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sportFACHHANDEL 05_2018 Leseprobe

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DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />

11.04.<br />

<strong>2018</strong><br />

AUSGABE 5<br />

AMAZON<br />

VOR GERICHT<br />

HANDEL<br />

BOXEN<br />

Warum personalisierte<br />

Boxhandschuhe überfällig<br />

waren S. 25<br />

FÜR<br />

Wie Santoloco in München dem<br />

Snow- und Actionsport ein Gesicht gibt S. 28<br />

4<br />

SEITEN<br />

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Branchenpionier Alexander Ortmaier<br />

erklärt, wie die natürliche Hightech-<br />

Faser Innovationen und Preise treibt<br />

S. 16<br />

SCHECHINGER<br />

SCHLÄGT<br />

ALARM<br />

„Es gibt nicht<br />

mehr das WIR<br />

von früher“<br />

Nach dem OutDoor-GAU:<br />

Warum sich der Tatonka-Boss<br />

um die Zukunft der gesamten<br />

Branche sorgt S. 14<br />

Wie Ortlieb für das<br />

Recht auf die eigene<br />

Marke kämpft S. 8<br />

+ Stellenmarkt<br />

+ Personalien<br />

+ Aktuelle Urteile<br />

+ Kommentare


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5.<strong>2018</strong><br />

EDITORIAL | INHALT | 5<br />

Kostenlos:<br />

Die SFH<br />

News-App<br />

sport-fachhandel.com/app<br />

oder in den App-Stores<br />

Die Macht<br />

des Handels ...<br />

APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />

Andreas Mayer<br />

Chefredakteur<br />

a.mayer@sportcombi.de<br />

Früher war alles einfach: Es gab<br />

Produzenten und Händler. Der eine<br />

stellte Ware her, der andere brachte sie<br />

an den Mann (oder die Frau).<br />

Doch je größer ein Händler wurde,<br />

desto weniger begnügte er sich im<br />

Laufe der Zeit mit dem bloßen An- und<br />

Verkauf von Waren. Manche schlossen<br />

sich zusammen, um gemeinsam<br />

bessere Konditionen herauszuschlagen.<br />

Die Dezentralisierung der<br />

Produktionsketten machte darüber hinaus eigene<br />

Produkte des Handels möglich. Auf der anderen Seite<br />

überzeugte so manch findiger Stratege auch seinen<br />

Unternehmenschefs, selbst Läden zu eröffnen. Im<br />

stationären Geschäft zahlte manch einer Lehrgeld, im<br />

Zeitalter des E-Commerce scheinen die alten Grenzen<br />

nun aber endgültig gefallen.<br />

Wer ist heute mächtiger? Produzent oder Händler?<br />

In der Lebensmittelbranche tobt schon seit geraumer<br />

Zeit ein Machtkampf zwischen Nestlé und Edeka.<br />

Deutschlands größter Lebensmittelhändler warb<br />

kürzlich sogar bei seinen Kunden in den Filialen um<br />

Verständnis für eine Boykottaktion! Gleichzeitig rief<br />

der Handelsriese dazu auf, lieber die „attraktiven<br />

Alternativen“ aus dem eigenen Hause sowie aus dem<br />

übrigen Sortiment zu nutzen.<br />

Insgesamt geht es dabei um etwa 160 Produkte<br />

des Schweizer Markenkonglomerats. Ziel des<br />

Händlers ist dabei übrigens nicht, niedrigere<br />

Einkaufspreise zu erpressen, sondern die Beteiligung<br />

des Lieferanten an Werbeaktionen, Sonderflächen<br />

und Sonderplatzierungen zu erhöhen. Ähnliche<br />

Kraftproben hatte Edeka dem Vernehmen nach zuvor<br />

auch schon mit Unilever und Beiersdorf ausgetragen ...<br />

Ist so etwas vielleicht auch im eigentlich eher<br />

„beschaulichen“ Sportartikelmarkt möglich?<br />

Natürlich! Wer hier und da sorgfältig zwischen den<br />

Zeilen liest, der weiß um die Macht des Handels<br />

auch in unserer Branche! Wünschenswert wäre eine<br />

solche Entwicklung aber nicht. Denn die Beziehungen<br />

zwischen Lieferant und Händler gehen zumindest im<br />

Fachbereich über das, was im Alltagsgeschäft üblich ist,<br />

hinaus: Service und Beratung brauchen unter anderem<br />

auch ein Mindestmaß an Vertrauen.<br />

Also Vorsicht vor dem Kampf mit allzu harten<br />

Bandagen – auch wenn es<br />

prinzipiell um das Geschäft<br />

mit Leibesübungen geht ...<br />

Ihr,<br />

Andreas Mayer<br />

Chefredakteur<br />

kompetent ............... <br />

unabhängig ............. <br />

modern .................... <br />

hochwertig .............. <br />

kritisch ..................... <br />

meinungsbildend ... <br />

beratend .................. <br />

TITELSTORY<br />

AMAZON VOR GERICHT S. 10<br />

Wie Ortlieb für seine eigene Marke -<br />

und für die gesamte Branche kämpft<br />

OUTDOOR Tatonka-Boss Andreas Schechinger schlägt Alarm 14<br />

SCHWERPUNKT Fabrics & Fibres: Wird Wolle zum Luxusgut? 16<br />

MIXED News und Stories aus allen Sortimenten 23<br />

SERVICE Wettbewerbsrecht, Steuerrecht, Aktuelle Urteile 26<br />

FACHHANDEL Szene, Stores und Strategie 27<br />

BRAND NEW Produktneuheiten von A-Z 30<br />

STELLENMARKT Die Jobbörse der Branche 36<br />

PERSONALIEN Aufsteiger, Aussteiger, Umsteiger 39<br />

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© SERAZETDINOV/<br />

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6 | 5.<strong>2018</strong><br />

IM FOKUS<br />

Crocs verliert gegen Nachahmer<br />

Im Streit um das Geschmacksmuster der bekannten Crocs-Silhouette unterlag der US-Hersteller vor einem<br />

EU-Gericht. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.<br />

Einen Antrag auf Löschung des Crocs-Geschmacksmusters<br />

hatte das französische<br />

Unternehmen Gifi Diffusion 2013<br />

beim Amt der Europäischen Union für<br />

geistiges Eigentum (EUIPO) gestellt. Das<br />

Amt folgte der Argumentation, nach der<br />

es dem Geschmacksmuster von Crocs an<br />

Neuheit fehle.<br />

Der Hintergrundgrund: Der Markeninhaber,<br />

die Western Brands LLC, hatte<br />

die Silhouette des Crocs-Schuhs erst am<br />

22. November 2004 als Geschmacksmuster<br />

angemeldet und sich dabei auf ein amerikanisches<br />

Patent von Ende Mai 2004 berufen.<br />

Nach der Verordnung der EU über den<br />

Schutz eines Geschmacksmusters müsse<br />

dieses jedoch neu sein und eine „Eigenart“<br />

haben. Dies ist aber dann nicht der Fall, „wenn es<br />

vor den zwölf Monaten, die dem in Anspruch genommenen<br />

Prioritätstag vorausgehen, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

wurde, es sei denn, dass dies den in der Europäischen Union tätigen<br />

Fachkreisen nicht bekannt sein konnte.“<br />

Genau diesen Umstand sah aber das Gericht der Europäischen Union<br />

nun als gegeben an und bestätige die durch das EUIPO erfolgte<br />

Nichtigerklärung des Geschmacksmusters.<br />

Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.<br />

Das Streitobjekt:<br />

Der Classic Clog<br />

von Crocs<br />

Crocs Wholesale-Director für Deutschland, Österreich und<br />

Benelux Michael Dörner (Frankfurt) ieht die Situation daher<br />

auch gelassen: „Die Geschäfte von Crocs wurden von diesem<br />

anhaltenden Streit nicht signifikant beeinträchtigt und es<br />

wird auch nicht erwartet, dass die neueste<br />

Entscheidung einen sofortigen negativen<br />

Einfluss auf die Marke Crocs haben<br />

wird. Die Entscheidungen sind noch<br />

nicht endgültig und Crocs zieht, wo<br />

zutreffend, mögliche Rechtsmittel in<br />

Betracht. Eine der Entscheidungen<br />

betrifft den Entscheidungsfindungsprozess<br />

des Amts der Europäischen<br />

Union für geistiges Eigentum und stellt<br />

nicht das strittige eingetragene Gemeinschaftsgeschmacksmuster<br />

an sich in Frage.<br />

Die zweite Entscheidung betrifft eine Anfechtung der<br />

Rechtsgültigkeit eines alteingetragenen Gemeinschaftsgeschmacksmusters,<br />

die bereits seit zehn Jahren andauert.“<br />

Es sei wichtig, zu bedenken, so Dörner weiter, dass die strittigen<br />

Geschmacksmuster weiterhin gültig und während des Revisionsprozesses,<br />

der mehrere Jahre in Anspruch nehmen könne, durchsetzbar<br />

seien. „Wir werden unseren Bestand an geistigem Eigentum<br />

energisch verteidigen, die den Firmenwert und Ruf von Crocs mit<br />

unfairen Mitteln ausnutzen und wir werden uns auch unseren<br />

Optimismus für die Gegenwart und Zukunft nicht nehmen lassen.“<br />

ÖSFA-NEWCOMER<br />

»Neue Händler gewonnen«<br />

Zur 1<strong>05</strong>. Auflage der ÖSFA präsentierten sich in der Salzburger Brandboxx Ende Februar 75 Festmieter und 70 Aussteller. Einer<br />

davon war Newcomer Luma. Wir sprachen mit Marketing-Chef Martin Niggas über die Marktchancen.<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Niggas, Sie haben Luma auf der ISPO<br />

und auf der ÖSFA dem Sportfachhandel präsentiert. Was ist das<br />

neue an Ihrem Produkt?<br />

Martin Niggas: Die 2-in-1-Lösung aus Textil und Stirnlampe ist<br />

derzeit in keiner vergleichbaren Qualität im DACH-Raum zu<br />

finden. Mit der Luma Active sind wir schon seit 2 Jahren am Markt,<br />

nun präsentieren wir mit der LUMA Boost die stärkere Variante,<br />

die auch mit Zusatz-Akkus betrieben werden kann.<br />

Wie waren die Reaktionen des Fachhandels? Von bestehenden<br />

Händlern wurden wir, ob unserer Entwicklung gelobt. Gleichzeitig<br />

konnten neue Händler, vor allem<br />

jene mit Skitourengehern als Zielgruppe<br />

gewonnen werden.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie? Für den<br />

kommenden Winter planen wir mit<br />

einer Verdreifachung der Umsatzzahlen<br />

und werden dabei die<br />

Qualität unserer Produkte weiter<br />

verbessern. Langfristig sind Innovationen und auch das Erreichen<br />

neuer Kundengruppen geplant.<br />

© CROCS, ARCHIV, LUMA


5.<strong>2018</strong><br />

| 7<br />

3 FRAGEN<br />

ANTWORTEN<br />

BERND MAYER, SCHWABE & BAER GMBH<br />

Der ehemalige Leki-Manager leitet jetzt den Vertrieb der Schwabe &<br />

Baer GmbH aus Unterföhring. sfH traf ihn auf der ISPO.<br />

Wie viele alte Bekannte haben Sie wiedergetroffen? Es kamen sehr viele<br />

nationale sowie internationale Geschäftspartner und Freunde auf der ISPO<br />

am Stand vorbei: Key Account Kunden, Importeure, Industriepartner und die<br />

wichtigsten Einkäufer aus den vergangenen 20 Jahren – alle waren am Stand<br />

der Schwabe & Baer GmbH. Schwabe & Baer trat auf der ISPO als eigenständige<br />

Marke auf. Was steckt dahinter? Die GmbH bildet das Fundament<br />

für unsere Marken: Indigo sowie die Lizenzmarken Bogner und O’Neill. Sie<br />

entwickelt unsere Technologien und Alleinstellungsmerkmale für unsere<br />

Kernprodukte, also Ski, Helme und Brillen. Gleichzeitig erarbeiten wir bei<br />

Schwabe & Baer Philosophien und Konzepte für Vertrieb und Marketing,<br />

welche speziell auf die jeweilige Marke abgestimmt sind. Was sind jetzt Ihre<br />

ersten Projekte? Unsere erste Priorität war und ist der Aufbau einer Vertriebsstruktur<br />

in den D-A-CH-Ländern. Süddeutschland konnten wir mit sehr guten<br />

Handelsvertretern besetzen. Für Österreich konnte ein Importeur gewonnen<br />

werden, der sehr große Erfahrung und langjährige Erfolge im Helm-Business<br />

vorzeigen kann. In der Schweiz haben wir soeben mit einem eigenen<br />

Repräsentanten angefangen, der sich nur auf unsere Produkte konzentrieren<br />

wird. Im zweiten Schritt werden wir aktiv daran arbeiten, auch die Vertriebsstrukturen<br />

in den umliegenden Ländern anzupassen und zu verbessern.<br />

Mutig oder Zumutung?<br />

Ein Kommentar zur strategischen Partnerschaft zwischen Intersport und Signa<br />

Retail von Marcel Rotzoll, stellvertretender Chefredakteur <strong>sportFACHHANDEL</strong>.<br />

Interessiert sich Immobilien-Mogul<br />

René Benko<br />

für den Sportfachhandel?<br />

Wohl kaum. Zwar hat<br />

sich seine Signa Retail<br />

zu Jahresbeginn für eine<br />

VON MARCEL ROTZOLL „strategische Partnerschaft“<br />

mit der Intersport<br />

Stellv. Chefredakteur/<br />

m.rotzoll@sportcombi.de entschieden. Es hätte aber<br />

genauso gut die ANWR<br />

sein können. Ausschlaggebend dürften<br />

letztlich knallharte finanzielle Interessen<br />

gewesen sein – sprich Lieferanten-<br />

Konditionen. Für Signa Retail dürfte<br />

es zuallererst um den Werterhalt der<br />

eigenen Immobilien gehen. Erst dann<br />

darum, sich im Handel zu beweisen.<br />

Schon war zur ISPO das Geraune<br />

der Lieferanten zu vernehmen, wonach<br />

der Signa-Deal bis zu 5 Prozent vom<br />

Umsatz kosten könnte und die Gefahr<br />

der Rosinenpickerei bestünde. Gerade<br />

hier jedoch dürften die Intersport-Verantwortlichen<br />

längst gewarnt sein ob<br />

des nicht erst seit der Aufnahme von<br />

Signa Retail kartellrechtlich relevanten<br />

Marktanteils. Für die eigenen Händler<br />

lässt sich aus besseren Konditionen und<br />

mehr Beinfreiheit insbesondere gegenüber<br />

globalen Konzernen durchaus ein<br />

starkes Pro-Argument machen.<br />

Viel wichtiger für die Intersport<br />

ist die Frage, wie sich Karstadt Sports<br />

und irgendwann auch Internetstores<br />

und Outfitter in den Verbund integrieren<br />

lassen. Wie wird verhindert, dass<br />

Genossen und Systempartner Signa<br />

als Wolf in der eigenen Schafsherde<br />

wahrnehmen? Wird Karstadt Sports mit<br />

den eigenen Exklusivmarken weiterarbeiten<br />

oder wird es bald auch McKinley<br />

und Co bei Karstadt zu kaufen geben?<br />

Kann die Intersport vielleicht sogar von<br />

den attraktiven Lagen der Signa-Immobilien<br />

profitieren? Fragen, die einer<br />

Antwort harren. Aber auch Fragen, die<br />

erst einmal gestellt werden müssen,<br />

und zwar von den Genossen selbst!<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

… PERSONEN<br />

Hans Bergman 139<br />

Thomas Berg 139<br />

Marek Brincil 139<br />

Michael Dörner 6<br />

Fabian Engelhorn 39<br />

Martin Esslinger 9, 39<br />

Matthias Filser 39<br />

Peter Fresia 39<br />

Ricardo Friesen 28<br />

Ronaldo Friesen 28<br />

Chiara Galimberti 39<br />

Oliver Grimm 39<br />

Knud Hansen 39<br />

Dr. Werner Holzmayer 39<br />

Timo Josten 39<br />

Bernhard Jäger 39<br />

Andreas Jöchl 39<br />

Roman Kadletz 28<br />

Jürgen Kettschau 39<br />

Gerald Klein 24<br />

Alexander Kluge 39<br />

Marc Künkele 39<br />

Gerhard Lauche 39<br />

Heike Luck 39<br />

Wolfgang Maas 39<br />

Markus Matern 39<br />

Christian Nordhaus 39<br />

Alexander Ortmaier 16<br />

Falk Pewestorf 39<br />

Jan Riechel 39<br />

Fabian Riedmüller 39<br />

Thomas Römer 39<br />

Andreas Schechinger 14<br />

Moritz Schweer 39<br />

Jeff Scully 39<br />

Peter Sjösten 39<br />

Stefan Thurner 39<br />

Christophe Weissenberger 39<br />

Cordula Weiß 39<br />

Martin Wilke 39<br />

Andreas Wolfstetter 39<br />

… FIRMEN<br />

2XU 39<br />

Action Sports 39<br />

Adidas 13, 23<br />

Aldi 28<br />

Alpina 39<br />

Amazon 8, 12<br />

Asics 24<br />

Billabong 28<br />

Blizzard 39<br />

Craft 23<br />

Crocs 6<br />

Därr 39<br />

Ebay 12<br />

EOG 14<br />

Gifi Diffusion 6<br />

Idealo 12<br />

Intersport 24, 39<br />

ISPO 18<br />

Karstadt Sports 28<br />

Lauche & Maas 39<br />

Laufprofis 24<br />

Leki 39<br />

New Balance- 39<br />

Ortlieb 8, 13, 39<br />

Pitti Filati 18<br />

Planet Sports 28<br />

Polygiene 39<br />

Roxy 28<br />

Salewa 39<br />

Salming 39<br />

Salomon 39<br />

Santoloco 28<br />

Schoeller 16<br />

Sealskinz 23<br />

Signa Group 39<br />

Sport-Scheck 39<br />

Sport 2000 24<br />

Sporthaus Schuster<br />

Q39<br />

Tatonka 14<br />

Tecnica 39<br />

The Yarnagency 16<br />

Titus 28<br />

Uvex 39<br />

Vibram 23<br />

Western Brands LLC 6<br />

Zalando 12<br />

Zegna Baruffa 16<br />

Zimtstern 23, 28


8 | TITELSTORY | Amazon 5.<strong>2018</strong><br />

Online-Gigant Amazon, hier<br />

das Logistikzentrum Leipzig,<br />

setzt über 177 Mrd. US-Dollar<br />

jährlich um und beschäftigt<br />

über 550.000 Mitarbeiter.<br />

ORTLIEB VS. AMAZON<br />

„ Es geht hier um unsere<br />

Daseinsberechtigung“<br />

Seit 2014 klagt Taschenhersteller Ortlieb gegen Amazon, weil der Online-Riese Alternativen zu<br />

Markenangeboten vorschlägt, die er gar nicht führt. Dem fränkischen Mittelständler geht es dabei um mehr,<br />

als nur das eigene Geschäft.<br />

Text: Marcel Rotzoll<br />

Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Auf der<br />

einen Seite Ortlieb, das kleine mittelständische<br />

Unternehmen, das 1982 gegründet wurde und<br />

heute am Standort Heilsbronn 220 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Man bezeichnet sich selbst als „Weltmarktführer<br />

im Bereich der wasserdichten Radtaschen“.<br />

Die insgesamt 500 Einzelprodukte, von<br />

denen alle wasserdichten Produkte in Heilsbronn<br />

hergestellt werden, werden in über 40 Länder exportiert.<br />

Auf der anderen Seite der Internet-Gigant<br />

Amazon, der mit über 550.000 Mitarbeitern weltweit<br />

allein im vergangenen Jahr über 177 Milliarden<br />

US-Dollar umgesetzt hat, weit über 200 Millionen<br />

Produkte im Sortiment hat und für den der Verkauf<br />

von Radtaschen deshalb noch nicht einmal die<br />

sprichwörtlichen Peanuts sind.<br />

Ortlieb weigert sich beharrlich, ein Teil der<br />

Amazon-Welt zu werden. Seit 2011 betreiben die<br />

Heilsbronner ein selektives Vertriebssystem. Man<br />

wolle so den Qualitätsanspruch der Produkte und<br />

der Marke sichern. Weil allgemeine Online-Marktplätze<br />

wie Amazon diesen Qualitätsanspruch<br />

nicht gewährleisten würden, ist es Teil des Selektivvertrags,<br />

dass Ortlieb einerseits selbst keine<br />

Geschäftsbeziehungen zu Amazon unterhält und<br />

andererseits autorisierten Fachhandelspartnern der<br />

Verkauf von Ortlieb-Produkte über solche Plattformen<br />

untersagt ist. Das hinderte Amazon in der<br />

Vergangenheit jedoch nicht daran, Ortlieb-Produkte<br />

zu verkaufen und bei Eingabe des Markennamens<br />

„Ortlieb“ in der Produktsuche auf Alternativ-<br />

Angebote hinzuweisen. Letzteres wollte sich der<br />

mittelfränkische Hersteller nicht gefallen lassen<br />

und verklagte im Jahr 2014 drei Amazon-Gesellschaften,<br />

weil man in diesem Vorgehen eine<br />

Verletzung des Rechts an der Marke „Ortlieb“ sah.<br />

Der Klage wurde stattgegeben vor dem Landgericht<br />

München. Nach der Berufung seitens Amazon,<br />

entschied auch das Oberlandesgericht München<br />

für den Markenhersteller: Amazon hätte die Marke<br />

„Ortlieb“ benutzt, indem man das Ergebnis der Suche<br />

dahingehend beeinflusst habe, „dass als Ergebnis<br />

des Auswahlverfahrens bei Eingabe des Zeichens<br />

„Ortlieb“ auch Angebote von Fremdprodukten erschienen“.<br />

Auch die Amazon-Argumentation, nach<br />

© AMAZON, ORTLIEB


5.<strong>2018</strong> Amazon<br />

Amazon | TITELSTORY | 9<br />

der die Treffer nur das Ergebnis eines Algorithmus‘<br />

seien, verfing bei den OLG-Richtern nicht, denn<br />

immerhin sei es ja Amazons eigener Algorithmus.<br />

Wieder legte Amazon Revision ein und zog somit<br />

vor den Bundesgerichtshof. Dieser hat aktuell eine<br />

Entscheidung mit der Begründung abgelehnt,<br />

das OLG München habe nicht geprüft, ob Kunden<br />

erkennen könnten, von welchen Herstellern jene<br />

Produkte stammen, die der Amazon-Algorithmus<br />

ausspuckt. Die Richter geben dem OLG aber einen<br />

Hinweis mit auf den Weg: Nur dann, wenn Kunden<br />

nicht erkennen könnten, von welchen Herstellern<br />

die Produkte stammen, würde eine Markenrechtsverletzung<br />

vorliegen. Ortlieb bedauerte in einer<br />

offiziellen Stellungnahme die Zurückverweisung<br />

an das OLG München: „Gerade in der heutigen Zeit,<br />

in denen Plattformen wie Amazon die Austauschbarkeit<br />

von Marken strategisch vorantreiben, ist<br />

Markenhoheit und die damit verbundene Markenidentität<br />

wichtiger denn je.“ Und weiter: „Der Erhalt<br />

von Markenhoheit und -identität ist Grundvoraussetzung<br />

für die langfristige Aufrechterhaltung von<br />

Markenvielfalt. Auch die Digitalwirtschaft kann<br />

nur funktionieren, wenn für den Endverbraucher<br />

Identitäten und Verantwortlichkeiten klar sind und<br />

genau das leisten Marken.“<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong> im Gespräch mit Martin Esslinger,<br />

Sales Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei Ortlieb.<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Esslinger, Ortlieb kämpft<br />

seit Jahren für den selektiven Vertrieb. Warum?<br />

Martin Esslinger: Der Charakter der Ortlieb-<br />

Produkte erfordert eine besondere Kompetenz<br />

unserer Fachhändler, da es beratungsintensive Produkte<br />

sind. Einhergehend mit dem Image und dem<br />

Ansehen der Marke „Ortlieb waterproof“ ist es wichtig,<br />

den auch gewachsenen Kundenerwartungen<br />

gerecht zu werden. Ortlieb stärkt zudem dadurch<br />

natürlich auch die Marke und die Stellung im Markt.<br />

Das Schlagwort Selektiv-Vertrieb<br />

wird von einigen Lieferanten<br />

aber auch genutzt, um<br />

dem Sportfachhandel wichtige<br />

Produkte vorzuenthalten ...<br />

Selektiv heißt nicht exklusiv<br />

im Sinne von einigen, wenigen<br />

großen Händlern. Wir sind mit den kleinen,<br />

inhabergeführten Fachhändlern groß geworden und<br />

diese bilden auch nach wie vor das Rückgrat >>><br />

Wir kämpfen aus<br />

Überzeugung für den<br />

generellen Erhalt der<br />

Markenvielfalt und damit<br />

für die zukünftige<br />

Angebotsvielfalt für den<br />

Endverbraucher.«<br />

Martin Esslinger<br />

Internationale Leitmesse für Fitness, Wellness & Gesundheit<br />

Messegelände Köln l 12 – 15 April <strong>2018</strong>


10 | TITELSTORY | Amazon 5.<strong>2018</strong><br />

Bei Amazon ist Ortlieb nur eine<br />

Marke von vielen, insgesamt<br />

vertreibt das US-Unternehmen<br />

weit über 200 Millionen<br />

Produkte.<br />

unserer Fachhandelslandschaft. Es sind auch gerade<br />

diese, denen unser, nicht Plattformen-getriebenes<br />

System zu Gute kommt. Aber natürlich bedarf ein<br />

Qualitätsprodukt auch eines gewissen Qualitätsumfeldes,<br />

welches der Fachhändler sicherstellen<br />

muss. Doch die Investition, dieses Umfeld herzustellen,<br />

hält sich im Rahmen und zahlt sich auch für<br />

den kleineren Fachhändler ganz klar aus. Allerdings<br />

muss er verstehen, dass er sich im heutigen, online<br />

getriebenen Marktumfeld zunehmend fokussieren<br />

bzw. spezialisieren muss. Entweder auf bestimmte<br />

Nischen-Sportarten oder aber auf eine begrenzte<br />

Anzahl an (Premium-)Marken in seinem Sortiment.<br />

Ortlieb kämpft seit vielen Jahren gegen Amazon.<br />

Warum? Amazon ist nur ein „Platzhalter“ für<br />

Online-Marktplätze mit extremer Produktbreite, auf<br />

denen Produkte aus den unterschiedlichsten Warenkategorien<br />

angeboten werden. Unserer Auffassung<br />

nach wird der Bezug zwischen dem Produkt und<br />

dessen Anbieter über diese Art der Plattformen<br />

immer weiter abgeschwächt. Aber genau dieser Bezug<br />

ist für unsere Marke mit unserer hohen Produkt- und<br />

Beratungsqualität entscheidend. Wir möchten den<br />

Fokus auf den Kunden- und Reparaturservice in<br />

Verbindung mit unserem fünfjährigen Garantieversprechen<br />

legen. Darüber hinaus ist das strategische<br />

Ziel von Plattformen wie Amazon, die Austauschbarkeit<br />

von Marken und die vermehrte Platzierung<br />

ihrer Eigenangebote zu fördern. Langfristig sehen<br />

wir darin die zwangsläufige Abnahme der Innovationskraft<br />

von Marken. Die Folgen für den Verbraucher<br />

sind der Verlust der Marken- und Produktvielfalt, wie<br />

sie beispielsweise durch Ortlieb, die für das Thema<br />

„Made in Germany“ steht, erzeugt wird. Somit geht<br />

es hier auch um unsere Daseinsberechtigung sowie<br />

der Markenartikelindustrie im Allgemeinen. Wir<br />

kämpfen gleichzeitig auch aus Überzeugung für den<br />

generellen Erhalt der Markenvielfalt und damit die<br />

zukünftige Angebotsvielfalt für den Endverbraucher.<br />

gleichzeitig von Produkten und Angeboten ohne<br />

direkten Bezug zu seinem aktuellen Kaufinteresse<br />

überhäuft zu werden und der Bezug zum Fachhändler<br />

ist jederzeit gegeben.<br />

Nimmt man mit dem Drittplattformen-Verbot den<br />

Fachhändlern nicht die Möglichkeit der Online-Teilhabe<br />

und der Vergrößerung der Zielgruppe? Gegenfrage:<br />

Welche Möglichkeit hat ein kleinerer/mittlerer<br />

Fachhändler, auf großen, allgemeinen Online-Marktplätzen<br />

Aufmerksamkeit für sich zu generieren? Wie<br />

oben ausgeführt, stellt sich dies bei spezialisierten<br />

Online-Marktplätzen mit klarer Fachhändlereinbindung<br />

ganz anderes dar. Wir binden beispielsweise<br />

unsere Fachhändler bereits seit Jahren über ein Click &<br />

Collect-System auf unsere Webpage 1:1 in den Onlinehandel<br />

mit ein und werden dies nun in einer nächsten<br />

Stufe noch weiter ausbauen. Eine reichweitenstärkere<br />

Einbindung in den Onlinehandel als über die Marke<br />

selbst, ist gerade für die kleineren und mittleren<br />

Händler nicht umsetzbar.<br />

Obwohl Ortlieb keine Geschäftsbeziehung zu Amazon<br />

unterhält und trotz des Drittplattformen-Verbots gibt<br />

es viele Ortlieb-Produkte auf der Plattform. Woher<br />

stammen sie? Zum einen gibt es natürlich immer<br />

wieder den einen oder anderen Händler, der hier<br />

vertragswidrig handelt, doch da ist unsere Reaktionszeit<br />

im Regelfall sehr schnell. Zum anderen gibt es<br />

vereinzelt Angebote aus Märkten, in denen wir (noch)<br />

kein selektives Vertriebssystem umgesetzt haben,<br />

so dass wir nicht direkt dagegen vorgehen können.<br />

Schließlich, und das macht den Großteil der<br />

Angebote aus, beschafft sich Amazon die Artikel,<br />

wie im Falle von anderen Marken auch, auf dem<br />

Graumarkt, sprich bezieht diese von Fachhändlern<br />

von uns. Laut unseres selektiven Vertrages sind<br />

Weiterverkäufe an nicht autorisierte Händler oder<br />

Gewerbetreibende also auch Amazon untersagt, doch<br />

sind wir hier in der Beweispflicht.<br />

Plattformen wie Amazon, so<br />

die Überzeugung der Ortlieb-<br />

Verantwortlichen, würden „die<br />

Austauschbarkeit von Marken<br />

strategisch vorantreiben“ und<br />

so Herstellern wie Ortlieb<br />

die Daseinsberechtigung<br />

entziehen.<br />

Digitalisierung und Teilhabe des Fachhandels an Drittplattformen<br />

sind in aller Munde. Warum wollen Sie<br />

nicht im Amazon-Umfeld erscheinen? Das Wort „Digitalisierung“<br />

ist etwas zur Worthülse verkommen,<br />

vielmehr geht es um die allgemeine Verbesserung<br />

von Prozessen und Herstellung von Sichtbarkeit jedes<br />

einzelnen Händlers, was eben oft mit zunehmender<br />

Digitalisierung erreicht werden kann. Ob die generelle<br />

Teilhabe an breit gefächerten Drittplattformen so<br />

vorteilhaft für Händler und auch Hersteller ist, darf<br />

zumindest angezweifelt werden. Worin allerdings<br />

unseres Erachtens nach die Zukunft sowohl für den<br />

Endverbraucher als auch den qualitativen Fachhandel<br />

liegt, sind spezialisierte Drittplattformen. Diese Spezialisierung<br />

ermöglicht nicht nur dem Händler sich mit<br />

seiner speziellen Expertise besser hervorzuheben, es<br />

erlaubt dem Endverbraucher auch ein übersichtlicheres<br />

Verkaufsumfeld. Er kann sich gezielt über einen<br />

Bereich informieren, ohne dabei Gefahr zu laufen,<br />

Wie kann man dagegen vorgehen? Nur mit einer<br />

Codierung unsere Produkte, wie sie bspw. in der<br />

Parfüm-Branche gängig ist, könnten wir dies unterbinden.<br />

Daran arbeiten wir natürlich.<br />

Amazon ist bekannt dafür, Prozesse gerne in die Länge<br />

zu ziehen und bei Bedarf die nächsthöhere Instanz<br />

anzurufen. Wie geht man als mittelständisches<br />

Unternehmen gegen so einen Gegner vor? Zum einen<br />

machen wir dies aus Überzeugung, da Markenhoheit<br />

für uns einen essentiellen Wert hat. Aber es<br />

bedarf natürlich auch immer einer sehr sorgfältigen<br />

Chancen- und Risiken-Abwägung. Ein langer Atem<br />

ist aber natürlich notwendig, ebenso wenig dürfen<br />

einen die Kosten nicht abschrecken. Voraussetzung,<br />

um so einen Prozess anzugehen, ist natürlich auch<br />

eine Überzeugung hinsichtlich der Erfolgsaussichten.<br />

Allerdings sehen wir diese Investition auch<br />

als eine Investition in unsere Marke und in unsere<br />

© AMAZON, ORTLIEB


Amazon | TITELSTORY | 11<br />

5.<strong>2018</strong> Amazon<br />

Durch eine abnehmende Marken- und<br />

Produktvielfalt wäre zu erwarten, dass<br />

letztlich auch die Preise wieder steigen, aufgrund<br />

der entsprechenden gebündelten Marktmacht.«<br />

Martin Esslinger<br />

Fachhandelsstruktur. Diese<br />

Investitionen sind aus unserer<br />

Sicht langfristig rentabler<br />

für die Marke, aber vor allem<br />

auch für den Fachhandel, als<br />

kurzfristige, gemeinsame<br />

Werbemaßnahmen.<br />

In Ihrer Stellungnahme zu<br />

dem jüngsten BGH-Entscheid<br />

heißt es, dass „Plattformen<br />

wie Amazon die Austauschbarkeit<br />

von Marken strategisch<br />

vorantreiben“. Was<br />

meinen Sie damit genau?<br />

Online-Marktplätze und große<br />

Online-Versandhändler wissen<br />

heutzutage viel genauer darüber<br />

Bescheid als viele Marken,<br />

was ihre Kunden wann und<br />

wie kaufen möchten. Dieses<br />

„Big-Data-Wissen“ nutzen<br />

sie, um beim Endverbraucher<br />

in seinem „Einkaufsmikrokosmos“<br />

auf ihrer Plattform<br />

genau das zu bewerben, was<br />

er gerade scheinbar benötigt.<br />

Dabei wird die Marke zunehmend<br />

irrelevant und damit<br />

austauschbar. Nicht umsonst<br />

macht bspw. Zalando schon<br />

heute mehr als 20 Prozent<br />

seines Umsatzes mit Eigenmarken.<br />

Was würde die Austauschbarkeit<br />

von Marken für den<br />

Handel und die Konsumenten<br />

bedeuten? Langfristig sehen<br />

wir darin eine ruinöse Tendenz,<br />

denn dadurch wird die<br />

Innovationskraft von Marken<br />

zwangsläufig abnehmen. Die<br />

Folgen für den Verbraucher<br />

sind der Verlust der Markenund<br />

Produktvielfalt, wie sie<br />

beispielsweise durch Ortlieb,<br />

die für das Thema „Made in<br />

Germany“ steht, erzeugt wird.<br />

Es sind die Marken, welche in<br />

Innovation und Fortschritt investieren,<br />

Eigenmarken sind<br />

selten Innovationstreiber,<br />

sondern empfinden Produkte<br />

eher nach. Durch die abnehmende<br />

Marken- und Produktvielfalt<br />

ist zu erwarten, dass<br />

letztlich auch die Preise<br />

wieder steigen, aufgrund der<br />

entsprechenden gebündelten<br />

Marktmacht.<br />

Was können mittelständische<br />

Lieferanten wie Sie dagegen<br />

unternehmen? Mit innovativen<br />

Produkten einen eindeutigen<br />

und einzigartigen USP<br />

erhalten, über intelligente<br />

Marketingmaßnahmen die<br />

Sichtbarkeit gewährleisten<br />

und über eine stringente und<br />

nachhaltige Vertriebsstrategie<br />

dem Handel ein attraktives<br />

Produkt bieten.<br />

Wie geht es jetzt in dem<br />

Verfahren gegen Amazon<br />

weiter? Das OLG in München<br />

muss nun den Fall nochmals<br />

aufrollen und entscheiden, ob<br />

im Falle der Suchergebnisse<br />

bei Eingabe von „Ortlieb“ das<br />

Angebot von Wettbewerbsprodukten<br />

ausreichend<br />

gekennzeichnet worden ist.<br />

Es ist auch wichtig nochmals<br />

zu betonen, dass das Urteil<br />

des BGH zwar nicht wie von<br />

uns erwartet ausgefallen ist,<br />

jedoch auch nicht gegen uns<br />

entschieden wurde, wie im<br />

Nachgang teilweise berichtet<br />

wurde. Zum einen besagt das<br />

BGH-Urteil, dass Wettbewerbsprodukte<br />

ausreichend gekennzeichnet<br />

werden müssen<br />

im Hinblick auf die Anzeige<br />

von Suchergebnissen zu einer<br />

bestimmten Marke. Und zum<br />

anderen wurde das Verfahren<br />

an das OLG in München zurücküberwiesen,<br />

um zu klären<br />

ob dies im Falle von Ortlieb<br />

gewährleistet war. >


12 | TITELSTORY | Amazon 5.<strong>2018</strong><br />

RECHTLICHE ENTWICKLUNGEN UND AKTUELLE RECHTSPRECHUNG<br />

Amazon: Dreh- und Angelpunkt<br />

für den Online-Vertrieb<br />

Die Verkaufsplattform Amazon wirft wiederholt Fragen nach der Zulässigkeit bestimmter Vertriebspraktiken<br />

auf, die sowohl für andere Internetplattformen wie Ebay, Zalando und Idealo, aber auch für eine Vielzahl von<br />

Herstellern und Händlern von Sportartikeln zentral sind.<br />

Text: Dr. Daisy Walzel &<br />

Nico Czajkowski, LL.M.<br />

Schöne neue Welt mit vielen<br />

offenen rechtlichen Fragen:<br />

Amazon beschäftigt die<br />

deutschen und europäischen<br />

Gerichte .<br />

Vertriebsplattformen wie Amazon sind<br />

bekanntlich deshalb so erfolgreich, weil<br />

sie für mehrere Benutzergruppen Vorteile<br />

schaffen: Verbraucher nutzen Amazon, weil sie<br />

wissen und erwarten, dass sich hier viele „übliche“<br />

Markenartikel finden werden. Lieferanten<br />

(Hersteller und Händler) nutzen die Plattform,<br />

weil sie wiederum wissen und erwarten,<br />

dass viele Verbraucher Amazon<br />

aufsuchen; der Ökonom spricht von<br />

sogenannten „Netzwerkeffekten“.<br />

Amazon wiederum hat Interesse<br />

daran, möglichst viel „Traffic“ zu<br />

generieren, da hieraus die Unternehmensumsätze<br />

finanziert werden.<br />

Praktiken der Lieferanten und Hersteller: In<br />

manchen Fällen wollen Lieferanten jedoch den<br />

Vertrieb über Amazon bewusst begrenzen oder<br />

sogar ganz verhindern. Dies trifft insbesondere<br />

auf Hersteller von Markenartikeln (und auch von<br />

Luxusartikeln) zu. Diese haben oft Sorge, dass ein<br />

(zu extensiver) Vertrieb ihrer Produkte über<br />

Amazon dem Markenimage des Produkts nachhaltig<br />

schaden kann. (Nicht selten spielen hierbei<br />

auch die als zu niedrig empfundenen Verkaufspreise<br />

der Händler eine Rolle – ein Aspekt, auf<br />

den Hersteller bekanntlich aus kartellrechtlichen<br />

Gründen nicht einwirken dürfen, ohne beträchtliche<br />

Bußgelder zu riskieren!) Lieferanten<br />

untersagen ihren Händlern dann offen diesen<br />

sogenannten Plattformvertrieb. Manchmal stellen<br />

sie hierfür faktisch so große Hürden auf, dass die<br />

Händler vertragsbrüchig würden, wollten sie den<br />

Herstellervorgaben genügen. Solche Verhaltensweisen<br />

haben jüngst wiederholt Kartellbehörden<br />

© AMAZON, DWF


5.<strong>2018</strong> Amazon<br />

Amazon | TITELSTORY | 13<br />

und auch die deutschen Gerichte beschäftigt.<br />

Die Meinungen hierzu gingen diametral<br />

auseinander: Während das Bundeskartellamt<br />

(BKartA) diese sog. Plattformverbote von<br />

Herstellern gegenüber ihren Händlern bspw.<br />

sehr kritisch sah (bspw. im Fall Adidas), hielt die<br />

europäische Kommission dies unter bestimmten<br />

Voraussetzungen für durchaus zulässig (bspw. in<br />

ihrer Sektoruntersuchung zum E-Commerce).<br />

Mit der sog. Coty-Entscheidung aus Dezember<br />

2017 hat sich der EuGH, also das höchste Gericht<br />

in Europa, erstmals zur Zulässigkeit sogenannter<br />

Plattformbeschränkungen geäußert. Im Kern ging<br />

es hier darum, ob Hersteller ihren Vertriebspartnern<br />

im Rahmen eines selektiven Vertriebssystems<br />

untersagen dürfen, die Vertragsprodukte<br />

auf Verkaufsplattformen wie bspw. Amazon oder<br />

Ebay zu vertreiben. Bekanntlich hat das Urteil die<br />

Rechte der Hersteller gestärkt. Denn im Kern hat<br />

das Gericht festgestellt, dass (jedenfalls) Anbieter<br />

von Luxusartikeln den Vertrieb über Amazon<br />

untersagen dürfen. Wichtig ist hierbei aber, dass<br />

es den Händlern weiterhin grundsätzlich möglich<br />

bleibt im Internet zu vertreiben, bspw. über eine<br />

eigene Internetseite. Das Urteil hat leider auch<br />

viele rechtliche Fragen aufgeworfen: insbesondere<br />

scheint es (jedenfalls nach einer Lesart)<br />

lediglich für Luxusartikel zu gelten (EuGH, Rs.<br />

C-230/16 – Coty).<br />

Bereits vor einigen Jahren hat das BKartA zudem<br />

entschieden, dass ein Hersteller (im Rahmen eines<br />

selektiven Vertriebssystems) seinen Händlern den<br />

Vertrieb über Amazon Marketplace (jedenfalls)<br />

dann nicht verbieten darf, wenn der betreffende<br />

Lieferant bereits selbst an Amazon liefert. Dies<br />

leuchtet ein, denn der Hersteller würde sich dann<br />

widersprüchlich verhalten: Er kann sich nicht einerseits<br />

auf das besondere Luxusimage der Ware<br />

berufen (die einem Vertrieb über Amazon im<br />

Wege steht), dann aber selbst Amazon beliefern<br />

und sich die Vorteile dieses Vertriebskanals zunutze<br />

machen (BKartA, B7-1/13-35 – Sennheiser).<br />

Praktiken der Verkaufsplattformen:<br />

Als für viele Lieferanten zentrale Vermarktungsplattform<br />

stehen die Vertriebspraktiken von<br />

Amazon aber nicht selten auch selbst auf dem<br />

rechtlichen Prüfstand.<br />

Nach Ermittlungen des BKartA im Jahre 2013 hat<br />

Amazon von Vertragsklauseln abgesehen, mit<br />

denen sich Händler oder Lieferanten verpflichten,<br />

dort Tiefstpreise anzubieten. Die zwischenzeitlich<br />

gestrichene Bestpreis-Klausel untersagte<br />

Händlern, Produkte an anderer Stelle im Internet<br />

günstiger zu verkaufen (BKartA, B6-46/12 –<br />

Amazon Preisparität).<br />

Vor einigen Monaten hat ein BKartA-Mitarbeiter<br />

darauf hingewiesen, dass man die Verknüpfung<br />

der Funktionen von Amazon als Marktplatz und<br />

als Händler kartellrechtlich kritisch sehe und<br />

näher betrachten wolle. Auf dem Prüfstand steht<br />

hier insbesondere das Thema Informationsaustausch.<br />

Hier wird die Rechtsentwicklung weiter zu<br />

beobachten sein.<br />

Eine kürzlich ergangene Entscheidung des<br />

Bundesgerichtshofs (BGH) betraf dagegen eine<br />

etwas andere Frage. Manche Markenartikelhersteller<br />

(in diesem Fall Ortlieb) wollen ihre<br />

Produkte nicht über Amazon vertreiben. Der BGH<br />

hatte nun darüber zu entscheiden, ob Amazon<br />

(dennoch) eine Marke wie Ortlieb im Rahmen<br />

ihrer Suchfunktion verwenden darf, obgleich die<br />

Produkte dieser Marke insgesamt nicht über<br />

Amazon vertrieben werden (BGH, Urt. v. 15.2.<strong>2018</strong><br />

– I ZR 138/16). Aus Sicht des Markeninhabers<br />

Ortlieb verwendete Amazon seine Marke in<br />

unzulässiger Weise, um auf Konkurrenzprodukte<br />

aufmerksam zu machen. Gebe man<br />

„Ortlieb“ bei Amazon ein, würden bspw.<br />

Fahrradtaschen anderer Hersteller genannt.<br />

Für den BGH war hier entscheidend, ob Produkte,<br />

die infolge der Produktsuche in der Ergebnisliste<br />

aufgeführt wurden, solche waren, bei denen<br />

nicht oder nur schwer zu erkennen ist, ob diese<br />

von dem Markeninhaber (Ortlieb) stammen. Da<br />

hierzu noch keine Feststellungen getroffen waren,<br />

verwies der BGH die Sache zur Aufarbeitung an<br />

das OLG München zurück.<br />

In einer ähnlich gelagerten Entscheidung vom<br />

selben Tage (BGH, Urt. v. 15.2.<strong>2018</strong> – I ZR 201/16)<br />

entschied der BGH, dass jedenfalls dann keine<br />

unzulässige Vertriebspraxis durch Amazon vorliegt,<br />

wenn es nur darum geht, ob eine Marke im<br />

Rahmen der Suchfunktion bzw. der Auto-<br />

Vervollständigung der Suchfunktion verwendet<br />

wird, ohne dass Produkte der eingegebenen<br />

Marke über die Handelsplattform vertrieben<br />

werden. Diese Erwägungen lassen sich auch dem<br />

Ortlieb-Urteil entnehmen.<br />

Händler, die ihre Produkte auf Amazon-<br />

Marketplace anbieten, trifft zudem eine Überwachungs-<br />

und Prüfpflicht bezüglich möglicher<br />

Veränderungen der Produktbeschreibungen ihrer<br />

Angebote. Diese Änderungen können etwa von<br />

anderen Händlern vorgenommen werden, die<br />

das gleiche Produkt auf Amazon Marketplace<br />

zum Verkauf anbieten (BGH, Urt. v. 3.3.2016 –<br />

I ZR 140/14).


14 | OUTDOOR | Interview<br />

ANDREAS SCHECHINGER, TATONKA<br />

„ Es gibt nicht<br />

mehr das WIR<br />

von früher “<br />

Der Outdoorbranche droht die Spaltung. Branchenkenner<br />

Andreas Schechinger (Tatonka) schlägt nach dem EOG-<br />

Entscheid, der Friedrichshafener „OutDoor“ den Rücken zu kehren,<br />

Alarm und stellen dem Interessenverband unbequeme Fragen.<br />

Interview: Andreas Mayer<br />

Es gab von<br />

Seiten der<br />

EOG offensichtlich<br />

nicht den Wunsch,<br />

die Mitglieder an den<br />

Entscheidungen<br />

mitarbeiten zu<br />

lassen, sondern<br />

immer nur den Weg<br />

transparent zu<br />

machen.«<br />

Andreas Schechinger, Tatonka<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Schechinger, wie haben<br />

Sie die Mehrheitsentscheidung der EOG-Mitglieder,<br />

die große europäische Leitmesse nach München zu<br />

verlegen, aufgenommen?<br />

Andreas Schechinger: Mit sehr gemischten<br />

Gefühlen, auch wenn wir die getroffene Entscheidung<br />

selbstverständlich mittragen. Das vorliegende<br />

Ergebnis entspricht dem, was wir im Vorfeld als<br />

Worst-Case-Szenario aufgezeigt haben. Derzeit sieht<br />

es leider so aus, dass ein großer Teil, speziell der<br />

Outdoor-Fachhändler aus Deutschland, überlegt, die<br />

Messe aus dem Terminkalender zu streichen. Unter<br />

Marketinggesichtspunkten fürchten wir, dass das<br />

Thema „Outdoor“ auf einer zu erwartenden Multisportmesse<br />

mit Schwerpunkt Outdoor in München<br />

eher an Konturen verliert, als sich weiter abzuheben.<br />

Ich fürchte wir werden so etwas wie heimatlos …<br />

Dabei war dem EOG-Management doch stets wichtig,<br />

transparent zu arbeiten, gerade mit dem Ziel, keine<br />

„Verlierer“ zurückzulassen … Der Prozess an sich<br />

war ja auch transparent, aber es wurden zu keinem<br />

Zeitpunkt Fragen beantwortet, die über das Organisatorische<br />

hinausgingen. Die Inhalte, über die in den<br />

Arbeitskreisen diskutiert wurden und was für Fragen<br />

innerhalb der einzelnen Schritte behandelt wurden,<br />

das war aus unserer Sicht zu keinem Zeitpunkt<br />

transparent! Es gab von Seiten der EOG offensichtlich<br />

nicht den Wunsch, die Mitglieder an den Entscheidungen<br />

mitarbeiten zu lassen, sondern immer nur<br />

den Weg transparent zu machen.<br />

Es gab aber doch eine Befragung, was sich die Unternehmen<br />

von einer Messe wünschen, einen entsprechenden<br />

Anforderungskatalog, unterschiedliche Konzepte<br />

… Ja, aber wer hat die Umfrage ausgewertet?<br />

Was ist bei der Auswertung herausgekommen? Und<br />

welche Schlussfolgerungen wurden daraus gezogen?<br />

Als die noch verbliebenen Kandidaten ihre Konzepte<br />

präsentierten, hieß es schon vorher: Keine der fünf<br />

Messegesellschaften hatte irgendwelche revolutionären,<br />

neuen Ideen! Das bring es eigentlich auf den<br />

Punkt: Spätestens zu dem Zeitpunkt hätte man sagen<br />

müssen: Wenn es schon nichts Neues gibt, warum<br />

dann wechseln? Man hat es mit einer Arbeitsgruppe<br />

versucht, die sich aber uneins war. Man hat die<br />

Arbeitsgruppe aufgelöst und es mit einer Befragung<br />

versucht. Die kam zum gleichen Ergebnis und konnte<br />

ebenfalls kein wirkliches Stimmungsbild clustern,<br />

auch durch sie konnten die vielen unterschiedlichen<br />

Interessen innerhalb der EOG nicht auf einen Nenner<br />

gebracht werden. Man hatte also gar keine klare Vision<br />

und hätte den Prozess abbrechen müssen. Aber<br />

man hat ihn mit Gewalt bis zum Ende durchgezogen.<br />

Jedes Mitglied hatte eine Stimme. Es hätten sich<br />

doch nur mehr für ein „Weiter so“ in Friedrichshafen<br />

aussprechen müssen? Das ist leider richtig. Manche<br />

sagen, es sei Aufgabe des Boards gewesen, für<br />

die Mitglieder zu entscheiden. Das wäre auch aus<br />

meiner Sicht in Ordnung gewesen und man hätte<br />

keine Mitgliederbefragung zur Legitimierung der<br />

Entscheidung gebraucht. Dann aber hätte das Board<br />

auch sichtbar die Verantwortung für die Folgen der<br />

Entscheidung zu tragen. Aus meiner Sicht war der<br />

Grund für die Abstimmung, dass man sagen kann:<br />

Das haben doch die Mitglieder entschieden, nicht wir.<br />

Das zeigt sich auch daran, dass die EOG das genaue<br />

Abstimmungsergebnis bekanntgegeben hat, obwohl<br />

eigentlich vereinbart war, es nicht zu veröffentlichen.<br />

War das bei der letzten Entscheidung pro Friedrichshafen<br />

denn anders? Damals gab es eine Diskussionsrunde,<br />

bei der die Mitglieder Wissen und Argumente<br />

austauschen konnten. Dieses Mal gab es nur die drei<br />

Präsentationen der noch verbliebenen Messegesellschaften<br />

mit zirka 15 Minuten Fragen im Anschluss<br />

von den anwesenden EOG-Mitgliedern und danach<br />

© TATONKA, MESSE FRIEDRICHSHAFEN


5.<strong>2018</strong> Interview<br />

Interview | OUTDOOR | 15<br />

sind alle einfach nur aufgestanden und nach Hause<br />

gegangen! Also kein Miteinander-Reden, kein Miteinander-Abwägen,<br />

keine unterschiedlichen Meinungen<br />

ausdiskutieren – das war offensichtlich nicht<br />

erwünscht! Ich kenne keinen Verein, keine Partei oder<br />

sonst eine Gruppe, die über Ihre Zukunft so entscheidet!<br />

Im Vorfeld der Wahl wurde vom Präsidenten<br />

mehrfach zur Einigkeit aufgerufen – wie kann ich mit<br />

anderen EOG-Mitglieder einig sein, wenn wir deren<br />

Standpunkt weder kennen noch wissen, welche Argumente<br />

die eigentlich für deren Standpunkt haben?!<br />

Und das externe Beratergremium? Es waren Leute, die<br />

früher in der Industrie gearbeitet haben. Dieses Gremium<br />

hat zum Beispiel ein Punktesystem erarbeitet,<br />

in dem alle Pro und Contras einzeln bewertet wurden.<br />

Nach welchen Kriterien sie Punkte vergeben haben,<br />

wurde aber selbst auf Nachfrage nicht öffentlich<br />

gemacht! Gesagt wurde nur, dass keine der Messegesellschaften<br />

über 50 Prozent der Punkte gekommen<br />

ist. Da frage ich mich, was ist daran transparent?<br />

Inwieweit haben sich die Konzepte denn überhaupt<br />

unterschieden? Auch das Gremium hat gesagt, dass<br />

keine der Messegesellschaften ein wirklich neues<br />

Konzept vorgestellt habe. Man hat gehofft, dass eine<br />

der Messegesellschaften die eierlegende Wollmilchsau<br />

findet. Dass dies nicht passieren wird, dafür gab<br />

es aber auch im Vorfeld schon genügend Indikatoren.<br />

Aber es wurde trotzdem immer wieder entschieden:<br />

Wir lassen den Prozess weiterlaufen.<br />

Kommt es jetzt vielleicht sogar zu einem Bruch<br />

innerhalb der Branche? Oder ist der Bruch zwischen<br />

weltweit agierenden Textilkonzernen und kleinen<br />

Spezialisten aus dem Schuh- oder Hartwarenbereich<br />

schon längst erfolgt? Der Bruch kam in dem Moment,<br />

in dem man die Vertrag mit der Messe Friedrichshafen<br />

aufgekündigt hatte und die Diskussion über den<br />

Standort begann, Es gibt nicht mehr dieses „Wir“, das<br />

wir früher hatten. Es gibt noch ein paar Unternehmen,<br />

die auf traditionelle Outdoor-Themen fokussieren,<br />

beim Rest heißt es immer öfter: „Ist zwar nicht<br />

Outdoor, aber funktioniert doch!“<br />

Zugegeben, selbst in unserem Unternehmen verstehen<br />

die Jüngeren heute etwas anderes unter Outdoor als<br />

die Kollegen meiner Generation. Wir haben also einmal<br />

einen Generationswechsel innerhalb der Outdoorbranche<br />

und dann auch noch den Konflikt zwischen<br />

Outdoor- und Multisport. Wenn ich viel Geld für eine<br />

Marke bezahlt habe, kann ich mir das Investment<br />

nicht ausschließlich in einem Nischenmarkt zurückholen.<br />

Das ist sicherlich einer der Hauptgründe,<br />

warum sich so viele für München entschieden haben.<br />

Was wird das denn für eine Messe in München? Es<br />

wird eine ISPO, auf der es einen Bereich gibt, der<br />

exklusiv für die EOG, Outdoor ist …<br />

Und das wurde im Vorfeld auch so genau so kommuniziert?<br />

Outdoor by ISPO, so ist es kommuniziert<br />

worden. Ich denke, die OutDoor, wie wir sie kennen,<br />

gibt es dann nicht mehr ...<br />

Ist eine Multisegment-Messe nicht vielleicht sogar eine<br />

Chance für weiteres Wachstum? Der Kernmarkt ist<br />

schließlich etwas ins Stocken geraten … Auf der ISPO<br />

ist die Welt immer etwas verschoben. Diejenigen, die<br />

die lautesten Parties schmeißen, stecken in Wahrheit<br />

gerne einmal in der Krise. Diejenigen, die damals<br />

entschieden haben, von der ISPO wegzugehen, haben<br />

genau das erkannt und gesagt: Wir gehen in diesem<br />

ganzen Getue auf der ISPO unter! Wir müssen eine eigene<br />

Messe gründen, mit der wir mehr Aufmerksamkeit<br />

bekommen auch mit leiseren Themen. Eine Multisportmesse<br />

ist für uns ein schlechter Kompromiss,<br />

weil sie uns als Outdoormarke nicht weiterbringt.<br />

Kurzfristig kann ich vielleicht mehr Kunden und Aufmerksamkeit<br />

generieren, aber wenn mir der Kern wegbricht,<br />

bricht mir 80 Prozent meines Umsatzes weg.<br />

Zehn oder selbst 20 Prozent Wachstum im restlichen<br />

Segment bringt mir also nicht wirklich etwas.<br />

Was wünschen Sie sich denn von einer Messe? Für<br />

uns bedeutet eine gemeinsame Messe auch immer<br />

eine Definition unserer Branche. Hiermit grenze ich<br />

ab, wofür ich als Marke stehe. Wichtig ist auch der<br />

gemeinsame Saisonstart: Sowohl die Marken, die die<br />

Branche definieren, als auch die Händler, können<br />

sich zu einem Zeitpunkt alle auf das gleiche Thema<br />

fokussieren. Das ist wichtig für eine erfolgreiche<br />

Messe. Und dann geht auch jeder hin! Wenn ich eine<br />

Kollektion dagegen schon Wochen vorher in Orderräumen<br />

und auf regionalen Messen präsentiere, geht<br />

das Momentum eines gemeinsamen Starts verloren.<br />

Gibt es denn aktuell irgendeine Form der Kommunikation<br />

und Abstimmung mit anderen Marken, wie es<br />

jetzt weitergeht? Wird es eine oder tatsächlich zwei<br />

Messen geben? Nein, momentan nicht. Jeder muss<br />

sich jetzt selber überlegen, was er macht. Dabei ist<br />

wenig hilfreich, dass die Messegesellschaften, sowohl<br />

in München, als auch in Friedrichshafen Ihre Pläne<br />

bisher nicht weiter konkretisiert haben. Man hat sich<br />

an diesem Thema jetzt schon so weit aufgerieben,<br />

dass man gar nicht mehr sachlich diskutieren kann<br />

und vergisst, worum es eigentlich geht: gemeinsam<br />

erfolgreich zu sein! Daher ist es vielleicht auch ganz<br />

gut, dass jetzt alle Beteiligten gezwungenermaßen<br />

erst einmal sacken lassen und nachdenken müssen.<br />

Die Entscheidung<br />

ist gefallen, jetzt gilt<br />

es nach vorne zu<br />

blicken und das Beste<br />

daraus zu machen<br />

– vielleicht ja auch<br />

wieder ein Stück weit<br />

gemeinsam!<br />

Herr Schechinger, vielen<br />

Dank für Ihre Zeit<br />

und das Gespräch!


16 | SCHWERPUNKT | Fabrics & Fibres 5.<strong>2018</strong><br />

Die Wollproduktion<br />

ist heutzutage<br />

hochautomatisiert und<br />

kontrolliert.<br />

HIGHTECH-FASER WOLLE TREIBT PREISE UND INNOVATION HOCH<br />

„ Wolle wird immer mehr<br />

zum Luxusprodukt“<br />

Die Nachfrage nach Wolle steigt immens – in unterschiedlichen Branchen, aber auch durch wachsenden<br />

Bedarf bei Sporttextilien bis hin zu wollgestrickten Sportschuhen. Das hat Folgen für den Preis und treibt die<br />

Entwickler an, an neuen Verfahren und Produkten zu tüfteln. Dabei werden die Ziele in Sachen Nachhaltigkeit<br />

und Umweltstandards immer höher geschraubt. Im Gespräch mit <strong>sportFACHHANDEL</strong> erläutert Alexander<br />

Ortmaier, Branchenpionier und Garn-Spezialist von The Yarnagency, Chancen und Risiken im Markt für<br />

natürliche Fasern.<br />

Interview: Nikolas Kellner<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Ortmaier, es ist ein langer<br />

Weg vom Faden bis zum Fertigprodukt. Ist der Weg<br />

schwieriger geworden?<br />

Alexander Ortmaier: Der Weg ist eindeutig<br />

schwieriger geworden, weil wir eine Preissituation<br />

haben, die heute bei den Naturfasern, vor allem bei<br />

der Wolle, extrem angespannt ist. Das heißt, die<br />

Wolle ist nicht mehr in dem Maße verfügbar, wie der<br />

Markt sie nachfragt. Das Wollaufkommen ist mehr<br />

oder weniger statisch, auf jeden Fall gleichbleibend<br />

oder leicht sinkend. Der Bedarf, die Nachfrage ist<br />

jedoch enorm gestiegen.<br />

Woran liegt das? Das hat mehrere Gründe.<br />

Zum einen gibt es neue Felder, angefangen beim<br />

zunehmenden Einsatz im Bereich der Sportswear,<br />

wo sehr viel „Next to Skin“, also Unterwäsche aus<br />

100 Prozent Wolle gefertigt wird. Wolle ist ja von der<br />

Funktion her viel idealer ist als jedes Fasermaterial.<br />

Dann gibt es auch immer mehr Zusatznutzen bei der<br />

Wolle, durch neue Ausrüstungen. Dazu zähle ich z.B<br />

Cold Black von Schoeller: Durch diese Ausrüstung<br />

wird der Temperaturanstieg bei dunklen Farben<br />

signifikant geringer gehalten, die Erwärmung des<br />

Trägers reduziert. Es gibt darüber hinaus eine Ausrüstungen<br />

Active Wool von Zegna Baruffa, die die<br />

Wolle noch aufnahmefähiger für Feuchtigkeit macht<br />

als sie sowieso schon ist. Die Feuchtigkeit, die entsteht,<br />

wird maximal verteilt. Es gibt keine feuchten<br />

Stellen mehr und die Verdunstung kann schneller<br />

© THE YARNAGENCY, SCHOELLER SPINNINGGROUP


5.<strong>2018</strong> Fabrics & Fibres | SCHWERPUNKT | 17<br />

erfolgen. Das sind für mich die zwei der wichtigsten<br />

Innovationen, die in jüngster Zeit entwickelt<br />

wurden. Darüber hinaus wird von Schoeller eine<br />

chlorinfreie Superwash-Ausrüstung neu angeboten.<br />

Das heißt, man vermeidet das Chlor und erhält<br />

aber trotzdem ein Produkt, das man in der Waschmaschine<br />

waschen kann. Zusätzlich hat man den<br />

Nutzen, dass der Griff der Wolle trotzdem wollähnlicher<br />

bleibt. Beim herkömmlichen Verfahren wird<br />

ja jede Faser einzeln mit einem Polymer ummantelt,<br />

wodurch der Griff etwas glasiger, härter wird. Bei<br />

dem neuen Verfahren wird ein Netz über das Garn,<br />

also über die Schuppenstruktur gelegt, was das<br />

Verhaken der Schuppen verhindert und – das ist das<br />

Besondere – aber trotzdem einen Superwash-Standard<br />

gewährleistet unter Vermeidung des Chlorins.<br />

Die technische Innovationskraft ist also hoch. Ist da<br />

noch nichts ausgereizt? Das weiß man natürlich nie.<br />

Es gibt darüber hinaus auch mit Teflon ausgerüstete<br />

Wolle, also Schmutz und Öl abweisend etwa für<br />

Golf- und und Outdoor-Bekleidung. Es gibt Wolle,<br />

die gewalkt wird und die sehr erfolgreich im Outdoorbereich<br />

zum Einsatz kommt. Es gibt sehr feine<br />

Wolle bis hin zu groben Wollen aus Südamerika,<br />

sehr unterschiedliche Wolltypen, die je nach Einsatzzweck<br />

auch unterschiedliche Funktionen haben.<br />

Die einen sind besonders weich und kuschlig, die<br />

anderen sind besonders widerstandsfähig, pillingresistent<br />

und strapazierfähig. Für die Verarbeitung<br />

von Wollen zu Garn stehen zwei große, unterschiedliche<br />

Spinnverfahren zur Verfügung: Kammgarn-<br />

oder Streichgarn-Verfahren. Der Markt wird<br />

dominiert von Kammgarnen. Das Streichgarn findet<br />

überwiegend Verwendung im Casual-Bereich.<br />

Bekannte Exponenten dafür sind: Lambswool<br />

oder Kaschmir – das heißt hier haben wir einen<br />

viel voluminöseren, weichen und leichten Garncharakter,<br />

allerdings mit der Einschränkung,<br />

weniger strapazierfähig, aber dafür anschmiegsamer<br />

und kuschliger. Das ist das weite Feld der Wolle.<br />

Das andere große Thema ist die Baumwolle ... Die ist<br />

sehr häufig Organic ausgezeichnet. Man weiß aber<br />

auch, dass da sehr viel Schindluder getrieben wird.<br />

Darum ist das mit Vorsicht zu betrachten. Baumwolle<br />

ist im Vergleich zur Wolle bei weitem nicht so<br />

feuchtigkeitsaufnehmend und verfügt auch nicht<br />

über das hervorragende Rücksprungsverhalten der<br />

Wollfasern. Das Baumwollprodukt leiert deshalb<br />

schneller als ein Wollpullover. Wolle hat hervorragende<br />

Relaxationseigenschaften. Wolle muss man<br />

eigentlich fast nicht waschen. Es reicht, wenn man<br />

es in einem feuchten Medium, Dusche oder im<br />

Freien auslüftet. Die Wolle regeneriert total und<br />

riecht dann auch nicht mehr.<br />

Wie ist der Trend, der Hype um Merino zu sehen?<br />

Merino gehört zur Familie der Wolltypen, die am<br />

meisten zum Einsatz kommen. Unter diesem macht<br />

Wolle wird immer mehr zum<br />

Luxus produkt, wenn das Schuraufkommen<br />

der steigenden Nachfrage<br />

nicht ange passt wird.« Alexander Ortmaier<br />

Merino Extra Fine mit 19,5 Mikron Faserfeinheit<br />

meiner Meinung nach den Hauptteil aus. Insgesamt<br />

dominiert im Merinomarkt der Bereich 19,5 bis 21<br />

Mikron. Feinere Merinos unter 18 Mikron sind<br />

eklatant teurer geworden.<br />

Wo führt das hin, wenn schon auf der Entstehungsseite<br />

diese Preisentwicklung zu sehen ist? Wolle<br />

wird immer mehr zum Luxusprodukt, wenn das<br />

Schuraufkommen der steigenden Nachfrage nicht<br />

angepasst wird. Wir können natürlich sagen, jetzt<br />

ist das Preisniveau zumindest so, dass ein Farmer<br />

auch wieder etwas verdienen kann, was jahrelang<br />

nicht der Fall war. Vielleicht werden jetzt auch<br />

wieder mehr Schafe gezüchtet, das dauert allerdings<br />

lange, bis hier signifikante Steigerungen<br />

erkennbar werden. Die große Nachfragesteigerung<br />

kommt sicher auch, neben dem vorher geschilderten<br />

Bereich der Sportswear, durch neue Absatzmärkte<br />

wie z.B. China, die auch selbst mehr Wolle<br />

konsumieren. Je reicher eine Nation wird, desto<br />

mehr ist auch Wolle nachgefragt.<br />

Wolle wird auch in anderen Produkten wie Möbel<br />

und Teppichstoffen zunehmend eingesetzt. Sehr<br />

stark gewachsen ist der Einsatz im Bereich der Automotive<br />

von Flugzeugen, Bahn und Autos. Zusätzlich<br />

sind neue Einsatzbereiche im Footwear-Bereich<br />

entstanden: Aus Wolle gestrickte Sportschuhe. Wie<br />

wir sehen, gibt es immer wieder neue Einsatzbereiche,<br />

für die die Vorteile der Wollfaser geschätzt und<br />

erkannt werden. Aufgrund all dieser Faktoren ist von<br />

einer steigenden Nachfrage auszugehen und kaum<br />

eine Entspannung der Wollmarktpreise zu erwarten.<br />

Was bedeutet das für den Markt, also für Hersteller,<br />

aber auch für Handel und Endverbraucher? Letzten<br />

Endes steigende Preise. Meist ist es jedoch so,<br />

dass der Handel seine Eckpreislagen nicht verändern<br />

möchte, was bedeutet, das geht zu Lasten der<br />

Margen der Hersteller und führt zu zunehmendem<br />

Druck auf die Vorstufen wie Spinnereien und Webereien,<br />

die eh schon mit äußerst geringen Margen<br />

wirtschaften müssen. Resultat dessen ist, dass es<br />

gar nicht mehr so viele Hersteller in Europa gibt, die<br />

Garne herstellen. Diese Kapazitäten sind erheblich<br />

geschrumpft. Eine andere Lösung ist auf preiswertere<br />

Materialien auszuweichen oder die Produktionen in<br />

kostengünstigere Länder zu verschieben.<br />

Steigt deswegen die Bedeutung der Garnmessen?<br />

Am wichtigsten für uns, nach der<br />

>>><br />

Alexander Ortmaier,<br />

Inhaber und Geschäftsführer<br />

von The Yarnagency


18 | SCHWERPUNKT | Fabrics & Fibres 5.<strong>2018</strong><br />

Musterstrickerei:<br />

Ohne Computer<br />

heutzutage undenkbar<br />

Etiketten<br />

alleine sind<br />

nicht ausreichend.<br />

Die Kernproblematik<br />

ist, dass der<br />

Verkäufer ein Produkt<br />

kommunizieren und<br />

erklären kann.«<br />

Alexander Ortmaier<br />

Pitti Filati, sind unsere regionalen Garnmessen in<br />

München und Hamburg. Diese Messen veranstalten<br />

wir in eigener Regie. Dort werden zweimal im Jahr<br />

die Kollektionen gezeigt. Die Zeit der Präsentation<br />

für Mode-Garne ist extrem kurz. Nachdem wir am<br />

Anfang der Produktkette stehen, muss der Kunde<br />

erst einmal das Flächengebilde selbst kreieren. Wir<br />

müssen also sehr früh anfangen, um allen in kurzer<br />

Zeit die Garn-Kollektionen zu zeigen. Dazu sind das<br />

ideale Werkzeug die Messen Pitti Filati in Florenz<br />

und die regionalen Messen hier.<br />

Wie entsteht die Zusammenarbeit mit den Markenherstellern?<br />

Die geht für uns immer über die<br />

Designer oder das Produktmanagement, die meist<br />

auf uns zukommen oder durch uns angesprochen<br />

werden. Dann muss man sehen, ob man die<br />

passenden Produkte hat. Das definiert sich schnell<br />

auch über das jeweilige Preisgefüge und über den<br />

Einsatzzweck. Da sieht man, was für eine Type Garn<br />

in Frage kommt. Daraufhin geht es los mit Details:<br />

Wie umfangreich ist der gebotene Service, wie groß<br />

ist die Farbkarte, welche Mengen, Preise usw. Das<br />

definiert sich relativ schnell.<br />

Gibt es eine Zusammenarbeit mit den Discountern?<br />

Die großen Discounter sind in der Regel inzwischen<br />

auf anderen Märkten unterwegs. Die bedienen sich<br />

meist lokal. In China, in Kambodscha oder in Vietnam.<br />

Dort haben wir kaum einen Zugang. Früher<br />

war beispielsweise C&A ein guter Kunde von uns.<br />

Heute sind die leider für uns kaum mehr ansprechbar.<br />

Da geht es oft auch mehr ums Acrylgeschäfte,<br />

und das gibt es nur noch wenig in Europa – in der<br />

Türkei, aber sonst nur Asien verbunden mit den<br />

günstigeren Produktionsmöglichkeiten. Unser<br />

Kundenstamm, den wir noch haben, ist eigentlich<br />

eher der hochwertige Kreis. Die großen Discounter<br />

sind anders unterwegs und haben meist ihre eigenen<br />

Büros in Asien und schauen vor Ort, was es dort für<br />

Möglichkeiten gibt. Gerne aber wird die Inspiration<br />

der europäischen Hersteller auch von diesem Kreis<br />

genutzt und auch kopiert.<br />

Wie sind die Teile, die bei Lidl und Co. auftauchen, zu<br />

bewerten? Das ist schwer zu sagen. Es gibt natürlich<br />

Zertifikate, die jedoch – zumindest in Sachen<br />

Baumwolle kann man das unterstellen – nicht unbedingt<br />

seriös sind. Alle anderen Dinge, die in Asien<br />

hergestellt werden für die großen Marken, sind und<br />

werden so intensiv untersucht, von Social Compliance<br />

bis hin zum Material, dass es eigentlich keinerlei<br />

Bedenken geben sollte. Da gibt es genügend Labels,<br />

die das garantieren und das ist relativ gesichert.<br />

Zumindest für die europäischen Marken stellt das<br />

kein Problem dar. Aber auch die Discounter lassen<br />

sich nichts zu Schulden kommen. Die sind schon<br />

mehr als vorsichtig. Die haben natürlich auch die<br />

entsprechende Power und können Dinge verlangen<br />

und durchsetzen.<br />

Welche Rolle messen Sie dem Fachhandel zu, der<br />

beraten soll und bemüht ist, dem Endverbraucher<br />

zu erklären, um was es geht, was drinnen steckt?<br />

Wenn er das täte, dann wäre das eine gute Rolle. Die<br />

Problematik im Einzelhandel ist die, dass alle immer<br />

die gleichen Marken haben. Alle suchen nach Nischenprodukten,<br />

sind aber nicht konsequent genug<br />

oder haben den Mut, etwas langfristig aufzubauen.<br />

Stattdessen werden meist immer die fünf Toplabels<br />

genommen, die man in jedem Laden findet: Gleich<br />

dekoriert, gleicher Preis, sprich langweilig. Dabei<br />

kann man in der Nische erfolgreich sein und auch<br />

wachsen. Das ist zu sehen. Die Skandinavier etwa beweisen<br />

das in den letzten Jahren. Und auf jeden Fall<br />

macht es immer Sinn, die Funktion eines Produktes<br />

zu erklären. Etiketten alleine sind nicht ausreichend.<br />

Die Kernproblematik ist, dass auch der Verkäufer ein<br />

Produkt kommunizieren und erklären kann.<br />

Welche Trends sehen Sie im Markt bis hin zum Endverbraucher?<br />

Da geht es mehr um Mode, das kann<br />

man erspüren. Es ist momentan viel Lurex da, also<br />

glitzernde Garne. Allerdings sind das immer nur<br />

Eyecatcher. Die Menge machen immer noch glatte<br />

Garne, Basic-Garne aus. Das wechselt von Label zu<br />

Label, es gibt haarige Garne wie Mohair, Alpaka als<br />

Faser ist vielleicht gerade ein Trend. Früher eine<br />

reine Herrenfaser, jetzt ist Baby-Alpaka bei Damen<br />

sehr modisch. Und es gibt auch Organic-Produkte,<br />

die wirklich streng geprüft sind. Das ist immer noch<br />

eine Nische, aber die wächst. Auch auf der jüngsten<br />

ISPO waren mehrere Spinnereien, die sehr viel<br />

Funktion gezeigt haben. Das zeigt meiner Meinung<br />

nach, dass man diese Schnittstellen sucht, wodurch<br />

der Sportartikelhersteller eventuell inspiriert<br />

werden kann, doch das eine oder andere Neue zu<br />

machen. Das ist sicher ein langer Weg bis hin zum<br />

Endprodukt, aber es ist wichtig, den Leuten zu<br />

zeigen, zu kommunizieren, was es gibt und was man<br />

alles entwickeln kann.<br />

Wir bedanken uns für das Gespräch.


eraten<br />

verkauft<br />

NR.50<br />

&<br />

TOUREN-<br />

SKISCHUHE<br />

Der richtige Schuh fürs Skitourengehen<br />

Skitourengehen<br />

ist ein alpiner<br />

Freizeitspaß mit<br />

vielen Facetten.<br />

Die Allrounder und<br />

Aufstiegsorientierten<br />

teilen ihn mit<br />

den Freeridern<br />

und Racern.<br />

Allen gemeinsam<br />

ist, dass sie ihr<br />

Skivergnügen abseits<br />

der präparierten<br />

Pisten suchen. Je<br />

nach Intensität gibt<br />

es Unterschiede bei<br />

der Ausrüstung –<br />

so auch bei den<br />

Tourenskischuhen.<br />

Text:<br />

Dorothea Weniger<br />

© SCOTT/ENANDER


II |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.50<br />

| Tourenskischuhe<br />

Für Allrounder ist der Aufstieg ebenso wichtig<br />

wie die Abfahrt. Tourenskischuhe für diese<br />

Zielgruppe sind ein Kompromiss aus geringem<br />

Gewicht, gutem Komfort und komfortabler<br />

Wärmeleistung. Sie verfügen über drei oder vier<br />

Schnallen, wobei die Modelle mit drei Schnallen<br />

leichter sind und beim Aufstieg eine größere<br />

Beweglichkeit erlauben (Abb. 1).<br />

Abb. 1: Allrounder-Tourenskischuhe<br />

bieten eine hohe<br />

Beweglichkeit, sind aber<br />

gleichzeitig steif genug,<br />

um eine gute Abfahrtsperformance<br />

zu liefern.<br />

Für aufstiegsorientierte Tourengeher zählt<br />

jedes Gramm Gewicht. Schließlich muss alles<br />

nach oben geschleppt werden. Gewicht gespart<br />

wird auch hier bei den Schnallen: Zwei oder drei<br />

Schnallen sind hier genug (Abb. 2). Damit steigt<br />

im Vergleich zu den Allroundern auch die Beweglichkeit,<br />

die allerdings zulasten der individuellen<br />

Feinjustierung geht. Gewicht wird auch bei<br />

der Isolierung gespart. Allerdings führt dies<br />

dazu, dass bei der Performance der Abfahrt<br />

Kompromisse gemacht werden müssen.<br />

Abb. 2: Bei diesem Modell<br />

wurde die Zehenbox schmaler<br />

und spitzer konstruiert,<br />

wodurch der Schuh noch<br />

leichter wurde. Außerdem<br />

wurde der Drehpunkt<br />

bei der Verbindung zur<br />

Bindung weiter nach hinten<br />

versetzt, sodass das Gehen<br />

kraftsparender ist.<br />

Abb. 3: Dieser Freeride-<br />

Tourenskischuh ist mit<br />

Rahmen- und Tec-Bindungen<br />

kompatibel.<br />

Freerider lassen sich oft mit dem Lift nach oben<br />

bringen und gehen von der Liftstation nur noch<br />

kurze Strecken, um dann abseits der Pisten ihre<br />

Abfahrten zu genießen. Da Freerider ihren Fokus<br />

auf die Abfahrt legen, favorisieren sie stabilere<br />

und steifere Schuhe mit meist drei oder vier<br />

Schnallen, die zudem auch schwerer sind (Abb.<br />

3). Dafür bieten sie eine gute Kraftübertragung<br />

auf den Ski. Außerdem verfügen sie über eine<br />

gute Wärmeleistung und einen guten Komfort.<br />

Skitouren-Racer arbeiten nicht nur bei<br />

offiziellen Skitourenrennen gegen die Zeit.<br />

Damit sie möglichst schnell den Berg erklimmen<br />

können, muss die Ausrüstung ultraleicht sein<br />

(Abb. 4). Selbst bei den Schrauben wird an<br />

Gewicht gespart.<br />

Racer-Tourenskischuhe müssen beim Aufstieg<br />

so beweglich wie ein leichter Bergschuh sein. Die<br />

Gewichtsreduktion geht zulasten des Isolationsmaterials<br />

und damit auch der Wärmeleistung<br />

und des Komforts, aber auch zulasten der<br />

Performance bei der Abfahrt.<br />

Materialien der Schale und des Schafts<br />

Die Schale und der Schaft der Tourenskischuhe<br />

bestehen zumeist aus Pebax oder Grilamid,<br />

wobei die Schale, die den Fuß umschließt, etwas<br />

robuster und dicker als der Schaft, der den<br />

Unterschenkel schützt und Halt gibt, konstruiert<br />

ist. Bei der Materialienwahl muss der Spagat<br />

zwischen Gewichtsersparnis und ausreichender<br />

Steifigkeit des Schuhs für eine optimale Abfahrtsperformance<br />

geschafft werden. Pebax und<br />

Grilamid sind leicht und können auch dünn<br />

verarbeitet werden.<br />

Pebax ist ein thermoplastisches Elastomer, das<br />

Abb. 4: Dieser ultraleichte Rennschuh aus Carbon bringt<br />

gerade einmal 600 g auf die Waage.<br />

aus einem Mix aus steifem Polyamid und<br />

weichem Polyether besteht. Es ist sehr hart,<br />

flexibel sowie reiß-, stoß- und biegefest. Außerdem<br />

behält es auch bei niedrigen Temperaturen<br />

seine mechanischen Eigenschaften.<br />

Der Kunststoff Grilamid ist leichter als der<br />

Kunststoff Polyurethan (PU) oder das thermoplastische<br />

PU (TPU) und basiert auf Polyamid.<br />

Er weist eine hohe Festigkeit und Steifigkeit auf.<br />

Außerdem hält er sehr niedrigen Temperaturen<br />

stand.<br />

PU gibt es nur im niedrigeren Preissegment. Es<br />

macht den Tourenskischuh aber auch schwerer.<br />

Einsätze aus Carbon bringen noch weniger<br />

Gewicht als Grilamid auf die Waage. Carbon ist<br />

aber auch temperaturresistent. Dementsprechend<br />

sind Spitzenmodelle aus der Kategorie Racer-<br />

Tourenskimodelle weitgehend aus Carbon<br />

gefertigt (Abb. 5). Zu bedenken ist aber, dass<br />

Carbon nicht formbar und sehr teuer ist.<br />

Eine fest verbaute bzw. auf den Seiten des Schuhs<br />

vernietete Zunge aus Pebax, Grilamid oder<br />

Carbon erhöht die Kraftübertragung während der<br />

Abfahrt. Gleichzeitig muss sie weich sein, damit<br />

sie beim Aufstieg nicht drückt.<br />

Die Schaftrotation bezeichnet den Radius,<br />

zwischen dem sich der Schaft im Aufstiegsmodus<br />

nach vorne und nach hinten bewegen lässt. Je<br />

weiter der Winkel der Schaftrotation ist, desto<br />

komfortabler ist das Gehen, weil dann die Schrittlänge<br />

kaum eingeschränkt und Kraft gespart wird<br />

(Abb. 6).<br />

© SCARPA , YNAFIT, SCARPA, FISCHER


Tourenskischuhe |<br />

beraten<br />

verkauft<br />

NR.3 NR.507<br />

| III<br />

Abb. 5: Carbon beherrscht dieses Racer-Modell:<br />

Neben der Verschlussplatte vorne oben bestehen<br />

auch der Schaft und die Schale aus Carbon.<br />

Schnalle oder Boa-System<br />

Die wenn möglich fein justierbaren Schnallen<br />

eines Tourenskischuhs können aus Metall oder<br />

aus einer Gummimischung gefertigt sein, die<br />

man im Idealfall auch austauschen kann. Je<br />

nach Kategorie hat ein Tourenskischuh zwei bis<br />

vier Schallen (Abb. 7). Oberhalb der Schnalle am<br />

Unterschenkel – manchmal auch in der Schnalle<br />

selbst integriert – sorgt ein möglichst austauschbarer<br />

Strap in Form eines Klettverschlusses oder<br />

einer Klemme bei den meisten Schuhmodellen<br />

dafür, dass Schaft, Innenschuh und Zunge fest<br />

am Unterschenkel fixiert werden und damit ein<br />

guter Sitz und Kraftschluss erreicht wird.<br />

Alternativ zum Schnallensystem gibt es das sogenannte<br />

Boa-Schnürsystem mit Drehverschluss<br />

und gelagerter Seilführung (Abb. 8). Damit kann<br />

man den Tourenskischuh stufenlos und individuell<br />

einstellen. Beim Schließen des Systems werden<br />

die Kräfte gleichmäßig über den Fuß verteilt.<br />

Die Sohle ist bei Tourenskischuhen profiliert,<br />

damit man selbst in felsigem Gelände noch den<br />

Aufstieg bewältigen kann. Carbon, Aramid oder<br />

Gummimischungen sind im Sohlenbereich<br />

beliebte Materialien. Anhand der Sohlenlänge<br />

wird die Tourenskibindung eingestellt. Manche<br />

Tourenskischuhe werden auch mit Wechselsohlen<br />

ausgeliefert, die dann je nach Bindungsart<br />

getauscht werden können. Auch einzelne<br />

Sohlenteile können bei Verschleiß manchmal<br />

ausgetauscht werden.<br />

Geh- und Abfahrtsmechanismus<br />

Für den Aufstieg wird am Tourenskischuh<br />

der Gehmechanismus in Kraft gesetzt, um der<br />

natürlichen Laufbewegung so nah wie möglich<br />

zu kommen und damit den Komfort zu erhöhen:<br />

Dafür wird bei den meisten Modellen hinten am<br />

Schuh eine Vorrichtung entsprechend umgestellt<br />

(Abb. 9). Die Winkelstellung zwischen Schale und<br />

Schaft wird geöffnet, der für die Abfahrt typische<br />

Vorlagewinkel quasi freigegeben. Unterstützt<br />

wird die Laufbewegung über das Gelenk, das die<br />

Schale und den Schaft verbindet und im Idealfall<br />

mit der Bewegungsachse des oberen Sprunggelenks<br />

übereinstimmt. Der Gehmechanismus<br />

am Tourenskischuh geht aber immer zulasten der<br />

Stabilität des Schuhs.<br />

Abb. 6: Bis zu 80°<br />

Schaftrotation sind möglich.<br />

Abb. 7: Bei diesem Schuh<br />

kann über eine Schnalle der<br />

Schuh geöffnet und geschlossen<br />

und gleichzeitig über ein daran<br />

gekoppeltes Kabelzugsystem der Gehin<br />

den Abfahrtsmodus umgestellt werden.<br />

Der Innenschuh soll zum einen wärmen, zum<br />

anderen aber auch einen höheren Tragekomfort<br />

bieten. Je nach Intensität und Anforderungen an<br />

die Geschwindigkeit des Aufstiegs sind Innenschuhe<br />

für das Tourengehen unterschiedlich dick<br />

gepolstert. Für Allrounder-Tourenskischuhe sind<br />

sie demnach stärker als für Race-Tourenskischuhe<br />

isoliert. Innenschuhe bestehen meist aus >>><br />

Abb. 8: Das Boa-Verschlusssystem<br />

ist etwas leichter als<br />

ein Schnallensystem.


eraten<br />

verkauft<br />

IV |<br />

NR.50<br />

| Tourenskischuhe<br />

5.<strong>2018</strong><br />

Abb. 9: Bei diesem Modell<br />

wird vorne auf der Zunge<br />

unter der mittleren Schnalle<br />

der Gehmechanismus<br />

aktiviert. Eine Variante, die<br />

die Kraftübertragung bei der<br />

Abfahrt verbessern soll.<br />

Abb 10: Nachdem der Innenschuh<br />

im Ofen zehn Minuten<br />

erwärmt wurde und neuralgische<br />

Stellen am Fuß mit<br />

Schutzpads abgeklebt wurden,<br />

werden Skisocken darüber und<br />

über den Zehenbereich eine<br />

Schutzkappe gezogen. Danach<br />

wird der erwärmte Innenschuh<br />

angezogen und darüber<br />

eine Lycra-Socke (vgl. Foto)<br />

gezogen. Danach wird der<br />

Tourenskischuh angezogen.<br />

Nach weiteren zehn Minuten<br />

hat sich der Innenschuh an die<br />

individuellen Füße angepasst.<br />

thermoplastischen Materialien, die an den in-<br />

dividuellen Fuß angepasst werden können.<br />

Bootfitting – Innenschuhe anpassen<br />

Bootfitting stellt hohe Ansprüche an<br />

die Kenntnisse bezüglich Anatomie,<br />

handwerkliches Geschick und Material-<br />

eigenschaften. Gerade der Materialmix bei<br />

Tourenskischuhen, um Gewicht zu sparen,<br />

erschwert das Bootfitting von Schale und<br />

Schaft. Mit Wärme ist z.B. bei Grilamid kaum<br />

etwas zu machen. Was geht, ist fräsen, wobei<br />

äußerste Vorsicht geboten<br />

ist, da leichtes Ma-<br />

terial oft auch dünnes Material bedeutet. Und<br />

Carbon ist noch einmal ein Thema für sich.<br />

Werden unterschiedliche Materialien<br />

an einem Schuh verbaut, muss man<br />

außerdem immer bedenken,<br />

dass man<br />

mit dem Bootfitting<br />

bei Schaft und Schale in ihr<br />

Zusammenspiel eingreift.<br />

Kommen dann noch hohe<br />

Temperaturschwankungen<br />

beim Tourengehen<br />

selbst ins Spiel, sieht die<br />

Tourenskischuh-Welt noch<br />

einmal anders aus. Wer beim<br />

Bootfitting ein Profi ist, kann sich<br />

nicht nur vom Online-Handel, sondern auch von<br />

den Mitbewerbern absetzen.<br />

Die Passform ist ein zentrales Thema beim Skitourenschuh.<br />

Kommt dieser Aspekt zu kurz, sind<br />

Blasen und Druckstellen programmiert, die Tour<br />

wird zur Tortur. Eine individuelle Anpassung<br />

gelingt insbesondere über die Einlegesohle und<br />

den Innenschuh. Innenschuhe aus thermoplastischen<br />

Materialien, z.B. aus Ethylen-Vinylacetat-<br />

(EVA-)Schaumstoff, können über Wärme<br />

angepasst werden (Abb. 10).<br />

Je dünner der Innenschuh ist, desto kleiner ist<br />

natürlich der Spielraum bei Bootfitting. Bei der<br />

thermoplastischen Anpassung ist zu beachten,<br />

dass die meisten Materialien dazu tendieren,<br />

im Laufe der Zeit wieder in ihre Ausgangsform<br />

zurückzukehren (Memory-Effekt). Das ist jedoch<br />

kein großes Problem, da das Bootfitting jederzeit<br />

wiederholt werden kann. Ein Vorteil, der<br />

auch dann gilt, wenn bei der Anpassung Fehler<br />

passieren. Sie können sofort korrigiert werden.<br />

Geschäumte Innenschuhe machen bei Tourenskischuhen<br />

dagegen nur wenig Sinn, da sie die<br />

Bewegungsfreiheit vor allem beim Aufstieg zu<br />

sehr einschränken würden.<br />

Die richtige Passform finden<br />

Für den passenden Schuh wird die Sohlenlänge<br />

in Millimetern in sogenannte Mondopoint-<br />

Größen, also in ein genormtes Schuhgrößensystem,<br />

umgerechnet. Wie jedoch die einzelnen<br />

Hersteller die Mondogrößen auf ihre Tourenskischuh-Leisten<br />

übertragen, kann sehr unterschiedlich<br />

sein. Zwei anatomische Unterschiede<br />

bestimmen die Ausführung der Herren- und<br />

Damenschuhe: Zum einen sind Frauen bei<br />

gleicher Körpergröße meist leichter. Deshalb<br />

kann bei Damenschuhen auch eine etwas<br />

weichere und leichtere Schale verbaut werden.<br />

Da bei den Damen die Wadenmuskulatur etwas<br />

tiefer ansetzt, ist der Schaft meist auch etwas<br />

kürzer als beim vergleichbaren Herrenmodell.<br />

Die Anprobe sollte mit den Skisocken erfolgen,<br />

die dann auch mit auf die Tour gehen. Außerdem<br />

lässt sich erst nach 20 bis 30 Minuten sagen, ob<br />

der Schuh wirklich passt. So viel Geduld muss<br />

sein! Während der Anprobe sollten auch so viele<br />

Körper- und Schrittpositionen wie möglich<br />

simuliert werden.<br />

Zusammenspiel Schuh und Bindung<br />

Im Skitourenbereich gibt es zwei Bindungstypen:<br />

Die Tec- bzw. Tech-Bindung und die Rahmenbindung.<br />

Bei der leichten Tec-Bindung ersetzen<br />

Pins die Vorderbacken der Bindung. Als Gegenstück<br />

zu den Pins müssen an den Schuhen<br />

sogenannte Tec-Inserts vorhanden sein. Auf der<br />

Höhe der Verbindung liegt dann auch der Drehpunkt<br />

beim Gehen. Touren-Racer und aufstiegsorientierte<br />

Tourengeher sind mit Tec-Bindungen<br />

besser bedient.<br />

Zu Freeridern und Einsteigern passen Rahmenbindungen<br />

besser. Sie sind zwar schwerer, bieten<br />

aber mehr Stabilität und Steifigkeit. Auch die Abfahrtsperformance<br />

ist damit besser. Außerdem<br />

lassen diese Bindungen sowohl Tourenski- als<br />

auch Alpinschuhe zu. Für Allrounder eignen sich<br />

sowohl Rahmen- als auch Tec-Bindungen.


5.<strong>2018</strong> News | MIXED | 23<br />

© REEBOK, ADIDAS, ZIMTSTERN/DOMINIC ZIMMERMANN, CROCS, CRAFT<br />

AB SOMMER<br />

Craft schnürt Laufschuhe<br />

Funktionswäschespezialist Craft geht weiter in<br />

die Offensive. Nachdem man sich jüngst zusätzlich<br />

auch als Teamsportausstatter zu profilieren sucht,<br />

startet man ab Sommer bereits den Angriff auf<br />

das nächste Segment: Mit den Modellen V175 Lite<br />

und V175 Chrome werden erstmals Laufschuhe<br />

präsentiert. Man verzichte dabei auf „überflüssigen<br />

Technologie-Schnickschnack“ und „konzentriere<br />

sich auf „eine natürliche Passform, guten Grip,<br />

sowie das gesunde Mittelmaß an Dämpfung und<br />

Bewegungsfreiheit“. Die Sohlen kommen von<br />

Vibram, die Zwischensohle bestehe aus zwei<br />

EVA-Lagen unterschiedlicher Shore-Härte.<br />

Während die obere Dual Density Phylon EVA-Lage<br />

„für die gewünschte Führung“ sorge und stütze,<br />

solle die untere Lage dämpfen. Eine Nylon-Mittelfußbrücke<br />

sorge für Torsionssteifigkeit und wirke<br />

indirekt als leichte Pronationsstütze. Eine innere<br />

und eine thermo-geformte äußere TPU-Fersenkappe<br />

diene der Führung und dem Seitenhalt. Die<br />

Modelle haben eine Sprengung von 6 Millimetern.<br />

Kein „überflüssiger Technologie-Schnickschnack“: Craft will<br />

jetzt auch den Running-Markt erobern.<br />

IM LAUFE DES JAHRES<br />

Zimtstern zieht sich aus<br />

dem Markt zurück<br />

Die Schweizer Firma Zimtstern AG wird seine<br />

Geschäftstätigkeit im Laufe dieses Jahres nach und<br />

nach zurückfahren und geordnet einstellen. Auch<br />

nach zahlreichen Sparanstrengungen sei es gerade<br />

im Kerngeschäft der Ski- und Snowboardbekleidung<br />

zunehmend schwieriger geworden, rentabel zu<br />

arbeiten. Die generell nachlassende Bedeutung<br />

des Schneesports im Heimmarkt und des Snowboardens<br />

im Besonderen, die Frankenstärke und<br />

das veränderte Konsumverhalten hätten letztlich<br />

zur strategischen Entscheidung geführt, zukünftig<br />

keine neuen Kollektionen mehr zu entwickeln und<br />

zu vermarkten. Die elf Mitarbeiter und die Fachhändler<br />

seien bereits im Spätherbst 2017 über den<br />

Entscheid informiert worden. Gleichzeitig würden<br />

verschiedene Optionen geprüft, die wachsende Bike<br />

Wear Sparte weiter zu führen. Die Bike Wear für die<br />

kommende Saison werde planmäßig im Frühling<br />

<strong>2018</strong> ausgeliefert.<br />

ÜBER 21 MILLIARDEN EURO UMSATZ<br />

Adidas wächst<br />

weiter zweistellig<br />

Nach einem starken vierten<br />

Quartal kann Adidas das<br />

Geschäftsjahr 2017 mit einem<br />

Umsatzplus von 16 Prozent<br />

abschließen. In Euro erhöhte<br />

sich der Umsatz des Unternehmens<br />

um 15 Prozent auf 21,218<br />

Mrd. Euro, der Gewinn sogar<br />

Kasper Rorsted um 32 Prozent auf 1,43 Milliarden<br />

Euro. Dabei hätten alle<br />

Vertriebskanäle Wachstum verzeichnen können,<br />

insbesondere jedoch das E-Commerce-Geschäft,<br />

das um 57 Prozent rasant wuchs. China schloss<br />

mit einem Plus von 29 Prozent ab, Nordamerika<br />

mit 27 Prozent. In Westeuropa wuchs der Konzern<br />

nochmals um 13 Prozent.<br />

ZEICHEN FÜR KOMPETENZ UND QUALITÄT<br />

Sealskinz holt Produktion<br />

nach England zurück<br />

Der englische Spezialist für wasserdichte<br />

Accessoires Sealskinz hat seit Anfang März seine<br />

Produktion wieder nach King’s Lynn, rund hundert<br />

Kilometer nordöstlich von London, zurückgeholt.<br />

Man könne jetzt flexibler auf Kundenwünsche eingehen<br />

und Lieferzeiten verkürzen. Im „neuen alten“<br />

Produktionsstandort werden von nun an alle wasserdichten<br />

Sockenmodelle sowie<br />

die Strickhandschuhe gefertigt.<br />

2014 hatte man die Produktion<br />

aus Kostengründen nach Bulgarien<br />

verlegt. Mit dem jetzigen<br />

Schritt, so Sealskinz-Vertriebschef<br />

Marc Wachter, wolle man<br />

auch ein klares Zeichen für die<br />

heimische Wirtschaft und deren<br />

Marc Wachter<br />

Kompetenz und Qualität setzen.<br />

Fitness-Partnerschaft zwischen<br />

Reebok & Gal Gadot<br />

Reebok startet eine Partnerschaft mit der „Wonder<br />

Woman“-Schauspielerin Gal Gadot, die für ihr Selbstbewusstsein,<br />

ihren Mut und ihre innere Stärke bekannt<br />

ist. Vereint in der Überzeugung, dass Fitness jedem zugänglich<br />

sein sollte, würden sich Gal Gadot und Reebok<br />

dafür einsetzen, Frauen und zukünftige Generationen<br />

dazu zu inspirieren, Fitness für sich als Chance zu<br />

entdecken und zu nutzen, um physisch, mental und<br />

sozial zur besten Version ihrer selbst zu werden.<br />

Saucony startet<br />

„Run your world” Tour<br />

Mit einer groß angelegten<br />

Marketingoffensive<br />

für den deutschen<br />

und österreichischen<br />

Sportfachhandel startet<br />

Saucony die „Run your<br />

World“ Tour. Neben<br />

attraktiven Testevents und<br />

Abverkaufsunterstützungen<br />

am POS werden exklusive<br />

Schulungen und Aktionstage<br />

mit dem Saucony StrideLab<br />

angeboten.<br />

Erima: 2017<br />

weiteres Wachstum<br />

Mit einem Gesamtumsatz von<br />

66 Millionen Euro kann die<br />

schwäbische Traditionsmarke<br />

Erima 2017 ein Umsatzplus<br />

von drei Prozent für sich<br />

verbuchen. Erfreulich sei<br />

die starke Entwicklung<br />

des Exportgeschäfts sowie<br />

der Erima-Niederlassung<br />

in Belgien, die eine<br />

Umsatzsteigerung von 25<br />

Prozent erreichen konnten.<br />

In Deutschland wurde<br />

ein fünfprozentiges Plus<br />

verzeichnet.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

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24 | MIXED | Asics 5.<strong>2018</strong><br />

Seit fast 20 Jahren das<br />

Tomodell der japanischen<br />

Laufschuhschmiede Asics:<br />

Der GEL Nimbus<br />

ASICS GEL NIMBUS FEIERT JUBILÄUM<br />

Die Wolke schwebt<br />

seit (fast) 20 Jahren<br />

Asics feiert in diesem Jahr das Jubiläum seiner beiden größten Flaggschiffe. Bevor der Kayano im Mittelpunkt<br />

steht, wird aber zunächst einmal der Nimbus gebührend gewürdigt.<br />

Text: Marcel Rotzoll<br />

Seit seinem<br />

Startschuss im<br />

Jahr 1999 wird<br />

dieser Schuh<br />

höchsten<br />

Anforderungen<br />

gerecht und hilft<br />

Läufern dabei,<br />

immer wieder<br />

persönliche<br />

Bestmarken zu<br />

setzen.«<br />

Gerald Klein, Asics<br />

Laufen wie auf Wolken versprach Asics 1999.<br />

Mit der ersten Version des GEL Nimbus sollte<br />

bereits maximale Dämpfung mit minimalem<br />

Gewicht verbunden werden. Schnell wurde der<br />

Nimbus zum marktführenden Dämpfungslaufschuh.<br />

Was früher Dämpfung hieß, heißt heute<br />

zwar Cushioning. Nichtsdestotrotz ist der Nimbus<br />

in seinem Segment Marktführer geblieben. Eine<br />

Erfolgsgeschichte also, denn immerhin dürfte<br />

nahezu jeder Langstreckenläufer irgendwann einmal<br />

einen Nimbus an den Füßen gehabt haben.<br />

Zuletzt hatte Asics den GEL Nimbus 20 vorgestellt,<br />

mit dem die Japaner das Jubiläum ihres<br />

Top-Sellers einläuten. Dabei soll die 20. Auflage des<br />

Schuhs nichts weniger als „der beste Allrounder<br />

in der Asics-Laufschuhfamilie“ sein. Der Schuh<br />

sei der leichteste der langen Historie und für jeden<br />

Läufer geeignet, „egal ob Laufanfänger, erfahrener<br />

Marathonteilnehmer oder Urban Runner, die einen<br />

sportlichen Lifestyle lieben“. Das Jubiläumsmodell<br />

soll die innovativsten Asics-Technologien vereinen,<br />

beispielsweise das Impact Guidance System (I.G.S.),<br />

eine Mittelsohle mit FlyteFoam als Basisschicht und<br />

SpEVA als Oberschicht, sichtbare GEL-Dämpfung<br />

sowohl im Vor- als auch im Rückfußbereich, ein<br />

dicht gewebtes Jacquard-Mesh-Obermaterial, durch<br />

das sich der Schuh den natürlichen Bewegungen<br />

des Fußes anpassen soll sowie bei den Damen-<br />

Modellen eine Plus-3-Technologie und ein so<br />

bezeichnetes „Gender Specific Cushioning“.<br />

„Der GEL-Nimbus eilt seit beinahe 20 Jahren<br />

von Erfolg zu Erfolg“, erklärt dazu Gerald Klein,<br />

Senior General Manager Global Performance<br />

Running Footwear bei Asics. „Das kommt nicht<br />

von ungefähr, denn seit seinem Startschuss im Jahr<br />

1999 wird dieser Schuh höchsten Anforderungen<br />

gerecht und hilft Läufern dabei, immer wieder<br />

persönliche Bestmarken zu setzen. Dabei wurde<br />

der GEL-Nimbus von Anfang an für maximale<br />

Dämpfung bei minimalem Gewicht konzipiert.<br />

Nicht umsonst ist ‚nimbus‘ das lateinische Wort<br />

für ‚Wolke‘. Mit dem GEL-Nimbus lässt es sich<br />

besonders leicht und komfortabel laufen, fast so,<br />

als würde man auf einer Wolke schweben.“<br />

Klar also, dass das Jubiläum bereits im Laufsport-<br />

Fachhandel gespielt wird. Die Laufprofis der Sport<br />

2000 featuren den Schuh auf ihrer Homepage.<br />

Ebenso die Intersport, die das Ganze online mit<br />

einem Gewinnspiel aufpeppt. Dabei ist für den<br />

Teilnehmer sowie einen Begleiter unter dem Motto<br />

„Run Japan with Asics“ eine einwöchige Reise nach<br />

Japan zu gewinnen.


5.<strong>2018</strong> Boxen<br />

Boxen | MIXED | 25<br />

BOX-HANDSCHUHE<br />

„ Individualisierung ist<br />

längst überfällig gewesen“<br />

Der Boxsport erlebt eine Renaissance. Als Fitness-Workout erreicht er vielleicht sogar den Massenmarkt. Nun<br />

haben Vereine, Gyms und auch Studios die Möglichkeit, Handschuhe der Marke StarPro zu individualisieren.<br />

Als einer der ersten Händler bietet Jassman Sportartikelhandel diese Möglichkeit.<br />

Text: Marcel Rotzoll<br />

© SPORTS2BE, JASSMANN SPORTARTIKELHANDEL<br />

Die Familie Jassmann ist eine Boxer-Familie.<br />

1973 beginnt Reinhard Jassmann unterstützt<br />

von seiner Frau Karin als Halbmittelgewichtler<br />

mit dem Boxsport. Jassmann boxte in der<br />

Bundesliga, wurde Hessischer Meister, Deutscher<br />

Meister und gehörte der Nationalstaffel an. Er und<br />

Bruder Manfred waren die ersten Geschwister, die<br />

gleichzeitig Deutscher Meister waren. Heute setzt<br />

Sohn Mario Jassmann die Box-Tradition fort, hat alle<br />

seine bisherigen 13 Profi-Kämpfe gewonnen.<br />

Bei der Jassman Sportartikelhandel in Korbach<br />

jedoch hat Karin Jassman als Inhaberin das Sagen.<br />

Reinhard Jassmann kümmert sich um den Verkauf<br />

und hält Kontakt zu den Vereinen. Der Boxsport,<br />

so schlidert Jassmann, habe in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder Höhen und Tiefen erlebt.<br />

Dem Profiboxen fehle es in Deutschland derzeit<br />

an einer Identifikationsfigur. Im Amateur- und<br />

Breitensportbereich jedoch erlebt das Boxen eine<br />

kleine Renaissance. Dabei ist es das Frauenboxen,<br />

dass tatsächlich immer populärer werde.<br />

Jüngst war der langjährige Branchen-Insider<br />

Frank Koch mit Sports2Be als Distributeur für<br />

die Marke StarPro an den Start gegangen. Mit den<br />

anderen Boxsport-Marken konkurriert man um<br />

eine durchaus lukrative, weil wachsende Nische.<br />

Allein in den immerhin 800 Boxsportvereinen<br />

sind circa 80.000 Mitglieder gemeldet. Und gerade<br />

für diese Vereine will Sports2Be attraktiv sein. So<br />

rüstet man fast alle Bundesliga-Mannschaften mit<br />

StarPro-Handschuhen aus. Der Clou dabei ist das<br />

Konzept MyBoxGlove. Die Vereine erhalten die<br />

Möglichkeit, ihr individuelles Logo auf den<br />

Boxhandschuh zu drucken. Nun wird das Konzept<br />

auch mit dem Sportfachhandel umgesetzt.<br />

Einer der ersten Händler, die MyBoxGlove nutzen,<br />

ist Jassman Sportartikelhandel. „Die Idee hinter My-<br />

BoxGlove ist sehr interessant“, kommentiert Reinhard<br />

Jassmann. „Das Prinzip der Individualisierung<br />

ist längst überfällig gewesen. Endlich haben die<br />

Vereine ihre eigenen Handschuhe!“ Um das Customizing-System<br />

zu bewerben, habe man die Vereine<br />

angeschrieben und die Handschuhe vorgestellt.<br />

Auch das sichtbare Bundesliga-Engagement des<br />

Lieferanten wurde wahrgenommen, die Resonanz<br />

der Vereine dementsprechend „sehr gut“. Dabei sei<br />

der Bestellprozess für Verein und Händler einfach<br />

gehalten. Jassmann erklärt: „Die Handschuhe liegen<br />

bereits beim Bedrucker. Die Vereine bestellen nach<br />

Farbe und Größe und liefern uns zusätzlich ein<br />

druckfähiges Logo. Das leiten wir weiter zum Bedrucker,<br />

der uns kurz darauf einen Korrekturabzug<br />

zukommen lässt. Von der Bestellung bis zur Auslieferung<br />

vergehen ungefähr fünf Werktage.“ Zudem<br />

gebe es keine Mindestbestellmengen und preislich<br />

seien die Handschuhe „sehr wettbewerbsfähig“, was<br />

sie auch für kleine Vereine interessant mache.<br />

Boxen und der Bereich des Combat Sports<br />

allgemein sind nach wie vor eine Nische. Durch<br />

den anhaltenden Fitnessboom jedoch, der die<br />

Kampfsportarten als Trainingsinhalt entdeckt hat,<br />

wächst die Zielgruppe. Eine große Rolle spielt dabei<br />

das Boxen als Fitness-Workout. Reinhard Jassmann<br />

beobachtet, dass „Fitnessstudios heute gar nicht<br />

mehr umhinkommen, auch Fitness-Kurse mit<br />

Boxen anzubieten. Der Stellenwert des Boxens<br />

wächst. Das merken wir auch im Geschäft.“


26 | SERVICE | Recht 5.<strong>2018</strong><br />

Public Viewing ist auch nach<br />

22 Uhr zur kommenden<br />

Fußball-WM möglich, sofern<br />

die kommunalen Behörden<br />

zustimmen.<br />

Verfahren gegen<br />

BVB-Attentäter<br />

Vor dem Landgericht<br />

Dortmund hat der Prozess<br />

gegen Sergej W., dem der<br />

Bombenanschlag auf den<br />

Mannschaftsbus des BVB<br />

vorgeworfen wird, begonnen.<br />

Sergej W. hatte bereits zu<br />

Beginn des Prozesses seine<br />

Täterschaft gestanden, dabei<br />

allerdings behauptet, seine<br />

Absicht sei nie gewesen,<br />

Personen zu verletzen oder<br />

gar zu töten. Dem widerspricht<br />

die Aussage eines angehörten<br />

Sprengstoff-Ermittlers. Wer<br />

dreimal 30 Metallbolzen in<br />

einer dreiteiligen Splitterbombe<br />

zur Explosion bringe, der<br />

nehme auch in Kauf, damit<br />

Verletzungen oder sogar<br />

Tötungen hervorzurufen. (mj)<br />

Über aktuelle Entwicklungen<br />

aus den Bereichen<br />

Recht & Steuern informieren<br />

wir Sie in Kooperation mit<br />

den Kanzleien Wessing &<br />

Partner (Düsseldorf) und<br />

DWF Germany (u.a. Köln)<br />

MANAGERHAFTUNG<br />

FUSSBALL-WM<br />

Public<br />

Viewing<br />

steht nichts<br />

im Weg!<br />

Public Viewing gehört<br />

mittlerweile schon zu<br />

jedem großen Fußballturnier<br />

dazu. Doch weil<br />

die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

in diesem Jahr<br />

in Russland stattfindet,<br />

entstehen mit der Zeitverschiebung<br />

regulatorische<br />

Probleme, die dem Public Viewing entgegenstehen<br />

könnten. Denn Spiele, die nach 22 Uhr enden,<br />

dürften nach den grundsätzlich geltenden Lärmschutzregeln<br />

nicht im Freien übertragen werden.<br />

Das hat die Bundesregierung jedoch erkannt und<br />

im Februar eine Verordnung erlassen, die während<br />

der WM Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzvorgaben<br />

zulässt. So können die einzelnen<br />

kommunalen Behörden im Einzelfall entscheiden,<br />

ob sie die Übertragung von Spielen, die erst nach<br />

22 Uhr enden, zulassen. Die Verordnung tritt am<br />

Tag nach der Verkündigung im Bundesgesetzblatt<br />

in Kraft und wird bis zum 31.06.<strong>2018</strong> gelten. (pl)<br />

Schadensersatzklage<br />

gegen Ex-Vorstände<br />

Trifft auch auf<br />

ehemalige Politiker<br />

wie Roland Koch<br />

zu: Selbst nach der<br />

aktiven Zeit müssen<br />

sich Vorstände<br />

für etwaige<br />

Pflichtverletzungen<br />

verantworten.<br />

Der Aufsichtsrat der Bilfinger<br />

SE hat beschlossen, Schadensersatzansprüche<br />

gegen ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder<br />

der Gesellschaft geltend zu<br />

machen. Betroffen ist auch der<br />

ehemalige hessische Ministerpräsident<br />

Roland Koch, der<br />

von 2011 bis 2014 Vorstandschef<br />

war. Den ehemaligen<br />

Vorstandsmitgliedern werden<br />

Pflichtverletzungen bei<br />

der Implementierung eines<br />

ordnungsgemäßen Compliance-Management-Systems<br />

vorgeworfen. Einzelne ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder<br />

haben darüber hinaus nach<br />

Ansicht des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit<br />

M&A-Projekten in der Vergangenheit Pflichtverletzungen<br />

begangen. Der Aufsichtsrat führt seine<br />

Entscheidung auf die nun vorliegenden Ergebnisse<br />

einer im März 2016 eingeleiteten Untersuchung<br />

zurück. (mj)<br />

KOALITIONSVERTRAG<br />

Reform des „Unternehmensstrafrechts“<br />

Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD<br />

sieht eine Neuregelung des Sanktionsrechts für<br />

Unternehmen vor. Angekündigt wird, dass bei<br />

„Wirtschaftskriminalität grundsätzlich auch die<br />

von Fehlverhalten von Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern profitierenden Unternehmen stärker<br />

sanktioniert werden“ sollten. Während es bislang<br />

im Ermessen der Behörde liegt, ob es überhaupt ein<br />

ordnungswidrigkeitenrechtliches Verfahren gegen<br />

ein Unternehmen einleitet, soll es künftig für<br />

Unternehmenssanktionen einen Verfolgungszwang<br />

geben. Die Bußgeldobergrenze im<br />

„Unternehmensstrafrecht“ soll in Zukunft an der<br />

Wirtschaftskraft des Unternehmens ausgerichtet<br />

sein. Dabei soll für Unternehmen mit mehr als<br />

100 Millionen Euro Umsatz die Höchstgrenze auf<br />

zehn Prozent des Umsatzes festgesetzt werden.<br />

Die Koalition will zudem gesetzliche Vorgaben für<br />

„Internal Investigations“ und gesetzliche Anreize<br />

zur Aufklärungshilfe schaffen. (mj)<br />

WERBUNG MIT OLYMPIA<br />

Wieder Niederlage<br />

für den DOSB!<br />

Alfons Hörmann,<br />

Präsident DOSB<br />

Wie bereits in der Ausgabe<br />

3/<strong>2018</strong> gezeigt, bedarf es bei<br />

der Werbung mit Olympia<br />

einer gewissen Vorsicht, um<br />

einer Abmahnung durch den<br />

DOSB zu entgehen. Doch dann<br />

und wann übertreibt es der<br />

DOSB mit seinen Abmahnungen.<br />

So jüngst beispielsweise<br />

in einem Verfahren gegen den<br />

Lebensmittelhändler Lidl.<br />

Dieser hatte in seiner Prospekt-<br />

und Onlinewerbung für Grillprodukte unter<br />

der Überschrift „Liebe ist, wenn wir zu Olympia<br />

anfeuern“ Grillpatties als Olympische Ringe auf<br />

einem glühenden Holzkohlegrill angeordnet.<br />

Der DOSB sah hierin einen Verstoß gegen das<br />

Olympia schutzgesetz und verlangte von Lidl die<br />

Unterlassung der Werbung. Dem konnte jedoch<br />

weder das Landgericht Heilbronn noch das Oberlandesgericht<br />

Stuttgart folgen. Weder bestehe<br />

eine Verwechselungsgefahr, noch werde die Wertschätzung<br />

der Olympischen Spiele oder der olympischen<br />

Bewegung in unlauterer Weise ausgenutzt<br />

oder beeinträchtigt. Damit werden die Grenzen<br />

der zulässigen Werbung mit Olympia einmal mehr<br />

geschärft, was zur Stärkung der Rechtssicherheit<br />

beitragen wird. (pl)<br />

© WWW.ROLAND-KOCH.DE, FOTO: GABY GERSTER, TERROA/ISTOCKPHOTO.COM, WWW.DOSB.DE


5.<strong>2018</strong> Szene | FACHHANDEL | 27<br />

MILLIONENINVESTITION<br />

Engelhorn Sports:<br />

Umbau abgeschlossen<br />

Bargeld bleibt<br />

Zahlungsmittel<br />

Nummer 1<br />

© DEUTSCHE BUNDESBANK, ENGELHORN, GLOBETROTTER, SPORT 2000<br />

Das Mannheimer Familienunternehmen investierte<br />

einen siebenstelligen Betrag in sein Sporthaus.<br />

Insgesamt sieben Wochen dauerte der Umbau, den<br />

Engelhorn bei laufendem Betrieb realisierte. Ziel<br />

sei es gewesen, einen Ort zu schaffen, „an dem man<br />

die Begeisterung für Sport erleben kann und viel<br />

mehr findet als nur gute Produkte“, erläutert<br />

Fabian Engelhorn. Austausch, Inspiration<br />

und Individualisierung lauteten beispielsweise<br />

die Anforderungen. Eine wichtige Säule des<br />

neuen Konzepts ist die Auflösung der strengen<br />

Strukturierung der Etagen nach Sportarten.<br />

Engelhorn erstrahlt nach großen Umbaumaßnahmen in<br />

neuem Licht ...<br />

NACHHALTIGKEITSLABEL<br />

Globetrotter bietet<br />

„Eine grünere Wahl“<br />

Outdoor-Filialist Globetrotter führt ein eigenes<br />

Nachhaltigkeitslabel ein. Produkte sollen mit dem<br />

Siegel „Eine grünere Wahl“ gekennzeichnet werden,<br />

die „einen extra Beitrag für Mensch, Tier und<br />

Natur leisten“. Man habe, so Globetrotter CSR-<br />

Manager Fabian Nendza ein „System mit diversen<br />

Kriterien entwickelt, die alle auf die Nachhaltigkeit<br />

einzahlen“. Die Kennzeichnung bedeute jedoch<br />

nicht, dass ein Produkt zu 100 Prozent perfekt<br />

umweltfreundlich sei. Vielmehr sollen solche<br />

Produkte das Symbol erhalten, die umweltfreundlicher<br />

als vergleichbare Alternativen sind<br />

und „von Marken stammen, die daran arbeiten,<br />

ihre Produkte auch insgesamt umweltfreundlicher<br />

und fairer zu gestalten“.<br />

Zur Klassifizierung der „grünere Wahl“-Produkte habe man<br />

„ein System mit diversen Kriterien entwickelt, die alle auf<br />

die Nachhaltigkeit einzahlen“, erklärt Globetrotter CSR-<br />

Manager Fabian Nendza.<br />

Bargeldloses Bezahlen sei zwar im Kommen,<br />

Bargeld bleibt aber laut Bundesbank das<br />

beliebteste Zahlungsmittel in Deutschland.<br />

Gemessen am Umsatz liege der Wert der Zahlungen<br />

mit Bargeld bei knapp über 47 Prozent.<br />

Kartenzahlung kommt auf 35 Prozent, Kreditkarten<br />

auf unter 5 Prozent. Bezahlverfahren wie PayPal<br />

oder Sofortüberweisung stehen für nur 4 Prozent.<br />

TRADITIONSHAUS IN SCHIEFLAGE<br />

Lauche & Maas beantragt<br />

Insolvenz<br />

Lauche & Maas, mit drei Ladengeschäften in<br />

München und Ulm sowie einem Onlineshop, stellt<br />

Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.<br />

Die Löhne und Gehälter der 31 Mitarbeiter, so der<br />

vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig seien<br />

bis Ende April gesichert. Bis dahin wolle man auch<br />

Gewissheit haben, ob es einen Investor gebe, um den<br />

Geschäftsbetrieb dauerhaft fortzuführen. Zu Lauche<br />

& Maas gehört auch die Marke Därr, deren Wüstenfuchs-Logo<br />

für alle Outdoor-Enthusiasten seit<br />

1978 ein Begriff ist. Frühzeitig stieg Lauche & Maas<br />

mit einem eigenen Beratungskatalog für Reiseausrüstung<br />

und Reisetipps in den Versandhandel ein,<br />

an den sich später der Internet-Handel anschloss.<br />

Der anfängliche Erfolg in diesem umkämpften<br />

Markt kehrte sich jedoch in den letzten Jahren um,<br />

sodass nun die Zahlungsunfähigkeit drohte.<br />

WEGEN FRÜHRERER ORDERTERMINE<br />

Sport 2000 schafft<br />

neue „Top 5 Messe“<br />

Die Sport 2000 organisiert für das laufende Jahr<br />

ihre Ordermessen neu. Zu den bereits bestehenden<br />

Messen kommen zwei neue hinzu, die beiden Spezialistenmessen<br />

für die Laufprofis werden nach vorne<br />

gezogen. Die neue „TOP 5 Messe“ wird zwei Mal im<br />

Jahr stattfinden. Dort werden mit Adidas/Reebok,<br />

Nike, Puma, Asics und Under Armour die Lieferanten<br />

anwesend sein, für die ein früherer Ordertermin<br />

unumgänglich sei, um die wichtigen frühen<br />

Liefertermine für den Handel auch weiterhin möglich<br />

zu machen. Die neue TOP 5 Messe wird für den<br />

Großteil der Sport 2000-Partner die einzige Möglichkeit<br />

sein, die frühen Liefertermine zu erhalten, Ware<br />

zu sichten und bei ihrer Order betreut zu werden. Die<br />

erste TOP 5 Messe wird deshalb zusammen mit der<br />

Spezialistenmesse der Laufprofis vom 3. Juni bis 5.<br />

Juni <strong>2018</strong> stattfinden. Für die Spiegelsaison wird dies<br />

dann der 2. bis 4. Dezember <strong>2018</strong> sein.<br />

Sport Langen mit<br />

großer Neueröffnung<br />

Sport Langen hat in Haselünne<br />

sein neues Geschäft auf<br />

2.000 Quadratmetern und<br />

zwei Stockwerken eröffnet.<br />

Mit der Zusammenlegung<br />

der ehemals getrennten und<br />

traditionsreichen Geschäfte für<br />

Sport und Schuhe gehört Sport<br />

Langen jetzt zu den größten<br />

Sport- bzw. Schuhhäusern im<br />

Emsland.<br />

Sport Scheck<br />

übernimmt Fitfox<br />

Sport Scheck erwirbt<br />

100 Prozent an dem 2013<br />

gegründeten Start-Up<br />

Fitfox, das vertragsfreie<br />

Trainingseinheiten in<br />

Fitnessstudios vermittelt.<br />

Zeitgleich wird eine<br />

Buchungsplattform für eigene<br />

Sport-Events und die von<br />

Drittanbietern gelauncht.<br />

Fitfox ist in über 50 Städten<br />

mit „über 3.000 verschiedenen<br />

Aktivitäten“ vertreten.<br />

Tagesaktuelle News:<br />

sport-fachhandel.com<br />

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28 | FACHHANDEL | Stores 5.<strong>2018</strong><br />

Als reiner Männer-Shop gibt es bei Santoloco alles rund ums Skaten, Surfen und fürs Snowboarden.<br />

SANTOLOCO IN MÜNCHEN<br />

„ Der Markt hat sich<br />

selbst bereinigt“<br />

2007 gründeten zwei Brüder aus Brasilien den Surf-, Skate- und Snowboardladen Santoloco in München.<br />

Auch wenn man das Konzept inzwischen etwas abgeändert hat, dreht sich elf Jahre später immer noch alles<br />

um die Actionsportszene. Bekleidung und Schuhe finden heute nur noch Jungs, die Mädels können sich<br />

derweil im integrierten Café einen der leckersten Cappuccinos der Stadt schmecken lassen.<br />

Interview: Astrid Schlüchter<br />

Ricardo Friesen blickt<br />

zuversichtlich in die Zukunft,<br />

schließlich sollen zwei weitere<br />

Shops hinzukommen.<br />

In den letzten Jahren musste man immer öfter verfolgen,<br />

wie ein Skateshop nach dem anderen von<br />

der Bildfläche verschwindet. Oft ist das ein herber<br />

Rückschlag für die Szene. Vor allem dann, wenn sie<br />

als absolute Szenetreffs die Shopkultur bestimmt<br />

hatten. Geblieben sind am Ende Planet Sports und<br />

Titus. Nicht ganz. Denn mitten im größten Skateboard-Boom<br />

haben zwei Brüder aus Brasilien in der<br />

Innenstadt von München einen neuen Treffpunkt<br />

für die Actionsportszene geschaffen, der erstaunlicherweise<br />

noch heute so gut läuft, dass die beide<br />

Macher Ricardo und Ronaldo<br />

Friesen sogar überlegen, einen<br />

zweiten Shop in Zürich und<br />

einen weiteren auf Hawaii zu<br />

eröffnen. <strong>sportFACHHANDEL</strong><br />

sprach mit Ricardo Friesen über<br />

die Zukunft, das Konzept - und<br />

die Anfänge von Santoloco.<br />

Wie hat sich inzwischen euer<br />

Konzept geändert?<br />

Ricardo Friesen: 2007 haben<br />

wir im Bekleidungssegment<br />

noch Mädels und Jungs bedient.<br />

Seit 2012 konzentrieren<br />

wir uns im Fashionbereich auf Männerware, weil<br />

die Nachfrage nach Frauen-Streetwear immer<br />

stärker zurück gegangen ist. Anfangs – zwischen<br />

2000 bis 2010 – gab es einen regelrechten Hype<br />

um Marken wie Billabong, Roxy oder Zimtstern.<br />

Der ist heute vorbei. Zudem kaufen Mädels einfach<br />

anders ein, da zählen Masse und Trends. Jungs wiederum<br />

kaufen das, was ihnen gefällt, ganz gleich,<br />

wie viel das Lieblingsteil dann am Ende kostet. Zum<br />

gleichen Zeitpunkt haben wir dann Roman Kadletz<br />

aus dem damaligen „Boarders“ zu uns geholt.<br />

... und damit dann auch das Thema Snowboarden<br />

bedient? Genau. Das freigewordene Budget aus dem<br />

Damen-Sortiment wurde schlichtweg umgelagert<br />

und der Bereich Snowboard erweitert. Inzwischen<br />

ist Roman bei uns zwar wieder ausgestiegen, um<br />

nach Kanada auszuwandern, dennoch haben wir<br />

damals den richtigen Schritt gewagt.<br />

Snowboarden scheint zurück – woran liegt‘s? Ich<br />

glaube der Markt hat sich in den letzten Jahren<br />

selbst bereinigt. Damals, als der große Boom ums<br />

Snowboarden begonnen hat, sind viele Marken, die<br />

eigentlich mit dem Sport gar nichts zu tun hatten,<br />

mit eigenen Bekleidungslinien auf den Zug aufgesprungen.<br />

Damit sind immer mehr Brands in den<br />

Markt gedrängt, tausende kleine Start-ups wollten<br />

Fuß fassen, Shops wie Karstadt Sports oder Aldi<br />

haben das Thema in ihr Sortiment aufgenommen,<br />

was am Ende zu einem Überangebot geführt hat.<br />

Heute sind nur die übrig geblieben, die sich aufs<br />

Wesentliche konzentrieren. Jetzt sind oft die Lager<br />

bereits im Oktober leer, das hält die Preise stabil.<br />

© SANTOLOCO


5.<strong>2018</strong> Stores | FACHHANDEL | 29<br />

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? ? ? Wie sucht ihr eure Marken aus? Sehr sorgfältig. Uns<br />

geht es um langfristige, stabile und enge Partnerschaften<br />

mit unseren Geschäftskunden. Dabei<br />

legen wir großen Wert darauf, in welchen Shops die<br />

Brands noch vertreten sind. Generell versuchen wir<br />

Marken im Shop möglichst exklusiv anbieten zu<br />

können. Momentan fahren wir damit extrem gut.<br />

Wie wichtig ist ein entsprechender Online-Auftritt?<br />

Sehr wichtig, das mussten wir am eigenen Leib<br />

erfahren. Nachdem wir das Shopkonzept von<br />

Santoloco komplett aus eigener Tasche finanziert<br />

haben, mussten wir von Anfang an Prioritäten<br />

setzen, und die lagen nun mal im stationären<br />

Geschäft. Das rächt sich heute.<br />

Kann man alleine mit dem stationären Shop heute<br />

überhaupt noch Geld verdienen? Unser Fokus<br />

liegt ganz klar im stationären Handel. Dennoch<br />

investieren wir momentan in einen verbesserten<br />

Online-Auftritt, da wir natürlich begriffen haben,<br />

dass zu einem guten Shop eine entsprechende<br />

Online-Präsenz gehört. Wir hoffen damit den<br />

Umsatz anpassen zu können, sprich 50 Prozent Online<br />

und 50 Prozent stationär. Man muss sich heute<br />

mehr anstrengen, kreativ sein und die Bedürfnisse<br />

des Kunden besser im Blick behalten. Diese ändern<br />

sich fast täglich. Dazu kommt auch, dass sich viele<br />

beraten lassen, um danach billiger Online zu<br />

bestellen, das hat man natürlich nicht in der Hand.<br />

Warum ein eigenes Café? Wir haben gemerkt, dass<br />

oft Pärchen in den Shop kommen. Die Mädels werden<br />

– wie ich ja vorher schon erwähnt habe – von<br />

uns jedoch nicht mehr mit einem eigenen Segment<br />

bedient. Das führt recht schnell dazu, dass beide<br />

entweder den Laden abrupt verlassen oder die<br />

Mädels extrem gelangweilt in der Ecke stehen. Hier<br />

kommt das Café ins Spiel. Wir bieten kostenloses<br />

WLAN, leckeren Cappuccino, Magazine und einen<br />

gemütlichen Platz zum sitzen. Das gilt auch für<br />

genervte Eltern, die dank des Cafés gerne bei uns<br />

für ihre Kids einkaufen gehen. Dazu kommt dann<br />

auch noch Laufpublikum, die bei uns einfach gerne<br />

auf einen Espresso vorbeikommen.<br />

Wie hat sich die Actionssport-Branche in der<br />

Zwischenzeit verändert? Der Umsatz mit Longboards<br />

stagniert, wenn man das Geschäft mit<br />

früher vergleicht. Das liegt auch daran, dass die<br />

Produkte, die wir in diesem Bereich verkaufen,<br />

relativ hochwertig sind – sprich, wer sich einmal<br />

ein gutes Longboard gekauft hat, braucht<br />

so schnell auch kein Neues mehr. Beim Surfen<br />

und auch beim Skaten wollen sich Kunden – je<br />

nach Könnerstufe – gerne mit einem Zweitbrett<br />

versorgen. Zudem werden Skateboards extrem<br />

beansprucht, hier muss oft nachgerüstet werden.<br />

Es gibt so viele Kids, die sich bei uns ihr erstes<br />

Skateboard zusammenbauen lassen – mit unseren<br />

Mitarbeitern vor den Laden gehen und erste Tricks<br />

lernen. Das prägt und ich denke, das sind die<br />

Kunden von morgen.<br />

Welche Services bietet ihr zudem an? Wir<br />

reparieren Surf- und Snowboards und verwenden<br />

dafür ausschließlich umweltfreundliches Harz.<br />

Wie wichtig ist das Thema „Social Media“ für<br />

euch? Wir haben erst vor kurzem einen Social<br />

Media-Experten mit ins Boot geholt. Zudem haben<br />

wir die Shop-Fläche so umgestaltet, dass wir<br />

eigene „Film-Abende“ anbieten können.<br />

Dazu gibt es mit unserem „After Work Shred“<br />

Ausfahrten ins Skigebiet, vor Ort haben die<br />

Teilnehmer sogar die Möglichkeit, Snowboards<br />

und andere Produkte zu testen.<br />

Was denkst Du – wie sieht der stationäre<br />

Handel in zehn Jahren aus? Es wird sich generell<br />

nicht viel ändern. Bei gewissen Abläufen, z.B.<br />

in puncto Paketzustellung, wird es neue Ansätze<br />

geben.<br />

Immer mehr Händler, die sich bis dahin nicht an<br />

den Markt und die Bedürfnisse des Kunden<br />

angepasst haben, werden verschwinden. Das ist<br />

dann auch eine Art der Marktbereinigung. Ich bin<br />

seit acht Jahren verheiratet und ich vergleiche<br />

das Erfolgsrezept unseres Shops gerne mit der<br />

Beziehung zu meiner Frau – sie ist nicht immer<br />

einfach, man muss ständig an ihr arbeiten, neue<br />

Herausforderungen annehmen und diese mit viel<br />

Herzblut und Liebe meistern. Man muss viel investieren,<br />

um erfolgreich zu sein und das Ganze – sei<br />

es nun die Beziehung zu meiner Frau oder den<br />

Laden – am Laufen zu halten.


30 | BRAND NEW | Schuhe 5.<strong>2018</strong><br />

asics.com<br />

Im Zeichen der Kirschblüte<br />

ASICS bringt den Frühling mit der neuen Sakura Kollektion<br />

Die Kirschblüte (japanisch – Sakura) ist<br />

eines der wichtigsten Symbole der japanischen<br />

Kultur. Sie steht für Schönheit und<br />

Aufbruch. Die Zeit der Kirschblüte von<br />

März bis April markiert einen Höhepunkt<br />

im japanischen Kalender und den Anfang<br />

des Frühlings. In dieser Zeit taucht die<br />

Vegetation und das Licht Japan in ein<br />

rosa-weißes Meer von Kirschblüten. Viele<br />

Japaner feiern diesen Zeitpunkt des Jahres<br />

gemeinsam mit ihren Freunden und<br />

Familien im Park.<br />

Das traditionelle Kirschblütenfest haben<br />

wir als japanisches Unternehmen als<br />

Inspiration für unser „Sakura Pack“<br />

genommen. Das ASICS Sakura Pack besteht<br />

aus wunderschönen Varianten der<br />

Premium-Running Modelle GEL-Kenun,<br />

GEL-Nimbus 20 und GEL-Roadhawk.<br />

Die drei Modelle zeigen farblich die verschiedenen<br />

Phasen der Kirschblüte. Der<br />

GEL-Kenun, ein Sportschuh, der sowohl<br />

zum Laufen als auch für das Studio geeignet<br />

ist, repräsentiert in zarten dezenten<br />

Tönen die Zeit der Knospe, der GEL-Roadhawk,<br />

das ultraleichte und sehr direkte<br />

High-Speed-Modell deutet mit verschiedenen<br />

graphischen Elementen und<br />

Farbspielen die Phase der aufgehenden<br />

Blüten an. Der GEL-Nimbus 20, einer der<br />

erfolgreichsten Cushioning-Modelle aller<br />

Zeiten kommt in der satten Farbe „Cherry<br />

Blossom“, die sich sowohl durch das<br />

Mesh-Upper zieht als auch die sichtbaren<br />

GEL-Elemente aufmerksamkeitsstark in<br />

Szene setzt. Der neue GEL-Nimbus 20<br />

in der Sakura-Edition greift damit das<br />

Thema der „Kirschblüte“ in ihrer vollen<br />

Pracht. Für den passenden All-Over-Look<br />

zu allen drei Modellen haben wir eine<br />

kleine feine Running-Kollektion, die das<br />

Farbthema „Kirschblüte“ aufnimmt und<br />

richtig Lust macht, sportlich in den<br />

Frühling zu starten.<br />

GEL-Kenun SP<br />

GEL-Nimbus 20 SP<br />

RoadHawkFF


5.<strong>2018</strong><br />

crocs.de<br />

Schuhe | BRAND NEW | 31<br />

CROCS<br />

LiteRide Clog<br />

ist ein weltweit führender Anbieter innovativer<br />

Freizeitschuhe für Herren, Damen und Kinder.<br />

Das Croslite- Material, eine eigens von Crocs<br />

entwickelte, revolutionäre Technologie, verleiht<br />

jedem Schuh die Atribute: bequem, ultraleicht,<br />

gedämpft, abriebfest und geruchsresistent!<br />

LiteRide Slide<br />

Die LiteRide Collection<br />

Mit der Kollektion SS18 führt Crocs eine neue Produktfamilie ein:<br />

LiteRide. Hergestellt aus einer neuartigen Technoligie – LiteRide-<br />

Schaum – bieten LiteRide-Produkte den Konsumenten höchsten<br />

Tragekomfort. LiteRide ist designt für jeden Tag.<br />

LiteRide<br />

Lace Up<br />

LiteRide<br />

Sandal<br />

Women<br />

LiteRide TM – Foam Technology by crocs –<br />

die optimale Symbiose aus Wissenschaft & Magie<br />

LiteRide TM , das neuartige, zellgeschlossene Material ist leichter und<br />

weicher als Croslite TM und bietet damit die perfekte Mischung aus<br />

Passform und Komfort. Mit der Basis der Original Crocs-Komfort<br />

(aus Croslite TM ) und der Innovation des LiteRide TM ist jedes Paar<br />

Schuhe für jeden Komfort-Bereich gemacht. Das innovative<br />

Design mit Fußbett aus LiteRide TM -Schaum bedeutet einen echten<br />

Durchbruch in Sachen Komfort.<br />

Durch ihre hervorragenden Eigenschaften sind die Modelle perfekt<br />

für jede Gelegenheit und bieten:<br />

· einen sportlichen Style für einen aktiven Lifestyle<br />

· eine superweiche, ultraleichte und extrem robuste Einlegesohle<br />

aus innovativem LiteRide-Schaum<br />

· eine strapazierfähige Außensohle aus Croslite-Schaum für<br />

Unterstützung und Komfort im Alltag<br />

· ein weiches, flexibles Matlite-Obermaterial, das kein Einlaufen<br />

benötigt<br />

LiteRide<br />

Pacer<br />

Das MatLite-Material ist leicht, weich und flexibel für optimalen<br />

Tragekomfort. Das schlanke Profil gibt eine moderne Silhouette.<br />

Damit ist es perfekt geeignet für entspannte Styles mit trendigen<br />

Einflüssen. Die matte Oberfläche eignet sich ausgezeichnet für<br />

Prints.<br />

LiteRide Mule:<br />

Diese neuen Mules<br />

vereinen den angesagten<br />

Stretch-Style in gewirkter<br />

Optik mit bester<br />

Polsterung.


32 | BRAND NEW | Outdoor 5.<strong>2018</strong><br />

leki.com<br />

LEKI Pacemaker<br />

Volle Kraft voraus für Nordic Walker<br />

Direkte Kraftübertragung, sicheren Grip und höchsten Komfort garantiert<br />

der Nordic-Walking-Stock Pacemaker. Mit einem Carbon-Anteil von 85%<br />

wird er höchsten Qualitätsansprüchen gerecht. Der Top-Stock verfügt<br />

über eine leichte „Speed Tip“ Spitze für dynamisches Fortkommen auf<br />

natürlichen Böden. Das abnehmbare Powergrip Pad bietet sicheren Halt auf<br />

Asphalt. Eine perfekte Verbindung zwischen Hand und Stock garantiert die<br />

neu konstruierte Schlaufe Shark Frame Strap aus atmungsaktivem Mesh.<br />

Die mit dieser Weiterentwicklung des Trigger Shark Systems noch einmal<br />

optimierte Schlaufe bietet eine breite Auflagefläche, umschließt die Hand<br />

sicher und gewährleitet eine höchst effektive Kraftübertragung.<br />

Verfügbar in Längen von 100 bis 130 cm in 5 cm Schritten<br />

LEKI Micro Trail Pro<br />

Trail Running in Perfektion<br />

Klein, leicht, einfachstes und schnellstes Handling – das sind die<br />

unverzichtbaren Attribute für den ultimativen Trail Running Stock, die<br />

der Micro Trail Pro von LEKI zuverlässig erfüllt. Dazu verfügt er über den<br />

einzigartigen Trigger Shark 2.0 Griff, inklusive Schaumgriffverlängerung,<br />

der das schnelle Umgreifen in verschiedensten Situationen ermöglich. Der<br />

Micro Trail Pro ist ein voll ausgestatteter Fixlängen-Faltstock aus reinem<br />

Carbon. Durch den Push Button Release Mechanismus kann der Stock ohne<br />

Zeitverlust in Sekundenschnelle auf- und abgebaut werden. Das technische<br />

Wunderwerk lässt sich mit einem Packmaß ab 34 cm leicht im Koffer, am<br />

Brustgurt oder am und im Rucksack verstauen. Das verstärkte, filigrane<br />

High-Performance Spannseil ist dank der robusten PE Ummantelung<br />

langlebig. Die im Unterteil liegende Feder reguliert die automatische<br />

Längenkompensation. Lieferbar in Längen von 110 bis 135 cm.<br />

LEKI Micro Vario Carbon Black Series LEKI Micro Vario Carbon Antishock<br />

Faltbarer Trekker mit Dämpfung<br />

Der Trekkingstock Micro Vario Carbon Antishock überzeugt mit seiner<br />

technisch ausgeklügelten Konstruktion. Der Faltstock aus reinem Carbon<br />

kann um 20 cm in der Länge verstellt werden und verfügt über ein effektives<br />

Dämpfungssystem. Die Bezeichnung „Vario“ steht für die Längenverstellung,<br />

spiegelt aber auch den vielseitigen Einsatz des Top-Stocks wider, der sich<br />

beim Zustieg zum Klettersteig genauso bewährt, wie beim Trekking, auf<br />

Reisen oder beim Trailrunning. Höchsten Komfort bietet das oberhalb des<br />

Tellers integrierte Dynamic Suspension System. Die ausgetüftelte Elastomer-<br />

Konstruktion absorbiert über 40 % der Impulskraft direkt dort, wo sie<br />

entsteht. Der kantenfreie Aergon Griff liegt perfekt in der Hand, während<br />

die Griffverlängerung ein einfachstes Umgreifen erlaubt. Dank des Push<br />

Button Release Mechanismus’ ist der Faltstock schnell und einfach auf- und<br />

abgebaut . Wird auch als spezielles Damenmodell angeboten.<br />

Große Leistung, kleines Packmaß<br />

Mit dem Micro Vario Carbon Black Series präsentiert LEKI einen super<br />

leichten Tekkingstock (239 gr.) mit herausragender Technik in einem<br />

edlen Design. Der top ausgestattete TÜV-zertifizierte Faltstock aus reinem<br />

Carbon verfügt über das stufenlose Verstellsystem Speed Lock 2 und bietet<br />

ein Mini-Packmaß von 40 cm. Der Verstellbereich reicht von 110 bis<br />

130 cm. Ob Trekking, mehrtägige Hüttentouren oder Klettersteig – dieser<br />

Stock bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten und strahlt mit edler Matt-<br />

Glanz-Optik und Ton-in-Ton Print technische Eleganz aus. Der kantenfreie<br />

Aergon-Griff liegt perfekt in der Hand. Die Mid-Verlängerung bietet variable<br />

Greifmöglichkeiten. Das External Locking Device System (ELD) macht die<br />

Falttechnologie noch bedienungsfreundlicher und für den Nutzer sofort<br />

erkennbar. Die Spannung des High-Performance-Seils wird ganz einfach per<br />

Knopfdruck gelöst. Stufenlos verstellbare Länge von 110 bis 130 cm.


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34 | BRAND NEW | Schuhe 5.<strong>2018</strong><br />

meindl.de<br />

Savona Lady GTX ®<br />

Activo Mid GTX ® Tramin GTX ®<br />

Der Savona (Lady) GTX® ist bestens geeignet für den<br />

Alltag und Unternehmungen in der Freizeit. Der Schuh<br />

aus der Comfort-fit®-Linie von Meindl überzeugt durch<br />

seine perfekte Passform: Mehr Platz im Ballenbereich<br />

bei gleichzeitig eng sitzender Ferse. Die Meindl Lite Trail<br />

Gummiprofilsohle mit EVA-Dämpfungskeil sorgt für<br />

einen weichen Auftritt und ein optimales Gehgefühl.<br />

Dank GORE-TEX® bleiben die Füße auch bei schlechterem<br />

Wetter garantiert trocken.<br />

Gerade unseren Füßen sollten wir besonders viel Komfort<br />

bieten. Bei den Modellen der Meindl Comfort fit®-Linie wurde<br />

genau hierauf das Augenmerk gelegt. Diese Schuhe werden über<br />

der speziellen, breiteren Comfort fit®-Leiste gefertigt, sodass<br />

im Ballen- und Zehenbereich mehr Platz entsteht. Die Ferse ist<br />

dabei normal eng geschnitten und gibt somit guten Halt.<br />

Der Activo (Lady) Mid GTX® überzeugt mit seiner sportlichen<br />

und frischen Optik bei Ausflügen und Unternehmungen in der<br />

Freizeit. Die Meindl Lite Trail Gummiprofilsohle mit EVA-Dämpfungskeil<br />

sorgt für einen angenehmen Auftritt und das Multigriff-Profil<br />

für Griffigkeit und guten Halt. Dank GORE-TEX®<br />

sind die Schuhe garantiert wasserdicht und atmungsaktiv.<br />

Comfort fit® Schuhkonzept<br />

Im Vergleich zu einem Trekkingleisten hat unser Comfort<br />

fit®-Leisten mehr Platz im Vorfußbereich und festen Halt in<br />

der Ferse. Man steht auf breiterer Basis. Leichteres Abrollen<br />

durch stärker ausgeprägte Rolle.<br />

1 Mehr Zehenfreiheit und mehr Volumen<br />

2 Mehr Ballenweite und Geradestellung der Großzehe<br />

3 Breiterer Stand durch die breitere Sohlenbasis<br />

4 Perfekte Passform durch die enge Ferse<br />

Die Comfort fit® Modelle bieten durch die Fertigung<br />

über dem speziellen Comfort fit®-Leisten mehr Platz im<br />

Ballenbereich bei gleichzeitig eng sitzender Ferse. Das<br />

sorgt für einen breiteren Stand und garantiert eine ideale<br />

Passform, bei gleichzeitig optimalem Tragekomfort. Der<br />

Tramin (Lady) GTX® überzeugt mit seiner klassischen<br />

Optik aus besonders weichem Nubuk- und Velourleder<br />

und ist das perfekte Modell für Wanderungen in Hochalmregionen,<br />

im Mittelgebirge und auf ausgebauten Wegen.<br />

Die Meindl Lite Trail Gummiprofilsohle mit EVA-Dämpfungskeil<br />

ist griffig und mit hervorragender Dämpfung.<br />

Die GORE-TEX®-Membrane garantiert wasserdichte und<br />

atmungsaktive Schuhe.


5.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 35<br />

meindl.de<br />

Ontario GTX ®<br />

Der Ontario (Lady) GTX® ist sportlich, modisch<br />

und leicht. Er eignet sich bestens für sportliche<br />

Unternehmungen in der Freizeit und durch die weit<br />

nach vorne gezogene Schnürung ist er optimal an den<br />

Fuß anpassbar. Im Fersenbereich sorgt das um die Ferse<br />

verlaufende variofix® System für eine gute Fixierung.<br />

Der frei laufende „Speedwire“ zieht sich beim Schnüren<br />

des Schuhs gleichmäßig eng um die Ferse. Dank<br />

GORE-TEX® sind die Schuhe dauerhaft wasserdicht und<br />

atmungsaktiv.<br />

Der Kapstadt (Lady) GTX® überzeugt durch<br />

seine weit in den Zehenbereich gezogene<br />

Schnürung. Der Schuh kann so perfekt<br />

an den F uß angepasst werden. Außerdem<br />

besticht die schöne, sportliche Optik und das<br />

bewährte variofix®-Schnürsystem. Das um<br />

die Ferse verlaufende System sorgt für eine<br />

perfekte Passform und Fersenfixierung. Der<br />

frei laufende „Speedwire“ zieht sich beim<br />

Einschnüren gleichmäßig eng an die Ferse<br />

– somit ist bester Halt garantiert! Durch das<br />

GORE-TEX®-Futter bleiben die Füße auch bei<br />

schlechtem Wetter garantiert trocken und der<br />

Schuh ist dennoch atmungsaktiv.<br />

Kapstadt GTX ®<br />

Litepeak Lady GTX ®<br />

Der Litepeak (Lady) GTX® begeistert nicht nur mit seiner<br />

modischen Optik. Im Fersenbereich der Manschette ist beim<br />

Litepeak (Lady) GTX® eine Stretchzone integriert. Dank<br />

dieses Heelcuff-Freeflex-Systems ist die gesamte Manschette<br />

elastischer. Sie liegt eng an, ist aber dennoch absolut druckfrei.<br />

Das variofix® System sorgt für eine perfekte Passform und<br />

Fersenfixierung. Das frei laufende „Speedwire“ zieht sich<br />

beim Einschnüren gleichmäßig eng um die Ferse. Die Meindl<br />

Multigrip® 3 Alpin Light Sohle von Vibram® gibt dabei<br />

sicheren Halt und dank GORE-TEX® ist der Schuh garantiert<br />

wasserdicht.<br />

Ein erfolgreiches System entwickelt sich weiter:<br />

Das Variofix®-Schnürsystem sorgt für eine perfekte Passform –<br />

und hat sich über viele Jahre bewährt und kontinuierlich weiter<br />

verbessert. Im Fersenbereich sorgt das um die Ferse verlaufende<br />

Variofix®-System für eine gute Fersenfixierung. Das frei laufende<br />

„Speed wire“ zieht sich beim Einschnüren gleichmäßig eng an die<br />

Ferse. Somit ist bester Halt garantiert.


Dein Traum<br />

Hier ein Auszug aus den vielen sport-job.com-Angeboten online:<br />

JOHNSON REGIONAL SALES MANAGER<br />

IM AUSSENDIENST (M/W)<br />

RAUM NORDDEUTSCHLAND<br />

Zu den Aufgaben gehört u.a. die Betreuung<br />

von Bestandskunden, allerdings auch<br />

maßgeblich die Akquisition von Neukunden.<br />

Die eigenständige Organisation Ihres<br />

Berufsalltages, einschließlich der Erledigung<br />

aller anfallenden Bürotätigkeiten, ist für Sie<br />

selbstverständlich.<br />

JUDO BUND SPORTDIREKTOR/IN<br />

Der Deutsche Judo-Bund e.V. sucht<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n)<br />

Sportdirektor/in<br />

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IM AUSSENDIENST (M/W) IN VOLLZEIT<br />

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IHRE AUFGABEN:<br />

• Kompetente Betreuung und Beziehungspflege<br />

eines bestehenden Kundenstammes<br />

• Proaktive Neukundenakquise<br />

• Durchführen von Produkt- und Verkaufsschulungen<br />

und Organisation von Kundenevents<br />

• Enge Zusammenarbeit mit dem Verkaufsteam<br />

GROFA BRANDMANAGER ELECTRONICS<br />

(M/W) FÜR UNSERE PREMIUMMARKEN<br />

DEINE AUFGABEN:<br />

• Schnittstelle zwischen den zu<br />

betreuenden Marken und unserem<br />

Sales- & Marketing Team<br />

• Umsatz und Ergebnisverantwortung<br />

der Marken<br />

• Erarbeitung von Kalkulationsmodellen,<br />

Preis- und Marketingstrategien<br />

• Reporting von Wettbewerbs- u. Marketingstrategien<br />

MEHR …<br />

http://bit.ly/vertFJR<br />

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http://bit.ly/brandGrofa<br />

ELEMENTS EMPFANGSMITARBEITER<br />

(M/W) IN TEILZEIT<br />

Für das Studio ELEMENTS Balanstrasse in München<br />

Als Empfangsmitarbeiter (m/w) ist<br />

Dienstleistung für Sie gelebte Leidenschaft.<br />

Sie spielen als erster und letzter Kontakt<br />

für unsere Mitglieder eine wesentliche Rolle und<br />

haben jederzeit ein offenes Ohr für die Wünsche<br />

und Anregungen unserer Gäste.<br />

DEUTER TECHNISCHER PRODUKT-<br />

DESIGNER (M/W) IN VOLLZEIT<br />

IHRE AUFGABEN:<br />

• Entwicklung und Design von Rucksäcken,<br />

Accessoires und neuen Rückensystemen<br />

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Anforuderungen<br />

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Dokumentationen<br />

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5.<strong>2018</strong> STELLENMARKT | 37<br />

IMPRESSUM<br />

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Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />

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Andreas Mayer +49 – (0) 23 54 – 77 99-16<br />

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REDAKTION<br />

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AP Ulrich Onnasch (Ltg.) (DW –21)<br />

u.onnasch@sportcombi.de<br />

Sylvia Triebel (DW –20)<br />

s.triebel@sportcombi.de<br />

Astrid Eisenblätter (DW –14)<br />

a.eisenblaetter@sportcombi.de<br />

Erik Hornung – Non Sport Products/<br />

Tourismus (DW –13)<br />

e.hornung@sportcombi.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Dipl. Kfm. Thomas Brinkmann<br />

LAYOUT henrich.media GmbH<br />

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<strong>sportFACHHANDEL</strong> erscheint 16 mal/Jahr.<br />

Zur Zeit ist der Anzeigentarif<br />

Nr. 9 vom 1. September 2017 gültig.<br />

EINZELHEFT Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz € 6,–<br />

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Schweiz 89,- €<br />

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einmalig 2,50 € für Versand u. Verpackung<br />

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Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des<br />

Verlages oder infolge von Störungen des<br />

Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen<br />

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Copyright für alle Beiträge: SportCombi Verlag<br />

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beim Verlag. Vervielfältigung, Speicherung und<br />

Nachdruck redaktioneller Beiträge und Nutzung<br />

der Daten in elektronischen Medien nur mit<br />

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Verlag GmbH.<br />

Gerichtsstand: Iserlohn<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Bilder wird nicht gehaftet. Anspruch auf Ausfallhonorar,<br />

Archivgebühren und dgl. besteht nicht.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Änderungen und Kürzungen der Manuskripte<br />

behält sich die Redaktion vor.<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong> ist ein Titel der<br />

Die Titel der SportCombi:<br />

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der Kundenbetreuung, z.B. Auftragsbearbeitung,<br />

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Erstellen von Statistiken u.v.m.<br />

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Heerstraße 5, 58540 Meinerzhagen oder an<br />

s.triebel@sportcombi.de<br />

Nächste Ausgaben<br />

6/<strong>2018</strong><br />

WANDERN/KLETTERN/<br />

CAMPING/REISEN<br />

ERSCHEINUNG:<br />

04.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

26.04.<strong>2018</strong><br />

7/<strong>2018</strong><br />

VORMESSE OUTDOOR/<br />

RUCKSÄCKE<br />

ERSCHEINUNG:<br />

01.06.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

24.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />

8/<strong>2018</strong><br />

DEUTSCH/ENGLISCH<br />

OUTDOOR 1. TAG<br />

ERSCHEINUNG:<br />

17.06.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

07.06.<strong>2018</strong><br />

9/<strong>2018</strong><br />

DEUTSCH/ENGLISCH<br />

OUTDOOR 2. TAG/<br />

OUTDOOR SCHUHE/<br />

BADE-MODE/EUROBIKE<br />

ERSCHEINUNG:<br />

18.06.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

08.06.<strong>2018</strong><br />

10/<strong>2018</strong><br />

TRIATHLON/OUTDOOR<br />

NACHBERICHT<br />

ERSCHEINUNG:<br />

27.07.<strong>2018</strong><br />

BUCHUNGSSCHLUSS:<br />

19.07.<strong>2018</strong>


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5.<strong>2018</strong><br />

PERSONALIEN | 39<br />

©HERSTELLER, LAUCHE & MAAS<br />

Polygiene: Mehr Power für Schlüsselmärkte<br />

Polygiene ernennt Chiara Galimberti<br />

als neuen Director of Commercial<br />

Operations in Europa. Hans<br />

Bergman wird neuer Director<br />

of Commercial Operations für<br />

Nordamerika. Beide berichten an<br />

CCO Peter Sjösten. Ziel sei es, die<br />

Umsätze in den beiden Schlüsselregionen weiter zu steigern,<br />

um bis zum Jahr 2022 das selbst ausgerufene Ziel in Höhe<br />

von netto 400 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von mehr als<br />

20 Prozent zu erreichen. Polygiene ist an der Stockholmer<br />

Börse gelistet.<br />

Chiara Galimberti<br />

Managementwechsel bei Uvex Sports Group<br />

Christophe Weissenberger<br />

Nach der Trennung des Fürther<br />

Familienunternehmen mit den<br />

Marken Uvex und Alpina von<br />

CFO Falk Pewestorf übernimmt<br />

bis auf weiteres Christophe<br />

Weissenberger dessen Aufgaben<br />

kommissarisch. Die Trennung von<br />

Pewestorf sei in bestem, beiderseitigem Einvernehmen<br />

erfolgt. Jedoch habe keine Einigkeit „über die strategische<br />

Ausrichtung der beiden Marken und unserer Werke“<br />

bestanden. Bei der Suche nach einem Nachfolger wolle man<br />

sich „die nötige Zeit nehmen“.<br />

Peter Fresia verstärkt Leki<br />

Produktmanagement<br />

Peter Fresia ist bei Leki ab sofort<br />

zusammen mit Christian Nordhaus<br />

für die Hartwaren-Produktgruppen<br />

zuständig. Neben einschlägigem<br />

Einzelhandels-Know-how, das<br />

er zuletzt als leitender Einkäufer<br />

für technische Hartware, Outdoor-<br />

Schuhe und Ski bei Sport-Scheck und zuvor beim Sporthaus<br />

Schuster gesammelt hat, war er auch in der Industrie als<br />

technischer Berater, freier Mitarbeiter und Schulungsspezialist<br />

für Salewa und Salomon tätig.<br />

Peter Fresia<br />

Neue Gesichter im Intersport-Aufsichtsrat<br />

Auf der Generalversammlung der<br />

Intersport Deutschland eG<br />

haben die Mitglieder einstimmig<br />

Fabian Engelhorn und Jürgen<br />

Kettschau als neue Mitglieder in<br />

den Aufsichtsrat gewählt. In seinem<br />

Amt als Aufsichtsrat bestätigt wurde<br />

Dr. Werner Holzmayer. Aufsichtsratsvorsitzender bleibt<br />

Knud Hansen, zu seinem Stellvertreter wurde erneut Stefan<br />

Thurner bestellt. Im Beirat der Systempartner Intersport<br />

GmbH sind vertreten: Heike Luck (Vorsitzende), Oberhof;<br />

Markus Matern (stellv. Vorsitzender), Goch; Cordula Weiß,<br />

Villingen-Schwenningen; Andreas Wolfstetter, Obernburg;<br />

Oliver Grimm, Offenburg; Bernhard Jäger, Kempten.<br />

Fabian Engelhorn<br />

Zwei Tech Reps für Blizzard und Tecnica<br />

Marc Künkele<br />

Als Tech Representatives sollen<br />

Andreas Jöchl in Österreich und<br />

Marc Künkele in Deutschland<br />

die Handelsvertreter bei Tecnica-<br />

Schulungen unterstützen und die<br />

Betreuung der Blizzard-Skitests<br />

sowie weiterer Events übernehmen.<br />

Thomas Römer verlässt Intersport<br />

Thomas Römer, 16 Jahre lang Mitglied<br />

der Intersport-Geschäftsleitung und<br />

dort mit der Mitgliederbetreuung<br />

betraut, verlässt zum 31. Mai das<br />

Unternehmen. Er wolle sich „neuen<br />

beruflichen Herausforderungen<br />

stellen“. Wie Intersport unterstreicht,<br />

hat Römer in dieser Zeit das Partnermanagement erneuert,<br />

die Akademie-Dienstleistungen ausgebaut und eine<br />

„moderne Standortentwicklung zur Expansion auf der Fläche“<br />

etabliert. Zuletzt habe er unter anderem die strategische<br />

Partnerschaft mit der Signa Group begleitet.<br />

Thomas Römer<br />

Ortlieb: Esslinger und Scully rücken in<br />

Geschäftsleitung auf<br />

Martin Esslinger<br />

Jeff Scully<br />

Trauer um Gerhard Lauche<br />

Ortlieb organisiert ab sofort<br />

auch die Geschäftsleitung neu.<br />

Martin Esslinger, seit Mai 2016<br />

Vertriebsleiter, rückt in das<br />

Geschäftsleitungsteam auf und<br />

erhält Prokura. Ebenfalls zum<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

berufen wurde Jeff Scully, der<br />

bereits seit 1998 für Ortlieb aktiv<br />

ist und den amerikanischen<br />

Markt als Geschäftsführer der<br />

amerikanischen Ortlieb-Tochter<br />

rma Ortlieb USA LLC verantwortet.<br />

Gerhard Lauche galt seit jeher als<br />

Vorreiter der Outdoorbranche,<br />

er hat die Themen Outdoor und<br />

Reise Schritt für Schritt in der<br />

Szene etabliert. Zusammen mit<br />

Wolfgang Maas haben beide<br />

den Laden Lauche & Maas vor<br />

40 Jahren gegründet. 1998 übernahmen sie schließlich<br />

zudem die Firma Därr Expeditionsservice. Am 9.Februar<br />

<strong>2018</strong> ist Gerhard Lauche unerwartet verstorben, damit<br />

hinterlässt er ein fast sprachloses Team, das ergriffen über<br />

den plötzlichen Tod seiner Familie ihre tiefste Anteilnahme<br />

ausspricht und dem Firmengründer eine gute letzte Reise<br />

mit einem Rucksack voller schöner Erinnerungen aus<br />

einem erfüllten Leben, wünscht.<br />

Gerhard Lauche<br />

Salming:<br />

Veränderungen<br />

im Außendienst<br />

Zum Jahresbeginn hat<br />

Thomas Berg das Salming<br />

Außendienst-Team verlassen.<br />

Die von ihm bis dahin bereisten<br />

Gebiete wurden jetzt neu<br />

aufgeteilt. Die Geschäftsführer<br />

Alexander Kluge (PLZ 33*,<br />

34*, 44*, 47*, 48*, 49*, 58*,<br />

59*) und Marek Brincil (PLZ<br />

16*-19*, 2*, 30*-32*, 37*-39*)<br />

übernehmen ihre Betreuung<br />

mit sofortiger Wirkung.<br />

Wechsel des<br />

2XU-Vertriebs<br />

Zum 1. März <strong>2018</strong> wurde der<br />

Exklusivvertrieb der australischen<br />

Marke 2XU in den<br />

Regionen DACH und Benelux<br />

auf die Firma Action Sports<br />

Sportartikel GmbH übertragen.<br />

Matthias Filser, der Geschäftsinhaber<br />

des bisherigen<br />

Vertriebs, wechselt in das<br />

2XU-Management als Head<br />

of Triathlon für EMEA.<br />

New Balance verstärkt<br />

Handelsmarketing<br />

Als Trackster sollen vier neue<br />

Technical Representatives<br />

New Balance-Händlern „mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen<br />

und gemeinsame Aktivierungsmaßnahmen<br />

entwickeln“. Dabei<br />

wird Fabian Riedmüller im<br />

Norden Deutschlands reisen,<br />

Jan Riechel im Osten, Timo<br />

Josten im Süden und Martin<br />

Wilke im Westen. Alle vier<br />

werden an den Trade & Sports<br />

Marketing Manager Moritz<br />

Schweer berichten.<br />

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