hochplateau natz - schabs
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Kinder sehen, welche Spiele sie spielen<br />
oder welche Internetseiten sie aufsuchen.<br />
Gemeinsam ausgehandelte Regeln helfen<br />
dabei, den alltäglichen Streit um den Medienkonsum<br />
in Grenzen zu halten. Nicht<br />
zu vergessen ist dabei der erzieherische<br />
Grundsatz „Vorbild zählt mehr als Worte<br />
und Regeln“, denn vor allem der Umgang<br />
von uns Erwachsenen mit den Medien<br />
prägt unsere Kinder.<br />
Wie entwickelt sich das Medienverhalten<br />
der Kinder im Laufe des Heranwachsens?<br />
Kinder nehmen Medien und ihre Inhalte<br />
anders wahr als Erwachsene. Was Kinder<br />
verstehen, aufnehmen und erleben im<br />
Umgang mit den Medien, hängt ganz stark<br />
von ihrem Entwicklungsalter ab.<br />
Gibt es eine kritische Schwelle als Indiz<br />
für exzessive Nutzung von Medien?<br />
Wenn Eltern merken, dass für ihr Kind<br />
das Fernsehen, der Computer … den<br />
Lebensrhythmus bestimmen, wichtiger<br />
geworden sind als Freunde und Hobbies,<br />
sich der Alltagsablauf in erster Linie am<br />
Fernsehprogramm oder Computer orientiert,<br />
dann wird es Zeit zu handeln.<br />
Gibt es ein Patentrezept für Eltern in<br />
der Medienerziehung mit Kindern?<br />
Patentrezepte sind immer schwierig. Es<br />
gibt keine Regel, die für alle gut ist. Jede<br />
Familie muss ihren ganz eigenen Umgang<br />
mit den Medien finden. Eines ist<br />
aber auch klar: Wenn Kinder von klein<br />
auf gut begleitet werden, wenn es von<br />
klein auf klare Regeln gibt, ist es für die<br />
Eltern einfacher. Schwer in der Erziehung<br />
ist es immer, zurück zu rudern und lieb<br />
gewonnene Gewohnheiten wieder abzulegen.<br />
Der eigene Fernseher im Kinderzimmer<br />
überfordert Kinder und verführt<br />
nachgewiesenermaßen zu mehr Konsum.<br />
Ein eigenes Gerät sollten frühestens Jugendliche<br />
ab 14 oder 15 Jahren haben.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
GemeINDeblatt Natz-SchabS / auGust 2011 / nr. 61<br />
Wahrnehmungsfähigkeit<br />
von Kindern<br />
0-2 Jahre<br />
Kleinkinder können nur einzelne Sequenzen<br />
aufnehmen, ganze Geschichten<br />
und Filme überfordern die Kinder<br />
völlig. Das Fernsehen hat in diesem<br />
Alter keinen erkennbaren Fördereffekt.<br />
Kleinkinder brauchen vor allem die Interaktion<br />
mit anderen Menschen, sie<br />
lernen in erster Linie davon.<br />
Sinnvoll sind hier das gemeinsame<br />
Anschauen von Kinderbüchern, erstes<br />
Vorlesen und das Sprechen und Spielen<br />
miteinander.<br />
3-5 Jahre<br />
Altersgemäß gemachte Filmsequenzen<br />
können bereits aufgenommen werden.<br />
Sie beinhalten kurze Geschichten und<br />
für die Kinder passende Identifikationsfiguren,<br />
haben ein Happy End und<br />
bieten Spannung noch in kleinen Portionen<br />
an.<br />
Kinder brauchen in diesem Alter eine<br />
klare Begrenzung der Medienzeit. Das<br />
Programm muss gemeinsam ausgesucht<br />
werden und sollte auch gemeinsam<br />
angeschaut werden. Erstes Interesse<br />
an Computerspielen. Alternativangebote<br />
setzen!<br />
6-7 Jahre<br />
Kinder erkennen bereits den roten Faden<br />
einer auch längeren Geschichte,<br />
interessieren sich oft besonders für<br />
Serien mit Action und Wortwitz oder<br />
auch Wissenssendungen. Sie können am<br />
Computer bereits einfache Programme<br />
bedienen, lieben vor allem aber Spiele.<br />
Zeitliche Begrenzung wichtig, häufig<br />
Kombination für Fernsehen und Computer.<br />
Mit Kindern über die Sendungen<br />
sprechen, am Computer ab und zu auch<br />
mitspielen. Programme und Spiele<br />
gemeinsam auswählen. Alternativen<br />
anbieten!<br />
nachrichtEn<br />
inFo<br />
8-10 Jahre<br />
Erfassen nun auch bereits komplexe Erzählweisen<br />
mit Rückblenden und Ortswechsel.<br />
Programme spiegeln bereits<br />
die jeweiligen Interessen wider. Mädchen<br />
und Buben haben unterschiedliche<br />
Präferenzen.<br />
Können nun altersgemäße Sendungen<br />
alleine anschauen. Kontrolle durch<br />
die Eltern muss nach wie vor gegeben<br />
sein, vor allem auch auf dem Computer.<br />
Gefahren im Internet besprechen<br />
und entsprechende Regeln aufstellen.<br />
Gemeinsames Spielen und Schauen<br />
sollte auch ab und zu gegeben sein.<br />
11-13 Jahre<br />
Interesse verlagert sich in Richtung Erwachsenenangebot,<br />
auch um zu zeigen,<br />
dass man nun schon „erwachsen“ ist.<br />
Um zur Peergroup zu gehören ist es oft<br />
wichtig, dass man das sieht, was auch<br />
die anderen sehen.<br />
Regeln müssen nun gemeinsam ausgehandelt<br />
werden. Eine bestimmte<br />
„Privatsphäre“ muss nun zugestanden<br />
werden. Alternativen betonen. Beobachten,<br />
wie der Jugendliche die Medien<br />
konsumiert. Über Lieblingssendungen<br />
und Spiele sprechen und Interesse zeigen,<br />
aber auch klare Stellungsnahmen<br />
dazu geben. > 35