21.08.2018 Aufrufe

sportFACHHANDEL 11_2018 Leseprobe

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />

24.08.<br />

<strong>2018</strong><br />

AUSGABE <strong>11</strong><br />

Made In Europe • Entsorgung ab S. 12<br />

Soziales Engagement • Recycling<br />

4<br />

SEITEN<br />

VERKÄUFER-<br />

WISSEN<br />

Kinderwanderschuhe<br />

S. 27<br />

Die Natur<br />

wartet auf<br />

Klare dich<br />

Kante<br />

Friedrichshafen plant die<br />

OutDoor-Gegenmesse ab S. 20<br />

NACHHALTIGE GESCHÄFTSGRUNDLAGE<br />

Die Entscheider von Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl im großen Interview<br />

FÜR<br />

E X C L U S I V<br />

Die schwerste<br />

Krise der<br />

Intersport?<br />

Aufsichtsrat-Boss<br />

Knud Hansen steht<br />

Rede und Antwort S. 32<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

SCHWEIZ<br />

6,00 € • ZKZ 17598<br />

Knud<br />

Hansen<br />

Nachhaltig!<br />

Erfolgreich!<br />

S. 6<br />

SHOP-PORTRAIT<br />

Warum sich Stadt Land<br />

Fluss in Bad Tölz ausschließlich<br />

auf Öko-<br />

Marken konzentriert. S. 36<br />

ANDERE WIRTSCHAFT<br />

Die Gemeinwohl-<br />

Ökonomie hat nicht Profite,<br />

sondern die Interessen der<br />

Allgemeinheit www.fjallraven.deim Blick S. 24<br />

Martin<br />

Riebel<br />

Lothar<br />

Baisch<br />

Waltraud<br />

Lenhardt<br />

Lukas<br />

Meindl<br />

Simone<br />

Mayer


mit fjällräven kannst du dich bei Wind und Wetter draußen aufhalten.<br />

Unsere zeitlose, langlebige Ausrüstung, macht jedes Outdoor-Erlebnis<br />

perfekt. Um dich warm und trocken zu halten, verwenden wir 100% ethisch<br />

gewonnene und rückverfolgbare Daunen, eine pfc-freie Imprägnierung<br />

und recycelte Wolle.<br />

www.fjallraven.de


DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />

24.08.<br />

<strong>2018</strong><br />

AUSGABE <strong>11</strong><br />

Made In Europe • Entsorgung ab S. 12<br />

Soziales Engagement • Recycling<br />

4<br />

SEITEN<br />

VERKÄUFER-<br />

WISSEN<br />

Kinderwanderschuhe<br />

S. 27<br />

FÜR<br />

E X C L U S I V<br />

Die schwerste<br />

Krise der<br />

Intersport?<br />

Aufsichtsrat-Boss<br />

Knud Hansen steht<br />

Rede und Antwort S. 32<br />

DEUTSCHLAND<br />

ÖSTERREICH<br />

SCHWEIZ<br />

6,00 € • ZKZ 17598<br />

Knud<br />

Hansen<br />

Nachhaltig!<br />

Klare<br />

Kante<br />

Friedrichshafen plant die<br />

OutDoor-Gegenmesse ab S. 20<br />

Erfolgreich!<br />

NACHHALTIGE GESCHÄFTSGRUNDLAGE<br />

Die Entscheider von Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl im großen Interview<br />

S. 6<br />

SHOP-PORTRAIT<br />

Warum sich Stadt Land<br />

Fluss in Bad Tölz ausschließlich<br />

auf Öko-<br />

Marken konzentriert. S. 36<br />

ANDERE WIRTSCHAFT<br />

Die Gemeinwohl-<br />

Ökonomie hat nicht Profite,<br />

sondern die Interessen der<br />

Allgemeinheit im Blick S. 24<br />

Martin<br />

Riebel<br />

Lothar<br />

Baisch<br />

Waltraud<br />

Lenhardt<br />

Lukas<br />

Meindl<br />

Simone<br />

Mayer


THE TASTE OF SPORT.<br />

bestellungen@active-nutrition-international.com


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

EDITORIAL | INHALT | 5<br />

Der nächste<br />

Showdown<br />

Wettbewerb ist gut für‘s Geschäft.<br />

Was im Kleinen zwischen einzelnen<br />

Händlern und einzelnen Anbietern gilt,<br />

gilt im Großen auch für ganze Branchen<br />

und ja, tatsächlich auch für Messen –<br />

egal wie viele Steuergelder hier in die<br />

individuellen Kalkulationen einfließen<br />

oder auch nicht.<br />

Andreas Mayer Warum um alles in der Welt soll sich eine<br />

Chefredakteur Messegesellschaft, die 25 Jahre lang eine<br />

a.mayer@sportcombi.de Branche mit aufgebaut und viele, viele<br />

erfolgreiche Messen veranstaltet hat,<br />

nicht dazu entscheiden, weiter zu machen, nur weil<br />

ein Teil der Branche sein Heil woanders sucht?<br />

Gut, im Falle der Outdoorbranche ist dies der Teil<br />

mit den großen Zugpferden, den Traditionsmarken,<br />

den Global Playern, die die Branche anführen, das<br />

Schiff steuern, den Takt vorgeben … aber tun sie das<br />

wirklich?<br />

Kostenlos:<br />

Die SFH<br />

News-App<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />

sport-fachhandel.com/app<br />

oder in den App-Stores<br />

Hier müssen jeder Lieferant und jeder Händler<br />

ihre eigene Rechnung aufmachen …<br />

Um an dieser Stelle nicht missverstanden zu<br />

werden: Für manche Marken ist das Münchener<br />

Konzept einer 365-Tage-Plattform mit direkter<br />

Endverbraucherkommunikation und starken<br />

digitalen Kanälen genau der richtige Schritt zur<br />

richtigen Zeit. Was aber die physische Messe angeht<br />

und die Kommunikation zum Handel, gibt es bei<br />

anderen durchaus nach wie vor Bedenken, vom<br />

großen Münchener Scheinwerferlicht vielleicht nur<br />

ein gelegentliches Flackern abzubekommen. Und<br />

tatsächlich hat sich auch noch nicht jeder Händler<br />

entschieden, ob er oder sie im kommenden Juni in die<br />

bayerische Landeshauptstadt kommt oder nicht.<br />

Für den überwiegenden Teil der knapp 1.000<br />

Aussteller auf der letzten europäischen Leitmesse<br />

ist nach wie vor die Anzahl der Händlerkontakte<br />

die entscheidende Währung. Gut hundert haben<br />

darüber abgestimmt, nach München zu gehen – auf<br />

den Rest setzt die Messe Friedrichshafen.<br />

Ob diese Rechnung aufgeht, kann an dieser Stelle<br />

niemand wirklich beantworten. Trotz aller Appelle,<br />

die Branche müsse unbedingt vereint agieren, um<br />

sich gegen Konkurrenz von außen zu schützen –<br />

Wettbewerb muss auch<br />

weiterhin erlaubt sein!<br />

Ihr,<br />

Andreas Mayer<br />

Chefredakteur<br />

kompetent ............... <br />

unabhängig ............. <br />

modern .................... <br />

hochwertig .............. <br />

kritisch ..................... <br />

meinungsbildend ... <br />

beratend .................. <br />

TITELSTORIES<br />

SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT S. 6<br />

Nachhaltige Familienunternehmen • Made In<br />

Europe • Entsorgung • Soziale Projekte • Recycling<br />

„ZU KEINEM ZEITPUNKT FÜHRUNGSLOS!“ S. 32<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Knud Hansen steht<br />

Rede und Antwort zur Intersport-Krise<br />

OUTDOOR Aktuelles aus der Outdoor-Branche 20<br />

MIXED News und Trends aus verschiedenen Sortimenten 23<br />

FACHHANDEL Szene, Stores und Strategie 27<br />

BRAND NEW Produktneuheiten von A-Z 38<br />

PERSONALIEN Aufsteiger, Aussteiger, Umsteiger 54<br />

STELLENMARKT Die Jobbörse der Branche/Impressum 52<br />

Air Revolution 3.7<br />

(auch als Damenmodell erhältlich)<br />

www.meindl.de<br />

FOTO: WEERAPATKIATDUMRONG/<br />

ISTOCKPHOTO.COM<br />

In der Auftrittphase<br />

Frische Luft saugt<br />

sich in den Schuh<br />

In der Abstossphase<br />

Warme Luft wird aus dem<br />

Schuh gepresst


6 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

BODENSTÄNDIG, PRAGMATISCH, EHRLICH<br />

Nachhaltigkeit<br />

Made in Germany<br />

Lange Zeit haben sie es anderen überlassen, über Themen wie soziale Verantwortung, Umweltverträglichkeit<br />

und Nachhaltigkeit zu sprechen. <strong>sportFACHHANDEL</strong> traf die Köpfe der traditionsreichen deutschen Outdoor-<br />

Unternehmen Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl, um das zu ändern – und um herauszufinden, wie<br />

bodenständig und pragmatisch, aber trotzdem fortschrittlich und wirkungsvoll die familiengeführten<br />

Spezialisten agieren.<br />

Interview Andreas Mayer<br />

FOTOS: BERNHARD WROBEL


Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl | TITELSTORY | 7<br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl<br />

Nachhaltigkeit als Geschäftsgrundlage (v.l.n.r):<br />

Martin Riebel (Geschäftsführer Deuter), Lothar<br />

Baisch (Geschäftsführung Maier Sports), Waltraud<br />

Lenhart (Geschäftsführung Leki), Lukas Meindl<br />

(Geschäftsführung Meindl), Simone Mayer<br />

(Geschäftsführung Maier Sports).<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Das Thema Nachhaltigkeit<br />

ist in aller Munde, wird aber auch sehr vielfältig<br />

interpretiert. Was ist für Sie der Hauptaspekt?<br />

Waltraud Lenhart: Das Thema an sich kommt<br />

ja eigentlich aus der Umwelt sowie aus der Landwirtschaft<br />

und besagt, dass man nicht mehr aus<br />

der Natur nehmen sollte als nachwächst. Heute<br />

wird der Begriff aber noch viel weiter gefasst – und<br />

dann spürt und begreift man erst, wie alles zusammenhängt.<br />

Für mich gibt es da drei große Säulen:<br />

das Soziale, die Wirtschaft und die Umwelt. Wenn<br />

ich an einer Stelle etwas verändere, hat das auch<br />

Auswirkungen auf die anderen Felder. Hier ist die<br />

richtige Balance gefragt. Das übergeordnete Ziel<br />

und unsere Verpflichtung sind klar: Wir müssen<br />

darauf achten, dass die nächste Generation den<br />

gleichen Standard haben kann wie wir!<br />

Woran arbeiten Sie in Ihrer Firma gerade am<br />

meisten?<br />

Waltraud Lenhart: Wir wollen nachhaltige<br />

Produkte herstellen. Also liegt unser Hauptfokus<br />

darauf, mit den Ressourcen sparsam umzugehen.<br />

In Kirchheim bauen wir den Einsatz erneuerbarer<br />

Energien sukzessive aus. So haben wir bereits zum<br />

dritten Mal zusätzliche Photovoltaik-Panels installiert.<br />

Ganz wichtig ist uns darüber hinaus ein vernünftiger<br />

und verantwortungsbewusster Umgang<br />

mit den Menschen, die für uns arbeiten. Bei allem<br />

darf man nicht vergessen, dass die Wirtschaftlichkeit<br />

dabei etwas ganz Wichtiges ist. Denn ohne,<br />

dass ich wirtschaftlich bin, kann ich auch nichts<br />

investieren und nichts Nachhaltiges schaffen.<br />

Martin Riebel: Ohne wirtschaftliche Nachhaltigkeit<br />

könnte man ein Unternehmen langfristig<br />

gar nicht betreiben. Auch wenn das heutzutage<br />

manchmal unter den Tisch fällt und man sich<br />

zum Teil fast dafür entschuldigen muss als<br />

Unternehmer: Ohne Geld zu verdienen, können<br />

wir unsere Mitarbeiter nicht bezahlen und keine<br />

Arbeitsplätze sichern. Hinter einem Unternehmen<br />

steht auch immer ein Risiko. Ohne nachhaltiges<br />

Arbeiten ist auch keine Nachhaltigkeit in anderen<br />

Bereichen machbar!<br />

Simone Mayer: Wir versuchen, durch unsere<br />

Marke Erlebnisse und Werte zu schaffen, die<br />

Nachhaltigkeit fördern. In dem Augenblick, in dem<br />

wir ein Lieblings-T-Shirt oder eine Lieblings-Hose<br />

geschaffen haben, werden diese eben nicht gleich<br />

weggeworfen, wenn sie alt oder kaputt sind wie bei<br />

einem Massenprodukt. Denn da sind Emotionen<br />

dabei, Bilder im<br />

Kopf – es fällt dem<br />

Kunden schwer,<br />

so ein Kleidungsstück<br />

einfach in<br />

den Abfalleimer zu werfen ...<br />

Darüber hinaus haben wir uns schon 2014 zum Ziel<br />

gesetzt, unsere Kollektionen so schnell wie möglich<br />

PFC-frei zu gestalten. Das haben wir in diesem Jahr<br />

mit der Winterkollektion bereits geschafft. Jetzt<br />

greifen wir zusätzlich das Thema Abfall auf. Dafür<br />

haben wir eine kleine Kollektion aus recycelten<br />

Materialien entwickelt. Und all das wird begleitet<br />

von Themen, die bei uns konstant eine große Rolle<br />

spielen, wie beispielsweise unsere Arbeit in der<br />

Fair Wear Foundation. Faire Arbeitsbedingungen<br />

haben bei uns einen besonderen Stellenwert, weil<br />

wir in Asien eigene Produktionsstätten haben.<br />

Schon unser Firmengründer Gerhard Maier bestand<br />

darauf, dort so zu produzieren wie wir auch<br />

zu Hause in Köngen arbeiten. Gleiche Bedingungen<br />

für alle Arbeitnehmer – das leben wir auch heute<br />

noch tagtäglich.<br />

Martin Riebel: Als ich vor sechs Jahren bei Deuter<br />

angefangen habe, dachte ich eigentlich: Über so<br />

was muss man gar nicht reden, so was macht man!<br />

Denn, wenn es kein Mind-Set ist, ist es Marketing<br />

oder Greenwashing! Auch für uns ist es zum<br />

Beispiel schon seit 25 Jahren normal, dass unsere<br />

Mitarbeiter in Vietnam genau so behandelt werden<br />

wie die in Gersthofen. Deshalb ist es uns auch<br />

leicht gefallen, die Standards innerhalb der Fair<br />

Wear Foundation zu erfüllen. Dies und langlebige<br />

Produkte herzustellen zu einem vernünftigen Preis,<br />

sind die wichtigsten Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit.<br />

Denn, was nicht weggeschmissen wird,<br />

kommt auch nicht in den Müllkreislauf. >>><br />

Messe Friedrichshafen: Hier<br />

ist die Outdoorbranche groß<br />

geworden und hier fand<br />

auch das <strong>sportFACHHANDEL</strong>-<br />

Gipfelgespräch zum Thema<br />

Nachhaltigkeit statt.<br />

Nach Messeschluss<br />

gemeinsam an die Zukunft<br />

denken: <strong>sportFACHHANDEL</strong>-<br />

Chefredakteur Andreas Mayer<br />

im Gespräch mit Lothar Baisch,<br />

Simone Mayer, Martin Riebel,<br />

Lukas Meindl, Waltraud Lenhart<br />

(v.l.n.r.).


8 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Wir versuchen, durch unsere Marke<br />

Erlebnisse und Werte zu schaffen, die<br />

Nachhaltigkeit fördern.« Simone Mayer, Maier Sports<br />

Verkäufer oder<br />

Endverbraucher<br />

werden in ein paar<br />

Jahren gar nicht mehr<br />

über PFC reden, denn<br />

PFC-frei wird als<br />

Selbstverständlichkeit<br />

gelten.«<br />

Lothar Baisch, Maier Sports<br />

Unsere Produkte belasten die Umwelt also ebenfalls<br />

viel weniger als Billigprodukte. Deswegen haben<br />

wir auch schon immer eine Reparaturabteilung<br />

gehabt, selbst als alle anderen sagten: Wir sind<br />

kulant – was bei uns reklamiert wird, ersetzen wir<br />

unserem Kunden einfach mit einem neuen Produkt.<br />

Doch der Endverbraucher hat mit seinem Produkt<br />

viel erlebt und möchte genau dieses Produkt<br />

erhalten haben! Beim Thema PFC ist Maier Sports<br />

in unserer Gruppe ein echtes Vorbild gewesen. Sie<br />

waren sehr früh zu hundert Prozent PFC-frei. Wir<br />

wissen mittlerweile aber auch von anderen großen<br />

Marken, die ihre Zulieferer dazu zwingen, bis 2020<br />

PFC-frei zu sein – ansonsten werden sie Stoffe mit<br />

dieser Ausrüstung nicht mehr abnehmen. Bei<br />

Deuter haben wir uns vor zwei Jahren zum Ziel<br />

gesetzt, bis 2020 keine Stoffe mit PFC mehr einzusetzen.<br />

Aktuell liegen wir bei etwa 70 Prozent.<br />

Wenn man bedenkt, wie groß der Aufschrei und die<br />

Sorge war, als Greenpeace dieses Thema setzte, ging<br />

das jetzt alles doch bemerkenswert schnell, oder?<br />

Lukas Meindl: Was auffällt und uns unterscheidet<br />

von anderen Marken ist, dass wir alle Produzenten<br />

sind – wir stellen unserer Produkte selbst her. Deswegen<br />

haben wir auch in der so genannten Lieferkette<br />

vielleicht etwas mehr Einfluss als andere Marken,<br />

die nur ihre Produkte handeln, aber woanders<br />

produzieren lassen. Wir machen nur Schuhe – und<br />

das schon seit über 300 Jahren! Da hat man schon<br />

viel mitgemacht und viele unterschiedliche Zeiten<br />

erlebt. Im Großen und Ganzen geht es stets darum,<br />

innovative, hochwertige, zuverlässige und langlebige<br />

Produkte auf den Markt zu bringen. Dazu<br />

gute Materialien zu verwenden, kurze Transportwege<br />

zu haben, nur mit sehr wenigen Lieferanten,<br />

die auf uns eingestellt sind und auf die wir uns<br />

verlassen können, zusammenzuarbeiten.<br />

Wir machen das alle, wir reden nur zu wenig<br />

darüber! Wir sind da zu wenig marketingtechnisch<br />

aufgestellt, weil es im Grunde für uns eine Selbstverständlichkeit<br />

ist. Auch eine Reparaturabteilung<br />

war für uns immer wichtig. Wir haben 20 Personen,<br />

die machen nichts anderes als Service! Die Kunden<br />

bekommen nicht nur von uns eine neue Sohle<br />

drauf, sie kriegen eine Rundumpflege! Und das ist<br />

schon immer so gewesen!<br />

Wie ist der Stand in Sachen PFC bei Schuhen?<br />

Lukas Meindl: Für uns Schumacher ist die Situa-<br />

DEUTER<br />

LEKI<br />

MAIER SPORTS<br />

MEINDL<br />

1898 als „Mechanische Segeltuch-<br />

und Leinenweberei“<br />

gegründet, kann Deuter auf<br />

eine lange Geschichte zurück<br />

blicken – seit den 1920er<br />

Jahren auch mit Rucksäcken für<br />

Hochgebirgsexpeditionen. 2006<br />

überahm die – ebenfalls<br />

familiengeführte – Schwan-<br />

Stabilo Gruppe den mittlerweile<br />

zum Weltmarktführer<br />

aufgestie genen Spezialisten für<br />

Ruck säcke, Reisegepäck und<br />

Schlafsäcke. Seit 2013 ist Martin<br />

Riebel Geschäftsführer der<br />

Deuter Sport GmbH.<br />

Die Leki Lenhart GmbH entstand<br />

aus dem 1948 gegründeten<br />

Holzverarbeitungsbetrieb von<br />

Karl Lenhart – einem begeisterten<br />

Skisportler, der mit der Qualität und<br />

Funktionalität der damaligen Skistöcke<br />

jedoch nicht zufrieden war. 1970 ging<br />

er mit ersten eigenen Skistöcken und<br />

unter dem Namen Leki („Lenhart in<br />

Kirchheim“) an den Markt. Im Jahre<br />

1984 übernahm dessen jüngster Sohn<br />

Klaus Lenhart die Geschäftsführung.<br />

2012 verstarb Klaus Lenhart bei einem<br />

Flugzeugabsturz. Seitdem führt<br />

seine Frau Waltraud Lenhart das<br />

Unternehmen erfolgreich weiter.<br />

1938 gegründet als Immanuel Maier<br />

GmbH, übernahm 1970 Gerhard<br />

Maier die Geschäftsführung. Aus dem<br />

väterlichen Textil-Betrieb machte er<br />

einen Bekleidungshersteller für die<br />

damaligen Trendsportarten Ski und<br />

Tennis. Später kam auch Outdoor dazu.<br />

2012 zog sich Gerhard Maier aus der<br />

Geschäftsführung zurück. Die neue<br />

Geschäftsführung um Simone Mayer<br />

und Lothar Baisch führt seitdem sein<br />

Lebenswerk weiter. Seit 2015 gehört die<br />

Maier Sports GmbH mit ihren Marken<br />

Gonso und Maier Sports wie Deuter zur<br />

Outdoor-Sparte der Schwan-Stabilo<br />

Gruppe (Heroldsberg).<br />

Schon 1683 wird mit Petrus Meindl<br />

ein erster Meindl als Schuhmacher in<br />

Kirchanschöring urkundlich erwähnt.<br />

Seither ist in ununterbrochener<br />

Reihenfolge ein Meindl-Schuhmacher<br />

in Kirchanschöring beurkundet. Heute<br />

führen Lukas Meindl und Bruder<br />

Lars Meindl das Unternehmen in der<br />

neunten Generation. Die beiden Brüder<br />

führen auch abseits des Unternehmens<br />

das Lebenswerk ihres Vaters Alfons<br />

Meindl fort, u.a. mit der Alfons Meindl<br />

Sozialstiftung zur Förderung und<br />

Unterstützung von unverschuldet<br />

in Not geratenen Personen in der<br />

Kirchanschöringer Umgebung.<br />

FOTOS: BERNHARD WROBEL


Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl | TITELSTORY | 9<br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl<br />

tion noch viel komplexer, da bei Schuhen so viele<br />

verschiedene Komponenten verarbeitet werden.<br />

Auch Unternehmen, die bei Bekleidung schon viel<br />

erreicht haben, sind im Schuhbereich noch sehr<br />

weit weg von 100 Prozent PFC-frei. Für uns ist das<br />

Ziel 2020 ausgesprochen, und das haben wir als<br />

Meindl auch fest im Griff. Wir könnten das heute<br />

schon bei vielen Modellen draufschreiben, aber wir<br />

tun es nicht, weil wir nun mal keine halbe Sachen<br />

machen ...<br />

Ärgert es Sie eigentlich, dass Greenpeace damals<br />

ausgerechnet die Outdoorbranche angegriffen hat?<br />

Lukas Meindl: Natürlich hat es mich schon ein<br />

bisschen gestört, wie aggressiv Greenpeace am<br />

Anfang agiert hat. Heute bin ich aber der Meinung:<br />

Würde der Gesetzgeber den nächsten Schritt machen<br />

und uns Rechtssicherheit geben, dann wäre<br />

alles klar! Das müsste aber für alle gelten, nicht nur<br />

für einen kleinen Sektor wie die Outdoorbranche!<br />

Greenpeace nutzt uns heute als Beispiel dafür, dass<br />

wir in die Verantwortung genommen wurden, für<br />

etwas, was alle tun müssen!<br />

Die Outdoorbranche hat hier eine Vorreiterrolle<br />

für die gesamte Gesellschaft übernommen. Die<br />

PFC-Problematik ist in anderen Bereichen weitaus<br />

stärker als bei uns, aber wir haben diese Kraft, das<br />

jetzt zu schaffen. Denn die Entwicklung ist nicht<br />

mehr aufzuhalten.<br />

Simone Mayer: Es gab ja schon PFC-freie Produkte,<br />

aber keiner hat sie eingesetzt, weil man keine Kompromisse<br />

machen wollte zwischen Funktion und<br />

Nachhaltigkeit. Durch den Druck – auch der<br />

Chemieindustrie gegenüber – ist PFC-frei auf<br />

einmal möglich. Klar haben wir anfangs gesagt:<br />

Warum die Outdoor-Branche? Eigentlich ist das<br />

doch ungerecht! Warum nicht die Medizintechnik<br />

oder die Automobilbranche? Aber wir haben durch<br />

diesen Druck tatsächlich etwas erreicht. Wenn der<br />

nicht gewesen wäre, bin ich mir ziemlich sicher,<br />

würden wir heute nicht an dem Punkt stehen, tatsächlich<br />

100 Prozent PFC-frei umsetzen können.<br />

Martin Riebel: Wer sich in den extremsten<br />

Bereichen der Berge bewegt, der möchte eine<br />

Ausrüstung haben, die wirklich hält. Und da gibt<br />

es teilweise noch keine richtigen Alternativen.<br />

Das muss man dem Endverbraucher erklären, der<br />

oft beste Leistung will, ökologisch perfekt und<br />

zu einem günstigen Preis. Wer 2020 PFC ganz<br />

abschafft, läuft Gefahr, dass der eine oder andere<br />

Endverbraucher mit einem Highend-Produkt vielleicht<br />

nicht mehr ganz die Leistung bekommt, die<br />

er gewohnt ist. Aber auch das gehört zur Ehrlichkeit<br />

dann dazu.<br />

Wie viel kommt denn tatsächlich beim Endverbraucher<br />

mittlerweile an? Oder was unternehmen<br />

Sie dafür, dass es dort ankommt?<br />

Martin Riebel: Ich glaube, man muss da differenzieren.<br />

Das Thema PFC ist beim Endverbraucher<br />

noch nicht angekommen. Und da ist es tatsächlich<br />

unsere Aufgabe, so wie Lukas Meindl sagte, voranzugehen.<br />

Aber Aussagen wie, dass ein langlebiges<br />

Produkt für den Müllkreislauf gut ist oder dass ein<br />

Reparaturservice etwas Positives ist, das versteht<br />

jeder. Und dadurch kreiert man ein Bewusstsein<br />

beim Endverbraucher, der dann vielleicht auch<br />

andere Industrien kritisch hinterfragt: Was ist<br />

denn auf meinem Teppich drauf? Was ist denn auf<br />

meinem Autositz drauf?<br />

Lothar Baisch: Für uns ist es seit jeher eine Selbstverständlichkeit<br />

gewesen, jede Retoure – egal wie<br />

alt der Artikel auch war – in unserer hauseigenen<br />

Näherei zu reparieren. Das heißt, wir lebten unbewusst<br />

das Thema Nachhaltigkeit. Diese ist sozusagen<br />

in unserer schwäbischen DNA verwurzelt.<br />

Angestoßen durch Dritte kam vor Jahren die Frage<br />

auf: „Ihr tut hier soviel Gutes. Warum redet ihr<br />

nicht darüber?“ Daraufhin haben wir die Entscheidung<br />

getroffen, das offen zu kommunizieren und<br />

haben den Reparatur-Sevice im eigenen Nähsaal<br />

in unsere freiwillige 5-Jahresgarantie auf Material<br />

und Verarbeitung eingebunden. Das war für uns<br />

ein einfacher Schritt, da wir diesen Service ohnehin<br />

schon seit vielen Jahren angeboten und auch gelebt<br />

haben. Im Handel ist das für die Mitarbeiter auf<br />

der Fläche bis heute eine wichtige Hilfestellung im<br />

Verkauf, wenn es darum geht, ob Jacke A oder Jacke<br />

B gekauft wird. Es ist also definitiv ein Argument<br />

im Verkaufsgespräch!<br />

Und PFC? Wie gehen Sie am POS damit um?<br />

Lothar Baisch: Das wird natürlich genauso<br />

Was uns unterscheidet<br />

von anderen Marken<br />

ist, dass wir alle Produzenten<br />

sind – wir stellen unsere<br />

Produkte selbst her.«<br />

Lukas Meindl, Meindl<br />

>>><br />

Unterschiedliche Produkte,<br />

viele Gemeinsamkeiten (v.l.n.r.):<br />

Martin Riebel, Lothar Baisch,<br />

Waltraud Lenhart, Lukas Meindl,<br />

Simone Mayer


10 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Als familiengeführtes<br />

Unternehmen hat man eine<br />

ganz andere Bindung zum Betrieb.«<br />

Waltraud Lenhart, Leki<br />

Wer sich in den<br />

extremsten<br />

Bereichen der Berge<br />

bewegt, der möchte<br />

eine Ausrüstung<br />

haben, die wirklich<br />

hält.«<br />

Martin Riebel, Deuter<br />

kommuniziert. Ich bin davon überzeugt, dass dies<br />

Standard werden wird, wie Wasserdichtigkeit oder<br />

Atmungsaktivität. Verkäufer oder Endverbraucher<br />

werden in ein paar Jahren gar nicht mehr über PFC<br />

reden, denn PFC-frei wird als Selbstverständlichkeit<br />

gelten.<br />

Waltraud Lenhart: Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

muss in der Gesellschaft verankert werden. Das<br />

ist ein Prozess. Es ist gut, dass dieser angestoßen<br />

wurde, aber ich frage mich auch: Was haben wir<br />

falsch gemacht, dass wir dieses Thema so anstoßen<br />

müssen? Und warum ist dieses Thema plötzlich<br />

so auf dem Tisch? Ist es nur die Vermarktung? Wir<br />

müssen wirtschaftlich denken, aber es ist sicher der<br />

falsche Weg, Geld einzunehmen, um es anschließend<br />

in ein ökologisches Projekt zu stecken, um das<br />

zu kompensieren, was ich vorher kaputt gemacht<br />

habe. Das ist Augenwischerei!<br />

Wie wichtig ist dabei, dass Sie als Unternehmen<br />

alle in Deutschland verwurzelt sowie familiengeführt<br />

sind?<br />

Waltraud Lenhart: Als familiengeführtes Unternehmen<br />

hat man eine ganz andere Bindung zum<br />

Betrieb. Bei allen Verhandlungen und Entscheidungen<br />

geht es immer auch darum, die langfristigen<br />

Konsequenzen im Auge zu behalten.<br />

Martin Riebel: Große Konzerne, vor allem börsennotierte,<br />

schauen nur auf die Kosten. Die Bindung<br />

zu den Mitarbeitern fehlt. Wir würden zum Beispiel<br />

niemals eine Abteilung einfach nach Bulgarien auslagern!<br />

Denn als Unternehmer bist du verpflichtet,<br />

für die Mitarbeiter, für Vereine, für die Gesellschaft<br />

langfristig mitzudenken.<br />

Da kommt auch das Thema Nachfolge ins Spiel.<br />

Gerade in familiengeführten Unternehmen können<br />

leicht Probleme entstehen, wenn der Übergang von<br />

einer in die nächste Generation nicht nahtlos ist ...<br />

Lukas Meindl: Das ist auch ein großes Problem,<br />

das wir bei unseren Kunden sehen. Ganz wichtig<br />

dabei ist, dass kein Druck da ist. So war es zumindest<br />

bei uns. Als unser Vater starb, hat er zwei<br />

Söhne gehabt, die weitergemacht haben. Er konnte<br />

also in Ruhe gehen. Wir sind jetzt die neunte Generation.<br />

Und an uns soll es nicht scheitern, dass es<br />

eine zehnte gibt. Das ist aber eine riesen Herausforderung.<br />

Martin Riebel: Ich glaube aber, dass es da auch<br />

Mischformen gibt. Man muss ja nicht unbedingt<br />

das Familienunternehmen selbst führen, die<br />

Familie hat jedoch die Verantwortung, dass das<br />

Unternehmen gut geführt wird. Ob das dann ein<br />

Familienmitglied ist oder ob das jemand anderes<br />

ist, der es besser kann, das ist dann offen.<br />

Lothar Baisch: Gerhard Maier sah es als seine<br />

Pflicht an, das Unternehmen in die Hände zu<br />

geben, die sicherstellen, dass sein Werk in seinem<br />

Sinne fortgeführt wird. Hierzu hat er schon früh<br />

begonnen, junge Mitarbeiter für das Unternehmen<br />

zu gewinnen. Frau Mayer, Frau Kohler, meine<br />

Wenigkeit und viele weitere Führungskräfte stehen<br />

heute in der Verantwortung und stellen Tag für<br />

Tag sicher, dass das Unternehmen sowie die Marken<br />

Maier Sports und Gonso auch weiterhin ein<br />

sicherer Arbeitgeber für die vielen langjährigen<br />

Mitarbeiter sowohl am Standort Köngen als auch<br />

in unseren ausländischen Produktionsstätten sind<br />

und bleiben.<br />

Waltraud Lenhart: Ich habe da eine ganz andere<br />

Situation mitmachen müssen. Durch den Unfalltod<br />

meines Mannes standen wir plötzlich von heute<br />

auf morgen völlig unvorbereitet führungslos da.<br />

Für mich ist daher heute das Wichtigste, dass ein<br />

Betrieb so aufgebaut ist, dass er nicht von einem<br />

Einzelnen abhängig ist. Die Verantwortung muss<br />

auf mehreren Schultern verteilt sein. Denn sonst ist<br />

die Gefahr groß, dass der Betrieb in seiner Existenz<br />

gefährdet ist. Du kannst innerhalb eines Familienbetriebs<br />

nicht jemanden zu einem Nachfolger oder<br />

Manager machen, wenn er die Qualifikation oder<br />

das Interesse nicht hat. Das ist gefährlich und nicht<br />

nachhaltig. Ich denke, es liegt in der Verantwortung<br />

von allen, die jetzt hier sitzen, jederzeit gewährleisten<br />

zu können, dass der Betrieb auch ohne uns<br />

sauber laufen kann. Das ist am Ende die beste Form<br />

von Nachhaltigkeit!<br />

Meine Damen, meine Herren – ich danke für Ihre<br />

Zeit und das ausführliche Gespräch!


PASST MIR UND ZU MIR.<br />

MAIER SPORTS – der Passformspezialist –<br />

bei unserer breiten Auswahl an PFC-freien Outdoorhosen muss<br />

man nicht lang suchen und es kommt niemand zu kurz.<br />

www.maier-sports.de/verantwortung


12 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Beruhigt in die Zukunft blicken? Bleed versucht<br />

den ökologischen Fußabdruck so gering wie<br />

möglich zu halten.<br />

TOP-THEMA: RECYCLING<br />

Aus Alt wird Neu!<br />

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, rückt bei Outdoorbekleidung immer öfter der Begriff Recycling<br />

in den Fokus. Doch die eingesetzten Materialien sind oft extrem komplex, ein Mehr an Funktion bedeutet<br />

häufig auch eine Extraportion Chemie. Das Recyceln von Fasern stellt für viele Unternehmen eine sinnvolle<br />

Alternative dar. Was sonst noch alles in den Recycling-Prozess passt? <strong>sportFACHHANDEL</strong> hat sich umgehört.<br />

Text:<br />

Astrid Schlüchter<br />

Wer sich für eine Funktionsjacke entscheidet,<br />

entscheidet sich häufig für ein<br />

Feuerwerk an High-Tech Funktionen, ganz<br />

klar, dass es in punkto Herstellung nicht immer<br />

ökologisch korrekt zugeht. Doch viele Unternehmen<br />

suchen sinnvolle Alternativen, die am Ende die<br />

Umwelt schonen und vor allem den jetzt schon zu<br />

großen Müllberg entlasten sollen. Eine Variante ist<br />

das Recyceln von Fasern, von Wolle, von Meeresund<br />

Alltagsmüll.<br />

„Vom Fischfang zum Blickfang“ ist das Motto bei<br />

Vaude, die u.a. Netze aus dem Meer fischen und<br />

zu hochwertigen Materialien recyceln. Die Reinigung<br />

der Fischernetze und der chemische De- und<br />

Repolymerisierungs-Prozess finden in Europa statt.<br />

So wird aus dem umweltbelastenden Abfall neues<br />

Polyamid-Garn – mit den gleichen chemischen<br />

Eigenschaften und den gleichen Funktionalitäten<br />

wie aus Erdöl neu hergestelltes Polyamid. Auch Jack<br />

Wolfskin bietet einige Produkte aus recycelten Materialien<br />

an. „Wir verfolgen beim Recycling aktuell<br />

zwei Schwerpunktthemen. Recycling von Abfällen<br />

wie z.B. Flaschen aber auch Meeresabfällen. Außerdem<br />

befassen wir uns mit dem Zero Waste Konzept.<br />

So haben wir z.B. für die 100 Prozent recycelte<br />

Membrane Schnittabfälle, die bei der Produktion<br />

anfallen, wieder in den Kreislauf zurückgeführt und<br />

auf diese Weise dafür gesorgt, dass keine Abfälle im<br />

Herstellungsprozess entstehen“, so Melanie Kuntnawitz,<br />

Head of Vendor Control Jack Wolfskin.<br />

Bleed sorgt sich seit Entstehung der Marke um<br />

Umwelt und den ökologischen Fußabdruck. Die<br />

FOTOS: FJÄLLRAVEN; BLEED; VAUDE


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 13<br />

Vaude unterstützt seine Handelspartner im Bereich<br />

Recycling auch bei der Gestaltung der<br />

Schaufenster.<br />

Natur sei Inspirationsquelle und Spielplatz<br />

zugleich, deswegen sei es auch so wichtig,<br />

liebevoll mit Ressourcen umzugehen.<br />

„Seit vielen Jahren nutzen wir für unsere<br />

Jacken-Oberstoffe 100 Prozent recyceltes<br />

Polyester und dürfen jetzt die Ersten sein,<br />

die auch eine zu 100 Prozent aus recyceltem<br />

PES bestehende Membran von Sympatex<br />

einsetzen können. Ab der Herbst-/Winter<br />

<strong>2018</strong>/19-Kollektion arbeiten wir mit Fleecestoffen<br />

von Polartec, welche aus recycelten<br />

Plastikflaschen hergestellt werden. Für<br />

unsere Accessoirepalette nutzen wir z.B.<br />

Altpapier als Obermaterial und Füllstoff“,<br />

so Lena Grimm, Produktmanagerin und<br />

Designerin bei Bleed. Eine grüne Einstellung,<br />

die so langsam auch im Handel für<br />

positives Feedback sorgt. „Auf den letzten<br />

Messen konnten wir ein stark gesteigertes<br />

Interesse am Thema Recycling feststellen.<br />

Allerdings ist der Fachhandel noch nicht<br />

ausreichend informiert. Das Thema ist sehr<br />

vielschichtig und komplex, wer den Kunden<br />

beraten möchte, sollte sich gut mit der Thematik<br />

auskennen. Allerdings sehen wir uns<br />

auch als Marke in der Pflicht, den Handel zu<br />

informieren und unsere Produkte mit Geschichten<br />

und Informationen aufzuladen.“<br />

Hannes Oehler, La Sportiva, sieht noch<br />

ein weiteres Problem: „Der Fachhandel<br />

reagiert grundsätzlich positiv auf das<br />

Thema und ist auch bemüht, es dem Endverbraucher<br />

nahe zu bringen. Das Problem<br />

ist, dass ein Großteil der Endverbraucher<br />

nicht bereit ist, einen höheren Preis für<br />

Fjällräven nutzt mit Re-Wool Restwolle für die<br />

Herstellung neuer Produkte, wie hier im Fall des<br />

Greenland Sweaters.<br />

ECO-Produkte zu zahlen.“ Eco-Produkte,<br />

wie die beiden Kletterschuhmodelle<br />

(Mythos Eco + Cobra Eco), bei denen das<br />

zu 100 Prozent recycelte Gummi aus der<br />

Produktion zum Einsatz kommt. „Wir sind<br />

zurzeit der einzige Kletterschuhhersteller,<br />

der diese speziellen Eco-Produkte anbietet.“<br />

Dass man jedoch auch im Schuhbereich<br />

mit positivem Beispiel vorangehen kann,<br />

zeigt der Traditionsschuster Hanwag. Der<br />

sammelt vorbildlich mit seinem Partner<br />

Globetrotter bereits seit April 2017<br />

deutschlandweit Textilien und Schuhe, um<br />

sie fachgerecht weiter verwerten zu können.<br />

Man muss sich aber auch eingestehen, dass<br />

es „teilweise schwierig ist, recycelte Materialien<br />

für den hochfunktionalen Schuhbereich<br />

zu finden, die unsere Anforderungen<br />

an Abrieb und Knickbeständigkeit erfüllen.“<br />

Ein Problem, dass auch Schöffel im Blick<br />

hat. Recycling schließt man zwar nicht<br />

komplett aus, man sei sich aber auch generell<br />

bewusst, dass manche Funktionsjacken<br />

einfach kaum recycelbar sind. Man sei, so<br />

Marco Tenace, Leitung Qualitätssicherung,<br />

vielmehr bestrebt, projektseitig aktiv<br />

zu werden. „Aktuell unterstützen wir das<br />

Projekt VerPaPlos der Stadt Straubing, das<br />

Möglichkeiten zur Vermeidung und sinnvollem<br />

Recycling von Verpackungsmaterial<br />

untersucht.“ Dennoch, „wie alle nachhaltigen<br />

Themen wird auch Recycling immer<br />

wichtiger, da die Sensibilität gegenüber den<br />

Ressourcen wächst.“


14 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Prototyp einer Jacke, die<br />

fast vollständig recycelt<br />

werden kann.<br />

SYMPATEX-CEO DR. RÜDIGER FOX:<br />

„ An manchen Stellen fehlt<br />

schlichtweg der Wille“<br />

Die Bekleidungsindustrie ist die zweitschmutzigste Industrie der Welt. Während die Outdoor-Industrie<br />

bei Schadstoffen wie PFC Fortschritte macht, bleibt die Frage der Entsorgung in vielen Fällen ungelöst.<br />

Für Dr. Rüdiger Fox, CEO von Sympatex, eine der zentralen Fragen der gesamten Menschheit ...<br />

Interview:<br />

Andreas Mayer<br />

Wir hinterlassen<br />

aktuell als<br />

Menschheit einen<br />

ökologischen<br />

Fußabdruck, als ob wir<br />

jeden Monat unser<br />

Gehalt 1,6 Mal<br />

ausgeben.«<br />

Dr. Rüdiger Fox, Geschäftsführer<br />

Sympatex Technologies<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Dr. Fox, wie soll<br />

Outdoor-Bekleidung Ihrer Meinung nach in der<br />

Zukunft aussehen?<br />

Dr. Rüdiger Fox: Dafür sollten wir uns zunächst<br />

einmal die Frage stellen, wie weit wir die Diskussion<br />

rund um ihre Funktion und Performance schon<br />

getrieben haben und ob wir da überhaupt noch mehr<br />

investieren müssen. Oder ob wir nicht einfach sagen<br />

können, dass das Niveau, das wir erreicht haben,<br />

völlig ausreichend ist und dass wir uns stattdessen<br />

anderen Aspekten widmen können, nämlich dem<br />

ökologischen Fußabdruck unserer Produkte. Leider<br />

wurde uns über die letzten Jahrzehnte hinweg<br />

beigebracht, dass alles, was ökologisch, nachhaltig,<br />

biologisch ist, ein Kompromiss ist. Wir versuchen<br />

aktuell, diese Diskussion in eine andere Richtung<br />

zu lenken: Wir sollten uns nicht weiter darüber<br />

Gedanken machen, was wir an einer sowieso schon<br />

perfekten Jacke oder einem sowieso schon perfekten<br />

Schuh für Wanderer noch optimieren können,<br />

sondern wie wir ihn herstellen können, ohne in<br />

anderen Teilen der Welt Dinge zu hinterlassen, die<br />

uns spätestens unsere Kinder vorwerfen werden.<br />

Die perfekte Outdoorjacke ist also die, die keinerlei<br />

Abstriche an unseren Ansprüchen macht und trotzdem<br />

keine Spuren hinterlässt!<br />

Dazu müsste aber auch seitens der Industrie<br />

zunächst einmal ein Umdenken stattfinden ...<br />

Wir alle haben das Problem, dass wir glauben, alles<br />

was außerhalb unseres eigenen Schrebergartens passiert,<br />

ginge uns nichts an. Darauf ist unsere gesamte<br />

Betriebswirtschaftslehre aufgebaut, das bringen wir<br />

schon den Studenten in den Hochschulen bei, so<br />

erziehen wir unsere Manager. Das führt dazu, dass<br />

niemand wirklich hinschaut, was wir hier auf der<br />

Erde eigentlich veranstalten. Die Schuhindustrie beispielsweise<br />

produziert aktuell jedes Jahr 23 Mrd. Paar<br />

Schuhe. Bei etwas mehr als sieben Mrd. Menschen<br />

heißt das, für jeden produziert sie drei Paar – vom<br />

Säugling bis zum Greis, jedes Jahr! Und irgendwo<br />

müssen die hin!<br />

FOTOS: SYMPATEX


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 15<br />

Und wie könnte eine Lösung<br />

aussehen? Die Lösung wäre<br />

eine komplett zirkuläre<br />

Wirtschaft. Die Natur kennt<br />

schließlich auch keinen Abfall.<br />

Wir müssen dafür aber bereits<br />

bei der Auswahl der Materialien<br />

sicherstellen, dass sowohl<br />

vor als auch nach der Produktion<br />

nichts Unerwünschtes zurückbleibt.<br />

Wenn alle Textilien<br />

dieser Welt aus Alt-Rohstoffen<br />

anderer Industrien hergestellt<br />

würden, wäre das ja ein Anfang!<br />

Dann erzeugen wir schon<br />

mal keinen zusätzlichen Müll.<br />

Im nächsten Schritt müssen<br />

wir dann überlegen, wie man<br />

das Textil am Ende des Lebenszyklus‘<br />

recyceln kann. Das ist<br />

bei normaler Outdoorbekleidung<br />

extrem leicht möglich.<br />

Wir haben im vergangenen<br />

Jahr den Prototypen einer<br />

Jacke entwickelt, die fast vollständig<br />

aus Polyester bestand.<br />

Die ziehen wir einmal durch<br />

den Schredder und unten<br />

kommt Granulat raus, aus dem<br />

man wieder Garn und neue Bekleidung<br />

machen kann. Wenn<br />

wir das hinkriegen, müssten<br />

das die Großen eigentlich<br />

alle hinbekommen. An dieser<br />

Stelle fehlt aus meiner Sicht<br />

schlichtweg der Wille, mal<br />

etwas Neues auszuprobieren!<br />

Also bleibt mal wieder nur,<br />

dass der Staat regulierend<br />

eingreift ... Das Interessante<br />

ist die Frage: Muss ich die<br />

Veränderung erzwingen oder<br />

wird sie sowieso kommen? Wir<br />

gehen davon aus, dass die Veränderung<br />

sowieso kommen<br />

wird. Zum Beispiel hat China<br />

Ende vergangenen Jahres einfach<br />

mal kurz seine Grenzen<br />

dicht gemacht für Kunststoffmüll<br />

und Mischtextilien. 87<br />

Prozent unserer gelben Säcke<br />

in Europa haben wir bisher in<br />

Container gepackt und nach<br />

China geschickt. Die müssen<br />

jetzt irgendwo anders hin. Spätestens,<br />

wenn es uns so geht<br />

wie in der einen oder anderen<br />

süditalienischen Stadt, wenn<br />

die Müllabfuhr streikt und die<br />

Müllberge vor der Haustür<br />

größer werden, werden wir von<br />

alleine darüber nachdenken,<br />

wie wir das schaffen. Und so<br />

makaber es klingt, eigentlich<br />

bin ich ganz froh darüber,<br />

dass an immer mehr Stränden<br />

alte Schuhe und Plastikmüll<br />

angeschwemmt werden. Egal<br />

ob Mallorca oder sonst wo: Wir<br />

stolpern endlich über das, was<br />

wir veranstalten! Im Moment<br />

verdichten sich also die Anzeichen,<br />

dass das Problem irgendwann<br />

so offensichtlich wird,<br />

dass wir reagieren werden. Ob<br />

da der Gesetzgeber als erstes<br />

eingreift oder der Endverbraucher<br />

den Anstoß gibt, ist egal.<br />

Es hat sich aber mittlerweile<br />

doch fast jeder Nachhaltigkeit<br />

auf die Fahne geschrieben<br />

... Also, das Wort „nachhaltig“<br />

ist eigentlich eindeutig:<br />

es bedeutet, dass ich das, was<br />

ich tue, ewig lang weitermachen<br />

kann, ohne irgendwann<br />

aufhören zu müssen. Dass<br />

die Resilienzkräfte der Natur<br />

das kompensieren können,<br />

was wir erzeugen. Allerdings<br />

benutzen manche den Begriff<br />

schon, wenn sie nur etwas<br />

besser oder etwas weniger<br />

schlecht agieren. Wir hinterlassen<br />

aktuell als Menschheit<br />

einen ökologischen Fußabdruck<br />

von ungefähr 1,6 – das<br />

ist also so, als ob wir jeden Monat<br />

unser Gehalt 1,6 Mal ausgeben.<br />

Wir verbrauchen also<br />

nicht nur das, was reinkommt,<br />

sondern auch noch die Basis:<br />

das was Regenerativkräfte hat,<br />

wird auch noch reduziert. Wir<br />

müssten also eigentlich auf 1,0<br />

oder sogar weniger zurückkommen.<br />

Aber die Industrieländer<br />

alleine haben eine noch<br />

viel schlechtere Bilanz. Und<br />

andere Länder holen so schnell<br />

auf, dass absehbar ist, dass der<br />

globale Wert sogar noch weiter<br />

ansteigen wird.<br />

Wie können normale Konsumenten<br />

sicher sein, dass<br />

wohl klingende Auszeichnungen<br />

nicht in die Irre<br />

führen? Muss es nicht ein<br />

gemeinsames, vertrauenswürdiges<br />

Label geben? Meine Idealvorstellung<br />

ist eine Skala von A+++<br />

bis D oder E, die sich an der Elektroindustrie<br />

orientiert. An das hat<br />

sich jeder gewöhnt. Wir müssen<br />

uns als Industrie aber erst noch auf<br />

die wesentlichen Kriterien einigen.<br />

Das sind aber gar nicht so viele.<br />

Es geht natürlich um CO 2<br />

. Laut<br />

UN-Klimakonferenz verbraucht<br />

die Textilindustrie mehr CO 2<br />

als<br />

der gesamte Welt-Luftfahrtverkehr<br />

und Welt-Schifffahrtverkehr zusammen!<br />

Wir müssen uns endlich<br />

eingestehen, dass die Bekleidungsindustrie<br />

die zweitschmutzigste<br />

Industrie der Welt ist, direkt nach<br />

der Ölindustrie! Weil wir nicht zusammen<br />

agieren. Und dann gibt es<br />

noch die Themen Chemie, Wasser<br />

und das Abfallproblem.<br />

Herr Dr. Fox, vielen Dank für<br />

Ihre Zeit und das ausführlich<br />

Gespräch!


16 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Die zuverlässige Versorgung mit Licht und<br />

Strom stellt in Afrika für Millionen Menschen<br />

immer noch ein großes Problem dar. Deswegen<br />

hat Waka Waka das Projekt „Share the Sun“ ins<br />

Leben gerufen.<br />

OUTDOORMARKEN UND IHR EINSATZ FÜR SOZIALE PROJEKTE<br />

Mission Possible!<br />

Ganz klar, Verbraucher wünschen sich zunhehmend Marken, die ein Herz und eine Seele haben. Die<br />

Outdoorbranche geht hier tatsächlich teilweise mit gutem Beispiel voran, denn viele Brands zeigen großes<br />

Engagement für soziale Projekte. <strong>sportFACHHANDEL</strong> stellt vier davon vor ...<br />

Text:<br />

Astrid Schlüchter<br />

1. Craghoppers: Honesty Projekt<br />

Die Marke steht für Sicherheit auf Reisen. Im<br />

Sommer 2019 geht es dabei nicht nur um den<br />

Schutz von Reisenden, sondern auch um den der<br />

Umwelt: Die Kollektion der Reisebekleidungsmarke<br />

wird erstmals komplett PFC-frei sein. Mit<br />

dem Honesty Projekt legt Craghoppers zusätzlich<br />

auch sein soziales Engagement offen. „Als<br />

Familienunternehmen arbeiten wir unermüdlich<br />

daran, bei der Entwicklung unserer hochwertigen<br />

Reise-und Outdoor-Produkte auch das Leben<br />

derjenigen zu unterstützen, die am Produktionsprozess<br />

beteiligt sind und gleichzeitig die<br />

Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Das<br />

Honesty-Projekt ist unsere Verpflichtung dazu“,<br />

erklärt Joanne Black, Eigentümerin und<br />

Geschäftsführerin Einzelhandel bei Craghoppers.<br />

2. P.A.C.: Spende für leukämie- und<br />

tumorkranke Kinder<br />

Soziales Engagement habe für P.A.C. einen sehr<br />

hohen Stellenwert. Um diesem nachzukommen,<br />

spendet das Unternehmen im Rahmen einer<br />

Aktion, die auf den im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> besuchten<br />

Sport- und Verbandsmessen angeboten<br />

wurde, 300 Multifunktionstücher im Wert von über<br />

4.400 Euro an den Verein „Elterninitiative leukämieund<br />

tumorkranker Kinder Würzburg e.V.”, der sich<br />

aktiv für das Wohl der krebskranken Kinder auf den<br />

Stationen Regenbogen, Leuchtturm und Schatzinsel<br />

im Universitätsklinikum Würzburg und deren<br />

Familien einsetzt. Mit den Multifunktionstüchern<br />

wurde den Kindern neben spielerischer Abwechslung<br />

außerdem ein hochfunktioneller Alltagsbegleiter<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

FOTOS: CRAGHOPPERS; WAKA WAKA


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 17<br />

3. Vaude: Second Use & Save the children<br />

Nachhaltig orientierte Käufer finden im firmeneigenen<br />

Vaude Second Use Shop gebrauchte<br />

Outdoor-Bekleidung und Bergsport-Ausrüstung zu<br />

günstigen Preisen. Das Unternehmen unterstützt<br />

dabei in Zusammenarbeit mit der Internet-Plattform<br />

Ebay auch private Verkäufer, wenn diese Vaude-<br />

Markenartikel weiterverkaufen möchten, für die sie<br />

selbst keine Verwendung mehr haben. Ziel ist es,<br />

den Lebenszyklus von Outdoor-Artikeln zu<br />

verlängern und diese nicht sorglos wegzuwerfen.<br />

Das Projekt Save the Children leistet vor Ort<br />

wichtige Nothilfe und unterstützt Kinder und ihre<br />

Familien mit Essen, Trinkwasser, Medikamenten<br />

sowie sicheren „Schutz- und Spielräumen“. In<br />

langfristigen Projekten fördert die Kinderrechtsorganisation<br />

die Vorsorge, hilft beim Wiederaufbau<br />

und verbessert die Lebenssituation von<br />

Kindern weltweit. Als Partner von Save The<br />

Children nehme Vaude seine gesellschaftliche<br />

Verantwortung wahr und unterstützt diese Arbeit.<br />

Über Unternehmensspenden hinaus macht Vaude<br />

auf die Not von Kindern in humanitären Krisen<br />

aufmerksam und fordert seine Kunden auf, für<br />

Hilfseinsätze zu spenden.<br />

4. Waka Waka: „Share the sun“<br />

Das niederländische Unternehmen Waka Waka<br />

ist ein Anbieter von Solar-Powerbank-Lösungen.<br />

In mehr als 330 Projekten hilft die von Waka<br />

Waka ins Leben gerufene Stifung „Share the Sun“<br />

weltweit Menschen in Not, nach Naturkatastrophen<br />

oder in von Not geprägten Gebieten. Waka<br />

Waka animiert die Käufer seiner Produkte darüber<br />

hinaus, selbst etwas zu spenden.<br />

Ziel war es anfangs, hochwertige Solarlicht-Einheiten<br />

und Akkus für Entwicklungsländer bereit<br />

zu stellen. In der ersten Kampagnenzeit und nach<br />

dem Verkaufsstart von Waka Waka-Geräten in<br />

den USA und einigen europäischen Ländern, hat<br />

das Team ein Konzept entwickelt, um mit diesen<br />

Verkäufen in reichen Ländern für mehr Licht in<br />

wenig entwickelten Regionen in Afrika und Asien<br />

zu sorgen. Anfangs konzentrierte sich „Share<br />

the Sun“ auf Haiti, es folgte das vom Bürgerkrieg<br />

zerrüttete Syrien. Bald darauf half man Opfern des<br />

Erdbebens in Nepal, stattete Ebola-Helfer aus und<br />

verteilte Geräte an Überlebende des Taifuns Hayan<br />

auf den Philippinen. Das bedeutet, jeder Nutzer<br />

eines Waka Waka-Geräts finanziert „Share the<br />

sun“ mit.


18 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Ein Top-Seller, der auch noch<br />

Gutes tut: Das Marmot T-Shirt<br />

„Thread“.<br />

MARMOT X THREAD<br />

Der kleine Unterschied,<br />

der Großes bewirkt<br />

Für ihre T-Shirt-Kollektion Thread hat sich die kalifornische Traditionsmarke Marmot etwas ganz besonderes<br />

einfallen lassen. Sie wird nicht nur aus recyceltem Plastik hergestellt, der Recycling-Prozess findet zu einem<br />

großen Teil in Haiti statt – einem der ärmsten Länder der Erde und hilft dort den Menschen in Not.<br />

Text:<br />

Andreas Mayer<br />

Marmot x Thread ist eine T-Shirt-Kollektion,<br />

die zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik<br />

und zu 50 Prozent aus Baumwoll-Verschnittresten<br />

besteht. Dadurch werden bei der Produktion<br />

weniger Pestizide eingesetzt, es entsteht weniger<br />

schädliches CO 2<br />

und es wird insgesamt deutlich<br />

weniger Wasser verbraucht.<br />

Für das arme und von Naturkatastrophen<br />

geplagte Haiti stellt die T-Shirt-Kollektion aber<br />

noch mehr dar: Der Recycling-Prozess bietet vielen<br />

Menschen auf der Karibikinsel die Möglichkeit<br />

eines eigenen Einkommens.<br />

Haitianer, die leere Plastikflaschen sammeln,<br />

können diese an ein Sammelzentrum verkaufen.<br />

Dort werden mehrere Mitarbeiter beschäftigt, die<br />

die Flaschen von ihren Labeln befreien und sie<br />

zur Weiterverarbeitung verpacken. Einheimische<br />

LKW-Fahrer sammeln an mehreren Stellen im Land<br />

den Rohstoff auf und bringen ihn zu einer Fabrik,<br />

in der die Flaschen gereinigt, geschreddert und für<br />

die Weiterverarbeitung zu neuen Textilien in einer<br />

Spezialfabrik in den USA vorbereitet werden.<br />

Für ein T-Shirt werden etwa drei alte Plastikflaschen<br />

verwendet. Die Produktion der T-Shirts<br />

nutzt darüber hinaus die so genannte „EnviroFree“-<br />

Technologie mit PFC- und Phthalat-freien Druckerfarben.<br />

Schon seit 2007 arbeitet Marmot konsequent<br />

an der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Vor diesem Hintergrund sei man überaus<br />

glücklich über die Kooperation mit Thread, da sie<br />

auf ideale Weise soziale mit ökologischer Nachhaltigkeit<br />

verbinde, erklärt Jan Schapmann,<br />

Deutschland-Chef der kalifornischen Outdoor-Traditionsmarke.<br />

„Das Projekt macht einen wirklichen<br />

Unterschied im Leben der Menschen in Haiti und<br />

wir sind stolz darauf, dass wir dazu einen Teil<br />

beitragen können. Dass sich unsere Thread T-Shirt<br />

Kollektion darüber hinaus im Handel überaus<br />

erfolgreich verkauft und wir damit zum kommerziellen<br />

Erfolg unserer Handelspartner beitragen<br />

können, ist eine tolle Bestätigung, das Richtige<br />

getan zu haben und ein Ansporn, das Engagement<br />

weiter auszubauen.“


<strong>11</strong>.2017 Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 19<br />

„MADE IN EUROPE“<br />

„ Ein klares Bekenntnis<br />

zur Verantwortung“<br />

Eine Vielzahl von Outdoor-Unternehmen wirbt mittlerweile mit heimischer Produktion oder „Made in Europe“.<br />

Löffler produziert seit jeher in Österreich. Doch welche Herausforderungen birgt die Produktion vor Ort?<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong> im Gespräch mit Löffler-Geschäftsführer Otto Leodolter.<br />

FOTO: LÖFFLER<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Warum ist es für Löffler<br />

so wichtig, in Österreich zu produzieren?<br />

Otto Leodolter: Die lokale Produktion von Löffler<br />

ist fest in der<br />

Firmenphilosophie<br />

verankert,<br />

aber auch ein<br />

klares Bekenntnis<br />

zu Verantwortung<br />

– und<br />

zwar Verantwortung<br />

gegenüber<br />

der Umwelt,<br />

gegenüber der<br />

Region und den<br />

Menschen, die<br />

hier leben.<br />

Welche Chancen<br />

bieten sich<br />

durch diese<br />

strategische<br />

Entscheidung –<br />

und wo liegt<br />

das Risiko?<br />

Durch die eigene Produktion können wir die<br />

Qualität der Produkte sehr genau steuern und<br />

Innovationen voranbringen. Der Großteil unserer<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden bei uns<br />

ausgebildet. Herausforderungen sind natürlich<br />

zum einen, dass wir nicht nur Investitionen in die<br />

Marke tätigen müssen, sondern auch in die Produktionskapazitäten<br />

und in die Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in<br />

der Produktion.<br />

Löffler produziert ausschließlich in Österreich. Dafür sind nicht nur<br />

Investitionen in das Produkt, sondern auch in das Personal nötig.<br />

Hat die Vor-Ort-Produktion auch etwas mit<br />

dem Thema Nachhaltigkeit zu tun? Absolut.<br />

Löffler hält nicht nur die Arbeitsplätze in der<br />

Region, sondern garantiert den Käufern der Bekleidung<br />

auch unbedenkliche Stoffe und Farben,<br />

höchste soziale Standards in der Produktion, kurze<br />

Transportwege und eine saubere Umwelt. Abfälle,<br />

die sich nicht ganz vermeiden lassen, werden nach<br />

einer genauen Sortierung von einem kommunalen<br />

Unternehmen abgeholt und fachgerecht aufbereitet.<br />

Aber auch die Arbeitsbedingungen sollten<br />

erwähnt werden.<br />

Eine korrekte<br />

Entlohnung mit<br />

attraktiven Zusatzleistungen<br />

ist<br />

selbstverständlich,<br />

genauso<br />

sind die Arbeitszeiten<br />

gesetzlich<br />

sehr streng<br />

geregelt. Für die<br />

Vereinbarkeit<br />

von Familie und<br />

Beruf werden<br />

verschiedene<br />

Teilzeitmodelle<br />

oder Jobsharing<br />

angeboten.<br />

… und wie<br />

wichtig ist der<br />

Nachhaltigkeitsgedanke<br />

am Ende für den Konsumenten?<br />

Sportler und besonders Outdoor-Enthusiasten<br />

fragen immer häufiger, woher die Produkte<br />

stammen und achten auf Nachhaltigkeit. Wir<br />

müssen aber so realistisch sein, dass das Gesamtpaket<br />

stimmen muss, dazu gehören auch Design,<br />

Qualität und Preis.<br />

Andere Unternehmen klagen über Fachkräftemangel.<br />

Findet Löffler noch genügend Fachkräfte<br />

in Ried? Löffler bildet seine Fachkräfte<br />

selbst aus. Die Lehrlingsausbildung hat bereits<br />

eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert<br />

im Unternehmen. Und viele arbeiten bereits seit<br />

Jahrzehnten für Löffler. Das ist übrigens der beste<br />

Beweis für die Zufriedenheit der Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!


20 | OUTDOOR | Messen <strong>11</strong>.2017<br />

Gut gelaunt: Projektleiter Dirk Heidrich,<br />

Messechef Klaus Wellmann und Bereichsleiter<br />

Stefan Reisinger (v.l.n.r.) nach der<br />

Präsentation ihres neuen Messe-Konzepts.<br />

EIGENE OUTDOOR-MESSE IM SEPTEMBER<br />

Klare Kante vom<br />

Bodensee<br />

Die Katze ist aus dem Sack: Im September 2019 wird die Messe Friedrichshafen eine eigene Outdoor-Messe nur<br />

für den Fachhandel organisieren. Was unterscheidet die „OUTDOOR Friedrichshafen“ von der „OutDoor by<br />

ISPO“, die im kommenden Juni in München stattfinden wird? Und: Hat das Format einer „Gegenmesse“ Zukunft?<br />

Text:<br />

Andreas Mayer<br />

Authentisch, praxisnah, zukunftsweisend,“<br />

lautet der Claim der Friedrichshafener Messe-<br />

Macher für ihre neue Outdoor-Messe, nachdem<br />

der Kampf um die europäische Leitmesse „OutDoor“<br />

gegen die Messe München verloren wurde und<br />

diese ab dem kommenden Jahr in der bayerischen<br />

Metropole anstelle des beschaulichen Bodensees<br />

stattfindet. Man habe immer gesagt, dass man im<br />

Falle einer Niederlage ein eigenes Format auf die<br />

Beine stelle würden, hieß es am Rande der Launch-<br />

Veranstaltung am 1. August <strong>2018</strong> in Friedrichshafen.<br />

Aufgrund der vertraglichen Situation mit dem Branchenverband<br />

EOG habe man allerdings nicht früher<br />

mit Details zum Konzept, zum Termin, zu Preisen<br />

und Zielgruppen an die Öffentlichkeit gehen wollen.<br />

Die Messe-Macher vom Bodensee sehen dies auch<br />

nicht als Nachteil. So habe man umso intensiver an<br />

einem attraktiven Konzept arbeiten können. „Denn<br />

nur mit einem noch früheren Termin ist der Wettbewerb<br />

mit München nicht zu gewinnen.“<br />

Hauptzielgruppe der neuen Friedrichshafener<br />

Messe mit dem einprägsamen Namen<br />

„OUTDOOR Friedrichshafen“ ist der spezialisierte<br />

Outdoor-Fachhändler. „Wir sind davon überzeugt,<br />

dass trotz wachsendem Onlinevertrieb am<br />

stationären Handel kein Weg vorbeiführt,“ erklärt<br />

Bereichsleiter Stefan Reisinger, „weder unter<br />

Verkaufs- und Beratungsaspekten noch dem<br />

Community-Gedanken. Innovative, produktge-<br />

FOTOS: MESSE FRIEDRICHSHAFEN


<strong>11</strong>.2017 Messen | OUTDOOR | 21<br />

Es geht darum, Sell-out-Themen,<br />

die Produktberatung und<br />

den Community-Gedanken in den<br />

Vordergrund zu stellen und weniger<br />

digitale Visionen der Konzerne.«<br />

Dirk Heidrich, Projektleiter<br />

triebene und fachhandelstreue Marken stehen bei<br />

uns im Fokus und damit vor allem die Kernfrage:<br />

Was verkauft der Handel zu Preisen, von denen er<br />

überleben kann?“<br />

Mit der Terminierung auf Mitte September<br />

habe man bewusst einen Veranstaltungszeitraum<br />

außerhalb der Haupt-Verkaufssaison und Ferienzeit<br />

gewählt. Außerdem habe sich gezeigt, dass der<br />

spezialisierte Fachhandel eher zu diesem späteren<br />

Zeitpunkt seine finalen Verkaufsentscheidungen<br />

zu den Produkten der kommenden Saison treffen<br />

möchte – perfekt also, um nicht nur den Sell-in,<br />

sondern auch bereits den Sell-out zu thematisieren.<br />

So stellen auch Vorträgen, Workshops und<br />

Diskussionsforen die Bedürfnisse des Handels in<br />

den Mittelpunkt mit Themen wie Verkaufsargumentation,<br />

Kundenansprache, absatzfördernden<br />

Maßnahmen oder Preisgestaltung. Ausstellende<br />

Unternehmen werden unter anderem dazu eingeladen,<br />

Produktschulungen anzubieten.<br />

Das Messeteam sieht insbesondere die kleineren<br />

und mittleren Unternehmen der Branche<br />

mit beratungsintensiven Produkten als potenzielle<br />

Aussteller. Der Schwerpunkt des Produktangebots<br />

dürfte damit auf dem Hardwaren-Segment liegen,<br />

ohne dass jedoch andere ausgeschlossen würden,<br />

heißt es. Thematisch stünden Alpinismus, Wandern,<br />

Trekking im Vordergrund, aber auch Wassersport,<br />

Outdoor Leisure, Radwandern, Camping,<br />

Caravan, Travel, Outdoor Running, Adventure<br />

sowie Crafting. „Die Messe geht damit auf einen<br />

ganz klaren Gegenkurs zu dem, was die European<br />

Outdoor Group (EOG) und die großen, internationalen<br />

Player in München vorhaben“, so ein Insider.<br />

„Dort sieht man die großen Marken, die Konzerne,<br />

die Manager und die Marketing-Spezialisten. Wer<br />

Chancen nutzen will jenseits der Top 50 – der findet<br />

diese dann vielleicht eher in Friedrichshafen.“<br />

Als Anreiz für die kleinen und mittleren Spezialisten<br />

habe man bewusst ein sehr schlankes,<br />

kostengünstiges Messe-Format gewählt: Die Messe<br />

ist nur auf 2 1/2 Tage angelegt, es besteht die<br />

Möglichkeit, kostengünstige, komplette Standbaupakete<br />

zu buchen und alle Quadratmeterpreise beinhalten<br />

Verpflegung. So kann man zum Beispiel<br />

bereits für unter 1.700 Euro die kompletten Messe<br />

bestreiten.<br />

Aktuell geplant ist für 2019 ein „Rundlauf“ im<br />

Ost-Trakt des Messegeländes in den vier Hallen A6,<br />

A7, B4 und B5 sowie dem Foyer, dem Freigelände<br />

und dem Konferenzzentrum Ost. Eine Endverbraucherveranstaltung<br />

am See wie in diesem Jahr<br />

wird es ab dem kommenden Jahr nicht mehr geben.<br />

Man habe sich bewusst auf ein sehr scharfes,<br />

zielgenaues Konzept ohne Endverbraucher, nur für<br />

den Fachhandel, konzentriert.<br />

Wie stehen die Chancen, dass es tatsächlich<br />

eine Outdoor-Messe in Friedrichshafen geben<br />

wird? <strong>sportFACHHANDEL</strong> gegenüber machten<br />

die Messe-Macher klar, dass man hier über einen<br />

langen Atem verfüge. Genaueres könne man noch<br />

nicht sagen, da erst jetzt die Akquise beginne. Ein<br />

Jahr im Voraus sei aber ein durchaus üblicher Start<br />

für eine erfolgreiche Akquise.<br />

„Friedrichshafen ist seit mehr als 25 Jahren Heimat<br />

und Treiber der Outdoor-Branche. Mit unserer<br />

Veranstaltung zünden wir die nächste Stufe für<br />

eine echte und eigenständige Branchenplattform<br />

und gehen neue Wege“, resümiert Messe-Geschäftsführer<br />

Klaus Wellmann. „Eine pragmatische<br />

Messe-Teilnahme ohne teures Wettrüsten um<br />

die größte Standburg ist ein wichtiges Kriterium<br />

für uns. Keine Marke muss fürchten, unterrepräsentiert<br />

zu sein. Es geht darum, Sell-out-Themen,<br />

die Produktberatung und den Community-Aspekt<br />

von Outdoor in den Vordergrund zu stellen und<br />

weniger digitale Visionen der Konzerne“, ergänzt<br />

Prjojektleiter Dirk Heidrich.<br />

Eine ziemlich scharfe, klare Kante also im<br />

Wettbewerb mit den Münchener Messe-Machern<br />

und dem mächtigen Branchenverband EOG. Und<br />

tatsächlich ein nächster Schowdown?


22 | OUTDOOR | News <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

PRIMALOFT<br />

BRINGT SCHÜLER<br />

AUFS RAD<br />

Auf eine zweiwöchige Fahrradtour durch Holland startete eine Stuttgarter Schulklasse. Ziel war es unter anderem, den<br />

Entdeckergeist der Kinder zu wecken, sie für die Bewegung in der Natur zu begeistern und ein Gruppenerlebnis mit Teamspirit<br />

zu schaffen. Einen Teil der Reise finanzierten die Schüler beispielweise durch Kuchenverkauf oder Konzerte selbst. Der Rest<br />

wurde unter anderem durch die finanzielle Unterstützung von Primaloft und der „It’s Great Out There Coalition“ ermöglicht.<br />

Unterstützt wurde die Aktion außerdem vom Outdoor-Ausrüster Vaude.<br />

Vaude bietet Auszeiten<br />

am Arbeitsplatz<br />

Outdoor-Ausrüster Vaude<br />

bietet ein umfangreiches<br />

betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

mit über 150<br />

Veranstaltungen. Die Angebote<br />

zahlen sich bereits aus. So habe<br />

2017 ein Vaude-Mitarbeiter mit<br />

durchschnittlich 9,5 Krankeitstagen<br />

deutlich unter dem<br />

Bundesdurchschnitt von<br />

15,1 Tagen gelegen.<br />

Schöffel mit<br />

Vietnam-Büro<br />

Durch ein Repräsentanzbüro<br />

in der vietnamesischen<br />

Hauptstadt wolle Schöffel<br />

nun enger mit den<br />

Produktionsstätten kooperieren<br />

und direkter Einfluss auf<br />

Qualität in der Fertigung<br />

und die Förderung sozialer<br />

Arbeitsbedingungen nehmen.<br />

Die Leitung übernimmt Regina<br />

Hirtzy-Pfeifer.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />

OUTDOOR-REISEN<br />

Schöffel kooperiert<br />

mit Wikinger Reisen<br />

Schöffel und Wikinger Reisen, europäischer<br />

Marktführer für Wanderreisen, starten eine<br />

weitreichende Zusammenarbeit. Damit wolle man<br />

Outdoor-affine Kunden ansprechen und diese mit<br />

nachhaltigen Produkten und Services ausstatten.<br />

Die Kooperation startet mit ersten Kundenevents,<br />

darunter eine Erlebnisreise nach Wien, die als<br />

Händleraktionen den Abverkauf stärken sollen.<br />

Auch das Shooting des kommenden Schöffel-<br />

Katalogs für Sommer 2019 vereint die Expertise<br />

beider Unternehmen in Form eines Magalogs.<br />

OUTDOOR GOES WINTERSPORT<br />

EOG nimmt Snowboard-<br />

Firmen auf<br />

Mit Nitro und Burton gewährt die European<br />

Outdoor Group (EOG) nun erstmals Unternehmen<br />

außerhalb der Outdoor-Branche den Status eines<br />

Vollmitglieds. Gleichzeitig bringe auch Salomon<br />

seine Boardsport-Abteilung in die eigene Mitgliedschaft<br />

ein. Diese Entwicklung, so die EOG, hebe die<br />

klare Ausrichtung sowie Synergien zwischen<br />

„Teilen des Boardsport-Sektors“ und der traditionellen<br />

Outdoor-Industrie hervor. Alle drei Unternehmen<br />

würden zudem Textilien und Hartwaren<br />

produzieren, die gemeinhin im Umfeld von<br />

Outdoor-Marken verkauft würden. Mit Nitro und<br />

Burton kommt die EOG nun auf insgesamt 102<br />

Voll-Mitglieder sowie zehn assoziierte Mitglieder.<br />

ENDVERBRAUCHERMESSE<br />

Jack Wolfskin erstmals<br />

auf der TourNatur<br />

Vom 31. August bis<br />

2. September wird Jack<br />

Wolfskin zum erstem<br />

Mal mit einem Messestand<br />

auf der TourNatur<br />

in Düsseldorf vertreten<br />

sein, die zu den wichtigsten<br />

deutschen Messen<br />

zum Thema Trekking und<br />

Wandern zählt. Ein interaktives Tool auf dem Messestand<br />

soll die Welt von Jack Wolfskin neu erlebbar<br />

machen: Eine transparente Box mit LCD-Touchscreen<br />

informiert Besucher über Produkteigenschaften<br />

und Materialen und lädt gleichzeitig zur<br />

Teilnahme an einem Gewinnspiel ein. Es werden<br />

nachhaltige Texapore Ecosphere Jacken verlost.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Haglöfs erhält Leader-Status<br />

der Fair Wear Foundation<br />

Im aktuellen Brand Performance Check der Fair<br />

Wear Foundation konnte sich Haglöfs deutlich<br />

steigern und erhält den Leader Status. Die<br />

skandinavische Outdoor-Marke Haglöfs ist derzeit<br />

das einzige nordische Mitglied der Fair Wear<br />

Foundation (FWF), die sich für bessere Arbeitsbedingungen<br />

in den Produktionsstätten einsetzt.<br />

Haglöfs hat 2017 acht Produktionsstätten nach<br />

den Standards der FWF auditieren lassen und<br />

damit die Anzahl der Kontrollen auf 98 Prozent gesteigert.<br />

Dadurch, und in Kombination mit einem<br />

Benchmark-Ergebnis von 79, hat Haglöfs den<br />

Leader-Status der FWF erreicht. Die Schweden<br />

sind seit 2012 Mitglied der FWF. Soziale Nachhaltigkeit<br />

habe für das Unternehmen den gleichen<br />

Stellenwert wie die ökologische, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin<br />

Eva Mullins. Deshalb sei der<br />

Leader-Status der FWF ein wichtiger Meilenstein.<br />

FOTOS: PRIMALOFT, NITRO, JACK WOLFSKIN


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Recht<br />

Recht | MIXED | 23<br />

WM-AFFÄRE<br />

DFB droht Geldbuße<br />

In der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM<br />

2006 droht dem Deutschen Fußball-Bund (DFB)<br />

eine hohe Geldbuße. Die Staatsanwaltschaft<br />

Frankfurt hat mitgeteilt, dass sie die Anordnung<br />

der Nebenbeteiligung des DFB im Strafverfahren<br />

beantragt habe. Dies sei im Strafrecht möglich,<br />

wenn eine leitende Person der Institution eine<br />

Straftat begangen habe. Werde Vorsatz festgestellt,<br />

könne das Gericht eine Geldbuße bis<br />

maximal zehn Millionen Euro verhängen, erklärte<br />

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Zudem hat<br />

die Behörde drei langjährige DFB-Funktionäre<br />

wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung<br />

in einem besonders schweren Fall oder Beihilfe<br />

dazu angeklagt. Dies hatten Wolfgang Niersbach,<br />

Theo Zwanziger und Horst Schmidt bereits Ende<br />

Mai <strong>2018</strong> bestätigt. Die Ermittler werfen dem Trio<br />

vor, eine falsche Steuererklärung für das WM-<br />

Jahr 2006 abgegeben und eine Rückzahlung der<br />

ominösen 6,7 Millionen Euro im Zentrum der<br />

gesamten Affäre bewusst verschleiert zu haben.<br />

Die drei langjährigen Spitzenfunktionäre weisen<br />

das jedoch zurück. Ein Termin für den Prozess<br />

steht noch nicht fest, das Landgericht prüft nun<br />

zunächst, ob es die Anklage zulässt. (mj)<br />

MARKENFÄLSCHUNGEN<br />

Online-Marktplatzbetreiber<br />

haben Auskunftspflicht<br />

Nachdem ein Bekleidungsunternehmen feststellen<br />

musste, dass gefälschte Kleidung über einen Internetmarkplatz<br />

vertrieben wurde, begehrte diese<br />

vom Betreiber des Marktplatzes sowie der dazugehörenden<br />

technische Servicegesellschaft Auskunft<br />

über Herkunft und Vertriebswege dieser markenverletzenden<br />

Ware. Zurecht, wie das Landgericht<br />

Braunschweig (Urteil vom 21. September 2017, Az.:22<br />

O 1330/17) urteilte. Vom Auskunftsanspruch sei<br />

auch die namentliche Nennung von Herstellern,<br />

Lieferanten sowie Mengenangaben über die markenverletzende<br />

Ware umfasst. Der geltend gemachte<br />

Auskunftsanspruch ergebe sich aus § 19 Abs.2 Nr. 3<br />

MarkenG, da beide Beklagten in gewerblichem Ausmaß<br />

Dienstleistungen für die (markenverletzende)<br />

Firma erbrächten, so die Kammer. Der in dem Verfahren<br />

geltend gemachte Auskunftsanspruch stehe<br />

neben dem Auskunftsanspruch gegen den eigentlichen<br />

Verletzter und sei damit nicht subsidiär. (pl)<br />

Steuerhaftung für<br />

Online-Händler<br />

Ein Referentenentwurf aus<br />

dem Bundesfinanzministerium<br />

sieht die Einführung<br />

einer sogenannten<br />

Gefährdungshaftung für<br />

Online-Händler vor. Durch<br />

die Androhung, für etwaige<br />

Steuerausfälle zu haften,<br />

sollten Anbieter wie Amazon<br />

dazu gebracht werden, nur<br />

noch mit Firmen zusammen<br />

zu arbeiten, die nachweisen<br />

können, in Deutschland<br />

steuerlich registriert zu sein.<br />

Die Regierung schätzt, dass<br />

ihr jedes Jahr mindestens ein<br />

dreistelliger Millionenbetrag<br />

entgeht, weil vor allem<br />

Tausende kleine Unternehmen<br />

aus China und Hongkong keine<br />

Umsatzsteuer zahlen. (mj)<br />

Über aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Recht & Steuern<br />

informieren wir Sie in Kooperation mit den Kanzleien Wessing & Partner<br />

(Düsseldorf) und DWF Germany (u.a. Köln)<br />

SPEZIAL<br />

Nächste<br />

Ausgabe:<br />

17.10.<strong>2018</strong><br />

2 MAL<br />

jährlich mit allen<br />

News, Trends und Innovationen<br />

aus den Sortimenten<br />

RUNNING, FITNESS, ERNÄHRUNG<br />

© tuulum/istockphoto.com


24 | MIXED | Report <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

GEMEINWOHL-ÖKONOMIE<br />

Wirtschaften fürs<br />

Gemeinwohl<br />

Schließen sich nachhaltiges Wirtschaften und unternehmerischer Erfolg aus? Nein, sagen die Verfechter der<br />

Gemeinwohl-Ökonomie. Dazu müsse aber das Gemeinwohl im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen und<br />

nicht allein der Profit. Taugt der Ansatz auch für den Sportfachhandel? Text: Marcel Rotzoll<br />

Der Sportfachhandel kämpft mit einer ganzen<br />

Reihe von Problemen: Hohe Steuer- und<br />

Abgabenlasten, die durch Digitalisierung<br />

und dem sich ändernden Konsumentenverhalten<br />

ausgelösten rasanten Marktveränderungen, der<br />

extrem hohe Wettbewerbsdruck, disruptiv agierende<br />

Marktteilnehmer, die Aushöhlung der Partnerschaft<br />

zwischen vielen Lieferanten und dem Handel, der<br />

Azubi-Misere, den Schwierigkeiten bei der Suche<br />

nach qualifizierten Mitarbeitern oder auch die teils<br />

dramatische Nachfolgeproblematik. Jedes einzelne<br />

dieser Probleme ist für sich genommen schwerwiegend.<br />

In ihrem Zusammenspiel jedoch, das sich<br />

in den vergangenen Jahren immer mehr abzeichnete<br />

und nun akut ist, rütteln diese Herausforderungen<br />

an den Grundfesten der Branche.<br />

Einige sehen darin den sich abzeichnenden Untergang<br />

des traditionellen inhabergeführten Fachhandels,<br />

der sich nicht schnell genug an neue Gegebenheiten<br />

anpassen könne. Andere glauben an eine<br />

notwendige Konsolidierung der Handelslandschaft.<br />

Wieder andere sehen in vielen dieser Probleme aber<br />

auch die Symptome<br />

eines Wirtschaftens,<br />

das ausschließlich<br />

am größtmöglichen<br />

Profit orientiert ist.<br />

„Unser Wirtschaftssystem<br />

geht in die<br />

falsche Richtung“,<br />

kommentiert beispielsweise Vaude-Geschäftsführerin<br />

Antje von Dewitz. „Unternehmen sollten<br />

nicht nur nach ihrem finanziellen Erfolg bewertet<br />

werden. Sie sollten auch daran gemessen werden,<br />

inwieweit sie Verantwortung für Mensch und Umwelt<br />

übernehmen und die wahren Kosten für ihre<br />

Produkte berücksichtigen.“ Worauf Antje von Dewitz<br />

hier anspielt ist zunächst die eigene Gemeinwohlbilanz,<br />

die Vaude zuletzt zum zweiten Mal vorgelegt<br />

hatte. Die Gemeinwohlbilanz wiederum ist ein<br />

Instrument der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), die<br />

sich auf die Fahnen geschrieben hat, ein Wirtschaftssystem<br />

zu etablieren, das auf gemeinwohl-fördernden<br />

Werten aufgebaut ist.<br />

Am Anfang der Gemeinwohl-Ökonomie stehe,<br />

so Gerd Hofielen vom Berliner Think Tank Humanistic<br />

Management Practices und aktiver Unterstützer<br />

der GWÖ, „die Überlegung, dass das derzeitige<br />

Wirtschaftssystem uns die Krisen beschert hat, mit<br />

denen wir gegenwärtig konfrontiert sind. Dem will<br />

die Gemeinwohl-Ökonomie einen anderen, eben am<br />

Gemeinwohl orientierten Ansatz, entgegenstellen.“<br />

Weil der Wert eines Unternehmens ausschließlich<br />

mit Blick auf den oder die Eigentümer gesteigert<br />

werde, würden die Interessen der Ökosysteme, der<br />

Lieferanten, der Mitarbeiter und auch der Kunden<br />

vernachlässigt. Die GWÖ hingegen sei ein Ansatz,<br />

„den Blick zu weiten über den finanziellen Erfolg<br />

hinaus auf die Belange der Stakeholder des Unternehmens,<br />

die für die Wertschöpfung des Unternehmens<br />

essenziell wichtig sind. Es geht bei der Gemeinwohl-Ökonomie<br />

also nicht nur um die Interessen der<br />

Geldvermehrung, sondern auch um die Fragen, wie<br />

man die Waren so einkaufen kann, dass alle Beteiligten,<br />

vom Produzenten über die Lieferanten und die<br />

Händler bis zum Konsumenten Vorteile haben und<br />

sich ökologisch und fair verhalten können.“ Deshalb<br />

versuche die GWÖ, die gesamte Wertschöpfungskette<br />

zu betrachten. Die Beziehungen zu den eigenen Kunden<br />

und Lieferanten rückten deshalb stärker in den<br />

Vordergrund. Der Fokus eines Unternehmens liege so<br />

nicht mehr ausschließlich auf dem Finanziellen, sondern<br />

viel stärker auf der Qualität der Beziehungen<br />

FOTOS: BESSI7 - FOTOLIA, VAUDE


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Report<br />

Report | MIXED | 25<br />

zu den Partnern entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Ein Ansatz, der auch von Konsumenten immer stärker<br />

goutiert würde, so Gerd Hofielen weiter: „Themen<br />

wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, soziale Arbeitsbedingungen<br />

sind uns allen geläufig. Und es gibt<br />

in der Tat Kunden, die bereit sind, für ethische und<br />

nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Das gilt für<br />

ca. fünf bis zehn Prozent der Kunden. Hinzu kommen<br />

die Menschen, die für diese Hinweise empfänglich<br />

sind und gelegentlich solche Produkte kaufen und<br />

honorieren, wenn ein Händler die Themen Ökologie<br />

und Sozialstandards in seinem Geschäft abbildet.<br />

Natürlich erfordert es immer wieder einer Gratwanderung<br />

des Händlers, wie viele nachhaltige<br />

Waren er in sein Sortiment aufnimmt. Aber langfristig<br />

macht es aus meiner Sicht Sinn, diese Strategie<br />

umzusetzen, weil diese Kundengruppen, die sich für<br />

nachhaltige Waren und Produktion interessieren,<br />

eher wachsen als schrumpfen.“<br />

Das bestätigt auch Vaude: „Wir stellen fest“, erklärt<br />

Lisa Fiedler aus der Vaude-Unternehmensentwicklung,<br />

„dass immer mehr Konsumenten wirklich<br />

nachhaltig einkaufen wollen. Allerdings tritt dann<br />

sehr schnell die Frage auf, welche Unternehmen denn<br />

tatsächlich nachhaltig sind. Bei all den verschiedenen<br />

Siegeln und Kennzeichnungen geht da schnell der<br />

Überblick verloren. Mit einer Gemeinwohl-Bilanzierung<br />

denken wir, dass wir unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

gegenüber all unseren Kunden<br />

sehr transparent machen können.“ Vaude hat auch<br />

deshalb das Prozedere einer Gemeinwohlbilanzierung<br />

durchlaufen. Mittelständische stationäre Fachhändler<br />

tauchten dabei während der Bilanzierung als<br />

Partner und gemeinwohl-würdige Strukturen auf.<br />

Deshalb habe man sich, so Lisa Fiedler, gefragt, wie<br />

man den Fachhandelspartnern beispielsweise bei der<br />

Herausforderung Digitalisierung unterstützend zur<br />

Seite stehen könne: „Ganz bewusst haben wir uns daher<br />

dazu entschlossen, unsere Partner mit digitalen<br />

Services, wie beispielsweise der Vaude-pedia, dem<br />

Online-Zeltberater oder dem Commerce Connector<br />

zu unterstützen.“ Vaude sei darüber hinaus ein gutes<br />

Beispiel dafür, dass es bereits heute möglich sei, nach<br />

den Prinzipien der GWÖ gut zu wirtschaften und<br />

Idealismus in Realität zu übersetzen. Es gehe nicht<br />

darum, dass es keinen wirtschaftlichen Erfolg mehr<br />

geben dürfe. „Vielmehr“, kommentiert Lisa Fiedler,<br />

„wird danach gefragt, wie man diesen Erfolg im<br />

Sinne des Gemeinwohls erreicht. Profite sind dabei<br />

ein Mittel zum Zweck und nicht der Selbstzweck des<br />

Wirtschaftens. Das ist im heutigen Wirtschaftssystem<br />

leider nicht die Realität. Mehr noch, viele Kosten,<br />

die durch nicht nachhaltige Produktion entstehen,<br />

muss heute nicht der Verursacher tragen, sondern<br />

die Allgemeinheit.“ Und auch der Fachhandel, so<br />

die Hoffnung von Vaude „kann mit einer Gemeinwohl-Bilanzierung<br />

Teil der Lösung werden.“<br />

Eine solche Gemeinwohl-Bilanzierung beleuchtet,<br />

wie die Partner des eigenen Geschäfts im Sinne<br />

der Gemeinwohl-Ökonomie behandelt werden und<br />

wie sie das Unternehmen wahrnehmen. Sie misst<br />

aber auch die Praktiken eines Unternehmens an<br />

ihrem Beitrag zu verschiedenen Werten. „Die meisten<br />

dieser Werte sind verfassungsmäßig verankert.<br />

Dazu gehören beispielsweise Menschenwürde,<br />

soziale Gerechtigkeit, Transparenz oder ökologische<br />

Nachhaltigkeit“ erklärt Gerd Hofielen. So erhält der<br />

Unternehmer einen Überblick über die Stärken und<br />

Schwächen seines Unternehmens und könne punktuell<br />

Verbesserungen anstoßen. Gemeinwohl-bilanzierende<br />

Unternehmen, lautet die Erfahrung des<br />

GWÖ-Aktivisten, seien häufig „innovativer und langfristig<br />

erfolgreicher“. Die GWÖ setze darauf, „dass<br />

Wettbewerb sinnvoll ist, ebenso wie Kooperation.<br />

Gerade im Handel gibt es mit den Genossenschaften<br />

das Modell der Kooperation längst. Die Genossenschaften<br />

jedoch verstehen sich heute in erster Linie als<br />

Einkaufsverbünde, die für den Händler Vorteile beim<br />

Einkauf sichern sollen. Im Sinne der GWÖ würde es<br />

darüber hinaus auch darum gehen, immer stärker bei<br />

solchen Lieferanten einzukaufen, die ihre Mitarbeiter<br />

fair behandeln und nachhaltig produzieren.“


26 | MIXED | News MIXED | News<br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Nike zieht nach Berlin<br />

Pünktlich zur Leichtathletik-<br />

EM in Berlin hat sich<br />

Sportartikelhersteller Nike<br />

dazu entschlossen, seinen<br />

deutschen Hauptsitz von<br />

Frankfurt in die Hauptstadt zu<br />

verlegen. Medienberichten<br />

zufolge seien bereits ca. 70<br />

Mitarbeiter dem US-Konzern<br />

in die deutsche Metropole<br />

gefolgt. Wo man sich in Berlin<br />

ansiedeln wird, ist bis dato<br />

noch nicht bekannt.<br />

Reusch<br />

kampft<br />

gegen<br />

Brustkrebs<br />

In enger Zusammenarbeit mit Online-Torwartshops unterstützt das Reusch Project Pink die Initiative<br />

der Impact Goalkeeper Academy (IGA), Spenden für die Brustkrebsforschung zu sammeln. Mit<br />

im Boot sind Keepersport, Pro Direct Soccer, Just Keepers und <strong>11</strong>teamsports. Die gesamten<br />

Einnahmen aus dem Verkauf des Reusch Prisma IGA Project Pink Torwarthandschuhs werden der<br />

Breast Cancer Research Foundation (BCRF) gespendet, die über 250 Forscher in 14 Ländern<br />

auf sechs Kontinenten unterstützt.<br />

RELEVANTE ZUKUNFTSTHEMEN<br />

BSI mit erweitertem<br />

Seminarprogramm<br />

:<br />

Der Bundesverband der Deutschen Sportartikelindustrie<br />

(BSI) bietet ab sofort noch mehr<br />

Themen für die professionelle Weiterbildung in der<br />

Sportartikelbranche. Die Seminare und Workshops<br />

mit hochkarätigen Referenten sollen sich an der<br />

aktuellen Gesetzgebung und branchenrelevanten<br />

Zukunftsthemen orientieren. Im Frühjahr 2019<br />

wird der BSI zudem eine Fachkonferenz zum<br />

Thema „Digitale Prozesse in der Sportartikelindustrie“<br />

durchführen.<br />

HALBJAHRESZAHLEN I<br />

Puma bleibt weiter<br />

auf dem Sprung<br />

Mit der Einweihung des Neubaus am Hans-Ort-Ring,<br />

gegenüber des Puma Headquarters, werden zum<br />

70. Geburtstag der Sportmarke, der am 1. Oktober<br />

<strong>2018</strong> begangen wird, alle 1.100 Puma-Mitarbeiter am<br />

selben Standort arbeiten. Aber nicht nur die DACH-<br />

Mitarbeiter, die jüngst von der Würzburger Straße im<br />

Herzogenauracher Stadtzentrum in den Neubau am<br />

Hans-Ort-Ring gezogen sind, haben Grund zur Freude,<br />

sondern das gesamte Unternehmen: Denn trotz des<br />

starken Euros brummt das Geschäft des Herzogenauracher<br />

Weltkonzerns. So setzte sich das Umsatzwachstum<br />

von Puma im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> weiter<br />

fort. Die Umsätze erhöhten sich in der Berichtswährung<br />

Euro um 10,5 Prozent. Währungsbereinigt, also<br />

ohne die Effekte des aktuell starken Euros, konnten<br />

die Umsätze sogar um 18,3 Prozent gesteigert werden.<br />

Das Segment Schuhe war erneut Haupttreiber;<br />

Textilien und Accessoires verzeichneten im zweiten<br />

Quartal zweistellige Wachstumsraten. Die eigenen<br />

Einzelhandelsumsätze inklusive des E-Commerce-<br />

Geschäfts erhöhten sich währungsbereinigt um<br />

23,7 Prozent. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug<br />

22,5 Prozent (21,8 Prozent im Vorjahr).<br />

Fischer auf Reisen<br />

Traditionell lädt Skihersteller<br />

Fischer seine Top-Kunden<br />

zu einem „Seminar der<br />

besonderen Art“. Diesmal ging<br />

es ins sommerliche Spanien.<br />

40 Händler konnten sich nach<br />

einer erfolgreichen Winter-<br />

Saison an der spanischen<br />

Costa de la Luz erholen und<br />

die Seele baumeln lassen.<br />

Neben Produktpräsentationen,<br />

Vorträgen und Gesprächen<br />

unter Kollegen und mit<br />

Firmenvertretern von Fischer<br />

gab es ein umfangreiches<br />

Sport- und Kulturprogramm.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />

SERVICEWORKSHOPS<br />

Ski- und Board-Tuning<br />

für Händler<br />

Vom 9. bis <strong>11</strong>. Oktober <strong>2018</strong> finden in Weissenhorn<br />

wieder die jährlichen Serviceworkshops<br />

von Reichmann statt. Sowohl Anfänger, als auch<br />

fortgeschrittene Schleifer und Verkäufer sollen<br />

von der Erfahrung der Serviceexperten profitieren.<br />

Die erfahrenen Workshop-Trainer stehen den<br />

Teilnehmern für alle Fragen zur Verfügung und<br />

geben wertvolle Tipps und Tricks aus der Praxis,<br />

die direkt selbst ausgetestet werden können. Die<br />

Anmeldung zu den Workshops ist noch bis zum<br />

21. September möglich.<br />

Selbst ausprobieren und von Profis lernen: Reichmann<br />

bietet jedes Jahr exklusive Workshops für Fachhändler.<br />

Tor nach Herzogenaurach: Alle Besucher, die über den<br />

Hans-Ort-Ring kommen, unterqueren die Puma-Brücke.<br />

HALBJAHRESZAHLEN II<br />

Adidas legt um<br />

zehn Prozent zu<br />

Im zweiten Quartal konnte Adidas seinen Lauf<br />

fortsetzen und den Umsatz währungsbereinigt um<br />

zehn Prozent, den Gewinn sogar um 20 Prozent<br />

steigern. Einer der Wachstumstreiber bleibt der<br />

eigene E-Commerce. Allein um 26 Prozent legte<br />

das eigene E-Commerce-Business von Adidas zu.<br />

Positive Effekte durch die Fußball-WM spiegeln<br />

sich in den Zahlen allerdings nicht wieder: Der<br />

Umsatz in Westeuropa schloss nur pari ab.<br />

Somit kann Adidas in der ersten Jahreshälfte einen<br />

währungsbereinigten Umsatzanstieg von zehn<br />

Prozent verzeichnen. In Euro entspricht dies einem<br />

Plus von drei Prozent auf 10,809 Mrd. Euro zu<br />

(2017: 10,485 Mrd. Euro). Der Gewinn aus fortgeführten<br />

Geschäftsbereichen nahm um 19 Prozent<br />

auf 960 Mio. Euro zu (2017: 809 Mio. Euro).


eraten<br />

verkauft<br />

NR.52<br />

&<br />

Früher waren Wander- oder<br />

Hikingschuhe für Kinder meist<br />

Schuhe für Erwachsene in<br />

kleineren Größen. Dies hat sich<br />

inzwischen geändert. Jedoch<br />

haben auch heute noch viele<br />

Eltern nur ein diffuses Bild<br />

vom Wanderschuh. So ist der<br />

Unterschied zwischen Wanderund<br />

Trekkingschuh nur wenigen<br />

klar. Verwegene Eltern meinen<br />

sogar, Kinder seien auch mit<br />

Sport- oder Freizeitschuhen<br />

für Bergwanderungen gut<br />

gerüstet. Bei der Beratung<br />

zu Kinderwanderschuhen<br />

müssen Fachverkäuferinnen<br />

und -verkäufer also oft noch<br />

Pionierarbeit leisten.<br />

Text:<br />

Dorothea Weniger<br />

Der kompakte Leitfaden für Sportartikel-Verkäufer<br />

FOTO: PHOTOGRÜNERTHOMAS<br />

KINDERWANDERSCHUHE<br />

BIETEN HALT UND SICHERHEIT


II |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.52<br />

| Kinderwanderschuhe<br />

platz oder für verregnete Herbsttage. Allerdings<br />

geraten gerade beim Spielen schnell Steinchen<br />

über den niedrigen Schaft in den Schuh und bei<br />

schwierigeren Touren besteht die Gefahr des<br />

Umknickens.<br />

Schuhe mit hohem Schaft werden auch als Wanderstiefel<br />

bezeichnet. Aufgrund ihrer robusteren<br />

Materialien und Konstruktionen bieten sie einen<br />

besseren Halt und eine höhere Stabilisierung des<br />

Fußes. Außerdem schützen sie die Bänder, die<br />

bei Kindern noch elastischer als bei Erwachsenen<br />

sind. Gleichzeitig knickt man mit Mid-Cut-Wanderschuhen<br />

nicht so schnell um und die Knöchel<br />

sind vor Verletzungen geschützt. Beim Toben<br />

sind sie aber oft zu warm und ihre Steifigkeit<br />

eignet sich nicht so gut fürs Laufen und Rennen.<br />

Unabhängig davon, ob es sich um einen Low-Cutoder<br />

einen Mid-Cut-Schuh handelt, ist auch der<br />

Abstand im vorderen Schuhbereich von der Sohle<br />

zum Boden ein weiterer wichtiger Aspekt der<br />

Schuhkonzeption: Ist der Abstand größer, ist ein<br />

runderes Abrollverhalten möglich. Ist er geringer,<br />

ist zwar das Abrollverhalten eingeschränkter,<br />

dafür aber die Standfestigkeit besser.<br />

Abb. 1: In flachem Gelände<br />

reicht in der Regel die<br />

Low-Cut-Version, im Bergland<br />

bieten die Mid-Cut-Versionen<br />

mehr Stabilität und Halt.<br />

Abb. 2: Das Obermaterial<br />

der Zunge und des Rists ist<br />

sehr oft auch aus überaus<br />

reißfestem Ripstop-Material<br />

gefertigt. Dabei werden in<br />

regelmäßigen Abständen<br />

dickere Fäden in Längs- und<br />

Querrichtung in ein dünneres<br />

Gewebe eingewoben, wodurch<br />

dieses eine Karostruktur<br />

erhält.<br />

2001 untersuchte ein österreichisches Forschungsteam,<br />

ob die von Kindern getragenen Schuhe<br />

die richtige Größe haben. Ihre Ergebnisse: 69<br />

Prozent trugen zu kurze Straßenschuhe, 88<br />

Prozent zu kurze Hausschuhe. Nur bei 3 Prozent<br />

der Kinder passten die Schuhe. Als ein Grund für<br />

die falsche Größe wurde ermittelt, dass Kinderfüße<br />

bis zu 1,8 mm im Monat wachsen und damit<br />

Schuhen sehr schnell entwachsen.<br />

Kinderwanderschuhe müssen darüber hinaus<br />

den spezifischen Anforderungen der Bergwelt<br />

gerecht werden. Diese verlangt nach Schuhen,<br />

die die Füße schützen und stützen, dem Fuß<br />

Stabilität verleihen und auch auf abschüssigem,<br />

feuchten Gelände oder ausgesetzten Wegen Halt<br />

bieten. Gleichzeitig sollen sie leicht und trotzdem<br />

robust sein sowie das Wachstum der Kinderfüße<br />

nicht behindern.<br />

Low Cut oder Mid Cut?<br />

Die Frage „Low Cut oder Mid Cut?“ stellt sich im<br />

Verkaufsgespräch sehr schnell (Abb. 1). Um diese<br />

zu beantworten, sollten die Verkäuferinnen und<br />

Verkäufer den Fokus auf die Anlässe, bei denen<br />

die Schuhe getragen werden sollen, lenken. Wandern<br />

die Kinder im flachen Gelände, genügen<br />

Schuhe mit niedrigem Schaft, die die<br />

Bewegungsfreiheit des Knöchelbereichs<br />

nicht einschränken. Sie<br />

sind leichter und eignen sich<br />

auch für einen ausgelassenen<br />

Nachmittag auf dem Spiel-<br />

Obermaterial<br />

Das Obermaterial von Mid-Cut-Kinderwanderschuhen<br />

besteht zumeist aus robustem Spaltbzw.<br />

Velour- oder synthetischem Kunstleder.<br />

Diese Materialien sind abriebfest und schützen<br />

vor ihrem Durchstechen z.B. durch spitze Gegenstände.<br />

Sie sind aber auch verwindungssteifer<br />

als z.B. Textilmaterialien aus robusten, synthetischen<br />

Polyester- oder Polyamid-Mikrofasern, mit<br />

denen sie aber oft kombiniert werden, weil sie<br />

atmungsaktiver sind. Die Textilmaterialien liegen<br />

zumeist als Mesh- oder als gestricktes Knit-<br />

Material vor (Abb. 2).<br />

Eine verstärkte Zehenkappe schützt die Zehen<br />

beim Bergablaufen (Abb. 3).<br />

Abb. 3: Neben der verstärkten Zehenkappe übernimmt<br />

bei diesem Modell auch die hoch gezogene Außensohle<br />

eine Schutzfunktion.<br />

FOTOS: LA SPORTIVA, ASOLO, SALEWA, LOWA, JACK WOLFSKIN, VIKING


Kinderwanderschuhe |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.3 NR.527<br />

| III<br />

Abb. 4: Ein hoch gezogener Sohlenrand schützt das<br />

Obermaterial vor Abnutzung durch scharfkantige<br />

und spitze Steine und erhöht so die Lebensdauer des<br />

Wanderschuhs.<br />

Innenfutter<br />

Das Innenfutter muss für ein angenehmes Klima<br />

im Schuh sorgen. Dafür sollte es atmungsaktiv<br />

sein und schnell trocknen. Polyester, auch in<br />

Kombination mit Polyamid, kann beides und<br />

fühlt sich wie Leder auch noch gut an. Neben<br />

dem Material verhindert auch eine gute, faltenfreie<br />

Verarbeitung das Ausbilden von Druckstellen<br />

und damit von Blasen. Soll der Kinderwanderschuh<br />

wasserdicht sein, braucht er zudem<br />

eine Membran.<br />

Die Außensohle<br />

Die Materialien und die Konzeption der Außensohle<br />

dienen auf unebenem, felsigem oder<br />

nassem Untergrund dem optimalen Halt und der<br />

Stabilität, um Umknicken zu vermeiden. Deshalb<br />

wird bei der Sohle in der Regel eine Gummimischung<br />

oder Vollgummi z.B. aus Polyurethan<br />

(PU) verwendet. Gleichzeitig sollte die Außensohle<br />

aber auch flexibel sein, um ein möglichst<br />

natürliches Abrollverhalten zu gewährleisten.<br />

Manchmal sind dafür auch weiche EVA-Einsätze<br />

im Fersen- und Trittbereich eingearbeitet. Ein<br />

asymetrisches, selbstreinigendes Profilmuster<br />

sorgt dafür, dass sich Schlamm und Steinchen<br />

nicht festsetzen können. Die Profilelemente sind<br />

so angeordnet, dass sie die Traktion, also die<br />

Vorwärtsbewegung des Kindes beim Wandern,<br />

die Stabilität im Schuh und die Bremswirkung<br />

bergab unterstützen.<br />

Sollen die Schuhe auch für kleine Zustiege und<br />

Kletterpassagen taugen, empfiehlt sich eine<br />

Außensohle, die im vorderen Bereich eine<br />

dünnere Klettersohle aufweist.<br />

Ein hoch gezogener Außensohlenrand erhöht die<br />

Seitenstabilität beim Gehen am Hang. Nebenbei<br />

fungiert er aber auch als Schlammschutzrand<br />

(Abb. 4).<br />

Zwischensohle<br />

Die Zwischensohle sorgt für Stabilität und<br />

Dämpfung. Als Materialien werden z.B. die ge-<br />

schäumten, leichten und weichen<br />

Kunststoffe EVA (Ethylenvinylacetat)<br />

oder PU verwendet, die<br />

formstabil, extrem belastbar und<br />

flexibel sind. Die Dämpfung erfolgt<br />

vor allem unter der Ferse und<br />

unter dem Ballen. An der kindlichen<br />

Ferse befinden sich nämlich<br />

noch Fettpolster, die durch die<br />

Dämpfung geschützt werden.<br />

Manche Hersteller wenden bei der<br />

Verbindung von Schaft und Sohle<br />

spezielle Verfahren an. Das Anspritzverfahren<br />

ist ein Beispiel, das<br />

präzises Arbeiten verlangt. Dabei<br />

wird der Schaft mit Brandsohle in<br />

eine Gussform gestellt, die dann in unterschiedlichen<br />

Schichten mit unterschiedlich dichtem<br />

PU-Schaumstoff aufgefüllt wird. Diese Schichten<br />

bilden dann die Sohle.<br />

Einlegesohle oder Fußbett<br />

Abriebfeste, formstabile und weiche Einlegesohlen,<br />

auch Fußbett genannt, dämpfen ebenfalls.<br />

Sind sie perforiert, sind sie auch atmungsaktiver.<br />

Bei mehrschichtigen Einlegesohlen übernimmt<br />

die Dämpfung die Zwischenschicht, die<br />

ebenfalls aus geschäumtem EVA gefertigt sein<br />

kann. Ein eingearbeitetes Fersenkissen verstärkt<br />

die Dämpfung beim Auftreten und entlastet so<br />

die Wirbelsäule sowie die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke.<br />

Dies ist bei Kindern und Jugendlichen<br />

mit Wachstumsbeschwerden besonders wichtig.<br />

Um Passform und Tragekomfort zu erhöhen, ist<br />

die Einlegesohle bei vielen Herstellern zudem<br />

ergonomisch geformt und auf der weichen<br />

Oberschicht antibakteriell ausgerüstet. Neben<br />

Ausrüstungen können auch Naturmaterialien<br />

wie z.B. Bambus die feuchtigkeitsregulierende,<br />

geruchshemmende und antimikrobielle Funktionen<br />

übernehmen, indem sie den synthetischen<br />

Fasern beigemischt werden.<br />

Kann man das Fußbett herausnehmen, können<br />

sowohl dieses wie auch die Schuhe nach einer<br />

Schweiß treibenden Tour besser trocknen.<br />

Manche Einlegesohlen kann man sogar in der<br />

Maschine waschen.<br />

Fersenbereich<br />

Der Fersenbereich sollte so steif sein,<br />

dass der Fuß vor Torsionen geschützt<br />

ist. Verstärkende Elemente auf dem Außenmaterial<br />

oder eine in der Ferse hoch<br />

gezogene Sohlenkonstruktion fördern<br />

einen festen Fersensitz (Abb. 5).<br />

Gleichzeitig sollte der Fersenbereich<br />

aber auch so weich sein, dass eine natürliche<br />

Abrollbewegung möglich ist. >>><br />

Abb. 5: Die verstärkenden<br />

Elemente auf dem Außenmaterial<br />

sind mit der<br />

Schnürung verbunden, um den<br />

Fersensitz noch zu verstärken.<br />

Abb. 6: Das Boa-Schnürsystem<br />

ist leicht und langlebig.<br />

Außerdem ist es schlagfest<br />

und es funktioniert auch unter<br />

Einwirkung von Schmutz und<br />

Schlamm.


IV |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.52<br />

| Kinderwanderschuhe<br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Abb. 7: Die Enden der<br />

Schnürsenkel werden mit der<br />

Zunge so verbunden, dass sie<br />

sich kaum mit Ästchen oder<br />

Steinen verhaken können.<br />

Abb. 8: Anhand der<br />

Markierungen auf der<br />

herausnehmbaren Einlegesohle<br />

kann man ablesen, ob<br />

der Schuh (noch) passt.<br />

Schnürsysteme<br />

Wanderschuhe für Kinder haben sehr oft Schnürsysteme,<br />

die kein Binden von Schleifen verlangen,<br />

weil sich kleine Kinder damit oft noch<br />

schwer tun. Gleichzeitig verlassen diese beim<br />

Wandern gerne die Wege, wobei sie oft an<br />

Ästchen oder Steinen hängen bleiben.<br />

Tritt ein Kind dann noch auf einen<br />

der beiden Schnürsenkel,<br />

fällt es schnell hin. Tränen<br />

fließen.<br />

Das Boa-Schnürsystem<br />

kann individuell sehr fein<br />

justiert werden, wodurch<br />

eine perfekte Passform<br />

erzielt wird. Auch Druckstellen<br />

werden so vermieden. Den Kern<br />

bildet ein robustes und langlebiges Seil, das in<br />

einer reibungsarmen Seilführung aus Kunststoff<br />

liegt. An den Kabelenden ist ein Drehverschluss<br />

angebracht, über den die Feinjustierung erfolgt<br />

(Abb. 6).<br />

Manche Schuhe haben auch eine herkömmliche<br />

(Haken- oder Nylonschlaufen-)Schnürung, die<br />

vereinzelt mit einfachen oder doppelten Klettverschlüssen<br />

kombiniert sein kann. Wieder andere<br />

verfügen über einen Kordelzug mit Schnellverschluss<br />

und Stopper (Abb. 7). Auf dem Markt<br />

gibt es auch Schnürsysteme, die sich lösen, wenn<br />

sich der Schuh des Kindes z.B. an einem Ast so<br />

verhakt, dass es von allein nicht mehr loskommt.<br />

Reicht die Schnürung weit nach vorne, verbessert<br />

dies die individuelle Anpassung an den<br />

Fuß, da der Druck auf den Vorfuß individuell<br />

geregelt werden kann.<br />

Die richtige Passform<br />

Damit Kinderfüße in Wanderschuhen genügend<br />

Platz haben, sollten diese im Zehenbereich um<br />

etwa 12 mm länger als die Füße sein. Die bekannte<br />

Fingerprobe, die in der Regel für 10 mm steht, ist<br />

bei der Anprobe von Kinderwanderschuhen also<br />

keine gute Richtschnur (Abb. 8).<br />

Abb. 9: Bei Designfragen sollten Kinder selbst<br />

entscheiden. Nur dann können Eltern auch sicher sein,<br />

dass die neuen Schuhe auch gerne getragen werden.<br />

verwendet. Ideal sind Schuhe, die nach speziellen<br />

Kinderleisten gefertigt wurden, da diese der<br />

kindlichen Anatomie folgen. Demnach lassen<br />

diese im Fersen-, Zehen- und Ristbereich sowohl<br />

in der Höhe und als auch in der Breite mehr<br />

Platz, um eine gesunde Fußentwicklung nicht zu<br />

gefährden. Bei Kindern entsteht das Knochengewebe<br />

noch und auch die Bänder sind deutlich<br />

elastischer als bei Erwachsenen. Gleichzeitig<br />

empfinden sie Schmerz nicht so stark, da ihre<br />

Nerven noch nicht ausgereift sind. So können<br />

Kinder ihre Zehen über längere Zeit schmerzfrei<br />

zusammenkrallen. Auch darauf ist bei der<br />

Schuhanprobe dringend zu achten.<br />

Am Ende zählt auch das Design<br />

Ein kindgerechtes Design spiegelt sich im Obermaterial,<br />

aber auch in den farblichen Akzenten<br />

der Außensohlen wider (Abb. 9). Reflektoren<br />

verbessern die Sichtbarkeit auch in der Dämmerung.<br />

Bei der Anprobe ist<br />

darüber hinaus wichtig,<br />

dass die Kinder auch ihre<br />

Wanderstrümpfe tragen.<br />

Das Anziehen der Schuhe<br />

erleichtern Anziehschlaufen<br />

an der Ferse (Low-Cut-<br />

Schuhe) und auf der Zunge<br />

(Mid-Cut-Schuhe).<br />

Ob der Schuh passt, hängt<br />

auch vom Leisten ab. Hier<br />

muss einfach probiert<br />

werden, da jeder Hersteller<br />

seine eigenen Leisten<br />

TESTEN SIE IHR WISSEN UND<br />

GEWINNEN SIE EINS VON FÜNF<br />

LOWA-KINDERWANDERSCHUHPAAREN<br />

Ein kurzes Online-Quiz mit Gewinnspiel für<br />

Verkäuferinnen, Verkäufer und Auszubildende finden<br />

Sie unter www.sportsella.com/bv.<br />

Viel Spaß und viel Erfolg!<br />

FOTOS: ADIDAS, MEINDL, MAMMUT<br />

sport-fachhandel.com sport-fachhandel.com mit Unterstützung mit Unterstützung von Sportsella von Sportsella


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> 1<br />

<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Szene | FACHHANDEL | 31<br />

Neueröffnung in Ulm<br />

Im Kaufhaus „Weltstadt des Wohnens“ in Neu-Ulm eröffnet McTrek auf<br />

einer Fläche von 850 Quadratmetern seine mittlerweile 42. Filiale. <strong>2018</strong><br />

wurden bereits zwei neue Filialen eröffnet sowie eine weitere von Grund<br />

auf modernisiert und umgebaut. Insgesamt elf Filialen befinden sich<br />

allein in Bayern.<br />

SYNERGIEN NUTZEN<br />

Sabu und GMS Verbund<br />

kooperieren beim Einkauf<br />

Bei der beschlossenen strategischen Einkaufskooperation<br />

zwischen Sabu Schuh & Marketing<br />

GmbH und GMS Verbund GmbH handele es sich<br />

allerdings nicht um einen Zusammenschluss im Bereich<br />

Einkauf, betonen beide Gruppen. Die beiden<br />

Einkaufsabteilungen handelten weiterhin getrennt<br />

und autonom. Gemeinsame Warenprogramme<br />

seien ebenfalls nicht vorgesehen. Sport-Lieferanten<br />

sind von der strategischen Zusammenarbeit ausgenommen.<br />

Ziel sei es vielmehr, den Aufwand für<br />

alle Beteiligten zu reduzieren und zugleich für die<br />

angeschlossenen Fachhändler bessere Angebote zu<br />

schaffen. Da beide Verbundgruppen bereits über<br />

die RSB Retail+Service Bank GmbH in Kornwestheim<br />

zentralregulieren, ließen sich Prozesse<br />

optimieren und Doppelarbeit vermeiden. Zentralregulierung,<br />

Prozesse und Schnittstellen würden<br />

für alle Beteiligten vereinfacht.<br />

ÖSTERREICH<br />

ARGE Fahrrad Ordertage<br />

mit Aussteller-Rekord<br />

Der österreichische Fahrrad-Markt boomt. Erstmals<br />

seit 2014 hatte der Handel in der Alpenrepublik<br />

2017 wieder über 400.000 Fahrräder<br />

abgesetzt. Fast ein Drittel des Marktes machen<br />

mittlerweile E-Bike aus. Das spiegelte sich auch<br />

während der Ordertagen der ARGE Fahrrad<br />

wieder, die vom 18. bis 21. August zum vierten Mal<br />

in Wels stattfanden. Mit mehr als 150 Marken von<br />

39 Ausstellern begrüßte die Orderplattform so<br />

viele Aussteller wie noch nie. Die ARGE Fahrrad ist<br />

der Zusammenschluss der österreichischen Zweirad-Industrie<br />

und seit 2014 unter dem Dach des<br />

Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster<br />

Österreichs (VSSÖ) beheimatet. Seit<br />

dem vergangenen Jahr sind die Ordertage auch<br />

für Nicht-Mitglieder der ARGE Fahrrad geöffnet.<br />

17 Hersteller meldeten sich so zusätzlich zu den<br />

Ordertagen an. Elf davon waren nun erstmals auf<br />

der Fachmesse präsent. Daneben sollte auch die<br />

österreichische Start-Up Szene präsentiert werden.<br />

Die ARGE Fahrrad Ordertage werden auch 2019<br />

wieder in Wels stattfinden.<br />

ÜBERNAHME<br />

Décathlon verleibt sich<br />

Athleticum ein<br />

Décathlon hat diee Mehrheitsbeteiligung an der<br />

schweizerischen Athleticum Sportmarkets AG<br />

übernommen. Die Athleticum-Läden werden nun<br />

schrittweise umgebaut und bis Herbst 2019 als<br />

Décathlon-Filialen wiedereröffnet. Nach der<br />

Eröffnung der ersten Schweizer Läden in<br />

Marin-Centre im August 2017 und in Meyrin im<br />

April <strong>2018</strong>, plant Décathlon bis Ende <strong>2018</strong> und im<br />

Laufe 2019 die Eröffnung weiterer Verkaufsstellen.<br />

Die Athleticum-Filialen in Collombey, Conthey<br />

und Sant‘ Antonino wurden bereits geschlossen,<br />

um im Sommer umgebaut und unter dem Namen<br />

Décathlon im Herbst<br />

<strong>2018</strong> wiedereröffnet zu<br />

werden. Die Geschäfte<br />

in Yverdon, Basel und<br />

Bussigny folgen im<br />

Anschluss darauf.<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Schuh Coach-Anbieter<br />

Mifitto ist insolvent<br />

Mifitto, Anbieter der bei über 150 Intersportlern<br />

installierten Schuh Coachs und Plottmeister, ist insolvent.<br />

Zwar sehe der vorläufige Insolvenzverwalter<br />

gute Chancen, einen Investor für das Unternehmen<br />

zu finden. Weil jedoch sämtliche Mitarbeiter bereits<br />

vor Antragstellung gekündigt hätten, entfällt bis<br />

dahin der Mifitto-Kundenservice. Intersport sichert<br />

zwar die Schuh Coach-Datenbanken, wie der für den<br />

Schuh Coach Verantwortliche Roman Frackenpohl<br />

auf Nachfrage erläutert: „Händler können ihren<br />

Kunden damit weiterhin Schuhe empfehlen. Darüber<br />

hinaus suchen wir alternative Lieferanten für<br />

die Verbrauchsmaterialien beim Plottmeister, etwa<br />

für Folien.“ Allerdings sei es eine Herausforderung,<br />

so Frackenpohl weiter, „den Service für technische<br />

Reparaturen aufrechtzuerhalten, den Mifitto<br />

inzwischen telefonisch und vor Ort eingestellt hat.<br />

Fakt ist: Wir sind im ständigen Austausch mit dem<br />

Insolvenzverwalter und halten unsere Mitglieder<br />

über das Verfahren auf dem Laufenden. Gleichzeitig<br />

beobachten wir aufmerksam den Markt, um auf alle<br />

Szenarien vorbereitet zu sein.“<br />

Patagonia eröffnet im<br />

Herbst in Innsbruck<br />

Neben dem Store in Innsbruck,<br />

dessen Eröffnung für Herbst<br />

<strong>2018</strong> geplant ist, betreibt<br />

Patagonia bereits acht Retail<br />

Stores in Europa und wird in<br />

mehr als 1.200 Multi-Brand-<br />

Stores vertrieben. Der Shop in<br />

Innsbruck wird der erste und<br />

(bislang) einzige Monobrand-<br />

Store des Unternehmens in<br />

Österreich sein und soll neben<br />

dem aktuellen Sortiment auch<br />

als Dreh- und Angelpunkt<br />

für Sport- und Umwelt-<br />

Communities in der Region<br />

gelten.<br />

Sport Scheck: Mehr<br />

Umsatz durch Tablets<br />

Sport Scheck hat seit längerem<br />

sein Personal mit Tablets<br />

ausgestattet hat. Ziel sei<br />

eine optimale Schnittstelle<br />

zwischen stationärem Handel<br />

und Online-Shop zu schaffen.<br />

Verkäufer hätten Zugriff auf<br />

das gesamte Warensortiment<br />

inklusive aller Artikel der<br />

Plattformpartner. Durch<br />

die persönliche Beratung<br />

sei die Retourenquote bei<br />

Bestellungen über die App nur<br />

halb so hoch wie im Online-<br />

Shop. Allein durch den Einsatz<br />

der Tablets habe man im<br />

vergangenen Jahr „10 Millionen<br />

Euro mehr Umsatz generieren“<br />

können, erklärt Jan Kegelberg,<br />

Chief Digital Officer bei Sport<br />

Scheck.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY


32 | TITELSTORY | Intersport <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

EXKLUSIV: INTERSPORT-AUFSICHTSRAT-CHEF KNUD HANSEN<br />

„ Zu keinem<br />

Zeitpunkt<br />

führungslos!“<br />

Das Wort „Krise“ mag er nicht. Herausfordernd seien die<br />

Zeiten aber allemal. Im Gespräch mit <strong>sportFACHHANDEL</strong><br />

bezieht Intersport Aufsichtsrat-Chef Knud Hansen, der<br />

soeben zum fünften Mal Vater geworden ist, Stellung zu<br />

den aktuellen Herausforderungen der Verbundgruppe.<br />

Interview: Marcel Rotzoll<br />

Fakt ist: Es hat zu keinem<br />

Zeitpunkt einen enttäuschten<br />

oder wutentbrannten Kim Roether<br />

gegeben.«<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Hansen, haben Sie in all<br />

dem Trubel, der derzeit durch die Geschehnisse bei<br />

der Intersport entstanden ist, überhaupt noch genug<br />

Zeit für Ihr eigenes Unternehmen?<br />

Knud Hansen: Das ist derzeit tatsächlich herausfordernd.<br />

Andererseits kann man einen Posten wie<br />

im Aufsichtsrat der Intersport ohnehin nur dann<br />

übernehmen, wenn das eigene Unternehmen entsprechend<br />

gut aufgestellt ist. Das ist bei Intersport<br />

Knudsen der Fall. Aber ehrlicherweise muss man<br />

schon sagen, dass diese Doppelbelastung in den<br />

vergangenen Wochen eine echte Herausforderung<br />

gewesen ist. Denn auch das eigene Unternehmen<br />

steht vor den gleichen Herausforderungen wie der<br />

gesamte Markt, die Veränderungen sind rasant.<br />

Und wir müssen uns nicht nur bei der Intersport in<br />

Heilbronn und Wels neu aufstellen, sondern natürlich<br />

auch im eigenen Unternehmen.<br />

Zur Zeit ist Ihre Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Intersport also ein Fulltime-Job? In der Tat<br />

ist in Zeiten gravierender Veränderungen – wie wir<br />

sie derzeit haben – die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

nahezu ein Fulltime-Job.<br />

Aber auch der Spagat<br />

zwischen dem Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

und als<br />

Inhaber eines mittelständischen<br />

Sportfachhandelsunternehmens<br />

ist letztlich eine sportliche<br />

Disziplin, die ich gerne ausfülle. Zumal es ein<br />

großer Vorteil der Intersport ist, dass der Aufsichtsrat<br />

mit Händlern besetzt ist, die nah am tagesaktuellen<br />

Geschehen sind. Von den neun Aufsichtsräten<br />

sind sieben Geschäftsinhaber, so können wir<br />

in allen nötigen Belangen die nötige Expertise mit<br />

Marktnähe verbinden.<br />

Von außen erscheint es derzeit, als ob die Intersport<br />

soeben die schwerste Krise der vergangenen Jahre<br />

zu meistern hätte. Würden Sie zustimmen? Ich bin<br />

kein Freund des Wortes „Krise“. Ich gebe Ihnen aber<br />

vollkommen recht, dass wir speziell im stationären<br />

Handel vor den größten Herausforderungen der vergangenen<br />

Jahrzehnte stehen. Die durch die Digitalisierung<br />

ausgelösten rasanten Marktveränderungen,<br />

wie Onlineshopping, der Wettbewerb durch Online-<br />

Plattformen, Verfügbarkeiten oder strategische<br />

Allianzen sind gewaltig. Das ist ein teils brutaler<br />

Veränderungsprozess, der nicht nur die Intersport<br />

betrifft, sondern alle Marktteilnehmer. Darauf<br />

müssen wir als Genossenschaft reagieren – und das<br />

ist an der ein oder anderen Stelle auch schmerzhaft.<br />

Die Frage bezog sich auch auf die selbstgemachten<br />

Probleme der Intersport. Lassen Sie uns auf einige<br />

Punkte eingehen, die aus Mitgliederkreisen immer<br />

wieder zu hören sind ... So sei der Abgang von Kim<br />

Roether als Vorstandsvorsitzender wenig professionell<br />

gewesen. Gerüchte besagen, er hätte wütend<br />

FOTOS: INTERSPORT


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Intersport<br />

Intersport | TITELSTORY | 33<br />

hingeworfen. Fakt ist: Es hat zu keinem Zeitpunkt<br />

einen enttäuschten oder wutentbrannten Kim<br />

Roether gegeben. Es gab vier oder fünf sehr klare,<br />

sehr persönliche Gespräche zwischen mir und<br />

Herrn Roether, in denen er darum gebeten hat,<br />

das Amt des Vorstandsvorsitzenden aus persönlichen<br />

Gründen niederzulegen. Ich habe diese Bitte<br />

respektiert und bin der Meinung, dass persönliche<br />

Gründe auch genau da bleiben sollen, im persönlichen<br />

Bereich. In diesen Gesprächen haben wir auch<br />

überlegt, wie sein Weg aus der Intersport heraus<br />

vernünftig gestaltet werden kann. Da mögen einige<br />

sagen, dieses Vorgehen sei wenig professionell,<br />

zustimmen würde ich dieser Einschätzung aber<br />

nicht, ganz im Gegenteil. Eine andere Begründung<br />

gibt es einfach nicht. Da muss ich alle enttäuschen,<br />

die etwas anderes hören wollen.<br />

Nichtsdestotrotz wirkte die Intersport nach außen,<br />

als ob sie von heute auf morgen ohne Führung<br />

dasteht ... Ein Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern<br />

in Heilbronn und Wels besteht doch nicht<br />

nur aus einer Führungspersönlichkeit. Kim Roether<br />

hat es in den Jahren zuvor zudem verstanden, ein<br />

Führungsteam unter ihm aufzubauen. Natürlich<br />

gibt es eine gewisse Verunsicherung, wenn ein<br />

Vorstandsvorsitzender ein Unternehmen verlässt.<br />

Aber führungslos war die Intersport zu keinem<br />

Zeitpunkt.<br />

Und der Aufsichtsrat kommt nun seiner Verpflichtung<br />

nach, den Vorstand neu zu besetzen. Aktuell<br />

gibt es hier ja eine neue Vorstandsstruktur, die im<br />

Übrigen von Kim Roether aktiv mitgestaltet und<br />

getragen wurde. Zwei der Posten sind mit Hannes<br />

Rumer und Mathias Boenke sehr gut besetzt.<br />

Die anderen beiden Posten werden wir ebenso gut<br />

besetzen. Da geht es nicht um Geschwindigkeit,<br />

sondern darum, die Positionen sehr gewissenhaft<br />

zu besetzen und jeweils die oder den Richtigen zu<br />

finden.<br />

Wird es beim Vorstandsvorsitz eine brancheninterne<br />

oder -externe Lösung geben? Diese Frage kann ich<br />

Ihnen noch nicht beantworten. Ich kann und will<br />

hier auch keine Namen nennen. Das Anforderungsprofil<br />

ist aber, egal ob der Kandidat aus der Branche<br />

kommt oder nicht, klar: ein CEO muss über eine<br />

hohe strategische Kompetenz verfügen, um das<br />

Unternehmen Intersport erfolgreich in die Zukunft<br />

zu führen. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir<br />

nun die Position von zwei Bereichsvorstände für die<br />

Intersport-gebrandeten sowie für die nicht-gebrandeten<br />

Mitglieder geschaffen haben. Damit wollen<br />

wir sicherstellen, dass diese beiden Vorstände<br />

deutlich marktnäher agieren und arbeiten können,<br />

während der CEO die strategische Gesamtausrichtung<br />

im Auge hat.<br />

Wann ist damit zu rechnen, dass die beiden vakanten<br />

Posten besetzt sein werden? Wir führen aktuell sehr<br />

intensive Gespräche. Ich gehe fest davon aus, dass<br />

beide Positionen spätestens bis Jahresende besetzt<br />

sein werden.<br />

Sie hatten es gerade schon angedeutet: Die Intersport<br />

steckt in einem gewaltigen Transformationsprozess,<br />

der bereits längst Fahrt aufgenommen hat.<br />

Ist da nicht der CEO-Posten, bei dem es nun darum<br />

geht, die Vorstellungen anderer umzusetzen, ein<br />

Schleudersitz? Nein. Ein guter CEO zeichnet sich<br />

nicht nur dadurch aus, dass er ein bestehendes<br />

Unternehmen übernimmt und bestehende<br />

Konzepte weiterführt und umsetzt. Er zeichnet sich<br />

auch dadurch aus, dass er über den Horizont, den<br />

wir jetzt aufgezeichnet haben, hinausschaut und<br />

dort seine eigenen strategischen Punkte setzen<br />

kann. Was nicht passieren wird, ist, dass ein neuer<br />

CEO mit der Intersport eine 180-Grad-Wende<br />

vollführt. Die jetzige strategische Ausrichtung One<br />

Intersport wurde in enger Abstimmung zwischen<br />

Vorstand und Aufsichtsrat und der Unterstützung<br />

durch die Unternehmensberatung Kienbaum,<br />

die über eine hohe Expertise gerade bei genossenschaftlichen<br />

Geschäftsmodellen verfügt, erarbeitet.<br />

Diese wird nun umgesetzt.<br />

Seit einiger Zeit, bemängeln Mitglieder, habe die<br />

Intersport generell ein Problem in der Führungsetage.<br />

Mitglieder der für das Tagesgeschäft<br />

wichtigen zweiten und dritten Führungsebene<br />

haben oder wurden gekündigt, die Posten aber nicht<br />

zeitnah neu besetzt. Was sagt der Aufsichtsrat<br />

dazu? Hätte man hier nicht einschreiten können und<br />

müssen? Es gibt eine klare Aufgabenteilung zwischen<br />

Aufsichtsrat und Vorstand. Der Aufsichtsrat<br />

ist für die Besetzung der obersten Ebene, also den<br />

Vorstand, verantwortlich. Die Personalentscheidungen<br />

darunter trifft der Vorstand. Natürlich<br />

gibt es zustimmungspflichtige Geschäfte und in<br />

einer guten Zusammenarbeit, die es zwischen<br />

Aufsichtsrat und Vorstand bei der Intersport gibt,<br />

gibt es zu vielen Personalien natürlich auch einen<br />

Meinungsaustausch. Aber diese Personalentscheidungen<br />

bleiben ganz klar der Aufgabenbereich des<br />

Vorstandes. Dass es Veränderungen<br />

gegeben hat,<br />

in den vergangenen einbis<br />

zwei Jahren vielleicht<br />

auch in einer höheren<br />

Frequenz als zuvor, ist<br />

derzeit auch schlicht ein<br />

normaler Prozess. Bei<br />

den derzeitigen rasanten<br />

Marktveränderungen geschieht<br />

es heute schneller,<br />

dass Mitarbeiter ihre Position<br />

verändern müssen<br />

oder diese auch verlassen<br />

wollen. Aufgaben werden<br />

neu geschaffen, >>><br />

Es wird in den<br />

kommenden<br />

Monaten eine<br />

Be reinigung des<br />

Voswinkel-Filialportfolios<br />

geben.«<br />

Problemkind Voswinkel:<br />

Eine Reihe von Filialen ist nicht<br />

rentabel. Es wird Schließungen<br />

geben.


34 | TITELSTORY | Intersport <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Ich gehe fest<br />

davon aus,<br />

dass beide<br />

Positionen im<br />

Vorstand spätestens<br />

bis Jahresende<br />

besetzt sein<br />

werden.«<br />

Fulltime-Job: Derzeit ist der<br />

frischgebackene fünffache<br />

Vater Knud Hansen nahezu<br />

vollständig mit dem<br />

Aufsichtsratsvorsitz bei der<br />

Intersport ausgelastet.<br />

andere fallen weg. Aus meiner Sicht sind das<br />

insofern organisatorische Veränderungen, die in<br />

anderen Unternehmen ebenso stattfinden.<br />

Wo ich Ihnen recht gebe: Es hat viele Veränderungen<br />

im Bereich der Mitglieder gegeben. Einen<br />

Bereich, auf den wir einen ganz klaren Fokus<br />

setzen. Mit den beiden Vorstandsposten für Intersport-gebrandete<br />

und Kooperations-Mitglieder wird<br />

es hier sehr klare Verantwortlichkeiten geben.<br />

Gibt es Absetzbewegungen? Gerade wurden überraschend<br />

die Personalien Johannes Maas und Tim<br />

Bauer bekannt ... Nein, es gibt keine Absetzbewegungen.<br />

Herr Maas ist kürzlich zum dritten<br />

Mal Vater geworden und hat den Wunsch geäußert,<br />

näher an seiner Familie in München zu sein. Tim<br />

Bauer kam kürzlich mit hoher Marktexpertise von<br />

außen zur Intersport. Beide Seiten haben hier<br />

offensichtlich festgestellt, dass es nicht passt und<br />

sich getrennt. Dafür gibt es Probezeiten.<br />

Insgesamt ist die Intersport ein Unternehmen im<br />

Wandel und da sind, wie gesagt, auch personelle<br />

Veränderungen ganz normal. Bei einer Organisati-<br />

on mit über 600 Mitarbeitern gehe ich auch nicht<br />

davon aus, dass wir in den<br />

kommenden Monaten<br />

keine neuen Personalien in<br />

den verschiedenen Führungsebenen<br />

mehr zu verkünden<br />

haben. Wichtig ist doch, dass<br />

das Unternehmen ein klares<br />

Ziel vor Augen hat. Und das<br />

ist bei Intersport mit der<br />

Vision One Intersport gegeben:<br />

Die Gesamtorganisation<br />

soll noch schlagkräftiger<br />

werden, damit die Mitglieder<br />

erfolgreich am Markt agieren<br />

können. Natürlich muss auch<br />

die Zentrale profitabel sein,<br />

um die vielen Serviceleistungen für die Mitglieder<br />

erbringen zu können. Am Ende geht es aber immer<br />

darum, die Profitabilität der Händler zu steigern.<br />

Das findet sich so ja auch in der Satzung. Genau.<br />

Das ist unser Förderauftrag.<br />

Muss sich der Aufsichtsrat bei all den aktuellen<br />

Problemen nicht den Vorwurf gefallen lassen,<br />

insgesamt nicht früh genug entschiedener gehandelt<br />

zu haben? Nein.Ich bin durchaus ein selbstkritischer<br />

Mensch und sicher haben Sie recht, dass man<br />

vielleicht das ein oder andere Vorhaben früher<br />

hätte umsetzen können, vielleicht sogar müssen.<br />

Aber: Jedes Unternehmen hat seine eigene Kultur.<br />

Das gilt gerade auch für eine Genossenschaft, wie<br />

sie die Intersport ist. Man kann und darf die eigene<br />

Unternehmenskultur nicht einfach über Bord<br />

werfen. Veränderungen können nur vollzogen<br />

werden, wenn man auf die Unternehmenskultur<br />

Rücksicht nimmt. Um Veränderungsprozesse in<br />

einer Genossenschaft erfolgreich umzusetzen,<br />

muss man alle Stakeholder mitnehmen und<br />

integrieren. Das gilt für die Mitglieder, die<br />

Mitarbeiter und für externe Partner wie beispielsweise<br />

die Lieferanten. Deshalb dauern manche<br />

Veränderungen hier vielleicht etwas länger als es in<br />

einem vertikalisierten Unternehmen der Fall ist.<br />

Intersportler bemängeln, dass die Zentrale seit<br />

einiger Zeit sehr viel Geld ausgibt, der Return on<br />

Invest aber ausbleibe. Als Beispiele werden genannt:<br />

das gefloppte MCR-Konzept, das seit Jahren<br />

defizitäre Voswinkel oder die bisher nicht in<br />

Schwung kommende „blaue“ Welt. Geht die Intersport<br />

noch verantwortungsvoll mit dem Geld der<br />

Genossen um? Ja, sogar sehr verantwortungsvoll.<br />

Investitionen in die Zukunft sind heute aber von<br />

einer viel höheren Unsicherheit geprägt als es noch<br />

vor wenigen Jahren der Fall war. Return on Invest<br />

ist dabei zwar ein schöner Begriff, aber bei manchen<br />

Investitionen längst nicht mehr die oberste<br />

Priorität. Es geht vielmehr darum, Systeme und<br />

Konzepte zu entwickeln, mit denen die Mitglieder<br />

zukünftig erfolgreich sein können. Nehmen wir Ihr<br />

Beispiel des MCR-Konzepts. MCR ist nicht gefloppt,<br />

sondern wir haben Geld für Erfahrungen ausgegeben,<br />

die uns heute zu Gute kommen. Zunächst<br />

hatten wir damals einen Onlineshop aus Sicht<br />

einer Genossenschaft an den Start gebracht. Rückblickend<br />

betrachtet, war das zu kurz gesprungen. Es<br />

war aber nicht falsch, weil wir damals als Genossen<br />

– und nun sind wir wieder bei der Unternehmenskultur<br />

– noch nicht bereit für die heutige Plattformlösung<br />

waren. Viele Mitglieder hätten eine Plattformlösung<br />

zum damaligen Zeitpunkt abgelehnt.<br />

Die Veränderungen des Marktes haben nun zu<br />

einem Umdenken dahingehend geführt, dass ein<br />

genossenschaftlicher Onlineshop nicht die richtige<br />

Lösung ist, sondern wir uns am Kunden orientieren<br />

müssen. Die kooperative Händlerplattform, die nun<br />

aus diesen Erfahrungswerten heraus entstanden<br />

ist, trifft heute den richtigen Nerv der Intersportler.<br />

Bereits angeschlossene Mitglieder sind sehr zufrieden.<br />

Natürlich gibt es noch Luft nach oben, aber ich<br />

bin sehr davon überzeugt, dass die Plattformlösung<br />

der richtige Weg ist.<br />

Und vergessen Sie bitte nicht: Die größte Investition<br />

der vergangenen Jahre war die in Stahl und<br />

Beton, nämlich in unser neues Lager. Dadurch<br />

erhöhen wir den Servicegrad für unsere Mitglieder,<br />

individualisieren die Orders und die Liefertermine<br />

und können künftig Category Management bieten.<br />

Dadurch sinken die Stückkosten und die Servicequalität<br />

für die Mitglieder wird deutlich verbessert.<br />

Investitionen innerhalb der Genossenschaft sind<br />

deshalb immer von zwei Seiten aus zu betrachten:<br />

Wie kann die Zentrale die eigenen Kosten verringern<br />

und wie kann die Zentrale das einzelne<br />

Mitglied in die Möglichkeit versetzen, sein Ergebnis<br />

zu verbessern.<br />

FOTOS: INTERSPORT


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> TITELSTORY | 35<br />

Ein Thema, das die Mitglieder umtreibt ist<br />

Voswinkel. Es ist die Rede davon, dass bis zu<br />

25 Filialen vor der Schließung stünden ... Ein<br />

Thema, das nicht nur den Mitgliedern, sondern<br />

auch dem Aufsichtsrat, dem Vorstand und dem<br />

Management Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass wir<br />

uns mit Voswinkel in einer sehr herausfordernden<br />

Situation befinden. Es gibt eine Reihe von Filialen,<br />

die nicht rentabel sind. Es gibt bei Voswinkel die<br />

gleiche Entwicklung, die auch unsere Mitglieder<br />

spüren: An manchen Standorten gibt es extreme<br />

Frequenzverluste, die sich nicht durch eine Erhöhung<br />

der Conversion Rate oder durch die Erhöhung<br />

des Durchschnittsbons vollumfänglich auffangen<br />

lassen. Deshalb ja, es wird in den kommenden Monaten<br />

eine Bereinigung des Filialportfolios geben.<br />

Aber Voswinkel soll doch ein Vorreiter der blauen<br />

Intersport-Welt werden. Wie passt das zu diesen<br />

Hiobsbotschaften? Es ist richtig, dass Voswinkel<br />

mit seiner Struktur in der blauen Welt zu verorten<br />

ist. Was aber in Berlin, worauf Sie anspielen,<br />

umgesetzt wurde, ist ja nicht das reine Konzept der<br />

blauen, systemgetriebenen Welt. Die Future Stores<br />

in Berlin gehen über dieses Konzept hinaus. Wir<br />

haben insbesondere mit der Filiale am Alexanderplatz<br />

aus einem Vollsortimenter und Nahversorger<br />

ein eher modisches, am Sportstyle orientiertes<br />

Geschäft gemacht, das sich an Touristen richtet. So<br />

haben wir beispielsweise in den neuen Filialen sehr<br />

viele digitale Elemente eingebaut. Nicht alles ist<br />

vom Kunden gleich gut angenommen worden. Aber<br />

das nehmen wir bewusst in Kauf, um die Dinge, die<br />

funktionieren, unseren Mitgliedern anbieten zu<br />

können.<br />

De facto heißt Ausprobieren dann ja aber auch, dass<br />

der Profit auf der Strecke bleibt ... Ausprobieren<br />

mag an mancher Stelle bedeuten, dass eine<br />

Investition sich nicht auszahlt. Ja, das passiert.<br />

Zuletzt wurde immer deutlicher, dass auch bei den<br />

Genossen ein Riss durch die Mitte geht. Während<br />

sich die großen Intersport-Häuser in der Regel<br />

weiterhin von der Zentrale „abgeholt“ fühlten, wähnen<br />

sich vor allem kleinere Genossen vernachlässigt.<br />

Sehen Sie diese Entwicklung auch? Nein. Ich sehe<br />

vor allem, dass wir als Intersport individueller auf<br />

die Mitglieder eingehen müssen. Es muss uns trotz<br />

der sehr heterogenen Mitgliederstruktur gelingen,<br />

jedes Mitglied abzuholen. Dabei darf ein kleineres<br />

Mitglied nicht weniger im Fokus sein als ein großes<br />

Mitglied. Die neue Struktur ist aus meiner Sicht<br />

hervorragend geeignet, genau das zu leisten.<br />

Rote, blaue und weiße Mitglieder sind Teil der<br />

Genossenschaft. Wie können so unterschiedliche<br />

Geschäftsmodelle auch in Zukunft innerhalb der<br />

Intersport erfolgreich nebeneinander bestehen? Ich<br />

bin überzeugt davon, dass es rote, blaue und weiße<br />

Mitglieder innerhalb unserer Genossenschaft auch<br />

zukünftig geben wird. Es wird weiterhin Mitglieder<br />

geben, die nicht Intersport-gebrandet sein werden,<br />

weil sie einen eigenen starken Namen haben, der<br />

Strahlkraft in und über die Region hinaus hat. Ich<br />

bin aber auch überzeugt davon, dass es uns gelingen<br />

muss, möglichst viele unserer Mitglieder unter<br />

dem Intersport-Banner zu vereinen. Nur dann kann<br />

die Marke die Stärke entwickeln, die es uns allen ermöglicht,<br />

erfolgreich am Markt zu bestehen. Dazu<br />

müssen wir bei jedem Mitglied genau zuhören und<br />

mit Systemen und Konzepten überzeugen, mit uns<br />

diesen Weg zu gehen.<br />

Wie kann das genossenschaftliche Modell auch in<br />

Zukunft bestehen? Die Genossenschaft ist aktueller<br />

denn je. Die Genossenschaft bietet aus meiner Sicht<br />

eine perfekte Symbiose aus der Möglichkeit, aus<br />

einer starken Systemzentrale heraus Dinge zu entwickeln,<br />

die ein Einzelkämpfer allein nicht umzusetzen<br />

imstande wäre. Denken wir nur an CRM-Systeme,<br />

die Logistik oder ein nationales Marketing. Das in<br />

Kombination mit dem Local Hero, dem Unternehmer<br />

vor Ort, der seinen Markt vor Ort besser kennt als<br />

jeder andere, der auch Krisen meistert und leidensfähig<br />

ist, macht für mich den Charme der Genossenschaft<br />

aus. Dabei ist Genossenschaft kein Modell zur<br />

Rosinenpickerei. Sondern man muss sich zu einer<br />

Gemeinschaft bekennen, in der man sich auch engagieren<br />

muss und seine Expertise einbringt. Davon<br />

lebt Genossenschaft, auch in Zukunft.<br />

Herr Hansen, vielen Dank für das Gespräch.


36 | FACHHANDEL | Stores <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Im Stadt Land Fluss in<br />

Bad Tölz gibt´s nur Marken, die den „ökologischen<br />

Fußabdruck“ so gering wie möglich halten.<br />

SHOPPORTRAIT: STADT LAND FLUSS IN BAD TÖLZ<br />

Grüner Shoppen<br />

... kann man seit 2017 im bayerischen Bad Tölz. Denn Inhaber Peter von der Wippel bietet ausschließlich ein<br />

nachhaltiges Outdoor-Sortiment. Das Thema Umweltschutz beschäftigt die Branche immens, da ist es schon<br />

verwunderlich, dass sich nur die wenigsten Händler auf das Thema spezialisiert haben. Umso interessanter ist<br />

es, einen Blick hinter das Konzept von Stadt Land Fluss zu werfen.<br />

Text: Astrid Schlüchter<br />

Fragt man Stadt Land Fluss-Inhaber Peter von<br />

der Wippel nach den Beweggründen, warum<br />

man sich letztendlich dazu entschlossen hat,<br />

einen Outdoorshop komplett dem Thema Nachhaltigkeit<br />

zu widmen, muss man nicht lange auf<br />

die Antwort warten: „Es lag für mich auf der Hand,<br />

speziell im Outdoorsegment auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

zu setzen. Schließlich ist Umweltschutz<br />

momentan omnipräsent, sei es auf den Messen, in<br />

den Medien oder eben bei den Herstellern selbst.<br />

Zudem sind wir wohl momentan mit unserem<br />

Konzept so gut wie alleine auf dem Markt. Im<br />

Fashionbereich finden sich zahlreiche Shops, die<br />

ausschließlich „grüne“ Mode anbieten, im Sportbereich<br />

muss man danach suchen. Bis dato habe<br />

ich noch keinen zweiten Shop gefunden.“ Verwunderlich,<br />

denn – wie von der Wippel bereits erwähnt<br />

hat – beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit Branche<br />

und Endverbraucher gleichermaßen.<br />

Mit fünf Top-Marken zum Erfolg. 2017 enschloss<br />

er sich deswegen, ein eigenes Geschäft mit rein<br />

nachhaltigen Marken in der Fußgängerzone in<br />

Bad Tölz zu eröffnen. Ausgangspunkt war die frei<br />

gewordene Ladenfläche, die zuvor noch durch einen<br />

Mammut-Store belegt war. Dieser zählte lange<br />

zum Geschäftsmodell von Intersport Sport Peter,<br />

dem Haupthaus schräg gegenüber des Stadt Land<br />

Fluss Shops. „Ursprü nglich wollte ich weg von der<br />

sehr funktionell ausgelegten Outdoor-Ausrü stung,<br />

wie sie Mammut verkörpert. Das Angebot sollte<br />

alltagstauglicher werden. Mein Vater hatte damals<br />

noch das Sportgeschäft geleitet, bis er sich schließlich<br />

vor kurzem in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet hat. Danach war ich zusammen mit<br />

meiner Mutter für die Geschäfts führung zuständig.<br />

Inzwischen ist die Position ganz auf mich und<br />

meine Frau übergegangen.“ Die Idee, dem Thema<br />

Nachhaltigkeit einen eigenen Outdoorshop zu<br />

FOTOS: STADT LAND FLUSS


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Stores<br />

Stores | FACHHANDEL | 37<br />

Viel Raum für tolle Marken-Geschichten: Fünf Brands<br />

geben momentan im „grünen“ Shop den Ton an.<br />

widmen, spukte schon lange in von der Wippels<br />

Kopf. „Eigentlich hatte ich den Plan, den Laden<br />

komplett auf „Urban Outdoor“ auszurichten, das<br />

war jedoch 2017 schon nicht mehr neu, deswegen<br />

bin ich dann auf rein nachhaltige Marken umgestiegen,<br />

die jedoch ebenfalls das Thema Lifestyle<br />

im Outdoorsegment bedienen.“ Das Thema<br />

Lifestyle bedienen momentan die Brands Vaude,<br />

Icebreaker, Patagonia, Fjällraven und im Schuhbereich<br />

Akku und Dachstein. Alles Experten, die<br />

im Raum Bad Tölz kaum Verkaufsfläche haben.<br />

Doch, was muss eine Marke mit sich bringen,<br />

um ins Sortiment von Stadt Land Fluss zu passen?<br />

Was bedeutet für den Shop-Inhaber nachhaltiges<br />

Denken und Handeln? „Umweltschutz und ökologisches<br />

Denken haben viele Facetten. Das reicht von<br />

langen Produktzyklen, sprich Haltbarkeit und Qualität,<br />

über Reparaturservices, eine faire Pro duktion<br />

„made in Europe“ samt sozialer Verantwortung<br />

den Arbeitern gegenüber, bis hin zum Einsparen<br />

von lebensnotwendigen Ressourcen. Dazu kommen<br />

noch Themen wie Recycling, die Verarbeitung<br />

von PFC-freien Materialien und der Einsatz von<br />

Naturfasern.“ Jede der Marken deckt einen dieser<br />

Bereiche ab. Dazu kommen noch spezielle Serviceangebote,<br />

wie z.B. eine Bügelstation zum Thema<br />

„Richtig Waschen“ von Fjällraven oder das vielfältige<br />

Reparaturprogramm von Patagonia. Den Fokus<br />

legt man auf den knapp 180 Quadratmetern jedoch<br />

eindeutig auf die Bereiche Warenpräsentation und<br />

Erlebnisshopping. „Die Gestaltung des Shops haben<br />

wir bewusst in die Hände von ansässigen Handwerkern<br />

gelegt, altes Material wiederverwendet und<br />

mit Bausubstanz aus der Region aufgepeppt.“ Dass<br />

man sich momentan auf fünf Marken konzentriert,<br />

hat mehrere Gründe. „Wir wollen den Brands die<br />

Möglichkeit bieten, ihr Image und ihre Geschichte<br />

auf einer ausreichenden Präsentationsfläche darzustellen.<br />

Dafür benötigen wir jedoch Raum, schließlich<br />

sollen Kunden nicht nur „grüne“ Hersteller<br />

Ein Store-Konzept ist nur so gut wie seine Mitarbeiter, so zumindest das Credo von<br />

Geschäftsführer Peter von der Wippel (l.).<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist momentan<br />

omnipräsent. Sei es auf Messen, in den Medien<br />

oder bei den Herstellern selbst.« Peter von der Wippel<br />

kennenlernen, sondern auch einen Einblick in die<br />

Produktion der Ware bekommen.“ Dazu dienen<br />

digitale Helfer am POS. Kritische Fragen nimmt das<br />

geschulte Personal entgegen, ohne die ein solches<br />

Konzept kaum umsetzbar wäre. „Der Kunde von<br />

heute ist eh schon extrem heikel, meistens hat<br />

er sich im Vorfeld schon gut über sein „Wunschprodukt“<br />

online informiert, da muss man auf Zack<br />

sein, sonst schafft man kein Vertrauen.“<br />

Aller Anfang ist schwer. Zurückhaltend zeigte<br />

sich die Nachfrage in den ersten beiden Saisons.<br />

Auch, wenn der Standort mitten in der Fußgängerzone<br />

in der bayerischen Touristenregion Bad Tölz<br />

optimal für ein Ladengeschäft ist, Nachhaltigkeit<br />

im Bereich Outdoor ist dennoch für viele Neuland.<br />

„Ganz klar, um den Bekanntheitsgrad von Stadt<br />

Land Fluss weiter auszubauen, bedarf es eigentlich<br />

zusätzlicher Marketingmaßnahmen, diese sollten<br />

aber generell zum Konzept des Shops passen. Viele<br />

Konsumenten suchen uns inzwischen auf, um sich<br />

mit Ware einzudecken, die den geringsten „ökologischen<br />

Fußabdruck“ hinterlässt, manche jedoch<br />

empfinden das Pochen auf Nachhaltigkeit schlichtweg<br />

als ein weiteres Marketingtool der Hersteller,<br />

um ihre Ware an den Mann zu bringen.“ Immerhin<br />

findet von der Wippel starke Unterstützung<br />

von Seiten der Brands, die nicht nur das Konzept<br />

begrüßen, sondern auch das Warenrisiko für den<br />

Geschäftsmann so gering wie möglich halten. So<br />

freut man sich schon auf die kommende Wintersaison,<br />

die zweite seit Beginn des Ladens, und ganz<br />

bestimmt auch nicht die letzte ...


38<br />

brandnew<br />

39<br />

SEITE<br />

40-41<br />

SEITE<br />

42-43<br />

SEITE<br />

44<br />

SEITE<br />

45<br />

SEITE<br />

46<br />

SEITE<br />

47<br />

SEITE<br />

48<br />

SEITE<br />

49<br />

SEITE<br />

50-51<br />

SEITE


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 39<br />

bleed-clothing.com<br />

Highlight der „bleed<br />

anniversary collection“<br />

ist die Sport- und<br />

Bademodekollektion aus<br />

ECONYL®, einem Material,<br />

welches aus recycelten<br />

Fischernetzen und Resten<br />

aus der Textilindustrie<br />

hergestellt wird. Der Stoff<br />

ist super elastisch, hat<br />

einen angenehmen Griff, ist<br />

atmungsaktiv, bietet einen<br />

hohen Sonnenschutzfaktor und<br />

ist salz- und sonnenresistent.<br />

Die komplette Kollektion wird<br />

in sorgfältiger Handarbeit<br />

in Kroatien produziert und<br />

überzeugt mit Funktion, Optik<br />

und Qualität. Die bereits in den<br />

letzten Jahren sehr erfolgreiche<br />

Kollektion wird für die<br />

kommende Saison noch einmal<br />

beträchtlich erweitert. Für die<br />

Ladies gibt es beispielsweise<br />

den ECO Bikini in drei<br />

verschiedenen Farben, Prints<br />

und Schnitten.<br />

Frauen dürfen sich<br />

außerdem noch auf die<br />

erste bleed-Latzhose aus<br />

feinster Biobaumwolle freuen.<br />

Egal ob lässig im Alltag oder<br />

cool in der Freizeit, die Bib<br />

Pant Ladies Black Washed<br />

in zeitlosem Schwarz sorgt<br />

für einen Hingucker. Für<br />

das Material werden 98%<br />

Biobaumwolle verwendet und<br />

ein Minimalanteil von 2%<br />

Elasthan, wodurch der Denim-<br />

Stoff etwas stretchiger wird.<br />

Wie es für Latzhosen üblich ist,<br />

kommt sie mit verstellbaren<br />

Trägern mit Schnallen. An den<br />

Seiten kommen drei chromund<br />

nickelfreie Knöpfe zum<br />

Einsatz. Wertsachen können<br />

in den jeweils zwei Seiten- und<br />

Gesäßtaschen sowie in der<br />

Fronttasche verstaut werden.<br />

Auch ein Klassiker aus dem<br />

Jahr 2014 wurde wieder<br />

in die Jubiläumskollektion<br />

aufgenommen: das zart<br />

gestreifte Striped Linen<br />

Shirt für Sie und Ihn. Die<br />

Qualität aus 100% Leinen<br />

ist besonders angenehm an<br />

heißen Sommertagen. Leinen<br />

trägt sich nicht nur extrem<br />

angenehm, die Naturfaser<br />

bringt gleichzeitig viele<br />

nützliche Eigenschaften mit<br />

wie eine hohe Reißfestigkeit,<br />

eine natürliche schmutzund<br />

geruchsabweisende<br />

Wirkung und eine optimale<br />

Feuchtigkeits regulierung.<br />

Das Hemd kommt mit<br />

einer Brusttasche und einer<br />

durchgehenden Knopfleiste.<br />

Schlicht aber alles andere<br />

als langweilig lautet hier die<br />

Devise.<br />

Für die kühleren Stunden<br />

hat bleed den Windbreaker<br />

Atlantik Jacket Dark Navy für<br />

Damen und Herren entwickelt.<br />

Die modisch und dennoch<br />

funktional geschnittenen<br />

Jacken sind außen in einem<br />

schlichten Dunkelblau gehalten<br />

und werden innen durch<br />

ein angenehmes TENCEL®-<br />

Futter aufgewertet. Dieses<br />

Futter gewährleistet höchsten<br />

Tragekomfort bei heißen und<br />

kalten Temperaturen. Die Jacke<br />

besteht zu 100% aus biologisch<br />

abbaubaren Materialien und ist<br />

ein super Begleiter für kleine<br />

und große Abenteuer.<br />

Nachhaltig,<br />

sozial und familiär:<br />

bleed produziert stylische Street- und<br />

Sportswear mit praktischen Schnitten in<br />

zeitloser Optik und funktionalen Materialien.<br />

Im Herbst <strong>2018</strong> feiert das Label bereits<br />

10-jähriges Firmenjubiläum. In der neuen<br />

Frühjahrs-/Sommerkollektion 2019 werden alte<br />

Klassiker neu aufgelegt sowie völlig neue<br />

Produkte ins Sortiment aufgenommen.<br />

Herausgekommen ist eine tolle<br />

Mischung aus Alt und Neu.


40 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

fjallraven.de<br />

IM EINKLANG MIT DER NATUR<br />

Greenland Winter<br />

Parka W<br />

Greenland Winter<br />

Jacket M<br />

„Das Besondere an Fjällräven ist, dass Nachhaltigkeit nicht<br />

als eigenständiges Projekt begriffen wird. Nachhaltigkeit ist<br />

die Grundlage für alles, was wir tun. Jeder hier bei Fjällräven<br />

hat das Ziel, nachhaltige Entscheidungen zu treffen,” sagt<br />

Christiane Dolva Törnberg, Head of Sustainability bei<br />

Fjällräven.<br />

<strong>2018</strong> feiert einer der Eckpfeiler der schwedischen Marke sein<br />

50-jähriges Jubiläum: G-1000. Das dicht gewebte Material,<br />

das Fjällrävens Gründer Åke Nordin 1968 für seine Greenland<br />

Jacket erfunden hat, besteht zu 65% aus Polyester und zu 35%<br />

aus Baumwolle und kann mit dem ebenso alten Greenland Wax<br />

an verschiedenste Witterungsbedingungen angepasst werden<br />

kann. Über die Jahre hat Fjällräven verschiedene Versionen<br />

entwickelt, die alle die Vorteile des Originalgewebes bieten:<br />

sie sind alle strapazierfähig, atmungsaktiv, winddicht und<br />

schützen vor UV-Strahlen. Und was – wenn nicht ein 50 Jahre<br />

altes Material und seine umweltfreundliche Imprägnierung<br />

– könnten mehr zum Ausdruck bringen, welchen Stellenwert<br />

Nachhaltigkeit für Fjällräven hat und schon immer hatte?<br />

G-1000 Eco<br />

Da Fjällräven stets versucht, noch nachhaltigere Materialien zu<br />

verwenden, gibt es seit längerem eine Eco-Version von G-1000<br />

– aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle. Fjällräven<br />

verwendet seit jeher hochwertige Baumwolle. Allerdings<br />

nimmt Baumwolle in der Herstellung sehr viele Ressourcen<br />

in Anspruch. Unter normalen Bedingungen verbraucht die<br />

Produktion viel Wasser, Pestizide und Düngemittel. Dies<br />

hat negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und das<br />

Ökosystem. Daher verzichtet die schwedische Marke auf<br />

traditionell hergestellte Baumwolle und setzen stattdessen<br />

auf Bio-Baumwolle. „Diese organische Faser verfügt über<br />

dieselben Qualitäten, die wir von Baumwolle kennen und<br />

lieben, ohne jedoch für den Anbau giftige Pestizide und<br />

Kunstdünger verwenden zu müssen,“ sagt Christiane Dolva,<br />

Fjällrävens Sustainability Managerin. Unsere Produkte aus<br />

recyceltem Polyester bestehen aus recycelten Plastikflaschen,<br />

Altware, Verschnitten und Resten.<br />

„Durch die Verwendung von Materialien, die sich bereits im<br />

Umlauf befinden, reduzieren wir den Einsatz neuer Rohstoffe<br />

– insbesondere jener, die aus nicht erneuerbaren Quellen<br />

stammen. Dies hat spürbare Folgen: eine Reduzierung der Luft-,<br />

Wasser- und Bodenverschmutzung.“<br />

Im Herbst/Winter <strong>2018</strong> kommt G-1000 Eco bei der Greenland<br />

Updated Kollektion zum Einsatz.<br />

Greenland Winter Jacket und Greenland Winter Parka<br />

Die Greenland Winter Jacket gibt es seit den 1970er<br />

Jahren - seitdem schützt sie Generationen von Outdoor-<br />

Enthusiasten vor Schnee und Kälte. Mit ihrem<br />

strapazierfähigen, witterungsbeständigen G-1000 Eco<br />

Material, dem kuscheligen Teddyfleece-Futter und<br />

den vielen praktischen Taschen eignet sie sich sowohl<br />

hervorragend für Ausflüge in die Natur als auch für den<br />

täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule.<br />

Der klassische Look der Greenland-Kollektion und das<br />

strapazierfähige G-1000 Eco-Material machen auch<br />

den Greenland Winter Parka zum Favoriten für viele<br />

Abenteuer und sorgen dafür, dass du lange Freude an<br />

ihm hast.


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 41<br />

fjallraven.de<br />

Keb Lite<br />

Jacket W<br />

Keb Lite<br />

Trousers W<br />

Keb Lite<br />

Jacket M<br />

Keb Lite<br />

Trousers M<br />

Die Keb Lite Trousers und die Keb Lite<br />

Jacket aus Vier-Wege-Stretch bieten<br />

vollkommene Bewegungsfreiheit in den<br />

Bergen. Das Ripstop-Material aus 100%<br />

Polyester, wovon 65% aus recycelten<br />

Polyesterfasern bestehen, ist leicht, robust<br />

und atmungsaktiv. Optisch gilt: je simpler,<br />

desto besser. Dennoch besitzt die Hose<br />

seitliche Belüftungsreißverschlüsse, zwei<br />

Pattentaschen mit Druckknöpfen, Zwickel<br />

an der Beininnenseite, um Reibung zu<br />

verhindern und verstärkte Beinabschlüsse<br />

zum Schutz gegen Abrieb. Bei der Jacke<br />

verhindern G-1000 Lite Eco Verstärkungen<br />

im Schulterbereich Verschleiß durch<br />

die Rucksackgurte und sorgen für mehr<br />

Tragekomfort bei höherem Lastengewicht.<br />

Mit einer PFC-freien Imprägnierung<br />

und dem anteilig recycelten Polyester<br />

ist die Keb Lite-Kombi eine nachhaltige<br />

Wahl für mehrtägige Wanderungen und<br />

Tagesausflüge im Herbst und Frühling.<br />

Warum auf neues Polyester setzen, wenn<br />

man recyceltes Polyester verwenden<br />

kann? Fjällrävens Produkte aus recyceltem<br />

Polyester bestehen aus PET-Flaschen,<br />

Altware, Verschnitten und Resten. Durch<br />

die Verwendung von Materialien, die sich<br />

bereits im Umlauf befinden, lässt sich<br />

der Einsatz neuer Rohstoffe reduzieren<br />

– insbesondere jener, die aus nicht<br />

erneuerbaren Quellen stammen. Dies hat<br />

spürbare Folgen: eine Reduzierung der<br />

Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung.<br />

Recyceltes Polyester ist sehr stark: Es<br />

behält seine Form und geht nicht ein,<br />

widersteht Abrieb und Faltenbildung und<br />

trocknet schnell. Es ist ein hervorragendes<br />

Outdoormaterial.<br />

Der Greenland Re-Wool Sweater<br />

M/W – ein Favorit für kalte Tage<br />

– ist nicht nur kuschelig warm, er<br />

besteht auch noch aus recycelter<br />

Wolle. Fjällräven bezieht recycelte<br />

Wolle aus einem Handwerksbetrieb<br />

in Italien und fertigt daraus qualitativ<br />

hochwertige Produkte mit den gleichen<br />

herausragenden Eigenschaften wie<br />

normale Wolle. Zusätzlich bietet es<br />

auch Vorteile für die Umwelt, da die<br />

Wolle als Nebenprodukt anfällt und aus<br />

Produktionsüberschüssen sowie einem<br />

geringen Anteil an Altware gewonnen<br />

wird. Sie wird nach Farben sortiert,<br />

die einzelnen Fasern werden getrennt<br />

und dann zum Garn verwoben. Das<br />

Ergebnis sind farbenreiche Garne,<br />

die für höhere Strapazierfähigkeit<br />

und Langlebigkeit mit neuer Wolle,<br />

Polyester oder Polyamid gemischt<br />

werden.<br />

Greenland<br />

Re-Wool<br />

Sweater M<br />

Greenland<br />

Re-Wool<br />

Sweater W


42 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Thule Hull-a-Port Pro<br />

Kann für eine verbesserte Aerodynamik bei Nichtgebrauch<br />

bis auf die Höhe des Dachträgers herabgeklappt werden. Die<br />

abgewinkelte Form und die weite Öffnung erleichtern das Beund<br />

Entladen. Maximale Tragkraft und optimaler Kajakschutz<br />

durch Stahlkonstruktion mit verstellbarer Polsterung. Dicke<br />

Allwetterpolster bieten maximalen Schutz für das Kajak.<br />

Kräftige Spanngurte sorgen für eine sichere Fixierung des<br />

Kajaks. Die Thule Buckle Bumper Schnalle schützt Kajak<br />

und Fahrzeug vor Kratzern beim Beladen und beim<br />

Transport. Die abgewinkelte Form des Kajakträgers<br />

macht ihn stabil und platzsparend.<br />

UVP 245,95 Euro.<br />

thule.com<br />

Thule Hullavator Pro<br />

Gasdruckfedern reduzieren das Gewicht des Kajaks beim Anheben<br />

und Absenken um bis zu 18 kg, wodurch Sie das Kajak problemlos<br />

alleine auf- und abladen können. Doppelt ausklappbare Arme<br />

senken das Kajak um bis zu 1 Meter ab, sodass dieses auf Hüfthöhe<br />

auf- bzw. abgeladen und verzurrt werden kann. Maximaler<br />

Schutz für das Kajak durch 8 gepolsterte Auflagepunkte. Die<br />

korrosionsbeständigen Kajakhalter lassen sich zur Aufnahme von<br />

breiten Kajaks verstellen. Aufbau aus Aluminium und doppelt<br />

beschichtetem Stahl bietet Korrosionsbeständigkeit und längere<br />

Produktlebensdauer. Einschließlich vorderer und hinterer<br />

Thule QuickDraw Spanngurte für den<br />

Transport von 1 Kajak.<br />

UVP 720,95 Euro.


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 43<br />

thule.com<br />

Thule SUP Taxi XT<br />

Herausragender SUP-Träger für maximale Sicherheit<br />

des Boards, individuell anpassbar und praktisch<br />

zu montieren. Das neu entwickelte Drucktasten-<br />

Verschlusssystem sorgt für schnelle und einfache<br />

Bedienung bei höchster Sicherheit. Unübertroffene<br />

Sicherheit für Ihre Boards durch stahlverstärkte<br />

Sicherheitsgurte. Exklusives Teleskop-Design zur<br />

Breitenanpassung für Boards mit einer Breite von bis<br />

zu 37cm. Die weiche, wetterfeste Polsterung schützt<br />

Ihre Boards während der Fahrt.<br />

UVP 319,95 Euro.<br />

Thule K-Guard<br />

Schneller, sicherer und praktischer Halter, der beim Auf- und Abladen<br />

Zeit spart. In einem großen Winkel neigbar für einfaches Auf- und<br />

Abladen. Gute Druckverteilung am Kajakrumpf durch Gummistützen,<br />

die sich durch ihr Design an unterschiedliche Kajakformen anpassen<br />

Das Kajak ist am Träger (Gurt mit Stahleinlage), und der Träger am<br />

Dachträger abschließbar. Ein Gummipolster um die Gurtschnalle<br />

schützt Kajak und Fahrzeug vor Kratzern beim Beladen und beim<br />

Transport. Verfügt über elegante Aluminiumbügel.<br />

UVP 254,50 Euro.


44 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Einzigartig in der Outdoor-Branche:<br />

Die Open Factory von Tatonka<br />

Einmalig in der Outdoor-Branche, betreibt Tatonka<br />

in seiner Fertigung in Vietnam seit 20<strong>11</strong> eine „Fabrik<br />

der offenen Tür“. Das Projekt Open Factory des<br />

bayerischen Familienunternehmens demonstriert die<br />

fairen Produktionsbedingungen, unter denen Tatonka-<br />

Produkte hergestellt werden.<br />

Das Tatonka-Werk in Vietnam ist nach dem weltweit<br />

anerkannten Sozialstandard SA 8000 zertifiziert. Eine<br />

Fertigung mit hohen Sozialstandards tatsächlich auch<br />

zu zeigen, ist aber um vieles überzeugender. Deshalb<br />

hat Tatonka von nunmehr sieben Jahren das Konzept zu<br />

der Open Factory entwickelt und konnte, als alleiniger<br />

Besitzer der Mountech Co. Ltd., das Projekt innerhalb<br />

weniger Monate realisieren. Seitdem ist die Tatonka-<br />

Fertigungsstätte einmal pro Woche bei laufendendem<br />

Produktionsbetrieb für Besucher geöffnet. Der Wunsch<br />

nach Informationen über die Produktionsbedingungen<br />

stand stets im Fokus, aber auch die Herstellung der<br />

Produkte selbst wurde mit großem Interesse begleitet.<br />

Seit der Gründung der Marke Tatonka werden<br />

sämtliche Produkte in der eigenen Fertigung Mountech<br />

Co. Ltd. hergestellt. Für 2019 unter anderem Folgende:<br />

www.tatonka.com/www.openfactory.tatonka.com<br />

SKILL 30 RECCO<br />

Das helikoptergestützte ganzjährige Suchsystem Recco<br />

Helikopter Detektor hilft dabei, Vermisste schneller zu finden.<br />

Der Wanderrucksack SKILL 30 RECCO ist mit Recco-Reflektoren<br />

ausgestattet. Leichtes, abriebfestes Ripstop-Gewebe mit<br />

eingewebtem Diamant-Muster und stärkere Kett- und Schussfäden<br />

aus Polyethylen machen diesen Rucksackstoff extrem reiß- und<br />

schnittfest. Der SKILL 30 RECCO ist mit Tatonkas X-Vent Zero-<br />

Tragesystem ausgestattet und verfügt über ergonomisch geformte,<br />

gepolsterte und belüftete Schulter- und Hürftgurte. Der ultraleichte<br />

Wanderrucksack wiegt gerade mal 850 Gramm.<br />

YUKON 50+10<br />

In der 50+10 Liter-Variante extra für Frauen glänzt der YUKON<br />

ab 2019 in stylischem Bordeaux Red, mit farblich abgesetzten<br />

Riemen. Das Tragesystem ist in der Länge und mit den stärker<br />

geschweiften Schultergurten auf die weibliche Anatomie<br />

abgestimmt. Dan k der großen umlaufenden Frontöffnung ist<br />

der Damen-Rucksack perfekt für Backpacker geeignet. Mit einer<br />

neuen Befestigungsmöglichkeit für die HIP BELT POUCH bietet der<br />

YUKON jetzt noch mehr Stauraum – für schnellen Zugriff auf die<br />

wichtigsten Accessoires.


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 45<br />

vaude.com<br />

Green Shape Core Collection -<br />

Die Zukunft nachhaltiger Outdoor-Ausrüstung<br />

Grünes Fleece für sauberes Wasser<br />

Das Herzstück der VAUDE Kollektion Winter <strong>2018</strong>/19 ist die<br />

Green Shape Core Collection: eine durch und durch nachhaltige<br />

Ausrüstung für vielfältige Outdoor-Aktivitäten. VAUDE hat<br />

dafür innovative Materialien entwickelt, die funktionell und<br />

umweltfreundlich sind und darüber hinaus Lösungen für globale<br />

Umwelt-Probleme wie Mikroplastik bieten. Die Kollektion besteht<br />

aus 19 nachhaltigen Multiuse-Produkten, die für ein breites<br />

Spektrum an Outdoor-Aktivitäten konzipiert sind. Sie zeichnen<br />

sich durch eine natürliche Optik und Haptik aus und vereinen<br />

Performance mit Wohlfühlfaktor und langer Nutzungsdauer.<br />

VAUDE zeigt mit der limitierten Green Shape Core Collection<br />

was in Zukunft bei nachhaltig-innovativer Outdoor-Ausrüstung<br />

möglich ist und bringt erstmals Produkte aus einem Fleece-Stoff<br />

auf den Markt, dessen Fasern auf der angerauten Innenseite<br />

biologisch abbaubar sind. Das sogenannte TENCEL®-Fleece<br />

wurde gemeinsam mit dem italienischen Stoff-Lieferanten<br />

Pontetorto entwickelt und wird weltweit exklusiv von VAUDE<br />

in der Kollektion Winter <strong>2018</strong>/19 eingesetzt. TENCEL®-Fleece ist<br />

ein Fleece-Stoff, dessen Faserflor auf der Innenseite zu 100 %<br />

aus der Holz-Zellulosefaser TENCEL® besteht, kein gefährliches<br />

Mikroplastik absondert und damit Gewässer und Lebewesen<br />

schützt. Der Stoff vereint alle Vorteile von hoher Funktionalität mit<br />

dem Umweltschutzgedanken, denn TENCEL® gilt als natürliche<br />

Funktionsfaser und hat sehr gute klimaregulierende und<br />

feuchtigkeits-transportierende Eigenschaften. Die Green Core<br />

Fleece Jacket, Green Core Fleece Pants und das Green Core We<br />

Cape sind vielseitig einsetzbar. Neben den Modellen der Green<br />

Shape Core Collection wird auch die Miskanti Fleece Jacket, eine<br />

elastische Fleecejacke für den Bergsport, mit dem TENCEL®-Fleece<br />

gefertigt. Damit wird die Materialinnovation bereits in die reguläre<br />

Kollektion integriert.<br />

Die VAUDE Green Shape Core Collection zeichnet sich durch<br />

folgende Merkmale aus:<br />

#ecofair<br />

• Gemeinsam mit Partnern initiierte Materialinnovationen<br />

• Biobasierte statt fossile Rohstoffe<br />

• Abfallvermeidung durch Recyclingmaterialien<br />

• Naturmaterialien mit natürlichen Funktionseigenschaften<br />

• Umweltschonende Herstellungsprozesse<br />

• Faire Arbeitsbedingungen<br />

#multiuse<br />

• Werthaltiger Konsum: Weniger ist Mehr<br />

• Vielseitige Kombinierbarkeit<br />

• Universeller Einsatz für viele Outdoor-Aktivitäten<br />

• Ergonomische, lagenoptimierte Schnittführungen<br />

• Performance mit Wohlfühlfaktor<br />

#unique<br />

• Einzigartige Nachhaltigkeits-Kollektion<br />

• Visionäres, progressives Design<br />

• Konsequente Ressourcenschonung<br />

• Moderne, zeitlose Optik<br />

• Höchste Qualität & Langlebigkeit<br />

• Vielfach ausgezeichnet<br />

Miskanti Fleece Jacket<br />

Green Core<br />

Fleece Jacket<br />

Green<br />

Core<br />

Fleece<br />

Pants<br />

Green Core<br />

We Cape


46 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

HEY SPORT<br />

Fluorfreie Imprägnierung<br />

ohne Leistungsverlust<br />

Voller Nässeschutz und Atmungsaktivität bei<br />

Funktionstextilien – biologisch abbaubar<br />

HEY SPORT geht in die Fluorfrei-Offensive mit zwei<br />

völlig neuen Imprägnier-Varianten, die herkömmlichen<br />

fluorhaltigen Produkten beim Schutz gegen Nässe in<br />

nichts nachstehen. Die sehr gute Imprägnierwirkung<br />

wurde im Test vom unabhängigen Institut Weber &<br />

Leucht bestätigt. Biologisch abbaubar.<br />

www.hey-sport.de<br />

HEY SPORT Impra FF<br />

Spray imprägniert alle<br />

Textilien aus natürlichen<br />

und synthetischen<br />

Fasern und ist geeignet<br />

für Membranen wie<br />

Goretex, Sympatex,<br />

Schoeller, Primaloft,<br />

Polartec oder Dermizax.<br />

Die Imprägnierung kann<br />

auf feuchte oder trockene<br />

Kleidung aufgetragen und<br />

danach in den Trockner<br />

gegeben werden. Die volle<br />

Imprägnierleistung ist<br />

sofort nach dem Trocknen<br />

gegeben.<br />

Die Anwendung kann auch in gut belüfteten<br />

Räumen vorgenommen werden.<br />

Die fluorfreie Imprägnierung sprüht<br />

ohne Aerosol, ohne Treibgas und ohne<br />

Lösungsmittel. Sie ist wasserbasiert, benzinfrei<br />

und umweltfreundlich. Die innovative<br />

Rezeptur ohne Nanotechnologie sorgt für die<br />

beste Performance im Bereich der fluorfreien<br />

Imprägnierung.<br />

HEY SPORT Impra FF Wash-In – Wasser- und<br />

winddichte sowie atmungsaktive Gewebe erfordern<br />

speziell abgestimmte Wasch- und Imprägnierformeln.<br />

HEY SPORT Impra FF Wash-In imprägniert alle Textilien<br />

aus natürlichen und synthetischen Fasern und ist<br />

ebenfalls geeignet für alle modernen Membranen. Dazu<br />

versehen mit einzigartiger Farbschutzformel.<br />

HEY SPORT Impra FF Wash-In ganz einfach zum<br />

Einspülen ins Weichspülfach der Waschmaschine geben,<br />

anschließend im Trockner durch Wärmezufuhr den<br />

Imprägnierschutz aktivieren.<br />

Die Anwendung in der Waschmaschine ist einfach,<br />

zeitsparend, effizient – dazu umweltfreundlich (100% frei<br />

von PFOS und PFOA) und nachhaltig.


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Sport | BRAND NEW | 47<br />

xenofit.de<br />

Xenofit ® carbohydrate gel drink<br />

Geschmacksrichtungen:<br />

Maracuja, Mate/Zitrone, Orange, Waldbeere,<br />

Cola mit Coffein aus Guarana<br />

Portionsbeutel à 60 ml<br />

Der Drink ist ideal für den<br />

Sport und ermöglicht den<br />

schnellen Verzehr, ohne dabei<br />

Wasser nachzutrinken. Die<br />

Mischung aus Maltodextrin,<br />

Traubenzucker und Fructose<br />

liefert mindestens<br />

26 g (pro Portion) kurz- und<br />

längerkettige Kohlenhydrate. e.<br />

Vitamin C ist wichtig für den<br />

Energiestoffwechsel und<br />

verringert Ermüdungen. Die<br />

Variante Cola mit Coffein<br />

enthält pro Portion 50 mg<br />

Coffein aus natürlichem<br />

Guarana-Extrakt. Coffein<br />

aus Guarana wird langsam<br />

freigesetzt und kann so länger<br />

wirksam sein. Zink trägt zu<br />

einem normalen Säure-Basen-<br />

Haushalt und Kohlenhydrat-<br />

Stoffwechsel bei.<br />

Xenofit ® carbohydrate bar<br />

Die modernen Anforderungen an einen Sport-Riegel werden<br />

durch eine optimierte Zusammensetzung aus Kohlenhydraten,<br />

Fett und Eiweiß erreicht. Er erfüllt mit einem Gehalt von ca.<br />

66 % Kohlenhydraten die Empfehlung der DGE (Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung), mehr als 50 % des Energiebedarfs<br />

durch Kohlenhydrate zu decken. Die Herstellung erfolgt auf<br />

Basis natürlicher Haferflocken. Der Riegel enthält die für den<br />

Energiestoffwechsel notwendigen Vitamine B1, B6 und Niacin<br />

sowie das „Sportler-Mineral“ Magnesium und das „Knochen-<br />

Mineral“ Calcium.<br />

Geschmacksrichtungen:<br />

Ananas/Karotte, Aprikose, Banane, Maracuja,<br />

Schokolade/Nuss, Wildbeere<br />

Riegel à 68 g<br />

Xenofit ® competition<br />

Das isotonische Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränk, speziell<br />

für längere Ausdauereinheiten, liefert nicht nur kurzkettige,<br />

schnell verfügbare Zucker wie Fructose, Glucose und Saccharose,<br />

sondern auch das längerkettige Maltodextrin, das den<br />

Hauptbestandteil bildet. Xenofit competition versorgt den Körper<br />

mit einem Spektrum an B-Vitaminen sowie den Mineralstoffen<br />

Magnesium, Kalium und Vitamin C. Vorratsdose für 8 Liter und<br />

Einzelportionsbeutel für je 0,5 ml Fertiggetränk.<br />

Geschmacksrichtungen:<br />

Früchte-Tee,<br />

Citrus-Frucht,<br />

Grüner Apfel und<br />

Mango-Maracuja.<br />

M ????? ©


48 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Nordic Walking stark im Rennen<br />

Nordic Walking ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil im<br />

Sortiment des Sport-Fachhandels. Das Segment hat sich als<br />

stabiler und lukrativer Markt mit interessanten Umsätzen<br />

etabliert. Stockspezialist LEKI bedient diesen Bereich mit<br />

einem umfassenden, fein differenzierten und technisch<br />

anspruchsvollen Angebot.<br />

leki.com<br />

Micro Flah Carbon – klein und reiselustig<br />

Extrem vielseitig ist der faltbare NW-Stock Micro Flash Carbon.<br />

Dieser vierteilige Faltstock mit schnell zu handhabendem Push<br />

Button Release Mechanismus glänzt je nach Stocklänge mit<br />

einem Mini-Packmaß von 33 bis 38 cm. Damit ist er nicht nur<br />

ideal für das Training zu Hause, sondern auch perfekt für alle,<br />

die unterwegs und auf Reisen ihr Nordic Walking Workout<br />

praktizieren wollen. Eine sichere Verbindung zwischen Hand und<br />

Stock garantiert die neu konstruierte Schlaufe Shark Frame Strap<br />

aus atmungsaktivem Mesh. Die mit dieser Weiterentwicklung<br />

des Trigger Shark Systems noch einmal optimierte Schlaufe<br />

bietet eine breite Auflagefläche, umschließt die Hand sicher und<br />

gewährleitet eine effektive Kraftübertragung. Der Micro Flash<br />

Carbon ist auch eine interessante Alternative für Trail Runner.<br />

Die beim Micro Flash Carbon eingesetzte Trail Running Tip ist<br />

leicht, richtungsunabhängig und bietet sicheren Grip auf allen<br />

Untergründen.<br />

Pacemaker – Komfort für Anspruchsvolle<br />

Direkte Kraftübertragung, sicheren Grip und höchsten Komfort<br />

garantiert der Nordic Walking Stock Pacemaker, der in Längen von<br />

100 bis 130 cm in 5 cm Schritten erhältlich ist. Mit einem Carbon-<br />

Anteil von 85% wird er höchsten Qualitätsansprüchen gerecht.<br />

Der Top-Stock verfügt über eine leichte Speed Tip für dynamisches<br />

Fortkommen auf natürlichen Böden. Das abnehmbare Power Grip<br />

Pad bietet sicheren Halt auf Asphalt.<br />

Eine perfekte Verbindung zwischen Hand und Stock garantiert die<br />

neu konstruierte Schlaufe Shark Frame Strap aus atmungsaktivem<br />

Mesh. Die mit dieser Weiterentwicklung des Trigger Shark Systems<br />

noch einmal optimierte Schlaufe bietet eine breite Auflagefläche,<br />

umschließt die Hand sicher und gewährleitet eine höchst effektive<br />

Kraftübertragung.<br />

Smart Supreme – der Variable<br />

Der Smart Supreme ist der vielseitige Nordic-Walking-Stock für<br />

jeden Untergrund. Mit seiner Wechselspitze Smart Tip 2.0. kann<br />

man dank eines Klappmechanismus oberhalb des Pads schnell<br />

zwischen Power Grip Pad und Hartmetallspitze wechseln. LEKI<br />

setzt bei dem zweiteiligen Stock auf das schnell und intuitiv zu<br />

bedienende Außen-Verstellsystem Speedlock 2, dessen hohen<br />

Haltekräfte vom TÜV Süd zertifiziert sind. Damit lässt sich die<br />

Stocklänge von 100 bis 130 cm perfekt auf die individuellen<br />

Bedürfnisse einstellen. Das erleichtert auch die korrekte<br />

Ausrichtung der Wechselspitze. Mit der Shark Active Strap findet<br />

die Hand in der Schlaufe sicheren Halt, während der einzigartige<br />

Trigger Shark 2.0 Griff das schnelle Aus- und Einklicken erlaubt.<br />

Das bedeutet ein enormes Komfortplus im praktischen Einsatz.


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 49<br />

crocs.de<br />

LiteRide Mesh Flip Women<br />

LiteRide Slide<br />

LiteRide Flip<br />

LiteRide Clog<br />

LiteRide<br />

Sandal Women<br />

LiteRide Clog<br />

Die Zukunft des Crocs-Komfort<br />

Crocs ist einer der weltweiten Marktführer innovativer Freizeitschuhe<br />

für Damen, Herren und Kinder. Die Designs der Kollektion<br />

FS19 wurden nach dem Prinzip von maximaler Einfachheit,<br />

360-Grad-Komfort und Vielseitigkeit entworfen. Trendige Farbakzente<br />

und moderne Details frischen dabei die kultigen Clogs<br />

und Sandalen auf.<br />

LiteRide ist das neuste Komfort-Produkt aus dem Hause Crocs.<br />

Dieses neuartige, zellgeschlossene Material ist leichter und weicher<br />

als CrosLite TM und bietet damit die perfekte Mischung aus Passform<br />

und Komfort.<br />

Neben dem LiteRide-Schaum wird das Wohlfühlpaket durch<br />

die weichen und flexiblen Matlite- oder Mesh-Obermaterialen<br />

abgerundet. Das Matlite-Obermaterial unterstützt ein schlankeres<br />

Profil für eine moderne Silhouette.<br />

Mit ihren hervorragenden Eigenschaften sind die Modelle perfekt<br />

fü r jede Gelegenheit, sie bieten:<br />

• ein innovatives Design sowie einen sportlichen Style fü r einen<br />

aktiven Lifestyle<br />

• ein bequemes Tragegefühl und hervorragende Dämpfungseigenschaften<br />

durch die superweiche, ultraleichte und extrem<br />

robuste Einlegesohle aus LiteRide-Schaum<br />

• einen hohen Komfort und eine verbesserte Rutschfestigkeit<br />

durch die strapazierfähige, abriebfeste Außensohle aus<br />

Croslite-Schaum<br />

• eine gleichmäßige Verteilung des Gewichtes


50 | BRAND NEW | Schuhe <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

identity-leder.de<br />

Meindl Identity® steht für nachhaltige, qualitativ hochwertige und funktionale Produkte, die einen detaillierten Nachweis des verwendeten<br />

Oberleders garantieren. Zudem wird in allen ledergefütterten Modellen chromfreies Lederfutter verwendet. Das Oberleder kommt von<br />

Bio-Rindern aus der Region rund um den Meindl Stammsitz im bayerischen Kirchanschöring und wird von der Gerberei Heinen nach dem<br />

terracare zero®-Verfahren gegerbt. So werden die Transportwege und die Umweltbelastung so gering wie möglich gehalten.<br />

Durch die eingeprägte Identity®-Nummer in jedem Produkt kann die Herkunft des Oberleders auf der Website www.identity-leder.de<br />

nachvollzogen werden und bis zur Almwiese zurückverfolgt werden, so hat jeder Schuh seine eigene Identität!<br />

Bergamo Identity ®<br />

Garda Lady Identity ®


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 51<br />

identity-leder.de<br />

Leogang Identity ®<br />

Unser neuer Leogang Identity ® - MADE IN BAVARIA!<br />

Zwiegenähte Schuhe verfügen über eine sehr stabile Form, sind äußerst robust, langlebig und daher auch sehr nachhaltig – ein echter<br />

Qualitätsschuh, in dem viel Handarbeit steckt und der bei Meindl am Stammsitz in Kirchanschöring, Oberbayern hergestellt wird. Das<br />

verwendete Identity®-Leder kommt von Biobauernhöfen aus der Region rund um Kirchanschöring und gibt seine Herkunft durch die<br />

im Schaftbereich des Schuhs eingestanzte Identity®-Nummer preis. So kann nachvollzogen werden, woher das Oberleder für den Schuh<br />

stammt. Der echt zwiegenähte Stiefel ist mit der Meindl Gummi -Leichtprofilsohle mit EVA-Dämpfungskeil versehen und gibt so sichern<br />

Halt. Das chromfreie Futterleder sorgt für ein angenehmes Klima im Schuh.<br />

FOTO: CHIEMGAU TOURISMUS E.V.


SPORT KOHNEN MITARBEITER VERKAUF<br />

(W/M) IN VOLLZEIT, TROISDORF-SIEGLAR<br />

BEI BONN<br />

Abwechslung gefällig? Wir bieten ein spannendes Arbeitsumfeld,<br />

eigenen Verantwortungsbereich, erfolgsorientierte Umsatzbeteiligung…<br />

McTREK OUTDOOR SPORTS<br />

EINE MARKE DER YEAH! AG<br />

FILIALLEITER (M/W) BUNDESWEIT<br />

Für unser stark expandierendes Einzelhandels und Omni-Channel-<br />

Unternehmen der Outdoor Branche brauchen wir Sie! Sin sind in der<br />

Lage das beste aus einem Team herauszuholen und haben starke<br />

kaufmännische Fähigkeiten?<br />

MEHR… http://bit.ly/SFHKOH<br />

MEHR… http://bit.ly/SFH_MC<br />

KERN SPORT IN SCHROBENHAUSEN -<br />

FILIALLEITUNG (M/W) IN VOLLZEIT<br />

Sie sind sportlich interessiert, haben Freude am Umgang mit Kunden<br />

sowie Kenntnisse in den Bereichen Multifitness, Outdoor, Running und<br />

Teamsport? Jetzt bewerben!<br />

SQLAB GMBH VERTRIEBSMITARBEITER<br />

(M/W) BIKE<br />

Wir suchen Vertriebstalent (m/w) Bike mit kaufmännischer Ausbildung<br />

und Leidenschaft bzw. Affinität für den Radsport. Überdurchschnittliches<br />

Gehalt und die Chance für den nächsten Karriereschritt.<br />

MEHR… http://bit.ly/SFH_Kern<br />

MEHR… http://bit.ly/SFHSQ<br />

Dein Traum<br />

Sport Job<br />

ALLE DETAILS FINDEN SIE MIT DEN LINKS/QR-CODE ONLINE.<br />

NOCH MEHR JOBS AUCH AUF WWW.SPORT-FACHHANDEL.COM<br />

FORTUNA KÖLN SPIELBETRIEBSGESELL-<br />

SCHAFT MBH MITARBEITER (-IN) VERTRIEB/<br />

SPONSORING/HOSPITALITY & EVENTS<br />

Vorzugsweise mit abgeschl. Hochschulstudium Marketing- und/oder<br />

Sportbezug. Es erwartet Dich ein junges, motiviertes Team und ein<br />

vielfältiger Aufgabenbereich.<br />

E. BREUNINGER GMBH & CO. VERKAUFS-<br />

MITARBEITER (M/W) SPORT FÜR NÜRNBERG<br />

Ab 01.Sept <strong>2018</strong> unterstützen Sie und teilzeit (20 Stunden) und machen<br />

Einkaufen zum Erlebnis für unsere Kunden.<br />

MEHR… http://bit.ly/SFHFORTUNA<br />

MEHR… http://bit.ly/SFHBREU<br />

ONLINE + PRINT COMBI<br />

Ab sofort können Sie bei der Buchung von Anzeigen online auch gleich die Anzeige<br />

im <strong>sportFACHHANDEL</strong> mitbuchen. Die Leistungspakete sind ab sofort um diese<br />

Option erweitert worden. Es gibt in der Startphase günstige Pakete! Fordern Sie jetzt gleich alle Infos an<br />

unter contact@sport-job.com


<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

STELLENMARKT | 53<br />

Stellengesuche<br />

Vertriebsprofi mit<br />

Leidenschaft und Engagement<br />

möchte seine Produktpalette erweitern.<br />

Ich suche eine neue Herausforderung in Festanstellung oder als freier<br />

Handelsvertreter in Raum Süddeutschland.<br />

Dann bin ich genau der richtige Mitarbeiter! Ich biete eine langjährige<br />

Vertriebserfahrung im Handel, Verkauf und Marketing.<br />

Gerne setze ich mein Wissen, meine Kontakte sowie mein Netzwerk für Ihr<br />

Unternehmen ein. Ich suche eine neue Aufgabe als freier Handelsvertreter oder<br />

in Festanstellung in Bayern und /oder Baden Württemberg.<br />

Kontaktaufnahme bitte unter der Chiffre-Nummer 090<strong>11</strong>018<br />

an den SportCombi Verlag:<br />

SportCombi Verlag GmbH, Sylvia Triebel, s.triebel@sportcombi.de<br />

Marketing Assistent (w/m)<br />

sucht neuen Aufgabenbereich (Vollzeit)<br />

ERFAHRUNGEN<br />

• Entwicklung, und Betreuung in Druckabwicklung<br />

von Printmedien<br />

• Umsetzung von Online-<br />

Strategien<br />

• Datenbeschaffung, Optimierung und<br />

Archivierung<br />

• Schnittstelle für Verkauf, Redaktion und<br />

externen Mitarbeitern<br />

• Ausarbeitung von Anzeigen- und Werbekampagnen<br />

sowie Mailings<br />

• Organisation von Kundenveranstaltungen,<br />

Messen<br />

• Entlastung der Anzeigenleitung und der<br />

Grafi kabteilung<br />

QUALIFIKATION<br />

• langjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen Position<br />

• sehr gute schriftliche und mündliche Kommunikationsfähigkeiten<br />

• technische Kenntnisse in der Produktion von Druckerzeugnissen<br />

• Erstellen von Pressetexten für Fachzeitschriften, Werbeanzeigen<br />

und Social Media<br />

• selbstständiges und sorgfältiges Arbeiten mit sehr guten Zeitund<br />

Organisationsmanagement<br />

• sicherer Umgang mit MS-Offi ce Anwendungen<br />

• sichere Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift<br />

• sehr gute Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit sowie flexible<br />

Verfügbarkeit<br />

Ich suche einen zukunftssicheren Arbeitsplatz einen Platz in einem motivierten Team<br />

ein verantwortungsvolles und abwechslungsreiches<br />

Aufgabengebiet sowie eine Vollzeit Beschäftigung im Raum Süddeutschland<br />

Zuschriften bitte unter der Chiffre-Nr. 0802<strong>11</strong>18 an:<br />

SportCombi Verlag GmbH, Sylvia Triebel, s.triebel@sportcombi.de<br />

LESERSERVICE<br />

Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />

leserservice@sport-fachhandel.com<br />

oder an:<br />

SportCombi Verlag GmbH<br />

– Leserservice SFH –<br />

Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon +49 – (0)2354 – 7799-14<br />

VERLAG<br />

SportCombi Verlag GmbH<br />

Heerstraße 5 · D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon +49 – (0) 23 54 – 77 99–0<br />

Fax +49 – (0) 23 54 – 77 99–77<br />

E-Mail info@sport-fachhandel.com<br />

Internet www.sport-fachhandel.com<br />

CHEFREDAKTEUR (V.I.S.D.P.)<br />

Andreas Mayer +49 – (0) 23 54 – 77 99-16<br />

a.mayer@sportcombi.de<br />

REDAKTION<br />

Marcel Rotzoll, Astrid Schlüchter<br />

ANZEIGEN<br />

SportCombi Verlag GmbH<br />

Heerstraße 5 · D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon +49 – (0) 23 54 – 77 99–0<br />

Fax +49 – (0) 23 54 – 77 99–77<br />

E-Mail anzeigen@sportcombi.de<br />

AP Ulrich Onnasch (Ltg.) (DW –21)<br />

u.onnasch@sportcombi.de<br />

Sylvia Triebel (DW –20)<br />

s.triebel@sportcombi.de<br />

Astrid Eisenblätter (DW –14)<br />

a.eisenblaetter@sportcombi.de<br />

Erik Hornung – Non Sport Products/<br />

Tourismus (DW –13)<br />

e.hornung@sportcombi.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Dipl. Kfm. Thomas Brinkmann<br />

LAYOUT henrich.media GmbH<br />

DRUCK Zimmermann Druck, Balve<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong> erscheint 16 mal/Jahr.<br />

Zur Zeit ist der Anzeigentarif<br />

Nr. 9 vom 1. September 2017 gültig.<br />

EINZELHEFT Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz € 6,–<br />

ABONNEMENTBESTELLUNG UND<br />

LIEFERUNGSREKLAMATIONEN<br />

SportCombi Verlag GmbH<br />

Heerstraße 5 · D-58540 Meinerzhagen<br />

Telefon +49 – (0) 23 54 – 77 99–0<br />

Fax +49 – (0) 23 54 – 77 99–77<br />

E-Mail abo@sport-fachhandel.com<br />

Internet www.sport-fachhandel.com/abo<br />

JAHRESABO Deutschland, Österreich und<br />

Schweiz 98,- €<br />

BESTELLUNG VON EINZELHEFTEN<br />

nur gegen V-Scheck<br />

(Preis = Anzahl Hefte x 6,– € +<br />

einmalig 2,50 € für Versand u. Verpackung<br />

innerhalb Deutschlands, Österreich, Schweiz,<br />

bei: SportCombi Verlag GmbH, Meinerzhagen<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des<br />

Verlages oder infolge von Störungen des<br />

Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen<br />

den Verlag.<br />

Copyright für alle Beiträge: SportCombi Verlag<br />

GmbH. Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />

beim Verlag. Vervielfältigung, Speicherung und<br />

Nachdruck redaktioneller Beiträge und Nutzung<br />

der Daten in elektronischen Medien nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung der SportCombi<br />

Verlag GmbH.<br />

Gerichtsstand: Iserlohn<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Bilder wird nicht gehaftet. Anspruch auf Ausfallhonorar,<br />

Archivgebühren und dgl. besteht nicht.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Änderungen und Kürzungen der Manuskripte<br />

behält sich die Redaktion vor.<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong> ist ein Titel der<br />

Die Titel der SportCombi:<br />

FLÜSSE<br />

TEAM<br />

SPORT<br />

Ihre Stellenanzeige erscheint in einer Print-Ausgabe,<br />

auf unserer Internetseite und im Newsletter.<br />

s.triebel@sportcombi.de<br />

Sylvia Triebel, Tel. 02354/77 99-20<br />

Nächste Ausgaben<br />

12/<strong>2018</strong><br />

SKISERVICE/RACKETSPORT<br />

SPORTERNÄHRUNG<br />

ERSCHEINUNG:<br />

28.09.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

14.09.<strong>2018</strong><br />

13/<strong>2018</strong><br />

FABRICS & FIBRES<br />

BASIC SORTIMENTE<br />

ERSCHEINUNG:<br />

26.10.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

<strong>11</strong>.10.<strong>2018</strong>


54 | PERSONALIEN <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Ecco mit neuem Area<br />

Manager Deutschland<br />

Ab dem 1. September <strong>2018</strong><br />

übernimmt Peter Kaufmann<br />

die Position des Area<br />

Managers Outdoor Ecco<br />

Germany. Kaufmann kommt<br />

von Columbia, wo er zuletzt<br />

als Sales Representative<br />

Footwear tätig war. Der<br />

38-jährige möchte die<br />

dänische Marke im Outdoor-<br />

Segment weiter vorantrieben<br />

und für Präsenz im Handel<br />

sorgen. Kaufmann folgt auf<br />

Andreas Zimmermann, der<br />

das Unternehmen Ende Juni<br />

verlassen hat, und berichtet<br />

an Sales Director Thomas<br />

Skuldboel.<br />

Lego Wear: Neue<br />

Sales-Mitarbeiterin<br />

Alexandra Schlaucher verstärkt<br />

seit 1. August das Team<br />

von Kabooki Deutschland,<br />

dem Lizenznehmer der Marke<br />

Lego Wear. Schlaucher ist verantwortliche<br />

Sales Managerin<br />

für Nord- und Ostdeutschland.<br />

In dieser Region betreut sie<br />

alle Key-Account-Kunden. Sie<br />

wechselt von Kinderbekleidungshersteller<br />

Reima, wo<br />

sie zuletzt sechs Jahre für Key<br />

Account / Retail zuständig war.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />

Kästle mit neuem Geschäftsführer<br />

Das Vorarlberger Traditionsunternehmen<br />

Kästle präsentiert<br />

mit Clemens Tinzl einen neuen<br />

Geschäftsführer. Der bisherige<br />

Geschäftsführer Bernd Knünz<br />

übergibt Mitte September auf<br />

Grund privater Veränderungen an<br />

den mehrjährigen Kästle-Finanzleiter Clemens Tinzl. Er<br />

wird zusammen mit Geschäftsführer Vladimir Dusanek das<br />

Unternehmen leiten.<br />

Clemens Tinzl<br />

Thomas Aichner neuer Marketing Direktor<br />

Salewa<br />

Ab November übernimmt Thomas<br />

Aichner den Posten des<br />

internationalen Marketing Direktors<br />

bei Salewa. Zuletzt war Aichner<br />

drei Jahre als Head of Marketing<br />

der IDM für die Vermarktung<br />

Südtirols verantwortlich. Aichner soll<br />

das Salewa-Markenprofil stetig weiterentwickeln und die<br />

Marktstellung nachhaltig ausbauen.<br />

Thomas Aichner<br />

Neuer Geschäftsführer für Direct Alpine<br />

Jiri Doubrava wird neuer<br />

Geschäftsführer der tschechischen<br />

Klettermarke Direct Alpine.<br />

Der 44-jährige verfüge über<br />

weitreichende, internationale<br />

Erfahrungen in führenden<br />

Managementpositionen. Direct<br />

Alpine-Gründer Radek Novacek und Jiri Doubrava kennen<br />

sich bereits seit 20 Jahren. Jiri Doubrava wird den Fokus<br />

weiterhin auf qualitativ hochwertige und hochfunktionale<br />

Outdoor-Bekleidung für Outdoor-Enthusiasten, Bergsteiger<br />

und Kletterer legen. Dazu kündigt er besondere Designs für<br />

Frauen und eine eigene Kletterkollektion an. Nachhaltigkeit<br />

solle bei allen Kollektionen eine große Rolle spielen. Direct<br />

Alpine arbeite bereits sehr konzentriert am Einsatz PFC-freier<br />

und recycelter Materialien, so das Unternehmen.<br />

Jiri Doubrava<br />

Sport 2000: Einkauf für Systemkonzepte<br />

mit Doppelspitze<br />

Stefanie Dorff<br />

Nico Hausmann<br />

Die Sortimentserstellung und<br />

Warenbeschaffung der Sport<br />

2000-Systemkonzepte werden neu<br />

organisiert und nach Categories<br />

aufgeteilt. Stefanie Dorff<br />

verantwortet ab sofort die Bereiche<br />

Multisport/Fitness/Lifestyle, Bade/<br />

Beach und Running. Nico Hausmann<br />

ist für den Einkauf in den Kategorien<br />

für Outdoor, Teamsport und<br />

Wintersport zuständig. Stefanie<br />

Dorff ist seit Mai 2017 im Einkauf<br />

bei Sport 2000, Nico Hausmann<br />

seit Mai <strong>2018</strong>.<br />

Sport 2000 mit neuem Teamsport-Chef<br />

Dennis Aubermann<br />

Michael Zeuch<br />

CEP verstärkt Marketing<br />

Die Marketingabteilung des<br />

Kompressionsspezialisten CEP<br />

holt sich unter der Leitung von<br />

Julian Mothes Verstärkung ins<br />

Team. Timo Schnurr ist seit Juni<br />

<strong>2018</strong> als neuer Marketing Manager<br />

Sports tätig. Als Verantwortlicher für<br />

die Bereiche Sponsoring und PR ist<br />

Schnurr für globale strategische<br />

Partnerschaften und deren<br />

Aktivierung zuständig. Mit Linda<br />

Böhner als Junior Online Marketing<br />

Managerin soll zudem das Social<br />

Media Team weiter aufgebaut<br />

werden. Das Ziel des Unternehmens liege in der verstärkten<br />

Kommunikation über Online Kanäle.<br />

Timo Schnurr<br />

Linda Böhner<br />

Nachdem Dennis Aubermann, der<br />

bisherige Bereichsleiter für die<br />

Teamsport-Spezialisten, die Sport<br />

2000 am 31. August <strong>2018</strong> „auf<br />

eigenen Wunsch“ verlassen wird,<br />

übernimmt Michael Zeuch dessen<br />

Position. Zeuch verantwortete<br />

unter anderem von 1998 bis 2005 das<br />

Teamsport-Business von Umbro und<br />

war von 2006 bis 2013 für Under<br />

Armour tätig. Auf Handelsseite<br />

war er als Einkaufs-/Vertriebsleiter<br />

bei Outfitter und bekleidete bei<br />

<strong>11</strong>teamsports zuletzt die Position<br />

des Directors Business Development.<br />

Trauer um Hubert Schöffel<br />

Am 8. August ist Hubert Schöffel<br />

gestorben. Der 88-jährige<br />

Unternehmer sei friedlich im<br />

Kreise seiner Familie eingeschlafen.<br />

Mit Hubert Schöffel<br />

verliert die Outdoor-Branche<br />

einen ihrer Pioniere, einen Innovator<br />

und einen überzeugten Familienunternehmer.<br />

Hubert Schöffel hatte das gleichnamige Familienunternehmen<br />

1958 in sechster Generation als Geschäftsführer<br />

übernommen. Unter seiner Ägide wandelte sich der<br />

damalige Bekleidungshersteller Schöffel seit 1967 zu<br />

einem erfolgreichen Anbieter zunächst von Berg- und<br />

Wanderbekleidung, später auch von Skibekleidung.<br />

Bis zuletzt war der überzeugte Familienunternehmer<br />

regelmäßig in der Firmenzentrale anzutreffen. Sein<br />

Grundsatz, nach dem „die Firma nicht für die Familie da<br />

ist, sondern die Familie für die Firma“, bleibe Leitschnur<br />

und Kompass im Unternehmen, genauso wie seine<br />

Begeisterung für die Natur und seine Leidenschaft für<br />

das beste Produkt.<br />

Hubert Schöffel<br />

FOTOS: HERSTELLER


© SIMONKR/ISTOCKPHOTO.COM<br />

Weil Sport verbindet ...<br />

Combinieren Sie richtig: Nur der SportCombi Verlag bietet die einzigartige Möglichkeit,<br />

Endverbraucher- und Fachhandelskommunikation maßgeschneidert und nach Ihren<br />

eigenen, aktuellen Zielen und Bedürfnissen ausgerichtet, zu combinieren.<br />

B2C<br />

B2B<br />

sportcombi.de


Bring your board<br />

Thule SUP Taxi XT<br />

Herausragender SUP-Träger für maximale<br />

Sicherheit des Boards, individuell<br />

anpassbar und praktisch zu montieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!