9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden
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Bild 111: Rosenkäfer (NPV, Diaarchiv)<br />
– temporäre Plegezone „Westliche<br />
Königs- und Oberseewände“<br />
Die temporäre Pflegezone „Westliche Königssee-<br />
und Oberseewände“ erfasst ab<br />
der Echowand den Bereich der Seewände,<br />
der vom Ufer aus noch bejagt werden<br />
kann. Dazu zählen auch das Gebiet um<br />
den unteren Teil des Rinnkendlsteigs,<br />
die Halbinsel St. Bartholomä sowie der<br />
Eisgraben.<br />
Während in den westlichen Seewänden<br />
überwiegend das Gamswild seinen spätherbstlichen<br />
Lebensraum findet und<br />
hier auf ein für die höher gelegenen Wälder<br />
(z.B. Roint) verträgliches Maß begrenzt<br />
werden kann, muss der Eisgraben<br />
im Frühwinter zur Zuwachsabschöpfung<br />
derjenigen Rotwildpopulation genutzt<br />
werden, deren Sommereinstandsgebiete<br />
in den jagdfreien <strong>Nationalpark</strong>kerngebieten<br />
des Röth-, Grünsee- und Funtenseebereiches<br />
liegen.<br />
– temporäre Plegezone „Östliche<br />
Königs- und Oberseewände“<br />
Die temporäre Pflegezone „Östliche Königs-<br />
und Oberseewände“ reicht vom Königsbach<br />
im Norden in ihrem oberen Bereich<br />
bis zur Felswand nördlich des See-<br />
aukopfs im Süden. Die naturschutzfachlich<br />
besonders hochwertig eingestuften<br />
Flächen im Bereich des Seeaukopfs definieren<br />
die südliche Grenze. Die westliche<br />
Grenze verläuft zwischen 1.000 und<br />
1.100 m ü.NN. Im Osten grenzt sie an die<br />
permanente Pflegezone, d.h. an die<br />
Lichtweideflächen der Büchsen-, Seeauund<br />
Gotzenalm. Aus gleichen Gründen<br />
wie bei den westlichen Seewänden wurde<br />
zusätzlich auch der ufernahe Bereich<br />
in die Zone der Wildbestandregulierung<br />
aufgenommen. Bezüglich des Rotwildes<br />
ist vorerst eine Bejagung nur in Form<br />
einer Restabschusserfüllung notwendig.<br />
Aus forstlicher Sicht erscheint in diesem<br />
Bereich eine kurz- bis mittelfristig<br />
durchgeführte jagdliche Beruhigung erreichbar.<br />
Bis dahin können die Waldbestände<br />
ausreichend stabilisiert werden,<br />
so dass davon ausgegangen werden<br />
kann, dass sich ein Wald-Wild-Gleichgewicht<br />
aufbaut. Anzustreben ist in jedem<br />
Falle eine Entlassung dieser Flächen<br />
nach 10 Jahren in die Kernzone.<br />
– temporäre Pflegezone „Röth“<br />
Die temporäre Pflegezone „Röth“ umfasst<br />
den unteren Bereich der Röthwand<br />
um den Röthsteig bis in eine Höhe von<br />
ca. 900 m ü.NN. Die sehr laubbaumreichen<br />
Bestände im Steilwandbereich haben<br />
extreme Schutzfunktion. Der verjüngungsschädigende<br />
Einfluss des Schalenwildes<br />
muss durch jagdliche Maßnahmen<br />
begrenzt werden.<br />
– temporäre Pflegezone<br />
„Regenbergl, Gotzentauern“<br />
Die temporäre Pflegezone „Regenbergl,<br />
Gotzentauern“ schließt die Waldweideflächen<br />
westlich, südlich und östlich der<br />
Regenalm ein. Sie umfasst den Bereich<br />
des Kleinen Regenbergls, reicht nach Süden<br />
bis zur Obergrenze der Talwand und<br />
Landtalwand und erstreckt sich nach<br />
Norden bis auf eine Höhe von 1.800 m<br />
ü.NN ins Mittlere Laafeld. Die nördliche<br />
Grenze definiert sich u.a. nach dem Vorkommen<br />
naturschutzfachlich hochwertiger<br />
bzw. hochsensibler Standorte im Bereich<br />
des Mittleren Laafelds, die in die<br />
Kernzone integriert sind.<br />
Der beschriebene Geländeausschnitt<br />
ist insbesondere Rotwildeinstandsgebiet.<br />
Im Winter wandert das Wild u.a.<br />
über das Brustkendl hinab zum Obersee<br />
und entlang des Obersees und Königssees<br />
zur Wildfütterung Reitl und<br />
nach St. Bartholomä. Mit der großzügigen<br />
Ausweisung der permanenten Pflegezone<br />
im Umfeld der Seen und speziell<br />
der Wildfütterungen besteht keine<br />
Notwendigkeit einer Bejagung des Rotwildes<br />
in den Sommereinstandsgebieten.<br />
Abschüsse in ausreichendem Umfang<br />
sind auf den Wanderungen des<br />
Rotwildes in die Winterquartiere und<br />
in den Winterquartieren selbst möglich.<br />
Eine auf 10 Jahre begrenzte Fortsetzung<br />
von Maßnahmen der Wildbestandsregulierung<br />
im Umfeld der Regenalm<br />
dient einer Unterstützung der<br />
Waldentwicklung nach der vorgesehenen<br />
Beendigung der Waldweide auf<br />
der Regenalm.<br />
– temporäre Plegezone<br />
„Farrenleitenwand“<br />
Die temporäre Pflegezone „Farrenleitenwand“<br />
umschließt in ihrem nörd-<br />
106 <strong>Nationalpark</strong>plan <strong>Berchtesgaden</strong> 2001