9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden
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Im östlichen Königsseegebiet liegt der<br />
Schwerpunkt der almwirtschaftlichen<br />
Nutzung im <strong>Nationalpark</strong>. Die von den<br />
Almen aus beweideten Licht- und Waldweiden<br />
bestimmen daher in wesentlichen<br />
Abschnitten den Grenzverlauf.<br />
Dies gilt bei der Büchsen-, Gotzental-,<br />
Seeau- und Gotzenalm für die Westgrenze<br />
der Pflegezone, bei der Königstalalm<br />
(am Ruck), der Priesbergalm (Rossfeld)<br />
und der Gotzenalm für ihre östliche<br />
Grenze. Die Lichtweideflächen der Almen<br />
östlich des Königsseegebietes zeichnen<br />
sich zu einem großen Teil durch<br />
hochwertige Pflanzen- und Tierbestände<br />
aus. Besonders herausragend sind hier<br />
die Regenalm, die Gotzenalm, die nördlichen<br />
Teile der Gotzentalalm, größere<br />
Teilflächen der Königsbachalm und der<br />
Königsbergalm.<br />
Die Schwerpunkte der Erholungsnutzung<br />
liegen in diesem Pflegezonenabschnitt<br />
im Bereich der Wasserfallalm,<br />
der Königsbachalm, der Königsbergalm<br />
und der Priesbergalm. Diese Almen liegen<br />
sämtlich im fußläufig gut erreichbaren<br />
Umfeld der Jennerbahnstationen<br />
Bild 107: Am Feuerpalfen (NPV, Diaarchiv)<br />
(Mittel- und Bergstation). Beliebtes Ziel<br />
ist auch die Gotzenalm. Südlich der Gotzenalm<br />
ist die Erholungsnutzung nur<br />
noch extensiv.<br />
Auch wenn über eine Integration der<br />
Farrenleitenwand sowie der Gotzentauern<br />
und des Mittleren Hirschenlaufs<br />
eine größere räumliche Geschlossenheit<br />
der Pflegezone hätte erreicht werden<br />
können, sind die genannten Bereiche<br />
dennoch aufgrund ihrer hochwertigen<br />
natürlichen Ausstattung Bestandteile<br />
der Kernzone.<br />
Über die naturschutzfachlich motivierte<br />
und mit den Erfordernissen der almwirtschaftlichen<br />
und touristischen Nutzung<br />
begründbare Grenzziehung hinaus<br />
sind die folgenden Rahmenbedingungen<br />
für die räumliche Festlegung<br />
der Pflegezone entscheidend:<br />
An der Nordgrenze des <strong>Nationalpark</strong>s<br />
östlich und westlich der Rabenwand<br />
stocken nicht standortgerechte, nadelbaumreiche<br />
Wälder, deren Entwicklung<br />
zu naturnäheren Beständen einer wald-<br />
baulichen Unterstützung bedarf. Zum<br />
Schutz des <strong>Nationalpark</strong>vorfelds sollen<br />
nach sorgfältiger Abwägung im Einzelfall<br />
in diesen Grenzbereichen des <strong>Nationalpark</strong>s<br />
auch Forstschutzmaßnahmen<br />
durchgeführt werden.<br />
Die notwendige Wildbestandsregulierung<br />
erfordert auch in diesem Pflegezonenabschnitt<br />
die Integration zusätzlicher<br />
Teilflächen in die Pflegezone:<br />
– Hangbereiche des Abwärtsgrabens<br />
und Unterer Hirschenlauf: Obwohl<br />
der genannte Bereich aus naturschutzfachlicher<br />
Sicht als besonders<br />
hochwertig und sensibel eingestuft<br />
wurde, erscheint die Einbeziehung in<br />
die Pflegezone mit der Notwendigkeit<br />
einer Wildbestandsregulierung<br />
begründbar. In den vergangenen Jahren<br />
waren hier erhebliche Flächenanteile<br />
von Windwurf und Borkenkäferbefall<br />
betroffen. Der Wald verjüngt<br />
sich hier sehr gut von selbst wieder.<br />
Diese Entwicklung soll durch eine Reduzierung<br />
der Wilddichte unterstützt<br />
werden;<br />
– verfallene Roßfeldalm sowie Bereich<br />
zwischen Gotzentauern und Gotzenalm:<br />
Eine Bejagung in diesen Bereichen<br />
unterstützt die natürliche Waldentwicklung.<br />
Die Integration der genannten<br />
Flächen in die Pflegezone<br />
bietet sich aber auch aufgrund der<br />
topographischen Gegebenheiten an.<br />
Naturschutzfachlich besonders hochwertige<br />
Bestände oder Standorte<br />
liegen in diesen Bereichen nicht;<br />
– Steilhänge zwischen Strubkopf und<br />
dem Fahrweg zur Königsbachalm:<br />
Eine Bejagung dieser Fläche unterstützt<br />
die waldbaulichen Bemühungen<br />
nördlich des beschriebenen Bereichs.<br />
Die Verlegung der Pflegezonengrenze<br />
entlang des Wander- bzw.<br />
Fahrweges zur Königsbachalm erleichtert<br />
darüber hinaus die Ablesbarkeit<br />
der Grenze in einem Bereich,<br />
der auch intensiv durch Erholungsverkehr<br />
genutzt wird. Die naturschutzfachlich<br />
hochwertigen und<br />
sensiblen Flächen unterhalb des<br />
102 <strong>Nationalpark</strong>plan <strong>Berchtesgaden</strong> 2001