auf einem Balkon wandert man<br />
– begleitet vom Dauer panorama<br />
– etwa auf gleicher Höhe an der<br />
Steillage entlang und an einem<br />
Picknickplatz (8) vorbei. Nach<br />
einem kurzen Anstieg zweigt kurz<br />
hinter einer zweiten Wanderliege<br />
Zwei Zubringerwege führen von<br />
Ober- und Niederspay auf den<br />
Rheingoldbogen. Wer mit der Bahn<br />
anreist oder in Spay nächtigt, muss<br />
also nicht erst mit dem Bus nach<br />
Brey fahren und zum Friedhof<br />
hinauflaufen. Diese Wege sind mit<br />
dem gleichen Symbol markiert,<br />
nur in umgekehrter Farbgebung,<br />
wie ein Negativ. Am Hauptweg<br />
liegt das weiße Traumpfad-Symbol<br />
auf einem orangefarbenen Spiegel,<br />
die Zuwege sind durch ein orangefarbenes<br />
Symbol vor weißem<br />
Hintergrund gekennzeichnet. Dies<br />
sollte man unterwegs wissen,<br />
um nicht ungewollt mit einem<br />
Zubringer den Weg zu verlassen<br />
und Höhe zu verlieren.<br />
Spezial | 2015<br />
25
Der Westen<br />
Rheingoldbogen<br />
<br />
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Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit der Bahn bis Bahnhof Koblenz, Rhens, Spay oder Boppard.<br />
Die Buslinie 650 verkehrt zwischen den Städten, am Wochenende im<br />
Stundentakt, in der Woche häufiger. Brey liegt zwischen Rhens und Spay.<br />
Von Spay führen zwei Zubringerwege auf den Rheingoldbogen. Auskünfte<br />
zu Fahrplänen: Info-Hotline 01805/986986, www.vrminfo.de.<br />
Mit dem Pkw über die B 9 durch das Rheintal bis Brey. In der Ortsmitte<br />
der Rheingoldstraße hinauf folgen, am Ackerweg links abbiegen und bis<br />
zum Parkplatz beim Friedhof am Ortsrand fahren.<br />
Orientieren: U. Poller, W. Todt: Traumpfade. Die 19 besten Rund-Wanderwege<br />
an Rhein, Mosel und in der Eifel, mit GPS-Daten; 2009, ISBN 978-3-<br />
934342-56-9, 10,95 Euro, 16,95 Euro mit Karte, www.ideemediashop.de.<br />
Die 19 Traumpfade, Broschüre des Projektbüros Traumpfade von der<br />
Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET), 2009, 3,50 Euro.<br />
Interaktiver Routenplaner: www.outdooractive.com/live/<br />
Alpregio- Tourenplaner/Traumpfade-Rhein-Mosel-Eifel-Land<br />
ein Rheingoldbogen-Zubringerweg<br />
rechts hinunter ab. Hier geht es<br />
geradeaus zum Rheinplateau,<br />
dort links abbiegen und der<br />
Rechtskurve durch die freie<br />
Feldlandschaft folgen. An der<br />
nächsten Einmündung verläuft<br />
die Route nach rechts, folgt einem<br />
Bogen – die Marksburg scheint<br />
zum Greifen nah – und knickt<br />
an der nächsten Kreuzung nach<br />
links. Kurz vor Siebenborn biegt<br />
der Weg rechts ab, hält sich an<br />
der nächsten Gabel links, passiert<br />
an der Hangkante eine weitere<br />
Wanderhütte im Wald und führt<br />
hinunter zur Muttergotteskapelle<br />
(9). Etwas unterhalb zweigt mit<br />
dem Kreuzweg der zweite Zubringer<br />
nach Spay ab. Der Traumpfad<br />
führt geradeaus hangparallel leicht<br />
abwärts, kreuzt eine Straße und<br />
folgt einem Wiesenpfad durch das<br />
Tillbachtal. Hinter einer Rechtskurve<br />
trifft er auf den Weg, der links<br />
zurück zum Friedhof (S/Z) leitet.<br />
Tourhöhepunkte am Rheingoldbogen<br />
Kulturgut und Jausenplätze<br />
1<br />
Römische Wasserleitung:<br />
Der Qanat nach persischem<br />
System wurde in 4,50 Metern Tiefe<br />
durch Schieferstein gebrochen<br />
und führt heute noch Wasser. Am<br />
Tag des offenen Denkmals Anfang<br />
Oktober werden die Schächte und<br />
Stollen für Besucher geöffnet.<br />
2<br />
Wanderliege am Königsberg:<br />
Das erste Picknick schmeckt<br />
am besten auf der bequemen<br />
Liegebank bei traumhafter<br />
Aussicht auf die Marksburg.<br />
3<br />
Breyer Hämmchen: Um die<br />
Kulturlandschaft zu erhalten,<br />
baut die Breyer Weinbruderschaft<br />
hier seit 2006 wieder Riesling an.<br />
4<br />
Pilger-Gedenkkreuz:<br />
Erinnerung an einen Pilger<br />
aus Koblenz, der auf seinem Gang<br />
zum Kloster Bornhofen durch den<br />
Breyer Wald abkürzte und<br />
dort verstarb.<br />
5<br />
Grabhügelgruppe: Im Breyer<br />
Wald verteilen sich mehrere<br />
Dutzend Hügelgräber der Hunsrück-Eifel-Kultur<br />
aus der älteren<br />
Eisenzeit. Zwischen 2.300 und<br />
2.600 Jahre alt schätzen Archäologen<br />
die bis 2,50 Meter hohen<br />
Grabstätten von etwa 20 Metern<br />
Durchmesser.<br />
6<br />
Kloster Jakobsberg: Das<br />
ehemalige Klostergut ist Teil<br />
des UNESCO-Welterbes. Heute gehört<br />
das Gelände Dr. Hans Riegel,<br />
frohen Kindern und ebensolchen<br />
Erwachsenen als Gummibärchenproduzent<br />
bekannt. Er<br />
baute die Klosterruinen zum Hotel<br />
um und betreibt einen Golfplatz<br />
auf dem Hochplateau.<br />
7<br />
Bopparder Hamm: „Hamus“<br />
ist lateinisch und bedeutet<br />
Haken, und den schlägt der Rhein<br />
hier: An seinem fast vollständig<br />
gezogenen Kreisbogen beschert er<br />
der größten zusammenhängenden<br />
Rebfläche des Weinbaugebiets<br />
Mittelrhein eine steile und fruchtbare<br />
Südlage!<br />
8<br />
Picknickplatz: Die vier Bänke<br />
um den großen Holztisch<br />
sind absichtlich höher konstruiert:<br />
Beine baumeln lassen tut gut<br />
nach acht Kilometern.<br />
9<br />
Muttergotteskapelle: Ein<br />
Kreuzweg führt hinauf zu<br />
der Natursteinkapelle, die von<br />
den Spayern liebevoll gepflegt<br />
wird. Das schattige Plätzchen lädt<br />
besonders an heißen Tagen zum<br />
Verweilen ein.<br />
Etappenprofil 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einkehren und<br />
Wein probieren<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Jakobsberger Hof, 56154 Boppard,<br />
Tel.: 06742/8080, Hotel****Superior<br />
mit integrierter Golfanlage, www.<br />
jakobsberg1.de. Flair Hotel Alter<br />
Posthof, Mainzer Str. 47, 56322 Spay,<br />
Tel.: 02628/8708, www.alterposthof.de,<br />
wandererfreundliche Gastgeber mit<br />
regionaler und saisonaler Küche,<br />
Wein vom Bopparder Hamm, Wild<br />
aus eigenem Revier, Biergarten.<br />
Rheinhotel zum Anker, Rheinufer<br />
25, Tel.: 02628/8725, www.hotelzum-anker.de,<br />
gutbürgerliche Küche.<br />
Ferienwohnungen Weingart,<br />
Rheinufer 23/24, 56322 Spay, Tel.:<br />
02628/988610, www.weingart-ferien.<br />
de, 3 Ferienwohnungen in einem<br />
liebevoll restaurierten Fachwerkhaus.<br />
Ferienwohnung Jedersberger,<br />
Mainzer Str. 71a, 56322 Spay,<br />
Tel.: 02628/3133,, 3 Zimmer mit<br />
Küche und Bad im Erdgeschoss eines<br />
Fachwerkhauses. Hotel Restaurant<br />
Roter Ochse, Hochstraße 27,<br />
56321 Rhens, Tel.: 02628/2221,<br />
www.roter-ochse.net, Wild aus<br />
Rhenser Wäldern. Restaurant Zum<br />
Schiffchen, Am Rhein 4,<br />
56321 Rhens, Tel.: 02628/2216,<br />
www.zum-schiffchen.de<br />
Ausgezeichneten Wein probieren:<br />
Weingut Weingart (vier Trauben<br />
Gault Millau): Mainzer Str. 32,<br />
56322 Spay, Tel.: 02628/8735, www.<br />
weingut-weingart.de, Weinprobe und<br />
Verkauf: Mo–Sa 9 bis 19 Uhr, So 14 bis<br />
19 Uhr. Weingut Matthias Müller<br />
(vier Trauben Gault Millau):<br />
Mainzer Str. 45, 56322 Spay, Tel.:<br />
02628/8741, www.weingut-matthiasmueller.de.<br />
Verkauf: Mo–Sa 8 bis 20<br />
Uhr, So 10 bis 20 Uhr, zur Weinprobe<br />
am besten anmelden. Weingut Volk:<br />
Koblenzer Str. 6, 56322 Spay, Tel.:<br />
02628/8290, www.weingutvolk.de<br />
Nicht verpassen: 25. April 2010:<br />
Beim Weinfrühling schenken die<br />
Winzer direkt im Wingert aus.<br />
14. August 2010: Bengalische<br />
Feuer und acht Feuerwerke tauchen<br />
den nächtlichen Himmel zwischen<br />
Koblenz und Spay in ein Lichtermeer<br />
beim berühmten „Rhein in Flammen“.<br />
Informieren: Projektbüro<br />
Traumpfade, Rhein-Mosel-Eifel -<br />
Touristik (REMET), Bahnhofstr. 9,<br />
56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />
www.traumpfade.de Verkehrsamt<br />
Rhens, Am Viehtor 2, 56321 Rhens,<br />
Tel. 02628/960556, www.rhens.de<br />
Tourist Information Boppard,<br />
Marktplatz (Altes Rathaus), Tel.<br />
06742/3888, tourist@boppard.de,<br />
www.boppard.de<br />
26<br />
Spezial | 2015
Vorderpfalz<br />
Steckbrief<br />
Rehbachaue:<br />
<br />
Das Landschaftsschutzgebiet Rehbachaue<br />
liegt in der Region Oberrheingraben<br />
in der Vorder pfalz in<br />
Rheinland-Pfalz. Das Gebiet gehört<br />
zu Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis).<br />
Die Landschaft ist von typischen<br />
Auenwäldern geprägt, die bezeichnend<br />
für Regionen mit Altrheinarmen<br />
sind. In Auen wäldern findet<br />
man meist eine ganz besondere<br />
Artenzusammensetzung. Diese<br />
Vielfalt in der Rehbachaue war<br />
vor einigen Jahren noch hart<br />
umkämpft, da eine geplante<br />
Bundesstraße, die Mannheim und<br />
Speyer direkt verbinden sollte, das<br />
Gebiet zu zerschneiden drohte.<br />
Typ: Kräuterwanderung<br />
Dauer: etwa zwei Stunden<br />
Steigung/Gefälle: eben<br />
Start: Parkplatz Gasthaus<br />
„Waldmühle“, Neuhofen<br />
Beste Wanderzeit: April bis Oktober<br />
Kräuterwanderung<br />
Unterwegs im Märchenwald<br />
Auf der Kräutertour bewegten wir uns auf extensiv genutzten Feuchtwiesen und in einem Auenwald,<br />
der durch seine geschützte Schönheit und Artenvielfalt zur Erholung einlädt.<br />
Wir starten am Gasthof „Waldmühle“<br />
bei Neuhofen, wo eine<br />
große Wegekarte gute Übersicht<br />
über das Landschaftsschutzgebiet<br />
Rehbachaue bietet. Auf breiten,<br />
gut befestigten Wegen überqueren<br />
wir den Rehbach und gehen<br />
Handgemachtes Verwöhnprogramm<br />
zunächst links ein Stück den Fluss<br />
entlang. Rechts liegen Feuchtwiesen,<br />
dahinter sieht man die<br />
Skyline von Ludwigshafen. Über<br />
eine Brücke biegen wir links ab,<br />
überqueren erneut den Rehbach<br />
und tauchen in den Auenwald ein.<br />
Die saisonalen Angebote des Lindner<br />
Hotel & Spa Binshof bei Speyer<br />
greifen regionale Köstlichkeiten<br />
für alle Sinne auf. Im Frühjahr<br />
verlocken z. B. die „Pfälzer Frühlingsblüten“<br />
Körper und Gaumen<br />
zu höchsten Genüssen. Die<br />
Kosmetika werden dabei vor Ort<br />
aus regionalen Blüten von Hand<br />
hergestellt. Im Sommer sind Früchte<br />
wie z. B. Feigen das Hauptthema<br />
in Wellness und Küche. Aktuelle<br />
Angebote unter www.lindner.de<br />
Auf schmalen Pfaden genießen<br />
wir den Wald, um dann erneut<br />
links abzubiegen. Durch den lichten<br />
Wald, vorbei an einer großen,<br />
umgestürzten Pappel, kommen<br />
wir zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Achtung: Bei einer Wanderung im<br />
Landschaftsschutzgebiet muss dessen<br />
Bedeutung für den Erhalt der<br />
Vielfalt und der Eigenart beachtet<br />
werden! Im Klartext heißt das,<br />
dass hier alle Handlungen verboten<br />
sind, die den Charakter der<br />
Landschaft verändern. Die Regelungen<br />
sind weniger streng als z. B.<br />
im Naturschutzgebiet. Pflanzen<br />
(natürlich nicht die geschützten),<br />
Beeren und Pilze dürfen gepflückt<br />
werden, jedoch der Natur zuliebe<br />
in Maßen. In Deutschland gibt es<br />
etwa 7.229 Landschaftsschutzgebiete<br />
mit einer Gesamtfläche von<br />
10,8 Millionen Hektar.<br />
Die Rheinfähre<br />
Altrip<br />
Ein paar Kilometer von der<br />
Wanderstrecke entfernt bietet<br />
der Rhein ein ganz besonderes<br />
Erlebnis. Dort, wo der Rhein die<br />
Grenze zu Baden-Württemberg bildet,<br />
sieht man auf einer Fahrt mit<br />
der Rheinfähre von Altrip nach<br />
Mannheim auf der einen Seite<br />
die Skyline riesiger Kraftwerke,<br />
während die andere Rheinseite<br />
mit einem Naturschutzgebiet besonders<br />
naturbelassene Anblicke<br />
bietet – ein reizvoller Kontrast.<br />
Infos bei der Rheinfähre Altrip<br />
GmbH, Tel.: 06236/39990,<br />
www.rheinfaehre-altrip.com<br />
Spezial | 2015<br />
27
Der Westen<br />
Vorderpfalz<br />
© istockphoto.com/fotoVoyager<br />
Immer wieder schön:<br />
Gänseblümchen am Wegesrand<br />
Anreisen<br />
Anreisen:<br />
Von Neustadt kommend zunächst der A 65 in Richtung Ludwigshafen Süd bis<br />
zum Rheingönheimer Kreuz folgen, ab hier die B 9 Richtung Speyer.<br />
Aus Richtung Frankenthal der B 9 in Richtung Ludwigshafen Süd bis zum<br />
Rheingönheimer Kreuz folgen, dann B 9 Richtung Speyer.<br />
Von Speyer kommend die B 9 in Richtung Ludwigshafen nehmen.<br />
Für alle Richtungen: Die B 9 über Ausfahrt Neuhofen verlassen, nach<br />
etwa 1,5 Kilometern biegt die Hauptstraße nach rechts ab (beim Geschäft<br />
Elektro Oberst). Hier fährt man geradeaus und nimmt den ersten Abzweig<br />
links in die Schafsgasse, dann dem Hinweisschild „Waldmühle“ folgen.<br />
Aus Richtung Mannheim /Ludwigshafen über die B 44 zunächst in Richtung<br />
Speyer, ab dem Ortsteil Mundenheim dann in Richtung Altrip (Deponie). Auf<br />
der Straße K 7 nach Altrip erscheint nach einer Linkskurve das „Münchner<br />
Häusel“. Ab hier dem Hinweisschild „Waldmühle“ folgen.<br />
Vielfalt in der Vorderpfalz<br />
Von Schlehe, Baldrian und Vogelmiere<br />
Gänseblümchen (Bellis perennis)<br />
zeigen ihre Blüten durchgängig<br />
von März bis November.<br />
Scharbockskraut (Ranunculus<br />
ficaria) sieht man von März bis<br />
Mai. Danach zieht sich die Pflanze<br />
komplett in den Boden zurück<br />
(Frühjahrsgeophyt).<br />
Taubnessel (Lamium) kommt<br />
bei uns in verschiedenen Größen<br />
und Farben vor.<br />
Löwenzahn (Taraxacum sect.<br />
Ruderalia) ist bis Mai zu sehen,<br />
vereinzelt bis in den Herbst.<br />
Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)<br />
blüht von April bis Juli.<br />
Brennnesseln (Urtica) sind anspruchslos<br />
und kommen nahezu<br />
weltweit vor. Bei uns sind vier<br />
verschiedene Arten vertreten.<br />
Schlüsselblumen (Primula veris)<br />
sieht man in Deutschland von<br />
April bis Juni, in Österreich und<br />
der Schweiz von Februar bis Mai.<br />
Veilchen (Viola) sind eine Gattung<br />
mit etwa 500 Arten.<br />
Schlehdorn (Prunus spinosa)<br />
blüht von März bis April lange<br />
vor dem Blattaustrieb.<br />
Knoblauchrauke (Alliaria<br />
petiolata) wird von April bis Juni<br />
wärend der Blüte als Gewürzpflanze<br />
genutzt.<br />
Mädesüß (Filipendula) blüht<br />
von Juni bis August weiß bis rosa.<br />
Wilder Schnittlauch (Allium<br />
schoenoprasum) entwickelt Mai<br />
bis August seine kugeligen Blüten.<br />
Beinwell (Symphytum) zeigt<br />
von Mai bis September unermüdlich<br />
violette Blüten.<br />
Baldrian (Valeriana) blüht<br />
zwischen Juni und August.<br />
Wiesenschaumkraut (Cardamine<br />
pratensis) bedeckt von April<br />
bis Mai häufig ganze Wiesen.<br />
Vogelmiere (Stellaria media)<br />
erhält ihre Blühfähigkeit (winzige<br />
weiße Blüten) bei mildem Wetter<br />
oft das ganze Jahr über.<br />
Buschwindröschen (Anemone<br />
nemorosa) entwickelt zwischen<br />
März und April eine Blüte pro<br />
Pflanze (Frühjahrsgeophyt, giftig).<br />
Immergrün (Vinca) blüht von<br />
März bis Mai, manchmal auch<br />
noch einmal im Herbst (giftig).<br />
Butterblume (Scharfer Hahnenfuß,<br />
Ranunculus acris) blüht von<br />
Mai bis Oktober. Vorsicht, giftig!<br />
Giersch (Aegopodium podagraria)<br />
zeigt die weißen Blütendolden<br />
von Juni bis Juli.<br />
Schöllkraut (Chelidonium<br />
majus) blüht von Mai bis Oktober<br />
gelb, ist jedoch hochgiftig!<br />
Löwenzahn<br />
© istockphoto.com/tr3gi<br />
Etappenprofil<br />
Hungrig, müde,<br />
aufgedreht?<br />
Schlafen: Lindner Hotel & Spa<br />
Binshof, Binshof 1, 67346 Speyer,<br />
Tel.: 06232/6470, www.lindner.de<br />
Hotel Salischer Hof, Burgstraße<br />
12–14, 67105 Schifferstadt, Tel.:<br />
06235/9310, www.salischer-hof.de<br />
Zelten: Campingplatz Strandbad<br />
Mannheim, Strandbadweg 1, 68199<br />
Mannheim, Tel.: 0176-55422268,<br />
www.campingplatz-mannheim.de<br />
Erholungsanlage St. Leoner See,<br />
Sankt Leoner See 1, 68789<br />
St. Leon-Rot, Tel.: 06227/59009,<br />
www.leoner-see.de Essen: Gasthaus<br />
Waldmühle, der angeblich schönste<br />
Biergarten im Kreis Ludwigshafen,<br />
Öffnungszeiten: Mo. u. Di. Ruhetag,<br />
Mi.–Sa. ab 17.00 Uhr, So. ab 12.00<br />
Uhr, Waldmühle 1, 67141 Neuhofen,<br />
Tel.: 06236/1808. Restaurant<br />
Salierhof, Binshof 1, 67347 Speyer,<br />
Tel.: 06232/647622 (nationale und internationale<br />
Küche, mit Terrasse und<br />
Wintergarten). Webers Restaurant<br />
Jägerheim, Di.–Fr. u. So. 11.30–14.00<br />
Uhr und ab 18.00 Uhr, Sa. ab 18.00<br />
Uhr, Mo. Ruhetag, Ludwigshafener<br />
Str. 100, 67141 Neuhofen, Tel.:<br />
06236/500915,<br />
www.webers-restaurant.de<br />
Gaststätte Waldpark, Waldpark 1,<br />
67141 Neuhofen, Tel.: 06236/563888<br />
(mit Terrasse und Kinderspielplatz).<br />
Unternehmen: Kletterwald<br />
Speyer, Erster Richtweg 5, 67346<br />
Speyer, Tel.: 0176/61011199 oder<br />
06235/929046, www.kletterwald.de,<br />
ab zehn Personen Voranmeldung<br />
nötig. Kletterzentrum Ludwigshafen<br />
(Indoor), Saarburger Str. 25,<br />
67071 Ludwigshafen, Tel.: 0621/<br />
511287, www.kletterzentrum.de<br />
Badesee Schlicht, 67141 Neuhofen,<br />
Abzweig zum Parkplatz von der Landstraße<br />
zwischen Neuhofen und Waldsee.<br />
Informationen: Tourist-Information<br />
Speyer, Maximilianstraße 13,<br />
67346 Speyer, Tel.: 06232/142392,<br />
touristinformation@stadt-speyer.de<br />
Tourist-Information Ludwigshafen,<br />
Berliner Platz 1, 67059<br />
Ludwigshafen, Tel.: 0621/512035,<br />
www.lukom.com<br />
28<br />
Spezial | 2015
Saarland<br />
Klaus Steins<br />
Tiefenbach-Pfad<br />
Klaus Stein kennt jeden Winkel<br />
seiner Heimatstadt Sankt Wendel.<br />
Er hat den Tiefenbach-Pfad<br />
„komponiert“. Vom Wendelinushof<br />
führt er Wanderer rund um den<br />
Bosenberg in schattige Kerbtälchen,<br />
durch einen ehemaligen<br />
Steinbruch, ins Naturschutzgebiet<br />
„Leitersweiler Buchen“, zum Bergmannsbrunnen<br />
im Tiefenbachtal<br />
und auf den Fledermauskopf.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 15,5 Kilometer<br />
Dauer: 5 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: jew. 460 Meter<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />
anspruchsvoll<br />
Höchster Punkt: 461 Meter<br />
Markierung: Tiefenbach-Pfad<br />
Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start und Ziel: Parkplatz Bosenberg<br />
am Wendelinushof<br />
Wegequalität: Premiumweg (74 P.)<br />
Rund um den Bosenberg<br />
Premiumweg & Panoramablicke<br />
Ein Weg der Wechsel: schwungvolle Pfade und dann wieder ein Stückchen auf breitem Weg<br />
zum Verschnaufen und Plaudern. Auf weite Blicke folgen tief eingeschnittene Kerbtälchen. Am<br />
Waldrand lassen „Fenster“ zwischendurch den Augen freien Lauf. Dazu beeindrucken Felswände<br />
in einem alten Steinbruch und 400-jährige Baumriesen bei den „Leitersweiler Buchen“.<br />
Vom Innenhof des Wendelinushofs<br />
(1) geht es links durch die<br />
Stallungen zur Straße, gegenüber<br />
am Parkplatz entlang zum Startportal<br />
des Tiefenbach-Pfads, dort<br />
links über Schotter am Waldrand<br />
leicht bergan, im Wald an der ersten<br />
Gabel links, dann links ab auf<br />
einen Pfad und an der nächsten<br />
Gabel wieder links zur Aussicht<br />
auf das Missionshaus (2). Bei den<br />
Bänken nimmt der Tiefenbach-<br />
Pfad rechts die Stufen, an der Gabel<br />
den linken Zweig, kreuzt einen<br />
Waldweg, läuft an der Kurklinik<br />
entlang und biegt am Ende links<br />
auf einen breiteren Weg ab. Leicht<br />
abwärts führt er aus dem Wald<br />
heraus, eröffnet weite Blicke auf<br />
Sankt Wendel (3) und darüber hinaus.<br />
Ab der Einmündung steigt der<br />
Weg rechts steil an, wendet sich<br />
bei der Bank nach links, fällt nach<br />
einem Linksknick im Wald wieder<br />
ab, passiert eine Radsperre, läuft<br />
oberhalb eines tief eingeschnittenen<br />
Bachbetts entlang, kurvt<br />
vor dem Waldrand nach rechts,<br />
kreuzt bei einem Wegweiser einen<br />
Waldweg, schwenkt hinter einem<br />
Stück parallel zum Waldrand nach<br />
rechts zum Rumbachtal (4) und<br />
quert oberhalb einer steilen Treppe<br />
eine Lichtung. Am Ende biegt<br />
er rechts ab und knickt hinter<br />
einer langgezogenen Rechtskurve<br />
links ab auf den Pfad durch den<br />
ehemaligen Steinbruch (5). Wieder<br />
ganz oben angekommen, folgt der<br />
Offizierspfad Imsbach<br />
in Tholey-Theley<br />
Napoleon belohnte Louis Lapointe für seine<br />
militärischen Erfolge mit dem Hofgut Imsbach.<br />
Im Englischen Garten nutzt das strahlend<br />
weiße Herrenhaus den Weiher als Naturspiegel.<br />
Der Offizierspfad, ebenfalls ein zertifizierter<br />
Qualitätsweg, führt auf 11,5 Kilometern um die<br />
heute als Hotel und Restaurant genutzte Anlage.<br />
Ausblicke ins Schaumberger Land und bis zur<br />
Freisener Höhe bereichern den Weg.<br />
Tiefenbach-Pfad einem Waldweg<br />
nach links, biegt am Waldrand<br />
wieder links und knickt bei einem<br />
Grenzstein (6) links ab bis zu einer<br />
Aussicht mit Picknickplatz, wo<br />
er rechts den vorigen Weg quert<br />
und durch den Heckentunnel<br />
zu den Leitersweiler Buchen (7)<br />
lenkt. Dort biegt er rechts auf den<br />
balkonartigen Panoramaweg ab,<br />
knickt beim Wegweiser hinter<br />
dem Picknickplatz rechts in den<br />
Wald ab, noch mal rechts auf<br />
einen Pfad durch Naturtunnel und<br />
am Ende rechts auf einen Feldweg.<br />
Hinter einer Rechtskurve in den<br />
Wald hinein geht es steil hinunter<br />
ins Tiefenbachtal, beim Bergmannsbrunnen<br />
(8) Stufen hinauf,<br />
oben links, auf dem nächsten Pfad<br />
links wieder steil zum Tiefenbach<br />
hinunter, am Ende kurz rechts<br />
auf einen Waldweg, dann links,<br />
zurück auf dem Waldweg noch vor<br />
der Straße rechts hinauf bis zur<br />
Straße, dort kurz links und schräg<br />
gegenüber weiter hinauf zum<br />
Spezial | 2015<br />
29
Der Westen<br />
Saarland<br />
© istockphoto.com/Meinzahn<br />
Auf dem Tiefenbach-Pfad<br />
geht es auch schon mal<br />
wild zu.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit dem Pkw: Anreise über die A1, bis zur Abfahrt 138 (Nonnweiler-Primstal)<br />
links in Richtung Theley, im Ort an der Einmündung<br />
rechts Richtung Tholey, in Tholey links über Alsweiler und Winterbach<br />
nach Sankt Wendel, der Beschilderung Missionshaus folgen, am Missionshaus<br />
noch einen Kilometer weiterfahren zum Wendelinushof.<br />
Mit Bus und Bahn: vom Bahnhof Sankt Wendel mit der CityMobil-Linie<br />
621 zum Wendelinushof, Fahrpläne und weitere Infos unter<br />
www.saarfahrplan.de<br />
Orientieren: Wanderkarte „Sankt Wendeler Land Nord und Süd (Premium-,<br />
Pilger-, Themenwege, überregionale Wanderwege)“, 1:25.000, Landesamt<br />
für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen, einzeln 3,50 Euro, im Set<br />
7 Euro, Verkaufsstellen: Tourist-Information Sankt Wendeler Land (s. u.),<br />
Buchhandlungen St. Wendel, Servicebüro im Landratsamt in St. Wendel.<br />
Fledermauskopf. An der Mündung<br />
wendet sich der Tiefenbach Pfad<br />
nach rechts, trifft auf den Wendelinuspilgerweg<br />
(von hier zum<br />
Wendelinushof ca. 300 m), läuft<br />
mit diesem links bis zum Wendelinusstein,<br />
biegt dort links, nach<br />
einer Linkskurve rechts ab, wendet<br />
sich oberhalb der Brücke nach<br />
links, biegt auf den ersten Pfad<br />
links ab und quert zwei Mal den<br />
Lautenbach, setzt sich am Ende<br />
links auf dem Waldweg fort und<br />
wendet sich an der Einmündung<br />
nach rechts. Im Wald knickt ein<br />
Pfad nach rechts ab, oben links auf<br />
den breiten Weg, dann rechts und<br />
beim Waldrand rechts bergauf,<br />
oben vom Schotterweg nach links,<br />
zum Picknickplatz mit Missionshausblick,<br />
bei der Kreuzung mit<br />
Wegweiser schräg links auf den<br />
Pfad, links den Asphaltweg kreuzen<br />
und zwischen den Feldern<br />
zurück zum Wendelinushof (1).<br />
Etappenprofil<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Die schönsten Naturfleckchen von Sankt Wendel<br />
Wendelinushof: Die Steyler<br />
1<br />
Missionare brachten den<br />
etwas verfallenen Wirtschaftshof<br />
mit gut 300 Hektar Wald, Ackerund<br />
Grünland ab 1898 wieder<br />
auf Vordermann. Heute arbeiten<br />
etwa 100 Leute in Landwirtschaft,<br />
Gärtnerei, Hofladen, Hofküche<br />
und Schlachthof des Werkstattzentrums<br />
für behinderte Menschen.<br />
Blick zum Missionshaus:<br />
2<br />
Nach dem Kauf des Wendelinushofs<br />
erbauten die Ordensbrüder<br />
das etwas tiefer gelegene<br />
Missionshaus samt Kirche und<br />
Internat. Heute besuchen 800<br />
Schüler das Arnold-Jansen-Gymnasium,<br />
65 Patres genießen im<br />
Seniorenheim ihren Ruhestand<br />
und noch etwa 40 Ordensmitglieder<br />
leben im Missionshaus.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Rundblick über Sankt<br />
3<br />
Wendel: Der Turm der<br />
spätgotischen Wendelinusbasilika<br />
ist von oben schwer zu erkennen,<br />
unten dominiert die Kirche das<br />
mittelalterliche Altstadtbild. Im<br />
Hintergrund erhebt sich mit dem<br />
569 Meter hohen Schaumberg der<br />
markanteste Buckel des Saarlands.<br />
Rumbachtal: Ein typisches<br />
4<br />
Kerbtälchen, von denen<br />
viele die Hänge des Bosenbergs<br />
durchfurchen.<br />
Steinbruch Bosenberg<br />
5<br />
Urweiler: Nach Aufgabe<br />
des Steinbruchs wurde er Mitte<br />
der 1980er Jahre verfüllt. Vorher<br />
schlugen sogenannte Steinschläger<br />
das magmatische Gestein zu<br />
Pflastersteinen, über die man<br />
sogar in Paris flanierte.<br />
Grenzsteine: Seit 1845<br />
6<br />
markieren die Hoheitssteine<br />
eine Grenze: Zuerst zwischen K. B.<br />
– Königreich Bayern – und K. P. –<br />
Königreich Preußen, mit der<br />
Saargebietsabtretung durch den<br />
Versailler Vertrag ab 1919 die<br />
vom S – Saarland – nach D –<br />
Deutschland. Heute trennen sie<br />
die Gemarkungen Urweiler und<br />
Leitersweiler.<br />
NSG Leiterweiler Buchen:<br />
7<br />
Bis zu 400 Jahre alte, verwachsene<br />
Buchen bieten Spechten,<br />
Hohltauben, Sperbern und Habichten<br />
wertvolle Brutplätze.<br />
Bergmannsbrunnen im<br />
8<br />
Tiefenbachtal: Der Brunnen<br />
ist der letzte Zeuge des einstigen<br />
Steinkohle abbaus, der von diesem<br />
Kerb tälchen weiter nach Süden zog.<br />
Saarland<br />
entdecken<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Wendelinushof,<br />
Hofküche, Hofladen und Biergarten,<br />
Werkstattzentrum für behinderte<br />
Menschen der Lebenshilfe, 66606 St.<br />
Wendel, Tel.: 06851/93987-0, www.<br />
wendelinushof.de. In der Umgebung:<br />
Café le Journal, Schlossstr. 16, 66606<br />
St. Wendel, Tel.: 06851/2578, www.<br />
cafe-le-journal.de Domhotel/Restaurant<br />
Dionysos, Carl-Cetto-Str. 4–6,<br />
66606 St. Wendel, Tel.: 06851/2737,<br />
www.domhotel-st-wendel.de<br />
Restaurant Luise im Angel’s - das<br />
Hotel am Fruchtmarkt, Am Fruchtmarkt<br />
5–9, 66606 St. Wendel, Tel.:<br />
06851/999000, www.angels-dashotel.<br />
de. Für Gourmets: Restaurant Kunz,<br />
Kirchstraße 22, 66606 St. Wendel-Bliesen,<br />
Tel.: 06854/8145, www.restaurantkunz.de<br />
Hotel Hofgut Imsbach,<br />
Hofgut Imsbach 1, 66636 Theley, Tel.:<br />
06853/5014-0, www.hofgut-imsbach.de<br />
FontanaVita, Marienstr. 17, 66636<br />
Tholey-Theley, Tel.: 06853/502130,<br />
www.fontanavita.net Landgasthof<br />
Paulus, Prälat-Faber-Straße 2–4,<br />
66620 Nonnweiler-Sitzerath, Tel.:<br />
06873/91011, Mo + Di geschlossen,<br />
www.landgasthof-paulus.de<br />
Wanderungen planen: Premiumwege<br />
und mehr: www.tourismus.saarland.<br />
de, www.wanderbares-saarland.de.<br />
Günter Schmitt: Der Saar-Hunsrück-<br />
Steig, ISBN 978-3-937811-06-2, 9,95<br />
Euro. Weitere Premiumwege im<br />
Sankt Wendeler Land: 5-Weiher-<br />
Tour in Winterbach und Bliesen,<br />
Weiselberg-Gipfeltour in Oberkirchen,<br />
Schaumberg-Tafeltour in Tholey,<br />
Offizierspfad Imsbach in Theley, Hochwälder<br />
Tafeltour Wadrilltal/Sitzerath,<br />
Schmuggler-Pfad in Hofeld, Biberpfad<br />
in Berschweiler, Rötelsteinpfad in<br />
Güdesweiler, Bärenpfad in Nohfelden.<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Sankt Wendeler Land, Am Seehafen,<br />
66625 Nohfelden-Bosen, Tel.:<br />
06852/9011-0, www.sankt-wendelerland.de.<br />
Tourist-Info Stadt Sankt<br />
Wendel im TUI ReiseCenter,<br />
Bahnhofstr. 15, 66606 St. Wendel, Tel.:<br />
06851/7788, www.sankt-wendel.de<br />
30<br />
Spezial | 2015
Vulkaneifel<br />
<br />
Auf heißen Spuren<br />
in der Vulkaneifel<br />
Die typischen Vulkane, Krater<br />
und Eifelmaare machen das<br />
Landschaftsbild der Westeifel aus.<br />
Heute zeigt sich die vulkanische<br />
Aktivität noch in Gasaustritten<br />
und Kaltwassergeysiren. Die Region<br />
ist geschützt unter dem Namen<br />
Natur- und Geopark Vulkaneifel.<br />
In den verlandeten Maaren finden<br />
sich Spuren von 11.000 Jahre alten<br />
Pflanzen – aus einer Zeit, als die<br />
Eifel noch eine Tundra war.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 3,3 Kilometer<br />
Dauer: 2,5 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: 130 m/170 m<br />
Höchster Punkt: 560 Meter<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />
je nach Witterung<br />
Start: Schalkenmehrener Maar<br />
Ziel: Gemündener Maar<br />
Wegequalität: gut<br />
Entlang der Dauner Maare<br />
Vulkanseen: Die Augen der Eifel<br />
Ein paar leichte Steigungen und durchgehend gute Wege ohne<br />
Asphalt führen rund um die Vulkanseen und machen den<br />
Weg zu einem Genuss ohne große Herausforderungen.<br />
Das Schalkenmehrener Maar (1)<br />
ist der Startpunkt der Wanderung.<br />
Von der Maarstraße geht es nach<br />
rechts in den Pitt-Kreuzberg-Weg.<br />
Hier finden sich die ersten Informationstafeln<br />
und Markierungen<br />
des Eifelsteigs, der nun in Richtung<br />
Weinfelder Maar/ Gemünd<br />
führt. Es geht stetig bergan, das<br />
Maar zur Rechten. Oben auf dem<br />
Maarrücken verlassen wir den<br />
Karl-Carstens-Weg und kreuzen<br />
„Brotbaum“ Fichte<br />
die L 64 nach links mit Blick auf<br />
das Weinfelder Maar (2). Dabei<br />
geben die Markierungen des Eifelsteigs<br />
in Richtung Mäuseberg und<br />
Dronketurm Orientierung. Von<br />
der linken Seite des Maares aus<br />
bietet sich nun ein traumhafter<br />
Blick auf die Weinfelder Kapelle,<br />
die auf dem gegenüberliegenden<br />
Ufer weiß leuchtet. Wer sie näher<br />
betrachten möchte, macht einen<br />
etwa zwanzigminütigen Umweg<br />
Die in der Eifel zuhauf anzutreffenden Fichten waren schon zu Zeiten der<br />
Preußen ein beliebtes und preiswertes Bauholz, weil sie bereits nach 80<br />
Jahren hiebreif sind. Die verhängnisvolle Monokultur hatte zur Folge, dass<br />
die Region in Armut stürzte. Heute setzt man auf die Douglas-Fichte aus<br />
Oregon. Sie ist unempfindlicher und zehn bis 15 Jahre früher hiebreif. Außerdem<br />
ist bei der Holzverarbeitung weniger Pflanzenschutzmittel notwendig,<br />
weil das Holz wegen des hohen Harzanteils resistenter gegen Holzwürmer ist.<br />
an der Kapelle vorbei und folgt<br />
dabei den Schildern rechts um<br />
das Maar herum. Für alle anderen<br />
führt ein schmaler Pfad weiter<br />
über Wiesen, durch niedriges<br />
Gebüsch und Ginsterbüsche,<br />
allmählich ansteigend zum<br />
Plateau des Mäusebergs. Hier<br />
oben beeindruckt die herrliche<br />
Aussicht vom Dronketurm (3).<br />
Auf der anderen Seite des Turms<br />
eröffnet sich nun in der Tiefe<br />
der Blick auf das dritte Maar der<br />
Wanderung in Gemünden. Tische,<br />
Bänke und eine große Hollywoodschaukel<br />
laden hier oben zum<br />
Verweilen und Genießen ein.<br />
Abwärts geht es dann durch<br />
Buchenwälder, das Maar zur<br />
rechten Seite. Immer noch folgen<br />
wir den Schildern des Eifelsteigs.<br />
Unten am Gemündener Maar<br />
(4), dem Endpunkt der Wanderung,<br />
finden sich ein Café und<br />
das Freibad. Außerdem besteht<br />
die Möglichkeit, Autos auf dem<br />
Wanderparkplatz abzustellen.<br />
Für den Rückweg gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten. Müde Füße<br />
nehmen den Bus „Regioradler“<br />
500 an der Haltestelle „Getränke<br />
Schreiner“ (etwa 700 Meter vom<br />
Wanderparkplatz). Der Bus fährt<br />
im Zwei-Stunden-Takt.<br />
Hungrige wandern drei Kilometer<br />
weiter durch den Kurpark mit<br />
Kneipptretbecken bis in die<br />
Innenstadt von Daun. Nach einem<br />
kleinen Imbiss und einem Stadtbummel<br />
fährt von dort ebenfalls<br />
der Bus „Regioradler“ 500.<br />
Wer den Rundwanderweg gehen<br />
möchte, wählt am Gemündener<br />
Maar den Rückweg über die<br />
ausgeschilderten Wanderwege<br />
Nummer 4 und 5. Diese führen<br />
über die Skipiste am Mäuseberg<br />
zurück auf die andere Seite des<br />
Gemündener Maares, vorbei<br />
an der Weinfelder Kapelle. Am<br />
Schalkenmehrener Maar geht es<br />
dann links um den See bis zur<br />
Maarstraße in Schalkenmehren,<br />
unserem Ausgangspunkt.<br />
Spezial | 2015<br />
31
Der Westen<br />
Vulkaneifel<br />
© istockphoto.com/AlbyDeTweede<br />
Die Vulkaneifel erstreckt<br />
sich vom Rhein bis zur<br />
Wittlicher Senke. Der<br />
Rhein bildet im Norden<br />
die Grenze, da die vulkanische<br />
Aktivität diesen<br />
nicht überschreitet.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreise mit dem Pkw: Von Norden (Ruhrgebiet/Rheinland): der A1 von<br />
Köln in Richtung Trier bis Autobahnende folgen, dann Richtung Hillesheim/Gerolstein/Daun.<br />
In Daun Richtung Dauner Maare/Brockscheid,<br />
dann links nach Schalkenmehren. Von Osten/Südosten: A 3 Frankfurt<br />
nach Köln bis zum Dernbacher Dreieck oder auf der A 61 von Ludwigshafen<br />
nach Köln bis zum Koblenzer Kreuz. Von dort über die Eifelautobahn<br />
A 48/1 Koblenz nach Trier bis zur Abfahrt Mehren, dann links in<br />
Richtung Schalkenmehren. Von Süden: auf der A 1 von Saarbrücken nach<br />
Trier, von Trier dann der A48/1 bis zur Abfahrt Mehren folgen. Dann links<br />
in Richtung Schalkenmehren.<br />
Mit der Bahn: Bis Gerolstein oder Wittlich Hbf. Öffentlicher Nahverkehr<br />
der Region Trier: www.vrt-info.de. Zusätzlich Mai bis Oktober: Eifelquerbahn<br />
von Gerolstein bis Kaisersesch, www.eifelquerbahn.de<br />
Tourenhöhepunkte Vulkaneifel<br />
Meere, Märchen und Mäuseberg<br />
Schalkenmehrener Maar:<br />
1<br />
Es ist, wie die anderen<br />
Maare auch, etwa 25.000 bis<br />
30.000 Jahre „jung“ und liegt etwa<br />
3 Kilometer südöstlich von Daun.<br />
Bei einer Tiefe von 21 Metern<br />
und einem Durchmesser von 575<br />
Metern ist Angeln, Schwimmen,<br />
Bootfahren und Surfen dort<br />
erlaubt. Badesaison im Naturfreibad<br />
ist von Mai bis September. Die<br />
Wassertemperatur beträgt etwa 17<br />
Grad, denn Maare sind tief, und<br />
es findet kaum ein Austausch zur<br />
Erwärmung statt. Erwachsene zahlen<br />
drei Euro Eintritt, Kinder bis<br />
16 Jahre 1,50 Euro. Der Rundweg<br />
um das Maar (ca. 3 Kilometer) ist<br />
für Kinderwagen und Rollstuhl<br />
geeignet. Am Endpunkt befindet<br />
sich eine Gaststätte.<br />
Weinfelder Maar: Mit 51<br />
2<br />
Metern ist das Weinfelder<br />
Maar der tiefste der drei Dauner<br />
Seen (525 Meter breit). Der Sage<br />
nach war hier einmal ein Berg, bekrönt<br />
von einem Schloss. Weil die<br />
Schlossherrin einen Bettler kaltherzig<br />
abwies, versank das Schloss<br />
samt Edelfrau in einem See. Dem<br />
Schlossherrn blieb nur der Sohn,<br />
der einsam in seiner Wiege auf<br />
dem See schwamm. Auch deshalb<br />
wird dieser herrliche See Totenmaar<br />
genannt. Schwimmen ist<br />
nicht erlaubt – wer weiß …<br />
Dronketurm: Dieser Turm<br />
3<br />
wurde 1902 auf dem 560 Me-<br />
ter hohen Mäuseberg zu Ehren von<br />
Dr. Adolf Dronke erbaut. Dronke<br />
war der Gründer des Eifelvereins.<br />
Die Region war damals wegen der<br />
rückständigen Landwirtschaft,<br />
Abwanderung und Niedergang der<br />
ansässigen Eisenindustrie verarmt.<br />
Daher wurde sie auch spöttisch<br />
Preußisch Sibirien genannt.<br />
Dronke, ein Lehrer aus Trier,<br />
wollte die Not der Einheimischen<br />
mittels Eigeninitiative lindern,<br />
indem er die Menschen einband<br />
und Ideen zur Wieder belebung der<br />
Region mit Ihnen umsetzte. Netze<br />
von Wanderwegen mit entsprechender<br />
Infrastruktur, Herbergen<br />
und Gastronomie wurden<br />
eingerichtet. Später engagierten<br />
sich die Eifeler zunehmend auch<br />
in grenzübergreifenden Projekten<br />
und im Naturschutz. Von seiner elf<br />
Meter hohen Plattform bietet der<br />
Dronketurm einen tollen Rundumblick<br />
über die Vulkaneifel – bei<br />
gutem Wetter bis zur Mosel.<br />
Gemündener Maar: Auch hier<br />
4<br />
ist Schwimmen erlaubt, von<br />
Mai bis September hat ein Freibad<br />
mit Liegewiese und Bootsverleih<br />
geöffnet. Mit 325 Metern Durchmesser<br />
ist das Gemündener Maar kleiner<br />
als das Schalkenmehrener, aber<br />
immerhin 38 Meter tief. Der Eintritt<br />
beträgt 3 Euro, für Kinder 1,50 Euro.<br />
Im Sommer finden hier klassische<br />
Open-Air-Konzerte statt:<br />
www.klassikaufdemvulkan.de<br />
Etappenprofil 1<br />
2 3 4<br />
Die Eifel erwandern<br />
und erfahren:<br />
Schlemmen und rasten:<br />
Waldcafé am Gemündener Maar,<br />
Jan.–Okt. tägl. ab 10 Uhr, Sa./So. ab 11<br />
Uhr, Maarstr. 7, 54550 Daun-Gemünden,<br />
Tel.: 06592/1400, Nov/Dez geschl.<br />
Café Sherlock, für Eifel-Krimi-Fans,<br />
10–18 Uhr, So./Feiertag 12–18 Uhr,<br />
Augustinerstr. 4, 54576 Hillesheim,<br />
Tel.: 06593/809435 Hotel Schneider,<br />
Maarstr. 22, 54552 Schalkenmehren,<br />
Tel.: 06592/95510, www. hotelschneider.<br />
de Landhaus Müllenborn, Hotel &<br />
Restaurant, marktfrische Landhausküche,<br />
Auf dem Sand 45, 54568<br />
Gerolstein, Tel.: 06591/95880, www.<br />
landhaus-muellenborn.de Üdersdorfer<br />
Mühle, Gaststätte und Hofladen 10,<br />
tägl. ab 12 Uhr, Tel.: 06596/217, 54552<br />
Üdersdorf, www.eifelurlaub-online.de<br />
Eifelmaar-Jugendherberge Daun,<br />
Maria-Hilf-Straße 21, 54550 Daun,<br />
Tel.: 06592/2884, www.<br />
diejugendherbergen.de<br />
Wandern ohne Gepäck:<br />
Wikinger Reisen, organisierte<br />
Wandertouren in der Gruppe mit<br />
Gepäcktransfer, Kölner Str. 20, 58135<br />
Hagen, Tel.: 02331/904742,<br />
www.wikinger.de<br />
Staunen und Besichtigen: Eifel-<br />
Vulkanmuseum Daun, 1.3.–15.11.<br />
Di.–Fr. 13–16.30 Uhr, Sa., So. u.<br />
Feiertag 11–16.30 Uhr, Leopoldstr.<br />
9, 54550 Daun, Tel.: 06592/985353<br />
www.eifel-vulkanmuseum.de<br />
Maar-Museum Manderscheid, Mo.<br />
geschl., Di.–Sa. 10–12 und 14–17 Uhr,<br />
So./Feiertag 13–17 Uhr, Führungen<br />
u. Halbtagsex kursionen (80–155<br />
Euro), Wittlicher Str. 11, 54531<br />
Man der scheid, Tel.: 6572/920310,<br />
www.maarmuseum.de Deutsches<br />
Vulkanmuseum Lava-Dome,<br />
interaktiv, Di.–So. & Feiertag 10–17<br />
Uhr. In den Ferien RLP+NRW &<br />
feiertags auch Mo., Brauerstraße 1,<br />
56743 Mendig, Tel.: 02652/9399222,<br />
www.lava-dome.de Kriminalhaus,<br />
alles rund um Eifel-Krimis, Mo.–Sa.<br />
9–18 Uhr, So./Feiertag 12–18 Uhr,<br />
Am Markt 5-7, 54576 Hillesheim, Tel.:<br />
06593/809433, www.kriminalhaus.de<br />
Unterwegs: Bus „Regioradler“ 500,<br />
www.vrt-info.de/fahrplanseite.php<br />
Nachfragen und Informieren:<br />
Rheinland-Pfalz Tourismus,<br />
Löhrstr. 103-105, 56068 Koblenz,<br />
Tel.: 0261/91520-0, www.rlp-info.de<br />
32<br />
Spezial | 2015
Westerwald<br />
<br />
Westerwald<br />
Der Westerwald ist ein Mittelgebirge<br />
in Deutschland zwischen<br />
den Großstädten Frankfurt am<br />
Main und Köln. Unsere Tour führt<br />
durch den Hohen Westerwald, das<br />
Landschaftsbild wird dominiert<br />
von extensiv genutzten Weideflächen<br />
mit großen Basaltblöcken<br />
und niedrigen Bäumen und<br />
Büschen. Das Klima ist feuchtkühl<br />
und windreich. Charakteristisch<br />
sind Buchenwälder.<br />
Typ: Rundweg<br />
Länge: 19,4 km<br />
Dauer: 5,5 Stunden<br />
Markierung: Westerwald-Steig (bis<br />
Hergenroth), dann Zuweg zum Start<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Steigung/Gefälle: 372 m<br />
Höchster Punkt: ca. 450 m<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Wiesensee<br />
Wegequalität: Premiumweg<br />
Vom Wiesensee zur Holzbachschlucht und zurück<br />
Der Kraft des Wassers auf der Spur<br />
Der Wiesensee, der Große und der Secker Weiher sowie der Katzenfelsen sind ohne Frage<br />
schön – aber am stärksten beeindruckt die Holzbachschlucht. Erstaunlich, dass das Wasser sich<br />
hier seinen Weg gebahnt und den Basalt nach eigener Kraft geformt hat!<br />
Start des Rundgangs ist am<br />
Parkplatz Wiesensee 1 vor der<br />
Touristeninformation. Von dort<br />
aus führt der Weg am Wiesensee<br />
entlang zum Lindner-Hotel und<br />
vorbei am Golfplatz. Diesem Weg<br />
immer geradeaus folgen, und<br />
bevor er nach links abknickt,<br />
rechts abbiegen. An der dritten<br />
Straße geht es dann nach links<br />
zum Großen Weiher 2 . Am Ende<br />
des Weges wiederum rechts zum<br />
Secker Weiher 2 abbiegen und<br />
an der darauffolgenden Kreuzung<br />
geradeaus halten. Die nächste<br />
Gabelung nach rechts nehmen<br />
und schließlich dem Linksknick<br />
folgen. Die Hauptstraße geradeaus<br />
überqueren, dann am Ende des<br />
Weges rechts. Weiter führt die<br />
Runde noch einmal rechts entlang<br />
und wieder links. Am Ende<br />
des Weges geht es links weiter,<br />
dann rechts. Dem Weg durch<br />
die Holzbachschlucht 3 folgen.<br />
Hinter dem Parkplatz rechts, dem<br />
Verlauf bis zum Ende folgen, dann<br />
links und gleich wieder rechts.<br />
Die Hauptstraße überqueren, der<br />
Straße nach links folgen, dann<br />
wieder rechts. Hinter der Straße<br />
links, an der Rasthütte rechts weiter.<br />
Geradeaus, auf dem Weg nach<br />
links bleiben, über die Kirchstraße.<br />
Dann links, wieder links und<br />
nochmals links halten. Rechts<br />
geht der Weg weiter, dann wieder<br />
rechts und am Waldrand links<br />
entlang. Einfach dem Verlauf<br />
zwischen Wiese und Wald folgen.<br />
Dann führt der Knick nach rechts,<br />
geradeaus, am Restaurant Katzenstein<br />
vorbei, dann links und<br />
wieder links, am Katzenfelsen 4<br />
vorbei. Am Ende des Weges rechts<br />
halten, dann links und sofort<br />
wieder rechts. Nach einer Weile<br />
links Richtung Schullandheim,<br />
die nächste Abzweigung rechts.<br />
Der Weg gibt immer wieder den<br />
Blick auf Schloss Westerburg 5<br />
frei. Anschließend wieder links<br />
und hinter der Bank rechts. Es<br />
geht geradeaus, dann links in<br />
Richtung Hergenrath. Links weiter<br />
auf die Stahlhofener Straße,<br />
dann rechts auf die Hohenstraße.<br />
Dieser bis zum Ende folgen. Dann<br />
links halten, geradeaus über die<br />
Parkstraße. Dahinter rechts, links<br />
in die Bergstraße, dann weiter<br />
links bis zur Hauptstraße gehen.<br />
Dann links und gleich rechts<br />
weiter auf der Seestraße. Dieser<br />
dann bis zum Ausgangspunkt am<br />
Wiesensee folgen.<br />
Westerwälder<br />
Dippekuchen<br />
Was Sie brauchen:<br />
3 kg Kartoffeln, 0,5–0,75 l Milch,<br />
2 Brötchen vom Vortag, 2 Eier,<br />
Salz, 4 EL Öl, 125 g durchwachsener<br />
Speck, 1 dicke Zwiebel<br />
Kartoffeln schälen, reiben, die<br />
Brühe ablaufen lassen. Erhitzen,<br />
Restflüssigkeit verdampfen lassen.<br />
In eine Schüssel füllen, erhitzte<br />
Milch und gewürfelte Brötchen<br />
hinzufügen, aufkochen, unter die<br />
Kartoffeln heben. Eier dazu,<br />
abschmecken. Gewürfelten Speck<br />
mit Öl in einen Topf geben,<br />
Zwiebelringe darüberlegen und mit<br />
Kartoffeln bedecken. Im Ofen bei<br />
200–220˚ ca. 1,5 Std. backen.<br />
Spezial | 2015<br />
33
Der Westen<br />
Westerwald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Der Westerwald hat eine gute Autobahnanbindung (A 3, A 45 und A 61).<br />
Die einzelnen Etappen des Westerwaldsteigs sind gut mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu erreichen. Informationen für die Verkehrsanbindung<br />
erhalten Sie vor Ort, unter 0180/5000128 (0,12 Euro/Minute aus dem<br />
deutschen Festnetz, Mobilfunkpreis anbieterabhängig) oder auf<br />
www.westerwald-oepnv.de. Zum Wiesensee bringt Sie die Buslinie 116.<br />
Viele Gastgeber am Westerwald-Steig bieten darüber hinaus oft einen<br />
Bring- und Holservice für ihre wandernden Gäste an – fragen Sie nach.<br />
36 Filialen der Touristinformationen finden Sie im gesamten Westerwald-<br />
Gebiet. Alle Adressen und Kontakte unter www.westerwald.info<br />
Geführte Touren mit Willi Kachler bietet Ihnen Hotel und Sporting Club<br />
Lindner, Wiesensee, Am Wiesensee, 56457 Westerburg, Tel.: 02663/991-00,<br />
www.lindner.de<br />
Orientierungslos<br />
An den Basaltblöcken des Ketzersteins<br />
in der Nähe von Liebenscheid-<br />
Weißenberg im Westerwald<br />
verliert jeder die Orientierung.<br />
Hier zeigt der Wanderkompass<br />
nämlich immer Norden – egal,<br />
aus welcher Richtung man gerade<br />
kommt. Des Rätsels Lösung: Die<br />
Felsblöcke haben einen hohen<br />
Gehalt an magnetischem Eisen-<br />
Titan-Erz, so dass die Kompassnadel<br />
abgelenkt wird.<br />
Die Tourhöhepunkte<br />
Wald, Wasser und Basalt<br />
1<br />
Wiesensee: Naturschutzgebiet.<br />
1971 wurde der<br />
80 Hektar große See künstlich<br />
angelegt. Er grenzt an die Orte<br />
Stahlhofen, Pottum und Winnen.<br />
Großer Weiher und Secker<br />
2<br />
Weiher: 1672 legte Fürst<br />
Moritz von Nassau-Hadamar bei<br />
Seck im Westerwald zwei künstliche<br />
Fischteiche an. Der Große<br />
Weiher ist zehn Hektar groß,<br />
der Secker Weiher umfasst vier.<br />
Beliebt als Naherholungsgebiet<br />
und bei Anglern. Gastkarten sind<br />
beim Sportfischerverein Seck erhältlich.<br />
Am Großen Weiher Vier-<br />
Sterne-Campingplatz. Hier findet<br />
das jährliche Weiherfest statt.<br />
Holzbachschlucht: Zwischen<br />
3<br />
den Orten Seck und Gemün-<br />
den gelegen; Millimeter für Millimeter<br />
hat sich das Wasser durch<br />
den harten Basalt gebohrt.<br />
Katzenfelsen: Der zwölf<br />
4<br />
Meter hohe Basaltfelsen<br />
ist ein beliebter Kletterfelsen.<br />
Typisch für Basalt ist die säulenartige<br />
Felsstruktur, die am Katzenstein<br />
sehr schön ausgeprägt ist.<br />
Schloss Westerburg und<br />
5<br />
Schlosskirche: Wahrzeichen<br />
der Stadt Westerburg. 1192 erste<br />
urkundliche Erwähnung des<br />
Schlosses, Nordost-Ecke und<br />
Nordfront sind die ältesten Teile<br />
der Anlage. Beherbergt heute ein<br />
Restaurant und eine Zahnarztpraxis.<br />
Die evangelische Kirche<br />
wurde nach 1540 fertiggestellt<br />
und eingeweiht.<br />
Westerwald-Steig<br />
Länge: 235 km (von Bad Hönningen<br />
am Rhein bis nach Herborn<br />
bei Gießen<br />
tiefster Punkt: 83 m, Rheinbrohl<br />
höchster Punkt: 657 m, Fuchskaute<br />
Etappen: 16<br />
kürzeste Etappe: 7. Etappe: Nistertal<br />
bis Bad Marienburg, 6 km<br />
längste Etappe: 5. Etappe: Westerburg<br />
bis Freilingen, 10. Etappe:<br />
Limbach bis Marienthal, je 20 km<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5<br />
Westerwald – Tipps<br />
und Adressen<br />
Übernachten: Hotel und Sporting<br />
Club Lindner am Wiesensee hat<br />
das „Prädikat Qualitätsgastgeber<br />
Wanderbares Deutschland“, da es<br />
Wanderern besondere Serviceleistungen<br />
bietet: Schuhputz-Service, Routenvorschläge,<br />
Lunchpaket-Service,<br />
Bring- und Holservice zu den Wanderstart-<br />
und Endpunkten, geführte<br />
Touren, Ausrüstungs-Tipps usw.<br />
Linder, Am Wiesensee, Westerburg,<br />
Tel.: 02663/99100, www.lindner.de<br />
Weitere Unterkünfte erfragen Sie<br />
über die Touristinformationen,<br />
www.westerwald.info<br />
Cafés und Restaurants auf der<br />
Strecke: Hof-Café Dapprich, deftige<br />
Brotzeit und selbst gebackener<br />
Kuchen mit frischem Kaffee, Seck,<br />
Tel.: 02663/918720, geöffnet: 1. Mai<br />
bis 31. Okt. Mi–So, 1. Nov. bis 30.<br />
April Mi, Do, Sa, So, 14–18 Uhr, www.<br />
hofgut-dapprich.de Wirtshaus zum<br />
Katzenstein, Zum Katzenstein 3,<br />
Westerburg, Tel.: 02663/3598 Elsa’s<br />
Café, Bio-Vollwert-Café, Westerburg-<br />
Hergenroth, Tel.: 02663/912560<br />
Täglich geöffnet von 14–22 Uhr,<br />
Sa ab 12, So ab 9 Uhr, Di Ruhetag.<br />
Angucken, besichtigen und interessante<br />
Neuigkeiten erfahren:<br />
Landschaftsmuseum Westerwald<br />
(Kulturgeschichte), Leipziger<br />
Str. 1, 57627 Hachenburg, www.<br />
landschaftsmuseum-ww.de, Di–So<br />
10–17 Uhr, Eintritt 4 Euro. Deutsche<br />
Sammlung für Historische und<br />
Zeitgenössische Keramik, (Keramikmuseum)<br />
Lindenstr. 13, 56203<br />
Höhr-Grenzhausen, Tel.: 02624/<br />
946010, www.keramikmuseum.de,<br />
Di–So 10–17 Uhr, Eintritt 7 Euro.<br />
Tertiär- und Industrie-Erlebnispark<br />
Stöffel, Stöffelstr., 57647<br />
Enspel, Tel.: 02661/9809800,<br />
www.stoeffelpark.de, Nov.–Feb. Di–So<br />
10–17 Uhr, März–Okt. 10–18 Uhr<br />
Aktiv sein: Klettersteig am<br />
Hölderstein, Grenzbachtal, von dem<br />
Wanderparkplatz (an der K 127)<br />
nähe Breitscheid über den gelb markierten<br />
Zuweg des Westerwaldsteiges,<br />
Nutzung des Klettersteiges auf<br />
eigene Gefahr. Kletterausrüstungen<br />
für fortgeschrittene Kletterer können<br />
beim Hotel „Zum Wiedbachtal“,<br />
Wiedstraße 14, 56305 Döttesfeld,<br />
Tel.: 02685/1060 und nach Voranmeldung<br />
bei der Verbandsgemeinde<br />
Puderbach, Tel.: 02684/858160,<br />
aus geliehen werden.<br />
34<br />
Spezial | 2015
Moseltal<br />
Die sonnige<br />
Terrassenmosel<br />
Der Bleidenberg liegt oberhalb<br />
der Ortschaft Oberfell, auf dem<br />
rechten Moselufer, etwa 20 Kilometer<br />
von Koblenz entfernt. Die<br />
Region gehört klimatisch zu den<br />
wärmsten Deutschlands. Neben<br />
den terrassenförmig angelegten<br />
Hängen der Mosel und herrlichen<br />
Mischwäldern gibt es viel Historisches<br />
zu entdecken.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 12,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: 537 Meter<br />
Markierung: weißer Fluss auf<br />
orangefarbenem Grund<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel, festes<br />
Schuhwerk notwendig<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
Oktober, Mittagshitze im<br />
Sommer besser meiden<br />
Start/Ziel: 56332 Oberfell,<br />
Im Kirchenstück<br />
Bleidenberger Ausblicke<br />
Moselweg mit Panoramablick<br />
Für seine anstrengenden Teilstücke entschädigt der Traumpfad Bleidenberger Ausblicke mit traumhaften Fernsichten über das<br />
Moseltal. Historische Entdeckungen am Wegesrand machen das Wandervergnügen perfekt.<br />
Direkt oberhalb der Oberfeller<br />
Kirche beginnt der Traumpfad an<br />
der Straße Im Kirchenstück, nicht<br />
zu verfehlen wegen der orangeweißen<br />
Markierung. Hier gibt es<br />
auch kostenlose Parkplätze. Über<br />
eine Treppe zwischen zwei Häusern<br />
geht es ab in den Wingert.<br />
Zwischen Schiefermauern führt<br />
der Weg über das erste Plateau<br />
mit Bank und Fahne hinaus, dann<br />
links auf den nur noch leicht<br />
ansteigenden Schotterweg durch<br />
einen Eichenwald. Oben auf dem<br />
Schildberg im großen Rechtsschwenk<br />
dem Weg durch Wiesen,<br />
Felder und Fichtenwälder folgen.<br />
Von hier rechter Hand Blick auf<br />
die Dreifaltigkeits-Kirche in der<br />
Ferne. Lichtung mit Schutzhütte<br />
und Traumliege unterhalb<br />
des Dickenbergs 1 : herrlicher<br />
Blick über Hunsrück und Eifel.<br />
Weiter geht es um den Dickenberg<br />
herum. Der Aufstieg lohnt<br />
nicht, es fehlt die Aussicht. Den<br />
Schildern folgend am Waldrand<br />
entlang, rechts Wiese. An dem<br />
Modellflugplatz mit Windsack<br />
auf der rechten Seite vorbei. Hier<br />
ist der Traumpfad auch gleichzeitig<br />
Jakobsweg, erkennbar an<br />
der gelben Muschel auf blauem<br />
Grund. Straße K 71 von Pfaffenheck<br />
nach Oberfell queren. Ein<br />
kurzes Stück asphaltierter Weg,<br />
links Wiese, rechts Wald. Im Wald<br />
dann nach rechts bergab halten,<br />
parallel zu einer kleinen Schlucht.<br />
Die geht in das Alkener Bachbett<br />
über. Das Bächlein befindet sich<br />
mal auf der rechten Seite, mal auf<br />
der linken. Die Helmutseiche 2 mit<br />
Bank lädt zum Innehalten ein. Es<br />
geht gemächlich bergab bis zu einer<br />
Weggabelung. Geradeaus mündet<br />
der Weg direkt im Ort Alken (nach<br />
ca. 1 km). Links hoch führt der Pfad<br />
über einen Wasserdruckbehälter<br />
hinweg zur Burg Thurant 3 .<br />
Imposante Steinbrüche kommen ins<br />
Blickfeld. Direkt unterhalb der Burg<br />
liegt das Moseltal mit den Orten<br />
Löf und Alken. Umleitung links an<br />
der Burg vorbei über Felsvorsprünge<br />
und schmale Pfade oberhalb<br />
der Mosel hinunter nach Alken<br />
direkt auf den Friedhof der St.<br />
Michaelskirche mit Gebeinhaus 4 .<br />
Abstecher an die Moselpromenade<br />
5 von Alken möglich. Von der Bachstraße<br />
aus hinter dem mittelalterlichen<br />
Stadttor links Treppe in den<br />
Weinberg zu den Sieben Fußfällen<br />
6 . Sieben kleine weiße Kapellen<br />
stehen für den Kreuzweg Jesu. Der<br />
Weg führt in Serpentinen durch<br />
Reben und an Mauern entlang auf<br />
etwa 235 Höhenmeter. An der<br />
Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />
auf dem Bleidenberg 7 links<br />
vorbei zur neuen Schutzhütte<br />
mit Moselblick. Am Moselhang<br />
entlang, langsam absteigend,<br />
Richtung Oberfell. Hier kreuzt der<br />
Zeitreise-Weg mit Keltenmauer<br />
und -lager 8 den Traumpfad. An<br />
der Weggabelung links abwärts<br />
durch den Wald bis nach Oberfell.<br />
Spezial | 2015<br />
35
Der Westen<br />
Moseltal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bahn und Bus: Per Bahn bis zum Hauptbahnhof Koblenz (Infos auf<br />
www.bahn.de), dann weiter mit dem Bus der KVG Linie 301 bis nach<br />
Oberfell (Infos auf www.vrminfo.de).<br />
Mit dem Pkw: Über die A 61, beim Koblenzer Autobahnkreuz Ausfahrt<br />
Koblenz/Dieblich, dann weiter auf der B 411 durch Dieblich, schließlich<br />
auf der B 49 bis nach Oberfell.<br />
Orientieren und informieren: Informationen sowie kostenlose Übersichtskarte<br />
mit kurzer Beschreibung aller Traumpfade und Traumpfade-Gastgeber über<br />
Rhein-Mosel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz, Tel.: 0261/108419,<br />
www.remet.de. (Hier erhält man auch Infos zu Radfahren, Skaten, Schifffahrt,<br />
Klettergärten und Trendsportarten in der Region um Mayen-Koblenz.)<br />
Freizeitkarte Rheinland-Pfalz, „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“,<br />
Maßstab 1:50.000, Landesvermessungsamt Rheinland Pfalz, 5,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Vom Dickenberg bis zur historischen Keltenmauer<br />
Schutzhütte Dickenberg:<br />
1<br />
Eine von vielen Schutzhütten<br />
mit Bänken und Tischen. Die<br />
extrabreite Traumliege bietet<br />
einen schönen Ausblick auf das<br />
Moseltal. Der Dickenberg mit 400<br />
Metern Höhe bietet keine Fernsicht,<br />
weil er überwuchert ist.<br />
Helmutseiche: Am Bett des<br />
2<br />
lauschigen Alkener Baches.<br />
Der Ursprung des Namens ist ungewiss.<br />
Sicher ist nicht der gewichtige<br />
Altkanzler Kohl Namenspate. Eher<br />
ein Waldarbeiter, der diesen Platz<br />
zum Verweilen schön fand.<br />
Burg Thurant: Funde<br />
3<br />
lassen auf eine römische<br />
Wach station schließen. Die Burg,<br />
um 1200 erbaut von Pfalzgraf<br />
Heinrich, wurde zum Zankapfel<br />
zwischen ihm und den konkurrierenden<br />
Erzbistümern Köln<br />
und Trier. Jahrzehntelange Belagerungen<br />
folgten. 1248 teilten die<br />
Bischöfe Thurant in zwei Hälften.<br />
1960 erfolgte die letzte Restaurierung,<br />
die die im Zweiten Weltkrieg<br />
erlittenen Schäden beseitigte.<br />
Der größte Teil ist zu besichtigen.<br />
Einfache Gastronomie.<br />
www.thurant.de<br />
St. Michaelskirche mit<br />
4<br />
Gebeinhaus: Erstmals 1015<br />
erwähnt , somit eine der ältesten<br />
Kirchen im Moseltal. Erzengel<br />
Michael zu Ehren, dem Schutzpatron<br />
von Alken. Prächtig der<br />
barocke Michaels-Altar. Das<br />
Gebeinhaus zeigt Schädel aus<br />
dem 14. bis 16. Jahrhundert. Von<br />
Alken aus schöner Aufgang mit<br />
14 Kreuzwegstationen.<br />
Moselpromenade in Alken:<br />
5<br />
Geschickt angelegt, viele<br />
Restaurants und Cafés, die zum<br />
Verweilen mit Blick auf die Mosel<br />
einladen.<br />
„Sieben Fußfälle“-Weg:<br />
6<br />
Steiler Weinbergspfad<br />
hinauf zur Dreifaltigkeitskapelle<br />
auf dem Bleidenberg, ein Teil des<br />
Jakobsweges. Die sieben Stationen<br />
wurden im 17. Jahrhundert<br />
errichtet. Die Gläubigen fielen<br />
hier zum Gebet auf die Knie. Das<br />
obere Ende ist als Klettersteig<br />
deklariert, entpuppt sich aber<br />
einfach als steiler Pfad, für den<br />
festes Schuhwerk ausreicht.<br />
Wallfahrtskapelle Dreifaltigkeit<br />
auf dem Bleidenberg:<br />
7<br />
Gotische Basilika aus Bruchstein<br />
und Tuff, im Inneren eher romanisch.<br />
Seit 1250 ist sie Ziel von<br />
Dreifaltigkeitsprozessionen.<br />
Keltenmauer und Lagerstätte:<br />
8<br />
Historische Funde lassen<br />
auf eine Siedlung (Oppidum) der<br />
Kelten auf dem Bleidenberg im<br />
2. und 1. Jahrhundert vor Christi<br />
schließen. Die Rekonstruktion<br />
einer Befestigungsmauer und eine<br />
Lagerungsstätte sind zu besichtigen.<br />
Grabungsfunde im Museum<br />
„Altes Pfarrhaus“ in Oberfell.<br />
www.themenweg-zeitreise.de<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Rund um den<br />
Bleidenberg<br />
Schlummern und schlemmen:<br />
Weingut und Winzerschänke<br />
Schweisthal, Übernachtung im<br />
Doppelzimmer mit Frühstück ab 50<br />
Euro, Montag Ruhetag, Moselstraße<br />
22, 56332 Oberfell, Tel.: 02605/3371,<br />
www.weingut-schweisthal.de<br />
Moselgasthaus „Zur Krone“,<br />
mit Übernachtungsmöglichkeit,<br />
Moselstraße 11, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/665, www.krone-oberfell.de<br />
Mosel-Gasthaus Schweisthal,<br />
Moselstraße 21, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/604, www.moselgasthaus.de<br />
Ferien- und Clubhotel Lellmann,<br />
3-Sterne-Superior-Hotel mit Hallenbad<br />
und Fitness, Alte Moselstr. 36,<br />
56332 Löf, Tel.: 02605/98070,<br />
www.hotel-lellmann.de<br />
Ansehen und besichtigen:<br />
Themenweg „Zeitreise“, zeigt über<br />
800.000 Jahre Menschheitsgeschichte<br />
zwischen Oberfell und Alken,<br />
www.themenweg-zeitreise.de<br />
Christiane Horbert, Weinerlebnisbegleiterin<br />
(IHK-zertifiziert), Weinerlebniswanderungen<br />
mit Verkostung<br />
ab 8 Personen, 10 bis 15 Euro pro Kopf.<br />
Hauptstraße 99 b, 56332 Oberfell, Tel.:<br />
02605/847930, www.weinwanderndurch-die-zeit.de<br />
Burg Thurant, Besichtigung, Gastronomie<br />
und Ferienwohnung,<br />
www.thurant.de Ehrenburg, erstmals<br />
1161 erwähnt, besonders schön im<br />
„ Ehrenburger Sommer“ mit mittelalterlichem<br />
Treiben, A 61, Abfahrt Boppard.<br />
Ehrenburg, 56332 Brodenbach, Tel.:<br />
02605/3077, www.ehrenburg.de<br />
Burg Eltz, Führungen durch Burg<br />
und Schatzkammer, Gräflich Eltz’sche<br />
Kastellanei, Burg Eltz, 56294<br />
Münstermaifeld, Tel.: 02672/950500,<br />
www.burg-eltz.de Köln-Düsseldorfer-<br />
Schifffahrtsgesellschaft, Landschaft<br />
und Burgen im Vorbeiziehen,<br />
fährt auch zur BUGA in Koblenz, KD-<br />
Verkaufsservice, Tel.: 0221/2088318,<br />
www.k-d.de Bundesgartenschau,<br />
dieses Jahr in Koblenz, www.<br />
buga2011.de. Anreise zur BUGA über<br />
www.der-takt.de<br />
Informieren:<br />
Touristinfo Sonnige Untermosel,<br />
Bahnhofstr. 44, 56330 Kobern-<br />
Gondorf, Tel.: 02607/4927,<br />
www.sonnige-untermosel.de<br />
Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Infos<br />
zu Traumpfaden, Bahnhofstraße 9,<br />
56068 Koblenz, Tel.: 0261/108 419,<br />
www.traumpfade.info<br />
36<br />
Spezial | 2015
Dahner Felsenland<br />
Dahn in der<br />
Südwestpfalz<br />
Auf einer Achse südlich von<br />
Kaiserslautern und westlich<br />
von Karlsruhe bettet sich der<br />
Luftkurort Dahn zwischen die<br />
bewaldeten Hügel des Naturparks<br />
Pfälzerwald-Nordvogesen. Überall<br />
ragen kunstvoll geformte Türme<br />
aus rotem Wasgauer Buntsandstein<br />
zwischen den Bäumen empor.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 12 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Markierung: Schwarze Balken auf<br />
gelbem Hintergrund<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 400 Meter<br />
Höchster Punkt: 330 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />
Start/Ziel: Wanderparkplatz<br />
Eybergstraße, 66994 Dahn<br />
Wegequalität: Zertifizierter<br />
Premiumweg (68 Pkte), Pfade und<br />
Waldwege, Vorsicht bei Nässe/Eis!<br />
Durch die Dahner Felsenwelt<br />
Zu den roten Riesen<br />
Der Dahner Felsenpfad verbindet auf zum Teil neu gegrabenen, schmalen Wegen über 15 eindrucksvolle Felsgebilde. Bei manchen<br />
führen Stufen hinauf, bei anderen müssen Wanderer sich hindurchzwängen – und dem Büttelfels steigen sie mitten ins Herz.<br />
Vom Parkplatz führt der Dahner Felsenpfad<br />
auf der Eybergstraße nach links, knickt links<br />
Richtung Campingplatz ab, schwenkt hinter dem<br />
Hotel Felsenland rechts über die Wiese zu einem<br />
Schotterweg. Diesem folgt er nach links, biegt<br />
vor dem Campingplatz rechts auf den Sandweg<br />
(nicht scharf rechts), zweigt auf der ersten Kuppe<br />
rechts auf den Pfad zum Pfaffenfels 1 hinauf, fällt<br />
dann mit Blicken auf Dahn steil ab und verläuft<br />
rechts auf der Straße am Sportplatz entlang. Am<br />
Ende geht es rechts auf einem Pfad am Waldrand<br />
oberhalb von Dahn entlang, an einem Kneipptretbecken<br />
vorbei und vor dem Schillerfelsen 2<br />
links hoch zum Felsbogen, dahinter noch höher<br />
und durch eine Felsenge des Schillerfelsens, dann<br />
hangparallel zum Schwalbenfelsen 3 . Dahinter<br />
rechts macht der Pfad einen Schlenker durch die<br />
Felsenarena 4 , schlägt einen weiten Rechtsbogen<br />
und steigt am Ende des Gebildes rechts an zu<br />
einem Plateau mit Picknickplatz, wo er sich links<br />
auf einem breiteren, leicht abfallenden Waldweg<br />
fortsetzt. Am nächsten Abzweig scharf rechts, an<br />
der großen Gabelung links und beim nächsten<br />
größeren Abzweig wieder links, schlängelt sich<br />
der Pfad geradeaus auf den Elwetritschefels 5 .<br />
Kurz vorher knickt der Felsenpfad rechts<br />
hinunter, biegt unten links, an der Schotterstraße<br />
rechts, am Ende links, sofort rechts auf den<br />
Waldweg, links über den Parkplatz, am Ende<br />
rechts und an den Infotafeln zum Naturschutzgebiet<br />
Moosbachtal entlang zur Dahner Hütte 6 . Es<br />
geht geradeaus weiter, hinter einer Linkskurve<br />
an einer Waldwegekreuzung links abwärts, am<br />
Ende links auf den Schotterweg, in einem Linksbogen<br />
an den Wiesen des Moosbachtals entlang,<br />
rechts auf einem Pfad aufwärts zu Hirschfels,<br />
Schusterbänkel, Schlangenfelsen, Mooskopf<br />
und Roßkegelfels 7 , wieder abwärts und unten<br />
links auf den Waldweg. Nach einer Kehre an der<br />
Waldkreuzung rechts (Abkürzung geradeaus: ca.<br />
1,5 km zum Startpunkt), an einer Gabelung links,<br />
durch Buchenwald, am Rothsteigbrunnen 8<br />
links und sofort rechts auf dem schräg nach oben<br />
verlaufenden Waldweg am Ungeheuerfelsen 9<br />
vorbei. Unten am Schotterweg rechts, rechts auf<br />
einen Pfad, am Ende links, an den Häusern von<br />
Büttelwoog vorbei, dahinter rechts ab, Linkskurve,<br />
die Eybergstraße queren und zum Büttelfels<br />
10 hinauf. Weiter an der Felswand bis zu einem<br />
Durchlass, dahinter rechts, an einer Kreuzung<br />
geradeaus und über eine Felsrippe zum Lämmerfelsen<br />
11 . Vor dem Wegweiser windet sich der<br />
Pfad links hinunter, in der nächsten Kehre lohnt<br />
der Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt,<br />
am Ende des Zickzacks rechts abwärts, vor dem<br />
Fels links, unten rechts auf den breiten Waldweg<br />
(geradeaus Abkürzung zum Parkplatz), am Ende<br />
links auf den Wirtschaftsweg im Wieslautertal,<br />
hinter der Rechtskurve links über die Wiese<br />
hinauf am Hotel vorbei, im Wald erst rechts, dann<br />
links im Zickzack über die Kuppe zum Wachtfels<br />
12. Der Felsenpfad kurvt zu einem Parkplatz<br />
hinunter, am anderen Ende biegt er nach links,<br />
läuft an Braut und Bräutigam 13 vorbei und führt<br />
dahinter links über die Straße zum Wanderparkplatz<br />
zurück.<br />
Spezial | 2015<br />
37
Der Westen<br />
Dahner Felsenland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Mit dem Zug Karlsruhe–Saarbrücken bis Bhf.<br />
Hinterweidenthal, weiter mit den Bus-Linien 251 oder 548 (www.vrn.de).<br />
Zusätzlich verkehren Ruftaxis. Fahrten müssen eine Stunde vor Abfahrt angemeldet<br />
werden (Tel. 06391/1824). Von Mai bis 3. Oktober halten die direkten<br />
Ausflugszüge „Bundenthaler“ (So u. Feiertage) aus Mannheim und „Felsenland-Express“<br />
(Sa, So, Feiertage) aus Karlsruhe in Dahn-Süd (www.der-takt.de).<br />
Mit dem Pkw: Anreise A65 bis Landau oder A62 bis Pirmasens. Dann B10<br />
bis Hinterweidenthal, dort auf die B427 nach Dahn abbiegen. Im Zentrum<br />
rechts, am Bahnhof Dahn-Süd vorbei bis zum Wanderparkplatz.<br />
Orientieren: Wandern u. Radfahren im Dahner Felsenland, 1:25.000, Pietruska-<br />
Verlag, ISBN 978-3-934895-60-7, 6,90 Euro. Poller & Todt: Wanderparadies<br />
Südwestpfalz, ISBN 978-3-934342-59-0, www.ideemediashop.de, 11,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte am Dahner Felsenpfad<br />
Im Reich der Elwetritsche<br />
Pfaffenfels: Der Aussichtspunkt<br />
gibt den Blick auf<br />
1<br />
die sanften Kuppen des Dahner<br />
Felsenlands frei. Rechts liegen die<br />
Lämmerfelsen, etwas davor der<br />
Büttelfels, links der Wachtfels und<br />
links dahinter ein Felsriff mit den<br />
Burgen Altdahn, Grafendahn und<br />
Tanstein.<br />
Schillerfelsen: Beim Freischneiden<br />
entdeckte man<br />
2<br />
am Sockel eine Gedenktafel des<br />
Verschönerungsvereins Dahn an<br />
den 100. Todestag des Dichters<br />
1905. Von oben fällt der Blick auf<br />
den gegenüberliegenden Aussichtsfelsen<br />
Jungfernsprung.<br />
Schwalbenfelsen: Über eine<br />
3<br />
Natursteintreppe steigt man<br />
dem Felsen auf den Kopf, schaut<br />
auf Dahn und ganz rechts zum<br />
Wachtfels.<br />
Felsenarena: In dem langgestreckten,<br />
wie eine Arena<br />
4<br />
geschwungenen Felsband gibt es<br />
viele Formen zu entdecken!<br />
Elwetritschefels: Zu Füßen<br />
5<br />
des Felsens zieht das Naturschutzgebiet<br />
Moosbachtal eine<br />
wunderschöne Talwiesenschneise<br />
in den Wald.<br />
Dahner Hütte: Die große<br />
6<br />
Hütte des Pfälzerwald-Vereins<br />
ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />
mit Berghüttencharakter. Dort<br />
gibt es einfache Gerichte, Kaffee<br />
und Kuchen, Kinderspielplatz und<br />
einige Schlafplätze.<br />
Hirschfelsen, Schusterbänkel,<br />
Schlangenfelsen,<br />
7<br />
Mooskopf und Roßkegelfels: fünf<br />
Felsen Schlag auf Schlag. Wer<br />
entdeckt die Schlange am Schlangenfelsen?<br />
Rothsteigbrunnen: Hier<br />
8<br />
erfrischen sich Wanderer<br />
und Radler gern!<br />
Ungeheuerfelsen: An den<br />
9<br />
beiden Felsenfenstern am<br />
Ende des Massivs kann man schön<br />
picknicken.<br />
Büttelfels: Über eine Leiter<br />
10<br />
können Wanderer dem Felsen<br />
„in sein Herz steigen“ und zu<br />
den Lämmerfelsen schauen. Von<br />
der anderen Wandseite erklimmen<br />
Kletterer den Büttelfels.<br />
Lämmerfelsen: Mit 329<br />
11<br />
Metern bietet der höchste<br />
Aussichtspunkt auf dem Felsenpfad<br />
spektakuläre Blicke.<br />
Wachtfels: Eine Metalltreppe<br />
12<br />
mit 66 Stufen führt auf das<br />
Plateau dieses Felsens.<br />
Braut und Bräutigam: Nur<br />
13<br />
ein schmaler Spalt trennt die<br />
beiden schlanken, hoch aufragenden<br />
Türme voneinander.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Tipps fürs Dahner<br />
Felsenland<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Gaststätte am<br />
Campingplatz Büttelwoog, Im<br />
Büttelwoog 3, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/5277 Waldgasthaus des<br />
Pfälzerwald-Vereins Dahner Hütte<br />
(16 Betten), Im Schneiderfeld, 66994<br />
Dahn, Tel. 06391/1793, Mo+Di geschl.<br />
Restaurant Pizzeria Sportpark<br />
Dahn, Eybergstr. 4, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/2131 Hotel Felsenland****S,<br />
Im Büttelwoog 2, 66994 Dahn, Tel.<br />
06391/92370, www.hotel-felsenland.de<br />
Hotel Pfalzblick****, Goethestr. 1,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/4040,<br />
www.pfalzblick.de Felsenland-Jugendherberge<br />
Dahn, Am Wachtfelsen 1,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/1769,<br />
www.diejugendherbergen.de<br />
Dahner Felsenland schmecken:<br />
Die Dahner Felsenland-Wirte verwöhnen<br />
ihre Gäste mit südwestpfälzischen<br />
Spezialitäten wie Bachforelle, Saumagen<br />
und Weidelamm (www.dahner-felsenland-wirte.de).<br />
In Dahn gibt es zwei:<br />
Restaurant Wasgauperle, Goethestr.<br />
14, 66994 Dahn, Tel. 06391/1340,<br />
www.wasgauperle.de Restaurant<br />
Haus des Gastes, Weißenburger Straße<br />
17d, 66994 Dahn, Tel. 06391/3414,<br />
www.dahn-haus-des-gastes.de<br />
Noch mehr Premiumwandern:<br />
Das Deutsche Wandersiegel des<br />
Deutschen Wanderinstituts bürgt auf<br />
drei weiteren Wegen im Dahner Felsenland<br />
für Qualität und Abwechslung:<br />
Die Wasgau SeenTour verbindet<br />
Ludwigswinkel und Fischbach auf<br />
einem 21,5 km langen Rundkurs, der<br />
Busenberger Holzschuhpfad führt<br />
auf 24 Kilometern aussichtsreich um<br />
den Nachbarort von Dahn, und der<br />
90 km lange Felsenland-Sagenweg<br />
steckt voller geheimnisvoller Geschichten<br />
(www.dahner-felsenland.net). Auch<br />
der 142 km lange, zertifizierte Pfälzer<br />
Waldpfad durchläuft das Felsenland<br />
(www.pfaelzer-wanderwege.de).<br />
Entspannen: Direkt am Start/Ziel<br />
laden acht Becken mit Wasser-Attraktionen,<br />
ein finnisches Saunadorf und<br />
Dampfbäder sowie der großzügige Garten<br />
zum Après-Wandern ein: Felsland<br />
Badeparadies & Saunawelt, Eybergstr.<br />
1, 66994 Dahn, Tel. 06391/2179,<br />
www.felsland-badeparadies.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Dahner Felsenland, Schulstr. 29,<br />
66994 Dahn, Tel. 06391/9196222,<br />
www.dahner-felsenland.net und<br />
www.wanderportal-pfalz.de<br />
38<br />
Spezial | 2015
Nahetal<br />
Bad Kreuznach<br />
an der Nahe<br />
Südwestlich von Mainz schneidet<br />
sich die Nahe zwischen den beiden<br />
Heilbädern Bad Kreuznach und<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg<br />
zwischen die Felsen aus rötlichem<br />
Quarzporphyr. Unten im Salinental<br />
zerrieselt in den Gradierwerken<br />
Sole zu gesunder Luft. Mit viel<br />
Übersicht steigt die „TourNatur“<br />
zu den steilen Hängen auf.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 16 km (ohne Fähre: + 1,5 km)<br />
Dauer: 5–6 Stunden<br />
Markierung: Felsenahornblatt<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 570 Meter<br />
Höchster Punkt: 327 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />
Start/Ziel: Parkplatz Karlshalle,<br />
Nahebrücke an der B 48,<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
Wegequalität: zertifizierter<br />
Premium weg (64 Punkte)<br />
Zur höchsten Steilwand nördlich der Alpen<br />
Vielseitig: Die TourNaturSalinental<br />
Von mediterraner Vegetation bewachsene Steilhänge wechseln mit schattigen Abschnitten unter<br />
Buchen, Eichen und Kastanien und bieten tiefe Einblicke ins Nahetal mit dem Rotenfels.<br />
Vom Parkplatz an der Salinenbücke<br />
zeigt der rote Pfeil auf dem Markierungsschild<br />
mit dem dreilappigen<br />
Blatt des Felsenahorns die Richtung<br />
der Salinentour zwischen Bad<br />
Kreuznach und Bad Münster am<br />
Stein-Ebernburg an. Hinter einem<br />
Spielplatz, noch vor der Brücke,<br />
führt die Tour links auf einem Asphaltweg<br />
aufwärts und folgt nach<br />
Überquerung der Bahn dem Schot-<br />
Senkrecht über der Nahe:<br />
Weg-Rückblick von der Bastei.<br />
terweg nach rechts, der später als<br />
Pfad mit Blicken ins Salinental 1<br />
weiter ansteigt. Oben bei einer<br />
Bank knickt die „TourNatur“ nach<br />
rechts, taucht in den Wald und<br />
schlängelt sich etwa auf gleicher<br />
Höhe an der Hangkante des felsigen<br />
Bergrückens Gans 2 entlang, deren<br />
Gipfel ein Sendeturm markiert. Hinter<br />
ein paar Wochenendhäuschen<br />
biegt der Weg bei der Ruine von<br />
Schloss Rheingrafenstein 3 rechts<br />
auf „An der Sternwarte“, läuft an<br />
selbiger vorbei und abwärts zur<br />
Burgruine Rheingrafenstein 4 .<br />
Dahinter fällt die „TourNatur“ über<br />
Treppen und Serpentinen durch<br />
das Huttental steil ab zur Nahe, wo<br />
eine handbetriebene Fähre 5<br />
die Wanderer am Zugseil ans<br />
andere Ufer befördert (Mitte Nov.<br />
bis Ende Febr. ist die Fähre außer<br />
Betrieb, dann verlängert sich die<br />
Wanderung um 1,5 Kilometer, die<br />
ausgeschilderte Alternative zweigt<br />
etwas oberhalb links ab). Drüben<br />
folgt der Weg dem Ufer nach links<br />
durch den Kurpark, überquert hinter<br />
dem alternativen Einstiegsparkplatz<br />
auf der dritten Brücke erneut<br />
den Fluss, schwenkt am Ende der<br />
Friedensbrücke rechts zu den<br />
Tennisplätzen hinunter und führt<br />
auf dem Schotterweg unterhalb<br />
eines ehemaligen Eisenbahndamms<br />
gegenüber des Rotenfelsmassivs 6<br />
durch die Nahe aue bis zur nächsten<br />
Fußgängerbrücke. Am anderen<br />
Ende beginnt auf der Straßenseite<br />
gegenüber ein ansteigender Asphaltweg.<br />
Auf dem ersten Grasweg geht<br />
es rechts zwischen Wiesen, später<br />
zwischen Weinbergen hindurch,<br />
oben bei einer Bank rechts, nächste<br />
links und hinter einem Weinstock<br />
rechts die Stufen hinauf. An der<br />
Hangkante klettert der Pfad mit<br />
weiten Blicken hinauf zum Roten-<br />
Leichtere Varianten:<br />
durch das Tal<br />
Um die landschaftlichen Besonderheiten<br />
entlang des schmalen<br />
Nahetals zwischen den Kurorten<br />
Bad Kreuznach und Bad Münster<br />
am Stein-Ebernburg zu erkunden,<br />
lässt sich die „TourNatur“<br />
Salinental auch in zwei kürzere,<br />
leichtere Rundwanderungen<br />
von 9 und 8 Kilometer aufteilen.<br />
Beide Alternativen nutzen das<br />
Salinental, während die gesamte<br />
Rundwanderung überwiegend auf<br />
den Höhenwegen verläuft. An der<br />
Nahe-Fähre treffen alle Varianten<br />
zusammen. Die Naturschutzgebiete<br />
an der „TourNatur“, Gans<br />
und Rheingrafenstein, Rotenfels<br />
und Kurpark Bad Kreuznach,<br />
bewahren den Lebensraum von<br />
Raritäten, wie es Würfelnatter,<br />
Wanderfalke, Schwarzkehlchen,<br />
Rotflügelige Ödlandschrecke,<br />
Felsenbirne und Felsenahorn<br />
hierzulande sind (Faltblatt über<br />
Tourist-Info Bad Kreuznach).<br />
Spezial | 2015<br />
39
Der Westen<br />
Nahetal<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Kreuznach oder Bad Münster<br />
am Stein fährt die Stadtbuslinie 201 im Halbstundentakt zur Haltestelle Karlshalle<br />
am Startpunkt (www.rnn.info).<br />
Mit dem Pkw: Anreise über die A 61 bis Ausfahrt Bad Kreuznach, weiter<br />
über die B 41 Richtung Idar-Oberstein bis Bad Kreuznach, dort auf der B 48<br />
(ab Zentrum „Salinenstraße“) Richtung Bad Münster am Stein-Ebernburg.<br />
Vor der Salinentalbrücke links liegt der Parkplatz Karlshalle.<br />
Nahefähre: Mi./Do. 14–18 Uhr, Fr.–So. 9–18 Uhr, Tel.: 0160/3572212, www.badmuenster-am-stein.de/stadt-region/sehenswertes/faehre-zum-huttental.html<br />
Orientieren: Wanderführer mit Karte: TourNatur Natur(schutz) verbindet –<br />
Bad Kreuznach + Bad Münster am Stein-Ebernburg. Ein kleiner Wanderführer<br />
durch drei Naturschutzgebiete, 2 Euro, erhältlich bei den Tourist-Infos Bad<br />
Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg (siehe unten).<br />
felsplateau, bis er in einen Weg<br />
mündet, der rechts zum Aussichtspunkt<br />
Bastei 7 lenkt. Nach dem<br />
Abstecher setzt sich die „TourNatur“<br />
rechts an der Hangkante fort, biegt<br />
am 2. Abzweig links über die Wiese,<br />
läuft am Waldrand entlang, hält sich<br />
am Abzweig zur Gartenwirtschaft<br />
Bastei sowie später bei der asphaltierten<br />
Rechtskurve geradeaus,<br />
kurvt kurz dahinter nach rechts,<br />
nimmt an Gabelung und Einmündung<br />
die rechte Variante, passiert<br />
eine Schutzhütte mit Ausblick auf<br />
Bad Kreuznach und windet sich<br />
kurz darauf mit Spitzkehren bei<br />
Örtels und Johannas Hütte rechts<br />
den Hang hinunter bis zum Nachtigallenweg<br />
an der Nahe. Dort geht es<br />
rechts weiter, und kurz darauf kehrt<br />
die Tour über die Salinenbrücke<br />
zum Parkplatz zurück.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Beiderseits der Nahe<br />
Salinental: Seit den 1730er<br />
1<br />
Jahren versprühen die<br />
Gradierwerke gesunde Luft im<br />
Salinental. Wie wohltuend, nach<br />
der Wanderung die salzhaltige<br />
Luft tief einzuatmen! Bis 1999<br />
dienten die 20 Solequellen noch<br />
der Salzproduktion.<br />
Gans: Zwei Aussichtspunkte<br />
2<br />
liegen an dem 321 Meter<br />
hohen, felsigen Bergrücken nah<br />
beieinander. Seit 1966 stehen<br />
Gans und Rheingrafenstein unter<br />
Naturschutz.<br />
Schloss Rheingrafenstein:<br />
3<br />
Nach Zerstörung der gleichnamigen<br />
Burg wurde das Schloss<br />
1689 auf einem Gutshof errichtet.<br />
Ca. 500 Meter links liegt der Gastronomiebetrieb<br />
Hofgut Rheingrafenstein<br />
(nur Sonn- und Feiertage<br />
schon ab 11 Uhr geöffnet).<br />
Burgruine Rheingrafenstein:<br />
4 Hoch über der Nahe verteilen<br />
sich die Reste einer Ritterburg<br />
über mehrere Etagen am Felsen.<br />
Mauern schützen vor Wind, eine<br />
überdachte Zisterne vor Regen<br />
und verschiedene Aussichtsplateaus<br />
bieten tolle Blicke.<br />
Fähre: Seit 1721 befördert<br />
5<br />
die einzige Personenfähre<br />
auf der Nahe Passagiere unterhalb<br />
des Rheingrafensteins zwischen<br />
den Ufern hin und her. Dazu zieht<br />
der Fährmann das Boot mit seinen<br />
Händen an einem Zugseil übers<br />
Wasser (siehe Anreisen).<br />
Rotenfelsmassiv: Der Blick<br />
6<br />
aus der Naheaue hinüber<br />
zum Rotenfels zeugt von der<br />
gestalterischen Kraft, mit der<br />
sich der Fluss im Laufe einer<br />
Million Jahre ca. 120 Meter tief ins<br />
Gestein fraß.<br />
Bastei: Bei klarem Wetter<br />
7<br />
sieht man vom Aussichtspunkt<br />
auf dem Rotenfels bis zum<br />
Donnersbergmassiv (rechts vom<br />
Rheingrafenstein), mit 687 Metern<br />
die höchste Erhebung der Pfalz.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Die Vielfalt des<br />
Nahetals erforschen<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Brauwerk, Saline<br />
Karlshalle 11 (Salinental), 55543 Bad<br />
Kreuznach, Tel.: 0671/29843330, www.<br />
brauwerk.info Hofgut Rheingrafenstein,<br />
Rheingrafenstein 910, 55543 Bad<br />
Kreuznach, Tel.: 0671/7948589, Mo.<br />
geschl. (Sep. bis Ende Mai: Fr.+Sa. ab 17<br />
Uhr, So. + Feiertage ab 11 Uhr.<br />
www.hofgut-rheingrafenstein.de Café<br />
in der Brunnen halle, Kurhaus Bad<br />
Münster am Stein, Kurpark, 55583<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg,<br />
Tel.: 06708/616248, 0160/96726685,<br />
Di. geschl. Gasthaus Zur Bastei, Auf<br />
dem Rotenfels 4, 55595 Traisen, Tel.:<br />
0671/31701, Do. geschl., je 2 einfache,<br />
günstige EZ/DZ<br />
In der Umgebung: Hotel Engel im<br />
Salinental***, Heinrich-Held-Str. 10,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3810,<br />
www.badkreuznach-hotelengel.de Hotel<br />
Victoria, Kaiser-Wilhelm-Straße 16,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/84450,<br />
www.hotel-victoria-bad-kreuznach.de<br />
Hotel im Park***, Weinkauffstraße 1,<br />
55543 Bad Kreuznach, Tel.: 0671/3740,<br />
caravelle-kreuznach.de Gasthaus im<br />
Oranienpark, Oranienstraße 2, 55543<br />
Bad Kreuznach, Tel.: 0671/28336, Mo.<br />
geschl., www.im-oranienpark.de<br />
Würfelnattern entdecken: Naturkundliche<br />
Wanderungen mit einer<br />
zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin<br />
des Naturparks Soonwald-<br />
Nahe bietet die Bad Kreuznacher<br />
Touristinfo an, z. B. eine Würfelnattertour<br />
(www.bad-kreuznach-tourist.de).<br />
Wohlfühlen: Am Kurpark von<br />
Bad Kreuznach sorgen neben zwei<br />
Gradierwerken und einer Wassertretanlage<br />
die Crucenia Thermen (www.<br />
crucenia-thermen.de), das Crucenia-<br />
Gesundheitszentrum mit medizinischen<br />
Anwendungen und Radonstollen<br />
(www.crucenia.de) sowie das<br />
Bäderhaus mit Saunen, orientalischen<br />
Entspannungsbädern und römischer<br />
Badekultur (www.baederhaus-sauna.de)<br />
für Entspannung und Prävention.<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Bad Kreuznach, Kurhausstraße<br />
22–24, 55543 Bad Kreuznach, Tel.:<br />
0671/836000, www.bad-kreuznachtourist.de<br />
Verkehrsverein Rheingrafenstein,<br />
Berliner Str. 60, 55583<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg, Tel.:<br />
06708/641780, www.bad-muenster-amstein.de,<br />
www.salinental.eu Naheland-<br />
Touristik, Bahnhofstr. 37, 55606 Kirn,<br />
Tel.: 06752/137610, www.naheland.net<br />
40<br />
Spezial | 2015
Münsterland<br />
Naturschutzgebiet<br />
Baumberge<br />
Gut 20 Kilometer westlich von<br />
Münster ragen die Baumberge<br />
zwischen Havixbeck, Nottuln<br />
und Billerbeck aus der für die<br />
Westfälische Bucht typischen<br />
Münsterländer Parklandschaft.<br />
Richtige Berge gibt es eigentlich<br />
gar nicht im Münsterland. Doch<br />
wenn drumherum alles platt ist,<br />
kann man von einem bis zu 187<br />
Meter aufbuckelnden Höhenzug<br />
schon ganz schön weit gucken.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 11,3 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />
Höchster Punkt: 187 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Bahnhof in 48329<br />
Havixbeck<br />
Wegequalität: gut begehbare,<br />
teilweise asphaltierte Waldwege<br />
Havixbecker Ründchen<br />
Über den Baumberg<br />
Zu beiden Seiten des bewaldeten Baumberge-Buckels bieten<br />
sich weite Aussichten über das platte Münsterland. Höchster<br />
Punkt ist die Plattform des Longinusturms.<br />
Vom Havixbecker Bahnhof aus<br />
folgt man dem Weg entlang der<br />
Gleise nach links (betrachtet mit<br />
den Schienen im Rücken) bis<br />
zur L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />
Straße). Auf der Straße dann<br />
links die Bahnlinie überqueren<br />
und sofort wieder links auf den<br />
Asphaltweg (Lasbeck 21, 20) mit<br />
der Markierung X 13 abbiegen. In<br />
einer Rechtskurve geht es über<br />
die Lasbecker Aa, hinter einer<br />
Scheune und vor einem Gehöft<br />
rechts und an einem Sandstein-<br />
Bildstock vorüber. Zwischen<br />
Feldern steigt der Weg nun<br />
gemächlich bis zur Bruder-Klaus-<br />
Kapelle 1 an. Geradeaus setzt<br />
sich der mit X gekennzeichnete<br />
Weg bis zur Wegekreuzung Vaders<br />
Platz hinter der Gelsenwasser-<br />
Anlage fort. Links führen X 13<br />
und X 21 teilweise über einen<br />
schmalen Sandpfad neben einem<br />
Reitweg durch den Wald bis zur<br />
Gaststätte Leopoldshöhe hinter<br />
einem Feld auf der rechten Seite.<br />
Dahinter zweigt diese Wandertour<br />
rechts ab und hinter der Rechtskurve<br />
am Ende des Felds auf den<br />
zweiten Waldpfad nach links. Der<br />
Waldpfad führt durch den Wald<br />
den Hang schräg hinunter, bis er<br />
am Waldrand auf einen Asphaltweg<br />
trifft. Rechts steht ein Stück<br />
weiter eine Bank der Baumberger<br />
Wanderfreunde 2 . Mit Ausblick<br />
auf das Stevertal zur Linken<br />
verläuft das Pättken dann am<br />
Waldsaum entlang und an einer<br />
weiteren aussichtsreichen Bank<br />
beim Heinrich-Hachmann-Gedenkstein<br />
vorüber. Am ersten Abzweig<br />
geht es links hinunter (Markierung<br />
A2, 3, 5 und X). Der Schotter weg<br />
wird nun zum Pfad und mündet<br />
in einen Asphaltweg, der rechts<br />
zum Hotel Steverburg führt. Kurz<br />
dahinter überquert der Weg die<br />
L 874 und steigt wieder leicht an.<br />
Bevor er unter Bäume eintaucht,<br />
bietet sich noch ein weiter Blick<br />
ins Münsterland zu dieser Seite<br />
des Baumberge-Buckels. Im Waldstückchen<br />
verläuft halblinks ein<br />
mit X 4 markierter schmalerer<br />
Erdweg parallel zum Asphaltpättken<br />
durch den Wald. Am Ende<br />
sind es nur wenige Meter nach<br />
rechts bis zum Longinusturm<br />
auf dem Westerberg 3 . Auf dem<br />
Asphaltweg geht es dann weiter<br />
geradeaus bis zum Stoppschild an<br />
der Straße, auf deren gegenüberliegender<br />
Seite rechts ein Kotten<br />
liegt. Noch davor zweigt ein Pfad<br />
nach links, läuft zwischen Acker<br />
und Wallhecke in den Wald hinein<br />
und trifft bei ein paar Häusern auf<br />
einen Querweg, der nach rechts<br />
an den Domkuhlen 4 vorbeiführt.<br />
Beim Asphaltweg an den nächsten<br />
Häusern (Sophienburg) links halten<br />
und beim zweiten Haus den<br />
halblinken, durch den Wald leicht<br />
abwärts führenden Schotterweg<br />
bis zu Haus Waldfrieden auf der<br />
anderen Seite der L 874 nehmen.<br />
Geradeaus weiter beginnt dann<br />
der Kreuzweg entlang des Weges<br />
am Waldrand. Der erste Abzweig<br />
nach links führt mit der Markierung<br />
X 4 zur Quelle der Lasbecker<br />
Aa hinunter, macht gegen Ende<br />
einen Linksknick und mündet auf<br />
die L 874 (Freiherr-von-Twickel-<br />
Straße), die rechts zurück zum<br />
Bahnübergang leitet.<br />
Spezial | 2015<br />
41
Der Westen<br />
Münsterland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Die Baumberge-Bahn RB 63 verkehrt stündlich vom Hauptbahnhof<br />
Münster nach Havixbeck, Billerbeck und Coesfeld.<br />
Die Busse R64 und 564 der Verkehrsgemeinschaft Münsterland fahren von<br />
Münster nach Havixbeck, Tel.: 01803/504030 (9 Cent/Min. aus dem Festnetz,<br />
Mobilfunk max. 42 Cent/Min.), www.bus-und-bahn-im- muensterland.de. Linie B32<br />
des Bürgerbus Nottuln e. V. verbindet Nottuln und Havixbeck, www.buergerbusbaumberge.de.<br />
Mit dem Pkw: A 1 Dortmund-Bremen bis AS 77 Kreuz Münster Nord, auf<br />
B 54 Richtung Steinfurt, 1. Ausfahrt nehmen und rechts auf L 529, am Ende rechts<br />
auf L 581 nach Havixbeck, hinter scharfer Rechtskurve liegt der Parkplatz am<br />
Bahnhof auf der linken Seite. A 43 Recklinghausen-Münster bis AS 3 Senden, auf<br />
L 550 Richtung Bösensell, am Ende links auf L 843 und 1. Rechts auf L 550 nach<br />
Havixbeck.<br />
Orientieren: Naturschutzgebiet Baumberge, M 1:7.500, Naturförderstation im Kreis<br />
Coesfeld, www.naturfoerderstation, zu beziehen über Baumberge Touristik, Tel.<br />
02541/939-1009, www.baumberge.com und im Café Longinus, Tel. 02502/7911,<br />
www.longinusturm.de<br />
Havixbecker<br />
Sandsteinweg<br />
Der Spaziergang durch Havixbeck,<br />
dem „Tor zu den Baumbergen“,<br />
macht Lust auf den „Marmor des<br />
Münsterlandes“. Er startet am<br />
Baumberger Sandstein-Museum, das<br />
von der Arbeit in den Stein brüchen,<br />
über das Leben der Steinmetze bis<br />
hin zu fertigen Skulpturen alles<br />
rund um den Baumberger Kalksandstein<br />
dokumentiert. Die Route führt<br />
an verschiedenen Wohnhäusern aus<br />
Sandstein vorüber zur Herz-Jesu-<br />
Kapelle und dem Marienstift Droste<br />
zu Hülshoff, zur Alten Mädchenschule<br />
und über den Friedhof zum<br />
Kirchplatz. Downloadbar unter<br />
www.havixbeck.de.<br />
Tourhöhepunkte Baumberge<br />
Aussichten, Wald und Sandstein<br />
Bruder-Klaus-Kapelle:<br />
1<br />
Die Kapelle ist das Ziel<br />
eines Kreuzwegs, der nahe<br />
der Landwehr vom Restaurant<br />
„Zum Waldfrieden“ entlang des<br />
Waldrands hierher führt. Der<br />
Ausblick reicht bei guter Sicht bis<br />
zum Teutoburger Wald und zu den<br />
Bettentürmen des Universitätsklinikums<br />
Münster.<br />
Bank Baumberger Wanderfreunde:<br />
Ein balkonartiger<br />
2<br />
Blick fällt hangabwärts über<br />
das Stevertal hinweg bis zum<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Kirchturm von Nottuln. Links<br />
schlängelt sich – wie eine riesige<br />
Raupe – eine der für das Bild der<br />
Baumberge so typischen Alleen<br />
vom Waldrand hinunter.<br />
Longinusturm auf dem<br />
3<br />
Westerberg: Auf der mit 187<br />
Metern höchsten Erhebung der<br />
Baumberge steht der 32 Meter<br />
hohe und über 100 Jahre alte<br />
Longinusturm. Der Turm aus<br />
Baumberger Kalksandstein ist<br />
nach „Doktor Longinus“ benannt.<br />
So lautete der Spitzname von Fritz<br />
2 3 4<br />
Westhoff, einem Naturforscher<br />
der Baumberge und Begründer<br />
des Baumberge-Vereins.<br />
Domkuhlen: Vom Weg aus ist<br />
4<br />
nicht so viel davon zu sehen,<br />
doch rechts im Wald liegen die<br />
Domkuhlen, große Vertiefungen,<br />
in denen vermutlich Sandstein<br />
für den Dom zu Münster gehauen<br />
wurde. An den Familientagen<br />
am Longinusturm (11./12. August<br />
2012, www.baumberge.net) finden<br />
hier auch Führungen zu den<br />
Domkuhlen statt.<br />
Unterwegs in den<br />
Baumbergen<br />
Westfälisch einkehren: Am<br />
Wegesrand: Gaststätte Leopoldshöhe,<br />
Leopoldshöhe 7, 48301 Nottuln,<br />
Tel.: 02502/9011073, Mo. geschlossen,<br />
www.leopoldshoehe-nottuln.npage.de<br />
Hotel Haus Steverburg, Baumberg 6,<br />
48301 Nottuln, Tel.: 02502/943-0, Mo.<br />
geschlossen, www.hotel-steverburg.de<br />
Café Longinus, Baumberg 45,<br />
48301 Nottuln, Tel.: 02502/7911,<br />
Di. Ruhetag, www.longinusturm.de<br />
Hotel Restaurant Zum Waldfrieden,<br />
Lasbeck 43, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/1270, Do. geschlossen,<br />
www.hotel-zum-waldfrieden.de<br />
In der Umgebung: Café Haus Klute/<br />
Klute’s Historisches Brauhaus,<br />
Poppenbeck 28, 48329 Havixbeck,<br />
Tel.: 02507/98390, Mo. geschlossen,<br />
www.klutes.de Restaurant Café<br />
Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329<br />
Havixbeck, Tel.: 02534/1052, Mo.<br />
geschlossen, www.burg-huelshoff.de<br />
Café im Sandsteinmuseum,<br />
Gennerich 9, 48329 Havixbeck, Tel.:<br />
02507/4740, Mo. geschlossen, www.<br />
sandsteinmuseum.de Restaurant<br />
Haus Füsting, Masbeck 39, 48329<br />
Havixbeck, Tel.: 02507/1300, Mi.<br />
geschlossen, www.haus-fuesting.de<br />
Sandstein entdecken:<br />
Baumberger Sandstein-Museum,<br />
eine Ausstellung rund um den Stein<br />
aus den Baumbergen, aus dem nicht<br />
nur Kirchen und Kotten, sondern<br />
auch Skulpturen und Steinmetzarbeiten<br />
gefertigt sind: Gennerich 9,<br />
48329 Havixbeck, Tel.: 02507/1596,<br />
www.sandsteinmuseum.de<br />
Bildhauer werden:<br />
Bildhauer-Schnupperkurse als Tages-,<br />
2- und 5-Tages-, Wochenend- oder<br />
Familienkurse am Sandsteinmuseum<br />
und am Longinusturm: Artelier<br />
für Bildhauerei, Liane Heuer<br />
und Wilfried Pinsdorf, Poppenbeck<br />
16a, 48329 Havixbeck, Tel.:<br />
0151/58165826, www.artelier.de<br />
Geführte Wanderungen:<br />
Tages- und Mehrtagesexkursionen<br />
durch die Baumberge zu verschiedenen<br />
Themen bietet Diplom-<br />
Geograph Josef Räkers an,<br />
Tel.: 02543/930831<br />
Diplom- Heilpädagogin Christiane<br />
Hoth führt ein Mal im Monat<br />
auf zweistündigen meditativen<br />
Wanderungen in Stille durch die<br />
Baumberge. Verschiedene meditative<br />
Übungen begleiten den Gang mit<br />
abschließendem Austausch im Café.<br />
Anmeldung: Christiane Hoth, Tel.:<br />
02505/937497, Email: christiane.<br />
hoth@web.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Havixbeck, Willi-Richter-Platz 1,<br />
48329 Havixbeck, Tel.: 02507/7510,<br />
www.havixbeck.de Touristische<br />
Arbeitsgemeinschaft Baumberge,<br />
Markt 8, 48653 Coesfeld, Tel.: 02541/<br />
939-1009, www.baumberge.com<br />
Weitere Wanderwegbeschreibungen<br />
auf www.baumberge-verein.de<br />
42<br />
Spezial | 2015
Reinhardswald<br />
Urwald Sababurg<br />
im Reinhardswald<br />
Der Reinhardswald ist ein waldreiches<br />
Mittelgebirge nördlich<br />
von Kassel. Er ist das größte zusammenhängende<br />
Waldgebiet in<br />
Hessen und sehr dünn besiedelt.<br />
Mittendrin liegt der spektakuläre<br />
Höhepunkt des Waldes: das Naturschutzgebiet<br />
Urwald Sababurg<br />
mit seinen jahrhundertealten<br />
Eichen und Buchen, das man<br />
auf verschiedenen Rundwegen<br />
erkunden kann.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 2,5 km<br />
Dauer: 40 Minuten<br />
Markierung: 1<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 20 Meter<br />
Höchster Punkt: 336 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
Oktober<br />
Start/Ziel: Parkplatz Urwald, an<br />
der K 55, 34359 Reinhardshagen<br />
Baumriesen und Adlerfarn<br />
Märchenhaft: Durch den Urwald Sababurg<br />
Knorrige uralte Eichen und leuchtend grüner Adlerfarn bilden im Urwald Sababurg einen reizvollen<br />
Kontrast. Auf dieser Tour durch das Naturschutzgebiet stellen sich die drei berühmtesten<br />
Baumriesen des Reinhardswaldes vor – aber auch sonst gibt es viel zu entdecken.<br />
Mächtige Buchen bilden die<br />
Eingangshalle zum Urwald. Eine<br />
Info-Tafel am Parkplatz zeigt die<br />
verschiedenen Rundwege, die<br />
durch den Urwald führen. Die<br />
meisten Höhepunkte liegen am<br />
Weg mit der Nummer 1 – also<br />
folgen wir dem Weg, der mit einer<br />
gelben Eins markiert ist. Nach<br />
nur wenigen Schritten beginnt<br />
schon das Stegsystem, das im<br />
Jahr 2010/11 angelegt worden<br />
ist, übrigens von Menschen mit<br />
Behinderung. So gelangt man trotz<br />
Pfützen und Matsch trockenen<br />
Fußes durch den Urwald. Die ersten<br />
dicken Eichen folgen schon nach<br />
wenigen Metern auf der rechten<br />
Seite. An hellgrünem Adlerfarn<br />
und rot leuchtenden Vogelbeeren<br />
vorbei führt der Weg tiefer in den<br />
Urwald hinein. Immer wieder<br />
trifft man unterwegs auf die charakteristische<br />
Paarung von Erle<br />
und Apfelbaum. Nach etwa der<br />
Hälfte der Strecke folgt der erste<br />
Höhepunkt der Wanderung: die<br />
Kamineiche 1 , ein sechshundert<br />
Jahre alter Baum mit 7,10 Meter<br />
Umfang und charakteristischer<br />
Öffnung. Nur wenige Schritte<br />
weiter wartet schon die nächste<br />
Attraktion: eine Eiche mit Namen<br />
„Margarete“ 2 , die so geheimnisvoll<br />
ist, dass sogar schon ein ganzer<br />
Film über sie gedreht worden<br />
ist – angeblich handelt es sich um<br />
ein von seinem Vater in eine Eiche<br />
verwandeltes Mädchen. Der Baum<br />
ist innen morsch und hohl. Weiter<br />
geht es auf dem Rundweg, vorbei<br />
an toten Bäumen, die sich zu<br />
beachtlichen Bergen auftürmen,<br />
sogenannten Totholzgebirgen.<br />
Schließlich folgt zur Rechten der<br />
letzte Höhepunkt auf dem Weg,<br />
die Wappeneiche 3 . Trotz ihrer<br />
600 Jahre lebt der Baum noch immer.<br />
Mit 7,50 Metern Umfang zählt<br />
sie zu den dicksten Bäumen hier<br />
im Urwald. Nach wenigen Metern<br />
kehrt die Tour zum Eingangsportal<br />
mit den mächtigen Eichen zurück.<br />
Obwohl der Rundweg nur 2,5<br />
Kilometer lang ist, kann man für<br />
die Tour gut und gerne mehrere<br />
Stunden einrechnen, so viele<br />
bestaunenswerte Bäume gibt es<br />
auf dem Weg. Das gilt umso mehr,<br />
wenn man mit einer Kamera<br />
unterwegs ist. Naturfotografen<br />
verbringen schon mal ganze Tage<br />
im Urwald Sababurg.<br />
Märchensammler<br />
Die Hanauer Brüder Jacob und<br />
Wilhelm Grimm gehören zu den<br />
Gründungsvätern der Germanistik.<br />
Als Sprachwissenschaftler<br />
untersuchten sie die Entwicklung<br />
deutscher Literatur und sammelten<br />
seit 1806 Märchen und Sagen.<br />
Jacob Grimm veröffentlichte mit<br />
seinem Werk „Deutsche Grammatik“<br />
die Grundlage für die moderne<br />
Etymologie, die Forschung zur<br />
Entstehung von Wörtern. Nachdem<br />
sie lange in Kassel gelebt hatten,<br />
verbrachten sie ihren letzten<br />
Lebensabschnitt in Berlin, wo<br />
der preußische König Friedrich<br />
Wilhelm IV sie beschäftigte.<br />
Spezial | 2015<br />
43
Der Westen<br />
Reinhardswald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen mit dem Auto:<br />
Der Urwald Sababurg liegt an der Kreisstraße 55, die von Hofgeismar<br />
nach Gottsbüren führt. Der gleichnamige Parkplatz und Startpunkt für<br />
die Rundwanderwege liegt etwas versteckt hinter einer Kurve etwa zwei<br />
Kilometer von der Sababurg entfernt.<br />
Anreisen mit Bus und Bahn:<br />
Zwei Buslinien des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) fahren den<br />
Urwald an, am Wochenende mit Fahrradanhänger: K 181 von Hofgeismar<br />
nach Gieselwerder und K 190 von Hofgeismar über Reinhardshagen nach<br />
Hann. Münden.<br />
Orientieren: Die Tourist-Info „Märchenland Reinhardswald“ verschickt auf<br />
Anfrage Informationen per E-Mail. Vor Ort findet man sie am Markt 5 in<br />
34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/5070400.<br />
Ein Wald aus Tücke<br />
Über die Entstehung des Reinhardswaldes<br />
gibt es mehrere<br />
Sagen. In einer der bekanntesten<br />
spielte Graf Reinhard mit dem<br />
Bischof von Paderborn und verlor<br />
sein gesamtes Geld. Dann setzte<br />
er seine Besitztümer auf ein Spiel<br />
und verlor erneut. Der Bischof<br />
gewährte ihm als Gnade eine<br />
weitere Ernte. Der listige Graf säte<br />
Eicheln, die erst weit nach seinem<br />
Tod reiften. In einer anderen<br />
Version der Sage beherrschte der<br />
Graf das mit Dörfern dicht besetzte<br />
Waldgebiet durch Erpressungen<br />
und Räubereien. Schließlich wurde<br />
er zum Tod verurteilt. Auf sein<br />
Flehen wurde ihm gestattet, noch<br />
einmal vor seinem Tod die Huten<br />
zu bestellen und abzuernten. Er<br />
zerstörte die Dörfer und bestreute<br />
die Äcker der Bauern mit Eicheln.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Verwunschene Riesen und<br />
Kaminschlote aus Baumgestalten<br />
Kamineiche: Wie alt die<br />
1<br />
Eiche genau ist, vermag niemand<br />
zu sagen. Geschätzt wird sie<br />
auf sechshundert Jahre, vielleicht<br />
sogar siebenhundert. Warum der<br />
Baum auf den Namen Kamineiche<br />
getauft wurde, ist jedoch<br />
sofort ersichtlich: Auf Kopfhöhe<br />
weist er eine Öffnung auf wie ein<br />
Ofenloch. Abertausende Besucher<br />
haben hier schon mal den Kopf<br />
reingesteckt oder versucht, den<br />
Baum von 7,10 Meter Umfang zu<br />
mehreren Personen zu umfassen.<br />
Die Kamineiche zählt vermutlich<br />
zu den meistfotografierten Bäumen<br />
in Deutschland.<br />
Margarete: Ausladend<br />
2<br />
ist ihre Krone, weitverzweigt<br />
ihre Wurzeln, knorrig die<br />
Rinde. Fragt man den Altförster<br />
Hermann-Josef Rapp nach seinem<br />
Lieblingsbaum im Urwald, so wird<br />
er diese 550 Jahre alte Eiche nennen,<br />
die aufgrund einer Sage unter<br />
dem Namen Margarete bekannt<br />
ist. Der Urwald ist bekanntlich<br />
ein großer Geschichtenerzähler.<br />
Margarete war die Tochter eines<br />
Riesen, die, so heißt es, vom Vater<br />
verflucht worden sei, weil sie<br />
sich verbotenerweise mit ihrem<br />
Liebhaber Kuno treffen wollte.<br />
Zur Strafe wurde sie in einen<br />
Baum verwandelt und streckt<br />
heute noch ihrem Liebhaber die<br />
hölzernen Arme entgegen. Innen<br />
morsch und hohl, hat sie einen<br />
Umfang von 6,40 Meter.<br />
Wappeneiche: Wie dieser<br />
3<br />
Baum seinen Namen erhielt,<br />
ist nicht mehr genau zu ermitteln.<br />
Das Wappenmotiv des ehemaligen<br />
Landkreises ist er jedenfalls nicht<br />
gewesen – das war nämlich die<br />
„Kalendereiche“, die dem großen<br />
Brand 1933 zum Opfer gefallen ist.<br />
Die Wappeneiche ist zwischen 600<br />
und 800 Jahre alt und hat einen<br />
Umfang von 7,50 Meter.<br />
Etappenprofil 1 2 3<br />
Rund um den<br />
Reinhardswald<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
In der Umgebung: Hotel Dornröschenschloss<br />
Sababurg, Im<br />
Reinhardswald, 34369 Hofgeismar,<br />
Tel.: 05671/8080, www.sababurg.de<br />
Burghotel Trendelburg, Steinweg 1,<br />
34388 Trendelburg, Tel.: 05675/9090,<br />
www.burg-hotel-trendelburg.com<br />
Hotel „Zum alten Brauhaus“, Marktstraße<br />
12, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />
05671/3081, www.zumaltenbrauhaus.de<br />
Gasthaus „Zum Reinhardswald“,<br />
Dorfstraße 20, 34399 Oberweser-<br />
Gewissenruh, Tel.: 05572/7272,<br />
www.gasthaus-reinhardswald.com<br />
Hotel und Restaurant „Deutsche<br />
Eiche Grebenstein“, Untere Schnurstraße<br />
3, 34393 Grebenstein, Tel.:<br />
05674/923377, www.deutsche-eichegrebenstein.com<br />
Pension Dörbaum,<br />
Sababurger Mühle 3, 34369 Hofgeismar-Sababurg,<br />
Tel.: 05671/40061<br />
Papiermühle, Ferienhof mit Kinderspielplatz,<br />
Grillhütte, Bauernhof,<br />
34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/2757,<br />
www.ferienhof-papiermuehle.de<br />
Ferienwohnung Haus Bersiel, Am<br />
Hang 39, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />
05671/4209, www.ferienwohnung.<br />
bersiel.website.ms Campingplatz<br />
Hofgeismar, Schöneberger Str. 16,<br />
34369 Hofgeismar, Tel.: 05671/1215,<br />
www.camping-am-bad-hofgesimar.de<br />
Informieren: Touristen-Information<br />
„Märchenland Reinhardswald“,<br />
Markt 5, 34369 Hofgeismar, Tel.:<br />
05671/5070400, Fax: 05671/500839,<br />
info@reinhardswald.de<br />
Führungen: Rundgang durch<br />
die Altstadt Hofgeismar mit<br />
historischer Figur des Hauptmanns<br />
aus dem 17. Jahrhundert. Durch den<br />
Urwald Sababurg mit historischen<br />
Figuren. Führung mit Busbegleitung<br />
durch Urwald, Sababurg<br />
und Trendelburg. Alle buchbar<br />
über Tourist-Info „Märchenland<br />
Reinhardswald“, Markt 5, 34369<br />
Hofgeismar, Tel.: 05671/5070400,<br />
Reinhardswaldinfo@gmx.de<br />
Lesen: Hermann-Josef Rapp und<br />
Marcus Schmidt: Baumriesen und<br />
Adlerfarn. Der Urwald Sababurg im<br />
Reinhardswald, Euregioverlag, 19,90<br />
Euro. Hermann-Josef Rapp: Der<br />
Reinhardswald – Eine Kulturgeschichte.<br />
Euregioverlag, 20 Euro.<br />
44<br />
Spezial | 2015
Bergisches Land<br />
Der Bergische<br />
Panoramasteig<br />
Gesamtlänge: 244 Kilometer<br />
Ausgewählte Etappen: Ründeroth –<br />
Lindlar (ca. 18 km), Radevormwald<br />
– Wipperfürth (ca. 23 km)<br />
Markierung: Die Strecke ist durchgehend<br />
ausgeschildert. Die Schilder<br />
zeigen einen schwarzen Kringel auf<br />
gelbem Grund, beschriftet mit: „Das<br />
Bergische Wanderland, Bergischer<br />
Panoramasteig“. Wegweiser stehen<br />
vor allem an Kreuzungen und kniffligen<br />
Wegführungen. Gelbe Spitzen<br />
markieren den Hauptweg, blaue die<br />
Zubringer.<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Idylle zwischen den Ballungszentren<br />
Von Ründeroth bis Wipperfürth<br />
„Eingepfercht“ zwischen den Ballungsräumen Köln/Bonn, der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt Düsseldorf sowie dem riesigen Ruhrgebiet liegt das Bergische Land –<br />
und versprüht auf seinen ausgedehnten Routen einen ganz eigenen Reiz.<br />
Vom Bahnhof Ründeroth, gut<br />
ausgeschildert, nach links zur<br />
Agger (es empfiehlt sich zuvor ein<br />
kurzer Abstecher nach rechts in<br />
den kleinen historischen Ortskern<br />
Ründeroths), dann dem Fluss folgend<br />
die B 55 überqueren, immer<br />
den Wegweisern nach, die nach<br />
rechts abzweigende Straße Richtung<br />
Aggertalhöhle 1 überqueren,<br />
geradeaus der Bundesstraße<br />
noch kurz folgen, dann rechts<br />
immer ansteigend in und durch<br />
den Wald. Am Wegweiser kurz<br />
vor Neuenhaus besteht die Möglichkeit,<br />
nach rechts auf einem<br />
Waldweg zur Aggertal höhle<br />
abzusteigen. Der Panoramasteig<br />
führt weiter über Neuenhaus und<br />
Feckelsberg, nun bergab, nach<br />
Blumenau. Jetzt steil bergauf nach<br />
Rommersberg. Hier großartige<br />
Panoramablicke in die Täler von<br />
Agger und Leppe. Absteigen ins<br />
Tals des Horpebachs, herrlich<br />
durch lichten Wald an einer kleinen<br />
Kapelle vorbei. Hier ist nach<br />
links der Zubringerweg Richtung<br />
Engelskirchen ausgeschildert,<br />
mit Bahnhof (Toureinstieg oder<br />
-abbruch möglich, RB 25) und LVR<br />
Museum 2 in der alten, sehenswerten<br />
Textilfabrik von Engels &<br />
Ermen. Der Panoramasteig wendet<br />
sich am Abzweig aber nach<br />
rechts Richtung Lindlar und führt<br />
parallel zur Autostraße zunächst<br />
auf einem breiten Forstweg mäßig<br />
bergauf und geht später in einen<br />
schmaleren Wandersteig über.<br />
Bevor in Höhe von Eichholz die<br />
Straße überquert wird, ist ein<br />
lohnender Abstecher nach rechts<br />
zum Erlebniszentrum „:metabolon“<br />
(ausgeschildert) möglich, das vor<br />
allem mit Kindern interessant<br />
ist. Der Hauptweg führt in einem<br />
großen südlichen Bogen um<br />
Lindlar herum mit prächtigen<br />
Aussichten auf den Ort und in die<br />
umliegenden Berge und Täler. Die<br />
Tour endet entweder im Ortskern<br />
von Lindlar 3 (dann dem Zubringerweg<br />
nach rechts folgen) oder<br />
am Bergischen Freilichtmuseum<br />
4 (Busverbindung nach Bensberg<br />
und nach Köln). Start unserer<br />
zweiten Etappe ist der Busbahnhof<br />
von Radevormwald. Dem gut<br />
sichtbaren Zubringerwegweiser<br />
folgen, die B 229 überqueren und<br />
die Stadt nach Süden verlassen.<br />
Bald trifft die Route auf den<br />
Panoramasteig und schwenkt<br />
nach Osten, leicht bergab und<br />
bergauf durch Wald und Wiesen,<br />
bis wenig später auch die B 483<br />
überquert wird. Nun geht es<br />
bald wieder aufwärts, südlich an<br />
Erlenbach und nördlich an Berge<br />
vorbei, etwas Zickzack in der<br />
Linienführung, bis am alten Bahndamm<br />
der Panoramasteig steil<br />
bergab nach Süden abknickt und<br />
sich länger durch das weitläufige<br />
Talsperren im<br />
Bergischen Land<br />
Wer im Bergischen Land wandert,<br />
kommt fast unweigerlich an<br />
eine Talsperre. Zwölf sind es<br />
insgesamt, die ältesten weit über<br />
100 Jahre alt. Sie dienen der<br />
Wasserversorgung, wie die Große<br />
Dhünntalsperre, die erst in den<br />
1980er Jahren gebaut wurde. Sie<br />
ist die zweitgrößte dieser Art in<br />
Deutschland und wird – wie auch<br />
andere – besonders geschützt. Anders<br />
die Talsperren, die vor allem<br />
dazu dienen, Flüsse zu regulieren:<br />
Hier ist alles erlaubt, wie etwa an<br />
der bekannten Agger-Talsperre<br />
bei Gummersbach oder der Bever<br />
bei Hückeswagen. Es darf gezeltet,<br />
geschwommen und Boot gefahren<br />
werden. Eine Urlaubs- und<br />
Erholungslandschaft wie aus dem<br />
Bilderbuch!<br />
Spezial | 2015<br />
45
Der Westen<br />
Bergisches Land<br />
Anreisen und orientieren<br />
Bus und Bahn: Der Bahnhof Ründeroth ist erreichbar mit der RB 25 Köln–Marienheide,<br />
stündlich ab Köln Hbf (immer 24 Minuten nach der vollen Stunde, Gleis 10). Auch die<br />
Städte Wipperfürth und Radevormwald sind mit Bussen des öffentlichen Nahverkehrs<br />
erreichbar. Fahrpläne und Informationen: www.vrsinfo.de<br />
Mit dem Pkw: Die Autobahnen 1, 3, 4, 40, 45, 59 und 61 führen Sie unmittelbar ins<br />
Bergische Wanderland bzw. direkt daran vorbei.<br />
Orientieren: Wanderkarte Bergischer Panoramasteig, Maßstab 1:30.000, wetterfest, 6,95<br />
Euro (im Buchhandel). Weitere Infos unter www.publicpress.de<br />
Der Bergische Panoramasteig: „In 18 Tagesetappen durch das Bergische Land“<br />
von Guido Wagner, J.P. Bachem Verlag Köln (erscheint im März 2014). Weitere Infos unter<br />
www.bachem.de<br />
Weitere Informationen: www.bergisches-wanderland.de, wo GPX-Dateien sowie<br />
Informationen zu sämtlichen „Streifzügen“ erhältlich sind.<br />
Typisch für das Bergisch Land:<br />
Fachwerk, hier in Rommersberg.<br />
Bevertal zieht. Der Weg steigt<br />
wieder an und erreicht schließlich<br />
Egen 5 , dessen markanter<br />
Kirchturm schon vom gegenüberliegenden<br />
Höhenzug lange<br />
vorher ausgemacht wurde. Nun<br />
weiter nach Süden durch herrlichen<br />
Wald, bis schließlich die<br />
idyllisch in die Hügel eingebettete<br />
Neyetalsperre 6 erreicht wird.<br />
Der Weg folgt eine Weile dem<br />
Ufer, dreht dann nördlich in den<br />
Wald und stößt weiter oben auf<br />
die Rottenscheider Höhe. Nicht<br />
mal einen Kilometer entfernt liegt<br />
westlich die wassersportgeeignete<br />
Bevertalsperre. Der Panoramasteig<br />
wendet sich aber wieder<br />
bergab nach Süden und erreicht<br />
durch schattigen Wald den beeindruckenden<br />
Staudamm der Neye.<br />
Abwechslungsreich geht der Weg<br />
anschließend zwischen Wiesen<br />
und Felder hindurch und erreicht<br />
schließlich bei Voßkuhle den<br />
Stadtrand von Wipperfürth 7 .<br />
Hier nach rechts dem Zubringer<br />
in die Stadt folgen, ein wenig an<br />
der Wupper entlang und dann<br />
nur noch wenige Meter bis zum<br />
Busbahnhof.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Bergische Geschichten mit Ausblick<br />
1<br />
Aggertalhöhle: Die längste<br />
Höhle des Rheinlandes<br />
zeigt die vergangene Welt der<br />
Korallenriffe. Es sah im Bergischen<br />
Land einmal so aus wie<br />
in der Südsee.<br />
2<br />
LVR Museum: Die alte<br />
Baumwollspinnerei Ermen<br />
und Engels steht unter Denkmalschutz<br />
und beherbergt heute ein<br />
Industriemuseum, in dem das<br />
„Wasser als treibende Kraft“ im<br />
Mittelpunkt steht.<br />
3<br />
Lindlar: 900 Jahre alte<br />
Stadt mit hübschem Kern,<br />
viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser.<br />
Lohnend eine Führung<br />
Etappenprofile<br />
1<br />
durch die großen Steinbrüche.<br />
Der Freizeitpark hinter Schloss<br />
Heiligenhoven bietet Minigolf<br />
und Hallenbad.<br />
Bergisches Freilichtmuseum:<br />
Ein Freilichtmuseum,<br />
4<br />
in dem gezeigt und erlebt wird,<br />
wie vor hundert Jahren bäuerliche<br />
Landwirtschaft betrieben<br />
wurde. Ganzjährig geöffnet,<br />
montags geschlossen.<br />
Egen: Der Zwiebelturm<br />
5<br />
der katholischen Dorfkirche<br />
ist sehr markant und von<br />
weitem gut auszumachen. Egen<br />
liegt auf der höchsten Erhebung<br />
weit und breit.<br />
2 3 4<br />
5 6 7<br />
Bergisch essen, erfrischen & günstig schlafen zwischen<br />
Ründeroth und Lindlar sowie Radevormwald und Wipperfürth<br />
Ausgewählte Jugendherbergen :<br />
Radevormwald (die zweitälteste<br />
Jugendherberge Deutschlands) und<br />
Lindlar, 02195/6888-11<br />
www.jugendherberge.de<br />
Weitere Unterkünfte:<br />
Malteser Kommende (Engelskirchen),<br />
untergebracht in Schloss Ehreshoven,<br />
25 EZ (66 €), 9 DZ (93 €),<br />
02263/8000<br />
www.malteser-kommende.de<br />
Wigger (Wipperfürth-Egen), wunderbarer<br />
Pausenort der 5. Etappe mit<br />
gutem Essen und Trinken auf<br />
der großzügigen Terrasse,<br />
EZ ab 50 €, 02267/4830<br />
www.gasthaus-wigger.de<br />
Landgasthof „Alter Rommersberg“,<br />
mitten im urigen Ortskern des kleinen<br />
Dorfes gelegen. Bei<br />
6<br />
Neyetalsperre: Die Neye<br />
ist eine der insgesamt<br />
sechs Trinkwassertalsperren<br />
im Bergischen Land, gebaut<br />
Anfang des vorigen Jahrhunderts.<br />
Der Panoramaweg ist<br />
so angelegt, dass er bis unter<br />
die eindrucksvolle Bruchstein-<br />
Staumauer führt.<br />
7<br />
Wipperfürth: Die älteste<br />
Stadt des Bergischen Landes<br />
darf seit einem Jahr auch<br />
den Titel „Hansestadt“ führen.<br />
Ein sowohl historisch interessantes,<br />
aber auch lebendiges<br />
Zentrum mit vielen Geschäften<br />
und Einkehrmöglichkeiten.<br />
schönem Wetter auch mit Biergarten.<br />
Dienstag ist Ruhetag.<br />
Tel.: 02263/9027212<br />
www.landgasthof-rommersberg.de<br />
Viele weitere Einkehrmöglichkeiten<br />
unter www.bergisches-wanderland.de,<br />
oder einfach in die entsprechenden<br />
<strong>Wanderkarten</strong> blicken!<br />
46<br />
Spezial | 2015
Hunsrück<br />
Hunsrücker Schiefer<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 11,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Markierung: weißes SH für<br />
Traumschleifen Saar-Hunsrück<br />
auf violettem Spiegel, Untertitel<br />
Baybachklamm<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
bis schwierig<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 400 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 360 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis<br />
November (Klamm bei Eis und<br />
Schnee nicht begehbar!)<br />
Start/Ziel: Wanderparkplatz,<br />
56290 Beltheim-Heyweiler<br />
Wegequalität: felsige Passagen mit<br />
Seil in der Klamm (84 Erlebnispunkte<br />
Deutsches Wanderinstitut)<br />
Enge und Weite<br />
Durch die Baybachklamm<br />
Dieser Weg folgt der perfekten Wander-Dramaturgie: von der Höhe kurz in die Tiefe,<br />
wieder auf die Höhe, erneutes Abtauchen in die Tiefe und wieder Auftauchen, Aufatmen<br />
und zum krönenden Abschluss noch mal der Blick von der Höhe zurück in die Tiefe.<br />
Am Wanderparkplatz Heyweiler<br />
entlässt das Startportal die<br />
Wanderer der Traumschleife<br />
Baybachklamm in dichten<br />
Wald. Vorbei an einer Wanderliege<br />
führt der Weg auf eine<br />
Felsnase zu, schwenkt nach<br />
links und senkt sich mit zwei<br />
langen Schlägen ins Tal des<br />
Buchbachs, einem Zufluss des<br />
Baybachs. Nach Querung von<br />
Flüsschen und Fahrweg zur<br />
Schmausemühle erklimmt der<br />
Weg in einigen mit Geländern<br />
kenntlich gemachten Zickzacks<br />
durch frischen Buchenwald die<br />
Hochfläche der kleinen Siedlung<br />
Steffenshof 1 . Oben läuft<br />
der Weg am Waldrand entlang,<br />
biegt vor der Siedlung links auf<br />
den Schotterweg, beim Geländer<br />
sofort wieder rechts auf den<br />
Grasweg am Waldrand entlang,<br />
quert die Zufahrtsstraße zum<br />
Örtchen Steffenshof (K 32),<br />
passiert eine hübsch dekorierte<br />
Picknickhütte, kreuzt den<br />
Asphaltweg nach Dorweiler und<br />
taucht wieder in den Wald ein.<br />
Im Wald fällt die Traumschleife<br />
weiter ab. Ein kleiner Steg führt<br />
über einen Wasserlauf. In einer<br />
Rechtskurve halblinks über<br />
die Brücke und auf dem neu<br />
angelegten Pfad hinauf zum<br />
Rastplatz „Klöckners Kaul“ 2 ,<br />
dahinter wieder runter und<br />
nach dem nächsten Steg wieder<br />
auf dem vorigen Waldweg<br />
abwärts zur tiefsten Stelle der<br />
Traumschleife am Baybach 3 .<br />
Nach rechts (nicht über die<br />
Brücke!) folgt die Traumschleife<br />
bachaufwärts für knappe vier<br />
Kilometer seinem Lauf. Es geht<br />
leicht auf und ab, über felsige<br />
Partien helfen Seile hinweg.<br />
Hinter zwei riesigen Höhlen<br />
im Schiefer quert der Weg auf<br />
der vom Buchbachtal kommenden<br />
Fahrstraße den Baybach<br />
und erreicht kurz darauf die<br />
Schmausemühle 4 . Noch vor<br />
den Gebäuden führt rechts eine<br />
Brücke zurück ans andere Ufer.<br />
Auf dem zweiten Pfad links geht<br />
es weiter am Baybach entlang,<br />
an einem Abzweig mit Abkürzungsmöglichkeit<br />
zum Heyweiler<br />
Parkplatz vorbei, an der<br />
privaten Heyweiler Bauernmühle<br />
vorüber und über eine steile<br />
Felsentreppe. Dahinter, an der<br />
Stelle mit den drei Brücken, verlässt<br />
die Traumschleife den Baybachweg<br />
und steigt durch eine<br />
Schieferenge am Frank weiler<br />
Bach entlang Richtung Barreterlei<br />
auf. Oben am Waldrand<br />
vor dem Feld rechts abbiegen,<br />
mit ungewohnt weiten Blicken<br />
zwischen Getreidefeldern auf<br />
Waldeck-Woodstock<br />
Einen Kilometer von der Stelle<br />
entfernt, wo die Traumschleife<br />
Baybachtal auf den Baybach trifft,<br />
thront Burg Waldeck auf einem<br />
Bergsporn über dem Fluss. Auf dem<br />
Gelände des „deutschen Woodstock“<br />
fanden von 1964 bis 1969<br />
Festivals statt. In Liedern, Kabarett<br />
und Diskussionen kündigte sich die<br />
68er-Bewegung an. Künstler wie<br />
Franz Josef Degenhardt, Reinhard<br />
Mey, Hannes Wader und Hanns-<br />
Dieter Hüsch entsandten von hier<br />
geistig-kulturelle Anstöße in die<br />
gesamte Republik. Heute residiert<br />
der Nerother Wandervogel in seinen<br />
Neubauten auf der Oberburg, es gibt<br />
eine Jugendbildungsstätte, auf dem<br />
Freigelände befindet sich eine Freilichtbühne.<br />
www.burg-waldeck.de<br />
eine Bank zulaufen, davor nach<br />
rechts abzweigen, am Ende links<br />
und in den Wald hinein, wo ein<br />
Stichweg zur Barreterlei 5<br />
führt. Durch Wald, am Waldrand,<br />
über Gras an einer Wiese<br />
entlang und am Aussichtspavillon<br />
Waldeckblick 6 vorüber<br />
führt die Traumschleife Baybachklamm<br />
kurzweilig zurück<br />
zum Wanderparkplatz.<br />
Spezial | 2015<br />
47
Der Westen<br />
Hunsrück<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Emmelshausen und Kastellaun sind mit ÖPNV erreichbar. Von<br />
Boppard am Rhein fährt die Hunsrückbahn, von Oberwesel der Freizeitbus Mittelrhein,<br />
von Treis-Karden der Freizeitbus Untermosel. Infos und Anmeldung: Tourist-<br />
Info Emmelshausen, Tel.: 06747/9322-0, www.rhein-mosel-dreieck.de. Regiolinie<br />
620 verbindet Emmelshausen mit Kastellaun, www.der-takt.de. Taxi Emmelshausen:<br />
Tel.: 06747/597059, Kastellaun: 06762/9624996, www.taxi-huet.de<br />
Mit Pkw: A 61 Koblenz-Speyer bis Emmelshausen, vor Emmelshausen auf die<br />
B 327 Richtung Kastellaun, rechts auf L 215 Richtung Beltheim, rechts auf K 34 nach<br />
56290 Beltheim-Heyweiler, von der Hauptstraße Wegweiser zum Wanderparkplatz.<br />
Orientieren: „Wanderwege und Radrouten Hunsrück Region Kastellaun und<br />
Emmels hausen“, 1:25.000, Pietruska-Verlag, ISBN 3-934895-13-1, 7,50 Euro.<br />
„Traumschleifen Saar-Hunsrück, Band 2 Ost“ mit 24 Traumschleifen, Karten<br />
1:25.000, Wegbeschreibungen und Infos, ISBN 978-3-934342-67-5, 3,50 Euro.<br />
Im Land des<br />
Schinderhannes<br />
Parallel zum Baybachtal ziehen<br />
sich vier weitere Flusstäler vom<br />
Hunsrück zur Mosel hinunter.<br />
Allesamt begleitet von Wanderwegen,<br />
die sich auf engen Pfaden<br />
an klammartigen Felspartien<br />
vorüberwinden. Östlich des<br />
Baybachtals (23 km, 6 h) liegt die<br />
Ehrbachklamm (16 km, 4–5 h) mit<br />
der Ehrenburg von 1120 (www.<br />
ehrenburg.de), westlich davon<br />
das stille Lützbachtal (12 km,<br />
3–4 h), das kurvige Deimerbach-/<br />
Dünnbachtal (25 km, 5–6 h) und<br />
das burg(ruin)enreiche Balduinstal<br />
(23 km, 5–6 h). Infos:<br />
www.kastellaun.de<br />
www.rhein-mosel-dreieck.de<br />
Tourhöhepunkte Traumschleife Baybachklamm<br />
Auf der Höhe und in der Klamm<br />
1<br />
Steffenshof: Das Dutzend<br />
Häuser der Siedlung Steffenshof<br />
auf einer Hochfläche im<br />
nördlichen Hunsrück gehört zum<br />
etwa 1,5 Kilometer westlich gelegenen<br />
Ort Dorweiler. Außer an<br />
Montagen lädt Theas Kneipe zur<br />
Einkehr ein. Steffenshof eignet<br />
sich ebenfalls als Einstieg in die<br />
Traumschleife Baybachklamm.<br />
2<br />
Klöckners Kaul: Neben<br />
einer vergitterten Höhle<br />
bietet sich ein schöner Picknickplatz<br />
mit Schiefertisch für eine<br />
Rast an. Jahrzehntelang schlug<br />
man hier zuvor Dachschiefer<br />
aus dem Berginneren.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
3<br />
Baybach: 30 Kilometer legt<br />
der Baybach vom Hunsrück<br />
bis zur Mosel bei Burgen<br />
zurück. Im Mittellauf nahe der<br />
Burg Waldeck verengt sich sein<br />
Tal zur Klamm. Der Wanderweg<br />
an seinem Ufer verläuft dort<br />
teilweise über Felsen. Handseile<br />
helfen den Wanderern über<br />
knifflige Passagen hinweg.<br />
4<br />
Schmausemühle: Dort, wo<br />
sich die Klamm ein wenig<br />
weitet, liegt mit der Gaststätte<br />
Schmausemühle ein beliebtes<br />
Ausflugsziel im Baybachtal. Sie<br />
befindet sich etwa in der Mitte<br />
der Traumschleife.<br />
Barreterlei: Von diesem<br />
spektakulären Felsvorsprung<br />
hoch über der Baybachklamm<br />
blickt man weit über<br />
die dichten grünen Kronen der<br />
„kraxelnden“ Bäume an den<br />
Hängen der Schlucht.<br />
Waldeckblick: Am Aussichtspavillon<br />
schauen die<br />
Wanderer der Traumschleife<br />
Baybachklamm auf das zuvor<br />
durchwanderte Baybachtal<br />
zurück. Der genaue Verlauf lässt<br />
sich von oben nur noch erahnen:<br />
Ein dichter Waldpelz und die<br />
steilen Hänge schirmen den<br />
Blick in das enge Tal ab.<br />
2 3 4 5 6<br />
5<br />
6<br />
Tipps für die<br />
Baybachklamm<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Pies Pension, 56288 Steffenshof,<br />
Tel.: 06762/1725, Mo. geschl.<br />
Restaurant Hotel Schmausemühle,<br />
auf halber Wegstrecke, 56283 Gondershausen,<br />
Tel.: 06745/270, www.<br />
schmausemuehle.de Ferienwohnung<br />
Kirchblick, Petra und Armin Michel,<br />
Am Haue 8, 56290 Heyweiler, Tel.:<br />
06762/2372, armin.michel@web.<br />
de Ferienwohnungen Steffenshof,<br />
Maria Mies, 56288 Steffenshof, Tel.:<br />
06762/7342, www.steffenshof.de<br />
Im Umland: Hunsrücker Hexenhaus,<br />
St.-Martin-Str. 7, 56290 Mannebach,<br />
Tel.: 06762/7510, Mo. geschl.,<br />
www.hunsruecker-hexenhaus.de<br />
FUNtasie, Freizeitheim, Jugendherberge,<br />
Selbstversorgerhaus,<br />
Südstr. 26, 56288 Kastellaun, Tel.:<br />
06762/40880, www.domoskop.de<br />
Flair-Hotel Zum Rehberg, Mühlenweg<br />
1, 56288 Kastellaun, Tel.<br />
06762/40830, www.hotel-rehberg.<br />
de Hotel-Landgasthof Altes<br />
Stadttor, Marktstr. 4a, 56288 Kastellaun,<br />
Tel.: 06762/93130, www.<br />
altesstadttor.de<br />
Hunsrück schmecken: „Gutes von<br />
Nahe und Hunsrück“ verspricht die<br />
Regionalmarke SooNahe. Lebensmitteleinzelhandel,<br />
Bäckereien und<br />
Metzgereien, Wochenmärkte der<br />
Region und Hofläden verkaufen<br />
gentechnikfreie, vor Ort erzeugte<br />
Produkte. www.soonahe.de<br />
Erlebnishunger stillen: Wer auf den<br />
Kletterpassagen auf den Geschmack<br />
gekommen ist: Bei Kastellaun lauert<br />
noch mehr Abenteuer. Das Waldabenteuer<br />
vereint Abenteuer park,<br />
Hochseilgarten, Barfußpfad und einen<br />
Sturmwurf-Erlebnispfad. Domoskop<br />
GmbH & Co. KG, Südstr. 26, 56288<br />
Kastellaun, Tel.: 06762/4088-10,<br />
www.waldabenteuer.de<br />
Woodstock-Flair schnuppern: Auch<br />
heute klingen noch Töne über das<br />
Gelände der Burg Waldeck: Pfingsten<br />
findet das Internationale Liederfest<br />
statt, Anfang September der<br />
Peter-Rohland-Singewettstreit und<br />
Waldeck-Freakquenz 2013. Burg<br />
Waldeck, Waldecker Weg, 56290<br />
Dorweiler, www.burg-waldeck.de<br />
Informieren: Tourist-Info Region<br />
Kastellaun, Marktstr. 16, 56288<br />
Kastellaun, Tel.: 06762/401698,<br />
www.stadt-kastellaun.de, www.<br />
kastellaun.com Hunsrück-Touristik<br />
GmbH, Gebäude 663, 55483 Hahn-<br />
Flughafen, Tel.: 06543/507700,<br />
www.hunsruecktouristik.de<br />
48<br />
Spezial | 2015
Sauerland<br />
WaldSkulpturen-<br />
Weg<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 23,4 Kilometer<br />
Dauer: ca. 7 Stunden<br />
Markierung: blaues Tor auf weißem<br />
Grund<br />
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll<br />
Steigung/Gefälle: ca. 630/670 m<br />
Höchster Punkt: 738 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April–Oktober<br />
Start: Tourist-Info/Rathaus,<br />
Poststr. 44, 57319 Bad Berleburg<br />
Ziel: Stadtverwaltung, Unterm<br />
Werth 1, 573892 Schmallenberg<br />
Wegequalität: gut begehbare Wege<br />
Von Bad Berleburg nach Schmallenberg<br />
Moderne Kunst in freier Natur<br />
Die Überquerung des Rothaarkamms von Bad Berleburg nach Schmallenberg führt durch einen entlegenen Wald. Unterwegs<br />
beeindrucken Skulpturen und Installationen, mit denen international bekannte Künstler den „WaldSkulpturenWeg“ schufen.<br />
Am Startpunkt vor dem Bad Berleburger<br />
Rathaus informiert eine Tafel<br />
über das Kunstwerk „Der Wettbewerb“<br />
von Jochen Gerz 1 . Von dort<br />
die Poststraße Richtung Innenstadt<br />
nach Süden wandern, auf der ersten<br />
Straße (Graf-Casimir-Straße) rechts<br />
abbiegen (links liegt der Bahnhof),<br />
am Ende den Pfad parallel zur Straße<br />
bergauf, oben an der Hochstraße<br />
rechts, sofort links auf der Fürst-<br />
Richard-Straße und am Ende links<br />
auf einer Rosskastanien-Allee mit<br />
Blick auf das Schloss in den Wald<br />
hinein laufen. Beim Pfosten mit<br />
Markierungszeichen scharf rechts<br />
abbiegen, am Wegweiser Burgfeldhaus<br />
links den Pfad hinauf. Er wird<br />
zum Waldweg und stößt auf einen<br />
Schotterweg. Dort rechts leicht<br />
abwärts ein paar Kurven folgen, am<br />
Forsthaus Trufterhain vorbei, über<br />
offene Wiesen, eine Asphaltstraße<br />
kreuzen und geradewegs auf das<br />
goldene Ei von Magdalena Jetelová 2<br />
oben am Waldrand zusteuern. Der<br />
Schotterweg durch den Wald steigt<br />
weiter an, an der Gabelung Windbrachekopf<br />
links Richtung Kühhude,<br />
durch das linke Tor (bitte wieder<br />
schließen) und über den Lauberg<br />
weiter zur „Grünstation“ von Gloria<br />
Friedmann 3 . Geradeaus mündet<br />
der Weg in einen Asphaltweg,<br />
links und nächste rechts. In einer<br />
sachten Linkskurve nicht geradeaus<br />
zum Tor, sondern links halten und<br />
den Falken von Alan Sonfist 4<br />
erreichen. An der Mündung in den<br />
Schotterweg links abbiegen. Bei<br />
„Stein–Zeit–Mensch“ von Nils-Udo 5<br />
links, am Parkplatz Kühhude vorbei,<br />
die Wiese umkurven und links dem<br />
Weg hinauf folgen bis zu Ansgar<br />
Nierhoffs „Kein leichtes Spiel“ 6 .<br />
Kurz vor der Installation zweigt<br />
nach links ein schöner Pfad durch<br />
die Naturwaldzelle „Schiefe Wand“<br />
ab und kürzt ein wenig ab. Am Ende<br />
links, am Krummstab von Heinrich<br />
Brummack 7 vorüberlaufen und<br />
in Schanze über den Parkplatz der<br />
Gaststätte Bräutigam-Hanses rechts<br />
ab Richtung Schmallenberg. Am<br />
Ende links auf einen Schotterweg,<br />
die nächste Kreuzung rechts und<br />
dem Weg eine Weile folgen, bis an<br />
einem Abzweig ein Abstecher von<br />
200 Metern rechts zum von Lili<br />
Fischer gestalteten Hexenplatz 8<br />
hinunterführt. Wieder zurück, dem<br />
später asphaltierten Weg mit einer<br />
scharfen Rechtskurve hinunter zum<br />
Wanderparkplatz Almert an der K<br />
17 folgen, die Straße queren, weiter<br />
geradeaus und den ersten Weg nach<br />
links den Hügel hinauf nehmen<br />
zu Timm Ulrichs Lichtspieltheater<br />
„Blinker II“ 9 . Weiter geradeaus,<br />
später nach links eine Kuhweide<br />
umkurven und in Grafschaft auf<br />
der Hauptstraße (K 17) nach rechts<br />
laufen. Hinter dem Klostergelände<br />
links in die Annostraße, kurz<br />
hinter einem rechts abzweigenden<br />
Weg rechts auf einem Pfad in das<br />
Seitental oberhalb der Fischteiche<br />
wandern, durch das die Klänge<br />
von Andreas Oldörps „Über den<br />
Teichen“ 10 schweben. In der<br />
Talspitze erreicht der Pfad einen<br />
Schotterweg, der rechts aus dem<br />
Tal hinausführt. Hinter einem vereinzelten<br />
Haus links abbiegen, der<br />
Rechtskurve folgen, erneut die K 17<br />
queren (etwas links versetzt geht<br />
es weiter), nach links auf Schmallenberg<br />
zugehen, am Ende über die<br />
Holzbrücke in den Kurpark hinein.<br />
Hinter dem goldenen Hasen geht es<br />
links den Pfad hinauf und nach links<br />
über die Straße Auf der Mauer (später<br />
Zehnthofweg) zur Rückseite des<br />
Rathauses, wo der WaldSkulpturen-<br />
Weg an der Infotafel über Jochen<br />
Gerz’ „Der Wettbewerb“ endet.<br />
Spezial | 2015<br />
49
Der Westen<br />
Sauerland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Bad Berleburg ist Endhaltestelle, Schmallenberg<br />
ist nur mit dem Bus erreichbar (www.bahn.de). Die Verbindung zwischen<br />
Bad Berleburg und Schmallenberg führt über Winterberg-Altastenberg. Fahrtzeit<br />
ca. 1:20 h, werktags im Zweistundentakt, am Wochenende nachmittags.<br />
Benutzung mit Sauerland-Gästekarte gratis (www.vrr.de).<br />
Samstags fährt Peters Taxi Service, Tel.: 02755/767, ein Shuttledienst vom<br />
Rathaus Bad Berleburg nach Kühhude (9.40/16.40 Uhr ab Rathaus,<br />
ca. 17 Uhr ab Kühhude, übrige Woche auf Bestellung). Für die Strecke<br />
Schanze– Schmallenberg: Taxi Spieler, Tel.: 02972/921092.<br />
Mit dem Auto: A 45 Hagen-Wetzlar bis AS 21 Siegen, B 62 über Erndtebrück<br />
und Leimstruth, B 480 nach Bad Berleburg. A 44 Dortmund-Kassel bis<br />
AS 61 Kreuz Wünnenberg, B 480 über Winterberg nach Bad Berleburg.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Zehn Mal Kunst in Wald und Wildnis<br />
Jochen Gerz – Der Wettbewerb:<br />
Der Künstler lud die<br />
1<br />
Bewohner von Schmallenberg und<br />
Bad Berleburg ein, Briefe mit Assoziationen<br />
zum Begriff Heimat an<br />
die jeweils andere Stadt zu senden.<br />
Dort sind die Schriftstücke voller<br />
Gefühle, Erlebnisse und Erinnerungen<br />
auf Schildern nachzulesen.<br />
Magdalena Jetelová – Was<br />
2<br />
war zuerst? 6,5 Meter hoch<br />
und etwa 4 Meter dick, blinkt<br />
das mit Blattgold überzogene<br />
riesige Ei den Wanderern vom<br />
Waldrand entgegen.<br />
Gloria Friedmann – Die<br />
3<br />
Grünstation: Grün leuchtet<br />
das einfache Haus unter den<br />
dunklen Fichten hervor, mit deren<br />
Stämmen es verwachsen ist.<br />
Alan Sonfist – The Monument<br />
4<br />
of the Lost Falcon: Die von<br />
einem Erdwall umgrenzte Pflanzfläche<br />
erzeugt den Schattenriss<br />
eines riesigen Falken auf dem<br />
Waldboden. Er ist jedoch nur aus<br />
der Vogelperspektive zu erkennen.<br />
Nils-Udo – Stein–Zeit–Mensch:<br />
5<br />
Wie ein archaischer Tempel<br />
umrahmen mächtige Baumstämme<br />
einen Quarzit- Brocken von nahezu<br />
150 Tonnen.<br />
Ansgar Nierhoff – Kein<br />
6<br />
leichtes Spiel: Vier Meter<br />
hoch und knapp 64 Tonnen schwer<br />
ruht die Stahlskulptur eines der<br />
bedeutendsten Stahlbildhauer<br />
frostsicher auf dem Boden des<br />
Rothaarkamms. Stilisiert weist sie<br />
als Markierungszeichen den Weg.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Heinrich Brummack – Der<br />
7<br />
Krummstab: Von Weitem<br />
sichtbar, scheint die überdimensionale<br />
bischöfliche Insignie der<br />
römisch-katholischen Kirche auf<br />
den Weg zu stürzen.<br />
Lili Fischer – Hexenplatz:<br />
8 Dem seit jeher als „Hexenplatz“<br />
bezeichneten Ort haucht die<br />
Künstlerin mit Schornsteinen, die<br />
aus dem Waldboden ragen, einem<br />
von aufgeklappten Zauberbüchern<br />
umstellten Hexenkessel und Toren<br />
aus großen Ofengabeln magischmärchenhafte<br />
Atmosphäre ein.<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Timm Ulrichs – Blinker II.<br />
9<br />
Ein Lichtspieltheater:<br />
Die Natur führt Regie, wenn die<br />
196 beweglich in ein Stahlgerüst<br />
eingehängten Edelstahlspiegel aus<br />
Wolken, Sonne und Erde unendlich<br />
vielfältige Aufführungen aus Licht<br />
inszenieren.<br />
Andreas Oldörp – Über den<br />
10 Teichen: Aus dieser Klangskulptur<br />
dringen mystische Töne,<br />
die sich mit den Geräuschen der<br />
Natur über dem langgestreckten<br />
Tal zu einem rätselhaften Klangteppich<br />
verweben.<br />
Tipps für den<br />
WaldSkulpturenWeg<br />
Einkehren und Übernachten am<br />
Wegesrand: Hotel Alte Schule,<br />
Goetheplatz 1, 57319 Bad Berleburg,<br />
Tel.: 02751/9204780, www.hotelalteschule.de<br />
Gaststätte Tonkrug,<br />
Hochstr. 15, 57319 Bad Berleburg,<br />
Tel.: 02751/6289, www.tonkrug.com<br />
Kühhude-Café und Restaurant,<br />
Kühhude 4, 57319 Bad Berleburg,<br />
Tel.: 02751/444913, www.kuehhude.de<br />
Schanzer LandschaftsGasthaus<br />
Bräutigam-Hanses, Schanze 1, 57392<br />
Schmallenberg, Tel.: 02975/454, www.<br />
braeutigam-hanses.de Landhaus<br />
Zum Rothaarkamm, Schanze 2,<br />
57292 Schmallenberg, Tel.: 02975/473,<br />
www.landhaus-zum-rothaarkamm.de<br />
Pension Schütte, An der Almert 10,<br />
Grafschaft, 57392 Schmallenberg, Tel.:<br />
02972/97370, www.pension-schuette.de<br />
Weitwandern auf dem Rothaarsteig:<br />
Auf 154 Kilometern verläuft der<br />
Rothaarsteig von Brilon im Sauerland<br />
nach Dillenburg am Fuße des Westerwalds.<br />
Vor über zehn Jahren wurde der<br />
Höhenwanderweg eröffnet und setzte<br />
als zertifizierter Weg neue Maßstäbe<br />
für Wanderqualität in Deutschland:<br />
abwechslungsreiche Wegeführung,<br />
zuverlässige Markierung, einladende<br />
Wanderliegen und Vesperinseln,<br />
wanderfreundliche Infrastruktur, z. B.<br />
Wandergasthöfe. www.rothaarsteig.de,<br />
www.wandergasthoefe.de<br />
5-Gänge-Menü am Rothaarsteig:<br />
Genießen und die Kalorien gleich<br />
wieder wegwandern auf geführten<br />
Feinschmecker-Touren rund um<br />
Schmallenberg. Zwischen den<br />
einzelnen Gängen in den Restaurants<br />
verwöhnen kulinarische Scouts die<br />
Teilnehmer unterwegs an der „RucksackBar“.<br />
www.schmallenberg.info/<br />
deutsch/freizeit-sport/wandern/<br />
schlemmerwandern<br />
Nachlesen: WaldSkulpturenWeg<br />
Wittgenstein–Sauerland, hrsg. von<br />
Uwe Rüth und der Wittgensteiner<br />
Akademie, Wienand Verlag, ISBN 978-3-<br />
86832-002-2, 2011, 29,80 Euro.<br />
Informieren: Bad Berleburg Markt<br />
und Tourismus e. V., Poststr. 44,<br />
57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/93633,<br />
www.touristik-bad-berleburg.de<br />
Kur und Freizeit GmbH Schmallenberger<br />
Sauerland, Poststr. 7, 57392<br />
Schmallenberg, Tel.: 02972/97400,<br />
www.schmallenberger-sauerland.de<br />
Wittgensteiner Akademie, Poststr.<br />
51a, 57319 Bad Berleburg, Tel.: 02751/<br />
2886, www.waldskulpturenweg.de<br />
50<br />
Spezial | 2015
Zwillbrocker Venn<br />
Durchs Revier<br />
der Flamingos<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 11,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht durchgehend<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 40 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 40 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz an der Kirche,<br />
Zwillbrock 9 (L 608), 48691 Vreden<br />
Wegequalität: überwiegend Sand-,<br />
Erd- und Schotterwege<br />
Vom Zwillbrocker Venn in den niederländischen Natuurpark De Leemputten<br />
Über die Grenze<br />
Flamingos in Deutschland? Aber ja! Nicht nur im Zoo – im<br />
Westmünsterland stolzieren die rosafarbenen Grazien in<br />
freier Wildbahn durchs flache Wasser.<br />
Vom Parkplatz führt der Fuß-/<br />
Radweg gegenüber der Barockkirche<br />
St. Franziskus 1 zur<br />
Biologischen Station Zwillbrock<br />
2 . Kurz hinter dem Linksabzweig<br />
zur Station biegt er rechts auf<br />
den Prozessionsweg ein. Beim<br />
großen Holzkreuz rechts, dann<br />
an der nächsten Wegmündung<br />
links gehen. Der Weg stößt auf<br />
die Zwillbrocker Vennroute.<br />
Hinter einem Links-Schwenk zur<br />
Möwenkanzel 3 zweigt vom<br />
Hauptweg ein wunderschöner<br />
Sandpfad rechts durch den Wald<br />
zum niederländischen Natuurpark<br />
De Leemputten 4 ab. Über<br />
die grüne Grenze erreicht er die<br />
Niederlande. Nach Kreuzen der<br />
Straße Holterhoekseweg geht es<br />
auf dem sandigen Tichelovenweg<br />
am Parkplatz der Gaststätte Haak<br />
en Hoek vorbei, nach etwa 200<br />
Metern rechts durch ein Holzgatter<br />
auf die Leemputtenroute,<br />
zwischen zwei Gewässern entlang<br />
und am Ende hinauf auf den<br />
breiten Zvolse Veenweg. Etwa 70<br />
Meter weiter links weist ein Pfeil<br />
an einem Pflock rechts auf einen<br />
Bohlenweg, der in den breiten<br />
Professor-Casimir-Weg mündet.<br />
250 Meter weiter links zweigt die<br />
Leemputtenroute – wieder durch<br />
einen Pflock gekennzeichnet –<br />
links ab, läuft erst über einen<br />
Damm durch einen Birkenbruch,<br />
dann über eine Feuchtwiese<br />
zurück zum Zvolse Veenweg, wo<br />
sie sich rechts fortsetzt. Bei einer<br />
Infotafel mit Wegweiser beginnt<br />
links ein Pfad, der bis zum Tichelovenweg<br />
um das Gewässer läuft.<br />
Kurz nach links wandern, bis<br />
hinter dem Feld wieder ein Pfeil<br />
am Pflock nach links zeigt. Beim<br />
Zvolse Veenweg geht es nach 100<br />
Metern am Ende des Gewässers<br />
rechts wieder auf den Tichelovenweg<br />
zu, an einer Schutzhütte<br />
vorbei und nach links wieder zur<br />
Gaststätte Haak en Hoek, von dort<br />
wie auf dem Hinweg zurück zur<br />
Zwillbrocker Vennroute. Nach<br />
400 Metern knickt sie leicht nach<br />
links und führt etwa 1,4 Kilometer<br />
ziemlich gerade entlang der<br />
deutsch-niederländischen Grenze.<br />
An der Schutzhütte weist ein<br />
Wegweiser zur Biologischen Station<br />
nach links. An der nächsten<br />
Gabelung setzt sich die Vennroute<br />
rechts fort, doch lohnt zuvor der<br />
70-Meter-Abstecher nach links<br />
zum Aussichtsturm 5 . Beim<br />
nächsten Wegekreuz biegt die<br />
Vennroute links zu einer weiteren<br />
Aussichtskanzel 6 in einem<br />
Rechtsknick. Bei der nächsten<br />
Wegmündung rechts abbiegen,<br />
einen Asphaltweg queren, beim<br />
Kreuz am Prozessionsweg links<br />
laufen und diesmal am Ende<br />
rechts gehen. Vor dem Kapellchen<br />
gegenüber dem Friedhof links<br />
den Kloppendiek 7 nehmen, am<br />
Ende rechts an der L608 (Zwillbrock)<br />
entlang und an der alten<br />
Zollstation 8 vorbei zurück zum<br />
Parkplatz gehen.<br />
Entlang der<br />
Flamingoroute<br />
Auf 450 Kilometern verbindet die<br />
grenzübergreifende Flamingoroute<br />
29 Schutzgebiete zwischen Borken<br />
(D) und Enschede (NL) miteinander.<br />
Den Besonderheiten der Natur<br />
entlang des Themenradwegs widmet<br />
sich der zweisprachige Rad- und<br />
Wanderführer „Flamingoroute“ mit<br />
Karte (ISBN 978-3-926211-21-7,<br />
9,80 Euro) auf 144 Seiten. Ein<br />
eigenes Kapitel stellt meist sechs bis<br />
zehn Kilometer lange Rundwanderungen<br />
vor, die auf Moorerlebnispfaden<br />
und Bohlenwegen durch die<br />
empfindlichen Moore und Heiden<br />
der Schutzgebiete Hündfelder Moor<br />
& Amtsvenn, Witte Veen, Haaksbergerveen,<br />
Buurserzand, Zwillbrocker<br />
Venn, Korenburgerveen sowie Burlo-<br />
Vardinholter Venn führen.<br />
www.flamingoroute.com<br />
Spezial | 2015<br />
51
Der Westen<br />
Zwillbrocker Venn<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestelle Vreden-Zwillbrock v. d. Berg,<br />
Westfalen. Bus 873 (B3) fährt nur Mo–Fr vormittags vom Busbahnhof Vreden.<br />
Anbindung über Bus S70 zum Bahnhof Ahaus www.bahn.de. Taxiunternehmen<br />
Vreden: Flach, Tel.: 02564/968968; Kemper, Tel.: 02564/4333; Kuhlmann,<br />
Tel.: 02564/6214<br />
Mit dem PKW: A 31 Bottrop-Emden bis AS Gescher/Coesfeld, B525/L608 Richtung<br />
Gescher, beim Kreisel hinter Gescher erste Ausfahrt (L608), über Stadtlohn<br />
und Vreden nach Zwillbrock zum Parkplatz an der Kirche. Von Norden bei AS<br />
Heek auf B 70 und über Ahaus und Vreden nach Zwillbrock.<br />
Orientieren: TOP-Karte 08 Vreden-Zwillbrock, erhältlich über<br />
www.shop-das-andere-holland.de und in der Biologischen Station Zwillbrock<br />
(s. u.), 1,90 Euro. Faltblatt der Biologischen Station Zwillbrock: Das Zwillbrocker<br />
Venn mit Kartenausschnitt M 1:20.000, Download unter www.bszwillbrock.de<br />
(Veröffentlichungen im Menüpunkt Biologische Station)<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Durch die Naturschutzgebiete<br />
1<br />
Barockkirche St. Franziskus:<br />
Mitten auf dem<br />
Acker, direkt an der niederländischen<br />
Grenze, überrascht dieser<br />
barocke Kirchenbau. Erst<br />
recht seine prunkvolle Ausstattung<br />
im Inneren. Nach dem<br />
Dreißigjährigen Krieg durften<br />
die Niederländer nicht mehr<br />
katholisch beten. Also pilgerten<br />
die Gläubigen in Scharen zu<br />
St. Franziskus in Zwillbrock.<br />
www.barockkirche.de<br />
Biologische Station<br />
2 Zwillbrock: In der ehemaligen<br />
Dorfschule informiert<br />
eine Ausstellung über Tiere<br />
und Pflanzen der typischen<br />
Lebensräume im Westmünsterland.<br />
Exkursionen, Nachtwanderungen<br />
und Praxistipps wie<br />
Obstbaumschnitt runden das<br />
Programm für Besucher ab.<br />
www.bszwillbrock.de<br />
Möwenkanzel: Die Besucherkanzel<br />
eröffnet den<br />
3<br />
Blick auf den Flachwassersee<br />
des Zwillbrocker Venns. Das<br />
50 bis 70 Zentimeter tiefe Wasser<br />
beherbergt mit gut 5.000<br />
Tieren die größte binnenländische<br />
Lachmöwenkolonie<br />
Mitteleuropas.<br />
Natuurpark De Leemputten<br />
(NL): Die vielen<br />
4<br />
Wasserflächen im Natuurpark<br />
De Leemputten füllen Gruben,<br />
aus denen die Ziegelbrennerei<br />
in Groenlo bis 1975 ihren<br />
Lehm für Dachziegel und<br />
Backsteine holte.<br />
5<br />
Aussichtsturm: Vom<br />
Turm blickt man über<br />
Heide und Moor, aber auch<br />
über das „Lachmöwensee“ genannte<br />
Gewässer zur Flamingo-<br />
Insel. Von Frühjahr bis Sommer<br />
brüten die rosa Vögel dort und<br />
ziehen – im Gekreische der<br />
Lachmöwen – ihre Jungen auf.<br />
6<br />
Aussichtskanzel: Noch<br />
ein Blickpunkt zum See.<br />
Daneben verkauft eine Bude<br />
an den Wochenenden zwischen<br />
Osterferien und Ende Oktober<br />
Kaffee, Eis und Getränke.<br />
7<br />
Kloppendiek: Ein Kulturdenkmal.<br />
Über den Pfad<br />
unter bizarr geformten, hohlen<br />
Kopfeichen, strömten die<br />
niederländischen Katholiken<br />
früher vermutlich zum Portal<br />
der Zwillbrocker Barockkirche.<br />
8<br />
Zollstation: Das verwaiste<br />
ehemalige<br />
Zollhaus erinnert noch an die<br />
Zeiten vor dem Schengener<br />
Abkommen. Jetzt gelangt<br />
man, auch ohne den Ausweis<br />
zu zücken, zum Restaurant<br />
Grenszicht, das jenseits der<br />
Grenze in Sichtweite liegt.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Tipps für das Grenzland<br />
bei Vreden<br />
Am Wegesrand:<br />
Hotel Restaurant Kloppendiek,<br />
Zwillbrock 8, 48691 Vreden, Tel.:<br />
02564/9120, www.kloppendiek.<br />
de Gasthof Reirink, Zwillbrock 7,<br />
48691 Vreden, Tel.: 02564/2038<br />
Café Restaurant Haak en Hoek,<br />
Holtershoekseweg 6, NL 7142 HZ<br />
Groenlo, Tel.: 0031/(0)544/461434,<br />
www.haakenhoek.nl Café Restaurant<br />
Grenszicht, Vredenseweg 2,<br />
NL 7152 CW Holterhoek/Eibergen,<br />
Tel.: 0031/(0)544/4615833,<br />
www.grenszichteibergen.nl<br />
In der Umgebung:<br />
Hotel Zum Möwenparadies,<br />
Zwillbrock 39, 48691 Vreden, Tel.:<br />
02564/2509, www.moewenparadies.de<br />
Angelparadies Zwillbrock,<br />
Übernachten auf Hausbooten,<br />
Zwillbrock 40a, 48691 Vreden,<br />
Tel.: 02564/950102,<br />
www.angelparadies-zwillbrock.de<br />
Flamingo-Frühling<br />
Am 27. April begrüßt die Biologische<br />
Station Zwillbrock von 11 bis 17 Uhr<br />
den Frühling mit einem Naturerlebnistag<br />
für die ganze Familie: Eine<br />
Kutschfahrt zu den Flamingos ins<br />
Venn, Mitmachaktionen für große<br />
und kleine Naturforscher und eine<br />
Gartenbörse erwarten die Besucher<br />
auf dem Gelände der Station schräg<br />
gegenüber der Barockkirche.<br />
Venn-Geheimnisse lüften<br />
Venn-Experten führen die Teilnehmer<br />
der geführten Wanderung zu<br />
einer geheimen Aussichtskanzel, um<br />
Vögel zu beobachten: Sonntage im<br />
Mai und Juni, 12 Uhr, Treffpunkt:<br />
Biologische Station Zwillbrock, Dauer<br />
ca. 1,5 Std., 10 Euro inkl. Erfrischung.<br />
Bitte Ferngläser mitbringen!<br />
Lämmer zählen<br />
Alle zwei Jahre öffnet die Schäferei<br />
Moorhof in Ahaus-Graes am Rande<br />
des Schutzgebietes Amtsvenn/Hündfelder<br />
Moor an einem Aprilsonntag<br />
ihren Schafstall. Zur Lammzeit stehen<br />
die Moorschnucken, die als Landschaftspfleger<br />
für die Biologische<br />
Station im Einsatz sind, im Stall. Interessierte<br />
Gruppen können jederzeit<br />
Führungen mit dem Schäfer vereinbaren,<br />
um die neugeborenen Lämmer<br />
zu bestaunen: Schäfermeister Patrik<br />
Schudnagis, Tel.: 02565/5860<br />
Lauschen<br />
Konzerttermine in der Barockkirche<br />
finden sich auf www.barockkirche.<br />
de/termine.htm<br />
52<br />
Spezial | 2015
Schritt für Schritt<br />
genießen…<br />
Wandern<br />
im<br />
Teutoburger<br />
Wald<br />
Auf einer Strecke von<br />
226 km wechseln<br />
sich naturbelassene<br />
Landschaften mit kulturhistorisch<br />
spannenden<br />
Orten ab. Unbestrittene<br />
Highlights sind neben den<br />
Dörenther Klippen, dem<br />
romantischen Silberbachtal<br />
und den Zwillingsgipfeln<br />
„Velmerstot“ das imposante<br />
Hermannsdenkmal und die<br />
inspirierenden Externsteine.<br />
Aktiv urlauben und dabei<br />
aktiv entspannen, das geht<br />
in der Urlaubsregion Teutoburger<br />
Wald. Wandern auf<br />
den Hermannshöhen, einem<br />
der „Top Trails of Germany“,<br />
mit vom Deutschen<br />
Wanderverband belegter<br />
Qualität.<br />
Entspannen in urigen<br />
Wäldern, an romantischen<br />
Bachläufen, an artenreichen<br />
Wiesen und bei überraschenden<br />
Weitsichten, das<br />
macht den besonderen Reiz<br />
der Hermannshöhen aus.<br />
Fordern Sie gleich unser<br />
kostenloses Infomaterial<br />
an oder nutzen Sie<br />
unseren interaktiven<br />
Tourenplaner unter www.<br />
hermannshoehen.de!<br />
Teutoburger Wald Tourismus/OWL GmbH<br />
Projektbüro der Hermannshöhen<br />
Tel. 0521-967 33 25<br />
info@teutoburgerwald.de<br />
www.hermannshoehen.de
Der Osten<br />
© ArtHDesign/istockphoto.com<br />
54<br />
Spezial | 2015
Uckermark<br />
Harz<br />
Nationalpark Hainich<br />
Sächsische Schweiz<br />
Point Alpha/Thüringen<br />
Der Osten<br />
Spezial | 2015<br />
55
Der Osten<br />
Wiesen, Wälder &<br />
die Wurst<br />
Kein Export aus dem Osten Deutschlands gelangte zu so großem Weltruhm wie die Thüringer<br />
Bratwurst. Und das bis heute! Doch warum eigentlich ist sie so lecker? Ist es das Rezept oder die<br />
Art und Weise, wie sie gegrillt oder gebraten wird? Wanderer wissen, warum: Es ist die einzigartige<br />
Natur zwischen Thüringer Wald, Harz und Hainich, aber auch zwischen Brandenburg und<br />
der Sächsischen Schweiz, die so Appetit macht, das nur sie hilft … die Wurst!<br />
Zwischen Eisenach und Bad Langensalza liegt mit dem Hainich<br />
eines der ältesten Buchenwald gebiete Deutschlands – darum<br />
zählt der Nationalpark zum Unesco-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder<br />
Deutschlands“. Der Thüringer Wald ist eines der bekannteste<br />
Urlaubsgebiete Deutschlands: Naturliebhaber zieht es auf die<br />
unzähligen Wanderwege, allen voran auf den Rennsteig. Der Harz<br />
wurde bis ins Mittelalter hinein Hart (‚Bergwald‘) genannt,<br />
ist ebenfalls geprägt von ausgedehnten Wäldern, tief eingeschnittenen<br />
Tälern mit wilden Flussläufen<br />
und Wasserfällen sowie Stauteichen<br />
und Stauseen. Dazu thront im<br />
artenreichen Mittelgebirge der Brocken,<br />
mit 1.142 Metern der höchste<br />
Berg Norddeutschlands.<br />
Kein Wunder also, dass sich hier zwischen<br />
Magdeburg, Erfurt, Suhl und Leipzig<br />
so etwas wie das El Dorado für deutsche Wanderer<br />
befindet – alles, aber auch wirklich alles, was zum Naturgenuss<br />
auf zwei Beinen dazugehört, wird hier geboten.<br />
25 Jahre nach dem Mauerfall steht im Wanderjahr 2015<br />
natürlich auch wieder das „Grüne Band“ – der ehemalige Todesstreifen<br />
entlang der deutsch-deutschen Grenze – im Mittelpunkt.<br />
Wanderlust hat sich für Sie rund um den legendären<br />
„Point Alpha“ umgesehen, dem US-amerikanischen Beobachtungsposten<br />
im Zentrum der „Fulda Gap“ (Fuldaer Lücke), in der die NATO<br />
im Ernstfall die Invasion der Truppen des Warschauer Pakts erwartete.<br />
Im Reich von Hexen und Teufeln geht es insbesondere zur<br />
Walpurgisnacht den Harzer Hexenstieg entlang. Sagenhafte Blicke<br />
von Hexentanzplatz und Prinzensicht bieten Orientierung, bevor<br />
die Tour bei Trese burg abtaucht, um dem tief eingeschnittenen Bodetal<br />
auf den Grund zu gehen.<br />
Im Nationalpark Hainich begeben wir uns auf den Saugrabenweg.<br />
Steppenartig offen liegt plötzlich die ehemalige Schießbahn<br />
aus Militärzeiten da und bietet weite Blicke ins Thüringer<br />
Becken. Nach all dem Wald zuvor, ganz schön hell hier!<br />
Aber natürlich besteht der Osten<br />
Deutschlands nicht nur aus Wäldern:<br />
Wasser zum Beispiel prägt die<br />
sanft hügelige Eis zeitlandschaft im<br />
Nordosten Brandenburgs. Etwa 50<br />
bis 100 Kilometer nördlich von Berlin<br />
schützt der Naturpark Ucker märkische Seen<br />
die Heimat des Fischadlers. Zwischen Prenzlau und<br />
Templin taucht der Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />
in die wundervoll verträumte Welt aus Wasser und<br />
Wald ein.<br />
Und unvergessliche, grandiose Einblicke in die Formenvielfalt<br />
des Landschaftsgestalters Natur sorgen<br />
auf einer Wanderung durch das Elbsandsteingebirge der<br />
Sächsischen Schweiz in jedem Moment für Spannung. Zum großen<br />
Finale zwängt sich die „Himmelsleiter“ zwischen die Felswände<br />
des Neuen Wildensteins und führt abenteuerlich nach oben.<br />
Thüringer Bratwurst gibt es mittlerweile überall – frisch, abgepackt<br />
oder auch tiefgefroren. Die dazugehörige Natur lässt sich<br />
aber bis heute nicht exportieren. Und das ist auch gut so …<br />
© Dutchicon/istockphoto.com<br />
56<br />
Spezial | 2015
Thüringen<br />
HESSEN<br />
Im Herzen<br />
Deutschlands<br />
In der Mitte des wiedervereinten<br />
Deutschlands liegt das Mittelgebirge<br />
die Rhön. Geisa liegt im<br />
Ulstertal in Thüringen an der Grenze<br />
zu Hessen, 30 Kilometer von der<br />
Barockstadt Fulda entfernt.<br />
Merkmal der Region ist der<br />
Rockenstuhl, ein knapp 530 Meter<br />
hoher Berg, fünf Kilometer südlich<br />
von Geisa. Zwischen Geisa und<br />
dem Rockenstuhl ersteckt sich ein<br />
historischer Wanderlehrpfad.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: ca. 14,5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 5 Stunden<br />
Markierung: rotes P auf Weiß<br />
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 453 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 425 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig, Tag<br />
der Deutschen Einheit (3. Oktober)<br />
Start/Ziel: Marktplatz Geisa<br />
Wegequalität: hoher Pfadanteil<br />
Der Point-Alpha-Weg<br />
Wandern im Sperrgebiet<br />
Über den deutsch-deutschen Grenzverlauf ist inzwischen viel Gras gewachsen. Gedenkstätten<br />
wie in Geisa erinnern an die Zeit des Kalten Kriegs. Heute führt ein Wanderweg durch die<br />
ehemalige Sperrzone der DDR. Einen Besuch in der Gedenkstätte sollte jeder einplanen.<br />
Der Weg führt vom Marktplatz<br />
in Geisa rechts am Heimatmuseum<br />
vorbei. Hinter dem<br />
Friedhof links abbiegen und den<br />
bergabführenden Pfad an der<br />
ehemaligen Stadtmauer entlang<br />
in Richtung Schleid. Hinter der<br />
Schleider Straße an der Mauer des<br />
jüdischen Friedhofs 1 von Geisa<br />
entlang. Der Feldweg stößt auf<br />
einen Schotter weg, links weiter.<br />
Dann am überdachten Rastplatz<br />
nach links auf den Schlangenpfad.<br />
Dieser führt durch den Wald zu<br />
einem weiteren überdachten<br />
Rastplatz. Links Richtung Schleid<br />
weiter. An einer Wegkreuzung<br />
führt der Weg rechts weiter nach<br />
Wiesenfeld und Ulsterblick (nicht<br />
dem Weg nach Schleid folgen!).<br />
Nach einem Aufstieg durch den<br />
Wald kommt ein Plateau. Links<br />
steht das Kreuz der Geiserämter 2 .<br />
Weiter in Richtung Ulsterblick<br />
und Wiesenfeld durch den Wald.<br />
Den Bach überqueren und weiter<br />
durch das Bachtal nach rechts.<br />
Links in Richtung Wiesenfeld 3 .<br />
Im Dorf gibt es schöne Fachwerkhäuser.<br />
Die Hauptstraße entlang,<br />
bis die Vorfahrt nach links<br />
abknickt, dann der Beschilderung<br />
in Richtung Point Alpha folgen.<br />
An der Kreuzung am Ortsende<br />
geradeaus. In der Nähe des Hutzelfeuerplatzes<br />
nach rechts. Über die<br />
Wiese rechts weiter. Am Waldrand<br />
weiter, bis der Weg in den Wald<br />
führt. Rechts auf dem „Grünen<br />
Band“, dem Verlauf der ehemaligen<br />
innerdeutschen Grenze,<br />
weiter. Der „Weg der Hoffnung“ 4<br />
führt hinter der Landstraße zum<br />
„Haus auf der Grenze“ 5 . Weiter<br />
entlang des Grünen Bandes an der<br />
„Muster grenze“ entlang. Der Weg<br />
führt zum ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkt<br />
Point Alpha 6 ,<br />
dem Namensgeber unseres Weges.<br />
An dem Denkmal für die Opfer<br />
der deutschen Teilung links<br />
vorbei auf den Wald zu. Der Weg<br />
führt am Waldrand entlang, kurz<br />
hinter einem Rastplatz mit herrlichem<br />
Blick ins Tal nach rechts.<br />
Weiter nach Geisa und zum Startpunkt<br />
zurück. Dabei führt der<br />
Weg am Marktbrunnen und dem<br />
historischen Rathaus vorbei.<br />
Besucher der Gedenkstätte sollten<br />
mindestens eine Stunde für den<br />
Durchgang einplanen. Absolut<br />
empfehlenswert!<br />
Backhausverein<br />
Im Dezember 2004 gründete sich<br />
in Wiesenfeld, einem Stadtteil<br />
von Geisa, ein Backhausverein.<br />
Von den 154 Einwohnern (Stand:<br />
Oktober 2010) sind 33 von ihnen<br />
Mitglied im Verein. Das Backhaus<br />
wird ein Mal im Monat mit Buchenholz<br />
befeuert. Jeder, der will,<br />
kann Brote, Stollen oder Kuchen<br />
backen. Die Restwärme wird zum<br />
Trocknen von Dörrobst genutzt.<br />
Drei Mal im Jahr laden die Wiesenfelder<br />
zu Kaffee und Kuchen ein.<br />
Zwei Termine davon sind fest:<br />
Himmelfahrt und der Tag der<br />
Deutschen Einheit am 3. Oktober.<br />
Die duftenden 40 Riesenbleche<br />
Kuchen bereiten 16 Frauen zu<br />
Hause vor: angefangen vom Apfelkuchen<br />
über Pizza und Streuselkuchen<br />
bis zum Zwiebelplatz.<br />
Spezial | 2015<br />
57
Der Osten<br />
Thüringen<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Bahnhöfe Eisenach und Fulda mit ICE-Anschluss,<br />
Bahnhof Hünfeld, Bahnhof Bad Salzungen oder Bahnhof Gerstungen mit<br />
Regionalverkehr, Anschlussmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
nähere Informationen unter www.bahn.de, www.rmv.de und unter<br />
www.kvg-eisenach.de.<br />
Mit dem Pkw: Von der A 7 die Ausfahrt Hünfeld/Schlitz nehmen, zur B 84<br />
Richtung Eisenach/Rasdorf bis nach Geisa zum Schlossplatz. Von der A4<br />
die Ausfahrt Friedewald Richtung Bad Salzungen/Philippstal auf die B 84<br />
Richtung Geisa zum Schlossplatz.<br />
Orientieren: Premiumweg „Der Hochrhöner“, Maßstab: 1:30 000, ADAC<br />
Verlag GmbH, ISBN: 3-8264-1875-1, 6,95 Euro. „50 ausgewählte Wanderungen<br />
und Spaziergänge rund um Fulda, Hünfeld, Bad Salzungen, Meiningen, Bad<br />
Brückenau“, Bergverlag Rother, ISBN 376334182X, 12,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Skulpturen und Gedenkstätten<br />
Jüdischer Friedhof: Der<br />
1<br />
Friedhof wurde im 18.<br />
Jahrhundert errichtet und kann<br />
besichtigt werden.<br />
Geiserämter: Dieser Punkt<br />
2<br />
bietet einen herrlichen<br />
Ausblick und drei Holzbänke zum<br />
Verschnaufen. In der Nähe des<br />
Kreuzes steht eine Infotafel zum<br />
Point-Alpha-Weg.<br />
Wiesenfeld: Der Ort zählt zu<br />
3<br />
den ältesten in der Region<br />
(erste urkundliche Erwähnung<br />
1560). Aus dem Jahr 1703 stammt<br />
der barocke Hochaltar.<br />
„Weg der Hoffnung“:<br />
Insgesamt reihen sich 14<br />
4 5<br />
monumentale Skulpturengruppen<br />
auf dem ehemaligen Todesstreifen<br />
aneinander. Die Serie ist angelehnt<br />
an den biblischen Kreuzweg<br />
und symbolisiert die lange und<br />
leidvolle Geschichte bis zum<br />
gewaltlosen Umbruch und der<br />
Deutschen Einheit. Die Skulpturen<br />
stammen von dem Künstler<br />
Dr. Ulrich Barnickel, Jahrgang<br />
1955, aufgewachsen in Weimar,<br />
Studium der Bildhauerei auf Burg<br />
Giebichenstein in Halle an der<br />
Saale und Ausbürgerung in die<br />
BRD 1985 nach Ausreiseanträgen.<br />
„Haus auf der Grenze“: In<br />
und um diese Gedenk- und<br />
Begegnungsstätte herum finden Sie<br />
zahlreiche interessante Informationen,<br />
die die Geschichte der<br />
deutsch-deutschen Grenze und<br />
der Wiedervereinigung thematisieren.<br />
Im Haus befindet sich eine<br />
Ausstellung zur Auswirkung des<br />
Grenzregimes auf Mensch und<br />
Natur. Im Dachgeschoss gibt es<br />
interessante Informationen zum<br />
Biosphärenreservat Rhön.<br />
Point Alpha: Hier waren die<br />
6<br />
Amerikaner stationiert. Der<br />
Turm kann besichtigt werden. In<br />
den Räumlichkeiten werden der Alltag<br />
der Amerikaner, die Ausrüstung<br />
und die Uniformen dokumentiert.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6<br />
Geisa, Stadt in der<br />
alten Sperrzone<br />
Ruhige Nächte: Unterkünfte (Hotel<br />
bis Ferienwohnung) in Geisa und den<br />
umliegenden Ortschaften finden Sie<br />
über die Stadtverwaltung Geisa.<br />
Lecker und deftig essen: Geisschänke,<br />
Gaststätte im Landhausstil,<br />
Besonderheit: Spanferkel vom<br />
Holzfeuergrill, An der Geis 27, Tel.:<br />
036967/70651, www.geisschaenke.de<br />
Schlossresidenz Geisa, Restaurant<br />
mit fürstlichem Ambiente,<br />
Schlossplatz 4, Tel.: 036967/593550,<br />
www.schlossgeisa.de Zur Linde,<br />
gutbürgerliche Küche, Bahnhofstr.<br />
6, Tel.: 036967/75206,<br />
www.zur-linde-geisa.de<br />
Stadtführung im historischen<br />
Gewand: Zu einem Stadtspaziergang<br />
der besonderen Art lädt das<br />
Tourismusbüro der Stadt Geisa ein.<br />
Beliebt sind die Besichtigung des<br />
„Alten Apothekenmuseums“ und das<br />
lebende Wappentier „Die Geis“ als<br />
Fotomotiv. In historischen Gewändern<br />
erzählen die Stadtführer Wissenswertes<br />
über das Leben der vergangenen<br />
Jahrhunderte. Ebenso gefragt sind<br />
die Bespielung des Glockenspiels und<br />
Beiträge zur Karnevalsgeschichte.<br />
Infos und Anmeldung: www.geisa.de<br />
Angucken: Das Schloss entstand<br />
unter Fürstabt Adalbert von<br />
Schleifras (1700–1714) nach Plänen<br />
des Baumeisters Johann Dientzenhofer.<br />
Es diente als Jagdschloss und<br />
Sommerresidenz der fuldischen<br />
Fürstäbte und Fürstbischöfe. Das<br />
Rathaus wurde nach dem ersten<br />
Stadtbrand im Jahre 1858 bis 1861<br />
auf dem Platz des alten Rathauses<br />
vom Weimarer Oberbaudirektor<br />
Streichhan erbaut. Der Rockenstuhl<br />
ist das Wahrzeichen des Geisaer<br />
Landes. Der 529 Meter hohe Berg<br />
liegt etwa 5 Kilometer südlich von<br />
Geisa zwi schen Ulster- und Geisatal.<br />
Das Geisaer Waldhäuschen im<br />
Geisaer Stadtwald war 50 Jahre lang<br />
ein beliebtes Ausflugsziel und Aufenthaltsort<br />
für Wanderer, bis es in den<br />
70er Jahren dem Grenzsicherungswahn<br />
zum Opfer fiel und abgerissen<br />
wurde. Nach der Wende wurde es auf<br />
Initiative der Interessengemeinschaft<br />
„Geisaer Wald“ wieder aufgebaut und<br />
1998 feierlich eingeweiht.<br />
Informieren: Das Tourismusbüro<br />
der Stadt Geisa erreichen Sie unter<br />
dieser Adresse: Stadtverwaltung<br />
Geisa, Marktplatz 27, 36419 Geisa,<br />
Tel.: 036967/69-0, www.geisa.de<br />
58<br />
Spezial | 2015
Sächsische Schweiz<br />
<br />
Schaurig-schön:<br />
Sächsische Schweiz<br />
Das Elbsandsteingebirge, die<br />
zwischen Erzgebirge und Sudeten<br />
gelegene Sächsisch-Böhmische<br />
Schweiz, ist unter den Landschaften<br />
Mitteleuropas eine der<br />
eindrücklichsten. Wind, Wasser<br />
und Eis hobelten aus dem einstigen<br />
Meeresboden bizarre Nadeln,<br />
mächtige Riffe und sonderliche<br />
Figuren aus Fels.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 13 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4,5 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: jeweils ca. 400 m<br />
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll<br />
Beste Wanderzeit: April bis Okt.<br />
Start: Parkplatz Nasser Grund<br />
Ziel: Lichtenhainer Wasserfall<br />
Wegequalität: Treppen und<br />
Leitern erschließen senkrechte<br />
Partien, Trittsicherheit und<br />
Schwindelfreiheit erforderlich,<br />
Vorsicht bei Nässe!<br />
Vom Nassen Grund zum Wasserfall<br />
Elbsandsteingebirge pur<br />
Senkrecht und<br />
waagerecht<br />
Grandiose Einblicke in die Formenvielfalt des Landschaftsgestalters Natur sorgen auf dieser<br />
Wanderung in jedem Moment für Spannung. Zum großen Finale zwängt sich die „Himmelsleiter“<br />
zwischen die Felswände des Neuen Wildensteins und führt abenteuerlich nach oben.<br />
Vom Wanderparkplatz Nasser<br />
Grund (1) steigt ein breiter Schotterweg<br />
kontinuierlich Richtung<br />
Schrammsteinaussicht an. Er<br />
kreuzt zu Beginn den Flößersteig,<br />
läuft bei den Abzweigen Eulentilke<br />
und Jordanweg geradeaus, bis<br />
vor einer deutlichen Rechtskurve<br />
links ein kleiner Pfad Richtung<br />
Schrammsteinaussicht beginnt.<br />
An der nächsten Gabelung (kein<br />
Wegweiser) geht es rechts, dann<br />
geradeaus über eine Wegkreuzung<br />
und hinter der Rechtskurve<br />
links auf den Mittelwinkel, der<br />
sich über Treppen und Leitern<br />
hinaufschraubt. Oben knickt ein<br />
zehnminütiger Abstecher rechts<br />
zur Schrammsteinaussicht (2)<br />
ab. Wieder zurück, setzt sich die<br />
Route von hier nach links auf dem<br />
Gratweg fort (E3, blauer Balken),<br />
der bis oberhalb des rechts abzweigenden<br />
Jägersteigs (Malerweg stößt<br />
hinzu) noch abenteuerlich über Leitern<br />
und Stufen auf- und abtänzelt,<br />
dann aber recht eben als Sandweg<br />
unter Kiefern und Birken an der<br />
Breite-Klamm-Aussicht vorbei bis<br />
zu einer Gabelung leitet, die links<br />
zum Zurückesteig weist (E3). An<br />
der nächsten Einmündung biegt<br />
die Route rechts ab, steigt leicht an,<br />
zwängt sich zwischen Felswänden<br />
hindurch, lässt in einer Linkskurve<br />
einen Weg rechts abzweigen und<br />
erklimmt dann rechts die Stufen<br />
des Zurückesteigs, bis am Ende der<br />
Malerweg diese Route nach links<br />
verlässt. Der E3 läuft geradeaus<br />
weiter. An der nächsten Einmündung<br />
lohnt ein zehnminütiger<br />
Abstecher links zum Carolafelsen<br />
(3). Nach rechts ist zehn Minuten<br />
später die Wenzelwandaussicht (4)<br />
erreicht. Dahinter verlässt diese<br />
Wanderstrecke den E3 und steigt<br />
links Richtung Frienstein in einen<br />
Felsenkessel hinunter. Der rechte<br />
Zweig der nächsten Gabelung<br />
erreicht kurz darauf Frienstein<br />
und Idagrotte (5). Auf etwa 2/3<br />
Wandhöhe hangelt sich die Obere<br />
Affensteinpromenade (grüner<br />
Balken) über Wurzeln und Felsen<br />
mit schönen Aussichten auf und<br />
ab Richtung Kleiner Winterberg.<br />
Am Fuße des Kleinen Winterbergs<br />
erreicht man mit einem dreiminütigen<br />
Abstecher geradeaus den<br />
grandiosen Blick in den Kleinen<br />
Zschand (6). Zurück am Abzweig,<br />
fällt der Weg über etliche Holzstufen<br />
Die Sächsische Schweiz zählt zu<br />
den ältesten Wander- und Kletterregionen.<br />
Daher ist das schwierige<br />
Gelände mit vielen Wegen, Stiegen<br />
und Steigen bestens erschlossen.<br />
Für jeden Schwierigkeitsgrad<br />
gibt es genügend Möglichkeiten.<br />
Eine der schönsten Touren – von<br />
Hinterhermsdorf über die Obere<br />
Schleuse zu Hermannseck und<br />
Königsplatz – wird z. B. als leicht<br />
eingestuft. Farbige Wegemarken<br />
(Balken, Punkte) kennzeichnen<br />
Wanderwege, grüner Pfeil auf<br />
grauem Rechteck markiert einen<br />
schwierigeren Bergpfad, der Trittsicherheit<br />
erfordert. Schwarze Pfeile<br />
in weißem Kreis zeigen Zustiege<br />
für Kletterer an. Im Fels gelten die<br />
Sächsischen Kletterregeln, die z. B.<br />
den Gebrauch von Klemmkeilen<br />
und Magnesia verbieten.<br />
Spezial | 2015<br />
59
Der Osten<br />
Sächsische Schweiz<br />
© istockphoto.com/delectus<br />
Stilecht anreisen:<br />
zum Beispiel mit der<br />
Kirnitzschtalbahn.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit dem Pkw: Anreise über A17, AS 6 „Pirna“, auf der B 172 nach<br />
Bad Schandau, im Ort hinter dem Marktplatz links Richtung Hinterhermsdorf.<br />
Nach gut 6 km liegt der Parkplatz Nasser Grund auf der rechten Seite.<br />
Mit Bus und Bahn: Über Dresden zum Bhf. Bad Schandau, zwischen<br />
Bad Schandau und Lichtenhainer Wasserfall verkehren die historische<br />
Kirnitzschtalbahn und Buslinie 241 der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft<br />
Pirna-Selbitz mbH (www.ovps.de). Auf www.nationalpark- saechsischeschweiz.de,<br />
Infomaterial-Download (rechte Spalte), bündelt der Flyer<br />
„Wanderfahrpläne Sächsisch-Böhmische Schweiz“ wichtige Fahrpläne.<br />
Orientieren: Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz, Topographische<br />
Karte mit Wanderwegen + Begleitheft, 1:25.000, 2009, ISBN 978-2-89679-<br />
361-4, 9,60 Euro; Kartographischer Verlag Rolf Böhm: Exakte Detailkarten<br />
1:10.000 (2,80–4,80 Euro), www.boehmwanderkarten.de<br />
(Vorsicht bei Nässe!) ab Richtung<br />
Kuhstall (roter Punkt). Unten<br />
am Querweg geht es links leicht<br />
bergab auf dem Fremdenweg über<br />
die Zeughausstraße (Schutzhütte),<br />
an der nächsten Gabelung links<br />
und geradeaus über die Kreuzung,<br />
um zwischen engen Felsklüften<br />
zum Kuhstall (7) emporzusteigen.<br />
Bei dem riesigen Felsentor<br />
lohnt ein Abstecher über die 94<br />
Eisenstufen der Himmelsleiter<br />
(ebenfalls 7) auf den Neuen<br />
Wildenstein. Vor der Gaststätte<br />
folgt die Route dem Schotterweg,<br />
knickt links hinunter Richtung<br />
Lichtenhainer Wasserfall, folgt<br />
an einer Kreuzung den Treppen<br />
links weiter abwärts, überquert<br />
einen Bach und erreicht hinter<br />
der alten Steinbrücke die Endstation<br />
der Kirnitzschtalbahn beim<br />
Lichtenhainer Wasserfall (8).<br />
Tourhöhepunkte Sächsische Schweiz<br />
Schrammsteingrat und Affensteinpromenade<br />
Parkplatz Nasser Grund: 3<br />
1<br />
Euro Gebühr pro Tag. Bus<br />
und Kirnitzschtalbahn halten 200<br />
Meter hinter dem Parkplatz.<br />
Schrammsteinaussicht:<br />
2<br />
Von dem 419 Meter hohen<br />
Panoramafelsen bietet sich ein<br />
gigantischer Blick auf die zerklüfteten<br />
Felsentürme der Schrammsteinkette,<br />
dem Herzstück der<br />
Sächsischen Schweiz.<br />
Carolafelsen: Aussicht in den<br />
3<br />
Kessel des Großen Doms, zu<br />
Schrammsteinen, Hohem Torstein<br />
und Falkenstein, ganz hinten der<br />
Tafelberg Lilienstein.<br />
Wenzelwandaussicht:<br />
4<br />
Hinter der langgestreckten<br />
Wenzelwand fällt der Blick in<br />
den Schmilkaer Kessel und auf<br />
den buchenbestandenen Buckel<br />
des Großen Winterbergs, mit<br />
556 Metern höchster Punkt im<br />
Nationalpark.<br />
Frienstein und Idagrotte: Ein<br />
5<br />
ausgesetztes Felsband führt<br />
Schwindelfreie um die hohen<br />
Wände des Frienstein-Massivs –<br />
auch „Vorderes Raubschloss“ genannt<br />
– zur geräumigen Idagrotte.<br />
Aussicht in den Kleinen<br />
6<br />
Zschand: Zwei, fünf und<br />
acht Minuten vom Abzweig zum<br />
Kuhstall entfernt, führt der<br />
Obere Fremdenweg unterhalb<br />
des Kleinen Winterbergs zu den<br />
schönsten Blicken über den Talkessel<br />
Kleiner Zschand.<br />
Kuhstall und Himmelsleiter:<br />
7<br />
In dem riesigen Felsentor am<br />
Neuen Wildenstein brachten die<br />
einst hier hausenden Raubritter<br />
erbeutetes Vieh unter. Im Dreißigjährigen<br />
Krieg flüchteten die<br />
Lichtenhainer Bauern samt Getier<br />
in die Kuhstallhöhle. Durch einen<br />
engen Spalt zwischen den Felsen<br />
führen die Stufen der sogenannten<br />
Himmelsleiter auf den Gipfel.<br />
Lichtenhainer Wasserfall:<br />
8<br />
Neben dem Gasthaus im<br />
Schweizerstil befinden sich der<br />
Wasserfall und eine historische<br />
Tafel mit Preisen für Sesselträger,<br />
die früher Schweizreisende auf<br />
Kuhstall, Großen Winterberg und<br />
zum Prebischtor in Böhmen trugen.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Elbsandsteingebirge<br />
erleben<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Bergasthof Kuhstall,<br />
Tel.: 035971/52044, April–Okt.<br />
10 bis 18 Uhr Gasthof Lichtenhainer<br />
Wasserfall, Kirnitzschtalstraße 11,<br />
01855 Kirnitzschtal-Lichtenhain, Tel.:<br />
035971/53733, www.lichtenhainerwasserfall.de<br />
In der Umgebung:<br />
Hotel Helvetia ****, Bio- und<br />
Nationalparkhotel, Schmilka 11,<br />
01814 Bad Schandau-Schmilka, Tel.:<br />
035022/92230, www.hotelhelvetia.de<br />
Großer Winterberg, Berghotel &<br />
Restaurant mit Bioküche, Auf dem<br />
Winterberg 1, 01814 Bad Schandau-<br />
Schmilka, Tel.: 035022/40050,<br />
www.grosserwinterberg.de<br />
Wandern mit Führer: Mo–Sa<br />
(Mai–Okt.) Turnuswanderungen<br />
mit zertifizierten Nationalparkführern<br />
(ohne Anmeldung, 6 Euro, Info-Tel.:<br />
035022/50240) und thematische<br />
Wanderungen (Anmeldung erforderlich),<br />
Programm: www.nationalparksaechsische-schweiz.de<br />
Wandern ohne Gepäck: Sächsische<br />
Schweiz Tours, Schandauer<br />
Str. 50a, 01855 Hinterhermsdorf, Tel.:<br />
035974/50550, www.sax-ch-tours.de<br />
Ausprobieren: Testcenter für<br />
Wanderausrüstung – Wanderschuhe,<br />
Rucksäcke, Kindertragen und<br />
Wanderstöcke können kostenfrei in<br />
der Natur erprobt werden: Haus des<br />
Gastes, Am Markt 12, 01814 Bad<br />
Schandau, Tel.: 035022/90030,<br />
www.bad-schandau.de<br />
Lesen: Hans Christian Andersen:<br />
Reise nach Dresden und in die Sächsische<br />
Schweiz, Husum Verlag, ISBN<br />
978-3-89876-236-6, 7,95 Euro<br />
Malen: Malkurse am Malerweg in<br />
Aquarell und Öl: Kathrin Protze, Am<br />
Anger 4, 01855 Lichtenhain, Tel.:<br />
036971/54578<br />
Anschauen: Galerie am Malerweg<br />
Schweizerhaus (am Berghotel auf<br />
der Bastei), 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei<br />
Informieren: Tourismusverband<br />
Sächsische Schweiz e. V.,<br />
Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna, Tel.:<br />
03501/470147, www.saechsischeschweiz.de,<br />
www.malerweg.de Haus<br />
des Gastes, Markt 12, 01814 Bad<br />
Schandau, Tel. 035022/90030, www.<br />
bad-schandau.de Nationalpark<br />
Sächsische Schweiz, Nationalparkamt<br />
Sächsische Schweiz, An der<br />
Elbe 4, 01814 Bad Schandau, Tel.:<br />
035022/900600, www.nationalparksaechsische-schweiz.de<br />
60<br />
Spezial | 2015
Harz<br />
SACHSEN-<br />
ANHALT<br />
Am Harzrand:<br />
das Bodetal<br />
Thale ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für Wanderungen ins Bodetal – oft<br />
als „Grand Canyon Deutschlands“<br />
bezeichnet. Die Hexenhochburg<br />
schmiegt sich neun Kilometer südöstlich<br />
der UNESCO-Weltkulturerbestadt<br />
Quedlinburg an die Ostflanken des<br />
Harzes – im Regenschatten! Wabert<br />
über dem Brocken und im übrigen<br />
Harz eine Hexenküche, kann in Thale<br />
durchaus die Sonne scheinen.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 20 Kilometer<br />
Dauer: ca. 6 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />
anspruchsvoll<br />
Steigung/Gefälle: ca. 470 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 490 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Apr. bis Okt.<br />
Start/Ziel: Bahnhof in 06502 Thale<br />
Wegequalität: Forstwege und Steigabschnitte,<br />
Vorsicht bei Nässe! und<br />
Sturm!<br />
Zum Hexentanzplatz und durchs wilde Bodetal<br />
Harzer Grand Canyon<br />
Sagenhafte Blicke von Hexentanzplatz und Prinzensicht bieten Orientierung, bevor die Tour bei<br />
Trese burg abtaucht, um dem tief eingeschnittenen Bodetal auf den Grund zu gehen. Die Felswände<br />
rücken immer dichter zusammen, bis sie sich an der Teufelsbrücke zur Klamm verengen.<br />
Vom Hauptbahnhof Thale geht<br />
es zum zentralen Wandertreff<br />
gegenüber der Touristinfo, dann<br />
auf dem Harzer Hexenstieg<br />
durch den Friedenspark über<br />
die Hubertusinsel zur Talstation<br />
der Kabinenseilbahn 1 . Wem<br />
die Etappe zum Hexentanzplatz<br />
zu steil ist, schwebt einfach<br />
hexengleich in wenigen Minuten<br />
aufwärts. Wer lieber hochwandert,<br />
hält sich noch vor der<br />
Hubertusbrücke weiter auf der<br />
Hubertusstraße. Links zweigt ein<br />
Wanderweg hangaufwärts ab. An<br />
der Gabelung bieten sich zwei<br />
Möglichkeiten: Die linke Variante<br />
steigt im weiten Bogen über den<br />
Brunhildenstieg etwas gemächlicher,<br />
dafür länger bergan; die<br />
rechte schraubt sich unterhalb<br />
der Kabinenbahn im Zickzack steil<br />
den Berg hinauf zur Walpurgishalle<br />
und dem Bergtheater 2 . Auf dem<br />
Felsplateau verläuft der Weg recht<br />
eben zum Hexentanzplatz 3 . Vom<br />
Hexenring mit den Skulpturen<br />
(beim großen Parkplatz) führt ein<br />
Wanderweg mit rotem Punkt am<br />
Tierpark entlang zum Abzweig<br />
La Viereshöhe 4 . Geradeaus<br />
Richtung Treseburg erreicht der<br />
Weg bald eine Waldwegekreuzung<br />
mit Picknickplatz und einer Schutzhütte<br />
in Form eines Kohlen meilers.<br />
Dort rechts und hinter einer Kurve<br />
noch mal rechts bringt uns ein Abstecher<br />
von einem guten Kilometer<br />
zur Prinzensicht 5 . Zurück am<br />
Picknickplatz, geht es rechts über<br />
den breiten Waldweg leicht auf<br />
und ab bis zur Straße, dort rechts<br />
auf der Forststraße am Pfeildenkmal<br />
6 vorüber, abwärts am Picknickplatz<br />
vorbei, auf dem breiten<br />
Hauptweg nun steiler bergab und<br />
hinter einem Rechtsabzweig wieder<br />
bergan bis zur Schutzhütte an der<br />
Hagedornstraße. Der Wegweiser<br />
Treseburg zeigt nach rechts, bei der<br />
nächsten Wegekreuzung wieder<br />
rechts und beim nächsten linkszweigenden<br />
Forstweg halblinks auf<br />
dem mit einem roten und einem<br />
gelben Punkt markierten Pfad an<br />
der Aussicht Weißer Hirsch 7<br />
vorüber steil hinunter in den Ort.<br />
Unten vor dem Häuschen geht es<br />
rechts über die Brücke auf die Ortsstraße<br />
an einigen Gastronomiebetrieben<br />
vorbei und vor der Brücke<br />
rechts auf dem Harzer Hexenstieg<br />
ins Naturschutzgebiet Bodetal 8 .<br />
Am Flussufer läuft der Weg an der<br />
Sonnenklippe vorbei, windet sich<br />
mal tief, mal hoch über dem Wasser<br />
um Felsnasen herum, passiert die<br />
Dambachtal-Schutzhütte, turnt über<br />
heidebewachsene Schieferhalden<br />
Mythen und<br />
Götterkult<br />
Im Sagenpavillon auf der Rosstrappe<br />
erfahren die Besucher<br />
alles über den sagenumwobenen<br />
Hufabdruck in dem Felsmassiv<br />
(www.seilbahnen-thale.de). Dem<br />
Hexentanzplatz gegenüber zeigt<br />
die Walpurgishalle im altgermanischen<br />
Stil fünf Großgemälde<br />
Hermann Hendrichs mit Walpurgisnacht-Szenen<br />
aus Goethes<br />
Faust (www.nibelungen-hort.de).<br />
Hufeisen im Pflaster weisen den<br />
Mythenweg von der Bode in den<br />
Ortskern von Thale. Er präsentiert<br />
kunstvolle Figuren aus der<br />
germanischen Mythologie<br />
(www.mythenweg-thale.de).<br />
zu einer grandiosen Aussicht hoch<br />
über dem Bodekessel 9 . Mit Stufen<br />
klettert der Weg in Serpentinen<br />
hinab zur Teufelsbrücke, quert<br />
die wirbelnde Bode und führt als<br />
Steig im Fels am Abzweig „Schurre“<br />
vorbei zur Gaststätte Königs ruh bei<br />
der Jungfern brücke. Von hier führt<br />
beiderseits der Bode ein promenadenartiger<br />
Weg am Goethefelsen 10<br />
und am Katersteg vorbei zur<br />
Hubertusbrücke.<br />
Spezial | 2015<br />
61
Der Osten<br />
Harz<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Am Hauptbahnhof Thale halten der Harz–Elbeund<br />
der Harz–Berlin-Express regelmäßig (Tel.: 03941/678333 (kostenlos), www.<br />
hex-online.de, www.harz-berlin-express.de). Fahrplanauskünfte regionaler<br />
Buslinien: www.insa.de. Zum Hexentanzplatz fahren eine Kabinen-Seilbahn<br />
(www.seilbahnen-thale.de) und die Buslinie 907 „Der Bodetaler“ (Q-Bus 18,<br />
www.qbus-ballenstedt.de). Linie 263 fährt über die Rosstrappe nach Treseburg<br />
(www.hvb-harz.de), aktuelle Auskünfte: Tel.: 03947/2597.<br />
Mit dem Pkw: Anreise über die B6 (verbindet die A395 aus Braunschweig mit<br />
der A14 Halle–Magdeburg). Von der Ausfahrt Thale/Friedrichsbrunn/Westerhausen<br />
den Schildern nach Thale zum großen Parkplatz am Bodeufer folgen<br />
(3,50 Euro/Tag). Für Seilbahnbenutzer ist der P. am anderen Ufer kostenfrei.<br />
Orientieren: Harzer Hexenstieg, Wander- und Freizeitkarte, 1:30.000, ISBN<br />
978-3-936185-32-4, 5,50 Euro.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Im Reich von Hexen und Teufel<br />
Kabinenbahn: Knapp zehn<br />
1<br />
Minuten benötigt die Gondel<br />
für die 720 Meter, in denen sie<br />
an schroffen Felswänden die 244<br />
Höhenmeter zum Hexentanzplatz<br />
überwindet (eine Einzelfahrt<br />
kostet 3 Euro).<br />
Walpurgishalle und Bergtheater:<br />
Der Opferstein in<br />
2<br />
der Walpurgishalle zeugt von den<br />
Riten, mit denen unsere germanischen<br />
Vorfahren auf dem Hexentanzplatz<br />
ihren Göttern huldigten.<br />
Auf der Naturbühne des Freilichttheaters<br />
frönen die Germanen<br />
von heute dem Schauspielkult<br />
(www.harzer-bergtheater.de).<br />
Hexentanzplatz: Auf dem<br />
3<br />
Plateau eines fast senkrecht<br />
aus dem Bodetal emporsteigenden<br />
Felsens befindet sich der Ort,<br />
an dem sich die Hexen der Sage<br />
nach in der Walpurgisnacht zum<br />
Hexensabbat trafen. Bronzene<br />
Skulpturen von Teufel, Fabelwesen<br />
und einer Hexe erinnern im<br />
Hexenring aus Findlingen daran.<br />
La Viereshöhe: Ein Abstecher<br />
von 200 Metern führt<br />
4<br />
zum Aussichtsfelsen, von dem<br />
der Blick aus dem Bodetal hinaus<br />
über die Dächer Thales ins Harzvorland<br />
reicht. Der weitere Weg<br />
führt in steilen Kehren durch den<br />
Hirschgrund hinab zur Jungfernbrücke<br />
am Gasthaus Königsruhe.<br />
Prinzensicht: Das perfekte<br />
5<br />
Picknickplätzchen! Von tief<br />
unten dringt Rauschen aus dem<br />
unsichtbaren Bodekessel zwischen<br />
den Baumkronen.<br />
Pfeil-Denkmal: Der wuchtige<br />
6<br />
Gedenkstein erinnert an den<br />
Forstwissenschaftler Friedrich<br />
Wilhelm Leopold Pfeil, der die<br />
Gegend mochte und oft aufsuchte.<br />
Es ist auch Schauplatz in Fontanes<br />
Roman „Cécile“.<br />
Weißer Hirsch: Schöner<br />
7<br />
Ausblick auf Treseburg<br />
und die Bode.<br />
Naturschutzgebiet Bodetal:<br />
8<br />
Das Felsental gilt als das<br />
tiefste nördlich der Alpen. Langsam<br />
verengt es sich zum Canyon.<br />
Die Nummern auf den ovalen<br />
Holzmarken weisen auf geologische,<br />
botanische und historische<br />
Zusammenhänge hin. Sie sind<br />
im Begleitheft zur Wanderkarte<br />
Harzer Hexenstieg erläutert.<br />
Bodekessel: Strudeltopf der<br />
9<br />
Bode an der Teufelsbrücke.<br />
Goethe-Felsen: Zu Ehren<br />
10<br />
des Geheimrats wurde<br />
der mehrzackige Siebenbrüderfelsen<br />
an seinem 200. Geburtstag<br />
umbenannt.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Tipps für Thale und<br />
das Bodetal<br />
Einkehren am Wegerand: Gasthaus<br />
und Café Villa Hubertus,<br />
Hubertusstr. 9–11, 06502 Thale, Tel.:<br />
03947/77660, www.ferienpark-bodetal.<br />
de Imbiss Bistro Hexenkessel,<br />
Goetheweg 1 (Talstation Kabinenbahn),<br />
06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />
www.seilbahnen-thale.de Restaurant<br />
Café Berghotel Hexentanzplatz,<br />
Hexentanzplatz 1, 06502 Thale, Tel.:<br />
03947/4730, www.berghotelhexentanzplatz.de<br />
Hotel zur<br />
Luppbode, Ortsstr. 26, 06502 Thale-<br />
Treseburg, Tel.: 039456/56751, www.<br />
luppbode.eu Bergcafé Mendorf,<br />
Ortsstr. 27, 06502 Thale-Treseburg,<br />
Tel.: 039456/ 275, Mo. geschlossen<br />
Restaurant Fischerstube im Hotel<br />
Forelle****, Ortsstr. 28, 06502<br />
Thale-Treseburg, Tel.: 039456/5640,<br />
www.hotel-forelle.de Zur Jägerstube<br />
Wanderers Rast, Ortsstr. 25b, 06502<br />
Thale-Treseburg, Tel.: 039456/370<br />
Gasthaus Königsruhe, Hirschgrund<br />
1, 06502 Thale, Tel.: 03947/2726,<br />
www.koenigsruhe.de Gaststätte<br />
& Pension Kleiner Waldkater,<br />
Kleiner Waldkater 1, 06502 Thale, Tel.:<br />
03947/2826, www.kleiner-waldkater.de<br />
Im Teufelstempo: Mit 40 Sachen<br />
rast der Harzbob vom Hexentanzplatz<br />
über 1.000 Meter hinab ins<br />
Steinbachtal. Rodelbahn Harzbob<br />
Hexentanzplatz, Hexentanzplatz,<br />
06502 Thale, Tel.: 03947/2500,<br />
www.seilbahnen-thale.de<br />
Tiere beobachten: Greifvögel,<br />
Eulen und die „Big Five des Harzes“:<br />
Auerhahn, Luchs, Rothirsch, Waschbär<br />
und Wildkatze. Tierpark Hexentanzplatz<br />
Thale, Hexentanzplatz 4,<br />
06502 Thale, Tel.: 03947/2880,<br />
www.tierpark-thale.de<br />
Hexen treffen: Mit Abraxa,<br />
Watelinde und Griseldis ein wenig<br />
an der Hexenküche schnuppern und<br />
Kultstätten im Bodetal entdecken:<br />
Von Mai bis Oktober finden samstags<br />
um 11 Uhr öffentliche Hexenführungen<br />
statt, ab zwölf Personen sind<br />
Gruppenführungen buchbar, Infos:<br />
Bodetal-Information Thale (s. u.).<br />
Walpurgis feiern: In vielen<br />
Harzorten geht es am 30. April ab<br />
18 Uhr teuflisch zu: Hexenumzüge,<br />
Livemusik, Theateraufführungen und<br />
Feuerwerk, www.walpurgis.de<br />
Informieren:<br />
Bodetal-Information Thale,<br />
Bahnhofstr. 1, 06502 Thale, Tel.:<br />
03947/7768000, www.bodetal.de<br />
62<br />
Spezial | 2015
Nationalpark Hainich<br />
Nationalpark<br />
Hainich<br />
Zwischen Eisenach und Bad<br />
Langensalza liegt mit dem Hainich<br />
eines der ältesten Buchenwaldgebiete<br />
Deutschlands – darum zählt<br />
der Nationalpark zum hierzulande<br />
jüngsten Unesco-Weltnaturerbe<br />
„Alte Buchenwälder Deutschlands“.<br />
Im Mai überziehen weiße Blütenteppiche<br />
von appetitlich duftendem<br />
Bärlauch den Waldboden.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 10 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Markierung: Wildsau<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 180 Meter<br />
Höchster Punkt: 428 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Fuchsfarm,<br />
2 km südwestlich von<br />
99947 Mülverstedt<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Pfade und Wege<br />
Nationalpark und Weltnaturerbe in Thüringen<br />
Auf dem Saugrabenweg<br />
Der ursprüngliche, artenreiche Buchenwald mit seinen riesigen Bäumen und Teppichen aus<br />
Frühblühern bildet einen Gegenpol zu den weiten Blicken ins steppenartige Thüringer Becken.<br />
Am Ende des Parkplatzes Fuchsfarm<br />
beginnt vor der Brücke links ein<br />
Pfad, der sich durch allmählich zuwuchernde<br />
Streuobstwiesen schlängelt,<br />
bis er auf den asphaltierten<br />
alten Handelsweg Mülverstedter<br />
Chaussee stößt. Dort geht es links,<br />
vorbei an der Fuchsfarm 1 sowie<br />
den Stationen „Wildkatzenhöhle“<br />
und „Baumwurzel“ des barrierefreien<br />
Erlebnispfades Brunstal. An der<br />
Gabelung mit Toilettenhäuschen<br />
zweigt der Saugrabenweg auf den<br />
linken Ast ab, an der nächsten<br />
Gabelung mit überdachtem Picknickplatz<br />
folgt er geradeaus dem<br />
rechten. Er passiert „Urwaldpuzzle“<br />
und „Fühlstämme“, knickt bei der<br />
Station „Kräfte messen“ links über<br />
die Brücke ab und dahinter rechts<br />
auf einen Pfad Richtung Brunstal 2<br />
(hier verlässt der Saugrabenweg den<br />
seitlich mit Holzplanken begrenzten<br />
Erlebnispfad). Nach einer Brücke<br />
stößt der Pfad auf einen Querweg,<br />
an dem der Saugrabenweg links<br />
weiterführt (rechts versperrt ein<br />
Baum den zuwachsenden alten<br />
Forstweg). Auf ein Stück steil bergab<br />
folgt ein Jungwuchs-Korridor, dann<br />
ein Bereich mit uralten, massigen<br />
Buchen. Stufen leiten durch einen<br />
frischen Erlengrund. Über ein<br />
paar Treppen den Hang hinunter,<br />
unten rechts und wieder rechts<br />
erreicht der Saugrabenweg erneut<br />
die Mülverstädter Chaussee, kreuzt<br />
diese und setzt sich auf dem Pfad<br />
durch Pionierwald fort. Am Ende<br />
stößt er auf breiten Schotterweg, der<br />
nach rechts, mit weiten Blicken ins<br />
Thüringer Becken, am Saugraben 3<br />
entlang verläuft. Vorbei an einem<br />
Aussichtsturm geht es angenehm<br />
bergab und beim Wegweiser am<br />
überdachten Picknickplatz links<br />
auf einen Graspfad. Der Weg macht<br />
einen Schlenker durch urigen<br />
Gebüschwald, führt dann wieder<br />
am Waldrand entlang hinunter bis<br />
zu einer Toilette mit Herzchen und<br />
dem ein Stück nach rechts liegenden<br />
Parkplatz Am Zollgarten 4 .<br />
Vom anderen Ende des Parkplatzes<br />
links bringt ein Pfad die Besucher<br />
zum Spielplatz Wildkatzenkinderwald<br />
5 und zur Umweltbildungsstation.<br />
Dort weist nach Überqueren<br />
des breiten Weges die Wildsau auf<br />
den schmalen Weg. Am nächsten<br />
Abzweig biegt der Saugrabenweg<br />
nach links (Wegweiser Hünenteich)<br />
und läuft über Bohlen in den schattigen<br />
Wald an einigen Stationen des<br />
Germanischen Kultpfads 6 vorüber<br />
bis zum Hünenteich 7 . Vor der Holzbrücke<br />
rechts führt der Weg zurück<br />
zur Mülverstedter Chaussee, wo<br />
es entweder links oder geradeaus,<br />
durch die ehemaligen Streuobstwiesen,<br />
zurück zum Parkplatz<br />
Fuchsfarm geht.<br />
Erlebnispfad<br />
Brunstal<br />
Holzplanken am Boden säumen zu<br />
beiden Seiten den Weg. Sie helfen<br />
sehbehinderten und blinden Menschen,<br />
sich auf dem 3,5 Kilometer<br />
langen Rundweg zu orientieren.<br />
Auch Rollstuhlfahrer können auf<br />
dem barrierefreien Erlebnispfad mit<br />
neun Stationen die Natur genießen.<br />
Ob an der Wildkatzenhöhle, den<br />
Fühlstämmen, beim Kräftemessen<br />
oder dem Urwaldpuzzle – an den<br />
Erlebnispunkten, die auch in<br />
Brailleschrift informieren, sind unterschiedliche<br />
Sinne gefordert. Der<br />
Pfad startet ebenfalls am Parkplatz<br />
Fuchsfarm und führt ins Brunstal<br />
hinein, wo im Frühjahr Märzenbecher<br />
und Bärlauchduft betören.<br />
Spezial | 2015<br />
63
Der Osten<br />
Nationalpark Hainich<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Vom Bahnhof Bad Langensalza Bus 733 nach Mülverstedt<br />
(www.bahn.de, www.hainichland.de). Der Hainich-Express steuert an Wochenenden,<br />
an Feiertagen und nach Vereinbarung Wanderziele wie den Wanderparkplatz<br />
Fuchsfarm an, Infos: Tel.: 036022/96231.<br />
Mit dem Pkw: Aus Westen: die A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis AS 40a Eisenach-Ost,<br />
auf B 84 Richtung Bad Langensalza, in Reichenbach bei abknickender Vorfahrt<br />
geradeaus auf K 515 und am Baumkronenpfad vorbei, am Ende links auf<br />
L 1042 durch Weberstedt nach Mülverstedt, dort im Zentrum links zum<br />
Parkplatz Fuchsfarm. Aus Osten: A 4 Bad Hersfeld–Erfurt bis Kreuz Erfurt, A 71<br />
Richtung Sömmerda bis AS 10 Erfurt-Gispersleben, Richtung Bad Langensalza,<br />
B 247 Richtung Mühlhausen, ab Schönstedt über L 2103 nach Mülverstedt.<br />
Orientieren: Freizeit in Thüringen Nr. 2: Nationalpark Hainich plus Baumkronenpfad,<br />
1:30.000, Artifex Kartenverlag, ISBN 978-3-932071-05-8, 3,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte Saugrabenweg<br />
Vom Wald aufs freie Feld<br />
Fuchsfarm: 1964 kam mit dem<br />
1<br />
militärischen Sperrbezirk das<br />
Ende der einstigen Fuchsfarm. Jetzt<br />
nutzen die Nationalpark-Ranger das<br />
Gebäude, um für die Wegepflege<br />
Material vorzubereiten.<br />
Brunstal: Besonders schöne<br />
2<br />
und alte Bäume stehen an<br />
den Hängen des Brunstals, das zu<br />
den Flächen des Weltnaturerbes<br />
zählt. Im Frühjahr beeindrucken<br />
am Waldboden Blütenteppiche aus<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Märzenbecher, auf die Buschwindröschen<br />
und Leberblümchen folgen,<br />
bis im Mai der Bärlauch kommt.<br />
Saugraben: Steppenartig offen<br />
3<br />
liegt die ehemalige Schießbahn<br />
aus Militärzeiten da und<br />
bietet weite Blicke ins Thüringer<br />
Becken. Ganz schön hell nach dem<br />
ganzen Wald!<br />
Am Zollgarten: „Fernrohre“<br />
4<br />
aus fantasievoll angemalten<br />
Holzskulpturen mit Guckloch bie-<br />
2 3 4 5 6 7<br />
ten schon einen Vorgeschmack auf<br />
den nur wenige Minuten entfernten<br />
Abenteuerspielplatz „Wildkatzenkinderwald“.<br />
Alternative Einstiegsmöglichkeit<br />
für den Saugrabenweg.<br />
Wildkatzenkinderwald: Neun<br />
5<br />
kunstvolle Spielunikate wie<br />
Kletterlabyrinth, Vogelnestschaukel<br />
und Kriechtunnelsystem verbinden<br />
Kunst mit Natur und Mensch. Die<br />
Großen entspannen auf Sitzgruppen,<br />
während die Kleinen toben.<br />
Germanischer Kultpfad: Acht<br />
6<br />
Kulteinrichtungen aus der<br />
germanischen Lebenswelt gibt es<br />
auf diesem 2,5 Kilometer langen<br />
Pfad zu entdecken. Also nicht<br />
erschrecken, wenn Gottheiten in<br />
Keulen- und Schwertform, Tierschädel<br />
oder Kultstangen plötzlich<br />
im Wald auftauchen. Diese sind<br />
Nachbildungen der Funde im<br />
„Opfermoor Oberdorla“, einer<br />
bedeutenden Fundstätte, die in der<br />
Nähe liegt.<br />
Hünenteich: An der romantischen<br />
Waldlichtung hört<br />
7<br />
man Frösche quaken und sieht<br />
Libellen übers Wasser schwirren.<br />
Von Mai bis Juni zieren gelbe<br />
Schwertlilien den Teich, der in<br />
einem ehemaligen Erdfall künstlich<br />
angestaut wurde.<br />
Adressen rund um<br />
den Hainich<br />
Einkehren: Am Saugrabenweg:<br />
Brotzeit Fuchsfarm (nur Mi-So),<br />
Triftchaussee, 99947 Mülverstedt,<br />
Tel.: 0163/8456480, www.fuchsfarmbrotzeit.de,<br />
Nov.-Ostern geschlossen.<br />
In der Nähe: Schill’s Schenke,<br />
Schenkengasse 1, 99947 Weberstedt,<br />
Tel.: 036022/96838, www.schillsschenke.de,<br />
Mo + Di geschlossen.<br />
Am Baumkronenpfad: Forsthaus<br />
Thiemsburg, Gastronomie und<br />
Herberge, 99947 Schönstedt-<br />
Alterstedt, Tel.: 03603/89569-0,<br />
www.forsthaus-thiemsburg.de<br />
Rangertipp: Landhotel und Gasthaus<br />
Zum Braunen Hirsch, Straße<br />
der Einheit 12, 99986 Kammerforst,<br />
Tel.: 036028/30114, www.hainich-hotel.de<br />
Übernachten: Hotel & Restaurant<br />
Zum Herrenhaus, Schlossstr. 10,<br />
99820 Hörselberg-Hainich OT<br />
Hütscheroda, Tel.: 036254/7200,<br />
www.hotel-zumherrenhaus.de<br />
Rennstieg-Hotel Rettelbusch und<br />
Waldgasthof Hainich Haus, Eichsfelder<br />
Str. 6, 99986 Kammerforst, Tel.:<br />
036028/30101, www.hotel-rettelbusch.de<br />
Hotel & Gaststätte Ammerscher<br />
Bahnhof, Ammerstr. 83–85, 99974<br />
Mühlhausen, Tel.: 03601/873132,<br />
www.ammerscherbahnhof.de<br />
Landferienhaus Pension Erika,<br />
Im Flarchen 81, 99974 Mühlhausen-<br />
Görmar, Tel.: 03601/441974, www.<br />
pension-erika-muehlhausen.de<br />
Komfortferienwohnungen<br />
Residenz am Kurpark, Grabenweg 5,<br />
99947 Bad Langensalza,<br />
Tel.: 03603/810051,<br />
www.residenz-am-kurpark.de<br />
Nationalpark-Infozentren:<br />
Nationalparkzentrum Thiemsburg<br />
und Baumkronenpfad, Tel.:<br />
03603/892464, 99947 Schönstedt-<br />
Alterstedt (fürs Navi: zwischen den<br />
Orten Craula und Zimmern), www.<br />
nationalpark-hainich.de Kammerforst<br />
– im Obergut, Straße der Einheit,<br />
99986 Kammerforst, Tel.: 03602/<br />
836893, Im Schlosshotel Behringen,<br />
Hauptstr. 97, 99947 Behringen, Lauter<br />
bach – in der Jugendherberge<br />
Harsberg, Tel.: 0369/24475375<br />
Wildkatzen auf der Spur: Seit April<br />
2011 hat das Wildkatzendorf Hütscheroda<br />
seine Pforten geöffnet. Eine Ausstellung<br />
rund um das Nationalpark-Wappentier,<br />
Schaugehege und Wanderweg mit<br />
Aussichtsturm: Wildtierland Hainich<br />
GmbH, Schlosstr. 4, 99820 Hörselberg-<br />
Hainich, OT Hütscheroda, Tel.:<br />
036254/865180, www.wildkatzendorf.de<br />
Geführte Wanderungen: Fach- und<br />
Erlebnisführungen, Exkursionen und<br />
Vorträge: NaturKommunikation,<br />
Claudia Wilhelm, Steingraben 5,<br />
99830 Falken, Tel.: 036923/80969,<br />
0171/3320746, www.naturkom.de<br />
Informieren: Hainichland,<br />
Tourismusverband der Thüringer<br />
Nationalparkregion e. V., Am<br />
Schloss 2, 99947 Weberstedt, Tel.:<br />
036022/980836, www.hainichland.de<br />
Tourist Information Thüringen,<br />
Postfach 900407, 99107 Erfurt,<br />
Tel.: 0361/37420, www.thueringentourismus.de<br />
64<br />
Spezial | 2015
Uckermark<br />
Naturpark Uckermärkische<br />
Seen<br />
Wasser prägt die sanft hügelige<br />
Eiszeitlandschaft im Nordosten<br />
Brandenburgs. Etwa 50 bis 100<br />
Kilometer nördlich von Berlin schützt<br />
der Naturpark Ucker märkische Seen<br />
die Heimat des Fischadlers. Zwischen<br />
Prenzlau und Templin taucht der<br />
Rundweg „Kleiner Boitzenburger“<br />
in die wundervoll verträumte Welt<br />
aus Wasser und Wald ein.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 11 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Markierung: grüner Diagonalbalken<br />
und gelber Punkt<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: je ca. 110 Meter<br />
Höchster Punkt: 95 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Parkplatz Klostermühle,<br />
Mühlenweg, 17268 Boitzenburg<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Waldwege<br />
Vom Tiergarten zum Schumellensee<br />
Kleiner Boitzenburger<br />
Auf dem Rundkurs „Kleiner Boitzenburger“ nehmen im Naturschutzgebiet Tiergarten mächtige<br />
Hudeeichen mit ausladenden Ästen den Blick gefangen. Durch den Carolinenhain geht es zum<br />
Schumellensee, der zu einem erfrischenden Bad in freier Natur einlädt.<br />
Der Kleine Boitzenburger verlässt<br />
den Weg vom Parkplatz Richtung<br />
Klostermühle 1 am Wegweiser<br />
„Tiergarten“ sofort nach links und<br />
folgt dem grünen Schrägbalken<br />
des Großen Rundwegs Tiergarten<br />
2 . Immer geradeaus passiert<br />
er den Rodelhang Weinberg zur<br />
Linken, die Hexenkiefer und die<br />
Raststelle Jägerplatz. Ein Stück<br />
weiter geradeaus führt ein kurzer<br />
Abstecher nach links zum Verlobungsstein<br />
3 . Entlang des Hangs,<br />
der bis 30 Meter zum Nordufer<br />
des aufgestauten Rinnsals Strom<br />
abfällt, setzt sich der Weg fort. An<br />
einer Wegmündung biegt der Tiergartenrundweg<br />
nach ganz rechts,<br />
quert über Hirschbrücke 4 und<br />
einen baumgesäumten Damm das<br />
Stromtal mit den Stauseen. Dann<br />
führt er am Rastplatz Karpfenteich,<br />
mehreren Abzweigen und wunderschönen<br />
Eichen vorbei, bevor er<br />
an einem Picknickplatz mit Blick<br />
aufs offene Feld den Tiergarten<br />
verlässt. Die Lindenallee leitet zur<br />
L 24/Wichmannsdorfer Straße. Auf<br />
der anderen Seite setzt sich der<br />
Kleine Boitzenburger rechts neben<br />
der Produktionsstätte des Boitzenburger<br />
Früchtezaubers fort zur L<br />
217/Herzfelder Str. und folgt dem<br />
Pfad etwas links versetzt gegenüber<br />
hinauf zum Löwentempel 5 , wo<br />
er auf den mit einem gelben Punkt<br />
markierten Rundweg Schumellensee<br />
trifft. Nach links überschatten<br />
stattliche Kastanien und Buchen<br />
den Weg zum Apollotempel mit<br />
herrschaftlichem Blick auf das<br />
Boitzenburger Schloss 6 . Der gelbe<br />
Punkt leitet nach links weiter<br />
durch den Carolinenhain, schwenkt<br />
hinter der Dachsgraben-Brücke<br />
rechts und erreicht an einigen<br />
Abzweigen vorbei „Dietlofs Lust“<br />
oberhalb des Krienkowsees 7 .<br />
Von hier sind es nur wenige<br />
Meter bergab zur Badestelle am<br />
Schumellensee 8 . Der Weg setzt<br />
sich zunächst am Ufer fort, steigt<br />
an, schlägt einen Rechtsbogen und<br />
folgt am nächsten Wegweiser dem<br />
Unterwegs auf dem<br />
„großen Bruder“<br />
Der „große Bruder“ des Kleinen<br />
Boitzenburgers ist die mit einem<br />
gelben Kreuz markierte Rundtour<br />
„Großer Boitzenburger“. Sie führt<br />
vom Naturschutzgebiet Tiergarten<br />
durch die hügelige Moränenlandschaft<br />
der Zerweliner Heide nach<br />
Naugarten und über Berkholz<br />
zurück und misst knapp 20 Kilometer.<br />
Auf einer alten Lindenallee<br />
geht es nach Zerwelin und vom<br />
Ufer des Naugartener Sees führt<br />
der Wanderweg durch den Garten<br />
des Landgasthofs Kokurin (www.<br />
hof-kokurin.de) – ein herrliches<br />
Fleckchen zum Übernachten<br />
in uckermärkischer Abgeschiedenheit.<br />
Weitere Infos: www.<br />
tourismus-uckermark.de/boitzenburger.html<br />
Spezial | 2015<br />
65
Der Osten<br />
Uckermark<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: RegionalBahn RB12 stündlich vom U-Bhf. Berlin-Lichtenberg<br />
nach Templin. Vom Berliner Hauptbahnhof mit RE/IC/S-Bahn-<br />
Verbindungen Richtung Stralsund nach Prenzlau (RB 22), VBB-InfoCenter<br />
Tel.: 030/25414141, www.vbbonline.de, www.bahn.de.<br />
Bus 503 Templin-Prenzlau über Boitzenburg, Mo–Fr 7–18 Uhr, Sa/So zusätzlich<br />
Anrufsammeltaxi, Tel.: 03987/700752, www.uvg-online.com<br />
Mit dem Pkw: A 11 Berlin–Stettin bis AS 8/Pfingstberg, weiter auf der L 24<br />
über Gerswalde und Haßleben nach Boitzenburg, kurz vor dem Ortsausgang<br />
rechts auf die Mühlenstraße bis zum Parkplatz.<br />
Orientieren: Rad-, Wander- und Freizeitkarte Uckermark, 1:75.000, Top-<br />
Stern Karte, Pietruska Verlag & Geo-Datenbanken GmbH, ISBN 978-3-<br />
934895-67-6, 4,90 Euro. Naturpark Uckermärkische Seen Ost, 1:50.000,<br />
Landesvermessung Brandenburg, ISBN 978-3-7490-4161-9, 5 Euro.<br />
Hinweis Fasanengarten nach links.<br />
Hinter der Fasanenbrücke 9 knickt<br />
er nach rechts, eröffnet dann nach<br />
links weite Blicke auf die Feldmark<br />
und hält sich an der Gabelung mit<br />
einem Asphaltweg rechts. Dann<br />
läuft er am Küchenteich vorbei<br />
und mündet bei einem Parkplatz<br />
auf Am Schmiedeberg. Dort<br />
rechts, sofort wieder rechts auf<br />
die Templiner Straße, an Marstall<br />
und Schloss vorbei geht es durch<br />
die Linkskurve, ein wenig bergauf,<br />
dann bei der Alten Gärtnerei<br />
links ab und am Ende rechts bis<br />
zum Wassersteig. Unmittelbar vor<br />
der etwas weiter links liegenden<br />
Brücke lenkt der Poetensteig rechts<br />
zurück zum Mühlenteich bei der<br />
Klostermühle 1 .<br />
Tourhöhepunkte<br />
Kloster, Schloss und Tempel<br />
Klostermühle und Ruine: Die<br />
1<br />
roten Backsteinmauern des<br />
1269 erbauten Zisterzienserinnen-<br />
Klosters dienen im Sommer dem<br />
„Theater zur Klosterruine Boitzenburg“<br />
als Kulisse.<br />
NSG Tiergarten: Jahrhundertelang<br />
weideten Bauern ihr<br />
2<br />
Vieh in dem Hutewald. Ohne Unterholz<br />
konnten einzelne Bäume<br />
ihre Kronen gewaltig entfalten.<br />
Verlobungsstein: Den 50-Tonnen-Findling<br />
ließen die von<br />
3<br />
Arnims zu einer Verlobung freilegen.<br />
Viele folgten dem Beispiel,<br />
gaben sich hier ihr Versprechen.<br />
Hirschbrücke: Ein Staudamm<br />
4<br />
überquert den „Strom“. Die<br />
eiszeitliche Schmelzwasserrinne<br />
entwässert im Naturschutzgebiet<br />
zur Ostsee und westlich des<br />
Schumellensees in die Nordsee.<br />
Löwentempel: So nennt der<br />
5<br />
Volksmund die Erbbegräbnisstätte<br />
der Familie von Arnim.<br />
Sandsteinlöwen wachen vor der<br />
halbrunden Anlage.<br />
Apollotempel und Boitzenburger<br />
Schloss: Von der säu-<br />
6<br />
lengetragenen Rotunde fällt der<br />
Blick hinunter auf das strahlend<br />
weiße Märchenschloss.<br />
Krienkowsee: Der überdachte<br />
Rastplatz mit Namen<br />
7<br />
„Dietlofs Lust“ lädt mit einem<br />
herrlichen Blick auf den tief<br />
unten gelegenen Krienkowsee zu<br />
Pause und Picknick ein.<br />
Schumellensee: Ein Naturbadeplatz<br />
lockt mit Stegen<br />
8<br />
und Sprungbrett ins klare Wasser<br />
des Schumellensees – wenigstens<br />
für ein Fußbad!<br />
Baumhochzeit an der Fasanenbrücke:<br />
Ein ungleiches<br />
9<br />
Paar findet sich hinter der Fasanenbrücke<br />
links: Buche und Eiche<br />
umarmen sich innig.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9<br />
Lohnenswertes<br />
am Wegesrand<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Wirtshaus Zur<br />
Klostermühle, Mühlenweg 5, 17268<br />
Boitzenburger Land, Mo Ruhetag, Tel.:<br />
039889/86960, www.zurklostermuehle.de<br />
Restaurant & Hotel<br />
Schloss Boitzenburg, Templiner<br />
Straße 13, 17268 Boitzenburger Land,<br />
Tel.: 039889/50930, www.schlossboitzenburg.de<br />
Marstall Boitzenburg:<br />
Kaffeerösterei, Schokoladenmanufaktur,<br />
Templiner Straße<br />
5, 17268 Boitzenburger Land, Tel.:<br />
039889/509094, www.marstallboitzenburg.de<br />
In der Umgebung: Hof Kokurin:<br />
Restaurant, Zimmer, Badestrand,<br />
Bootssteg und Grillplatz, Mo.<br />
Ruhetag, Dorfstraße 32, Naugarten;<br />
17291 Nordwestuckermark, Tel.:<br />
039852/47630, www.hof-kokurin.de<br />
Café Eigen-Art: FeWos, Café und<br />
Patchwork, Dorfstr. 10, 17268 Boitzenburger<br />
Land OT Wichmannsdorf, Tel.:<br />
039889/307, www.cafe-eigenart.de,<br />
nur Fr, Sa, So und feiertags oder<br />
nach Absprache. Haus Lichtenhain:<br />
FeWos und Apfeldelikatessen von<br />
Daisy Gräfin von Arnim, Lichtenhain<br />
25, 17268 Boitzenburger Land, OT<br />
Lichtenhain, Tel.: 039889/8250, www.<br />
haus-lichtenhain.de, www.schlafenwie-die-grafen.de,<br />
Jan/Feb/März sowie<br />
So geschlossen.<br />
Natur entdecken: Thomas<br />
Volpers, Rund UM Natur – Natur-<br />
Expeditionen in der Uckermark,<br />
Tel.: 03985/3287, 0162/1772386,<br />
www.um-natur.de<br />
Geführt wandern: Natur- und<br />
Kulturerlebnistouren rund um<br />
Boitzenburg und in der Uckermark,<br />
Arno Schimmelpfennig, Tel.:<br />
0176/20697908, 039889/704001<br />
www.uckermarksafari.de<br />
Unterwegs in der Uckermark:<br />
Uckermarkshuttle: an Wochenenden<br />
und feiertags Rundkurs über Templin,<br />
Prenzlau, Schwedt und Angermünde,<br />
mit anknüpfenden Wanderungen.<br />
Wochenendkarte 18,90 Euro,<br />
www.vbb-online.de<br />
Informieren: tmu Tourismus<br />
Marketing Uckermark GmbH,<br />
Stettiner Str. 19. 6, 17291 Prenzlau,<br />
Tel.: 03984/835883, www.tourismusuckermark.de<br />
Besucherzentrum<br />
Naturpark Uckermärkische Seen,<br />
Zehdenicker Straße 1, 17279 Lychen,<br />
Tel.: 039888/64530, www.<br />
tourismus-uckermark.de<br />
66<br />
Spezial | 2015
SICHERHEIT, DIE PASST<br />
SERIE E OnTop<br />
ABS ® LAWINENAIRBAG SYSTEM<br />
DEUTER ALPINE BACK SYSTEM<br />
Andreas Dick<br />
www.deuter.com<br />
Offizieller Ausrüster des Verbands der Deutschen Berg- und Skiführer
Der Süden<br />
Frankenwald<br />
Fränkisches Weinland<br />
Nürnberger Land<br />
Fränkisches Seenland<br />
Erding<br />
Feldbergsteig<br />
Südschwarzwald<br />
Kreuth/Wildbad Kreuth<br />
Starnberger See<br />
Tegernsee-Region<br />
© AVTG/istockphoto.com<br />
68<br />
Spezial | 2015
Der Süden<br />
Spezial | 2015<br />
69
Der Süden<br />
Zwischen Genuss<br />
und Gipfeln<br />
Wer hoch hinaus will, den zieht‘s in den Süden. Klar, denn nur hier gibt es die Gipfel und die<br />
Aussichten, die es bis auf die Postkarten schaffen. Dazu saftige Almen und Wiesen, die klare<br />
Luft, saubere Seen, Bäche und Brotzeit! Doch auch der Schwarzwald und Franken haben einiges<br />
zu bieten für Wanderer, und das sowohl hinsichtlich Natur- als auch kulinarischem Genuss!<br />
Und vom Feldberg aus ist – bei gutem Wetter – sogar der Alpenblick inklusive …<br />
Zugegeben: Für viele ist und bleibt der Gipfel das Non-plus-<br />
Ultra einer Wanderung. Und davon hat der Süden einige zu<br />
bieten. Doch vielleicht muss es nicht gleich die Zugspitze<br />
– mit 2.962 Metern über Normalhöhennull der höchste Berggipfel<br />
Deutschlands – sein?<br />
Der Feldbergsteig im Schwarzwald zum Beispiel führt über<br />
und um Deutschlands höchsten Mittelgebirgsgipfel und bietet Abwechslung<br />
vom ersten bis zum letzten Schritt: Aussichten bis in<br />
die Alpen, Weidfelder, Blaubeeren, wilde Steilstücke,<br />
der verträumte Feldsee und: Auerhühner! Wer findet<br />
Anton Auerhahn? Etwa 2.400 Kinderschritte<br />
lang führt der Wichtelpfad durch den Auerhahnwald.<br />
Entlang der 1,8 Kilometer hilft Velt, der<br />
Feldberg-Wichtel, dem Postboten Ferdinand,<br />
Anton Auerhahn zu finden. An zwölf<br />
Stationen mit Wichtelhäusern,<br />
Kletterbäumen, Riesenhörrohr,<br />
Hochsitz und Fuchsbau suchen sie,<br />
bis sie ihn im Wichteldorf finden.<br />
Vor allem Kinder zwischen fünf und<br />
zehn Jahren können ihnen dabei helfen<br />
und herausfinden, was in dem Brief für<br />
Anton geschrieben steht.<br />
Zwischen Starnberger See und Edersee finden Sie dann<br />
aber echtes Alpenflair. Wo die junge Sisi einst ausritt und sich<br />
später mit dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. traf – der<br />
Starnberger See ist reich an Geschichte. Hier heißt es wandern,<br />
baden, Boot fahren – und Blicke bis zu den Alpen genießen.<br />
Knorrige Eichen-Buchenwälder krallen sich an die Hänge des<br />
Hagensteins, der „Loreley des Edertals“. Die Altbuchenbestände,<br />
naturnahen Blockwälder und Bachschluchten auf dem Weg zum<br />
Ringelsberg zählen zum Tafelsilber des zum Welterbe gekürten<br />
Nationalparks Kellersee.<br />
Tegernsee, Schliersee, Spitzingsee – wahre Naturschönheiten<br />
bestaunt man in der Alpenregion Tegernsee Schliersee vornehmlich<br />
aus der Vogelperspektive. Die gute Nachricht für alle Städter:<br />
Schon 600 Höhenmeter reichen zum 360-Grad-Panoramablick<br />
aus. Und ist das Dörfchen Kreuth schon ein Urlaubsidyll, dann<br />
übertrifft das Kreuther Wildbad<br />
diese Erwartungen noch um<br />
einiges. Durch winterlichen<br />
Nadelwald und an klaren<br />
Bergflüssen vorbei folgt der<br />
Weg herrschaftlichen Spuren.<br />
Steter Begleiter im Süden<br />
Deutschlands: Eine deftige<br />
Brotzeit und natürlich ein kühles<br />
Bier. Kaum jemand versteht<br />
es so gut, Natur- mit kulinarischem<br />
Genuss zu verbinden wie die Bayern.<br />
Oder doch? Schauen Sie mal nach Franken!<br />
Wer noch nicht im Fränkischen Weinland unterwegs war, weiß<br />
nicht, wie gut es die Franken haben, die zwar politisch zu Bayern<br />
gehören, aber eben einfach keine sind! Und auch hier hat es die<br />
Natur in sich: Steige und Pfade alpinen Charakters balancieren<br />
zum Beispiel an den Felshängen des Höllentals entlang. Die<br />
Schlucht soll sich aufgetan haben, als der Teufel wütend mit seinem<br />
Pferdefuß aufstampfte. Wenn das nicht mal Inspiration liefert<br />
für einen Kurztripp ins Frankenland!<br />
© Natbasil/istockphoto.com<br />
70<br />
Spezial | 2015
Frankenwald<br />
Abenteuer<br />
Höllental<br />
Der Vorhof zur Hölle befindet<br />
sich in der Grenzregion zwischen<br />
Bayern und Thüringen und<br />
erfrischt mit angenehmer Kühle<br />
an den Ufern der Selbitz.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 13 Kilometer<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: jeweils ca. 350 m<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel bis<br />
anspruchsvoll<br />
Höchster Punkt: 623 m<br />
Markierung: Frankenweg (4,5 km),<br />
US 11 (3,5 km), Frankenweg<br />
(1 km), US 14 (2,5 km), US 34<br />
(1 km), Rennsteig (0,5 km)<br />
Beste Wanderzeit:<br />
April bis Ende Oktober<br />
Start und Ziel: Wanderparkplatz<br />
Selbitzbrücke Untereichenstein<br />
(bei Blankenstein)<br />
Wegequalität: abwechslungsreich,<br />
viele Pfade, teilweise alpin<br />
Auf Mephistos Spuren<br />
Durch Himmel & Hölle<br />
Steige und Pfade alpinen Charakters balancieren an den Felshängen des Höllentals entlang.<br />
Die Schlucht soll sich aufgetan haben, als der Teufel wütend mit seinem Pferdefuß aufstampfte.<br />
Tafeln am Felsenpfad erklären, wie eine unterirdische Gewalt das Gestein Diabas formte.<br />
Vom Parkplatz an der Selbitzbrücke<br />
in Untereichenstein (1)<br />
führt der Frankenweg auf einem<br />
Asphaltweg aufwärts. Vor dem<br />
gelben Haus knickt er links<br />
auf einen Graspfad, steigt am<br />
Waldrand empor und mündet in<br />
einen Forstweg. Nach rechts kurvt<br />
er zum Abzweig beim Wiedeturm<br />
(2), wo er der rechten Gabel folgt.<br />
Links öffnet sich ein weiter Blick,<br />
und hinter ein paar Häusern biegt<br />
der Frankenweg rechts auf einen<br />
Schotterweg Richtung König<br />
David. An der nächsten Kreuzung<br />
geht es vor der Schutzhütte rechts<br />
am Gasthaus Hirschsprung vorüber,<br />
vor dem Wanderparkplatz<br />
am Haselhügel links auf den Waldweg,<br />
der auf den Kanzelweg trifft.<br />
Der Frankenweg wendet sich nach<br />
rechts, steigt auf dem nächsten<br />
links abzweigenden Pfad an, fällt<br />
wieder etwas ab und erreicht die<br />
Aussichtsplattform König David<br />
(3). Am anderen Ende verläuft<br />
der Pfad weiter abwärts bis zu<br />
einer Hangkante mit Bank und<br />
Aussicht, wo links ein Abstecher<br />
steil hinunter zum Hirschsprung<br />
(4) führt (ca. 400 Meter, Trittsicherheit<br />
erforderlich!). Der rechte<br />
Pfad schlängelt sich zum Uferweg<br />
an der Selbitz hinunter. Nach<br />
links leitet der Röhrensteig (US 11)<br />
Richtung Hölle. Beim Jungfernsteg<br />
gesellt sich das Tropfensymbol<br />
vom Wassererlebnispfad hinzu<br />
und weist an der nächsten Gabelung<br />
halblinks nach oben, wo<br />
sich der Weg über die Röhren der<br />
Wasserleitung (5) recht eben auf<br />
halber Höhe am felsigen Hang entlangschlängelt.<br />
Am Ende geht es<br />
auf dem Pfad links der Schotterzufahrt<br />
zu einem Parkplatz und bis<br />
zur Humboldtstraße in Hölle (6),<br />
die rechts die Selbitz überquert.<br />
Hinter der Brücke führt der erste<br />
Rechtsabzweig mit dem Frankenweg<br />
– diesmal in umgekehrter<br />
Richtung – auf Schotter zurück<br />
ins Höllental. Hinter dem Abzweig<br />
nach Bad Steben und kurz vor<br />
einem Picknickplatz mit Schutzhütte<br />
am Selbitzufer steigt links<br />
der Felsenpfad US 14 auf, windet<br />
sich mit dem geologischen Erlebnispfad<br />
über Leitertreppen an den<br />
Varietäten des Vulkangesteins (7)<br />
vorbei, kreuzt einen Grasweg (Erlebnispfad<br />
knickt links ab), nimmt<br />
noch ein paar Stufen, mündet in<br />
einen breiteren Grasweg und folgt<br />
diesem nach rechts. Bei einem<br />
Wegweiser verlässt der Felsenpfad<br />
Himmlische Wohltat<br />
Wer sich mit müden Wanderfüßen<br />
dahinschleppt, fühlt sich nach<br />
einem Besuch in der Therme<br />
Bad Steben wie neugeboren und<br />
schwebt förmlich nach Hause. Bei<br />
der einzigartigen Quellenkombination<br />
wirken Radon, Kohlensäure<br />
und Naturmoor als natürliche<br />
Heilkräfte: entzündungshemmend,<br />
gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd<br />
und schmerzstillend.<br />
Ein Außenströmungskanal mit<br />
Duftgrotte verbindet Klangduschen<br />
und Resonanzturm im<br />
Pavillon des Hörens mit Schiefer-<br />
Dampfgrotte und Wasserfall-<br />
Duschen im Pavillon des Fühlens.<br />
Gipfel der Entspannung ist der<br />
Wellness-Dome: Maulaffenbecken,<br />
Sand-Loggia und Sole-Lagune entspannen<br />
nicht nur die Muskeln,<br />
sie lindern auch Hautreizungen<br />
und befreien die Atemwege.<br />
www.therme-bad-steben.de<br />
Spezial | 2015<br />
71
Der Süden<br />
Frankenwald<br />
Das Wahr zeichen<br />
über dem Höllental<br />
erinnert an den<br />
mutigen Hirsch, der<br />
sich angeblich bei<br />
einer Jagd durch<br />
einen Sprung in die<br />
Tiefe rettete.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen mit dem Pkw: über A9, bei Abfahrt 31 (Berg/Bad Steben) links<br />
auf die St 2692, in Berg rechts in die Inastraße, zweite Straße rechts auf<br />
die St 2198 (Hirschberger Str.), nach 1,7 km bei HO8 (Von-Schönfeld-Straße)<br />
links halten. Nach ca. 7,2 Kilometern liegt auf der linken Seite der Wanderparkplatz<br />
Unter eichenstein.<br />
Mit Bus und Bahn: aus Richtung Bayern auf der Strecke Hof–Bad Steben<br />
bis zum Bahnhof Höllenthal (ca. 400 Meter bis zum Weg); aus Richtung<br />
Thüringen kommend von Saalfeld bis zum Bahnhof Blankenstein; vom<br />
1. Mai bis 3. Oktober samstags und sonntags RBO Tälerlinie, Radlerbus<br />
oder Regionalbus 6349 Höllentallinie. Fahrpläne und weitere Infos unter<br />
www.frankenwaldmobil.de<br />
Orientieren: Bad Steben, Wanderkarte 1:35.000, Fritsch-Landkartenverlag,<br />
ISBN 9783861161035, 2010, 4,85 Euro.<br />
US 14 den Weg schräg nach rechts<br />
hinunter zu einem hangparallelen<br />
Weg, der beim Abzweig zum<br />
Besucherbergwerk (150 Meter)<br />
Friedrich-Wilhem-Stollen (8) die<br />
Straße erreicht. Der US 34 führt<br />
zum Naturpark-Infozentrum im<br />
ehemaligen Bahnhof Lichtenberg,<br />
am Gasthof Blechschmidtenhammer<br />
vorbei, auf dem Fußweg über<br />
die Muschwitz und via Kolonnenweg<br />
bis zur Straße, wo er links<br />
über die Bayerische Straße zum<br />
Rennsteig in Blankenstein gelangt.<br />
Dieser lässt das Denkmal „Der steinerne<br />
Rennsteig wanderer“ hinter<br />
sich, quert bei den Schranken<br />
die Gleise, läuft am Terrassencafé<br />
Wanderstützpunkt vorbei<br />
hinunter zur Selbitz und nach<br />
rechts zurück zur Brücke beim<br />
Parkplatz (1).<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Vom König David hinunter zur Selbitz<br />
Drehkreuz des Wanderns:<br />
1<br />
In Untereichenstein und<br />
Blankenstein treffen an der Selbitz<br />
mit Rennsteig, Frankenweg,<br />
Fränkischem Gebirgsweg und<br />
Blauem Kammweg renommierte<br />
Fernwanderwege aus verschiedenen<br />
europäischen Mittelgebirgen<br />
zusammen.<br />
Wiedeturm: „Zur Bewunderung<br />
der Werksanlagen und<br />
2<br />
des Umlandes“ ließ Anton Wiede<br />
1903 zum 20. Geburtstag seiner<br />
Papierfabrik Rosenthal auf dem<br />
Wolfstein einen Turm errichten.<br />
Wer die 75 Stufen erklimmt,<br />
schaut über Höllen-, Muschwitzund<br />
Saaletal sowie zur Burgruine<br />
Lichtenberg.<br />
König David: An einem<br />
3<br />
Steilhang 170 Meter über der<br />
Talsohle gibt der Aussichtspunkt<br />
den Blick über das Höllental bis<br />
zum höchsten Frankenwälder,<br />
dem Döbraberg (794 Meter), frei.<br />
Hirschsprung: Unterhalb<br />
4<br />
des König David setzt das<br />
holzgeschnitzte Wahrzeichen des<br />
Höllentals auf einem Diabas-<br />
Felsturm zum Sprung an.<br />
Röhrensteig: Am Ausgleichsbehälter<br />
des Kraftwerks<br />
5<br />
endet die unterhalb des Röhrensteigs<br />
verlegte, knapp zwei Kilometer<br />
lange Rohrleitung. Seit über<br />
100 Jahren schlängelt sie sich am<br />
steilen, felsigen Höllentalhang<br />
entlang.<br />
Hölle: Ein Abstecher nach<br />
6<br />
links erfrischt höllisch: Auf<br />
Knopfdruck pumpt ein Brunnen<br />
kohlensäurehaltiges Mineralwasser<br />
aus einer Heilquelle nach oben.<br />
Felsenpfad: Betonähnlich,<br />
7<br />
kissenförmig, säulenartig –<br />
so formenreich kommt der Diabas-<br />
Fels im Höllental daher. Tafeln am<br />
geologischen Erlebnispfad erklären,<br />
wie die Varietäten aus Lava<br />
und Magma entstanden sind.<br />
Friedrich-Wilhelm-Stollen:<br />
8<br />
Ab 1793 ließ der Naturforscher<br />
Alexander von Humboldt<br />
den 975 Meter langen Entwässerungsstollen<br />
zum Erzbergbau<br />
vorantreiben. Heute ist er für<br />
Besucher zugänglich.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Frankenwald<br />
erleben<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Am Wegesrand: Gasthaus Hirschsprung,<br />
Eichenstein 18, 95118 Issigau,<br />
Tel.: 09288/1732. Friedrich-Wilhelm-<br />
Stollen, Gasthaus & Pension, Friedr.-<br />
Wilh.-Stollen 1, 95192 Lichtenberg, Tel.:<br />
09288/216, 0170/6450481, Mi. ab 14<br />
Uhr + Do. geschlossen, www.friedrichwilhelm-stollen.de<br />
Gasthof Pension<br />
Blechschmidtenhammer, 95192<br />
Lichtenberg, Tel.: 09288/487, Mo. geschlossen,<br />
Terrassencafé Wanderstützpunkt<br />
am Selbitzplatz, Schulstraße,<br />
07366 Blankenstein, Tel.: 0151/11661248<br />
(Bildergalerie/Dokumentation des Mauerfalls,<br />
Infomaterial und thüringische<br />
Rostbratwürste). In der Umgebung:<br />
Relaxa Hotel Bad Steben****,<br />
Badstraße 26–28, 95138 Bad Steben,<br />
Tel.: 09288/720, www.relexa- hotels.<br />
de Villa Siegfried***, Hotel garni,<br />
Hemplastraße 7, 95138 Bad Steben,<br />
Tel.: 09288/1607, www.villa- siegfried.<br />
de. Schloss Issigau, Altes Schloss 3,<br />
95188 Issigau, Tel.: 09293/7173, www.<br />
schloss-issigau.de Gasthaus Rennsteig,<br />
Lobensteiner Straße 3, 07366 Blankenstein,<br />
Tel.: 036642/22230, www.<br />
gasthaus-rennsteig.de<br />
Frankenwald-Küche: Bürgerstuben,<br />
Badstraße 24, 95138 Bad Steben,<br />
Tel.: 09288/1666, www.gasthausbuergerstuben.de<br />
Restaurant<br />
Harmonie, Schloßberg 2, 95192<br />
Lichtenberg, Tel.: 09288/246, www.<br />
harmonie-lichtenberg.com<br />
Wanderungen planen: Frankenwaldverein<br />
e. V., Karlsgasse 7, 95119<br />
Naila, Tel.: 09282/3646, www.frankenwaldverein.de<br />
mit Online-Tourensuche<br />
und Wegbeschreibungen.<br />
Entspannen: Bayerisches Staatsbad<br />
Bad Steben, Badstr. 31, 95138<br />
Bad Steben, Tel.: 09288/960-0, www.<br />
bad-steben.de<br />
Anschauen: Besucherbergwerk<br />
Friedrich-Wilhelm-Stollen (s. o.)<br />
Deutsch-Deutsches Museum,<br />
Mödlareuth 13, 95183 Töpen, Tel.:<br />
09295/1334, www.moedlareuth.de<br />
Burg Lauenstein, Burgstr. 3, 96337<br />
Ludwigsstadt, Tel.: 09263/400, www.<br />
schloesser.bayern.de Flößermuseum,<br />
Kirchplatz 3, 96364 Marktrodach-<br />
Unterrodach, Tel.: 09261/60310,<br />
www.floessermuseum.de<br />
Informieren: Frankenwald Tourismus,<br />
Adolf-Kolping-Straße 1, 96317<br />
Kronach, Tel.: 09261/6015-17,<br />
www.frankenwald-tourismus.de,<br />
www.wandern-im-frankenwald.de<br />
72<br />
Spezial | 2015
Fränkisches Seenland<br />
Wiesen, Auen und<br />
die sieben Seen<br />
Das Fränkische Seenland südlich<br />
von Nürnberg umfasst sieben künstlich<br />
angelegte Seen. Einer davon, der<br />
Altmühlsee, verbindet Tourismus<br />
und Naturschutz: Die eine Hälfte<br />
– das rund 200 Hektar große Naturschutzgebiet<br />
Vogelinsel – gehört den<br />
Tieren und Pflanzen, die andere den<br />
Menschen. Neben den artenreichen<br />
Feuchtwiesen und idyllischen<br />
Dörfern gibt es auch sonst vieles zu<br />
entdecken.<br />
<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 1,6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 30 Minuten<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: weniger als 10 Meter<br />
Höchster Punkt: 416 Meter<br />
Beste Wanderzeit: April bis Mai<br />
Start/Ziel: LBV-Infohaus in<br />
91735 Muhr am See<br />
Wegequalität: feste Kieswege<br />
Ein Rundgang über die Vogelinsel<br />
Mosaik der bunten Biotope<br />
Obwohl man von „der“<br />
Vogelinsel spricht, ist dieses<br />
Naturparadies in Wirklichkeit<br />
ein Sammelsurium<br />
von Lebensräumen, die nur<br />
zum Teil begehbar sind. Der<br />
Lehrpfad durch das Naturschutzgebiet<br />
bietet jedoch<br />
ungestörte Einblicke und<br />
weitreichende Ausblicke.<br />
Los geht es am Fichtenweg im<br />
Örtchen Muhr am See. Das<br />
Infohaus des Landesbundes für<br />
Vogelschutz in Bayern (LBV) bietet<br />
erste Informationen über den See<br />
und seine Bewohner. Von dort<br />
verläuft der Weg geradeaus über<br />
die Altmühl auf den See zu. Kurz<br />
danach führt ein Wiesenpfad nach<br />
rechts, parallel zum Seeufer. Über<br />
diesen gelangt man direkt zur<br />
langen Holzbrücke, die – entlang<br />
mehrerer Schautafeln zur Entstehung<br />
des Sees – direkt auf die<br />
Vogelinsel führt. Vorsicht, ab hier<br />
befindet man sich im eigentlichen<br />
Naturschutzgebiet. Auf der<br />
Zugangsbrücke 1 hat man bereits<br />
erste Ausblicke auf die Insel,<br />
rechts auch auf den Biberbau, und<br />
natürlich bietet sich hier schon<br />
die erste Möglichkeit, anfliegende<br />
Vögel zu beobachten. Nach der<br />
Brücke geht es links auf den Rundpfad,<br />
an der nächsten Gabelung<br />
hält man sich wieder links. Eine<br />
Holzbrücke führt über zahlreiche<br />
Tümpel und Schilfbestände. Die<br />
nächste Gabelung links führt dann<br />
zum hölzernen Aussichtsturm 2 ,<br />
der einen schönen Überblick über<br />
das Naturschutzgebiet ermöglicht.<br />
Danach geht es links weiter bis zur<br />
übernächsten Brücke, auf deren<br />
linker Seite man nun Ausblick<br />
auf eine Sukzessionslandschaft 3<br />
hat, in der neues Land entsteht.<br />
Die nächste Abzweigung führt<br />
uns links schließlich zur letzten<br />
Brücke. Kurz davor kann man<br />
links am Seeufer den Biberbau<br />
4 aus der Nähe betrachten – den<br />
Weg aber bitte nicht verlassen.<br />
Nach der Brücke verlässt man die<br />
Vogelinsel wieder links über die<br />
große Brücke aufs „Festland“. Dort<br />
hält man sich rechts, an der nächsten<br />
Gabelung geht es dann nach<br />
links zurück zum Ausgangspunkt,<br />
dem LBV-Infohaus.<br />
Vogelfreundlich<br />
reisen und genießen<br />
Der Reiseanbieter „birdingtours“<br />
hat sich auf ornithologische<br />
Reisen spezialisiert. Die erfahrenen<br />
und ortskundigen Reiseleiter<br />
nehmen dabei höchste Rücksicht<br />
auf Schutzgebiete und unterstützen<br />
Vogelschutzprojekte. Um die<br />
Erkundungen umwelt- und sozialverträglich<br />
zu gestalten, konzentriert<br />
sich der Reiseanbieter zudem<br />
auf örtliche, familiengeführte<br />
Betriebe und wird vom Naturschutzbund<br />
(NABU) unterstützt.<br />
www.birdingtours.de<br />
Spezial | 2015<br />
73
Der Süden<br />
Fränkisches Seenland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Muhr am See hat einen eigenen Bahnhof und liegt an der<br />
Bahnlinie Treuchtlingen-Würzburg. Genaue Infos unter www.bahn.de<br />
Mit dem Pkw: Von Hamburg aus über die A 7 Richtung München/Würzburg. Von<br />
Köln über die A 3 Richtung Frankfurt/Main, dann Richtung Nürnberg. Bei Kreuz<br />
Feuchtwangen auf die A 6 Richtung München/Nürnberg wechseln. Von Osten auf<br />
der A 9 Richtung München, dann der E 45 folgen und auf die A 6 Richtung Heilbronn<br />
wechseln. Bei Ausfahrt Ansbach über die B 13 Richtung Gunzenhausen,<br />
dann Beschilderung Muhr am See folgen. Von Süden auf die A 9 Richtung Nürnberg,<br />
dann auf der E 45 bis Ausfahrt Greding. Hier zunächst der Beschilderung<br />
Richtung Thalmässing, später Richtung Gunzenhausen bis Muhr am See folgen.<br />
Orientieren: Wanderkarte „Fränkisches Seenland“, 1:35.000, Fritsch Landkarten-<br />
Verlag, ISBN 3861161753, 6,10 Euro. Rad- und Wanderkarte „Altmühlsee -Brombachsee“,<br />
1:50.000, Publicpress, ISBN 3899203569, 4,95 Euro.<br />
Weitere Vogelparadiese in Mittelfranken<br />
Das Wiesmet: Das riesige Feuchtwiesengebiet nordwestlich des Altmühlsees<br />
lockt Vogelliebhaber mit zahlreichen Wiesenbrüter-Arten wie Großer Brachvogel,<br />
Bekassine, Kiebitz, Uferschnepfe, Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen<br />
und Grauammer. Viele durchziehende Vogelarten wie Kampfläufer und<br />
Goldregenpfeifer nutzen es als Zwischenstation.<br />
Der Naturpark Frankenhöhe: Wunderschöne, lichte Laubwälder und das<br />
größte Streuobstwiesengebiet der Welt rund um Burgbernheim bieten tolle<br />
Möglichkeiten für ornithologische Entdeckungen. Der große Artenreichtum<br />
beinhaltet neben fast allen Spechtarten auch Waldlaubsänger, Pirol und<br />
Heckenbraunelle sowie Trauer- und Halsbandschnäpper.<br />
Das Mohrhof-Weihergebiet: Zahlreiche mit Wegen verbundene Karpfenteiche<br />
bei Erlangen sind ein idealer Lebensraum für Schwarzhalstaucher, Silberreiher,<br />
verschiedene Watvögel, Rohr- und Feldschwirl, Teich- und Schilfsänger,<br />
aber auch für Zwergdommel, Trauerseeschwalbe, Ortolan und Seidenreiher.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Biberbau und Brachvogelschau<br />
Zugangsbrücke: Von hier aus<br />
1<br />
sind am Ufer und im Anflug<br />
bereits erste Vögel wie Haubentaucher,<br />
Kanadagänse, Blesshühner<br />
und Lachenten zu beobachten.<br />
Zudem bietet sie einen schönen<br />
Blick auf die Vogelinsel.<br />
Aussichtsturm: Weite Teile<br />
2<br />
der Insel sind von hier aus<br />
einsehbar: In Baumgruppen brüten<br />
Kormorane, auf abgestorbenen<br />
Bäumen lassen sich manchmal<br />
sogar Fischadler nieder. Das<br />
niedrige Buschwerk beherbergt<br />
Graureiher, die Schlickflächen<br />
verschiedene Watvögel wie Uferschnepfen<br />
oder Brachvögel. Auch<br />
Graugänse sind hier im Mai mit<br />
ihren Jungen zu finden.<br />
Sukzessionslandschaft: Aus<br />
3<br />
Ablagerungen von Erde und<br />
Pflanzenresten entsteht hier neues<br />
Land. Links sieht man dieses<br />
Phänomen deutlich an den vielen<br />
kleinen Inselchen, auf denen sich<br />
langsam immer mehr Pflanzen<br />
ansiedeln.<br />
Biberbau: Eine von drei<br />
4<br />
Biberfamilien, die am<br />
Altmühlsee leben, zeigt sich mit<br />
etwas Glück in der Abenddämmerung<br />
an ihrem Damm. Tagsüber<br />
wird der Biber gern mit der ähnlich<br />
aussehenden, aber kleineren<br />
Bisamratte verwechselt. Der Bauplatz<br />
am Altmühlsee ist ideal: Bei<br />
so geringer Strömung müssen die<br />
Biber keinen Staudamm bauen.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4<br />
Kaffee und Kultur<br />
rund um den See<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Gasthaus „Zum Hirschen“,<br />
fränkische Spezialitäten, Biergarten,<br />
Ansbacher Straße 4, 91735 Muhr<br />
am See, Tel.: 09831/3940,<br />
www.zumhirschen-muhr.de<br />
Pension „Goldener Adler“, Biergarten,<br />
große Auswahl fränkischer Weine,<br />
Kirchenstraße 21, 91735 Muhr am See,<br />
Tel.: 09831/3169,<br />
Eiscafé „La Dolce Vita“, Kirchenstr.<br />
10, 91735 Muhr am See, 24 italienische<br />
Eissorten, Tel.: 0178/3561876<br />
Café Zäh-Kiefer, durchgehend warme<br />
internationale Küche, Öffnungszeiten:<br />
Montag-Sonntag von 10:00 bis 24:00<br />
Uhr, Rosenau 8, 91735 Muhr am See,<br />
Tel.: 09831/613111<br />
Café Herzog, Café mit Terrasse, Frühstück,<br />
Snacks, Coffee-to-go, Stadelner<br />
Str. 11, 91735 Muhr am See, Tel.:<br />
09831/8830770, www.cafe-herzog.com<br />
Seegaststätte Schlungenhof, mit<br />
Sonnenterrasse, geöffnet Mitte März<br />
bis Oktober, Seestraße 19, 91710<br />
Gunzenhausen/Schlungenhof,<br />
Tel.: 09831/80505, www.seegasthofaltmuehlsee.de<br />
Campingplatz „Fischer Michl“,<br />
Seezentrum Wald, Nr. 4, 91710 Gunzenhausen,<br />
Tel.: 09831/2784 www.<br />
campingplatz-fischer-michl.de<br />
Campingplatz am Seezentrum<br />
Muhr am See mit Bootsverleih,<br />
Badestrand und Fahrrad verleih,<br />
Tel. 09831/508191,<br />
www.altmuehlsee.de<br />
Informieren: Touristbüro Muhr<br />
am See, Schlossstr. 4, 91735 Muhr<br />
am See, Tel.: 09831/890370, geöffnet<br />
April bis Oktober von 9:30 bis 12:30<br />
Uhr, www.muhr-am-see.de<br />
Erleben: Ausstellung „Lebensraum<br />
Altmühlsee – Faszination<br />
Vogelzug“ und Umweltbibliothek im<br />
LBV-Informationszentrum, Schlossstr.<br />
2, 91735 Muhr am See, Tel.:<br />
09831/4820, geöffnet 15.3. bis 30.4.<br />
täglich 10:00 bis 17:00 Uhr, 1.5. bis<br />
31.10. Do., So. und feiertags 13:00 bis<br />
15:30 Uhr, www.lbv.de/Altmuehlsee<br />
Museum für Ur- und Umwelt Muhr<br />
am See, geöffnet 1.7. bis 31.8. Mi., Do.<br />
und Fr. von 9:00 bis 12:00 und 14:00<br />
bis 17:00 Uhr, Bahnhofstr. 4, 91735<br />
Muhr am See, Tel.: 09831/7938<br />
Inspirieren und buchen: birdingtours,<br />
Spezialist für ornithologische<br />
Reisen, Franz-Hess-Str. 4, 79282<br />
Ballrechten, Tel.: 07634/5049845, Fax:<br />
07634/5049849, www.birdingtours.de<br />
74<br />
Spezial | 2015
Erding<br />
3<br />
Siglfing<br />
Gewerbegebiet<br />
Erding-Nordwest<br />
ST. PAUL<br />
Erding erkunden<br />
Typ: Rundweg<br />
Länge: 11,4 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden (mit Führung<br />
ca. 6 Stunden)<br />
Schwierigkeit: leicht<br />
Steigung/Gefälle: höchster Punkt<br />
492 Meter, niedrigster 458 Meter<br />
Beste Zeit: ganzjährig<br />
Start: Therme Erding<br />
Ziel: Marktplatz Erding<br />
Wegequalität: gut begehbare<br />
Feldwege oder Asphalt<br />
Basispyramide<br />
Wasserkraftwerk<br />
NOTZING<br />
Kempfing<br />
Eching<br />
2<br />
Mittlere Isar Kanal<br />
AUFKIRCHEN<br />
Stammham<br />
Werndlfing<br />
Ziegelstatt<br />
Itzling<br />
Gewerbegebiet<br />
Erding-West<br />
KLETTHAM<br />
Hl. Blut<br />
S<br />
1<br />
Therme Erding<br />
Gewerbegebiet rḏing<br />
e<br />
Erding-Südwest<br />
4<br />
St. Johann<br />
Z<br />
Hl. Geist K.<br />
ERDING<br />
Sempt<br />
Schöner<br />
Turm<br />
Museum<br />
ALTENERDING<br />
Quer durchs Erdinger Land<br />
Im Namen der Beschaulichkeit<br />
Wandern durch flaches Land und unter grenzenlosem Himmel: Aus Erding und seinem<br />
Umland spricht nicht mehr und nicht weniger als die Liebe zur Beschaulichkeit. Im<br />
traditionsreichen Weißbiergenuss findet sie ihren Höhepunkt.<br />
Die Tour lässt sich hervorragend<br />
mit einem entspannenden Saunagang<br />
in der Therme Erding 1 ,<br />
unserem Startpunkt, verknüpfen.<br />
Von dort aus geht es quer über<br />
den angeschlossenen großen<br />
Parkplatz linker Hand am hinteren<br />
Teil des Gebäudes vorbei<br />
und sofort auf einen zunächst<br />
asphaltierten Feldweg. Nun<br />
folgt eine abwechslungsreiche<br />
Erdinger Bräu<br />
Eine Brauereiführung ist immer<br />
eine gute Idee. Neben Firmen können<br />
auch Privatpersonen auf der<br />
unterhaltsamen und informativen<br />
Reise durch die Welt von „Erdinger<br />
Weißbier“ den Werdegang vom<br />
Rohstoff bis zum fertigen Produkt<br />
kennenlernen. Direkt im Anschluss<br />
Wegführung durch Feld und<br />
Wiesen, wobei es an Beschilderungen<br />
mangelt. Da man jedoch<br />
kilometerweit sehen kann, fällt<br />
die Orientierung nicht schwer.<br />
Im Zweifel führt einen der unübersehbare<br />
Mittlere-Isar-Kanal,<br />
der mit sieben Wasserkraftwerken,<br />
darunter das Kraftwerk<br />
Aufkirchen 2 , eine Kraftwerkstreppe<br />
bildet, um das Gefälle<br />
an die Führung werden bei einer<br />
Brotzeit die verschiedenen Sorten<br />
„Erdinger Weißbier“ probiert. Die<br />
Teilnahme kostet 12,00 Euro/<br />
Person, Sonn- und Feiertagsführungen<br />
15,00 Euro/Person.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.erdinger.de<br />
von insgesamt 109 Metern<br />
zur rein ökologischen Stromerzeugung<br />
zu nutzen. Ab dem<br />
Kraftwerk führt der Weg durch<br />
schmale Feldwege an zwei großen<br />
Industrie- und Gewerbegebieten<br />
vorbei, die die Aussicht<br />
leicht einschränken. Auf halbem<br />
Weg zwischen Kraftwerk<br />
und Erdinger Weißbräu 3 geht<br />
es leicht bergab. Das riesige<br />
Brauereigelände kann man<br />
kaum übersehen, der Eingang<br />
für Besucher (dort beginnt auch<br />
die Führung) befindet sich im<br />
Südwesten. Anschließend geht<br />
es in die Altstadt von<br />
Erding 4 . In der „Langen<br />
Zeile“ finden sich neben der<br />
Brauereigaststätte Erdinger<br />
Weißbräu viele weitere urtümliche<br />
Gaststätten. Nach einer<br />
gemütlichen Einkehr in eines<br />
der Lokale bietet sich in Erding<br />
eine Erkundung der unzähligen<br />
Gässchen und Sträßchen<br />
an. Besonders sehenswert<br />
ist dabei das fast 200 Jahre<br />
alte Stadtmuseum, eines der<br />
ältesten Bayerns.<br />
Das Erdinger Land zeichnet<br />
sich auch durch viele kleine<br />
Gewässer aus. Bei dem Gebiet<br />
um Erding handelt es sich um<br />
ein einziges – mehr oder minder<br />
trockengelegtes – Moor (das<br />
„Erdinger Moos“), die vielen<br />
Wasserläufe zollen diesem<br />
Umstand Tribut. Diese spielen<br />
in der vorliegenden Rundwanderung<br />
jedoch keine Rolle. Es<br />
kann sich deshalb lohnen, mehrere<br />
Wanderrouten der Region<br />
auszuprobieren und zu schauen,<br />
welche Tour den persönlichen<br />
Geschmack am besten trifft.<br />
Spezial | 2015<br />
75
Der Süden<br />
Erding<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Die S-Bahn vom Hauptbahnhof München Richtung Erding<br />
(Ausstieg Altenerding) verkehrt während der Hauptverkehrszeiten im<br />
30-Minuten-Takt (Fahrzeit 45 Minuten).<br />
Mit dem Auto: Die Therme Erding liegt im Süden von Erding, westlich des Stadtteils<br />
Altenerding, direkt an der B 388. Die Therme eignet sich gut als Ausgangspunkt,<br />
da das Gelände ausreichend Parkmöglichkeiten bietet. Von der A 9 kommend<br />
über den Mittleren Ring oder die A 99 über das AB-Kreuz München Nord<br />
auf die A 9 Richtung Nürnberg, diese gleich wieder über die Abfahrt Garching<br />
Süd verlassen. Der Ausschilderung Richtung Erding folgen. Vor Erding an den<br />
braunen Hinweisschildern orientieren und links in die Thermenallee abbiegen.<br />
Orientieren: Manfred Kittel: „Erlebniswandern im Landkreis Erding“, 168 Seiten,<br />
Paperback, ISBN-10: 3-89251-362-7, 8,60 Euro.<br />
Therme Erding<br />
Ein Hotel, ein Wellenbad und Palmen<br />
vom anderen Ende der Welt:<br />
Die Therme Erding rühmt sich zu<br />
Recht als das größte Thermalbad<br />
Europas. Täglich schwimmen und<br />
saunieren hier im Durchschnitt<br />
4.000 Personen, 20 Rutschen auf<br />
insgesamt 1.700 Rutschenmetern<br />
in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
sorgen für den<br />
nötigen Spaßfaktor. Den Anfang<br />
machte 1983 ein „Mini-Thermalbad“,<br />
nachdem bei Bohrungen in<br />
2.350 Metern Tiefe im Februar<br />
1983 statt Öl schwefelhaltiges<br />
Wasser gefunden wurde. Die<br />
endgültige Grundsteinlegung<br />
der Therme erfolgte schließlich<br />
am 10. November 1998, die<br />
Eröffnung am 3. Oktober 1999.<br />
Im August dieses Jahres hat der<br />
15-millionste Gast die Therme<br />
Erding betreten, der für sich und<br />
seine Familie für die nächsten<br />
15 Jahre freien Eintritt genießt.<br />
www.therme-erding.de<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Flair und Tradition<br />
1<br />
Therme Erding: Alleine das<br />
Saunaparadies ist so groß,<br />
dass Besucher der Therme Erding<br />
mehrere Tage bräuchten, um alles<br />
zu sehen. Darüber hinaus enthält<br />
die Therme die Themenbereiche<br />
„Vital-Oase“, „Thermenparadies“<br />
sowie den Rutschenbereich<br />
„Galaxy“. Bis 2014 ist ein Hotel im<br />
Bau, das dem Schiff MS Victory<br />
nachempfunden ist.<br />
Kraftwerk Aufkirchen: Das<br />
2<br />
Wasserkraftwerk erzeugt<br />
Strom aus erneuerbarer Energie.<br />
Besichtigungen des ans Kraftwerk<br />
angeschlossenen Infozentrums<br />
sind nach telefonischer Terminvereinbarung<br />
möglich. Auf dem<br />
betriebsinternen Parkplatz stehen<br />
ein großes altes Wasserrad einer<br />
Erdinger Mühle sowie ein Laufrad<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
einer kleineren Kaplan-Turbine.<br />
Südlich vom Kraftwerk steht die<br />
3,5 Meter hohe Basispyramide<br />
der Basislinie Unterföhring-Aufkirchen<br />
für die erste Landesvermessung<br />
Bayerns von 1801.<br />
3<br />
Erdinger Weißbräu:<br />
1886 erstmals urkundlich<br />
erwähnt, steht die Brauerei heute<br />
weltweit für bayerische Brautradition.<br />
Der nationale wie internationale<br />
Weißbier-Marktführer bietet<br />
auch Führungen an (siehe Kasten).<br />
4<br />
Stadt Erding: Neben der<br />
historischen Innenstadt mit<br />
der Stadtpfarrkirche St. Johann,<br />
der Stadtmauer, dem Schrannenplatz<br />
und dem Frauenkircherl gibt<br />
besonders das Museum Erding ein<br />
lebhaftes Zeugnis von der turbulenten<br />
Geschichte der Herzogstadt.<br />
2 3 4<br />
Eintauchen in<br />
Erding<br />
Besichtigen und erleben: Privatbrauerei<br />
Erdinger Weißbräu,<br />
Werner Brombach GmbH, Franz-<br />
Brombach-Str. 1–20, 85435 Erding,<br />
Tel.: 08122/409-0, www.erdinger.de<br />
Museum Erding, Prielmayerstraße<br />
1, 85435 Erding, Tel.: 08122/408-<br />
150, www.museum-erding.de,<br />
täglich von 13 bis 17 Uhr geöffnet,<br />
Eintrittspreis 3,00 Euro (Kinder<br />
frei) Therme Erding, Thermenallee<br />
1, 85435 Erding, Tel.: 08122/550-<br />
1000, www.therme-erding.de,<br />
Montag bis Freitag von 10–23 Uhr,<br />
Samstag 09–24 Uhr, Sonn- und<br />
Feiertage 09–23 Uhr geöffnet,<br />
Eintrittspreis ab 16,00 Euro/Person<br />
(2 Stunden)<br />
Lecker essen: Hotel und Gaststätte<br />
zum Erdinger Weißbräu<br />
(mit angeschlossenem Fanshop),<br />
Lange Zeile 1–3, 85435 Erding,<br />
Tel.: 08122/4090, www.erdinger.de<br />
Wirtshaus Kreuzeder, Münchener<br />
Str. 56, 85435 Erding, Tel.: 08122/<br />
5377, www.wirtshaus-kreuzeder.<br />
de Brasserie und Restaurant<br />
Dostojewskij, Lange Zeile 27,<br />
85435 Erding, Tel.: 08122/559940,<br />
www.brasserie-dostojewskij.de<br />
Gasthof Zur Post, Friedrich-Fischer-<br />
Str. 6, 85435 Erding, Tel.: 08122/<br />
9998010, www.gasthof-zur-posterding.de<br />
Café Ochs, Lange Zeile 7,<br />
im Gewandhaus Gruber, 85435<br />
Erding, Tel.: 08122/5580587<br />
76<br />
Spezial | 2015
Nürnberger Land<br />
Auf Wallensteins<br />
Spuren<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 8,2 km<br />
Dauer: 2,5 Stunden<br />
Markierung: Wallenstein Rundweg,<br />
schwarzes Konterfei auf gelbem<br />
Untergrund<br />
Schwierigkeit: einfach<br />
Steigung/Gefälle: von 371 bis 460 m<br />
Höhendifferenz: 89 m, je 109 m rauf<br />
und runter<br />
Beste Wanderzeit: Frühjahr bis<br />
Herbst<br />
Start/Ziel: Marktplatz in Altdorf, 5<br />
Min. fußläufig vom S-Bahnhof<br />
Wegzehrung mitnehmen:<br />
Auf dem Rundweg direkt keine<br />
Einkehrmöglichkeit.<br />
Geschichtsträchtig und unberührte Natur<br />
Wallenstein, Löwen und der Teufel<br />
Der Rundweg ist nur in einer Richtung ausgeschildert: erst das Studentenleben in der Stadt, dann hinaus in die schöne<br />
Natur. Verlaufen unmöglich, steile Anstiege bleiben einem erspart und entspanntes Wandern ist angesagt.<br />
Start am 1 Historischen Rathaus<br />
direkt am Marktplatz,<br />
wo sich auf der gegenüberliegenden<br />
Seite direkt auch<br />
2 Wallensteins Studentenquartier<br />
befindet. Das Rathaus<br />
links liegen lassen und<br />
auf dem Markt ein paar Schritte<br />
Richtung Unterer Markt<br />
gehen. Rechts in die Collegiengasse<br />
einbiegen und ihr<br />
bis zur nächsten T-Kreuzung<br />
folgen. Hier steht man der<br />
3 Ehemaligen Universität<br />
Altdorf, auch Wichernhaus genannt,<br />
gegenüber. Nach rechts<br />
wenden und der Neubaugasse<br />
bis zum 4 Pflegamtsschloss<br />
und Wallensteinbrunnen<br />
folgen. An dem Schloss mit<br />
der Polizeidienststelle links<br />
vorbei gehen durch den<br />
dahinterliegenden Rentamtsgarten.<br />
Auf dem Parkplatz<br />
des Internats Wichernhaus<br />
rechts halten, bis man auf<br />
den Mühlenweg stößt. Diesem<br />
nach links Richtung Stadtrand<br />
folgen. Unter der Autobahn<br />
hindurch Richtung Prethalmühle.<br />
Nach fünf Minuten die<br />
kleine Straße verlassen und<br />
links den Schildern folgen.<br />
Der Wallenstein-Weg verläuft<br />
hier ein Stück auf dem Altdorfer<br />
Rundweg Prackenfels –<br />
Löwen grube, mit einer grünen<br />
3 markiert. Über Wiesen<br />
und an Obstbaum-Hutanger<br />
vorbei geht es in den Wald zur<br />
5 Löwengrube. Durch die<br />
Galerie die Schlucht abwärts<br />
ins Schwarzachtal, rechts<br />
halten Richtung Teufelshöhle<br />
und auf der kleinen Straße<br />
zur 6 Prethalmühle. Wenige<br />
Minuten weiter parallel zur<br />
Schwarzach laufen. An der<br />
kleinen Brücke rechts halten<br />
und den gelben Wallenstein-<br />
Markierungen Richtung Burgthann<br />
und Grünsberg folgen.<br />
Hier verläuft übrigens auch<br />
der Fränkische Dünenweg<br />
und der gute alte Jakobsweg.<br />
Weiter geht es durch das<br />
breite Schwarzachtal, vorbei<br />
an einem kleinen Ruheplatz<br />
und einem Denkmal für einen<br />
jungen gefallenen Soldaten.<br />
Zehn Minuten später kann<br />
man sich zwischen der<br />
bequemen Variante und dem<br />
kurzen, aber steilen Anstieg<br />
des Wallenstein-Weges entscheiden.<br />
Letzteres erspart<br />
ein Stück Straße, ist aber nach<br />
Regen wegen Rutschgefahr<br />
nicht empfehlenswert. Beide<br />
enden oben an der 7 Burg<br />
Grünsberg. Hier besteht im<br />
ehemaligen Gasthaus Postmeister<br />
die Gelegenheit, Getränke<br />
aus einem Automaten<br />
zu ziehen und im Biergarten<br />
eine Pause zu machen. Die<br />
Burg rechts liegen lassen und<br />
der Straße leicht ansteigend<br />
folgen. Nach zehn Minuten<br />
in Grünsberg auf Höhe der<br />
Bushaltestelle rechts in ein<br />
Neubaugebiet abbiegen, den<br />
Wallenstein-Schildern und der<br />
grünen Rundweg-Markierung<br />
Nr. 4 folgen. Weiter am Waldrand<br />
entlang bis zum Einstieg<br />
an den Rand der 8 Teufelsschlucht<br />
und der am Ende der<br />
Klamm liegenden Teufelskirche.<br />
Von hier aus über einen<br />
Bach weiter dem Weg durch<br />
den Wald folgen, dann über<br />
Wiesen und an Feldern vorbei<br />
Richtung Altdorf. Dafür erneut<br />
die Autobahn unterqueren,<br />
durch ein Gewerbegebiet über<br />
die Prackenfelser Straße, den<br />
Feuerweg und den Mühlweg<br />
Richtung Zentrum. Vorbei am<br />
Rossweiher zurück zum Markt,<br />
den wir durch das Nürnberger<br />
oder 9 Obere Stadttor, vorbei<br />
an der 10 St. Laurentius Kirche<br />
linker Hand erreichen.<br />
Spezial | 2015<br />
77
Der Süden<br />
Nürnberger Land<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit der Bahn: S-Bahn-Anschluss Linie S 2 von Nürnberg Hbf eine halbe Stunde.<br />
Fünf Minuten fußläufig vom Ortskern Altdorf entfernt.<br />
Mit dem Auto: Autobahn A 3 Würzburg, Regensburg, Passau Abfahrt Altdorf/<br />
Burgthann und A 6 Stuttgart, Heilbronn Abfahrt Altdorf/Leinburg.<br />
Wanderwege um Altdorf: www.altdorf.de<br />
Orientieren: Eine Karte vom DAV (Deutscher Alpenverein Sektion Altdorf) zu<br />
den rund 100 Kilometer umfassenden Rundwegen „Wanderwege um Altdorf“<br />
mit Hinweisen für Rollstuhlfahrer, Einkehrmöglichkeiten und vielen Informationen<br />
zur Tour erhältlich im Altdorfer Kultur-Rathaus am Markt für 3,50 Euro.<br />
Nürnberger Land Tourismus, Waldluststr. 1, 91207 Lauf a. d. Pegnitz, Tel.: 09123<br />
9506062, www.urlaub.nuernberger-land.de<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Wo der große Wallenstein waltete<br />
1<br />
Historisches Rathaus:<br />
heute ein Renaissancebau<br />
aus Sandstein. Noch im Mittelalter<br />
im Erdgeschoss Arkaden,<br />
in denen Geschäfte ihre Waren<br />
anboten. Nach etlichen schweren<br />
Bränden in Altdorf ist es heute<br />
ein Kultur- und Informationszentrum.<br />
Die Gauben und<br />
Türmchen wurden erst im 18.<br />
Jahrhundert errichtet.<br />
Wallensteins Studentenquartier:<br />
direkt am Markt-<br />
2<br />
platz, wo er auch den wegen<br />
Randale und Gewalttätigkeiten<br />
verhängten Stubenarrest absitzen<br />
musste.<br />
Ehemalige Universität:<br />
3<br />
schöner Renaissancebau<br />
aus Sandstein, 1575 als Hochschule<br />
gegründet; 1578 Akademie<br />
und 1622 bis 1809 Universität.<br />
Sehr angesehen für Jurisprudenz,<br />
Theologie, Medizin, Mathematik<br />
und die Künste. Wallenstein war<br />
nur wenige Monate von 1599 bis<br />
1600 immatrikuliert.<br />
Pflegamtsschloss und Wallensteinbrunnen:<br />
Sitz des<br />
4<br />
Nürnberger Pflegers in Altdorf als<br />
Verwalter der Freien Reichsstadt.<br />
Erbaut 1523 und 1558 nach<br />
Zerstörung Neuaufbau. Davor<br />
Brunnen mit Wallenstein, wie er<br />
sich in den Augen der Altdorfer<br />
Bürgerschaft präsentierte.<br />
5<br />
6<br />
Löwengrube: im 16.<br />
Jahrhundert Steinbruch<br />
für Altdorf, 1686 von Baron<br />
Löwenstein als Festplatz für<br />
Studenten konzipiert. In der noch<br />
heute begehbaren Galerie gab es<br />
eine Kegelbahn. Im Felsenkeller<br />
des Auer- oder Hexenhäusel lag<br />
einstmals ein großer Bierkeller,<br />
heute zeitweise für Kunstkurse<br />
und Ausstellungen genutzt.<br />
Prethalmühle: Prachtvolles<br />
Gebäudeensemble aus dem<br />
13. Jahrhundert, 1635 im Dreißigjährigen<br />
Krieg zerstört, 1643<br />
wieder aufgebaut. Für Altdorf als<br />
Getreidemühle und später als Säge-<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3<br />
4 5<br />
werk wichtig, weil die Schwarzach<br />
das einzige größere fließende<br />
Gewässer in der Nähe ist.<br />
Burg Grünsberg: Mittelalterliche<br />
Versteckburg<br />
7<br />
mit wechselhafter Geschichte<br />
oberhalb der Schwarzach. Innen<br />
kleines Schloss im Regence-Stil,<br />
ein Mix aus Barock und Rokoko<br />
mit Schlosskapelle. Besichtigung<br />
nach Anmeldung.<br />
Teufelsschlucht und Teufelskirche:<br />
Naturgeschützte<br />
8<br />
Rhätsandstein-Schlucht (200 Millionen<br />
Jahre alte Gesteinsschicht<br />
aus dem Trias) mit eigenem<br />
Mikroklima für besondere Farne,<br />
Moose und Orchideen. Auch<br />
Eisvogel und Feuersalamander<br />
sind heimisch. Absturzgefahr<br />
am Rand, Wege nicht verlassen.<br />
Schlucht mündet in Teufelskirche,<br />
romantischer Platz mit kleinen<br />
Wasserläufen.<br />
Oberes Stadttor: Nordwestlicher<br />
Teil der Befestigungsanlagen,<br />
erbaut um 1600 mit<br />
Zugbrücke über den Wassergraben,<br />
der die Stadt schützte.<br />
Vom ehemaligen Vorwerk als<br />
Befestigung sind noch Ross- und<br />
Waschweiher geblieben.<br />
St. Laurentius Kirche:<br />
Ursprünglich gotische<br />
Kirche zur Ehren des Märtyrers<br />
Laurentius. Im Zuge der Reformation<br />
1527 als evangelische<br />
Stadtkirche im barocken Stil<br />
umgebaut. Barocker Hochaltar,<br />
Chorgestühl für die Professoren<br />
im Renaissance-Stil. Taufstein aus<br />
„Altdorfer Marmor“: Schwarzer<br />
Jura mit Fossileinschlüssen<br />
geschliffen und poliert.<br />
6 7 8 9 10 11<br />
9<br />
10<br />
Landen im<br />
Nürnberger Land!<br />
Schlemmen und genießen:<br />
Gasthaus Rotes Ross, Oberer<br />
Markt 5, 90518 Altdorf, Tel.:<br />
09187 5272, www.rotes-rossaltdorf.de,<br />
Mo. Ruhetag, Außen<br />
zur Zeit Bauarbeiten, schöner<br />
Innenhof.<br />
Traditionell fränkische Küche:<br />
Alle Gasthäuser, die an „Heimat<br />
auf’m Teller“ teilnehmen, mit je<br />
nach Angebot 4–5 wechselnden<br />
typischen Gerichten aus regionalen<br />
Produkten. www.heimat-aufmteller.de/gastronomie.html<br />
Anschauen und erleben:<br />
Die nächsten Wallenstein-Festspiele<br />
finden vom 27. Juni bis 26.<br />
Juli 2015 statt, www.wallensteinfestspiele.de<br />
Burg Grünsberg – Anmeldung zu<br />
Führungen, Emil-von-Stromer-<br />
Platz, 90518 Altdorf/Grünsberg,<br />
Tel. 09131 6302676,<br />
www.stromerstiftung.de<br />
Universitätsmuseum Altdorf,<br />
Neubaugasse 5, 90518 Altdorf, Tel:<br />
09187 954540, Sa u. So. 14–17<br />
Uhr und nach Vereinbarung,<br />
www.universitaetssammlungen.de<br />
Tropfsteinhöhlen: Die Frankenalb<br />
bietet viele dieser unterirdischen<br />
Schatzkammern. Die Maximiliansgrotte<br />
mit dem größten Tropfstein<br />
der Welt: Grottenhof, 91284 Neuhaus/Krottensee,<br />
Tel. 09156 434,<br />
www.maximiliansgrotte.de<br />
Qualitätsrundwanderwege im<br />
Nürnberger Land:<br />
Fränkischer Dünenweg, 90 Kilometer<br />
Rundweg,<br />
www.fraenkischer-duenenweg.de<br />
Frankenalb Panoramaweg, 60<br />
Kilometer (Lasso-)Rundweg,<br />
www.frankenalb-panoramaweg.de<br />
Paul-Pfinzing-Weg, 95 Kilometer,<br />
www.wandern.nuernberger-land.de<br />
Kanu, Paddeln und Stand-up-<br />
Paddling auf der Pegnitz,<br />
www.frankenalb.de<br />
78<br />
Spezial | 2015
Tegernsee-Region<br />
Wanderbar und<br />
wundervoll<br />
Typ: Hin- und Rückwanderung<br />
Länge: 11 km<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Steigung/Gefälle: 584 m<br />
Höchster Punkt: 1.668 m<br />
Niedrigster Punkt: 1.084 m<br />
Beste Wanderzeit: März bis August<br />
Start/Ziel: Jugendferienhaus<br />
Spitzinghaus, Spitzingsee<br />
Wegequalität: Steige, Wurzelwege,<br />
teils holperig und matschig<br />
Bayerns schönstes Trio<br />
Genuss mit Aussicht<br />
Tegernsee, Schliersee, Spitzingsee – wahre Naturschönheiten bestaunt man in der Alpenregion<br />
Tegernsee Schliersee vornehmlich aus der Vogelperspektive. Die gute Nachricht für alle Städter:<br />
Schon 600 Höhenmeter reichen zum 360-Grad-Panoramablick aus!<br />
Beim Jugendferienhaus Spitzinghaus<br />
geht es los, vorbei an der Rotwand<br />
und am Ufer des Spitzingsees<br />
1 entlang zum Wanderparkplatz.<br />
Nach wenigen Minuten kommt<br />
man dann am Bergheim der Isar-<br />
Amper-Werke (heute e.on) vorbei.<br />
Auf dem gering ansteigenden Kratzerweg<br />
geht es durch den Wald<br />
weiter hinauf, auf freie Wiesenhänge<br />
und schließlich zur Berggaststätte<br />
Untere Firstalm. Von<br />
hier aus sich links haltend, steigt<br />
man auf breiter, lehmiger Wegspur<br />
neben der Skipiste in den Sattel<br />
am Suttenstein 2 hinauf. Dort<br />
scharf nach rechts schwenken, um<br />
am Waldrücken nach Nordwesten<br />
anzusteigen. Der felsige Weg<br />
schwingt sich ziemlich steil auf,<br />
bevor er über einen bewaldeten,<br />
schwach ausgeprägten Gratmugel<br />
hinüberführt, um anschließend<br />
am etwas flacheren Waldweg<br />
anzusteigen. Der Wald lichtet sich<br />
nun, und es wird am lehmigen<br />
und rutschigen Wurzelweg wieder<br />
etwas steiler. Achtung, bei Nässe<br />
muss man hier besonders vorsichtig<br />
gehen. Nachdem schließlich<br />
der Wald zu Ende ist, zweigt nach<br />
rechts ein markierter Felssteig ab,<br />
der zu Beginn mit einem Drahtseil<br />
gesichert ist. Dahinter, auf einem<br />
grasbewachsenen Plateau, steht<br />
ein kleines Gedenkkreuz 3 , das an<br />
verunglückte Bergsteiger erinnern<br />
soll. Von dort aus steigt man zügig<br />
auf und nähert sich dann im Zickzack<br />
dem Gipfelaufbau der Bodenschneid.<br />
Auf der linken Seite der<br />
Gratschneide (kurz vor dem Sattel<br />
gilt es noch eine kleine Felsstufe<br />
zu meistern) leicht ansteigend zum<br />
neuen, riesengroßen Gipfelkreuz<br />
auf der 1.668 Meter hohen Bodenschneid<br />
4 hinüber. Dann erfolgt<br />
der Abstieg auf gleicher Route, mit<br />
einem Abstecher zur Berggaststätte<br />
Obere Firstalm 5 , 500 Meter<br />
hinter der kleineren Unteren<br />
Firstalm gelegen. Sie ist über eine<br />
schmale Steintreppe, die über einen<br />
steil ansteigenden Wiesenhang<br />
führt, zu erreichen. Alternativ: Die<br />
Bodenscheid wird in der gleichen<br />
Richtung, also gegen Nordwesten,<br />
überschritten, um anfangs dem<br />
felsigen Gratverlauf zu folgen.<br />
Bei der Wegabzweigung den Grat<br />
August Macke<br />
am Tegernsee<br />
August Macke, einer der bekanntesten<br />
deutschen Maler aus der Zeit des<br />
Expressionismus, nutzte die kräftigen<br />
Naturfarben der Region rund um den<br />
Tegernsee für seine Arbeiten. Er ließ<br />
sich nach seiner Heirat mit Elisabeth<br />
Gerhardt 1911 am Tegernsee in einem<br />
Reihenhaus in der Bornheimer Straße<br />
88 (heute Hausnummer 96) nieder.<br />
Dort erlebte er bis zu seinem frühen Tod<br />
nur drei Jahre später die produktivsten<br />
Jahre seines Lebens. Es entstanden<br />
über 400 Arbeiten. Aus den Fenstern<br />
seines Ateliers beobachtete, zeichnete<br />
und malte Macke seinen blumenreichen<br />
Garten, das Leben der umliegenden<br />
Straßen und die weiten Landschaften in<br />
der Alpenregion.<br />
Spezial | 2015<br />
79
Der Süden<br />
Tegernsee-Region<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Von München fahren stündlich Züge der Bayerischen<br />
Oberlandbahn (BOB), Fahrzeit ca. eine Stunde, www.bayerischeoberlandbahn.de.<br />
Vom Bahnhof Schliersee und von Bahnhof Fischhausen/Neuhaus Anschluss<br />
mit den Bussen der RVO zum Spitzingsee, www.rvo-bus.de.<br />
Mit dem Flugzeug: Vom Flughafen München mit der S1 oder S8 zum Hauptbahnhof<br />
München und weiter mit der BOB nach Schliersee. Abholung durch<br />
Schlierseer Taxi-Unternehmen, z. B. Taxi Huber, Tel.: 08026/4607.<br />
Mit dem Pkw: Über die Autobahn München–Salzburg bis Ausfahrt Weyarn,<br />
dann über Miesbach (B 307), Hausham nach Schliersee (von München 56 km).<br />
Orientieren: „Outdoorkarte 04. Tegernsee – Schliersee: Spitzingsee – Bayrischzell“,<br />
1:35.000, Verlag Hallwag Kümmerly + Frey, ISBN-10: 3259009523, 8,90 Euro.<br />
„Rother Wanderführer Tegernseer und Schlierseer Berge“, Heinrich Bauregger,<br />
Bergverlag Rother, ISBN-10: 3763342583, 12,90 Euro.<br />
nach rechts verlassen und dem mit<br />
roten Punkten markierten Steig in<br />
vielen Kehren steil hinab folgen.<br />
Anschließend quert die Route sehr<br />
steil abbrechende Hänge, führt<br />
über einen schwach ausgeprägten<br />
Waldrücken und gleich dahinter<br />
auf einem Brettersteg über eine<br />
nasse Wiese. Dann geht es im<br />
Wesentlichen abwärts weiter und<br />
westlich des Freudenreichsattels<br />
zur Bergwirtschaft Obere Firstalm.<br />
Von der Oberen zur Unteren<br />
Firstalm folgt man einem breiten,<br />
aber steinigen und lehmigen Weg<br />
hinunter, bis sich der Kreis wieder<br />
schließt. Auf dem Kratzerweg geht<br />
es dann entlang der Aufstiegsroute<br />
zum Ausgangspunkt beim<br />
Kurvenlift zurück.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Blick hinter die Geranien<br />
Spitzingsee: In einer eindrucksvollen<br />
Kulisse direkt<br />
1<br />
vor der Rotwand gelegen, umschließen<br />
dunkle Bergwälder den<br />
wildromantischen Spitzingsee fünf<br />
Kilometer südlich des Schliersees.<br />
Mit einer Fläche von 28 Hektar ist<br />
er Bayerns größter Hochgebirgssee.<br />
Im Sommer ist der Spitzingsee<br />
Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen<br />
und Bergtouren jeden<br />
Schwierigkeitsgrades.<br />
Suttenstein (1.398 Meter):<br />
2<br />
Der erste Aussichtspunkt der<br />
klassischen Tour zum Bodenschneidgipfel<br />
mit Blick auf das<br />
Zillertal, Karwendel und Hohe<br />
Tauern.<br />
Gedenkkreuz: Das reich<br />
3<br />
verzierte, schmiedeeiserne<br />
Gedenkkreuz kurz vor dem Bodenschneidgipfel<br />
bleibt von vielen Wanderern<br />
unbeachtet. Der Ausblick<br />
ist der gleiche wie vom 100 Meter<br />
entfernten Gipfelkreuz.<br />
Bodenschneid (1.668 Meter):<br />
4<br />
Der Name „Boden“ bedeutet<br />
meist ein flaches oder wenig<br />
geneigtes Stück an einem Berghang<br />
oder auch im Tal, während es sich<br />
bei einer „Schneid“ meist um einen<br />
scharfen Rücken handelt, der nach<br />
zwei Seiten steil abfällt. So lässt sich<br />
der Name des Berges „Bodenschneid“<br />
erklären: Den Boden gibt es unterhalb<br />
des Gipfels in Form einer ebenen<br />
Alm fläche, während sich vom Gipfel<br />
nach Südosten hin ein mehrere<br />
Hundert Meter langer Grat hinzieht,<br />
der nach beiden Seiten steil abfällt.<br />
Auf die Bodenschneid führen mehrere<br />
Wege unterschiedlicher Dauer:<br />
Zugang von Neuhaus etwa 2 Stunden,<br />
vom Spitzing sattel über die Obere<br />
Firstalm 1,5 Stunden; zur Bodenschneid<br />
nochmals gut eine Stunde.<br />
Für die gesamte Tour mit Abstieg via<br />
Suttenstein und Untere Firstalm ab<br />
Spitzingsattel ca. 4,25 Stunden.<br />
Obere Firstalm: Einer der<br />
5 bekanntesten Berggasthöfe in<br />
den bayrischen Alpen und ein Muss<br />
vor oder nach einem Aufstieg zur<br />
Bodenschneid!<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5<br />
Vielfalt, die entdeckt<br />
werden will<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Romantik Hotel Relais-Chalet<br />
Wilhelmy, Freihausstraße 15,<br />
83707 Bad Wiessee am Tegernsee,<br />
Tel.: 08022/9868-0, Fax: 08022/<br />
9868-233, info@romantik-hotel.de,<br />
www.romantik-hotel.de Berggasthof<br />
Albert-Link-Hütte, Uwe Gruber,<br />
Hotel und Restaurant, Wildkräuterführungen,<br />
Valepper Straße 8, 83727<br />
Schliersee-Spitzingsee, Tel.: 08026/<br />
71264, www.albert-link-huette.de<br />
Hennererhof, Johann und<br />
Angelika Prem, Bauernhofcafé mit<br />
Wildkräutergarten und Ferienhof,<br />
Hennererstr. 36, 83727 Schliersee,<br />
Tel.: 08026/9229964, www.hennerer.de<br />
Café Winklstüberl, Thekla Mairhofer,<br />
Leitzachtalstr. 68, 83730 Fischbachau,<br />
Tel.: 08028/742, info@winklstueberl.de,<br />
www. winklstueberl.de Alte<br />
Wurzhütte, Margot Niedermüller,<br />
bayerische Küche, Roßkopfweg 1,<br />
83727 Schliersee-Spitzingsee, Tel.:<br />
08026/60680, Fax: 08026 6068100<br />
Lecker einkaufen: Dinzler<br />
Kaffeerösterei, Wendling 15, 83737<br />
Irschenberg, Tel.: 08025/992250, Fax:<br />
08025/99225110, www.dinzler.de<br />
Destillerie Lantenhammer, Josef-Lantenhammer-Platz<br />
1, 83734 Hausham/<br />
Schliersee, Tel.: 08026/92480, www.<br />
lantenhammer.de Bio-Hofkäserei<br />
Obermooser, Familie Grund bacher,<br />
mit Hofladen, geöffnet Freitag<br />
9–18 Uhr und nach Verein barung,<br />
Obermoos 1, 83737 Irschenberg, Tel.:<br />
08025/7962,<br />
www.obermooser-biokaese.de<br />
Entdecken: Markus Wasmeier Freilichtmuseum<br />
Schliersee, Brunnbichl<br />
5, 83727 Schliersee/Neuhaus, Tel.:<br />
08026/92922-0, Fax: 08026/92922-29,<br />
geöffnet 1. April bis 4. November 2012,<br />
Mo. Ruhetag (außer an Feiertagen),<br />
office@wasmeier.de, www.wasmeier.de<br />
Bootsverleih Simon, Kiosk St. Bernhard,<br />
Spitzingsee, Tel.: 08026/975913<br />
Familie Hirtreiter Kutschfahrten<br />
und Reiten, Schießstättstraße 7,<br />
83727 Schliersee, Tel.: 08026/20011,<br />
Fax: 08026/94568, info@gaestehaussonnenstatter.de,<br />
www.kutsch-undwanderfahrten.de<br />
Informieren: Gäste-Information<br />
Schliersee, Perfallstr. 4, 83727<br />
Schliersee, Tel.: 08026/6065-0, Fax:<br />
08026/6065-20, geöffnet Mo. bis Fr.<br />
8.30–18.00 Uhr, Sa. und So. 10.00–<br />
15.00 Uhr, tourismus@schliersee.de,<br />
www.schliersee.de<br />
80<br />
Spezial | 2015
Kreuth/Wildbad Kreuth<br />
Einmal Wildbad<br />
und zurück<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 6,4 Kilometer<br />
Dauer: ca 2 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 48 Meter<br />
Höchster Punkt: ca. 830 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig,<br />
besonders schön aber im Winter<br />
Start/Ziel: Raineralmweg 8,<br />
83708 Kreuth<br />
Wegequalität: gut begehbar, im<br />
Winter gewalzt oder geräumt<br />
Von Kreuth aus auf den Berg<br />
Des Herzogs liebstes Plätzchen<br />
Ist das Dörfchen Kreuth schon ein Urlaubsidyll, dann übertrifft das Kreuther Wildbad diese Erwartungen noch um einiges.<br />
Durch winterlichen Nadelwald und an klaren Bergflüssen vorbei folgt der Weg herrschaftlichen Spuren.<br />
Vom Raineralmweg in Kreuth<br />
aus geht es nach links in den<br />
Wald hinein und über eine<br />
Teerstraße, dann über einen<br />
kurzen Waldweg in Richtung<br />
Weißach. Am Fluss geht es links<br />
herum parallel zum Fluss eine<br />
lange Zeit geradeaus. Nach ein<br />
paar hundert Metern sieht man<br />
über den Fluss hinweg schön<br />
den Gipfel des Leonhardsteins<br />
1 . Sobald am Raineralmweg<br />
eine Abzweigung nach rechts<br />
auftaucht, folgt der Weg dieser<br />
über eine Brücke mit kleinem<br />
Holzhäuschen am Wegesrand.<br />
Über eine Teerstraße, die an<br />
einem herzoglichen Wohnhaus<br />
auf der linken Seite vorbeiführt,<br />
geht es geradeaus weiter, bis<br />
es links den Berg durch den<br />
Nadelwald hinauf zum Kreuther<br />
Wildbad geht. Auf dem freiliegenden<br />
Plateau angekommen,<br />
sieht man die Gebäude des<br />
Bades 2 im Panorama. Der Weg<br />
geht nach rechts ab und führt<br />
an der Gebäudefront entlang<br />
bis zur nächsten Kreuzung, an<br />
der die Kapelle „Zum Heiligen<br />
Kreuz“ 3 liegt. Hier geht es<br />
zunächst rechts herum zur<br />
warmen Heilquelle 4 , dann<br />
weiter bergab zur Herzoglichen<br />
Fischzucht 5 , wo eine bewirtete<br />
Hütte zur Pause einlädt.<br />
Weiter führt der Weg in einer<br />
engen Kurve um die Fischzucht<br />
herum bis zu einer Brücke,<br />
die über einen Nebenarm der<br />
Weißach führt. Wir überqueren<br />
diesen jedoch nicht, sondern<br />
biegen kurz vorher nach rechts<br />
ab und gehen zunächst parallel<br />
zum Fluss. Der Weg schwenkt<br />
nach rechts und führt nun weiter<br />
parallel zur Weißach, bis er<br />
wieder auf die Teerstraße stößt.<br />
An der Kreuzung geht es weiter<br />
geradeaus, ab hier gehen wir<br />
denselben Weg wieder zurück<br />
nach Kreuth. An der nächsten<br />
T-Kreuzung folgt der Weg wieder<br />
parallel dem Lauf der Weißach,<br />
bis man am Startpunkt in<br />
Kreuth ankommt.<br />
Wussten Sie<br />
schon …<br />
.. . dass Bayern bis ins Jahr<br />
1825 mit „i“, also „Baiern“<br />
geschrieben wurde? König<br />
Ludwig I. ersetzte das „i“ durch<br />
ein Ypsilon, um seine Verehrung<br />
für die griechische Kultur<br />
auszudrücken.<br />
.. . dass der Name Wittelsbach<br />
wahrscheinlich vom althochdeutschen<br />
Wort „witu“ für Wald<br />
abgeleitet ist?<br />
.. . dass die Mariensäule in<br />
München von Kurfürsten<br />
Maximilian von Wittelsbach<br />
gestiftet wurde? Damit wollte<br />
er sich dafür bedanken, dass<br />
München und Landshut von<br />
schwedischen Truppen verschont<br />
blieben.<br />
.. . dass die Badenburg im<br />
Schloss park von Nymphenburg<br />
erstes „Hallenbad“ Europas war?<br />
.. . dass es im Jahre 1844 zur<br />
sogenannten Bierrevolution<br />
kam, als König Ludwig I. die<br />
Bierpreise erhöhte? Das Volk<br />
war empört und zwang ihn<br />
letztendloch zur Rücknahme<br />
der Preiserhöhung.<br />
.. . dass die Biskuitböden der<br />
weltberühmten Prinzregententorte<br />
die damaligen sieben<br />
Kreise des Königreichs Bayern<br />
symbolisieren sollten? Und war<br />
gehört dazwischen? Schokobuttercreme<br />
und obendrauf<br />
Marmelade.<br />
Spezial | 2015<br />
81
Der Süden<br />
Kreuth/Wildbad Kreuth<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit dem Flugzeug: Vom Münchner Flughafen sind es etwa 90 km zum Tegernsee,<br />
zunächst mit den S-Bahn-Linien S1, S8 oder mit dem Flughafenbus der<br />
RVO (Ausgang Arnulfstraße) zum Münchner Hauptbahnhof.<br />
Mit der Bahn: Für Besucher aus dem Ausland ist München Hauptbahnhof das<br />
erste Anlaufziel (www.bahn.de), von dort mit der Bayerischen Oberlandbahn<br />
(www.bayerischeoberlandbahn.de) stündlich nach Gmund oder Tegernsee,<br />
dann per Bus 9556 oder Taxi weiter nach Kreuth.<br />
Mit dem Auto: Tegernsee liegt an der A 8 München–Salzburg, von Norden<br />
Ausfahrt Holzkirchen/Tegernsee über B 318/B 307 ca. 25 km bis Gmund, dann<br />
über Bad Wiessee nach Kreuth. Von Süden Ausfahrt Irschenberg über B472/<br />
B307 bis Tegernsee, dann über Rottach-Egern und Oberhof nach Kreuth.<br />
Orientieren: Karte „Tegernsee, Schliersee, Wendelstein“, Maßstab 1:50.000,<br />
Kompass-Verlag, ISBN-13: 978-3854910107, 7,95 Euro. Wanderkarte „Tegernsee<br />
und Umgebung: Mit Ausflugszielen, Einkehr- & Freizeittipps“, Maßstab<br />
1:25.000, Publicpress, ISBN-13: 978-3899202243, 4,95 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Ein Plateau voller Geschichte<br />
1<br />
Der Leonhardstein,<br />
den man hier hinter<br />
der Weißach aufragen sieht,<br />
ist 1.449 Meter hoch und mit<br />
seiner schrägen Felsenspitze ein<br />
markanter Landschaftspunkt.<br />
Er bietet sich hervorragend<br />
für eine 3 bis 4 Stunden lange<br />
Aufstiegswanderung an, die eine<br />
tolle Aussicht garantiert.<br />
Wildbad Kreuth liegt<br />
2<br />
auf einem Plateau in 850<br />
Metern Höhe an einem Hang<br />
des Hohlensteins. Im Jahr 1490<br />
wurde das Bad zum ersten<br />
Mal urkundlich erwähnt, das<br />
Badehaus entstand 1511 unter<br />
Abt Heinrich V. von Tegernsee.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Der erhabene Saalbau und die<br />
Wandelhalle liegen am Ende<br />
einer parkähnlichen Freifläche.<br />
Die Kapelle „Zum<br />
3<br />
Heiligen Kreuz“ wurde<br />
1706 erbaut und ein Jahr später<br />
geweiht. Das barocke Gebäude<br />
liegt zwischen Altem Badhaus<br />
und Schusterhäusl und wird<br />
von einem klassizistischen<br />
Brunnen geziert. Der Bischof<br />
von Freising hatte für den Bau<br />
einen Holzsplitter vom Kreuz<br />
Christi gestiftet.<br />
Die Heilquelle „Bad zum<br />
4<br />
Heiligen Kreuz“ führt 13<br />
Grad Celsius warmes Wasser an<br />
die Oberfläche, das mit Schwefel<br />
2 3 4 5<br />
und anderen Stoffen angereichert<br />
ist. 1736 wurde sie zum<br />
ersten Mal erwähnt, aber da das<br />
Badehaus bereits 1511 erbaut<br />
wurde, liegt die Vermutung<br />
nahe, dass die Quelle bereits im<br />
15. Jahrhundert bekannt war.<br />
Die Herzogliche Fischzucht<br />
versorgte früher<br />
5<br />
die herrschaftlichen Gäste. Das<br />
Wasser bleibt stets konstante 7<br />
Grad Celsius warm, daher muss<br />
die Fischzucht auch im Winter<br />
keine Schwierigkeiten fürchten.<br />
Hier gibt es täglich frische und geräucherte<br />
Forellen und Saiblinge<br />
in der kleinen, gemütlichen Hütte<br />
neben den Becken.<br />
Gesundheits-<br />
Wandern<br />
Die Bayerischen Alpen bieten<br />
ein Hochgebirgsklima, stabile<br />
Wetterlage, viele Sonnenstunden<br />
und saubere Luft. Im Heilklimapark<br />
Tegernseer Tal wurden daher<br />
über 300 Kilometer ausgewiesene<br />
Strecken speziell nach<br />
klimatischen Bedingungen wie<br />
Luftqualität, Sonneneinstrahlung,<br />
Pollenflug, Wärmebelastung,<br />
Kälte reize bis hin zu Puls- und<br />
Kalorienwerten ausgearbeitet.<br />
Darunter befinden sich 27<br />
Heilklimawanderstrecken und<br />
16 Nordic-Walking-Routen. Sie<br />
sollen das Herz-Kreislauf-System<br />
sowie die Vitalfunktionen anregen,<br />
den Körper belastbarer machen<br />
und das Immunsystem stärken.<br />
www.tegernsee.com<br />
Tegernsee erleben<br />
und genießen<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Gasthaus Altes Bad, von Brotzeit bis<br />
Gourmetmenü, geöffnet 11.30–23<br />
Uhr, Biergarten bei schönem Wetter<br />
ab 10.30 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag, an<br />
Feiertagen geöffnet, Wildbad Kreuth<br />
2, 83708 Kreuth, Tel.: 08029/304,<br />
www.altesbad.de Herzogliche Forellenzucht<br />
Wildbad Kreuth, geöffnet<br />
Mo. bis Sa. 10–17 Uhr, bei schönem<br />
Wetter auch So., Wildbad Kreuth,<br />
83708 Kreuth, Tel.: 08029/997460<br />
oder 0171/4660708. Herzogliches<br />
Braustüberl Tegernsee, prämierte<br />
Spezialitäten und Tegernseer Biersorten<br />
in klösterlicher Atmosphäre,<br />
Schlossplatz 1, 83684 Tegernsee,<br />
www.braustuberl.de Hotel Moarhof,<br />
Wohnungen und Gästezimmer<br />
in familiärer Atmosphäre, Dorfplatz<br />
3, 83707 Bad Wiessee, Tel.:<br />
08022/82619, www.moarhof- badwiessee.de<br />
Das Tegernsee Hotel<br />
& Spa, Neureuthstraße 23, 83684<br />
Tegernsee, Tel.: 08022/1820,<br />
www.dastegernsee.de<br />
Erleben und entdecken: Wanderungen<br />
mit der echten Insiderin<br />
Elisabeth Liedschreiber, Tel.:<br />
0179/4532583, www.litschisbergwelt.de<br />
Naturkäserei Tegernseerland,<br />
Reißenbichlweg 1, 83708<br />
Kreuth, www.naturkaeserei.de Jodschwefelbad,<br />
Badezeiten Mo., Mi. und<br />
Fr. 8–13 Uhr, Di. und Do. 16–19 Uhr,<br />
Adrian-Stoop-Straße 37-47, 83707<br />
Bad Wiessee, Tel.: 08022/86080,<br />
www.jodschwefelbad.de Margret<br />
Fromm/Sportwelt Kreuth, Verleih<br />
von Langlaufausrüstung und Schneeschuhen,<br />
geöffnet Mo. bis Sa., 9 bis<br />
18 Uhr, in der Wintersaison auch So.<br />
9–16 Uhr, Nördliche Hauptstr. 4,<br />
83708 Kreuth, Tel.: 08029/402,<br />
www.sportwelt.kreuth.de Rainer<br />
Bierschneider Pferdeschlittenfahrten,<br />
Am Kirchberg 10, 83708 Kreuth, Tel.:<br />
08029/232 Museum Tegernseer Tal,<br />
geöffnet vom 26. Mai bis 7. Oktober,<br />
Di. bis So. 14-17 Uhr, Mi. 11–17<br />
Uhr, Mo. Ruhetag, Seestr. 17, 83684<br />
Tegernsee, Tel.: 08022/4978, www.<br />
museumtegernseertal.de Aquadome,<br />
begehbares XXL- Aquarium, freier<br />
Eintritt, geöffnet täglich von 10–19<br />
Uhr, Bad Wiessee Überfahrtweg 13,<br />
Tel.: 08022/857495. Edelbrand<br />
Destillerie Liedschreiber, Schafstatt<br />
1, 83703 Gmund am Tegernsee, Tel.:<br />
08022/75412, www.liedschreiber.com<br />
Lesen und informieren: Infos und<br />
Buchung Tegernseer Tal Tourismus<br />
GmbH, Hauptstr. 2, 83684 Tegernsee,<br />
Tel.: 08022/927380, info@tegernsee.<br />
com, www.tegernsee.com Tourist-<br />
Information Kreuth, Nördl. Hauptstr.<br />
3, 83708 Kreuth, Tel.: 08029/1819,<br />
www.kreuth.de. Geschichte der<br />
Wittelsbacher zum Weiterlesen in<br />
„Die Wittelsbacher: Könige und<br />
Kaiser aus Bayern“ von Andreas<br />
Brunner, ISBN-13: 978-369640167,<br />
Parthas Verlag, 12,90 Euro.<br />
82<br />
Spezial | 2015
Starnberger See<br />
Um die Roseninsel<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 11,5 Kilometer (mit S-Bahn-<br />
Rückfahrt Possenhofen-Feldafing<br />
7,8 km)<br />
Dauer: ca. 3,5-4 Stunden (mit<br />
S-Bahn-Rückfahrt 2,5-3 Std.)<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: ca. 200 Meter<br />
Höchster Punkt: 690 Meter<br />
Beste Wanderzeit:<br />
Blütezeit Juni-August<br />
Start/Ziel: S-Bahn-Haltestelle in<br />
82340 Feldafing, Traubinger Str. 1<br />
Wegequalität: Straßen, Forstwege<br />
und Fußwege, streckenweise steiler<br />
und mit Stufen.<br />
Wandern am Starnberger See<br />
Auf Sisis und Ludwigs Spuren<br />
Wo die junge Sisi einst ausritt und sich später mit dem bayerischen Märchenkönig Ludwig II. traf – der Starnberger See<br />
ist reich an Geschichte. Hier heißt es wandern, baden, Boot fahren – und Blicke bis zu den Alpen genießen.<br />
Von der S-Bahn-Haltestelle<br />
Feldafing kommend, unterqueren<br />
wir die Bahnlinie, gehen<br />
hinüber zum Bahnhofsgebäude<br />
und links in die Bahnhofstraße.<br />
Hinter dem Maibaum biegen wir<br />
rechts in die Parkstraße. Links<br />
geht es auf der Neindorffstraße<br />
zum Bernheimer-Platz 1 . Wir<br />
folgen rechts dem Kiesweg über<br />
den Platz, gehen dann rechts auf<br />
der Höhenbergstraße weiter. Vor<br />
Haus Nr. 19 steigen wir links die<br />
„Himmelsleiter“ mit Stufen zur<br />
Thurn-und-Taxis-Straße hinab.<br />
Ihr folgen wir rechts hinab und<br />
passieren rechter Hand die Villa<br />
Waldberta 2 . Wir gehen weiter<br />
abwärts, bis zur Staatsstraße,<br />
überqueren diese und folgen<br />
dem Weg, an der Schranke<br />
vorbei, in den Wald. Bei einer<br />
Übersichtstafel lenkt uns die<br />
Beschilderung „Roseninsel“ nach<br />
rechts, nach einer Brücke wieder<br />
links. Der Weg führt nun am<br />
Seeufer zum Lenné-Denkmal 3<br />
. Bald erreichen wir den Glockensteg.<br />
Mit der Holzfähre fahren<br />
wir zur Insel hinüber. Dort folgen<br />
wir dem Weg rechts in Ufernähe.<br />
Wir passieren das Südufer<br />
mit Pavillon und Alpenblick,<br />
wandern dann zum Nordostufer,<br />
wo eine Tafel die uralten<br />
Reste von Pfahlbauten unter<br />
Wasser erklärt. Wir erreichen<br />
das Zentrum der Roseninsel 4<br />
mit Rosengarten, Museum und<br />
Casino. Mit der Fähre fahren wir<br />
anschließend zurück und folgen<br />
dem Seeuferweg rechts. Wir bleiben<br />
am Ufer und passieren bald<br />
das Strandbad. Am Parkplatz<br />
folgen wir kurz der Teerstraße,<br />
danach leiten uns rechts Schilder<br />
Richtung „Pöcking, Possenhofen“<br />
auf den Uferweg. Links liegt das<br />
Forsthaus am See 5 . Wir bleiben<br />
am Seeufer und erreichen<br />
den Ortsrand von Possenhofen.<br />
Vorbei am Restaurant Schiffsglocke<br />
erreichen wir den Dampfersteg,<br />
wo rechts der Maler Sepp<br />
Wagner mit seinem kleinen<br />
Atelier residiert. Gleich danach<br />
gehen wir rechts durch den Torbogen<br />
und auf den Weg Richtung<br />
See. Vom Weg an der Hecke<br />
blicken wir links auf Schloss<br />
Possenhofen 6 . Wir halten uns<br />
links, gehen auf einem Pfad über<br />
eine Liegewiese und folgen dem<br />
nächsten Kiesweg links. Wir<br />
halten uns am Teersträßchen<br />
links und erreichen, vorbei<br />
an einer Schranke, die Straße<br />
mit Parkplätzen. Wir gehen die<br />
Straße hinauf zur Fischmeisterkapelle<br />
7 . Wir spazieren rechts<br />
am Gasthof vorbei und gehen<br />
danach rechts auf einen Weg zur<br />
Jugendherberge (den folgenden<br />
Wegabschnitt über den Kalvarienberg<br />
kann man auslassen,<br />
indem man auf der Straße bleibt,<br />
an der Durchgangsstraße rechts<br />
geht, dann links zum S-Bahnhof).<br />
Der Weg zum Kalvarienberg<br />
führt durch Wald und bald<br />
links auf einer Brücke über den<br />
Bach. Jenseits geht es auf Stufen<br />
hinauf zur Durchgangsstraße.<br />
Ihr gegenüber folgen wir dem<br />
Kiesweg bergauf. Bei Kalvarienbergtafel<br />
I zweigen wir links<br />
über Stufen ab und steigen auf<br />
den Kalvarienberg Possenhofen<br />
8 . Wir steigen auf der anderen<br />
Seite des Hügels ab und wählen<br />
den linken der Wege, der über<br />
Stufen direkt abwärts führt. Unten<br />
gehen wir links und auf dem<br />
anschließenden Forstweg rechts.<br />
Der Beschilderung „S“ folgend<br />
erreichen wir den S-Bahnhof<br />
Spezial | 2015<br />
83
Der Süden<br />
Starnberger See<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit der Bahn: Der S-Bahnhof Feldafing liegt an der S-Bahnlinie S6 München-Tutzing<br />
mit Anschluss an die Innenstadt und Garmisch-Partenkirchen, www.bahn.de.<br />
Mit dem Auto: Anreise über die A95 München – Garmisch-Partenkirchen und die A952<br />
nach Starnberg. Von dort auf der B2 Richtung Weilheim nach Feldafing.<br />
Orientieren: Christian Rauch, „Fünfseenland“, Kulturwanderungen<br />
am Starnberger See und in der Nähe, Bergverlag<br />
Rother, 2013, 16,90 Euro. „UK 50-41 Ammersee, Starnberger<br />
See“, Karte der Bayerischen Landesvermessung, Maßstab<br />
1:50.000, ISBN-10: 3860384368, 8,90 Euro. „Rad- und<br />
Wanderkarte Starnberger Fünf-Seen-Land“, mit Ausflugszielen,<br />
Einkehr- & Freizeittipps, wetterfest, Maßstab 1:50.000, Publicpress,<br />
ISBN-10: 3899203410, 4,95 Euro.<br />
Possenhofen mit dem Kaiserin-<br />
Elisabeth-Museum 9 . Von hier<br />
ist eine Rückfahrt zur Haltestelle<br />
Feldafing möglich. Für den<br />
Rückweg per Pedes nehmen wir<br />
links vor dem Museumsgebäude<br />
einen geteerten Fußweg. Den<br />
stangenförmigen Wegweisern<br />
zur Wolfsschlucht folgend, gehen<br />
wir bald links eine Straße hinab,<br />
dann rechts an einem Haus vorbei<br />
in die Schlucht. Am Ende der<br />
Schlucht gehen wir rechts hinauf<br />
zu den Gleisen, links und bald<br />
rechts durch eine Unterführung<br />
(Schild Kalvarienberg). Jenseits<br />
geht es links am Gleis entlang,<br />
dann rechts zu einer Straße.<br />
Kurz rechts haltend erreichen<br />
wir einen geteerten Fußweg, der<br />
links steil hinaufführt. Rechts<br />
vom Friedhof erreichen wir<br />
über Stufen die Panoramahöhe<br />
und gehen links. Neben einer<br />
ockerfarbenen und roten Villa<br />
folgen wir steilen Stufen links<br />
hinab. Nach den Stufen geht es<br />
weiter abwärts. Bevor die Straße<br />
sich stark nach links wendet,<br />
führt uns ein schmaler Fußweg<br />
(neben einem Halteverbotsschild)<br />
zur Wielinger Straße. Dort gehen<br />
wir rechts und bleiben auf einem<br />
Fußweg, immer am Gleis entlang.<br />
Zuletzt erreichen wir rechts der<br />
Straße wieder den Parkplatz der<br />
S-Bahn-Haltestelle Feldafing.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Geschichte(n) am Starnberger See<br />
1<br />
Bernheimer-Platz: Den<br />
heutigen Park, bis 1926 ein<br />
Schuttplatz, stifteten die Villenbesitzer<br />
Otto Bernheimer und Paul<br />
von Neindorff. Der Brunnen trägt<br />
eine Nachbildung des „Genietto“<br />
im Palazzo Vecchio in Florenz.<br />
2<br />
Villa Waldberta: Sie<br />
wurde 1902 für den Bankier<br />
Bernhard Schuler erbaut. Heute<br />
ist die Villa ein internationales<br />
Künstlerhaus der Stadt München<br />
für Stipendiaten.<br />
3<br />
Lenné-Denkmal: Die<br />
Büste zeigt Peter Joseph<br />
Lenné, einst Generaldirektor der<br />
Königlich Preußischen Hofgärten<br />
und Erbauer von über 300 Gärten<br />
und Parks. Für König Maximilian<br />
II. von Bayern schuf er in den<br />
1850er Jahren den Park.<br />
4<br />
Roseninsel: Vor Jahrhunderten<br />
waren hier Fischer<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
zu Hause. König Maximilian II.<br />
und Ludwig II. errichteten den<br />
Rosengarten, das kleine Landhaus<br />
im „pompejanischen Stil“ („Casino“,<br />
gegen Gebühr zu besichtigen).<br />
Die Glassäule war 1854 Geschenk<br />
des preußischen Königs Friedrich<br />
Wilhelm IV. Im Gartenhäuschen<br />
ein kostenloses Museum mit<br />
Tafeln über die Inselgeschichte.<br />
5<br />
Forsthaus am See: Schöne<br />
Einkehr mit Restaurantterrasse.<br />
Der Fischer Kugelmüller<br />
hatte es errichtet, nachdem er die<br />
Roseninsel an den König verkauft<br />
hatte. (Dem Schriftsteller Ödön<br />
von Horváth diente es als Vorlage<br />
für das „Seerestaurant“ im Roman<br />
„Der ewige Spießer“.)<br />
6<br />
Schloss Possenhofen<br />
wurde 1536 erbaut. 1834<br />
kaufte es Herzog Max Joseph in<br />
Bayern. Seine Tochter Elisabeth,<br />
2 3 4 5 6 7 8 9<br />
genannt Sisi, später Kaiserin von<br />
Österreich, wuchs hier glücklich<br />
auf (leider keine Besichtigung).<br />
Fischmeisterkapelle:<br />
7 Die kleine Kapelle (Mitte<br />
19. Jh.) und der ehemalige Gasthof<br />
Schauer bilden ein dörfliches<br />
Ensemble, das einst an der<br />
Zufahrt zum Schloss lag.<br />
Kalvarienberg Possenhofen:<br />
Sisi besuchte den Berg,<br />
8<br />
der damals weniger zugewachsen<br />
war, häufig. Oben steht eine<br />
Kreuzigungsgruppe aus dem 17.<br />
Jahrhundert und eine Kapelle.<br />
Kaiserin-Elisabeth-<br />
9<br />
Museum: Im Prunkwartesalon<br />
des königlichen Bahnhofs<br />
Possenhofen 1998 eingerichtet. Es<br />
zeigt Erinnerungsstücke der<br />
Kaiserin, Bilder und Plastiken<br />
sowie Exponate zu König Ludwig<br />
II. und dem Starnberger See.<br />
Genuss und mehr<br />
am Seeufer<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Strandbad Feldafing, Königinstraße<br />
4, 82340 Feldafing, Tel.:<br />
08157/8200. www.strandbadfeldafing.de.<br />
Forsthaus am See,<br />
Seestraße 1, 82343 Pöcking, Tel.:<br />
08157/93010. www.forsthaus-amsee.de.<br />
Schiffsglocke, Seeweg 4,<br />
82343 Pöcking, Tel.: 08157/997247.<br />
Golfhotel Kaiserin Elisabeth,<br />
Tutzinger Str. 2, 82340 Feldafing,<br />
Tel.: 08157/93090, www.kaiserinelisabeth.de.<br />
Hotel Garni Kefer, Hindenburgstraße<br />
12, 82343 Pöcking,<br />
Tel.: 08157/93170, www.hotelkefer.de.<br />
Zur Post, Hauptstraße 19,<br />
82343 Pöcking, Tel.: 08157/1398,<br />
www.posthotel-poecking.de<br />
Entdecken und besichtigen:<br />
Buchheim Museum der Phantasie<br />
(9 km von Feldafing), weltberühmte<br />
Sammlung des Künstlers und Autors<br />
von „Das Boot“, Am Hirschgarten 1,<br />
82347 Bernried, Tel.: 08158/99700,<br />
www.buchheimmuseum.de. Museum<br />
Starnberger See (6 km von Feld a-<br />
fing), Modelle einstiger königlicher<br />
Prunkschiffe, Possenhofener<br />
Strasse 5, 82319 Starnberg, Tel.:<br />
08151/4477570, www.museumstarnberger-see.de<br />
Informieren: Roseninsel Öffnungszeiten<br />
und Überfahrten bei<br />
Bayer. Schlösserverwaltung, Tel.:<br />
08151/6975, www.schloesser.<br />
bayern.de. Fähre zur Roseninsel:<br />
Mai bis Mitte Oktober, 11–18 Uhr,<br />
Juni-Mitte September 10–18 Uhr,<br />
wenn Hochzeiten stattfinden erst<br />
ab 12 Uhr! Tel.: 0171/7222266,<br />
www.faehre-roseninsel.de.<br />
Tourist-Information Starnberger<br />
Fünf-Seen-Land: Wittelsbacherstraße<br />
2c, 82319 Starnberg, Tel.:<br />
08151/90600, www.sta5.de.<br />
84<br />
Spezial | 2015
Feldbergsteig<br />
Feldbergsteig/<br />
Hochschwarzwald<br />
Im sonnenverwöhnten<br />
Südwesten Deutschlands liegt der<br />
Schwarzwald. Etwa 40 Kilometer<br />
südöstlich von Freiburg erhebt<br />
sich mit dem Feldberg der<br />
höchste Gipfel aus dem größten<br />
deutschen Mittelgebirge. Mit<br />
dem Feldbergsteig macht eine<br />
abwechslungsreiche Rundwanderroute<br />
die Kulturlandschaft<br />
um den Gipfel erlebbar.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 12 Kilometer<br />
Dauer: 4,5 Stunden<br />
Steigung/Gefälle: je 496 Meter<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Höchster Punkt: 1.493 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Ende Mai bis<br />
Ende Oktober<br />
Start und Ziel: Haus der Natur<br />
beim Feldberger Hof,<br />
79686 Feldberg<br />
Wegequalität: Premiumweg<br />
Extratour Feldbergsteig,<br />
zertifiziert vom Deutschen<br />
Wanderinstitut (7 Punkte)<br />
<br />
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<br />
Premiumwandern im Hochschwarzwald<br />
Aussichten und Auerhühner<br />
Der Feldbergsteig führt über und um Deutschlands höchsten<br />
Mittelgebirgsgipfel. Abwechslung vom ersten bis zum letzten<br />
Schritt: Aussichten bis in die Alpen, Weidfelder, Blaubeeren,<br />
wilde Steilstücke, Auerhühner und der verträumte Feldsee.<br />
Links am Haus der Natur (1) vorbei<br />
streift der Feldberg-Steig den<br />
Feldberggarten (2) und steigt an.<br />
Hinter einer Linkskurve zweigt er<br />
nach rechts vom Hauptweg ab, unterquert<br />
die Seilbahn und verläuft<br />
dann parallel zu ihr hinauf zum<br />
Bismarck-Denkmal (3) auf dem<br />
Seebuck (4). Ein Abstecher von<br />
200 Metern in südwestliche Richtung<br />
führt zum Feldbergturm mit<br />
Aussichtsplattform. Der Aufstieg<br />
ist nicht unbedingt erforderlich,<br />
denn im weiteren Verlauf begleitet<br />
ein herrliches Alpenpanorama<br />
den über den Grüblesattel sanft<br />
zum Feldberggipfel (5) ansteigenden<br />
Weg. Rechts am Fernsehturm<br />
vorbei und an der Gabelung<br />
dahinter links abbiegen. Der<br />
Feldbergsteig fällt nun ab bis zur<br />
St. Wilhelmer Hütte. Dort geht es<br />
hangparallel nach rechts Richtung<br />
Norden weiter, bis der Steig an<br />
der nächsten Gabelung als Pfad<br />
vom breiteren Weg nach rechts<br />
abzweigt. Er durchquert den blaubeerreichen<br />
„Osterrain“ am Nordosthang<br />
des Feldbergs, wo sich<br />
Schluchtweiden in den Lawinenbahnen<br />
mit Fichten auf den Rippen<br />
dazwischen abwechseln. Kurz<br />
hinter einer kleinen Holzbrücke<br />
trifft der Weg auf den Hauptweg<br />
zur Zastler Hütte. Davor knickt<br />
der Weg Richtung Baldenweger<br />
Hütte nach rechts ab und steigt<br />
wieder an. Vorbei am Naturfreundehaus<br />
und bis zur Baldenweger<br />
Hütte mit weitläufiger Aussicht.<br />
Von der Hütte geht es noch kurz<br />
weiter auf dem Fahrweg Richtung<br />
Rinken. In der ersten Linkskehre<br />
zweigt der Feldbergsteig nach<br />
rechts ab und taucht auf dem neu<br />
angelegten Sägebach-Pfad in den<br />
Zur nächsten Einkehr ist es<br />
am Feldbergsteig nicht weit.<br />
Wald ein. Der Abstieg über Stege<br />
und kleine Hängebrücken entlang<br />
des Bachs mit kleinen Wasserfällen<br />
ist der abenteuerlichste Teil des<br />
Feldbergsteigs. Unten an der<br />
Forststraße führt der Weg rechts<br />
Richtung Feldsee weiter. Dann den<br />
zweiten Rechtsabzweig nehmen<br />
und über eine Lichtung mit dem<br />
Raimartihof bis zum Feldsee (6)<br />
laufen. Dort kann man sich entweder<br />
für eine Seeumrundung durch<br />
das Feldseemoor entscheiden oder<br />
sich sofort nach links wenden, um<br />
auf dem Karl-Egon-Weg in mehreren<br />
Kehren durch den Bannwald<br />
aufwärts zum Ausgangspunkt<br />
zurückzuwandern.<br />
Naturschutz mit<br />
Messer und Gabel<br />
Das Dreiländereck Deutschland,<br />
Frankreich, Schweiz ist berühmt<br />
für seine gute Küche. Dort wird<br />
Wert auf hochwertige Zutaten<br />
und sorgsame Verarbeitung<br />
gelegt. 32 engagierte und kreative<br />
Gastro nomen haben sich zu den<br />
Naturparkwirten zusammengeschlossen.<br />
Sie verfeinern<br />
heimische Lebensmittel nach<br />
traditionellen Rezepten, um<br />
den Geschmack des Naturparks<br />
Südschwarzwald auf die Zunge<br />
zu bringen. Eine wertvolle Unter -<br />
stützung für die Schwarzwaldbauern,<br />
die mit ihrer mühevollen<br />
Arbeit das typische Landschaftsbild<br />
bewahren. Mehr Infos unter<br />
www.naturparkwirte.de<br />
Spezial | 2015<br />
85
Der Süden<br />
Feldbergsteig<br />
© AndreasWeber/istockphoto.com<br />
Der Feldberg ist mit 1.493 m der<br />
höchste Berg des Schwarzwalds.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit der Bahn vom ICE-Bahnhof Freiburg bis Bahnhof Bärental<br />
(stündlich, Fahrzeit etwa 50 Minuten), dann weiter mit der Buslinie 7300<br />
Titisee – Schopfheim bis HS „Feldberger Hof“. Infos zu Fahrplänen:<br />
Tel.: 01803/19449, www.rvf.de, www.bahn.de<br />
Mit dem Pkw via A 5 bis Ausfahrt Freiburg Mitte oder via A 81 bis Ausfahrt<br />
Geisingen, weiter auf der B 31 bis Seehöfe, dann B 317 bis Feldbergpass,<br />
kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.<br />
Orientieren: Auf Schusters Rappen rund um den Feldberg: Wanderkarte<br />
1:25.000; Hrsg. Tourist-Information Feldberg, 2006, 4 Euro.<br />
Hochschwarzwald/Feldberg-Schluchsee: Wanderkarte 1:35.000, offizielle<br />
Wanderkarte des Schwarzwald-Vereins; LVA Baden-Württemberg, 2009,<br />
5,20 Euro.<br />
Bernhard Pollmann: Schwarzwald Süd, Die schönsten Wanderungen<br />
zwischen Freiburg und Basel; Rother Wanderführer, 2009, 12,90 Euro.<br />
Ralph-Raymond Braun: Südschwarzwald mit Freiburg, Basel, Markgräflerland;<br />
Michael Müller Verlag, 2008, 15,90 Euro.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Von Gärten, Gipfeln und Gletschern<br />
1<br />
Haus der Natur: Interaktive,<br />
multimediale Ausstellung<br />
mit 3D-Schau zum Naturschutzgebiet<br />
Feldberg, geführte Wanderungen<br />
und Themenexkursionen,<br />
Kinderprogramm, Verleih von<br />
Rückentragen für den Wichtelpfad<br />
und von Hosentaschen-Rangern.<br />
2<br />
Feldberggarten mit rollstuhltauglichem<br />
Holzsteg:<br />
Informationstafeln an vielen<br />
naturnahen Freiflächen, ansehnlichen<br />
Schaubeeten und einem<br />
kleinen Wäldchen erklären die<br />
Lebensräume der am Feldberg<br />
lebenden Pflanzen und Tiere.<br />
3<br />
Bismarck-Denkmal: Aus<br />
Bruchsteinen errichtet,<br />
erhebt sich der beliebte Picknickplatz<br />
im Gipfelbereich des<br />
berühmten Seebuck am Rande des<br />
Feldseekessels.<br />
4<br />
Seebuck: Mit 1.448 Metern<br />
zählt der Seebuck neben<br />
dem Baldenweger Buck (1.462 m)<br />
und dem Feldberggipfel (1.493 m)<br />
zu den höchsten Kuppen des<br />
Feldbergmassivs.<br />
5<br />
Feldberggipfel: Der Name<br />
stammt vom mittelhochdeutschen<br />
„Velt“, was so viel wie<br />
„größere unbewaldete Fläche“<br />
bedeutet. Die Spitze scheint also<br />
schon länger waldfrei zu sein. Der<br />
plötzliche Übergang zu hochwüchsigem<br />
Wald lässt allerdings schließen,<br />
dass es sich nicht um eine<br />
natürliche Waldgrenze handelt.<br />
6<br />
Feldsee: Der Feldberggletscher<br />
hinterließ diesen<br />
verträumten, fast kreisrunden<br />
Karsee in der von ihm ausgehobelten<br />
Mulde. Steile, bewaldete<br />
Hänge umschließen das glitzernde<br />
Wasser von drei Seiten. Ein<br />
Uferweg umrundet das nährstoffarme<br />
Gewässer unterhalb des<br />
Seebuckgipfels.<br />
Wer findet Anton<br />
Auerhahn?<br />
Etwa 2.400 Kinderschritte lang<br />
führt der Wichtelpfad durch den<br />
Auerhahnwald. Er startet am Café<br />
Waldvogel, zwei Gehminuten vom<br />
Haus der Natur entfernt. Entlang<br />
der 1,8 Kilometer hilft Velt, der<br />
Feldberg-Wichtel, dem Postboten<br />
Ferdinand, Anton Auerhahn zu<br />
finden. An zwölf Stationen mit<br />
Wichtelhäusern, Kletterbäumen,<br />
Riesenhörrohr, Hochsitz und<br />
Fuchsbau suchen sie, bis sie ihn<br />
im Wichteldorf finden. Vor allem<br />
Kinder zwischen fünf und zehn<br />
Jahren können ihnen dabei helfen<br />
und herausfinden, was in dem<br />
Brief für Anton geschrieben steht.<br />
www.wichtelpfad.info<br />
Etappenprofil<br />
3 4 5 6<br />
1 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einkehren und<br />
faul sein<br />
Einkehren: Feldberger Hof,<br />
Tel.: 07676/180, H****, Familotel,<br />
www.feldberger-hof.de Café<br />
Waldvogel, Tel.: 07676/480,<br />
Ferienwohnung, Donnerstag<br />
Ruhetag, www.cafe- waldvogel.de<br />
St. Wilhelmer Hütte, Tel.: 07676/342,<br />
Mittwoch Ruhetag, www.sanktwilhelmerhuette.de<br />
Zastler Hütte,<br />
Tel.: 07676/244, Donnerstag Ruhetag,<br />
www.zastler-huette.de<br />
Naturfreundehaus Feldberg,<br />
Tel.: 07676/336, Ansprechpartner<br />
Frau Kober, Tel.: 0721/405096,<br />
45 Betten in Einzel-, Doppel- und<br />
Mehr bettzimmern, Selbstversorgung<br />
ist möglich, www.naturfreundehausfeldberg.de<br />
Baldenweger Hütte,<br />
Tel.: 07676/353, geniale Aussicht,<br />
28 Betten in Mehrbettzimmern,<br />
baldenwegerhuette1321m@hotmail.com<br />
Gasthaus Raimartihof, Tel.:<br />
07676/226, einer der ältesten Höfe<br />
des Hochschwarzwalds, behutsam<br />
modernisierte Stube mit Kachelofen,<br />
Wildgerichte aus eigener Jagd.<br />
Achtung: Dienstag ist Ruhetag!<br />
www.raimartihof.de Seebuck<br />
Hütte, Tel.: 07676/258, www.freiburgschwarzwald.de/<br />
huetten.htm<br />
Schlafen: Ein Klick auf Unterkünfte<br />
öffnet auf dieser Seite eine sehr übersichtliche<br />
Auflistung der Feldberger<br />
Übernachtungsbetriebe mit Bild,<br />
Kategorie und Preisangabe: www.<br />
schwarzwald-tourismus.info/orte_<br />
regionen/orte_ staedte/feldberg<br />
Faul sein: Mit der Feldbergbahn<br />
175 Höhenmeter bis zum Bismarck-<br />
Denkmal überwinden: Juli bis<br />
September 9 bis 17 Uhr, übriges Jahr<br />
9 bis 16.30 Uhr, Berg- und Talfahrt<br />
inklusive Turm und kostenfreies<br />
Parken: 8,60 Euro, Kinder 6,30 Euro,<br />
weitere Kombi angebote mit dem<br />
Haus der Natur, www.feldbergbahn.de<br />
Sparen: Die KONUS-Gästekarte<br />
(Kurkarte) ermöglicht freie Fahrt mit<br />
Bus und Bahn in der Ferienregion<br />
Schwarzwald zwischen Rhein und<br />
Neckar, Pforzheim und Waldshut.<br />
Über 6.000 Gastgeber händigen den<br />
Freifahrtsschein bei der Anmeldung<br />
ihren Gästen aus, www.konusschwarzwald.de<br />
Surfen: www.naturparksu<br />
edschwarzwald.de,<br />
www.schwarzwald-tourismus. info/<br />
reisethemen/wandern,<br />
www. feldberg-steig.de<br />
Informieren: Naturschutzzentrum<br />
Südschwarzwald, Haus<br />
der Natur, Dr.-Pilet-Spur 4, 79868<br />
Feldberg, Tel.: 07676/9336-30, Fax:<br />
-33, Ausstellung und 3D-Schau, 10<br />
bis 17 Uhr (Winterhalbjahr: Montag<br />
Ruhetag), Ausstellung 2,50 Euro,<br />
ermäßigt 1,50 Euro,<br />
Naturschutzzentrum@naz-feldberg.de,<br />
www.naturschutzzentren-bw.de<br />
Feldberg Touristik, Kirchgasse 1,<br />
79868 Feldberg, Tel.: 07655/8019,<br />
tourist-info@feldberg-schwarzwald.de,<br />
www.feldberg-schwarzwald.de<br />
86<br />
Spezial | 2015
Südschwarzwald<br />
Zwischen Feldberg<br />
und Belchen<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 13,1 Kilometer<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Markierung: blau-rotes Logo<br />
Wasserfallsteig<br />
Schwierigkeit: mittelschwer<br />
Steigung/Gefälle: ca. 500 Meter<br />
rauf/720 Meter runter<br />
Höchster Punkt: ca. 1.231 Meter<br />
Beste Wanderzeit: Mitte April/Mai<br />
bis Oktober (je nach Schneelage)<br />
Wegequalität: überwiegend Pfade<br />
und Waldwege, Schotter<br />
Start/Ziel: Wanderparkplatz August-<br />
Euler-Platz, Passhöhe B 317, 79868<br />
Hebelhof-Feldberg / Parkplatz<br />
Kurhausstraße, 79674 Todtnauberg<br />
Vom Feldbergpass nach Todtnauberg<br />
Auf Spritztour<br />
Es rauscht! Im Hochsommer erfrischt diese spritzige Tour zu den ungezähmten Wassern des Hochschwarzwalds.<br />
Erst tobt die wilde Wiese, dann beeindruckt der Fahler Wasserfall, und mit dem Todtnauer Wasserfall donnert<br />
Deutschlands höchstes Naturspektakel dieser Art ein würdiges Finale.<br />
Von der Bushaltestelle Hebelhof<br />
am Gasthof Feldbergpass<br />
vorbei ein kurzes Stück entlang<br />
der Straße zurückgehen zum<br />
Parkplatz P4. Bei der Wasserfallsteig-Info-Tafel<br />
fällt ein Pfad<br />
zur Wiesenquelle 1 ab. Ein<br />
etwas breiterer Weg strebt<br />
links in den Wald hinein. Wenig<br />
später zweigt ein Pfad rechts ab,<br />
schlängelt sich – begleitet von<br />
Versen des Dichters Hebel 2 –<br />
durch Fichtenwald hinunter,<br />
tritt aus dem Wald, läuft als<br />
gemähter Streifen unterhalb der<br />
alten Skisprungschanze Fahler<br />
Loch über eine Wiese, schwenkt<br />
noch vor der Mittelstation rechts<br />
und tritt in frischen Buchenwald<br />
ein. Über mehrere Brücken<br />
wechselt der Wasserfallsteig die<br />
Uferseite der bereits mächtig<br />
angeschwollen Wiese 3 . Wenn<br />
das Gefälle abflacht, verbreitert<br />
sich das Tal, und der Weg kreuzt<br />
bei einem Picknickplatz die<br />
B 317. Zwischen dem Parkplatz<br />
der Schwarzwald-Kaserne<br />
und der nach oben laufenden<br />
Straße setzt sich der Weg als<br />
Pfad fort und eröffnet einen<br />
weiten Blick über das Wiesental.<br />
Hinter einem Viehgatter zweigt<br />
ein Pfad rechts hinauf bis zur<br />
Bushaltestelle Todtnauer Hütte.<br />
Beim Parkplatz Rothenbacher<br />
Rank biegt der Wasserfallsteig<br />
links ab, gleich hinter der<br />
Brücke geht’s wieder links,<br />
um auf dem Rundweg Fahler<br />
Wasserfall 4 den Kaskaden<br />
von oben nach unten zu folgen.<br />
Nach dem Wasserfall setzt sich<br />
der Weg am Hang entlang mit<br />
Blick auf die Straße in einigem<br />
Abstand zur Wiese und den<br />
Häusern von Fahl fort, lässt<br />
nach langer Zeit das Gedröhne<br />
des Wassers hinter sich, passiert<br />
eine Zufahrt zur Straße, wird zu<br />
einem zweispurigen Fahrweg,<br />
durchläuft ein kurzes Waldstück<br />
und nähert sich Brandenberg.<br />
Der Pfad mündet in einen breiteren<br />
Weg. Wenig später verlässt<br />
er ihn links abwärts. Bei den<br />
Häusern kreuzt der Wasserfallsteig<br />
einen Asphaltweg. Ein<br />
Stück nach links setzt er sich<br />
oberhalb einer Kneipp-Anlage<br />
fort und läuft an Tennisplätzen,<br />
Freibad und oberhalb der Gartenwirtschaft<br />
Waldeck vorbei in<br />
die Wolfsschlucht 5 . Dahinter<br />
rechts, dann zweigt der Weg sofort<br />
wieder rechts ab und kurvt<br />
den Hang zum Kriegerdenkmal<br />
6 hinauf. Der breite Hochweg<br />
Richtung Todtnau und Sonnhalde<br />
verläuft bis zum Bauwagen eines<br />
Waldkindergartens recht eben.<br />
Kurz vorher führt ein Schotterweg<br />
rechts hinauf, verjüngt sich<br />
zu einem Pfad unter Buchenwald<br />
und bringt uns nach etwa zwei Kilometern<br />
gemächlichen Anstiegs<br />
zum Todtnauer Wasserfall 7 .<br />
Über Treppenstufen und einige<br />
Brücken erreicht der Wasserfallsteig<br />
oberhalb des Naturschauspiels<br />
den Schwimmbadweg,<br />
knickt vor dem Berger Bad links<br />
ab und endet an der Bushaltestelle<br />
„Sternen“ in der Kurhausstraße<br />
Todtnauberg 8 .<br />
Imposante Strudel prägen den Steig.<br />
Spezial | 2015<br />
87
Der Süden<br />
Südschwarzwald<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus & Bahn: Aus Freiburg: Bahn 727/728 nach Titisee, Südbadenbus 7300<br />
von Titisee Richtung Todtnau/Zell im Wiesental, HS Hebelhof am Feldbergpass;<br />
Bahn 727 bis Neustadt (Schwarzw), Südbadenbus 7300 weiter s.o. www.bahn.de,<br />
www.bergwelt-suedschwarzwald.de (Busfahrpläne unter Anreise & Mobilität im<br />
Menü Orte & Region). Inhaber der KONUS Gästekarte nutzen Busse und Bahnen im<br />
Schwarzwald kostenlos. Taxi Maier, 79674 Todtnau: Tel. 07671/1438<br />
Mit dem Auto: Aus Freiburg: B 31 Richtung Hinterzarten/Titisee-Neustadt, Abfahrt<br />
auf B 317/B500 Richtung Basel/Feldberg/Schluchsee/Lenzkirch/Waldshut bis Feldbergpass;<br />
aus Donaueschingen: B31 Richtung Titisee-Neustadt, weiter s.o.<br />
Orientieren: Wanderkarte mit Wanderführer Todtnauer Ferienland, M 1:30.000,<br />
Digitale Kartographie Frank Ruppenthal, 6,90 Euro.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Zwischen Feldberg und Todtnauberg<br />
1<br />
Wiesenquelle: An dieser<br />
gefassten Quelle auf 1.200<br />
Metern entspringt nicht nur die<br />
Wiese, sondern beginnt auch der<br />
Wasserfallsteig. „Des Feldbergs<br />
liebligi Tochter“, wie Heimatdichter<br />
Hebel sie charakterisiert. Seine<br />
Ode an den Fluss steht auf einer<br />
Tafel neben der Quelle.<br />
Hebel: Das erste Stück des<br />
2<br />
Wasserfallsteigs ist auch<br />
als Hebelweg bekannt. Tafeln<br />
mit Versen des alemannischen<br />
Mundartdichters Johann Peter<br />
Hebel begleiten die stürzenden<br />
Wasser am Wanderweg. Auch<br />
Goethe und Tolstoi bewunderten<br />
die Werke des Wiesentälers.<br />
3<br />
Wiese: Schon so wenige<br />
Meter nach ihrer Quelle<br />
kommt das Wiese-Wasser so<br />
richtig in Fahrt: Quirlig rauscht<br />
es über unzählige kleine<br />
Wasserfälle, Steintreppen und<br />
Gumpen durch das schluchtartige<br />
Tal. Welch ein Auftakt!<br />
Fahler Wasserfall: Vom<br />
4<br />
Stübenwasen, einem<br />
Nachbarn des Feldbergs,<br />
stammt das Wasser des<br />
Rotenbachs. Auf Höhe des<br />
Parkplatzes stürzt er über<br />
mehrere Stufen 50 Meter in die<br />
Tiefe. Von Wanderwegen und<br />
Brücken kann man ihm dabei<br />
zuschauen.<br />
5<br />
Wolfsschlucht: Bevor<br />
sich Wasserfallsteigpfad<br />
und Wiese endgültig trennen,<br />
„küssen“ sie sich noch einmal:<br />
Auf ein paar hundert Metern<br />
verengt sich der Flusslauf<br />
zur Wolfsschlucht, die Wiese<br />
rauscht zum Abschied, dann<br />
wendet sich der Wasserfallsteig<br />
allmählich dem Stübenbach zu.<br />
6<br />
Kriegerdenkmal: Ein<br />
überdimensionales<br />
Schwert ragt an der Gedenkstätte<br />
Kriegsgefallener gen<br />
Himmel. Dort stehen Pausenbänke<br />
mit Ausblick auf Todtnau<br />
und seinen 1.065 Meter hohen<br />
Hausberg Hasenhorn.<br />
7<br />
Todtnauer Wasserfall:<br />
Insgesamt stürzt sich das<br />
Wasser des Stübenbachs 97<br />
Meter in die Tiefe. Die höchste<br />
der vier Stufen ist mit 60<br />
Metern die höchste Einzelstufe<br />
deutscher Mittelgebirge. Seit<br />
1987 steht der weitgehend<br />
naturbelassene Wasserfall<br />
zwischen Todtnauberg und<br />
Aftersteg als Naturdenkmal<br />
unter Schutz.<br />
Todtnauberg: Südwestlich<br />
vom Feldberg bettet<br />
8<br />
sich der Höhenluftkurort in<br />
ein Hochtal auf rund 1.000<br />
Metern. Bei guter Sicht rücken<br />
sogar die Alpen ins Blickfeld.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Bestens gerüstet<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Jugendherberge Hebelhof<br />
Feldberg, Passhöhe 14, 79868<br />
Feldberg, Tel.: 07676/221,<br />
www.jugendherberge-feldberg.de<br />
Gasthof Feldbergpass, Passhöhe<br />
17, 79868 Feldberg, Tel.:<br />
07676/9333855, www.feldbergpass.de<br />
Gasthof Wasmer, An<br />
der Wiesenquelle 1, 79868<br />
Feldberg, Tel.: 07676/230,<br />
www.gasthof-wasmer.de<br />
Hotel Restaurant Lawine,<br />
Fahl 7, 79674 Todtnau-Fahl, Tel.:<br />
07676/93330, www.lawine.de<br />
In der Umgebung:<br />
Hotel Engel, Kurhausstr. 3, 79674<br />
Todtnauberg, Tel.: 07671/91190 39,<br />
www.engel-todtnauberg.de<br />
Landhotel & Chalets Herrihof,<br />
Kurhausstr. 21, 79674 Todtnauberg,<br />
Tel.: 07671/9997322,<br />
www.herrihof.de Café Restaurant<br />
Waldblick, Schwimmbadweg 23,<br />
79764 Todtnauberg,<br />
Tel.: 07671/2229977,<br />
www.waldblick-todtnauberg.de<br />
Günstiger urlauben:<br />
Die Gastgeber an 141 Ferienorten<br />
im Schwarzwald drücken den bei<br />
ihnen übernachtenden Urlaubern<br />
die KONUS Gästekarte in die Hand.<br />
Inhaber fahren in der gesamten<br />
Ferienregion Schwarzwald kostenlos<br />
mit Bus und Bahn. Die Bergwelt<br />
Card der Bergwelt Südschwarzwald<br />
vergünstigt zusätzlich viele<br />
Attraktionen bei gezahlter Kurtaxe:<br />
www.konus-schwarzwald.info,<br />
www.bergwelt-suedschwarzwald.de<br />
(Service, Bergwelt Card)<br />
Informieren:<br />
Tourismus GmbH zwischen<br />
Feldberg und Belchen, Meinrad-<br />
Thoma-Str. 21, 79674 Todtnau,<br />
Tel.: 07671/96969-5, www.<br />
bergwelt-suedschwarzwald.de<br />
Tourist-Information Todtnauberg,<br />
Kurhausstr. 18, 79674 Todtnauberg,<br />
Tel.: 07671/96969-0<br />
88<br />
Spezial | 2015
Fränkisches Weinland<br />
Im Steigerwald<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 12,4 Kilometer<br />
Dauer: ca. 3,5 Stunden<br />
Markierung: nicht einheitlich<br />
Schwierigkeitsgrad: mittel<br />
Steigung/Gefälle: ca. 340/380 Meter<br />
Höchster Punkt: 474 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: Barockschloss, 97355 Castell<br />
Ziel: Marktplatz, 97346 Iphofen<br />
Wegequalität: gut begehbare Wege<br />
Von Castell nach Iphofen<br />
Über den Schwanberg<br />
Vom Residenzörtchen Castell geht es durch die Lagen Schlossberg, Reitsteig und Kugelspiel<br />
den bewaldeten Schwanberg mit Schloss und Schlosspark hinauf. Hinab führt der Weg an den<br />
Rebstöcken des berühmten Julius-Echter-Bergs vorbei in die Weinstadt Iphofen.<br />
Langstrecke Steigerwald-Panorama<br />
Vom Casteller Schloss 1 über die<br />
Breite Straße zum Rathausplatz<br />
gehen, dort links und am Weinbau-<br />
Museum 2 vorüber die Gasse zur<br />
Kirche hinauf. Links auf den Kirchplatz<br />
und vor dem Johannesbrunnen<br />
rechts dem Schlossbergweg<br />
hinauf bis zum Querweg folgen. Dort<br />
rechts. Oben bei der Gerichtslinde<br />
trifft der Weg auf den Steigerwald-<br />
Panoramaweg. Es lohnt ein Abstecher<br />
hinauf auf den Kastanienhügel 3 .<br />
Nach rechts umkreist der Weg den<br />
Kastanienhügel, läuft an einem<br />
Picknickplatz vorüber und führt in<br />
einer großen Kurve zwischen den<br />
Rebenreihen hinunter. Unten geht<br />
es aus dem Weinberg heraus und<br />
auf dem rechten Weg zur B 286.<br />
Gegenüber hinter der Treppe durch<br />
den Graben links und geradeaus<br />
über zunächst asphaltierten, dann<br />
grasbewachsenen Weg hinauf<br />
zum Waldrand. Im Wald dem Pfad<br />
rechts am Södelbrunnen vorbei<br />
steil hinauf folgen. Oben rechts bis<br />
zum Kugelspielplatz 4 . Unten links<br />
zwischen Waldrand und Weinbergen<br />
hindurch, wieder in den Wald<br />
und den Wegweisern Schwanberg/<br />
Iphofen zum Hauptweg folgen. Dort<br />
rechts, am großen Wegedreieck wieder<br />
rechts (Wegweiser Schwanberg)<br />
und auf gleicher Höhe auf dem<br />
Hauptweg bleiben, bis er in einen<br />
anderen Weg mündet. Nach rechts<br />
laufen, durch ein Portal den Friedwald<br />
5 betreten, beim Wegweiser<br />
„Castell 7 km/Iphofen 4,5 km“<br />
rechts ab, an der Gabelung links<br />
halten und bis zum Schlosspark<br />
mit dem Mausoleum der Grafen zu<br />
Castell wandern. Dahinter rechts<br />
bis zum Neptun brunnen gehen,<br />
rechts zur Mauer, die Treppe hinunter,<br />
bis zur Hangkante und links<br />
abwärts unterhalb des Schlosses<br />
her. Dann den Links- Abzweig zur<br />
Aussicht 6 nehmen, den Pfad links<br />
weiter aufwärts, neben dem Schloss<br />
die Treppen hoch, links direkt auf<br />
die Michaelskirche 7 zu und rechts<br />
die Straße entlang. Am Buswendehammer<br />
hinter dem Parkplatz läuft<br />
ein Pfad links parallel zur Straße<br />
bis zur Aussicht auf Iphofen. Über<br />
den Pfad davor links steil hinunterwandern<br />
(Wegweiser „Iphofen 2,7<br />
km“), beim Höttehött 8 scharf rechts<br />
einbiegen und den ersten Asphaltweg<br />
links durch die Weinberge<br />
hinunter nach Iphofen nehmen. Auf<br />
dem Schwanbergweg bis zur Rödelseer<br />
Straße, dort links und durch<br />
das Rödelseer Tor 9 in die Altstadt<br />
zum Marktplatz laufen.<br />
In zehn Etappen lassen sich die<br />
160 Kilometer des Steigerwald-<br />
Panoramawegs bequem erwandern.<br />
Er schlängelt sich am Westrand<br />
des Waldgebirges zwischen Aisch<br />
und Main entlang. Wie der Name<br />
verspricht, liegen auf der Route<br />
zwischen Bamberg und Bad<br />
Windsheim neben Schwanberg und<br />
Casteller Schlossberg viele weitere<br />
Aussichtspunkte: Schloss Frankenberg,<br />
Vogelsangberg, Friedrichsberg,<br />
Hörnle, Stollberg und Zabelberg.<br />
Um die Fernblicke zu genießen, sind<br />
insgesamt rund 3.650 Höhenmeter<br />
auf dem als „Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland“ zertifizierten<br />
Weg zu erklimmen.<br />
www.steigerwald-panoramaweg.de<br />
Spezial | 2015<br />
89
Der Süden<br />
Fränkisches Weinland<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Der Bahnhof Iphofen liegt auf der Strecke Würzburg–<br />
Nürnberg (www.bahn.de, www.vvm-info.de). Am besten vom Ruf-Taxi<br />
Kasprowski, Mittelgasse 4, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/1649 zum Startpunkt<br />
in Castell fahren lassen (Kosten etwa 16 Euro).<br />
Mit dem PKW: Aus Norden/Süden: Auf der A 7 Kassel–Ulm bis zur AS 103/<br />
Kitzingen, auf der B 8 bis Kitzingen und auf Umgehungsstraße/Nordtangente<br />
nach Großlangheim fahren, weiter über Wiesenbronn nach Castell. Aus<br />
Westen/Osten: A 3 Frankfurt–Nürnberg bis AS 75 Wiesentheid, auf der<br />
B 286 über Rüdenhausen nach Castell.<br />
Orientieren: Wanderkarte Iphofen, M 1:35.000, Publicpress, ISBN 978-3-<br />
89920-585-5, 2,95 Euro, www.iphofen.de, www.publicpress.de<br />
Tourhöhepunkte<br />
Durch Wald und Wingert bis nach Iphofen<br />
Schloss: Die Grafen und<br />
1<br />
späteren Fürsten zu Castell-<br />
Castell residieren seit Jahrhunderten<br />
in diesem Barockschloss.<br />
Sie prägen das schmucke Örtchen,<br />
bauen Wein an und betreiben mit<br />
der Fürstlich Castell’schen Bank<br />
sogar ein eigenes Geldinstitut.<br />
Weinbau-Museum: Tenne,<br />
2<br />
Heuboden und Stall einer<br />
alten Scheune beherbergen eine<br />
Ausstellung über die Casteller<br />
Weinbaugeschichte.<br />
Kastanienhügel: Etwas unterhalb<br />
des Treppenturms auf<br />
3<br />
dem steilen Schlossberg – Überrest<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
des einstigen Stammsitzes der<br />
Grafen von Castell – offenbart der<br />
mit Kastanien bepflanzte Hügel<br />
eine wunderschöne Aussicht aufs<br />
Steigerwald-Vorland.<br />
Kugelspielplatz: Angeblich<br />
4<br />
fing sich das Echo des<br />
Büchsenknalls in den Hängen des<br />
Weinbergs – es klang wie ein Spiel<br />
mit Kugeln. Der lustige Name dieser<br />
flachen Lage ohne Temperaturextreme<br />
stammt aus Zeiten, als man<br />
noch mit Flintenkugeln jagte.<br />
Friedwald: Immer mehr<br />
5<br />
Menschen entscheiden<br />
sich für eine letzte Ruhestätte in<br />
freier Natur. In einer biologisch<br />
abbaubaren Urne wird die Asche<br />
der Verstorbenen an den Wurzeln<br />
eines Baums beigesetzt.<br />
www.friedwald.de<br />
Aussicht: Von der Westseite<br />
6<br />
des Schwanbergs bietet sich<br />
etwa 200 Meter über Rödelsee eine<br />
fantastische Fernsicht. Auf dem<br />
Boden ist der Grundriss der spätmittelalterlichen<br />
Wallfahrtskirche<br />
St. Walburgis nachgezeichnet.<br />
Michaelskirche: Die<br />
7<br />
Schwestern der Communität<br />
Casteller Ring nutzen das Schloss<br />
und die meisten Gebäude. Ihre<br />
2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Weitsicht: Der Blick vom Kastanienhügel<br />
aufs weite Land.<br />
Ordenskirche St. Michael wurde<br />
1986 geweiht. Sie gilt als Juwel des<br />
Münchener Architekten Alexander<br />
Freiherr von Bartels.<br />
Höttehött: Bei der Skulptur<br />
8<br />
des verwunschenen Geistes<br />
sind einige Legenden nachzulesen,<br />
die sich um den kopflosen Reiter<br />
mit dem Ruf „Höttehött!“ ranken.<br />
Rödelseer Tor: Das älteste der<br />
9<br />
drei noch erhaltenen Stadttore<br />
ist das Wahrzeichen Iphofens.<br />
Tipps für Castell<br />
und Iphofen<br />
Einkehren: Weinstall, Schlossplatz<br />
3, 97355 Castell, Tel.: 09325/9089949,<br />
www.weinstall-castell.de, Mo. geschl.<br />
Gasthof zur Krone, Im Oberdorf 2,<br />
97355 Castell, Tel.: 09325/485<br />
Gasthaus Grüner Baum, Kirchplatz<br />
4, 97355 Castell, Tel.: 09325/461,<br />
Schwanberg-Café, Schwanberg 3,<br />
97348 Rödelsee, Tel.: 09323/32130,<br />
www.cafe-schwanberg.de, Mo. geschl.<br />
Gasthof Deutscher Hof, Ludwigstr.<br />
10, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3348,<br />
www.deutscher-hof-iphofen.de,<br />
Mi. + Do. geschl. Winzerkeller –<br />
Wein bistro Iphofen, Pfarrgasse 24,<br />
97346 Iphofen, Tel.: 09323/875227,<br />
www.winzerkeller-iphofen.de<br />
Übernachten: Gasthof Deutscher<br />
Hof, Ludwigstr. 10, 97346 Iphofen,<br />
Tel.: 09323/3348,<br />
www.deutscher-hof-iphofen.de<br />
Hotel-Weingut, Gasthof Goldene<br />
Krone, Marktplatz 2,<br />
97346 Iphofen, Tel.: 09323/87240,<br />
www.gasthof-krone-iphofen.de<br />
Bio-Weingut, Weinstube & Altstadthotel<br />
Bausewein, Breite Gasse 1,<br />
97346 Iphofen, Tel.: 09323/876670,<br />
www.altstadthotel-bausewein.de<br />
Romantik-Hotel und Weingut<br />
Zehntkeller, Bahnhofstr. 12, 97346<br />
Iphofen, Tel.: 09323/844-0,<br />
www.zehntkeller.de<br />
Gasthof Goldener Stern, Maxstr.<br />
22, 97346 Iphofen, Tel.: 09323/3315,<br />
www.beim-hollaender.de<br />
Terroir kosten: Im Weinkommunikationszentrum<br />
von Iphofen stehen<br />
Weine und Sekt von 21 Winzern<br />
zur Verkostung bereit. Weinshop<br />
und Bauernladen bieten zudem<br />
geschmackvolle Souvenirs.<br />
Vinothek Iphofen, Kirchplatz 7,<br />
97346 Iphofen, Tel.: 09323/870317,<br />
www.vinothekiphofen.de<br />
Kunst betrachten: Nachbildungen<br />
von berühmten Reliefs epochaler<br />
Kulturen aus aller Welt zeigt das<br />
Knauf-Museum, Am Marktplatz,<br />
97343 Iphofen, Tel.: 09323/31528,<br />
www.knauf-museum.de<br />
Weinfranken erleben: Erlebnisführungen<br />
zu Weinorten, -gütern und<br />
-bergen sowie Weinseminare unter<br />
www.gaestefuehrer-weinerlebnis.de<br />
Informieren: Tourist-Information<br />
Iphofen, Kirchplatz 7, 97346 Iphofen,<br />
Tel.: 09323/87030-6, www.iphofen.de<br />
Fürstlich Castell’sches Domänenamt,<br />
Schlossplatz 5, 97355 Castell,<br />
Tel.: 09325/60160, www.castell.de<br />
90<br />
Spezial | 2015
Spüre die Freiheit,<br />
scheint alles grenzenlos.<br />
Die Adlerbühne am Ahorn – die höchste Greifvogelstation Europas auf über 2.000 m.<br />
www.mayrhofner-bergbahnen.com<br />
Ahorn. Der Genießerberg der<br />
So müssen Berge sein.
Stadtwanderungen<br />
Stadtwandern<br />
Lübeck<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
Aachen<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Dresden<br />
Heidelberg<br />
Nürnberg<br />
© shironosov/istockphoto.com<br />
München<br />
92<br />
Spezial | 2015
Spezial | 2015<br />
93
Stadtwanderungen<br />
Urbane Schätze<br />
entdecken<br />
Auch unsere urbanen Schätze in Deutschland wie Berlin, Hamburg, München oder Köln genießt<br />
man am Besten wandernd. Denn nur zu Fuß entdeckt man die kleinen Sehenswürdigkeiten, die<br />
eine urbane Entdeckungstour oft ausmachen. Nur zu Fuß wandert man abseits der<br />
ausgetretenen Pfaden, die so auch in keinem Reisenführer stehen – dafür aber die großen<br />
Highlights sind in den exklusiven Stadtwanderungen von wanderlust.<br />
Kennen Sie eigentlich die wahre Berliner Mauer? Nein,<br />
nicht den antifaschistischen Schutzwall der Jahre 1962<br />
bis 1989, sondern die über 800 Jahre alte Stadtmauer?<br />
Oder die Stolpersteine, die in vielen Straßen Kölns in den Bürgersteig<br />
eingelassen sind, um an verschleppte Juden zu erinnern?<br />
Wie wär‘s mit einer Stadtwanderung durch Aachen „immer an<br />
der Printe entlang“ oder einer gemütlichen Biergartentour<br />
von Weißbier zu Weißbier durch die<br />
bayerische Landeshauptstadt München?<br />
Besonderheiten entdecken und regionale<br />
Spezialitäten genießen gehört bei<br />
Städtetouren stets zusammen. Kein<br />
Wunder, schließlich kommen auch<br />
bei Stadtwanderungen schnell mal<br />
zehn Kilometer oder mehr zusammen,<br />
so dass auch die Pausen zwischendurch<br />
mehr als gerechtfertigt sind …<br />
In Köln ist es dabei wichtig, die kölsche<br />
Speisekarte lesen zu können.<br />
In Düsseldorf dagegen sollten<br />
Sie sich hüten, ein Kölsch zu bestellen.<br />
Dafür bietet die Hauptstadt<br />
Nordrhein-Westfalens und Geburtsstadt<br />
Heinrich Heines Kunst, Literatur – und Altbier!<br />
In Hamburg haben wir für Sie eine Route ausgearbeitet, die über<br />
21 Brücken führt! Insgesamt gibt es in der Hansestadt sage und<br />
schreibe 147 Brücken (Hafen- und Ponton-Brücken nicht mit eingerechnet).<br />
Eine perfekte Tour also, um den besonderen Flair der<br />
Metropole am Wasser zu verinnerlichen. Und manchmal läuft<br />
man dabei über eine Brücke, ohne es überhaupt zu merken …<br />
Eine Stadttour durch Dresden beinhaltet natürlich das Blaue<br />
Wunder, bevor es mit der Standseilbahn ins Villenviertel Weißer<br />
Hirsch, durch die Dresdner Heide zu den drei Elbschlössern und<br />
an der Elbe entlang zum Kunsthof geht. Unter anderem lernen wir<br />
dabei auch etwas über die Autoren Uwe Tellkamp und natürlich<br />
über den berühmtesten Sohn der Stadt, Erich Kästner, kennen.<br />
Nürnberg entdecken wir auf einer Route vom<br />
Justizpalast auf der einen bis zur Zeppelintribüne<br />
am Reichsparteitagsgelände auf der anderen Stadtseite.<br />
Mittendrin: historische Abstecher<br />
zur mittelalter lichen Rechtsprechung.<br />
Alle Jahre wieder strömen zur Adventszeit<br />
allerlei Düfte von zig Weihnachtsmärkten<br />
durch die Hansestadt Lübeck.<br />
Gassen, Gänge und Höfe zwischen den<br />
ehrwürdigen Kaufmannshäusern, Backsteingotik,<br />
das Holstentor und die sieben<br />
Türme prägen die zum Weltkulturerbe<br />
ernannte Altstadtinsel zwischen den<br />
Flüssen Trave und Wakenitz. Auf dem<br />
Rundgang durch das mittelalterliche<br />
Lübeck begegnet man vielen Schauplätzen<br />
aus dem nobelpreisgekrönten Roman „Buddenbrooks“<br />
von Thomas Mann. Im Weihnachts kapitel des Buches wird das<br />
liebste Familienfest der Deutschen ganz besonders gewürdigt.<br />
Und in Heidelberg werden wir romantisch. Auf dem Philosophenweg<br />
und auf der Sonnenseite des Neckars genießen<br />
wir das weitläufige Panorama, den besten Blick auf das Heidelberger<br />
Schloss und die entzückende Altstadt von oben.<br />
© rambo182/istockphoto.com<br />
94<br />
Spezial | 2015
Berlin<br />
<br />
Berlin,<br />
Metropole im Osten<br />
Berlin ist Bundeshauptstadt und<br />
Regierungssitz Deutschlands. Dort<br />
leben momentan circa 3,4 Millionen<br />
Einwohner. Damit ist Berlin<br />
die bevölkerungsreichste Stadt<br />
Deutschlands.<br />
Die höchsten Erhebungen Berlins<br />
sind der Große Müggelberg<br />
(115,4 m) und der aus Trümmerschutt<br />
des Zweiten Weltkriegs<br />
aufgeschüttete Teufelsberg<br />
(114,7 m). Innerstädtische Grünflächen<br />
sind der Große Tiergarten,<br />
der Grunewald und der ehemalige<br />
Flughafen Tempelhof mit der<br />
Hasenheide.<br />
Unsere Tour:<br />
Länge: 14,5 Kilometer<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: Wachturm an der Mauer,<br />
Schlesischer Busch, 12435 Berlin<br />
Ziel: heutige Kulturbrauerei,<br />
Prenzlauer Berg, 10435 Berlin<br />
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Zu Fuß durch Berlin<br />
Kleine Sehenswürdigkeiten<br />
Brandenburger Tor, Siegessäule und Reichstag werden Sie auf unserer Stadtwanderung nicht kennenlernen. Dafür haben wir<br />
am Wegesrand vieles entdeckt, das Ihnen einen Eindruck des etwas anderen Berlins vermittelt.<br />
Im Park Schlesischer Busch, an<br />
der Kreuzung Schlesische Straße<br />
und Puschkinallee im Bezirk<br />
Treptow-Köpenick steht einer der<br />
drei erhaltenen Wachtürme (1)<br />
in Berlin. Von dem Turm aus bei<br />
der Puschkinallee nach rechts<br />
abbiegen und dem Straßenverlauf<br />
folgen. Bei der Falckensteinstraße<br />
rechts abbiegen, hinter der Brücke<br />
links auf die Mühlenstraße (der<br />
Weg führt nun parallel zur East<br />
Side Gallery und der Spree).<br />
An der Schillingbrücke links<br />
abbiegen, der Straße folgen bis<br />
Engeldamm. Nach der Querstraße<br />
Michaelkirchplatz kommen die<br />
Luisenstädter Kanalgärten (2), in<br />
die Sie rechts einbiegen können.<br />
Weiter führt der Weg wieder<br />
auf den Engeldamm und zur<br />
Annenstraße. An der Heinrich-<br />
Heine-Straße links abbiegen.<br />
Bis zur Stallschreiberstraße,<br />
dort rechts abbiegen. Die Alte<br />
Jakobstraße links abbiegen, bei<br />
der Kommandantenstraße rechts,<br />
an der Axel-Springer-Straße links<br />
und an der Zimmerstraße rechts<br />
abbiegen. Achten Sie auf den<br />
Straßenbelag: Auf dem Boden ist<br />
mit Kopfsteinpflaster der Verlauf<br />
der Berliner Mauer eingezeichnet.<br />
In der Zimmerstraße auf der Höhe<br />
der Hausnummer 26 steht in unmittelbarer<br />
Nähe zum Checkpoint<br />
Charlie eine rostige Stahlsäule (3).<br />
Sie erinnert an Peter Fechter, der<br />
am 17. August 1962 im Alter von<br />
18 Jahren als erstes Opfer der<br />
Todesschützen an der Berliner<br />
Mauer starb. An der Kreuzung<br />
Friedrichstraße rechts abbiegen,<br />
an der Mauerstraße nach links.<br />
Dem Verlauf der Straße folgen.<br />
Bei der Mohrenstraße nach links<br />
und dann rechts halten, um auf<br />
der Straße zu bleiben, an der<br />
Mauerstraße rechts, links auf die<br />
Behrenstraße bis zum Schwimmbad<br />
(4). Die Behrenstraße in die<br />
andere Richtung entlanggehen, an<br />
der Friedrichstraße rechts, dann<br />
direkt links in die Französische<br />
Straße. Dieser folgen, die Spree<br />
überqueren, an der Breiten<br />
Straße rechts bis zur Wallstraße<br />
(wieder über die Spree), dort<br />
links, am Köllnischen Park<br />
rechts. Dort befindet sich der<br />
Wusterhausener Bär (5). Wieder<br />
zurück zur Kreuzung Wallstraße,<br />
rechts weiter am Märkischen<br />
Ufer, links über die Brücke auf<br />
der Brückenstraße, links halten.<br />
Bei der Stralauer Straße links,<br />
dann rechts in die Waisenstraße<br />
zur mittelalterlichen Stadtmauer<br />
(6). Weiter auf der Waisenstraße,<br />
bei der Littenstraße links, dann<br />
rechts auf die Grunerstraße. Links<br />
halten, in die Straße Alexanderplatz<br />
links einbiegen, dann an der<br />
nächsten großen Kreuzung rechts<br />
in die Karl- Liebknecht-Straße. An<br />
der Hirtenstraße nach links – an<br />
der zweiten Kreuzung stehen Sie<br />
direkt vor dem Babylon-Kino (7).<br />
©code6d/istockphoto.com<br />
Weiter geradeaus, rechts halten<br />
und auf der Rosa-Luxemburg-<br />
Straße bleiben bis zur Schönhauser<br />
Allee. An der Torstraße<br />
nach rechts, dann links in die<br />
Straßburger Straße. Der Weg führt<br />
jetzt durch das bekannte Viertel<br />
Prenzlauer Berg. An der Belforter<br />
Straße nach links, dann rechts<br />
in die Kollwitzstraße, links in<br />
die Knaackstraße, wieder links<br />
in die Sredzkistraße und an der<br />
Schönhauser Allee nach rechts in<br />
die Kulturbrauerei (8).<br />
Spezial | 2015<br />
95
Stadtwanderungen<br />
Berlin<br />
© andrearoad/istockphoto.com<br />
Am ehemaligen Checkpoint Charlie<br />
befindet sich heute ein spannendes Museum<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Berlin hat zwei Flughäfen, Flughafen Berlin-Tegel „Otto Lilienthal“<br />
und Flughafen Berlin-Schönefeld. Wer zum Beispiel zum Prenzlauer Berg<br />
möchte, für den liegt Tegel günstiger. Für Kreuzberg-Reisende liegt<br />
Schönefeld besser. Nach dem Ausbau des Flughafens Schönefeld (geplant<br />
Oktober 2011) wird der Flughafen Tegel geschlossen. Seit der Eröffnung des<br />
neuen Berliner Hauptbahnhofs in Mitte halten in wesentlich geringerer<br />
Zahl ICE- und IC-Züge am Berliner Ostbahnhof.<br />
Zum Start der Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der U-Bahnlinie<br />
U1 bis zur Haltestelle „Schlesisches Tor“. Dann auf der Schlesischen Straße<br />
weiter zur Puschkinallee, links in den Schlesischen Busch zum Wachturm.<br />
Auf der Internetseite der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) www.bvg.de<br />
können Sie Ihre persönliche Verbindung samt Umsteigemöglichkeiten<br />
erstellen. Am Ziel können Sie, wenn Sie die Schönhauser Allee weitergehen,<br />
in die U-Bahnlinie U2, Haltestelle „Eberswalder Straße“, einsteigen.<br />
Orientieren: Reiseführer zu Berlin gibt es in Hülle und Fülle. Lohnenswert<br />
ist auf jeden Fall ein Stadtplan, zum Beispiel von Falk für 6,95 Euro.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Mauern aus Beton, Stacheldraht und Steinen<br />
1<br />
Wachturm: In Berlin stehen<br />
nur drei Wachtürme der ehemaligen<br />
Berliner Mauer. Hier ist<br />
einer davon. Der obere Stock ist<br />
unverändert und gehört zu dem<br />
„Museum der verbotenen Kunst“.<br />
2<br />
Luisenstädter Kanalgärten:<br />
Früher ein Kanal, heute<br />
eine Anlage mit Brunnen und<br />
Grünflächen.<br />
3<br />
Checkpoint Charlie: Vor der<br />
Zimmerstraße 26 in unmittelbarer<br />
Nähe zum Checkpoint<br />
Charlie steht eine Stahlsäule, die<br />
an das erste Opfer der Todesschützen<br />
an der Berliner Mauer<br />
erinnert: Peter Fechter starb hier<br />
im August 1962.<br />
4<br />
Lenins Kopf: Zur russischen<br />
Botschaft ist es von hier<br />
aus nicht mehr weit. An der<br />
Hausfassade des Schwimmbads in<br />
der Behrenstraße schaut Lenins<br />
Konterfei den Betrachter an.<br />
5<br />
Wusterhausener Bär: Der<br />
kleine Turm ist ein Überrest<br />
der Berliner Stadtmauer aus<br />
dem 17. Jahrhundert. In den<br />
Köllnischen Park wurde er 1893<br />
„umgesiedelt“.<br />
6<br />
Stadtmauer: Berlin-Cölln, die<br />
Doppelstadt, wurde um 1200<br />
gegründet. Dieses Stück Mauer<br />
ist Teilstück der mittelalterlichen<br />
Stadtmauer.<br />
7<br />
Babylon-Kino: Die Unterhaltungsindustrie<br />
der 20er<br />
Jahre des letzten Jahrhunderts<br />
brachte nicht nur viele Stars,<br />
Sternchen und Filme hervor,<br />
sondern bescherte Berlin Tausende<br />
Kinosäle. Das „Babylon“ ist ein<br />
Leinwand-Zeugnis aus dieser Zeit.<br />
8<br />
Kulturbrauerei: Früher<br />
wurde in dem gesamten<br />
Block Bier gebraut, heute ist die<br />
ehemalige Brauerei ein kultureller<br />
Veranstaltungsort.<br />
Zickzack oder<br />
Hufeisen?<br />
Die Suche nach einer bestimmten<br />
Hausnummer kann in Berlin ausarten.<br />
Viele Straßen in Berlin sind<br />
nach dem alten Hufeisen-System<br />
nummeriert. Erst kommt die Nummer<br />
1, dann die 2 usw. Am Ende<br />
der Straße springt man rüber und<br />
läuft nummerierend runter. Die<br />
höchste und die niedrigste Hausnummer<br />
liegen sich gegenüber.<br />
Daneben gibt es das Zickzack-System,<br />
so wie es in Rest-Deutschland<br />
üblich ist. Eine Regel gibt’s nicht.<br />
Da bleibt nur: suchen!<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
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Schrippen<br />
schnappen!<br />
Rast am Wegesrand:<br />
Wendel Café, Schlesische Straße 42,<br />
Kreuzberg, Tel.: 030/6107-4029.<br />
Milch & Zucker, Oranienstraße 37,<br />
Kreuzberg, Tel.: 030/61671497,<br />
www.milch-und- zucker-berlin.de<br />
Einstein Kaffee, Friedrichstraße<br />
206, Mitte, Tel.: 030/25927070, www.<br />
cafeeinstein.com Bistro Popular,<br />
Neue Schönhauser Straße 3, Mitte,<br />
Tel.: 030/28041678, www.popularberlin.de<br />
Café Ephraims, Spreeufer<br />
1, Mitte, Tel.: 030/24725947, www.<br />
ephraims.de Oliv Café, Münzstraße<br />
8/Ecke Almstadtstraße, Mitte,<br />
Tel.: 030/89206540, www.oliv-cafe.de<br />
Istoria, Kollwitzstraße 64, Prenzlauer<br />
Berg, Tel.: 030/44050208,<br />
www.istoria-berlin.de<br />
BioBistro, LPG-Biomarkt, Kollwitzstraße<br />
15–16, Prenzlauer Berg, Tel.:<br />
030/322971400, www.lpg-biomarkt.de<br />
Schlafen: Das offizielle Internetportal<br />
der Stadt Berlin www.berlin.de<br />
führt unter der Rubrik „Tourismus<br />
und Hotels“ für jeden Geldbeutel<br />
Unterkünfte auf, die auch direkt<br />
online gebucht werden können.<br />
Über die Berlin Tourist Informationen<br />
www.btm.de können ebenfalls online<br />
Unterkünfte gebucht werden.<br />
Faul sein: bequem und günstig: Die<br />
öffentlichen Buslinien 100 und 200<br />
fahren an vielen Berliner Sehenswürdigkeiten<br />
vorbei (beide Linien<br />
verkehren zwischen Zoologischem<br />
Garten und Alexanderplatz).<br />
Sparen: Mit dem Touristenticket<br />
Berlin WelcomeCard können Sie<br />
zwei, drei oder fünf Tage vergünstigt<br />
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
der BVG, S-Bahn und der VBB fahren.<br />
Plus: Bei 150 Highlights erhalten Sie<br />
50 Prozent Ermäßigung (zum Beispiel<br />
bei touristischen und kulturellen<br />
Veranstaltungen wie Stadtrundfahrten,<br />
Fahrradrundfahrten, Schiffsfahrten,<br />
Museen, Bühnen, Gastronomie, Clubs<br />
und Souvenirs).<br />
Surfen: Stadtportal: www.berlin.de<br />
Touristen-Informationen:<br />
www.btm.de, www.visitberlin.de<br />
Wissenswertes und Historisches<br />
über Berlin von A bis Z:<br />
www.luise-berlin.de<br />
Nicht verpassen: Berliner<br />
Festspiele (www.berlinerfestspiele.de),<br />
Theater, Musik, Kunst. Tanz der<br />
Kulturen (www.karneval-berlin.de),<br />
21.–24.5.2010. Sandsation (www.<br />
sandsation.de), Internationale Sandskulpturen,<br />
6.6.–29.8.2010. Classic<br />
Open Air 2010 (www.classicopenair.de),<br />
15.–20.7.2010 Berlin Music Week<br />
(www.berlin-music-week.de),<br />
Musikfestival, 6.–12.9.2010.<br />
Berlin genießen: Der Berliner<br />
Wanderclub e. V. stellt auf seiner<br />
Website www.berliner-wanderclub.de<br />
drei Wanderrouten durch Berlin vor.<br />
Berlin unterirdisch: Der Verein<br />
unter berlin e. V. bietet tiefer gehende<br />
Stadtführungen an: Unterirdisch<br />
wird die Stadt erkundet, und neue<br />
Eindrücke werden gewonnen. Auch<br />
für Berliner eine spannende Adresse:<br />
www.unter-berlin.de, Tel.: 030/<br />
31017373, Anmeldung erforderlich.<br />
Berliner Prominenz: Der Tiergarten<br />
ist die Joggingstrecke für unsere<br />
Abgeordneten – und andere Promis.<br />
Tierisch: Der Zoologische Garten gilt<br />
als der artenreichste Zoo der Welt. Es<br />
gibt einen weiteren Zoo in Berlin, den<br />
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde.<br />
96<br />
Spezial | 2015
Köln<br />
<br />
Steckbrief Köln<br />
Die Rheinmetropole ist die größte<br />
Stadt Nordrhein-Westfalens.<br />
Die höchste Erhebung liegt im<br />
dem Naturschutzgebiet Königsforst<br />
auf 118,04 Metern und wird<br />
„Monte Troodelöh“ genannt.<br />
Die Stadt liegt zwischen dem<br />
Bergischen Land und der Eifel<br />
in der Kölner Bucht. Aufgrund<br />
des geringen Luftaustauschs mit<br />
dem Umland ist es in der Kölner<br />
Innenstadt stets wärmer. Eine<br />
hohe Luftfeuchtigkeit sorgt im<br />
Sommer für schwüles Wetter und<br />
zahlreiche Gewitter.<br />
Köln-Rundgang:<br />
Länge: 15,9 Kilometer<br />
Dauer: 4,5 Stunden<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: Skulpturenpark Köln am<br />
Kölner Zoo (H Zoo/Flora, U-Bahn-<br />
Linie 18, oder H Reichenspergerplatz,<br />
U-Bahn-Linien 5 und 16)<br />
Leuchtturm, Stolpersteine und ein Mini-Hochhaus<br />
Zo Foß durch Kölle jonn<br />
Frei nach Willi Ostermanns Karnevalslied zeigen wir Ihnen Köln auf einem Fußweg, der sich<br />
nicht mit den üblichen touristischen Attraktionen beschäftigt.<br />
Der Skulpturenpark (freier Eintritt)<br />
(1) in Köln hat zwei Eingänge:<br />
einen am Konrad-Adenauer-Ufer,<br />
der andere befindet sich auf der<br />
Riehler Straße. Start des Köln-<br />
Rundgangs am Ausgang Riehler<br />
Straße links, dann rechts in den<br />
Neusser Wall. Nach rund 500<br />
Metern rechts zum Fort X (2), geradeaus,<br />
gegen den Uhrzeigersinn<br />
durch den Rosengarten. Zurück<br />
zum Neusser Wall, geradeaus<br />
weiter auf der Hülchrather Straße,<br />
rechts in die Blumenthalstraße bis<br />
zum Neusser Platz. Dort links in<br />
die Weißenburgstraße, dann rechts<br />
in die Lupusstraße bis zur Riehler<br />
Straße. Rechts abbiegen auf den<br />
Ebertplatz, an der Fußgängerampel<br />
nach links, dann geradeaus über<br />
den Platz, Treppe nach oben. Vor<br />
Ihnen steht die Eigelsteintorburg<br />
(3). Rechts auf den Hansaring, die<br />
Straße an der Fußgängerampel<br />
überqueren, dem Hansaring<br />
folgen bis zum Hansa-Hochhaus<br />
(4). Weiter geradeaus, rechts in<br />
die Bremer Straße, links in die<br />
Maybachstraße. Geradeaus, bis<br />
Sie am Mediapark ankommen.<br />
Rechts auf den Platz, vor Ihnen<br />
steht der Media-Turm (5). Links<br />
an dem Gebäude vorbei, über die<br />
Brücke den See überqueren, dann<br />
rechts in die Erftstraße. Immer der<br />
Straße folgen. Nach circa einem<br />
Kilometer rechts in die Ottostraße,<br />
links in die Eichendorffstraße (6).<br />
Links weiter in die Landmannstraße,<br />
rechts auf die Subbelratherstraße,<br />
gleich wieder links in die<br />
Senefelderstraße und links in<br />
die Marienstraße, dann rechts in<br />
die Schönsteinstraße. An einem<br />
Bogen der Bahnunterführung ist<br />
die Gedenktafel für die Edelweißpiraten<br />
(7) angebracht. Der Straße<br />
folgen, an der Venloer Straße links<br />
bis zur Neptunstraße, dort erst<br />
rechts, dann links weiter, um auf<br />
der Neptunstraße zu bleiben, dann<br />
links in die Vogelsanger Straße.<br />
Immer geradeaus. Nachdem Sie<br />
die vierspurige Innere Kanalstraße<br />
überquert haben, gehen Sie<br />
an der zweiten Straße rechts in<br />
den Park, auf den Aachener Glacis,<br />
dann links abbiegen, um auf dem<br />
Glacis zu bleiben, rechts weiter<br />
auf dem Glacis, links halten. An<br />
der Schmalbeinstraße rechts, an<br />
der Aachener Straße links, weiter<br />
rechts auf die Moltkestraße und<br />
rechts in die Richard-Wagner-<br />
Straße. Links in den Hiroshima-<br />
Nagasaki-Park. Dann rechts um<br />
den See (8) herum. Zurück zur<br />
Ecke Richard-Wagner-/Moltkestraße,<br />
nach links weiter, der<br />
Himmel un Ääd<br />
Kölsche Speisekarte, und was<br />
tatsächlich auf Ihrem Teller ist:<br />
Halve Hahn – 1/2 Roggenbrötchen<br />
mit einer dicken Scheibe Gouda<br />
und Senf<br />
Kölsche Kaviar mit Musik –<br />
Stück Flönz (Blutwurst), gebraten,<br />
mit Zwiebelringen<br />
Himmel un Äd – gebratene Flönz<br />
mit Kartoffelpüree und Apfelkompott<br />
Soorbrode – Sauer braten mit<br />
Rosinen sauce, Kartoffelklößen<br />
und Apfelkompott<br />
Hämchen – Schweinshaxe mit<br />
Sauerkraut und Kartoffelpüree<br />
Straße folgen, die dann Roonstraße<br />
heißt. Links in die Lindenstraße<br />
abbiegen, weiter bis zur Schaafenstraße<br />
und dem Marsilstein. Links<br />
in den Mauritiussteinweg, rechts<br />
in die Hahnenstraße. Die nächste<br />
Straße links, dem Verlauf um<br />
den Neumarkt folgen. Auf dem<br />
Dach der Neumarkt-Galerie ist die<br />
Eis-Plastik (9) angebracht. Links<br />
in die Zeppelinstraße und direkt<br />
wieder rechts in Schildergasse.<br />
An der Krebsgasse links, rechts<br />
Spezial | 2015<br />
97
Stadtwanderungen<br />
Köln<br />
© istockphoto.com/SeanPavonePhoto<br />
Köln hat neun Stadtbezirke,<br />
auf die 86<br />
Stadtteile kommen.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Der Hauptbahnhof in Köln ist ein Durchgangsbahnhof und befindet sich<br />
direkt neben dem Kölner Dom. Der Flughafen Köln/Bonn ist 17 Kilometer<br />
von der City entfernt, zu erreichen mit der S-Bahn-Linie S13 und dem<br />
Regionalexpress RE 8. Eine einfache Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr<br />
kostet 2,40 Euro, ein Tagesticket innerhalb Kölns 5,60 Euro.<br />
Führungen: Stadtrundgänge mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten<br />
bietet zum Beispiel Tour-Agentur (Tel.: 0221/9327263, www.<br />
tour-agentur.de).<br />
Und für den Fall, dass es doch mal der Dom sein soll, ist diese Tour<br />
empfehlenswert: Für Schwindelfreie und Höhenfeste ab 16 Jahren bietet<br />
die Domverwaltung Führungen über das Dach des Kölner Doms. Eine<br />
telefonische Anmeldung – erfahrungsgemäß drei Monate im Voraus – ist<br />
erforderlich, Mo. bis Do., 10 bis 13 Uhr, Tel.: 0221/17940-555.<br />
in die Brüderstraße. An der Nord-<br />
Süd-Fahrt rechts. Hinter Ihnen ist<br />
zurzeit der Schriftzug „Liebe deine<br />
Stadt“ zu lesen, linkerhand liegen<br />
das Schauspielhaus (10) und die<br />
Kölner Oper am Offenbachplatz.<br />
Rechts in die Breite Straße/Minoritenstraße,<br />
links ins Domkloster,<br />
am Ende rechts, dann links in<br />
Unter Fettenhennen. An der<br />
Trankgasse links, gleich wieder<br />
rechts in die Marzellenstraße.<br />
Dem Straßenverlauf folgen, geradeaus<br />
auf dem Eigelstein weiter,<br />
dann rechts vor der Eigelsteintorburg<br />
in die Greesbergstraße,<br />
links auf die Turiner Straße, an<br />
der Ampel diese überqueren.<br />
Weiter geradeaus auf dem Theodor-Heuss-Ring.<br />
Am Ende links<br />
aufs Konrad- Adenauer-Ufer zum<br />
Skulpturenpark (1) zurück.<br />
Tour-Highlights<br />
Viva Colonia - mal ganz ohne Dom<br />
Skulpturenpark: In dem 1997<br />
1<br />
von dem Sammlerehepaar<br />
Eleonore und Michael Stoffel gegründeten<br />
Park stehen insgesamt<br />
41 Skulpturen.<br />
Fort X: Das „grüne Fort“ ist<br />
2<br />
Bestandteil des Festungswalls,<br />
der unverändert geblieben<br />
ist. Angelegt ist hier ein Dach- und<br />
Rosengarten, der gärtnerische<br />
Höhepunkt der Anlage.<br />
Eigelsteintorburg: Stadttor<br />
3<br />
der mittelalterlichen Stadtmauer.<br />
Das Schiffswrack an der<br />
Außenseite ist ein Rettungsboot<br />
des Kreuzers Cöln, der im 1. Weltkrieg<br />
gesunken ist. In der Burg<br />
befindet sich eine Musikschule.<br />
Hansa-Hochhaus: Eines<br />
4<br />
der ersten Hochhäuser in<br />
Deutschland. Mit 65 Metern (17<br />
Etagen) war es 1925 kurzzeitig das<br />
höchste Gebäude in Europa.<br />
Köln-Turm: Der 148,5 Meter<br />
5<br />
hohe Turm dominiert den<br />
Mediapark. Auf der äußeren Fassade<br />
ist die Silhouette von Köln<br />
auf den Glasscheiben abgebildet.<br />
Stolpersteine: Auf den<br />
6<br />
Gedenktafeln stehen Namen<br />
und Daten von Menschen, die im<br />
Nationalsozialismus verfolgt und<br />
ermordet wurden.<br />
Edelweißpiraten: Diese<br />
7<br />
Jugendlichen lehnten es in<br />
der NS-Regimezeit ab, sich der<br />
Hitlerjugend unterzuordnen.<br />
Die Tafel erinnert an die Jugendlichen,<br />
die hier durch die Gestapo<br />
gehängt wurden.<br />
Aachener Weiher: Zwischen<br />
8<br />
der Aachener Straße und<br />
der Universität befindet sich eine<br />
große Grünanlage mit dem vier<br />
Hektar großen künstlichen See.<br />
Neumarkt-Galerie: Bemerkenswert<br />
an der dreigeschos-<br />
9<br />
sigen Einkaufspassage ist das<br />
Kunstwerk „Dropped Cone“.<br />
Schauspielhaus und Oper:<br />
10 Beide Gebäude zählten nach<br />
ihrer Fertigstellung zu den wichtigen<br />
städtebaulichen Neuentwicklungen<br />
in Köln.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
9 10<br />
Kölner<br />
Lebensart<br />
Gegen Hunger & Durst: Muffini,<br />
Café-Bar, Schillingstr. 45 (Nähe<br />
Ebertplatz), Tel.: 0221/7190642<br />
Havana Köln, Kneipe/Restaurant,<br />
Neusser Str. 17 (Nähe Ebertplatz), Tel.:<br />
0221/737769, www.havana-koeln.de<br />
Maybach, Biergarten/Restaurant,<br />
Maybachstr. 111 (Nähe Hansa-<br />
Hochhaus), Tel.: 0221/9123598, www.<br />
maybach111.de Osman 30, Restaurant<br />
auf der 30. Etage des Kölnturms<br />
im Mediapark, Mediapark 8, Tel.:<br />
0221/50052080, www.osman30.de<br />
Essers Gasthaus, Restaurant mit<br />
Biergarten, Ottostr. 72 (Nähe Eichendorffstr.),<br />
Tel.: 0221/425954 www.<br />
essers-gasthaus.com Stadtgarten,<br />
Restaurant und Biergarten (einer der<br />
beliebtesten in der Stadt), Venloer<br />
Str. 40 (Nähe Aachener Weiher), Tel.:<br />
0221/952994-0, www.stadtgarten.de<br />
Café Stanton, Bio-Restaurant, Schildergasse<br />
57 (Nähe Neumarkt-Galerie,<br />
hinter der Antoniterkirche und neben<br />
dem Kaufhaus Peek & Cloppenburg),<br />
Tel.: 0221/2710710 Em kölsche<br />
Boor, Brauhaus, Eigelstein 121 (Nähe<br />
Eigelsteintorburg), Tel.: 0221/135227,<br />
www.koelscheboor.com<br />
Schlafen: Vom Backpacker-Hostel<br />
bis zum Hotel im Wasserturm ist alles<br />
buchbar. Angebote und Infos: Köln<br />
Tourismus, Tel.: 0221/221-346430,<br />
www.koelntourismus.de<br />
Tippeltouren: Seit mehr als 25<br />
Jahren gibt es die gleichnamigen<br />
Wandertouren links und rechts des<br />
Rheins in der lokalen Tageszeitung<br />
„Kölner Stadtanzeiger“ und auch als<br />
Buch (Band 1 bis 11).<br />
Für Regentage: Odysseum,<br />
Abenteuer-Wissenspark für kleine<br />
und auch große Entdecker, Corintostr.<br />
1, 51103 Köln, www.odysseum.de<br />
Schokoladen-Museum mit Schokoladenbrunnen,<br />
Am Schokoladenmuseum<br />
1a (Kölner Südstadt).<br />
Für Hausfreunde: Ein Beispiel für<br />
moderne Architektur inmitten von<br />
Denkmalschutz finden Sie am Rheinauhafen<br />
in Köln. Führungen www.<br />
architektur-stadtfuehrung.de<br />
Für Wissbegierige: Sie interessieren<br />
sich für die Kölner Stadtgeschichte?<br />
Auf der Internet-Seite<br />
www.koeln-magazin.info erfahren Sie<br />
Wesentliches.<br />
Nicht vergessen: Machen Sie eine<br />
Tour mit der ersten Schwebeseilbahn<br />
Europas über einen Fluss. Einfache<br />
Fahrt: 4 Euro (Nähe Kölner Zoo).<br />
98<br />
Spezial | 2015
Hamburg<br />
Steckbrief Hamburg<br />
Dort, wo die zwei Flüsse Alster<br />
und Bille in die Elbe münden, die<br />
dann nach knapp 110 Kilometern<br />
nordwestlich in die Nordsee fließt,<br />
liegt Hamburg. Die Hansestadt<br />
ist nach Berlin die zweitgrößte<br />
Stadt Deutschlands. Das Klima<br />
ist ganzjährig feucht. Im Laufe<br />
eines Jahres fällt durchschnittlich<br />
746 Millimeter Niederschlag. An<br />
52 Tagen im Jahr senken sich<br />
Nebelbänke über die Stadt. Im<br />
Winterhalbjahr kann es sehr<br />
stürmisch werden.<br />
Hamburger Brückentour:<br />
Länge: 13 Kilometer<br />
Dauer: 4 Stunden<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: Harvesterhuder Weg<br />
(H Klosterstern, U-Bahnlinie U1)<br />
Ziel: Alter Elbtunnel (H Landungsbrücken,<br />
U-Bahnlinie U3)<br />
Unterwegs in der freien Hansestadt<br />
Über 21 Brücken musst du gehn<br />
Manchmal läuft man in Hamburg über eine Brücke, ohne es überhaupt zu merken.<br />
rückt für Sie die Brücken der berühmten Hansestadt ins rechte Licht –<br />
auch für (Wahl-) Hamburger mitunter eine neue Perspektive.<br />
Von der Haltestelle Klosterstern auf<br />
den Harvestehuder Weg bis zum<br />
Krugkoppel und über die Krugkoppelbrücke<br />
(1). Dem Straßenverlauf<br />
folgen, nach der Fernsichtbrücke<br />
(2) rechts auf Bellevue, dann rechts<br />
in die Herbert-Weichmann-Straße<br />
und über die Langenzugbrücke (3).<br />
Rechts in die Fährhausstraße, an<br />
deren Ende auf die Schöne Aussicht,<br />
am Außenalsterufer entlang<br />
über die Feenteichbrücke (4), die<br />
Schwanen wikbrücke (5) und die<br />
Hohenfelderbrücke (6). Beim Ferdinandstor<br />
– von hier aus kommen<br />
Sie auch auf die Kennedy- und die<br />
Lombards brücke – geradeaus an<br />
der Außenalster entlang bis zum<br />
Jungfernstieg, rechts auf die Reesendammbrücke<br />
(7). Dann links in den<br />
Neuen Wall bis zur Stadthausbrücke<br />
(8). Links in die Düsternstraße, vorbei<br />
an der Ellerntorbrücke, geradeaus,<br />
links auf die Michaelisbrücke<br />
(9). Geradeaus über den Platz zum<br />
Hotel, über die Heiligengeistbrücke<br />
(10). Dem Straßenverlauf folgen bis<br />
zum Hochbahnviadukt (11) am Rödingsmarkt.<br />
Dort in die Große Burstah,<br />
rechts in den Hahntrapp, dann<br />
links an der Ruine der St.-Nikolai-<br />
Kirche vorbei links halten und über<br />
die Trostbrücke (12). Gleich rechts<br />
und dann über die Zollenbrücke<br />
(13). Links in die Domstraße, dann<br />
rechts in die Große Reichenstraße,<br />
immer geradeaus, nach dem Chilehaus<br />
rechts zum Deichtorplatz über<br />
den Tunnel zur Oberbaumbrücke<br />
(14). Nach der Brücke rechts über<br />
die Poggenmühle (15), dann links,<br />
wieder links auf die Dienerreihe<br />
(16), dann wieder rechts auf den<br />
Holländischen Brook, links über die<br />
St.-Annen-Brücke (17), dann wieder<br />
rechts in Am Sandtorkai rein, gleich<br />
wieder rechts auf die Neuerwegsbrücke<br />
(18), die Pickhuben entlang.<br />
Links in Auf dem Sande rein, über<br />
die Sandbrücke (19), wieder rechts<br />
und dem Straßenverlauf bis zur<br />
Niederbaumbrücke (20) folgen.<br />
Nach der Brücke links, immer an<br />
der Elbe entlang bis zu den St. Pauli-<br />
Landungsbrücken (21). Zwischen<br />
den Brücken befindet sich auch der<br />
Abstieg zum Alten Elbtunnel. Hier<br />
endet unsere Brückentour.<br />
Hamburger Hafen:<br />
Das Tor zur Welt<br />
• größter Seehafen Deutschlands<br />
•<br />
nach Rotterdam und Antwerpen<br />
der drittgrößte Hafen in Europa<br />
• 900 Häfen in 177 Ländern<br />
werden von hier aus angefahren<br />
• 12.000 Seeschiffe legen hier<br />
jährlich an<br />
• gegründet 1189<br />
•<br />
• 4 Containerterminals<br />
320 Liegeplätze für Seeschiffe<br />
• 147 Brücken, mehr als 200 Hafenund<br />
Ponton-Brücken<br />
• mehr als 37.000 Beschäftigte in<br />
Hafenbetrieben (Stand 2005)<br />
Spezial | 2015<br />
99
Stadtwanderungen<br />
Hamburg<br />
© istockphoto.com/mf-guddyx<br />
Hamburg ist<br />
nach Berlin die<br />
zweitgrößte Stadt<br />
Deutschlands.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Der Hamburger Hauptbahnhof liegt zentral in der City. Der Flughafen<br />
Hamburg wird von allen deutschen und den meisten internationalen<br />
Fluggesellschaften angeflogen. Der Flughafen liegt ebenfalls mitten in der<br />
Stadt und ist gut angebunden. Die S-Bahnlinie S1 bringt Sie im Zehn-Minuten-Takt<br />
und in nur 25 Minuten Fahrzeit pro Strecke vom Hauptbahnhof<br />
zum Airport und zurück. Alternativ können Sie auch die S3 für diese Strecke<br />
nehmen. Die U1 fährt über Flughafen, aber nicht über Hauptbahnhof.<br />
Ein Einzelticket kostet 2,75 Euro. Ab zwei Fahrten mit der HVV pro Tag<br />
lohnt sich bereits eine Neun-Uhr-Tageskarte. Mit der Hamburg Card (ab<br />
8,50 Euro/Tag) haben Sie freie Fahrt mit Bus und Bahn im Geltungsbereich<br />
des HVV und erhalten außerdem Vergünstigungen bei über 160 Angeboten,<br />
wie zum Beispiel bei Hafen-, Alster- und Stadtrundfahrten sowie in<br />
vielen Sehenswürdigkeiten, Museen und Restaurants.<br />
Tourenhöhepunkte<br />
Hamburgs Brückenreichtum - eine kleine Auswahl<br />
Krugkoppelbrücke: Die erste<br />
Brücke an dieser Stelle an der<br />
Außenalster entstand 1892<br />
als Holzkonstruktion. 1927/28<br />
durch diese massive Stein- und<br />
Stahlkonstruktion ersetzt.<br />
Fernsichtbrücke: Die Keramikeinsätze<br />
in der Brüstung sind von<br />
dem Architekturplastiker Richard<br />
Ku öhl. Sie stellen – wie an der Krugkoppelbrücke<br />
– Weinranken dar.<br />
Langenzugbrücke: Brücke an<br />
der Außenalster.<br />
Feenteichbrücke: Unverändert,<br />
wurde im Zweiten Weltkrieg nicht<br />
zerstört.<br />
Schwanenwikbrücke: Sie wurde<br />
im Jahr 1876 fertiggestellt.<br />
Hohenfelderbrücke: Über die<br />
Gänsewiese mit der Schwanenwik-<br />
brücke verbunden. Hier findet im<br />
Sommer das Openair-Kino „Alsterschwäne<br />
Filmfontäne“ statt.<br />
st<br />
Reesendammbrücke: Der Name<br />
erinnert an den Müller Heinrich<br />
Reese, der hier um 1270 eine<br />
Kornmühle betrieb. Die Brücke,<br />
eine Verlängerung des Jungfernstiegs,<br />
überspannt die Kleine Alster.<br />
Von hier aus haben Sie einen<br />
schönen Blick aufs Rathaus.<br />
Stadthausbrücke: An der Ecke<br />
Neuer Wall/Stadthausbrücke<br />
befinden sich Banken, Versicherungen<br />
und Hotels von internationalem<br />
Rang und Namen in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft.<br />
Michaelisbrücke: Auf dieser<br />
Fußgängerbrücke überquert man<br />
den Herrengrabenfleet.<br />
Heiligengeistbrücke: Eine der<br />
klassischen Steinbrücken in<br />
Hamburg.<br />
Hochbahnviadukt, Rödingsmarkt:<br />
Etwa ein Drittel der<br />
Hamburger Hoch- und Untergrundbahnen<br />
verläuft auf<br />
Brücken und Viadukten, die<br />
allesamt aus Stahl gefertigt sind.<br />
Trostbrücke: Die Bezeichnung<br />
der Brücke geht aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach auf den<br />
Grund eigentümer, den Hamburger<br />
Bürger namens Trost, zurück.<br />
Zollenbrücke: Erstmals 1355<br />
erwähnt, die älteste Fleetbrücke<br />
Hamburgs. Charakteristisch:<br />
Gusseisengeländer mit den<br />
Kandelabern von 1835.<br />
Oberbaumbrücke: Hier befindet<br />
sich das zehngeschossige Bürohaus<br />
„Deichtor“.<br />
Poggenmühle, Dienerreihe,<br />
St.-Annen-Brücke, Neuerwegsbrücke,<br />
Sandbrücke: Von<br />
den insgesamt 20 Brücken in der<br />
Speicherstadt stehen 14 unter<br />
Denkmalschutz. Das Viertel wurde<br />
als Freihafengebiet errichtet, um<br />
Importware zollfrei zu lagern<br />
und zu verarbeiten. Heute liegt es<br />
jedoch zollrechtlich im Inland.<br />
Niederbaumbrücke: Eine der<br />
Verbindungsbrücken zwischen<br />
der Kehrwiederspitze in der<br />
Speicherstadt mit der Altstadt.<br />
St.-Pauli-Landungsbrücken: Gemeint<br />
ist damit die schwimmende<br />
Anlegestelle. Hier starten auch die<br />
Hafenrundfahrten.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
Von Smutjes Snack<br />
zum Kajütenplatz<br />
Essen: Bobby Reich (Nähe<br />
Krugkoppelbrücke), Restaurant und<br />
Café, Fernsicht 2, 22301 Hamburg<br />
(hanseatische und internationale<br />
Küche, tgl. 10–22 Uhr, Vermietung<br />
von Segel- und Ruderbooten),<br />
www.bobbyreich.de<br />
Kajüte (Nähe Schwanenwikbrücke),<br />
Restaurant und Café, An der Alster 10a,<br />
20099 Hamburg (Internationale Küche,<br />
tgl. 10–23 Uhr), www.kajuete.de<br />
erste liebe bar (Nähe Michaelisbrücke),<br />
Michaelisbrücke 3, 20459 Hamburg,<br />
Café und Bistro (Mo–Fr 9–20 Uhr,<br />
Sa 10–18 Uhr), www. ersteliebebar.de<br />
Le Plat du Jour (Nähe Trostbrücke ),<br />
Dornbusch 4, 20095 Hamburg,<br />
Restaurant (Küche, tgl. 12–22.30<br />
Uhr), www.leplatdujour.de<br />
Gröninger (Nähe Oberbaumbrücke),<br />
Willy-Brandt-Str. 47, 20457 Hamburg,<br />
Privatbrauerei (Mo–Fr ab 11 Uhr,<br />
(open end), Sa und Feiertags ab 17<br />
Uhr (open end), So 15–22 Uhr),<br />
www.groeninger-hamburg.de<br />
Schlafen: Angebote und Infos:<br />
Hamburg Travel, Tel.: 040/68999899,<br />
www.hamburg-tourism.de<br />
Kunst: Deichtorhallen Hamburg/<br />
Haus der Photographie, Deichtorstraße<br />
1–2, 20095 Hamburg,<br />
www.deichtorhallen .de<br />
Thalia Theater, Alstertor 1, 20095<br />
Hamburg, www.thalia-theater.de<br />
Natur: Duvenstedter Brook,<br />
Naturschutzgebiet im Nordosten<br />
Hamburgs im Stadtteil Wohldorf-<br />
Ohlstedt. Besucher stoßen hier auf<br />
eine urwüchsige und abwechslungsreiche<br />
Landschaft mit einer vielfältigen<br />
Flora und Fauna. U-Bahnlinie U1<br />
bis zur Station Ohlstedt.<br />
Hagenbeck-Tierpark und<br />
Tropen-Aquarium, Lokstedter<br />
Grenzstraße 2, 22527 Hamburg,<br />
www.hagenbeck.de<br />
Stadtpark und eines der ältesten<br />
Planetarien der Welt, Planetarium:<br />
Hindenburgstraße 1b, 22303 Hamburg,<br />
www.planetarium-hamburg.de<br />
Informationen: Hamburg Touristimus<br />
GmbH, www.hamburg-tourism.<br />
de, Tel.: 040/30051701<br />
100<br />
Spezial | 2015
München<br />
München – blauweiße<br />
Metropole<br />
Die bayerische Landeshauptstadt<br />
ist nach Hamburg und Berlin die<br />
drittgrößte Stadt Deutschlands. Der<br />
Stadtname leitet sich ab von „apud<br />
Munichen“: „bei den Mönchen“.<br />
Geografisch gehört München<br />
zum Alpenvorland. Aufgrund<br />
der Nähe zu den Alpen ist sie die<br />
schneereichste Großstadt Deutschlands.<br />
Der Föhnwind bringt das<br />
ganze Jahr hindurch aus südlicher<br />
Richtung unregelmäßig warme,<br />
trockene Luftströmungen nach<br />
München. Damit verbunden ist<br />
eine gute Fernsicht, die Bayerischen<br />
Alpen sind gut zu sehen.<br />
Länge: 10 km<br />
Dauer: 2,5 bis 3 Stunden (ohne<br />
Pausen)<br />
Start: Bräuhausstraße (U- und<br />
S-Bahn, Haltestelle Marienplatz)<br />
Ziel: Arnulfstraße (U- und S-Bahn,<br />
Haltestelle Hauptbahnhof)<br />
<br />
Von Biergarten zu Biergarten<br />
Am Hofbräuhaus geht’s los<br />
Zum Glück gibt es im Biergarten<br />
auch alkoholfreie<br />
Getränke – sonst würde eine<br />
Biergarten-Tour wohl schneller<br />
enden, als uns lieb ist.<br />
Schließlich liegen sieben der<br />
bayerischen Outdoor-Gaststätten<br />
auf dieser ungewöhnlichen<br />
Stadtwanderung.<br />
Start der Stadtwanderung ist<br />
gleichzeitig auch der erste<br />
Biergarten unserer Tour: das Hofbräuhaus<br />
am Platzl (1). Von hier<br />
aus geht’s links in die Sparkassenstraße<br />
zum Viktualienmarkt, hier<br />
befindet sich mitten auf dem<br />
Marktplatz der Biergarten auf<br />
dem Viktualienmarkt (2). Über<br />
den Platz auf die Reichenbachstraße.<br />
Beim Gärtnerplatz in die<br />
Corneliusstraße, links in die<br />
Baaderstraße, dann rechts in die<br />
Kohlstraße über die Boschbrücke.<br />
Sie können unter dem Deutschen<br />
Museum hergehen, und dann über<br />
die Zenneckbrücke. Biegen Sie<br />
links auf die Zeppelinstraße. Sie<br />
bleiben weiterhin parallel zum<br />
Isar-Ufer, kreuzen die Ludwigsbrücke<br />
und gehen weiter geradeaus<br />
auf den Karl-Müller-Weg. Sie<br />
kommen zur Zellstraße und damit<br />
zum Biergarten an der Muffathalle<br />
(3). Halten Sie sich links. Die<br />
Zellstraße wird zum Meilerweg.<br />
Folgen Sie dem Straßenverlauf,<br />
biegen Sie links in die Innere Wiener<br />
ab. Weiter geradeaus bis zum<br />
Hofbräu keller (4). Sie bleiben auf<br />
der Inneren Wiener Straße und<br />
folgen ihr bis zur Chorherrstraße,<br />
dort biegen Sie rechts ab. Am<br />
Johannisplatz geht’s links weiter,<br />
dann wieder rechts in die Kirchenstraße,<br />
immer dem Straßenverlauf<br />
folgen, bis Sie auf die Einsteinstraße<br />
stoßen. Hier befindet sich links<br />
das Unionsbräu (5).<br />
Sie bleiben auf der Einsteinstraße,<br />
am Max-Weber-Platz biegen Sie<br />
rechts ab, dann wieder links in<br />
die Max-Planck-Straße. An der<br />
Maximiliansbrücke rechts, dem<br />
Straßenverlauf folgen. Rechts<br />
abbiegen, um auf der Maximiliansstraße<br />
zu bleiben. Rechts in die<br />
St.-Anna-Straße, links in die Bürkleinstraße,<br />
dann wieder rechts in<br />
den Karl-Scharnagl-Ring. Bei der<br />
Hofgartenstraße links abbiegen,<br />
am Franz-Josef-Ring rechts, dann<br />
links durch den Hofgarten zur<br />
Hofgartenstraße zurück.<br />
Links in die Theatinerstraße,<br />
rechts weiter in die Maffeistraße,<br />
rechts wieder auf den Promenadenplatz,<br />
an der Pacellistraße<br />
rechts abbiegen, links in den<br />
Lenbachplatz. Rechts halten. An<br />
der Sophienstraße rechts – und<br />
Sie sind am Park Café (6).<br />
Sie folgen der Straße, biegen links<br />
in die Luisenstraße ein, dann<br />
wieder rechts in die Elisenstraße.<br />
Folgen Sie dem Straßenverlauf,<br />
der in die Marsstraße übergeht,<br />
und bleiben Sie auf dieser. Links<br />
in die Seidlstraße, dann rechts in<br />
die Arnulfstraße. Hier auf dieser<br />
Straße befindet sich auch der<br />
Augustiner-Keller (7).<br />
Spezial | 2015<br />
101
Stadtwanderungen<br />
München<br />
© istockphoto.com/sborisov<br />
München von oben: 306 Stufen<br />
müssen Sie steigen, um diese Aussicht<br />
vom Alten Peter in der historischen<br />
Altstadt zu genießen.<br />
Anreisen und orientieren<br />
Der Flughafen München liegt etwa 35 Kilometer nordwestlich des<br />
Münchner Stadtzentrums. Für die Anreise ab Zentrum sollten Sie circa 45<br />
Minuten einkalkulieren. Für die Fahrt in die Innenstadt gibt es mehrere<br />
Möglichkeiten: Die S-Bahn fährt etwa alle zehn Minuten ab Zentrum<br />
zum Flughafen (Linien S1 und S8). Der Lufthansa Airportbus verkehrt<br />
zwischen 5 und 20 Uhr alle 20 Minuten. Ferner gibt es in München etwa<br />
3.500 Taxis, die Sie von jedem Punkt der Stadt überall hinfahren.<br />
München erkunden Sie am besten zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Die Stadt hat ein dichtes Netz aus S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn<br />
und Bussen, mit denen man fast jeden Punkt der Stadt bequem und sicher<br />
erreicht. Für Besucher gibt es die „City-Tour-Card“, inklusive Rabatt<br />
für über 30 touristische Attraktionen in München und Umgebung. Ein<br />
Erwachsner zahlt 9,80, die Partnerkarte kostet 16 Euro.<br />
Tourenhighlights<br />
Sieben Biergärten, sieben Geschichten<br />
Hofbräuhaus: Das Hofbräuhaus<br />
hat täglich meh-<br />
1<br />
rere Tausend Besucher – doch im<br />
Biergarten können Sie dem Trubel<br />
der Innenstadt entgehen. 400<br />
Sitzplätze, alte Kastanienbäume.<br />
www.hofbraeuhaus.de<br />
Biergarten auf dem Viktualienmarkt:<br />
Er gehört nicht zu<br />
2<br />
den großen alten Biergärten Münchens.<br />
Mitten in der Innenstadt<br />
zieht er Touristen und Münchner<br />
gleichermaßen an. Die verschiedenen<br />
Bierspezialitäten der<br />
Münchner Brauereien können Sie<br />
nach und nach hier durchprobieren,<br />
denn etwa alle sechs Wochen<br />
kommt eine andere Brauerei<br />
beim Ausschank zum Zug. Es gibt<br />
1.000 Sitzplätze. www.biergartenviktualienmarkt.de<br />
Biergarten an der Muffathalle:<br />
Neben der klassischen<br />
3<br />
bayerischen Brotzeit können Sie<br />
hier auch Bio-Fleisch bestellen.<br />
Der Biergarten ist ein zertifizierter<br />
Öko-Betrieb. Geöffnet erst ab<br />
17 Uhr, dafür allerdings – auch<br />
wochentags – Ende offen.<br />
www.muffathalle.de<br />
Hofbräukeller: Traditionsbiergarten<br />
mit 2.100<br />
4<br />
Sitzplätzen, davon werden 400<br />
bedient. Besteht seit 1892.<br />
www.hofbraeukeller.de<br />
Unionsbräu: In Haidhausen,<br />
5<br />
dem sogenannten Künstlerviertel,<br />
befindet sich das Unions-<br />
bräu. Es ist nennenswert, da hier<br />
seit 120 Jahren das Bier selbst<br />
gebraut wird. Auch heute noch<br />
hält man sich an das Bayerische<br />
Reinheitsgebot von 1516. Hopfen<br />
und Malz stammen aus kontrolliert<br />
biologischem Landbau,<br />
dafür gab’s von der Regierung die<br />
Gold-Medaille für praktizierten<br />
Umweltschutz. 2008 erhielt das<br />
Unions-Bier auch die DLG-Goldmedaille.<br />
170 Sitze im Biergarten.<br />
www.unionsbraeu.de<br />
Park Café: Im Alten Botanischen<br />
Garten liegt dieser<br />
6<br />
Biergarten. Er zählt nicht zu den<br />
alten Münchner Biergärten und<br />
ist auch nicht „stilecht“: Statt<br />
unter Kastanien sitzen Sie hier<br />
unter Lindenbäumen.<br />
www.parkcafe089.de<br />
Augustiner Keller: Eigentümer<br />
ist Augustiner-Bräu,<br />
7<br />
der Garten bietet 5.000 Gästen<br />
Platz. Man sitzt hier klassisch unter<br />
Kastanien. Viele Stammgäste<br />
haben einen eigenen Stammtisch.<br />
www.augustinerkeller.de<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7<br />
Tipps, Adressen<br />
und mehr<br />
Gute Nacht: Hotels und Unterkünfte<br />
vermittelt Ihnen das Tourismus amt<br />
München, Tel.: 089/23396500,<br />
www.muenchen.de<br />
Lecker Wurstl und Bio-Fast-Food:<br />
Bei Schlemmermeyer auf dem<br />
Viktualienmarkt bekommen Sie die<br />
leckerste Bratwurst der Stadt (sowohl<br />
die weiße als auch die rote).<br />
Auf die Schnelle einen Happen Bio<br />
bekommen Sie im Englischen Garten<br />
(in der Nähe vom Hofgarten) bei<br />
Milchhäusl, Königinstraße 6.<br />
Noch mehr Bier: Wie wär’s mit<br />
einer Bus-Biertour? Im Doppeldeckerbus<br />
erfahren Sie alles rund<br />
ums Münchner Bier.<br />
Ohne Bier: Wechseln Sie auch mal<br />
die Perspektive, zum Beispiel in der<br />
Bavaria Filmstadt, Bavariafilmplatz<br />
7, 82031 Geiselgasteig: Hier gucken<br />
Sie nicht nur hinter die Kulissen,<br />
sondern sehen auch die Originaldrehplätze.<br />
Oder besuchen Sie die Bayerische<br />
Volkssternwarte, Rosenheimer<br />
Straße 145h: Seit 1947 kann man<br />
von hier im süd-östlichen Münchner<br />
Stadtteil Ramersdorf den Himmel<br />
bestaunen. Mehrere Teleskope, die zu<br />
den größten öffentlich zugänglichen<br />
Teleskopen Deutschlands zählen,<br />
gewähren Hobbyastronomen und<br />
Laien Einblick in unser Sonnensystem.<br />
Für Fans von Maschinen und<br />
Technik ein Muss: das Deutsche<br />
Museum an der Isar. Es ist das<br />
meistbesuchte Museum der<br />
Republik. Museums insel 1,<br />
www.deutsches-museum.de<br />
Ein Tipp, der nichts kostet: Die<br />
Eintrittsgelder für die Aussichtspunkte<br />
kosten nicht die Welt –<br />
wer jedoch überhaupt keinen Cent<br />
ausgeben möchte und Lust auf<br />
Wandern hat, steigt auf den Olympiaberg,<br />
erklimmt den Luitpoldhügel,<br />
besichtigt den Friedensengel oder<br />
genießt den imposanten Blick von der<br />
Donnersberger Brücke.<br />
Seen im Umland: Der nächstgelegene<br />
See an München ist der<br />
Starnberger See, der zweitgrößte<br />
See Bayerns, ein beliebtes Naherholungsziel<br />
der Münchner.<br />
Fahrzeit: eine halbe Stunde. 60 Kilometer<br />
von München entfernt ist der<br />
Sylvensteinspeicher, ein Stausee.<br />
Happy Birthday, München: Das<br />
Stadtgründungsfest findet vom 18.6.<br />
bis zum 19.6.2011 statt. 853 Jahre ist<br />
München dann jung.<br />
102<br />
Spezial | 2015
Aachen<br />
<br />
Aachen – Kur- und<br />
Kaiserstadt<br />
Der Name Aachen lässt sich<br />
ableiten vom lateinischen „Aquae<br />
granni“, das auf den keltischen<br />
Heilsgott Grannus verweist. Denn<br />
sowohl die Kelten als auch die<br />
Römer wussten die heißen Quellen<br />
zu schätzen und bauten erste Thermen.<br />
Kaiser Karl errichtete hier<br />
später seine Lieblingspfalz, aus<br />
der Dom und Rathaus entstanden.<br />
Das heutige Bad Aachen wird vor<br />
allem als moderne Stadt mit einer<br />
ausgezeichneten Universität, der<br />
RWTH, einem modernen Klinikum<br />
und internationalen Ereignissen<br />
wie dem CHIO, dem Weltfest des<br />
Pferdesports, wahrgenommen.<br />
Typ: Rundtour<br />
Länge: ca. 1,5 km<br />
Start und Ziel: Elisenbrunnen,<br />
Friedrich-Wilhelm-Platz 14,<br />
52062 Aachen<br />
Vom Elisenbrunnen bis zum „Kreislauf des Geldes“<br />
Altstadtrundgang - nichts für Stöckelschuhe<br />
Die Dauer dieser Tour hängt nicht nur davon ab, wie lange<br />
man sich an den einzelnen Stationen aufhält, sondern auch<br />
davon, ob Führungen eingeplant sind oder vielleicht das eine<br />
oder andere Geschäft oder Café zu einem Stopp verlockt.<br />
Los geht es am Elisenbrunnen 1<br />
(S) am Friedrich-Wilhelm-Platz.<br />
Hier findet sich auch die Tourist<br />
Info, bei der man sich mit Stadtplan<br />
und Informationen eindecken<br />
kann oder Führungen bucht.<br />
Weiter entlang der Schinkel’schen<br />
Säulenanlage durch den Schwefelgeruch<br />
der heißen Heilquellen.<br />
Bis zur Ecke Ursulinenstraße mit<br />
der modernen Bronzeplastik, die<br />
den Aachener Gruß „Klenkes“ 2<br />
darstellt. Dann in die Ursulinenstraße<br />
im Rücken der Plastik und<br />
rechts ab in die Bruchkremerstraße.<br />
Rechter Hand das Plätzchen<br />
mit dem Bahkauvbrunnen 3 .<br />
Gegenüber das neue Kaiserbad<br />
4 – heute moderne Architektur<br />
mit Innenhof „Aachener Fenster“.<br />
Weiter die Bruchkremerstraße<br />
entlang, links an der Ecke Körbergasse<br />
die Traditionsgaststätte Alt<br />
Aachener Kaffeestübchen – Leo<br />
van den Daele (ausgesprochen:<br />
wann den Dahl) 5 mit Bronzefigur<br />
„Mädchen mit Printenmann“.<br />
Durch die Körbergasse bis zum<br />
Hof mit dem römischen Portikus<br />
6 , Nachbildung einer römischen<br />
Säulenhalle. Auf der Mitte des<br />
Platzes rechts in die Romaneygasse<br />
zum Hühnermarkt 7 mit dem<br />
Brunnen „Der Hühnerdieb“ und<br />
dem Couvenmuseum. Am Ende<br />
des Platzes linker Hand bergauf<br />
direkt auf den Granusturm 8 zu,<br />
Teil des Rathauses. Rechts am<br />
Turm vorbei zum Markt mit Rathaus<br />
und Karlsbrunnen 9 . Über<br />
den Markt rechts um das Rathaus<br />
herum zum Kräutergarten Karls<br />
des Großen 10. Von der Rückseite<br />
des Rathauses aus Blick auf den<br />
Dom jenseits des Katschhofes.<br />
Auf der Mitte des Platzes rechts<br />
vor der Domsingschule in die<br />
Ritter-Chorus-Straße einbiegen<br />
und links in die Johannes-Paul-II.-<br />
Straße zur Domschatzkammer 11.<br />
Aus der Schatzkammer kommend,<br />
links zum Fischmarkt mit dem<br />
Fischpüddelchen-Brunnen 12.<br />
Gegenüber das erste Rathaus 13<br />
aus dem 13. Jh., heute Stadtarchiv.<br />
Klenkes – der<br />
„Öcher“ Gruß<br />
Entstanden ist er in Erinnerung an<br />
die Kinder und Frauen, die einst in<br />
den Aachener („Öcher“) Fabriken<br />
die fehlerhaften Nadeln mit dem<br />
abgespreizten, kleinen Finger aussortierten<br />
– ausklenkten. Dieser<br />
besondere Gruß wird auch heute<br />
noch von jungen Leuten praktiziert,<br />
besonders in der Fremde gibt<br />
es ein Gefühl der Verbundenheit.<br />
Ein paar Schritte zurück in den<br />
Domhof hinein. Zugang zum Dom<br />
14 an der Wolfstür. Aus dem Dom<br />
heraus links zum Münsterplatz 15<br />
mit Spatzen- und Vinzenzbrunnen.<br />
Um den Dom herum links in die<br />
Krämergasse. An der Ecke eine<br />
der Traditionsbäckereien für<br />
Aachener Printen, das Café Nobis<br />
16. Weiter in die Krämergasse an<br />
der Kirche Sankt Folian vorbei<br />
zum Puppenbrunnen 17. Ein paar<br />
Schritte zurück zum Münsterplatz.<br />
Linker Hand vor der Grünanlage<br />
des Elisenbrunnens (zz. teilweise<br />
Baustelle) der Brunnen „Kreislauf<br />
des Geldes“ 18 und dann wieder<br />
zurück am Elisenbrunnen, dem<br />
Ziel der Rundtour. (Z)<br />
Für eine Betriebsbesichtigung der<br />
Printenbäckerei Klein 19 (nur mit<br />
Anmeldung) vom Elisenbrunnen<br />
rechts den Kapuzinergraben am<br />
Theater vorbei, links in die Franzstraße<br />
hinein bis Ecke Aureliusstraße<br />
kurz vor dem Marschiertor.<br />
Gehzeit: 10 Minuten.<br />
Spezial | 2015<br />
103
Stadtwanderungen<br />
Aachen<br />
Prunkstück:<br />
Der Aachener Dom.<br />
Anreisen und orientieren<br />
© istockphoto.com/MichaelUtech<br />
Anreise mit der Bahn: Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verbindet Paris<br />
und Köln über Aachen im Zwei-Stunden-Takt. www.thalys.com. Außerdem<br />
ICE-Züge von Frankfurt nach Brüssel über Aachen. www.bahn.de<br />
Anreise mit dem Pkw: Ruhrgebiet – Düsseldorf – Aachen über die A 44/A 46<br />
Olpe/Frankfurt – Köln – Aachen über die A 4 Brüssel – Lüttich – Aachen über<br />
die E 40.<br />
Welcome-Ticket für alle Buslinien und Nahverkehrszüge im Stadtgebiet<br />
Aachen für 3 Tage, Kosten: 14 Euro pro Person. Kinder bis 6 Jahre frei.<br />
Minigruppenticket bis 5 Personen für Sightseeingtour ab 10 Euro.<br />
Aachener Verkehrsverbund: www.avv.de<br />
Stadtführungen: Altstadtführungen ganzjährig samstags, sonntags und feiertags<br />
um 11 Uhr am Elisenbrunnen für 6 Euro, Schüler bis 14 Jahre für 3 Euro.<br />
Gruppen- und Themenführungen mit Aachen Tourist Service. www.aachen.de<br />
Die Tourhöhepunkte<br />
Printen, Schwefeldampf und Teufelswerk<br />
1 Elisenbrunnen: Schinkel’sche<br />
Säulenanlage mit heißer Heilquelle.<br />
2 Klenkes: Moderne Bronzeplastik<br />
zum Aachener Gruß von 1970.<br />
3 Bahkauvbrunnen: Brunnen, in<br />
dem das Bachkalb betrunkenen<br />
Männern auflauert.<br />
4 Kaiserbad: Kaiserquelle mit<br />
Flusskieselinstallation im Innenhof<br />
und tollem Blick auf den Dom,<br />
„Aachener Fenster“.<br />
5 Alt Aachener Kaffeestübchen –<br />
Leo van den Daele: Traditionsgaststätte<br />
im Aachen-Lütticher Barock.<br />
www.van-den-daele.de<br />
6 Portikus: Nachbildung einer<br />
römischen Tempelanlage. Der<br />
„Hof“ in seiner Dreiecksform war<br />
eine Kreuzung römischer und<br />
fränkischer Straßen.<br />
7 Hühnermarkt: Brunnen mit<br />
Hühnerdieb und Couvenmuseum,<br />
das Einblicke in Aachener<br />
Wohnstuben vom Rokoko bis zum<br />
Aachen-Lütticher Barock bietet.<br />
www.couven-museum.de<br />
8 Granusturm: Wachturm und<br />
ältestes Überbleibsel von Karls<br />
Kaiserpfalz von 788.<br />
9 Markt mit Rathaus und Karlsbrunnen:<br />
Auf den Überresten von<br />
Karls Residenz im 14. Jahrhundert<br />
errichtet. Prächtige Säle.<br />
Besichtigung mit Audioguide etwa<br />
90 Minuten, täglich 10–18 Uhr,<br />
Kosten 2,50 Euro.<br />
10 Kräutergarten Karls des Großen:<br />
1965 für eine Ausstellung angelegt<br />
nach dem Vorbild karolingischer<br />
Landgüterverordnung.<br />
11 Domschatzkammer: Einzigartige<br />
Kostbarkeiten wie die Karlsbüste,<br />
der Proserpinasarkophag und das<br />
Lotharkreuz. Führungen vorher<br />
anmelden, Dauer etwa 45 Minuten.<br />
www.aachendom.de<br />
12 Fischpüddelchen-Brunnen: Seit<br />
1911 Symbol für den Fischmarkt.<br />
13 Erstes Rathaus aus dem 13. Jh.,<br />
heute Stadtarchiv.<br />
14 Dom: Wahrzeichen der Stadt.<br />
800 nach nur 20 Jahren Bauzeit<br />
von Karl dem Großen fertiggestellt.<br />
Karls- und Marienschrein,<br />
Thron Karls des Großen, Barbarossa-Leuchter.<br />
Oktogonbau nach<br />
byzantinischem Vorbild. An der<br />
Wolfstür den Daumen des Teufels<br />
spüren. Führungen: Dauer 45<br />
Minuten, Kosten 4 Euro.<br />
Etappenprofil<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
15 Münsterplatz: Vorplatz des<br />
Doms mit Spatzen- oder Möschebrunnen<br />
und Vinzenzbrunnen.<br />
16 Traditionsbäckerei und Café<br />
für Aachener Printen Nobis:<br />
Printenspezialgeschäft.<br />
www.printen-nobis.de<br />
17 Puppenbrunnen mit beweglichen<br />
Figuren: Die Marktfrau für<br />
die freie „Reichsstadt Aachen“,<br />
die Masken für den Karneval, das<br />
Pferd für die Reiterstadt.<br />
18 Kreislauf des Geldes: Neid,<br />
Händel, Geben. Zurück am Elisenbrunnen<br />
(Z).<br />
19 Die Printenbäckerei Klein als<br />
einer der letzten handwerklichen<br />
Betriebe bietet Besichtigungen<br />
nach Anmeldung an.<br />
www.printen.de<br />
Aachen-Tipps im<br />
Überblick<br />
Schlummern: Vom Fünf-Sterne- Hotel<br />
über private Übernachtungsmöglichkeiten<br />
bis zur Jugendherberge ist in<br />
Aachen alles möglich. www.aachen.<br />
de Euregionales Jugend gästehaus/<br />
Jugendherberge (von 26,40 bis<br />
56,90 Euro), Maria- Theresien-Allee<br />
260, 52074 Aachen, Tel.: 0241/711010,<br />
www.aachen.jugendherberge.de<br />
Ansehen und besichtigen:<br />
Aachen Tourist Information, Tourist<br />
Info Elisenbrunnen, Friedrich-Wilhelm-<br />
Platz, 52062 Aachen, Tel.: 0241/180<br />
2960 oder -61, www.aachen-tourist.de<br />
oder www.aachen.de Auf den Spuren<br />
Karls des Großen – Ausstellung und<br />
interaktiver Rundgang. Täglich 10–18<br />
Uhr, Eintritt frei. Markt 39, 52062<br />
Aachen, Tel.: 0241/432 4994, www.<br />
route-charlemagne.eu/Infostelle/index.<br />
html Ludwig Forum für Internationale<br />
Kunst, Jülicher Straße 97–109,<br />
52070 Aachen, Tel.: 0241/1807104,<br />
www.ludwigforum.de. Di.–Fr. 12–18,<br />
Do. bis 20 Uhr, Sa. u. So. 11–18 Uhr,<br />
Eintritt 5 Euro.<br />
Rund um die Printe: Printen<br />
Klein, Franzstr. 91, 52064 Aachen,<br />
Tel.: 0241/474350, www.printen.de,<br />
Betriebsführung nach tel. Anmeldung<br />
möglich. Ca. 1 Std., Kosten: 40 Euro,<br />
Gruppe ab 20 Personen. Printen<br />
Nobis, Printenspezialgeschäft,<br />
Münsterplatz 3, 52062 Aachen, Tel.:<br />
0241/968000, www.printe-nobis.de<br />
Printen Lambertz, Printengeschäft,<br />
Markt 36, Werkverkauf und Bruchware<br />
bis zu 30 % günstiger. Ritterstr. 9,<br />
52072 Aachen, www.lambertz-shop.de<br />
Alt Aachener Kaffee- und Weinstuben<br />
Van den Daele, Printenhaus,<br />
Büchel 18, 52062 Aachen, Tel.:<br />
0241/35724, www.van-den-daele.de<br />
Essen und Trinken: Café Elisenbrunnen<br />
mit schöner Terrassenanlage;<br />
zurzeit ist der Elisengarten<br />
allerdings teilweise Baustelle.<br />
Wechselnde Tagesgerichte bis 20<br />
Euro. Friedrich-Wilhelm-Platz 14,<br />
52062 Aachen, Tel.: 0241/94313490,<br />
www.eb-aachen.de Restaurant<br />
Kaiserwetter, Im Hof 5, 52062<br />
Aachen, Tel.: 0241/94379950,<br />
www.kaiserwetter-ac.de, modern, gute<br />
Salate. Goldener Schwan, Markt<br />
37, 52062 Aachen, Tel.: 0241/31649,<br />
www.schwan-ac.de Goldenes Einhorn,<br />
Markt 33, 52062 Aachen, Tel.:<br />
0241/32693 Beides Traditionshäuser,<br />
direkt am Markt gegenüber dem<br />
Aachener Rathaus gelegen.<br />
104<br />
Spezial | 2015
Dresden<br />
<br />
Elbflorenz Dresden<br />
Den Beinamen verdankt die<br />
sächsische Landeshauptstadt<br />
ursprünglich ihren Kunstsammlungen.<br />
Auch beim Blick von<br />
der Elbe auf die barocke Kulisse<br />
kommt florentinisches Flair auf.<br />
Doch ist in Dresden nach Frauenkirche,<br />
Zwinger und Semperoper<br />
mit den Musenküssen noch lange<br />
nicht Schluss, wie diese Tour zeigt.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 10,5 km (bei Abkürzung<br />
mit Tram 5 km)<br />
Dauer: ca. 3 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: 160 Meter<br />
Höchster Punkt: 250 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel:<br />
Schillerplatz, 01309 Dresden/<br />
Albertplatz, 01099 Dresden<br />
Wegequalität: befestigte Wege<br />
(außer Dresdner Heide)<br />
Z<br />
15<br />
Jägerhof<br />
Albertinum<br />
ALTSTADT<br />
14 Ä<br />
NEUSTADT<br />
Carolabrücke<br />
Str.<br />
ücker<br />
Königsbrücker<br />
<br />
Bautzner<br />
Str.<br />
Albertbrücke<br />
Terassenufer<br />
Lennéstr.<br />
Äußere<br />
Neustadt<br />
Güntzstr.<br />
<br />
13<br />
12<br />
Schloss<br />
Albrechtsberg<br />
10<br />
Semper-<br />
Denkmal<br />
Käthe-Kollwitz-Ufer<br />
Gerokstr.<br />
Pillnitzer Str.<br />
Gläserne<br />
Manufaktur<br />
Großer Garten<br />
<br />
Stauffenbergallee<br />
ergallee ee<br />
JOHANN-<br />
STADT<br />
Stübelallee<br />
Bautzner Str.<br />
Fetscherstr.<br />
<br />
Radeberger<br />
Vorstadt<br />
Brockhausgarten<br />
Waldschlösschenbrücke<br />
Fetscherstr.<br />
11<br />
Bautzner Str.<br />
Dresdner<br />
Blasewitzer Str.<br />
STRIESEN<br />
GRUNA<br />
Fischhausstr.<br />
Elbe<br />
Käthe-Kollwitz-Ufer<br />
Schandauer Str.<br />
Körnerplatz<br />
Albertplatz<br />
Lingnerschloss<br />
Elbwiesen<br />
Waldpark<br />
Loschwitzer Str.<br />
BLASEWITZ<br />
9<br />
Bautzner Str.<br />
Schloss<br />
Eckberg<br />
Dresdner Heide<br />
S<br />
1<br />
Schillerstr.<br />
7<br />
LOSCHWITZ<br />
2<br />
Blaues<br />
Wunder<br />
Tolkewitzer zer Str.<br />
tze<br />
Schillerplatz<br />
Bautzner<br />
5<br />
3<br />
6<br />
4<br />
8<br />
Landstr.<br />
Weißer<br />
Hirsch<br />
Pillnitzer Landstr.<br />
Grun dstr.<br />
Von Uwe Tellkamp zu Erich Kästner<br />
Am Balkon Dresdens<br />
Übers Blaue Wunder nach Loschwitz, mit der Standseilbahn ins Villenviertel Weißer Hirsch,<br />
durch die Dresdner Heide zu den drei Elbschlössern und an der Elbe entlang zum Kunsthof.<br />
Vom Schillerplatz über das Blaue<br />
Wunder 1 zum Körnerplatz. Sofort<br />
rechts in die Dammstraße zur<br />
Senfbüchse 2 (Schlüssel im Buchhaus<br />
Loschwitz gegenüber). Links<br />
in die Friedrich-Wieck-Straße zum<br />
Kaffee Wippler, dann zur Talstation<br />
der Standseilbahn 3 schräg<br />
gegenüber. Oben am Luisenhof<br />
4 rechts auf der Bergbahnstraße,<br />
die zur Plattleite wird. Hinter der<br />
Sternwarte 5 links in die Wolfshügelstraße,<br />
bei Haus Abendstern<br />
6 links in die Collenbuschstraße<br />
zum Friedensblick 7 . Hinter dem<br />
Rechtsknick an der Wolfshügelstraße<br />
links, am Ende rechts<br />
auf den Lahmannring, bis die<br />
Plattleite links zur Bautzner Landstraße<br />
führt. (Ab hier Abkürzung<br />
mit Tram: rechts bis Haltestelle<br />
Plattleite. Linie 11 bis zur Station<br />
Elbschlösser.) Geradeaus über die<br />
Stechgrundstraße am Gelände<br />
des alten Sanatoriums vorbei zum<br />
Waldrand der Dresdner Heide 8 ,<br />
geradeaus den breiten Weg<br />
(Diebssteig) hinunter, hinter der<br />
Brücke links am Mordgrundwasser<br />
entlang zu einem großen Platz.<br />
Dort links, hinter einem Wehr<br />
in einer Rechtskurve die Stufen<br />
rechts hinauf. Oben am Weg links,<br />
an einer Aussicht vorbei, auf<br />
dem breiten Weg (gelber Punkt)<br />
abwärts, geradeaus über die<br />
breite Fläche mit Fahrradspuren,<br />
leicht aufwärts, Rechtskurve und<br />
an einer Kreuzung (gelber Punkt<br />
und M) links abwärts, nächste<br />
Gabel rechts zum Moritzburg-Pillnitzer-Weg.<br />
Dort rechts bis zum<br />
König-Albert-Denkmal 9 hinter<br />
dem Gutehornbach. Zurück auf<br />
die andere Bachseite, dort rechts<br />
und geradeaus zur Bautzner<br />
Straße. An der Haltestelle auf die<br />
andere Straßenseite zu den drei<br />
Elbschlössern 10. Der schmale<br />
Durchgang beim Häuschen (Schild<br />
Lingnerterrassen) führt in den<br />
Park. Nach einem Rundgang<br />
von der Terrasse des Schlosses<br />
Albrechtsberg rechts die Stufen<br />
hinunter, links am Weiher vorbei,<br />
durch das linke Tor zur Bautzner<br />
Straße (drei Kilometer mit<br />
der Bahn: rechts zur Haltestelle<br />
Elbschlösser. Tram-Linie 11 fährt<br />
nach links zur Station Diakonissenkrankenhaus),<br />
sofort links in<br />
die Brockhausstraße und an der<br />
Elbe rechts auf den Körnerweg<br />
Richtung Waldschlösschenbrücke<br />
11 . Beim Abzweig Diakonissenweg<br />
geradeaus über die kleine<br />
Brücke in die Holzhofgasse. Hinter<br />
dem Krankenhaus rechts in die<br />
Wolfsgasse zur Molkerei Pfund 12<br />
an der Bautzner Straße gegenüber.<br />
Dann links weiter, rechts in die<br />
Pulsnitzer Straße, vorbei am Alten<br />
Sohn Dresdens:<br />
Erich Kästner<br />
Am Albertplatz liegt ein bronzener<br />
Hut auf einem Stapel Bücher, die<br />
Rücken säuberlich beschriftet<br />
mit Erich-Kästner-Titeln. Daneben<br />
Kaffeetasse und ein aufgeschlagener<br />
Notizblock: „Und ich selber<br />
bin, was sonst ich auch wurde,<br />
eines immer geblieben: ein Kind<br />
der Königsbrücker Straße.“ Sie ist<br />
gleich um die Ecke. Vor seinem<br />
Museum sitzt der Autor als Bub auf<br />
der Mauer vor der Villa Augustin<br />
und verfolgt das Treiben auf dem<br />
Albertplatz. So, wie er es in seinen<br />
Kindheitserinnerungen „Als ich<br />
ein kleiner Junge war“ beschrieb.<br />
www.erich-kaestner-museum.de<br />
Jüdischen Friedhof 13, am Ende<br />
links in die Louisenstraße, an<br />
der Görlitzer Straße rechts und<br />
nach 180 Metern links durch die<br />
Kunsthöfe 14 . Auf der anderen<br />
Seite links in die Alaunstraße bis<br />
zum Albertplatz 15 .<br />
Spezial | 2015<br />
105
Stadtwanderungen<br />
Dresden<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Dresden verfügt mit dem Hauptbahnhof<br />
(Strecken Richtung Prag, Nürnberg, Chemnitz) und dem Neustädter<br />
Bahnhof (Strecken Richtung Leipzig, Görlitz) über zwei Fernbahnhöfe.<br />
Dazwischen liegt der Regionalbahnhof Dresden Mitte (Strecke Berlin).<br />
Von Neustädter und Bahnhof Mitte: Straßenbahnlinie 6 bis Schillerplatz.<br />
Vom Hbf.: Linie 10 bis Fetscherplatz, 12 bis Schillerplatz. Am Ziel Albertplatz<br />
halten die Linien 3, 6, 7, 8 und 11. (Dresdner Verkehrsbetriebe,<br />
www.dvb.de).<br />
Mit dem Pkw: Anreise über die A4 bis AS 78 (Dresden-Altstadt) oder 79<br />
(Dresden-Neustadt), aus Berlin über A13 und A4, AS 81a (Dresden-Hellerau),<br />
in Dresden parken und mit ÖPNV zum Schillerplatz (www.dvb.de).<br />
Orientieren: Dresden mit Radebeul, ADAC Stadtplan 1:20.000, ISBN 978-3-<br />
8264-0101-5, www.adac.de, 6,50 Euro.<br />
Tourhöhepunkte in Dresden<br />
Zwischen Elbe und Heide<br />
„Blaues Wunder“: Zur Bauzeit<br />
(1893) glich es einem<br />
1<br />
Wunder, so viel Spannweite<br />
ohne Strompfeiler in der Elbe<br />
zu überbrücken. Heute zählt<br />
die denkmalgeschützte, blaue<br />
König- Albert-Brücke zu den<br />
Wahrzeichen Dresdens.<br />
„Senfbüchse“: Der selbst<br />
2<br />
entworfene Marmorfries<br />
des Joseph-Herrmann-Denkmals<br />
widmete ein Sohn seinem Vater,<br />
der 1799 zwei Schiffer aus der<br />
„gewaltigen Eisfluth“ rettete.<br />
Standseilbahn: Tellkamp<br />
3<br />
beschreibt in seinem Roman<br />
„Der Turm“ exakt, wie die Hauptfigur<br />
Christian die 547 Meter lange<br />
Strecke auf seinem Heimweg vom<br />
Internat erlebt (95 Höhenmeter).<br />
Luisenhof: Im Roman heißt<br />
4<br />
das Restaurant gegenüber<br />
der Bergstation Sibyllenhof. Zu<br />
sächsischen Speisen genießt<br />
man vom „Balkon Dresdens“ den<br />
schönsten Blick ins Elbtal.<br />
Sternwarte: An der Plattleite,<br />
5<br />
bei Tellkamp Turmstraße,<br />
liegt die Sternwarte Manfred von<br />
Ardennes. In einem Gebäude des<br />
Ardenne-Instituts siedelt Tellkamp<br />
das Forschungsinstitut des Barons<br />
Ludwig von Arbogast an.<br />
Haus Abendstern: Im Haus<br />
6<br />
des Onkels Niklas Tietze soll<br />
Tellkamps Alter Ego Christian<br />
Hoffmann vom Schauspieler<br />
Erik Orré Lügen lernen, um der<br />
Karriere im sozialistischen System<br />
Vorschub zu leisten.<br />
Friedensblick: Tellkamp<br />
7<br />
verfremdet den Namen des<br />
Aussichtspunkts zu Oktoberblick.<br />
Dresdner Heide: 1550 soll<br />
8<br />
in diesem Wald – zusammenhängende<br />
Wälder werden in<br />
Sachsen als Heide bezeichnet –<br />
ein Albinohirsch geschossen<br />
worden sein. Darauf geht der<br />
Name Weißer Hirsch zurück.<br />
König-Albert-Denkmal:<br />
9<br />
Obelisk mit Porträtmedaillon<br />
von König Albert.<br />
Elbschlösser: Drei Perlen am<br />
10<br />
Elbhang: Schloss Eckberg,<br />
Lingnerschloss (Villa Stockhausen)<br />
und Schloss Albrechtsberg.<br />
Waldschlösschenbrücke:<br />
11<br />
Aufgrund des Brückenbaus<br />
verlor Dresden den Titel „UNESCO-<br />
Welterbe“ – einmalig in Europa.<br />
Molkerei Pfund: Der schönste<br />
12<br />
Milchladen der Welt! Fliesenkunst<br />
und exzellenter Käse.<br />
Alter Jüdischer Friedhof: Das<br />
13<br />
Kulturdenkmal zählt zu den<br />
kleinsten Friedhöfen Dresdens.<br />
Kunsthöfe: Nach Plänen der<br />
14<br />
Architektin Heike Böttcher<br />
verschmelzen in den thematisch<br />
gestalteten Höfen (Tiere, Fabelwesen,<br />
Wasser, Licht) Kunst und<br />
Architektur.<br />
Albertplatz: An dem nach<br />
15<br />
König Albert I. benannten<br />
Verkehrsknotenpunkt erinnert<br />
das bronzene Erich-Kästner-Denkmal<br />
daran, dass der Schriftsteller<br />
um die Ecke in der Königsbrücker<br />
Straße aufwuchs.<br />
Etappenprofil<br />
m<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
200<br />
150<br />
100<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
km<br />
Tipps für die Dresden-<br />
Wanderung<br />
Schlemmen: Café Toscana<br />
(Konditorei Eisold), Schillerplatz 11,<br />
01309 Dresden, Tel.: 0351/100744,<br />
www.cafe-eisold.de Schillergarten,<br />
Schillerplatz 9, 01309 Dresden, Tel.:<br />
0351/8119922, www.schillergarten.de<br />
Bäckerei Wippler, Körnerplatz 2,<br />
01326 Dresden, Tel.: 0351/2698040,<br />
www.baeckerei-wippler.de Café-<br />
Restaurant Luisenhof, Bergbahnstraße<br />
8, 01324 Dresden, Tel.: 0351/<br />
21499-60, www.luisenhof.org Restaurant,<br />
Café, Biergarten Lingnerterrassen,<br />
Bautzner Straße 132, 01099<br />
Dresden, Tel.: 0351/4568510, www.<br />
lingnerterrassen.de Prinzenkeller<br />
im Schloss Albrechtsberg, Bautzner<br />
Straße 130, 01099 Dresden, Tel.: 0351/<br />
2167545, www.prinzenkeller.de<br />
Schlummern: Nebenan Pension<br />
Am Blauen Wunder, Schillerplatz<br />
10, 01309 Dresden, Tel.: 0351/3148711,<br />
www.pensionnebenan.de Hotel<br />
Pension Zu den Linden, Plattleite 62,<br />
01324 Dresden, 0351/2682485, www.<br />
hotel-zu-den-linden-dresden.de<br />
Villa Emma, Stechgrundstraße 2,<br />
01324 Dresden, Tel.: 0351/30973024,<br />
www.hotel-villa-emma.de<br />
Dresden erleben: Stadtführungen<br />
auf dem Weißen Hirsch, zu Erich<br />
Kästner oder Ludwig Richter:<br />
Igeltour Dresden, Röwenstr. 11,<br />
01099 Dresden, Tel.: 0351/8044557,<br />
www.igeltour-dresden.de<br />
Lesen: Uwe Tellkamp: Der Turm,<br />
Geschichte aus einem versunkenen<br />
Land, Roman, Suhrkamp Verlag,<br />
ISBN 978-3-518420201, 24,80 Euro<br />
(als Hörbuch ISBN 978-3-86717-551-7)<br />
Erich Kästner: Als ich ein kleiner<br />
Junge war, Deutscher Taschenbuch<br />
Verlag, ISBN 978-3423130868,<br />
7,90 Euro.<br />
Buttermilch und Käse: Fliesenkunst<br />
im „schönsten Milchladen<br />
der Welt“: Dresdner Molkerei<br />
Gebrüder Pfund, Bautzner Straße<br />
79, 01099 Dresden, www.pfunds.de<br />
Träumen: Kunst meets Architektur:<br />
Kunsthof Dresden, Alaunstraße 70,<br />
01099 Dresden, Tel.: 0351/8025445,<br />
www.kunsthof-dresden.de<br />
Informieren: Dresden Tourismus<br />
GmbH, Wilhelmine-Reichard-Ring<br />
1, 01109 Dresden, Tel.: 0351/49192-0,<br />
www.dresden-tourist.de<br />
106<br />
Spezial | 2015
Nürnberg<br />
Frankenmetropole<br />
Nürnberg<br />
Zu Füßen des Burgbergs mit der<br />
Nürnberger Burg teilt die Pegnitz<br />
die historische Altstadt in St.<br />
Sebald und St. Lorenz. Doch auch<br />
über die zu großen Teilen erhaltene<br />
Stadtmauer hinaus lassen sich<br />
in der zweitgrößten Stadt Bayerns<br />
jede Menge lohnenswerte Ziele<br />
erwandern.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: ca. 14 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Steigung/Gefälle: ca. 60/50 Meter<br />
Höchster Punkt: 325 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start: U-Bahnhof Plärrer,<br />
27726 Nürnberg<br />
Ziel: Zeppelintribüne (S-Bahnhof<br />
Frankenstadion oder Dutzendteich,<br />
90480 Nürnberg)<br />
Wegequalität: überwiegend<br />
befestigte Wege<br />
<br />
Links und rechts der Pegnitz<br />
Nürnbergs Ecken und Kanten<br />
Vom Justizpalast mit dem<br />
Saal 600 auf der einen bis<br />
zur Zeppelintribüne am<br />
Reichsparteitagsgelände<br />
auf der anderen Stadtseite<br />
erstreckt sich diese Wanderung.<br />
Mittendrin: historische<br />
Abstecher zur mittelalterlichen<br />
Rechtsprechung.<br />
Von der U-Bahn-Station Plärrer<br />
über die Rothenburger Straße zum<br />
Rochusfriedhof 1 , diesen überqueren,<br />
am anderen Ende über<br />
Rietsch- und Rohrmannstraße<br />
zum Jamnitzer Platz und durch<br />
die Gasse auf der gegenüberliegenden<br />
Seite zur Volprechtstraße<br />
ins Herz von Gostenhof 2 . Am<br />
Ende rechts in die Müllnerstraße,<br />
2. links in die Adam-Klein-Straße,<br />
2. rechts über die Preißlerstraße<br />
zur Fürther Straße und nach links<br />
bis zum Justizpalast 3 . Davor<br />
rechts in die Bärenschanzstraße,<br />
hinter dem Rechtsknick links in<br />
die Sielstraße und an der Lederer<br />
Kulturbrauerei vorüber zu einer<br />
Druckampel. Gegenüber führt<br />
ein asphaltierter Fußgängerweg<br />
hinunter zum Lederersteg. Am<br />
anderen Pegnitzufer nach rechts,<br />
unter der Brücke durch und sofort<br />
links hinauf zur Brückenstraße.<br />
Vor dem Sellbytel rechts in die<br />
Großweidenmühlstraße bis links<br />
Am Johannisfriedhof hinauf zur<br />
weltbekannten letzten Ruhestätte<br />
St. Johannis 4 führt. Rechts geht<br />
es über den Riesenschritt an den<br />
Hesperidengärten 5 vorbei hinunter<br />
zum Uferweg an der Pegnitz.<br />
Unter der Brücke durch erreicht<br />
der Weg die historische Altstadt<br />
am Kettensteg. An der folgenden<br />
Maxbrücke das Ufer wechseln,<br />
um links über den Henkersteg<br />
zum Henkerhaus 6 zu gelangen.<br />
Zurück am Anfang des Stegs geradeaus<br />
hinauf zum Unschlittplatz,<br />
links in die Obere Wörthstraße<br />
und über die Karlbrücke auf die<br />
Trödelmarkt-Insel. Dort nach<br />
rechts und über den Schleifersteg<br />
zum anderen Pegnitzufer. Beim<br />
„Starbucks“ an der Fleischbrücke<br />
links am Schönen Brunnen vorüber<br />
und zu den Lochgefängnissen<br />
7 am Rathausplatz. Zurück zum<br />
Hauptmarkt, bei der Touristinfo<br />
durch die Plobenhofstraße, links<br />
in die Spitalgasse, am Ende rechts<br />
über die Spitalbrücke und vor<br />
dem Schuldturm links über die<br />
Insel Schütt mit Beachbar. Durch<br />
das Marientor den Altstadtkern<br />
an der Pegnitz entlang verlassen,<br />
wahlweise über Johann-Soergel-,<br />
Wöhrder Wiesen- und Ulman-<br />
Stromer-Weg am Erfahrungsfeld<br />
zur Entfaltung der Sinne 8 vorbei<br />
die Wöhrder Wiese queren. Eine<br />
Unterführung quert die Straße<br />
Wöhrder Talübergang. Es geht ein<br />
Stück am Wöhrder See entlang,<br />
vor dem Hochhaus rechts (Norikerstr.)<br />
über die Ostendstraße,<br />
parallel zur Tullnaustraße durch<br />
Extrawurst:<br />
die Nürnberger<br />
Die Nürnberger Rostbratwurst<br />
misst rund 8 cm bei ca. 1,5 cm<br />
Durchmesser, ist also etwa so groß<br />
wie ein kleiner Finger. Majoran<br />
verleiht ihr die charakteristische<br />
Würze. Sie muss im Stadtgebiet von<br />
Nürnberg nach einer bestimmten<br />
Rezeptur gefertigt sein, um unter<br />
dem geschützten Namen verkauft<br />
werden zu dürfen. Meist isst man<br />
sechs oder zwölf Würstchen – mit<br />
fränkischem Meerrettich (Kren),<br />
Sauerkraut oder Kartoffelsalat.<br />
Ungerade Zahlen sollen Unglück<br />
bringen. Ausnahme: „Drei im<br />
Weggla“ (Brötchen) auf die Hand.<br />
Spezial | 2015<br />
107
Stadtwanderungen<br />
Nürnberg<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Vom Nürnberger Hauptbahnhof (www.bahn.de)<br />
bis zur Haltestelle Plärrer (U-Bahn-Linien U1, U2, U21, U3). Infos &<br />
Fahrpläne: www.vag.de. Das Ziel der Wanderung, die Zeppelintribüne,<br />
liegt zwischen den S-Bahn-Haltestellen Dutzendteich und Frankenstadion<br />
(S-Bahn-Linien S2, S3 R5, R9). Infos & Fahrpläne. www.vag.de<br />
Mit dem Pkw: Nürnberg liegt zwischen den Autobahnen 3, 6, 9 und 73.<br />
Die A 73 führt als „Frankenschnellweg“ auch direkt in die Stadt. Infos zu<br />
„Park and ride“ unter www.vag.de<br />
Orientieren: Nürnberg, Erlangen, Fürth, ADAC-Stadtplan, 1:20.000, mit<br />
Rad- und Wanderwegen, ISBN 978-3826403279, www.adac.de, 6 Euro.<br />
Ralf Nestmeyer: „Nürnberg, Fürth, Erlangen. Reisehandbuch mit vielen<br />
praktischen Tipps“, Michael Müller Verlag, ISBN 978-3923278923,<br />
www.michael-mueller-verlag.de, 12,90 Euro<br />
den Park und vor dem dritten<br />
Tunnel beim Grünzug Goldbach<br />
links am Bahndamm entlang. Am<br />
Ende rechts in die Gleißhammerstraße,<br />
die hinter dem Tunnel zur<br />
Schlossstraße wird, links in die<br />
Zerzabelshofstraße und rechts in<br />
die Scharrestraße. Bei der großen<br />
Kreuzung auf der anderen Seite<br />
links in die Regensburger Straße,<br />
hinter der Bundesagentur für Arbeit<br />
rechts in die Weddigenstraße,<br />
die Schultheißallee queren und an<br />
der Meistersingerhalle entlang in<br />
den Luitpoldhain 9 , 1. Weg links<br />
und rechts zur Ehrenhalle 9 . Am<br />
Ende die Bayernstraße ein Stück<br />
nach links und zum Dokumentationszentrum<br />
10 , dann immer am<br />
Ufer des Großen Dutzendteichs<br />
entlang bis zur diagonal gegenüberliegenden<br />
Zeppelintribüne.<br />
Etappenprofil<br />
Tourhöhepunkte<br />
Gräber, Gärten und Gefängnisse<br />
Rochusfriedhof: Morbider<br />
1<br />
Charme als entspannender<br />
Kontrast zur Hauptstraßen-Hektik.<br />
Seit der Pestepidemie 1518 ruhen<br />
die Toten von St. Lorenz hier.<br />
Gostenhof: Kneipen, Kultur<br />
2<br />
und Kinderläden. Multikulti<br />
im ehemaligen Arbeiterviertel voller<br />
Fabrikgelände und Hinterhöfe.<br />
Justizpalast: Im Justizgebäude<br />
3<br />
befindet sich der Schwurgerichtssaal<br />
600. Ab November<br />
1945 führte das Internationale<br />
Militärtribunal dort die Nürnberger<br />
Prozesse durch.<br />
Johannisfriedhof: Der Maler<br />
4<br />
Albrecht Dürer, Bildhauer<br />
Veit Stoß und Meistersinger Hans<br />
Sachs sind nur einige berühmte<br />
Söhne Nürnbergs, die auf dem<br />
weltbekannten Gottesacker der<br />
Sebalder Stadthälfte ihre letzte<br />
Ruhe fanden.<br />
Hesperidengärten: Einst<br />
5<br />
von reichen Kaufleuten<br />
geschaffen, laden die restaurierten<br />
Gärten im italienischen Stil mit<br />
Skulpturen, Brunnen und einer<br />
Sonnenuhr heute auch Wanderer<br />
zum Lustwandeln ein.<br />
Henkerhaus: Die Dienstwohnung<br />
des Henkers befand<br />
6<br />
sich über der Pegnitz in einem<br />
umgebauten Wehrgang der alten<br />
Stadtmauer.<br />
Lochgefängnisse: Im „Untersuchungsgefängnis“<br />
unter<br />
7<br />
dem Rathaus mussten Häftlinge bis<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
zur Vollstreckung ausharren.<br />
Erfahrungsfeld zur Entfaltung<br />
8<br />
der Sinne: Ein Aktionsparcours<br />
mit Spielen, Aufgaben und<br />
Experimenten zur sinnlichen<br />
Wahrnehmung.<br />
Luitpoldhain und Ehrenhalle:<br />
9<br />
Einst Keimzelle für die damalige,<br />
immer gigantischer werdende<br />
jährliche Propagandashow der<br />
Nationalsozialisten. Heute lauschen<br />
hier zwei Mal im Jahr über 100.000<br />
Menschen dem „Klassik Open Air“.<br />
Dokumentationszentrum<br />
10<br />
Reichsparteitagsgelände:<br />
In der Kongresshalle und draußen<br />
im Gelände erläutern Infos die<br />
größenwahnsinnige Architektur<br />
des NS-Regimes.<br />
Tipps für Nürnberg<br />
Einkehren am Wegesrand:<br />
Edel speisen: Restaurant Koch<br />
und Kellner, Obere Seitenstraße 4,<br />
90429 N., Tel.: 0911/266166, www.<br />
kochundkellner.de Stadtgeschichte:<br />
Planungskneipe, Kernstraße 29,<br />
90429 N., Tel.: 0911/266839<br />
Die besten Schäufele: Gaststätte<br />
Palais Schaumburg, Kernstraße 46,<br />
90429 N., Tel.: 0911/260043, www.<br />
palaisschaumburg.de Viertelbier:<br />
Schanzenbräu Schankwirtschaft,<br />
Adam-Klein-Straße 27, 90429 N., Tel.:<br />
0911/93776791, www.schanzenbraeu.de<br />
Mega-Biergarten: Lederer Kulturbrauerei,<br />
Sielstraße 2, 90429 N., Tel.:<br />
0911/8010-0, www.l-kb.de Geniale<br />
Brotkost: Bemerie Brotkost,<br />
Johannisstr. 146B, Tel. 0173/3827534,<br />
www.bemerie.de Hip: Di Simo<br />
Café, Trödelmarkt 5, 90403 N., Tel.:<br />
0172/8255152 Mittelmeerflair: Café<br />
& Bar Celona, Vordere Insel Schütt 4,<br />
90403 N., Tel.: 0911/23739144,<br />
www.finca-bar-celona.de<br />
Museen unterwegs: Schwurgerichtssaal<br />
600/Ausstellung<br />
Memorium Nürnberger Prozesse,<br />
Bärenschanzstraße 72, 90429 N., Tel.:<br />
0911/32179372, www.memoriumnuernberg.de<br />
Museum Henkerhaus,<br />
Trödelmarkt 58, 90403 N., Tel.:<br />
0911/307360, www.henkerhausnuernberg.de<br />
Mittelalterliche<br />
Lochgefängnisse, Rathausplatz 2,<br />
90403 N., Tel.: 0911/2312690, www.<br />
museen.nuernberg.de Dokumentationszentrum<br />
Reichsparteitagsgelände,<br />
Bayernstr. 110, 90478 N.,<br />
Tel.: 0911/2317538, www.museen.<br />
nuernberg.de<br />
Sinne erfahren: An der Wöhrder<br />
Wiese auf unserer Wandertour steht<br />
von Mai bis zum 11. September das<br />
Erfahrungsfeld zur Entfaltung der<br />
Sinne mit vielen Experimentierstationen,<br />
Wöhrder Wiese (U2, U21, U3),<br />
90489 N., Tel.: 0911/2315445,<br />
www.erfahrungsfeld.nuernberg.de<br />
Geschichten hören: Thematische<br />
Rundgänge und Stadtviertelführungen:<br />
Geschichte für alle e. V.,<br />
Institut für Regionalgeschichte,<br />
Wiesentalstr. 32, 90419 N., Tel.:<br />
0911/30736-0, Infoline: 0911/30736-<br />
20, www.geschichte-fuer-alle.de<br />
Informieren: Tourist Information,<br />
Königstraße 93, 90402 N.,<br />
Tel.: 0911/23360, Hauptmarkt 18,<br />
90403 N., Tel.: 0911/23360,<br />
www.nuernberg.de<br />
108<br />
Spezial | 2015
Düsseldorf<br />
<br />
Grüne Oasen<br />
Düsseldorf ist bei vielen hauptsächlich<br />
durch die „Kö“ und die<br />
Altstadt bekannt. Die Stadt hat<br />
allerdings auch einiges für den<br />
Naturfreund zu bieten. Neben den<br />
Rheinauen bieten viele Parks und<br />
Grünanlagen am und rund um den<br />
Rhein die Möglichkeit, zu entspannen<br />
und Natur zu erleben. Neben<br />
dem Hofgarten sind auch der<br />
Lantz’sche Park, der Schlossgarten<br />
und der Nordpark mit dem Japanischen<br />
Park und dem Aquazoo<br />
einen Abstecher wert.<br />
Typ: Rundwanderweg<br />
Länge: 9,5 km<br />
Dauer: ca. 2,5 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: einfach<br />
Höchster Punkt: 50 Meter<br />
Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Rheinturm (Niederflurbuslinien<br />
725, 726, 809, NE8)<br />
Wegequalität: Asphalt, Wiese<br />
Düsseldorf rund um Hafen und Altstadt<br />
Landeshauptstadt am Rhein<br />
Viel Luft, breite Straßen und grüne Oasen zum Atmen. In der Hauptstadt des Landes NRW wird<br />
dem Besucher Moderne, Tradition und Natur auf kleinem Raum geboten. Heinrich Heines<br />
Geburtsstadt bietet zudem Kunst und Literatur für jedermann.<br />
Wandern rund um<br />
Düsseldorf<br />
Ausgehend vom Rheinturm 1 geht<br />
es an den Rhein und von dort aus<br />
über die Stromstraße vorbei am<br />
Yachthafen in den Medienhafen 2 .<br />
Dann der Straße Am Handelshafen<br />
folgen, rechts in die Franziusstraße<br />
und anschließend rechts in die<br />
Speditionstraße einbiegen. Im<br />
Anschluss am Hyatt rechts über die<br />
Brücke und danach wieder links in<br />
die Stromstraße, dieser am Rhein<br />
folgen bis zum Aufgang zur Rheinkniebrücke<br />
3 , die Brücke überqueren<br />
und auf der anderen Rheinseite<br />
wieder verlassen. Am anderen<br />
Ufer durch die Rheinauen 4 bis<br />
zur Oberkasseler Brücke. Über die<br />
Brücke zurück auf die Altstadtseite.<br />
Die Brücke verlassen und rechts<br />
auf die Fritz-Roeber-Straße einbiegen,<br />
dann rechts auf das Joseph-<br />
Beuys-Ufer, vorbei an der Tonhalle<br />
5 und dem Ehrenhof rechts in die<br />
Inselstraße. Die erste Möglichkeit<br />
rechts in den Hofgarten 6 , diesen<br />
einmal durchqueren (dabei einmal<br />
über die Maximilian-Weyhe-Allee<br />
weiter durch den Hofgarten und<br />
diesen über die Opernpassage an<br />
der Deutschen Oper am Rhein 7<br />
verlassen, die Heinrich-Heine-Allee<br />
überqueren, in die Mühlenstraße,<br />
vorbei an der Kunstsammlung<br />
NRW und der Kunsthalle Düsseldorf<br />
8 , hinter der Kunsthalle links<br />
in die Hunsrückenstraße, vorbei<br />
am Kom(m)ödchen, dem Porträt<br />
von Mutter Ey und der Andreaskirche,<br />
rechts in die Bolkerstraße zum<br />
Geburtshaus von Heinrich Heine<br />
in der Bolkerstraße 54 9 , rechts in<br />
die Mertensgasse und im Anschluss<br />
links in die Kurze Straße, von dort<br />
aus zum Burgplatz 10 mit dem<br />
Schlossturm, dem Stadterhebungsmonument<br />
und dem Radschlägerbrunnen,<br />
über die Marktstraße<br />
vorbei am Rathaus und dem<br />
Jan-Wellem-Denkmal zur Brauerei<br />
Uerige 11 , danach rechts in die<br />
Rheinstraße am Alten Hafen vorbei<br />
herunter zum Rheinufer. Von dort<br />
aus links, vorbei an der Kunst im<br />
Tunnel 12 bis zum Landtag 13 und<br />
zurück zum Ausgangspunkt.<br />
Wer länger in der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt bleibt,<br />
für den bieten sich natürlich auch<br />
Wanderwege an, die außerhalb<br />
der Stadt liegen. Eine empfehlenswerte<br />
Lektüre dazu ist der<br />
130 Seiten starke Wanderführer<br />
mit dem Titel „25 Wanderungen<br />
rund um Düsseldorf“ von Marion<br />
Tranti aus dem Droste Verlag. Alle<br />
Routen im Buch sind stadtnah und<br />
gut zu erreichen.<br />
Spezial | 2015<br />
109
Stadtwanderungen<br />
Düsseldorf<br />
Anreisen und orientieren<br />
Anreisen: Mit Bus und Bahn: Der Düsseldorfer Bahnhof ist einer der vier<br />
großen Bahnhöfe im Westen von Deutschland. Von dort aus ist eine Weiterfahrt<br />
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.<br />
Mit dem Pkw: Die Stadt ist über die Autobahnen A3, A44, A46, A52, A 57,<br />
A59, A524 aus allen Richtungen zu erreichen.<br />
Mit dem Flieger: Der Flughafen Düsseldorf befindet sich etwa zehn Minuten<br />
Fahrzeit von der Innenstadt entfernt. Eine Weiterreise ist sowohl mit<br />
dem Bus als auch mit der Bahn möglich.<br />
Mobil in Düsseldorf: Die Düsseldorf Welcome Card bietet neben ermäßigtem<br />
oder kostenlosem Zutritt zu Museen etc. auch freie Fahrt mit allen<br />
Bussen und Bahnen innerhalb des Düsseldorfer Stadtgebiets.<br />
Orientieren: Straßenkarten und Reiseführer zu Düsseldorf gibt es in<br />
vielen Buchhandlungen und Touristen-Informationen.<br />
Tourhöhepunkte Düsseldorf<br />
Zu Fuß durch die Stadt der Mode<br />
Rheinturm: Der 240,5 Meter<br />
1<br />
hohe Turm hat auf 172,5<br />
Metern ein drehendes Restaurant.<br />
Die Bullaugen an der Seite des<br />
Turms bilden die höchste Dezimaluhr<br />
der Welt.<br />
Medienhafen: Der ehemalige<br />
2<br />
Handelshafen besticht durch<br />
seine außergewöhnliche Architektur<br />
und ist für Düsseldorfer und<br />
Touristen ein absoluter Magnet,<br />
auch in Sachen Gastronomie.<br />
Rheinkniebrücke: Eine der<br />
3<br />
sieben Rheinbrücken in<br />
Düsseldorf, die auch Düsseldorfer<br />
Brückenfamilie genannt werden.<br />
Die Brücke trägt ihren Namen aufgrund<br />
der Lage über der Biegung<br />
bzw. Kurve im Rhein, dem<br />
sogenannten Rheinknie.<br />
Rheinauen: Das Naherholungsgebiet<br />
in Düsseldorf.<br />
4<br />
Verbindet die Stadt hervorragend<br />
mit der Natur. Zusätzlich werden<br />
die Auen für Veranstaltungen wie<br />
die Oberkasseler Kirmes genutzt.<br />
Tonhalle: Im Jahr 1925 von<br />
5<br />
Architekt Wilhelm Kreis zur<br />
„GeSoLei“ entworfen. War damals<br />
auch als Planetarium nutzbar<br />
und ist heute die bedeutendste<br />
Konzerthalle der Stadt.<br />
Hofgarten: Nach den Verwüstungen<br />
des Siebenjähri-<br />
6<br />
gen Krieges wurde der Hofgarten<br />
1769 nach den Plänen von Nicolas<br />
de Pigage gebaut. An der Erstellung<br />
des Düsseldorfer Hofgartens<br />
wirkten 700 arme und erwerbslose<br />
Düsseldorfer mit.<br />
Deutsche Oper am Rhein: Die<br />
7<br />
bekannte Oper am Rhein ist<br />
ein Zusammenschluss der beiden<br />
Städte Düsseldorf und Duisburg.<br />
Heute werden in der Oper auch<br />
Musicals sowie Ballett angeboten.<br />
Kunsthalle Düsseldorf: Das<br />
8<br />
Museum beherbergt immer<br />
wechselnde Ausstellungen. Im<br />
hinteren Bereich der Kunsthalle<br />
ist die bekannte Kabarettbühne<br />
Kom(m)ödchen zu finden.<br />
Heinrich-Heine-Geburtshaus:<br />
9<br />
In dem Haus in der Bolkerstraße<br />
54 verbrachte der bekannte<br />
Autor Heinrich Heine seine<br />
Kindheit. Es ist nicht ganz klar,<br />
wann Heine geboren wurde. In<br />
Düsseldorf ist er aber aufgewachsen<br />
und zur Schule gegangen.<br />
Burgplatz: Auf dem Platz<br />
10<br />
steht der alte Schlossturm,<br />
der ein Schifffahrtsmuseum<br />
beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten:<br />
das Stadterhebungsmonument,<br />
der Radschlägerbrunnen<br />
und der Kirchturm von St.<br />
Lambertus.<br />
Brauerei Uerige: Bekannte<br />
11 Alt-Brauerei, die ihren<br />
Namen vom „uerigen Willem“<br />
(schlecht gelaunten Wilhelm) trägt.<br />
Kunst im Tunnel: Alter Tunnelstauraum,<br />
der jetzt als<br />
12<br />
Ausstellungshaus für zeitgenössische<br />
Kunst genutzt wird.<br />
Landtag NRW: Hier wird die<br />
13<br />
Politik für NRW gemacht.<br />
Das Gebäude ist wie ein Stern gebaut<br />
und öffnet sich zur Stadt hin.<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Tipps für die<br />
Landeshauptstadt<br />
Gut schlafen: Hyatt Regency<br />
Düssel dorf, Speditions straße 9,<br />
40221 Düsseldorf, Tel.: 0211/<br />
91341234, www.hyatt.com Courtjard<br />
Düsseldorf Hafen Hotel, Speditionsstraße<br />
11, 40221 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/49390, www.marriot.com<br />
Weitere Informationen: Düsseldorf<br />
Marketing und Tourismus GmbH,<br />
Hotel-Reservierungen, Benrather<br />
Straße 9, 40213 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/ 172020, www. duesseldorftourismus.de<br />
Lecker essen: Brauerei Uerige,<br />
Berger Straße 1, 40213 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/866990, www.uerige.de<br />
Lido, Am Handelshafen 15, 40221<br />
Düsseldorf, Tel.: 0211/15768730,<br />
www.lido1960.de Curry, Hammerstraße<br />
2, 42019 Düsseldorf, Tel.:<br />
0211/6008061, www.curry-deutschland.de<br />
Brauerei zum Schiffchen,<br />
Hafenstraße 5, 40213 Düsseldorf,<br />
Tel.: 0211/132421, www.brauereizum-schiffchen.de<br />
Laterne im<br />
Schlossturm, Burgplatz 30, 40213<br />
Düsseldorf, Tel: 0211/490295, www.<br />
restaurant-rossini.de Günnewig<br />
Rheinturm Restaurant, Stromstraße<br />
20, 40221 Düsseldorf, Tel.:<br />
0211/8632000, www.guennewig.de<br />
Gut shoppen: Wer in Düsseldorf<br />
einkaufen gehen will, kommt keinesfalls<br />
zu kurz. Die wohl bekannteste<br />
Shoppingmeile in Düsseldorf ist die<br />
Königsallee, die von den Düsseldorfern<br />
liebevoll Kö genannt wird. Eine<br />
besondere Entdeckung haben wir in<br />
der Nähe des Rathauses gemacht.<br />
Wer von Schokolade fasziniert<br />
ist, sollte unbedingt Gut + Gerne<br />
Schokolade (Burgplatz 3, 40213<br />
Düsseldorf, Tel.: 0211/86399696,<br />
www.schokoladenfachgeschaeft.de)<br />
besuchen. Neben hervorragender<br />
Schokolade gibt es auch ein Café und<br />
Seminare. Der Laden ist geschmackvoll<br />
eingerichtet und lädt Genießer zu<br />
einem Besuch ein.<br />
110<br />
Spezial | 2015
Lübeck<br />
Weihnachtsstadt<br />
des Nordens<br />
Alle Jahre wieder strömen zur<br />
Adventszeit allerlei Düfte von<br />
zig Weihnachtsmärkten durch<br />
die Hansestadt Lübeck. Gassen,<br />
Gänge und Höfe zwischen den<br />
ehrwürdigen Kaufmannshäusern,<br />
Backsteingotik, das Holstentor<br />
und die sieben Türme prägen die<br />
zum Weltkulturerbe ernannte Altstadtinsel<br />
zwischen den Flüssen<br />
Trave und Wakenitz.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: ca. 6 Kilometer<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Markierung: keine<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: ca. 63 Meter<br />
Höchster Punkt: 11 Meter<br />
Beste Wanderzeit: ganzjährig<br />
Start/Ziel: Hauptbahnhof,<br />
23558 Lübeck<br />
Wegequalität: gut (gepflastert/<br />
asphaltiert)<br />
Gänge und Höfe im mittelalterlichen Herzen der Stadt<br />
Den Buddenbrooks auf der Spur<br />
Auf dem Rundgang durch das mittelalterliche Lübeck begegnet man vielen Schauplätzen<br />
aus dem nobelpreisgekrönten Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Im Weihnachtskapitel<br />
des Buches wird das liebste Familienfest der Deutschen ganz besonders gewürdigt.<br />
In Travemünde „auf<br />
den Steinen sitzen“<br />
Aus dem Bahnhof 1 kommend,<br />
geht es links und gleich rechts<br />
über die Konrad-Adenauer-Straße<br />
zum Kreisverkehr Lindenplatz,<br />
geradeaus über die Puppenbrücke<br />
auf die Wallhalbinsel<br />
mit der Touristeninformation<br />
im Welcome Center, durch das<br />
Holstentor, Wahrzeichen Lübecks,<br />
und über die Holstenbrücke<br />
auf die Altstadtinsel. Auf der<br />
Holstenstraße entlang, bis links<br />
die Schüsselbuden abzweigen,<br />
rechts über den Marienkirchhof<br />
mit mittelalterlichem Weihnachtsmarkt<br />
und durch den daran<br />
anschließenden Lübecker Märchenwald<br />
zum Buddenbrookhaus<br />
2 in der Mengstraße 4. Links die<br />
Mengstraße hinunter, bis rechts<br />
die Böttcherstraße abzweigt. An<br />
der Beckergrube rechts und am<br />
schönen Jugendstiltheater 3 vorbei<br />
zur Breiten Straße. Dort links,<br />
hinter der Schiffergesellschaft<br />
links in die Engelsgrube, dann den<br />
zweiten Gang links in den Bäckergang<br />
über den Lüngreens Gang zur<br />
Fischergrube 4 , rechts hinunter<br />
und durch die Schwönekenquerstraße<br />
zurück zur Engelsgrube.<br />
Geradeaus durch den Engelswisch.<br />
Am Haus mit der Nummer<br />
28 führt ein niedriger Rundbogen<br />
in den Hellgrünen Gang, der beim<br />
Auktionshaus „Eiche“ 5 in die<br />
Straße An der Untertrave mündet.<br />
Wenige Schritte nach rechts leitet<br />
der Dunkelgrüne Gang zurück<br />
zum Engelswisch. Dort links, am<br />
Ende rechts auf der Großen Altefähre<br />
durch die Rechtskurve zur<br />
Kleinen Burgstraße und über den<br />
Koberg 6 mit Heiligen-Geist-Hospital<br />
und Schifferkirche St. Jakobi,<br />
zwischen denen die Königstraße<br />
nach rechts zum Katharineum 7<br />
lenkt. Die davor links abzweigende<br />
Glockengießerstraße wartet mit<br />
dem Günter-Grass-Haus und den<br />
zwei schönsten Stiftshöfen<br />
Lübecks auf: Füchtingshof und<br />
Glandorpsgang. Beim Tünkenhagen<br />
geht es rechts, bis die vierte<br />
Straße rechts abzweigt: Die Hüxstraße<br />
gilt als Lübecks schönste<br />
Einkaufsmeile. Sie mündet am Rathaus<br />
8 in die Breite Straße. Links<br />
liegt nun das Café Niederegger 9 .<br />
Der anschließende Kohlmarkt<br />
mündet rechts in die Holstenstraße,<br />
die, wie auf dem Hinweg,<br />
nun zurück zum Bahnhof 1 führt.<br />
Auch im etwa 20 Kilometer<br />
entfernten Ostseebad Travemünde<br />
spielen starke Romanszenen der<br />
Buddenbrooks. So verliebt sich<br />
Tony Buddenbrook in den Sohn<br />
des Lotsenkapitäns, mit dem sie<br />
gemeinsam „auf den Steinen sitzt“.<br />
Der alte Fischerort mit dem breiten<br />
Sandstrand gehört seit 1320 zu<br />
Lübeck und ist bis heute ein Stadtteil<br />
der Hansestadt. Kaufleute<br />
erwarben ihn im Mittelalter, um<br />
ihre Handelsschiffe zu schützen.<br />
Bis heute zieht „Lübecks schönste<br />
Tochter“ Badegäste, „Burgen bauer“<br />
und Kasino-Besucher an.<br />
www.travemuende.de<br />
Spezial | 2015<br />
111
Stadtwanderungen<br />
Lübeck<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit Bus und Bahn: Gegenüber dem Lübecker Hauptbahnhof befindet sich<br />
der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB). Auskünfte: www.bahn.de<br />
Mit dem Pkw: A1 bis Hamburg-Puttgarden, dann bis AS Lübeck-Zentrum<br />
(zur A1 von Rostock über die A 20, von Berlin über die A 24, von Hannover<br />
über die A 7), weiter über die B 206 Richtung Zentrum und Holstentor,<br />
Parkmöglichkeit in der Parkgarage am Welcome Center.<br />
Orientieren: Stadtpläne im Welcome Center (Touristeninformation) am<br />
Holstentor, 23552 Lübeck. „Lübeck natürlich! Erholungsführer in 3 Teilen“,<br />
(I: Wakenitz, Altstadt, 1,90 Euro, II: Hemmelsdorfer See über Travemünde<br />
bis Boltenhagen, 2,50 Euro, III: Lübecks Süden, Reinfeld, Ratzeburg und<br />
Pansdorf, 3,40 Euro). Mit Naturschönheiten, Erholungsgebieten, 500<br />
Kilometern Rad- und Wandertouren, über 100 Ausflugszielen mit Fotos,<br />
Info-Texten und Karten, bestellbar auf www.luebeck-tourismus.de.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Kaufmannshäuser, Hinterhöfe und Backsteingotik<br />
Bahnhof: Hier kehren Tony,<br />
1<br />
Christian und Thomas<br />
Buddenbrook von ihren Reisen<br />
aus München und Hamburg heim.<br />
Manns Großvater hatte sich seinerzeit<br />
für die Lübeck-Büchener<br />
Eisenbahn stark gemacht. Das heutige<br />
Gebäude stammt von 1908.<br />
Buddenbrookhaus/St.<br />
2<br />
Marien: Die Buddenbrooks<br />
vernehmen in ihrem gegenüberliegenden<br />
Haus das Orgelspiel<br />
aus dem ersten Kirchenbau in<br />
Backsteingotik (mit dem höchsten<br />
Backsteingewölbe der Welt).<br />
Theater: Als Kinder besuchten<br />
Heinrich und Thomas<br />
3<br />
Mann das Lübecker Stadttheater<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
in der Beckergrube 16 ebenso regelmäßig<br />
wie Hanno Buddenbrook<br />
im Roman. Er „liebte alles im<br />
Theater: den Gasgeruch, die Sitze,<br />
die Musiker, den Vorhang.“<br />
Fischergrube: In der unteren<br />
4<br />
Fischergrube baute Thomas<br />
Buddenbrook sein neues Haus –<br />
die geografische Lage als erstes<br />
Vorzeichen des sich anbahnenden<br />
Niedergangs.<br />
Speicher „Die Eiche“: „Sie<br />
5<br />
kletterte, gemeinsam mit<br />
Thomas, in den Speichern an der<br />
Trave zwischen den Mengen von<br />
Hafer und Weizen umher …“ Im<br />
Roman spielten Thomas und Tony<br />
Buddenbrook in dem für die Fir-<br />
ma Mann errichtete Kornspeicher.<br />
Heute dient der denkmalgeschützte<br />
Backsteinbau als Auktionshaus<br />
an der Trave.<br />
Koberg: Das Heiligen-Geist-<br />
6<br />
Hospital, St. Jakobi, das<br />
Haus der Schiffergesellschaft und<br />
das alte Hogehus umrahmen den<br />
Platz. Kulisse von Hannos Schulweg<br />
nach dem Tod seines Vaters<br />
Thomas Buddenbrook.<br />
Katharineum: „Die Sekunden<br />
7<br />
dehnten sich martervoll“,<br />
erlebt Hanno Buddenbrook die<br />
Unterrichtsstunden im Katharineum<br />
quälend lang. Thomas Mann<br />
wird es ähnlich gegangen sein –<br />
drehte er doch mehrmals eine<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Ehrenrunde. Bruder Heinrich<br />
schreibt sich mit „Professor Unrat“<br />
den Schulfrust von der Seele.<br />
Rathaus: Der Vater der<br />
8<br />
Gebrüder Mann war ein<br />
berühmter Politiker im Stadtstaat<br />
Lübeck, im Roman wird Thomas<br />
Buddenbrook zum Senator<br />
gewählt. Am 20. Mai 1955 wurde<br />
Thomas Mann hier die Ehrenbürgerwürde<br />
verliehen.<br />
Café Niederegger: Im Obergeschoss<br />
befindet sich ein<br />
9<br />
Marzipan-Museum mit Thomas<br />
Mann in Lebensgröße als Teil<br />
des weltgrößten Marzipan-Kunstwerks<br />
aus über 500 Kilogramm<br />
Niederegger Marzipan.<br />
9<br />
Süßes und Schönes<br />
in Lübeck<br />
Schlemmen: Am Wegesrand:<br />
Theaterrestaurant Dülfer,<br />
Fischergrube 5, 23552 Lübeck, Tel.:<br />
0451/7073703. Historische Gaststätte<br />
Schiffergesellschaft, Breite<br />
Str. 2, 23552 Lübeck, Tel.: 0451/76776,<br />
www.schiffergesellschaft.com.<br />
Weihnachtsbasar und Marzipanausstellung<br />
im Café Niederegger,<br />
Breite Straße 89, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/5301-126/127<br />
www.niederegger.de.<br />
Schlummern: Klassik Altstadt,<br />
Fischergrube 52, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/702980, www.klassikaltstadt-hotel.de.<br />
Hotel Zur alten<br />
Stadtmauer, An der Mauer 57, 23552<br />
Lübeck, Tel.: 0451/73702, www.<br />
hotelstadtmauer.de. Hotel An der<br />
Marienkirche, Schüsselbuden 4,<br />
23552 Lübeck, Tel.: 0451/799410,<br />
www.hotel-an-der-marienkirche.de.<br />
Tipp: Es stehen viele schöne Ganghäuser<br />
zur Vermietung an Feriengäste<br />
zur Verfügung, Tel.: 0451/8899700,<br />
www.luebeck-tourismus.de/static/<br />
onlinebuchen/index_l.html.<br />
Lübecks berühmte Stadtsöhne:<br />
Buddenbrookhaus – Heinrich-und-<br />
Thomas-Mann-Zentrum, Mengstr. 4,<br />
23552 Lübeck, Tel.: 0451/1224190,<br />
www.buddenbrookhaus.de. Günter<br />
Grass-Haus – Forum für Literatur<br />
und Bildende Kunst, Glockengießerstraße<br />
21, 23552 Lübeck, Tel.:<br />
0451/1224230, www.guenter-grasshaus.de,<br />
Willy-Brandt-Haus Lübeck,<br />
Königstraße 21, 23552 Lübeck,<br />
Tel.: 0451/1224250, www.willybrandt-luebeck.de.<br />
Stadtführungen: Treffpunkt und<br />
Kartenvorverkauf im Welcome Center<br />
am Holstentor, Dauer 2 Stunden.<br />
Termine: www.luebeck-tourismus.de.<br />
Individuell: Lübecker Verkehrsverein<br />
e.V., Tel.: 0451/72339,<br />
Lübecker Stadtführer e.V.,<br />
Tel.: 0451/596220, Lübeck Service<br />
Kolossa, Tel.: 0451/6012470.<br />
Informieren: Lübeck und<br />
Travemünde Marketing GmbH,<br />
Welcome Center, Holstentorplatz 1,<br />
23552 Lübeck, Tel.: 0451/8899700,<br />
www.luebecker-weihnachtsmarkt.de,<br />
www.luebeck-tourismus.de.<br />
112<br />
Spezial | 2015
Heidelberg<br />
Romantische Stadt<br />
zwischen Bergen<br />
Mit seinen 147.000 Einwohnern gehört<br />
Heidelberg zu den deutschen<br />
Großstädten. Dabei werden die<br />
rund 20.000 US-Bürger (Armeeangehörige<br />
und ihre Familien),<br />
die im Stadtgebiet wohnen und<br />
eine der größten amerikanischen<br />
Gemeinden in Deutschland bilden,<br />
statistisch nicht einmal mitgezählt.<br />
Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert<br />
gegründet und liegt idyllisch im<br />
Tal des Neckars, eingerahmt von<br />
Königstuhl und Gaisberg.<br />
Typ: Rundwanderung<br />
Länge: 4 km<br />
Dauer: ca. 2 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: 80 Meter<br />
Höchster Punkt: 200 Meter<br />
Beste Wanderzeit: März bis August<br />
Start/Ziel: Torbogen an der Alten<br />
Brücke/Karl-Theodor-Brücke<br />
Wegequalität: fest, asphaltiert<br />
Der Philosophenweg<br />
Über den Neckar und zurück<br />
Auf dieser Rundtour präsentiert das malerische Heidelberg dem Besucher seine ganze<br />
Schönheit. Auf der Sonnenseite des Neckars genießt der Wanderer ein weitläufiges Panorama,<br />
den besten Blick auf das Heidelberger Schloss und die entzückende Altstadt von oben.<br />
Los geht es an der als „Alte Brücke“<br />
bekannten Karl-Theodor-Brücke 1<br />
mit dem mittelalterlichen Brückentor.<br />
Auf dem roten Sandstein<br />
überqueren wir den Neckar in<br />
Richtung des Stadtteils Neuenheim.<br />
Am Ende der Brücke wenden wir<br />
uns kurz links, dann direkt wieder<br />
nach rechts, den Hang hoch, in<br />
den Schlangenweg 2 , der hinauf<br />
zum Philosophenweg führt. Dieser<br />
Eingang ist leicht zu übersehen. Der<br />
gepflasterte Pfad schlängelt sich in<br />
engen Kurven etwa einen halben<br />
Kilometer steil bergauf und bietet<br />
zahlreiche Ausblicke auf die Stadt.<br />
Gemauerte Sitzecken laden immer<br />
wieder zum Verweilen und Schauen<br />
ein. Oben angekommen, folgen<br />
wir nun (links) dem Philosophenweg.<br />
An seinem Aussichtspunkt<br />
3 bietet sich der beste Blick auf<br />
das berühmte Schloss. Wir folgen<br />
weiter dem Philosophenweg, bis<br />
auf der linken Seite das Philosophengärtchen<br />
4 auftaucht. Am<br />
Ende des Philosophenwegs geht<br />
es wieder steil bergab durch ein<br />
schönes Wohnviertel. Wir folgen der<br />
Straße bis zu ihrem Ende. An der<br />
T-Kreuzung wenden wir uns links<br />
in die Bergstraße, geradeaus über<br />
die nächste Kreuzung und dahinter<br />
nach rechts in die Uferstraße (etwas<br />
knifflig, denn auch die Straße geradeaus<br />
heißt hier so). Sie führt auf<br />
die Theodor-Heuss-Brücke, auf der<br />
es wieder über den Neckar in Richtung<br />
Innenstadt geht. Die Brücke<br />
wird geradeaus zur Sofienstraße,<br />
von der wir bei zweiter Gelegenheit<br />
nach links in die Hauptstraße<br />
einbiegen. Diese führt nun<br />
geradeaus durch die Altstadt und<br />
die Fußgängerzone zurück. In der<br />
Mitte der Langen Straße steht die<br />
Providenzkirche 5 . Es geht weiter<br />
geradeaus, bis rechts das Haus zum<br />
Ritter 6 und ein Stück weiter links<br />
die Heiliggeistkirche 7 auftaucht.<br />
Vor der Kirche halten wir uns links<br />
und folgen der Fischmarkt-Straße.<br />
Bei nächster Gelegenheit biegen wir<br />
rechts ab. Kurz darauf geht es links<br />
in die Steingasse, die uns zurück<br />
zum Ausgangspunkt an der Alten<br />
Brücke führt.<br />
Das Heidelberger<br />
Schloss<br />
Die wohl berühmteste Schlossruine<br />
der Welt thront, Efeu-berankt und<br />
aus einer anderen Zeit, hoch über<br />
der schönen Altstadt. Als Residenz<br />
der Kurfürsten von der Pfalz erlebte<br />
das Heidelberger Schloss vom 13. bis<br />
zum 18. Jahrhundert eine glanzvolle<br />
Zeit. Hier lebten unter anderem<br />
Kurfürst Ottheinrich, „Winterkönig“<br />
Friedrich V. mit der englischen Prinzessin<br />
Elisabeth Stuart und Liselotte<br />
von der Pfalz. Nachdem das Schloss<br />
im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-<br />
1697) und 1764 durch einen Blitzschlag<br />
und ein Großfeuer zweimal<br />
zerstört worden war, steht es seit<br />
dem 19. Jahrhundert als romantische<br />
Schlossruine Besuchern offen.<br />
www.schloss-heidelberg.de<br />
Spezial | 2015<br />
113
Stadtwanderungen<br />
Heidelberg<br />
Anreisen und orientieren<br />
Mit der Bahn: Heidelberg ist mit den Zügen der Deutschen Bahn leicht<br />
erreichbar. Von Norden, Westen oder Osten kommend, geht es mit dem<br />
ICE in Richtung Mannheim, von dort mit der S-Bahn S1 zum Heidelberger<br />
Hauptbahnhof. Von Süden kommend, steigt man in Stuttgart um. Vom<br />
Heidelberger Hauptbahnhof aus führen die Straßenbahnlinien 5 und 21<br />
zum Bismarckplatz nahe dem Tourenstartpunkt. Infos, Fahrpläne und<br />
Buchung unter www.bahn.de.<br />
Mit dem Pkw: Die Autobahnen A5/A656 (Darmstadt–Karlsruhe/Basel)<br />
haben direkte Abfahrten nach Heidelberg: Ausfahrt Autobahnkreuz Heidelberg<br />
oder Heidelberg/Schwetzingen.<br />
Orientieren: Freizeitkarte 513 Mannheim/Heidelberg – Naturpark Neckar tal-<br />
Odenwald, hrsg. vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung,<br />
ca. 6,90 Euro. Stadtplan Heidelberg/Schwetzingen, Falk Verlag, 5,50 Euro.<br />
Tourhöhepunkte<br />
Brände, Streit und Sonnenbänke<br />
Die steinerne Alte Brücke<br />
1<br />
ließ Kurfürst Karl Theodor<br />
1786 bauen. Das mittelalterliche<br />
Brückentor auf der Stadtseite ist<br />
Teil der früheren Stadtmauer. Am<br />
Nordufer wacht der Brückenpatron<br />
Johannes Nepomuk.<br />
Der Schlangenweg verbindet<br />
2 am Hang des nördlichen<br />
Neckarufers die Alte Brücke mit<br />
dem Philosophenweg. Sehr steil<br />
geht es einen knappen halben Kilometer<br />
hinauf, gemauerte Sitzecken<br />
bieten atemberaubende Ausblicke.<br />
Der höchste Aussichtspunkt<br />
3<br />
am Schlangenweg eröffnet<br />
in einzigartigem Panorama einen<br />
Etappenprofil<br />
1<br />
Blick über Altstadt, Fluss, Berge,<br />
Schloss und Brücke.<br />
Das Philosophengärtchen ist<br />
4<br />
ein sonnenverwöhnter Naturbalkon,<br />
auf dem dank mildem<br />
Klima Pflanzen aus subtropischen<br />
Gebieten wachsen. Bänke und<br />
schöne Rasenflächen laden zum<br />
Ausruhen und Auftanken ein.<br />
Die Providenzkirche wurde<br />
5<br />
1659–1661 dank Kurfürst<br />
Karl Ludwig von der Pfalz und<br />
seiner Gemahlin Louise von Degenfeld<br />
für die kleine lutherische<br />
Gemeinde erbaut. Beim großen<br />
Stadtbrand 1693 wurde sie zerstört,<br />
nach 1700 aber wieder aufgebaut.<br />
2 3 4 5<br />
Das Hotel Haus zum Ritter ist<br />
6<br />
das älteste und einzige Haus,<br />
das alle Kriege und Brände überdauerte.<br />
Die Rittergestalt Sankt<br />
Georg an der Spitze verlieh dem<br />
Haus seinen Namen. Die Renaissancefassade<br />
ist üppig verziert.<br />
Um die Heiliggeistkirche<br />
7<br />
stritten sich Katholiken<br />
und Protestanten einst so sehr,<br />
dass der Innenraum durch eine<br />
Scheidemauer getrennt und im<br />
Chorraum die katholische Messe,<br />
im Langhaus der evangelische<br />
Gottesdienst gefeiert wurde.<br />
Heute ist das Gotteshaus im Besitz<br />
der Evangelischen Kirche.<br />
6 7<br />
Foto: PR<br />
Das Felsenmeer<br />
Wer im Odenwald<br />
gern<br />
weiterwandern<br />
möchte, dem<br />
sei das<br />
Felsenmeer<br />
im Lautertal<br />
bei Reichenbach<br />
ans Herz gelegt. Die bizarre<br />
eiszeitliche Felsenlandschaft aus<br />
Quarzdiorit, die bereits von den<br />
Römern und später durch die<br />
örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung<br />
genutzt wurde, steht<br />
heute unter Natur- und Denkmalschutz.<br />
Einer Sage nach entstand<br />
das Felsenmeer, als sich zwei<br />
Riesen stritten, von denen der<br />
eine auf dem Felsberg, der andere<br />
auf dem Hohenstein wohnte. Sie<br />
bewarfen sich mit Felsbrocken,<br />
der Hohensteiner gewann, der<br />
Felsberger Riese wurde unter<br />
den Blöcken begraben. Heute<br />
hört man ihn noch gelegentlich<br />
darunter brüllen.<br />
www.felsenmeer.org<br />
Kaffee und mehr in<br />
Heidelberg<br />
Schlemmen und schlummern:<br />
Haus zum Ritter, Hauptstraße 178,<br />
69117 Heidelberg, Tel.: 06221/1350,<br />
www.ritter-heidelberg.de Wirtshaus<br />
zum Nepomuk, Obere Neckarstraße<br />
2, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />
06221/739130, www.hotel-zur-altenbruecke.de<br />
Chocolaterie RoCo,<br />
Hauptstraße 6, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />
06221/434680, www.alles-schoko.de<br />
Strohauer’s Café Alt Heidelberg,<br />
Hauptstraße 49, 69117 Heidelberg,<br />
Tel.: 06221/189024 Schmelzpunkt<br />
Schokolade & Eiskrem,<br />
Hauptstr. 90, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />
06221/5860559, www.schmelzpunktheidelberg.de<br />
Cocktail-Café Regie,<br />
Theaterstraße 2, 69117 Heidelberg,<br />
Tel.: 06221/652226, www.regieheidelberg.de<br />
Café Hörnchen,<br />
schönes Frühstück, Hauptstraße 143,<br />
69117 Heidelberg, Tel.: 06221/20446<br />
Bar Eckstein, Fischmarkt 3, 69117<br />
Heidelberg, Tel.: 06221/432280,<br />
www.ecksteinheidelberg.de Kulturbrauerei<br />
Heidelberg, Leyergasse 6,<br />
69117 Heidelberg, Tel.: 06221/502980,<br />
www.heidelberger-kulturbrauerei.de<br />
Gasthaus Backmulde, Schiffgasse 11,<br />
69117 Heidelberg, Tel.: 06221/53660,<br />
www.gasthaus-backmulde-hotel.de<br />
Ansehen und entdecken:<br />
Kurpfälzisches Museum, Hauptstraße<br />
97, 69117 Heidelberg, Tel.:<br />
06221/5834020, www.museum-heidelberg.de<br />
Deutsches Verpackungsmuseum,<br />
Hauptstraße 22, 69117<br />
Heidelberg, Tel.: 06221/21361,<br />
www.verpackungsmuseum.de<br />
Schloss Heidelberg, 69117 Heidelberg,<br />
Tel.: 06221/658880. www.<br />
schloss-heidelberg.com Heidelberger<br />
Bergbahnen, über das Heidelberger<br />
Schloss zur Molkenkur und zum<br />
höchsten Punkt Heidelbergs, dem<br />
Königstuhl, www.bergbahn-heidelberg.de<br />
Heidelberger Zoo, Tiergartenstraße<br />
3, 69120 Heidelberg, Tel.:<br />
06221/64550, www.zoo-heidelberg.de<br />
Botanischer Garten der Universität<br />
Heidelberg, Im Neuenheimer<br />
Feld 340, 69120 Heidelberg, Tel:<br />
06221/545783, http://botgart.bot.<br />
uni-heidelberg.de Ruine Michaelskloster<br />
auf dem Heiligenberg,<br />
www.heidelberg-marketing.de<br />
Informieren: Tourist Info am<br />
Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz 1,<br />
69115 Heidelberg, Tel.: 06221/5844444,<br />
touristinfo@heidelberg.de,<br />
www.heidelberg.de Stadtführungen<br />
H&B Tour Conception, untere<br />
Neckarstr. 68, 69117 Heidelberg,<br />
Tel.: 06221/616341, www.hb-tourconception.de<br />
114<br />
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Gewicht 887 g<br />
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