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GESUNDHEITSmagazin

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Gesundheitsmagazin<br />

41<br />

Nahrungsmittel-Intoleranzen<br />

SIND SIE AUCH INTOLERANT?<br />

Produkteohne Gluten, Fruktose, Laktose &Co. werden immer gefragter.<br />

2012 stieg allein der Verkauf vonlaktosefreien Lebensmitteln um gute 20<br />

Prozent. Dabei haben laut Studien 80 Prozent der Käufer überhaupt keine<br />

Intoleranz. Doch fast ein Viertel der Schweizer glaubt, an einer Lebensmittelunverträglichkeit<br />

zu leiden. Hier finden Sie Antworten auf die<br />

wichtigsten Fragenund Erklärungen zu den gefragtesten Begriffen.<br />

Sind Bauchschmerzen immer ein<br />

Zeichen für Nahrungsmittel-Unverträglichkeit?<br />

Nein. Verdauungsprobleme (Blähungen, Durchfall,<br />

Verstopfung, Bauchschmerzen) sind zwar typischfürUnverträglichkeiten,sprechenabernicht<br />

zwangsläufig dafür. Zudem sind die Symptome<br />

für Intoleranzen vielseitig. Sie reichen von<br />

Müdigkeit nach dem Essen bis zu Kopfschmerzen,<br />

Herzrasen oder Depressionen.<br />

Schmerzen, Unwohlsein, Blähungen und sonstige<br />

Beschwerden können ein Zeichen für eine Nahrungsmittelintoleranz<br />

sein, müssen aber nicht.<br />

Was sollte ich tun, wenn ich den<br />

Verdacht habe, an einer Intoleranz<br />

zu leiden?<br />

Versuchen Sie, einzelne Nahrungsmittel (z. B.<br />

Milchprodukte, Obst) über einige Wochen zu vermeiden.<br />

Bessern sich Ihre Beschwerden, sollten<br />

Sie die Diagnose von Ihrem Hausarzt bestätigen<br />

lassen.<br />

Wichtig:Wer auf bestimmte Stoffe verzichtet, ohne<br />

intolerant zu sein, ernährt sich nicht gesünder,<br />

sondern nimmt seinem Körper eventuell sogar<br />

wichtige Substanzen.<br />

Wie unterscheide ich zwischen<br />

Intoleranz und Allergie?<br />

Eine Unverträglichkeit entsteht, wenn Enzyme<br />

oder Transportsysteme fehlen, um ein Nahrungsmittel<br />

zu verdauen oder zu resorbieren. Bei<br />

einer Allergie reagiert der Körper auf Eiweissbestandteile,<br />

produziert Antikörper,schüttet Histamin<br />

aus.<br />

Wichtig: Wer allergisch auf ein Nahrungsmittel<br />

ist, muss es komplett meiden –sonst droht ein Allergieschock.<br />

Bei Intoleranzen werden meist kleine<br />

Mengen vertragen.<br />

Wie testet der Arzt auf<br />

Intoleranzen?<br />

H2-Atemtest: Funktioniert ähnlich wie ein Alkoholtester.<br />

Das Gerät analysiert die Atemgase<br />

nach der Einnahme bestimmter Nahrungsmittelbestandteile.<br />

Entscheidend ist der Wasserstoff<br />

im Atem. Er wird von Bakterien gebildet, wenn<br />

Nahrung im Dünndarm nicht aufgenommen wird.<br />

Ist der Gehalt nach bestimmten Mahlzeiten höher,<br />

spricht das für eine Intoleranz.<br />

Allergietest: Der Arzt wird versuchen, eine Allergie<br />

auszuschliessen. Häufigste Verfahren: der<br />

Prick-Test auf der Haut und der RAST-Test, bei<br />

dem Blut auf Antikörper getestet wird.<br />

Fruktoseintoleranz:<br />

Bei diesen Lebensmitteln<br />

Vorsicht:<br />

- Früchte und Fruchtsäfte,<br />

auch Trockenfrüchte<br />

-Produkte mit Früchten (wie<br />

Joghurt, Konfitüre, Backwaren)<br />

-Honig und Honigprodukte<br />

Gemüse und Gemüsesäfte,<br />

Zwiebeln, Knoblauch<br />

- Brot und Backwerkzeug,<br />

Snacks<br />

- Zuckerhaltige Frühstücksflocken,<br />

Müeslimischungen<br />

mit Trockenfrüchten und<br />

Erdnüssen<br />

- Wurstwaren, Würste (enthalten<br />

oft Zucker)<br />

- Zuckerhaltige Getränke,<br />

Fertigprodukte, Salatsaucen,<br />

Mayonnaisen, Ketchup, Chilisaucen,<br />

Gewürzmischungen<br />

-Medikamente (Hüllen können<br />

Zuckerstoffe enthalten)<br />

-Milch- und Milchprodukte<br />

mit Zuckerzusatz<br />

-Glace und andere Desserts<br />

und Süssigkeiten, ausser sie<br />

sind mit «erlaubten» Zuckerarten<br />

gemacht.<br />

Behandlung von<br />

Laktoseintoleranz<br />

Die Milchzuckerunverträglichkeit<br />

ist nicht heilbar.Aber<br />

man kann die Beschwerden<br />

lindern.<br />

- Am besten verzichten<br />

Betroffene so weit wie möglich<br />

auf Kuhmilchprodukte.<br />

-Joghurt wird von Erwachsenen<br />

meistens gut vertragen,<br />

da diese bereits das<br />

Enzym Laktase enthalten.<br />

-Säuglinge brauchen Spezialmilch.<br />

- Laktosefreie Diät nach<br />

Anweisung .

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