sportFACHHANDEL 11_2018 Leseprobe

IV |
beraten
verkauft
NR.52
| Kinderwanderschuhe
11.2018
Abb. 7: Die Enden der
Schnürsenkel werden mit der
Zunge so verbunden, dass sie
sich kaum mit Ästchen oder
Steinen verhaken können.
Abb. 8: Anhand der
Markierungen auf der
herausnehmbaren Einlegesohle
kann man ablesen, ob
der Schuh (noch) passt.
Schnürsysteme
Wanderschuhe für Kinder haben sehr oft Schnürsysteme,
die kein Binden von Schleifen verlangen,
weil sich kleine Kinder damit oft noch
schwer tun. Gleichzeitig verlassen diese beim
Wandern gerne die Wege, wobei sie oft an
Ästchen oder Steinen hängen bleiben.
Tritt ein Kind dann noch auf einen
der beiden Schnürsenkel,
fällt es schnell hin. Tränen
fließen.
Das Boa-Schnürsystem
kann individuell sehr fein
justiert werden, wodurch
eine perfekte Passform
erzielt wird. Auch Druckstellen
werden so vermieden. Den Kern
bildet ein robustes und langlebiges Seil, das in
einer reibungsarmen Seilführung aus Kunststoff
liegt. An den Kabelenden ist ein Drehverschluss
angebracht, über den die Feinjustierung erfolgt
(Abb. 6).
Manche Schuhe haben auch eine herkömmliche
(Haken- oder Nylonschlaufen-)Schnürung, die
vereinzelt mit einfachen oder doppelten Klettverschlüssen
kombiniert sein kann. Wieder andere
verfügen über einen Kordelzug mit Schnellverschluss
und Stopper (Abb. 7). Auf dem Markt
gibt es auch Schnürsysteme, die sich lösen, wenn
sich der Schuh des Kindes z.B. an einem Ast so
verhakt, dass es von allein nicht mehr loskommt.
Reicht die Schnürung weit nach vorne, verbessert
dies die individuelle Anpassung an den
Fuß, da der Druck auf den Vorfuß individuell
geregelt werden kann.
Die richtige Passform
Damit Kinderfüße in Wanderschuhen genügend
Platz haben, sollten diese im Zehenbereich um
etwa 12 mm länger als die Füße sein. Die bekannte
Fingerprobe, die in der Regel für 10 mm steht, ist
bei der Anprobe von Kinderwanderschuhen also
keine gute Richtschnur (Abb. 8).
Abb. 9: Bei Designfragen sollten Kinder selbst
entscheiden. Nur dann können Eltern auch sicher sein,
dass die neuen Schuhe auch gerne getragen werden.
verwendet. Ideal sind Schuhe, die nach speziellen
Kinderleisten gefertigt wurden, da diese der
kindlichen Anatomie folgen. Demnach lassen
diese im Fersen-, Zehen- und Ristbereich sowohl
in der Höhe und als auch in der Breite mehr
Platz, um eine gesunde Fußentwicklung nicht zu
gefährden. Bei Kindern entsteht das Knochengewebe
noch und auch die Bänder sind deutlich
elastischer als bei Erwachsenen. Gleichzeitig
empfinden sie Schmerz nicht so stark, da ihre
Nerven noch nicht ausgereift sind. So können
Kinder ihre Zehen über längere Zeit schmerzfrei
zusammenkrallen. Auch darauf ist bei der
Schuhanprobe dringend zu achten.
Am Ende zählt auch das Design
Ein kindgerechtes Design spiegelt sich im Obermaterial,
aber auch in den farblichen Akzenten
der Außensohlen wider (Abb. 9). Reflektoren
verbessern die Sichtbarkeit auch in der Dämmerung.
Bei der Anprobe ist
darüber hinaus wichtig,
dass die Kinder auch ihre
Wanderstrümpfe tragen.
Das Anziehen der Schuhe
erleichtern Anziehschlaufen
an der Ferse (Low-Cut-
Schuhe) und auf der Zunge
(Mid-Cut-Schuhe).
Ob der Schuh passt, hängt
auch vom Leisten ab. Hier
muss einfach probiert
werden, da jeder Hersteller
seine eigenen Leisten
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