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9 Zonierung (pdf, 1,9 MB) - Nationalpark Berchtesgaden

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Gamswild, welches aus den höher gelegenen<br />

Teilen der Reiteralm (Jagdruhe in<br />

dem zum <strong>Nationalpark</strong> gehörenden Bereich)<br />

des öfteren einwechselt, sehr empfindlich<br />

beeinträchtigt. Eine Bejagung<br />

des Wildes ist bis zur Sicherung der überwiegend<br />

natürlich entstandenen laubbaumreichen<br />

Verjüngung unerlässlich.<br />

– temporäre Pflegezone „Ofental“<br />

Die temporäre Pflegezone „Ofental“ hat<br />

ihre Nordgrenze über die Ofentalhütte<br />

hinaus in etwa parallel zum Ofentalweg<br />

bis in eine Höhe von ca. 1.600 m ü.NN.<br />

Die Grenze verläuft nun hangparallel bis<br />

ins Steintal, zieht zum Sittersbach hinab,<br />

den sie in 1.100 m ü.NN kreuzt, und erreicht<br />

in südwestlicher Richtung immer<br />

leicht ansteigend die permanente Pflegezone<br />

oberhalb des Klauswandls.<br />

Die Baumbestände unterschiedlicher<br />

Entwicklungsphasen weisen fast im gesamten<br />

Bereich einen unnatürlich hohen<br />

Fichtenanteil auf. In den bereits vorhandenen<br />

Bestandslücken haben sich<br />

insbesondere Vogelbeere und Berg-<br />

Bild 109: Bergmischwaldverjüngung mit Tanne (NPV, Diaarchiv)<br />

ahorn, vereinzelt auch die Tanne angesamt.<br />

Bis diese Verjüngung aus der<br />

Wildverbisshöhe herausgewachsen ist,<br />

muss der Schalenwildbestand niedriggehalten<br />

werden. Gleiches gilt auch für<br />

die Laubbaumnaturverjüngung, die sich<br />

in den in der Zerfallsphase befindlichen<br />

Lärchenbeständen südlich des Ofentalweges<br />

bereits entwickelt.<br />

– temporäre Pflegezone<br />

„Mittereisalm“<br />

Die kleinflächig ausgebildete temporäre<br />

Pflegezone „Mittereisalm“ grenzt an<br />

den Nordrand der Mittereislichtweidefläche<br />

an.<br />

Der stellenweise noch laubbaumreiche<br />

Altbestand verjüngt sich derzeit in Richtung<br />

eines reinen Fichtenbestandes. Die<br />

bereits vorhandenen Jungwuchsflächen<br />

zeigen diese Entwicklung sehr deutlich.<br />

Um ein weiteres Verschwinden der<br />

standortgerechten Laubbaumansamung<br />

durch Wildverbiss zu verhindern, müssen<br />

die Wildbestände in diesem Bereich<br />

kontrolliert werden.<br />

– temporäre Pflegezone<br />

„Steinberg“<br />

Die temporäre Pflegezone „Steinberg“<br />

grenzt im Norden an die Pflegezone, im<br />

Süden an die Kernzone und umfasst den<br />

Nordhang des Steinbergs und den Eiskopf.<br />

Der Nordhang des Steinbergs ist<br />

Gamseinstandsgebiet.<br />

Wildbestandregulierung in diesem Bereich<br />

ist notwendig, um den Umbau der<br />

am Nordabfall des Steinbergs liegenden<br />

naturfernen Wälder zu naturnäheren<br />

Beständen zu unterstützen. Die Wälder<br />

übernehmen in diesem Bereich Schutzfunktionen<br />

für die Siedlungsgebiete<br />

und sonstigen Infrastruktureinrichtungen<br />

der Gemeinde Ramsau außerhalb<br />

der <strong>Nationalpark</strong>grenze. Eine alleinige<br />

Gamsbejagung in der Pflegezone erscheint<br />

vor diesem Hintergrund derzeit<br />

nicht ausreichend.<br />

– temporäre Plegezone<br />

„Kitzkartauern“<br />

Die temporäre Pflegezone „Kitzkartauern“<br />

erweitert die Zone der Wildbestandregulierung<br />

nach Osten bis zum<br />

Grat oberhalb der Steilhänge zum Wimbachtal.<br />

Sie beginnt im Norden bei ca.<br />

1.300 m ü.NN, schließt im südlichen Bereich<br />

den Stanglahnerkopf mit ein und<br />

endet an der Hochalmscharte.<br />

Der völlig vergraste Nordwesthang des<br />

Stanglahnerkopfes – das Kitzkar – ist<br />

Lawinenanrissgebiet insbesondere für<br />

schwere Nassschneelawinen. Der nach<br />

Norden anschließende Westhang ist ein<br />

von Felswänden durchsetzter Steilhang<br />

mit stark erosionsgefährdeter Bodendekke.<br />

Der Bereich wird vom Gamswild<br />

nicht nur als Einstand mit entsprechendem<br />

nicht tolerierbarem Verbiss an der<br />

aus Gründen der Schutzfunktion unbedingt<br />

erforderlichen Waldverjüngung genutzt.<br />

Das Wild dringt von hier aus auch<br />

bevorzugt in das tiefergelegene waldbauliche<br />

Schwerpunktgebiet „Schwarzenederer“<br />

ein. Der hier durch Pflanzung<br />

eingeleitete Umbau der Fichtenbestände<br />

in naturnähere Laubmischwälder mit<br />

Tanne ist durch die Höhe der Verbissschäden<br />

in Frage gestellt. Eine Wildbe-<br />

104 <strong>Nationalpark</strong>plan <strong>Berchtesgaden</strong> 2001

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