16.11.2012 Aufrufe

9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden

9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden

9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Im östlichen Königsseegebiet liegt der<br />

Schwerpunkt der almwirtschaftlichen<br />

Nutzung im <strong>Nationalpark</strong>. Die von den<br />

Almen aus beweideten Licht- und Waldweiden<br />

bestimmen daher in wesentlichen<br />

Abschnitten den Grenzverlauf.<br />

Dies gilt bei der Büchsen-, Gotzental-,<br />

Seeau- und Gotzenalm für die Westgrenze<br />

der Pflegezone, bei der Königstalalm<br />

(am Ruck), der Priesbergalm (Rossfeld)<br />

und der Gotzenalm für ihre östliche<br />

Grenze. Die Lichtweideflächen der Almen<br />

östlich des Königsseegebietes zeichnen<br />

sich zu einem großen Teil durch<br />

hochwertige Pflanzen- und Tierbestände<br />

aus. Besonders herausragend sind hier<br />

die Regenalm, die Gotzenalm, die nördlichen<br />

Teile der Gotzentalalm, größere<br />

Teilflächen der Königsbachalm und der<br />

Königsbergalm.<br />

Die Schwerpunkte der Erholungsnutzung<br />

liegen in diesem Pflegezonenabschnitt<br />

im Bereich der Wasserfallalm,<br />

der Königsbachalm, der Königsbergalm<br />

und der Priesbergalm. Diese Almen liegen<br />

sämtlich im fußläufig gut erreichbaren<br />

Umfeld der Jennerbahnstationen<br />

Bild 107: Am Feuerpalfen (NPV, Diaarchiv)<br />

(Mittel- und Bergstation). Beliebtes Ziel<br />

ist auch die Gotzenalm. Südlich der Gotzenalm<br />

ist die Erholungsnutzung nur<br />

noch extensiv.<br />

Auch wenn über eine Integration der<br />

Farrenleitenwand sowie der Gotzentauern<br />

und des Mittleren Hirschenlaufs<br />

eine größere räumliche Geschlossenheit<br />

der Pflegezone hätte erreicht werden<br />

können, sind die genannten Bereiche<br />

dennoch aufgrund ihrer hochwertigen<br />

natürlichen Ausstattung Bestandteile<br />

der Kernzone.<br />

Über die naturschutzfachlich motivierte<br />

und mit den Erfordernissen der almwirtschaftlichen<br />

und touristischen Nutzung<br />

begründbare Grenzziehung hinaus<br />

sind die folgenden Rahmenbedingungen<br />

für die räumliche Festlegung<br />

der Pflegezone entscheidend:<br />

An der Nordgrenze des <strong>Nationalpark</strong>s<br />

östlich und westlich der Rabenwand<br />

stocken nicht standortgerechte, nadelbaumreiche<br />

Wälder, deren Entwicklung<br />

zu naturnäheren Beständen einer wald-<br />

baulichen Unterstützung bedarf. Zum<br />

Schutz des <strong>Nationalpark</strong>vorfelds sollen<br />

nach sorgfältiger Abwägung im Einzelfall<br />

in diesen Grenzbereichen des <strong>Nationalpark</strong>s<br />

auch Forstschutzmaßnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Die notwendige Wildbestandsregulierung<br />

erfordert auch in diesem Pflegezonenabschnitt<br />

die Integration zusätzlicher<br />

Teilflächen in die Pflegezone:<br />

– Hangbereiche des Abwärtsgrabens<br />

und Unterer Hirschenlauf: Obwohl<br />

der genannte Bereich aus naturschutzfachlicher<br />

Sicht als besonders<br />

hochwertig und sensibel eingestuft<br />

wurde, erscheint die Einbeziehung in<br />

die Pflegezone mit der Notwendigkeit<br />

einer Wildbestandsregulierung<br />

begründbar. In den vergangenen Jahren<br />

waren hier erhebliche Flächenanteile<br />

von Windwurf und Borkenkäferbefall<br />

betroffen. Der Wald verjüngt<br />

sich hier sehr gut von selbst wieder.<br />

Diese Entwicklung soll durch eine Reduzierung<br />

der Wilddichte unterstützt<br />

werden;<br />

– verfallene Roßfeldalm sowie Bereich<br />

zwischen Gotzentauern und Gotzenalm:<br />

Eine Bejagung in diesen Bereichen<br />

unterstützt die natürliche Waldentwicklung.<br />

Die Integration der genannten<br />

Flächen in die Pflegezone<br />

bietet sich aber auch aufgrund der<br />

topographischen Gegebenheiten an.<br />

Naturschutzfachlich besonders hochwertige<br />

Bestände oder Standorte<br />

liegen in diesen Bereichen nicht;<br />

– Steilhänge zwischen Strubkopf und<br />

dem Fahrweg zur Königsbachalm:<br />

Eine Bejagung dieser Fläche unterstützt<br />

die waldbaulichen Bemühungen<br />

nördlich des beschriebenen Bereichs.<br />

Die Verlegung der Pflegezonengrenze<br />

entlang des Wander- bzw.<br />

Fahrweges zur Königsbachalm erleichtert<br />

darüber hinaus die Ablesbarkeit<br />

der Grenze in einem Bereich,<br />

der auch intensiv durch Erholungsverkehr<br />

genutzt wird. Die naturschutzfachlich<br />

hochwertigen und<br />

sensiblen Flächen unterhalb des<br />

102 <strong>Nationalpark</strong>plan <strong>Berchtesgaden</strong> 2001

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!