Tourbericht von Irmgard und Rudi Winkler - Alpinschule OASE-Alpin
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- <strong>Tourbericht</strong> <strong>von</strong> <strong>Irmgard</strong> <strong>und</strong> <strong>Rudi</strong> <strong>Winkler</strong> -<br />
Samstag, 2, September 2006:<br />
Abfahrt in Düren (das liegt bei Köln) um 7.45 Uhr. Dank Autoverladung <strong>von</strong><br />
Kandersteg nach Goppenstein sind wir um 16.00 Uhr in Täsch (1.450 m). Im Hotel<br />
„Elite“ beziehen wir Quartier für<br />
eine Nacht <strong>und</strong> können unser<br />
Auto in der Hoteltiefgarage<br />
sechs Tage stehen lassen<br />
(kostet 8 SFR pro Tag).<br />
Ansonsten gibt es reichliche<br />
Parkplätze entlang der<br />
Hauptstrasse <strong>und</strong> im neu<br />
erbauten Parkhaus neben dem<br />
riesigen Bahnhof Täsch.<br />
Freiluftparkplätze sind am<br />
billigsten (5 SFR/Tag).
Sonntag, 3 September 2006:<br />
Treffpunkt 14 Uhr, Bahnhof Täsch. Begrüßung durch den Bergführer Stefan Gstrein<br />
<strong>von</strong> <strong>OASE</strong> <strong>und</strong> kurze Vorstellr<strong>und</strong>e. Alle Teilnehmer sind pünktlich da: Anja, <strong>Irmgard</strong>,<br />
Sabine, Susanne, Alfred, Alwin, Günter, Herbert, <strong>Rudi</strong>, Siggi <strong>und</strong> Udo.<br />
Vom Bahnhof Täsch führt der Weg zunächst durch Täsch. Am Brunnen werden die<br />
letzten Wasserflaschen gefüllt. Dann folgt der Aufstieg über den Täschberg <strong>und</strong><br />
weiter über Eggenstadel nach Ottavan.<br />
.<br />
Übernachtung im Gasthaus Täschalp<br />
(2214 m), einem kleinen Berghaus.<br />
Keine Duschen vorhanden.<br />
Nach dem Abendessen schlägt Stefan<br />
eine Kurzwanderung zum Matterhornblick<br />
vor. ca. 3/4 St<strong>und</strong>e Gehzeit – fast ohne<br />
Steigung. Es lohnt sich mitzugehen!<br />
Erste Rast an der Bergkapelle<br />
oberhalb <strong>von</strong> Täsch<br />
Wegverlauf: Der Aufstieg <strong>von</strong> Täsch ist zunächst recht steil <strong>und</strong> daher besonders bei<br />
Sonne recht schweißtreibend. Nach dem Erreichen einer Fahrstraße wird der Weg<br />
dann angenehmer.<br />
Wetter: anfangs bewölkt, später zunehmend sonnig.<br />
Höhenunterschiede insgesamt +� 750 m.
Montag, 4. September 2006:<br />
Nach dem Frühstück folgen wir ab<br />
8.30 Uhr dem Europaweg Richtung<br />
Sunnegga, das „Hörnchen“ ständig im<br />
Blick.<br />
Durch das Tälchen Tufterchumme<br />
erreichen wir einen Sattel, der Weg<br />
führt nach rechts zum Unterrothorn<br />
(3.103 m) <strong>und</strong> nach links zum Oberrrothorn.<br />
Gegen 13.15 Uhr erreichen wir über eine Skipiste die Bergstation Unterrothorn.<br />
Hier gönnt uns Stefan eine Pause bis 14 Uhr. Traumhafter Ausblick auf das<br />
Matterhorn <strong>und</strong> die umliegenden schneebedeckten Berge.
Diejenigen, die nicht mit hinauf<br />
Zum Oberrothorn wollen, können<br />
länger ausruhen. Die übrigen<br />
gehen etwa 100 m zurück zum<br />
Sattel <strong>und</strong> steigen mit Stefan<br />
ohne Rucksäcke zum Oberrothorn<br />
(3.414 m) auf, den höchsten<br />
Wanderberg Europas<br />
Von hier haben wir eine<br />
phantastische 360°-Sicht.<br />
Bei schönem Wetter, wie an die-<br />
sem Tag, jedenfalls unbedingt<br />
empfehlenswert. Gegen 16.15<br />
Uhr sind wir wieder zurück.<br />
Die Fluhalphütte liegt oberhalb des<br />
Findelgletschers <strong>und</strong> bietet eine<br />
grandiose Aussicht.<br />
Ungehindert geht der Blick zum<br />
Matterhorn. Eindrucksvoll der<br />
Sonnenuntergang hinter dem<br />
„Hörnchen“.<br />
Danach Abstieg zur<br />
Fluhalphütte (2.618 m), die wir<br />
kurz nach 17 Uhr erreichen.<br />
Besonders erwähnenswert sind<br />
hier die kreuzenden<br />
Murmeltiere, Schafe <strong>und</strong> die<br />
mehr oder weniger hässlichen<br />
Skipisten.
Die Hütte ist sehr geräumig, eine einzige Dusche ist vorhanden (kostet 3 SFR).<br />
Klar, dass deshalb Staus <strong>und</strong> Wartezeiten vor der Dusche unvermeidbar sind.<br />
Wegverlauf: Der Europaweg ab Täschalp ist ein Höhenweg mit nur geringen<br />
Steigungen. stetiger Anstieg danach zum Unterrothorn. Der Weg zum Oberrothorn<br />
steigt zunächst nur mäßig an, später folgen steilere Passagen, die in Serpentinen<br />
überw<strong>und</strong>en werden.<br />
Wetter: sonnig.<br />
Höhenunterschied insgesamt �+1.100 m, - 900 m<br />
Dienstag, 5. September 2006;<br />
Frühstuck um 7.30, Abmarsch um<br />
8.30 Uhr. Der Abstieg <strong>von</strong> der<br />
Fluhalphütte zum Grünsee (2.300 m)<br />
führt zunächst entlang des Gletscher-<br />
randes. Hier hat die Erosion dem<br />
Weg bereits deutlich zugesetzt.<br />
Planmäßig war der Aufstieg zum<br />
Rotenboden vorgesehen.<br />
Nach einer Mittagspause mit<br />
Gelegenheit zum Essen <strong>und</strong><br />
Trinken auf der Hotelterrasse<br />
steigen wir gegen 12.30 über<br />
Gletschertor <strong>und</strong> Gletscher-<br />
garten zur Gornerschlucht ab.<br />
Stattdessen wählt Stefan den Weg<br />
hinauf zum Hotel Riffelberg (2.566m).<br />
Gegen 11.40 Uhr erreichen wir das<br />
Hotel Riffelberg.
Nach dem Abstieg Pause beim<br />
Gletschertor.<br />
Von dort sind es nur wenige Schritte<br />
zum Berghotel Schwarzsee (2.583 m),<br />
unserem heutigen Etappenziel.<br />
Mit Udo steigt Stefan zu Fuß zum<br />
Berghotel auf.<br />
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die<br />
Station Furri (1.867 m). Nicht zuletzt<br />
wegen der intensiven Sonnen-<br />
strahlung fahren alle bis auf eine<br />
Ausnahme mit der Seilbahn zum<br />
Schwarzsee.<br />
Das Berghotel Schwarzsee<br />
bietet 3-<strong>und</strong> 4-Bettzimmer <strong>und</strong><br />
Etagenduschen.<br />
Das wohl beste Abendessen<br />
der Tour um 19 Uhr mit Blick<br />
auf das nächtliche Zermatt tief<br />
unter uns, wurde uns on einem<br />
besonders gut gelaunten<br />
Kellner aus Madeira serviert.<br />
Noch vor dem Nachtisch gehen wir – teils auf Hausschuhen (!) - zur kleinen Kapelle<br />
am Schwarzsee.
Wegverlauf: Problemloser Abstieg zum Grünsee <strong>und</strong> weiter bis zur Unterquerung der<br />
Gornergratbahn. Kräftiger Anstieg zum Hotel Riffelberg. Von hier zuerst leichter,<br />
später steiler Abstieg zur Gornerschlucht.<br />
Wetter: sonnig.<br />
Höhenunterschied insgesamt: �+1.000 m, - 1.000 m.<br />
Mittwoch, 6. September 2006:<br />
Nach dem Frühstück um 7 Uhr steigen wir<br />
kurz nach 8 Uhr ohne Gepäck - die Ruck-<br />
säcke deponieren wir im Skikeller des Berg-<br />
hotels Schwarzsee - auf zur Hörnli Hütte<br />
(3.260 m), dem Ausgangspunkt für eine<br />
Matterhornbesteigung.<br />
Der Weg führt vorbei am idyllischen<br />
gelegenen Schwarzsee mit<br />
Kapelle.<br />
Gegen 10.15 Uhr erreichen wir die Hütte.<br />
Von hier haben wir eine überwältigende<br />
Aussicht hinüber zur Monte Rosa <strong>und</strong><br />
natürlich auf das zum Greifen nahe Matterhorn. Interessant auch das „rege Treiben“<br />
der Bergsteiger am Hörnchen. Nach<br />
einer Pause bis gegen 11 Uhr geht es<br />
auf dem gleichen Weg wieder zurück<br />
zum Hotel Schwarzsee. Mittagspause<br />
bis ca.13.15 Uhr.
Wir steigen über Stafelalp ab zum Zmuttbach <strong>und</strong> erreichen die Gletschermoräne<br />
des Zmuttgletschers, mit imposanter Aussicht auf die Matterhorn-Nordwand <strong>und</strong> den<br />
Dent d’Hérens. Die letzte<br />
St<strong>und</strong>e quälen wir uns im<br />
Gewitter hinauf zur Schönbiehl<br />
Hütte (2.694 m), die wir<br />
um 16.10 Uhr erreichen.<br />
Von hier bietet sich eine gute<br />
Aussicht auf die Matterhorn-<br />
Nordwand.<br />
Nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass auch die<br />
übrige Sanitäreinrichtung nicht <strong>von</strong><br />
Villeroy & Boch ist, sondern sich ein<br />
Trocken WC (Plumpsklo) in<br />
angemessener Entfernung unterhalb<br />
der Hütte befindet. Da wird der<br />
nächtliche Toilettengang zum<br />
Erlebnis. Eine Dusche gibt es<br />
auch nicht.<br />
Abendessen bei Dämmerlicht<br />
um 18.30 Uhr – mehr gab der<br />
Solarstrom nicht her.<br />
Dennoch eine urige Hütte.<br />
Die Schönbiehl Hütte ist<br />
eine einfache<br />
Schutzhütte mit zwei<br />
Waschgelegen-<br />
heiten im Schuhraum.<br />
Eine zusätzliche<br />
„Outdoor“ Wasch-<br />
gelegenheit fanden wir<br />
am Morgen draußen<br />
neben der Hütte. Wir<br />
fanden Stefan bei der<br />
Morgentoilette am<br />
Brunnen.
Wegverlauf: Der Aufstieg zur Hörnli Hütte führt über einen Grat <strong>und</strong> später in vielen<br />
Serpentinen zur schon langen sichtbaren Hütte. Der Weg ist anstrengend, aber ohne<br />
Gepäck problemlos zu bewältigen. An den nordseitigen Wegstellen im oberen<br />
Bereich teilweise Schneereste. Der Abstieg über Stafelalp ist einfach, kurzer Anstieg<br />
in Kehren zur Schönbiehl Hütte.<br />
Wetter: anfangs sonnig, ab Mittag Wolken, am Nachmittag Gewitter<br />
Höhenunterschied insgesamt �+1.180 m, -1.080 m<br />
Donnerstag, 7. September 2006:<br />
Nach dem Frühstück gehen<br />
wir zunächst ohne Gepäck<br />
etwa 5 Minuten zum Tal-<br />
schluss <strong>und</strong> genießen die<br />
eindrucksvolle Aussicht auf<br />
die Gletscher.<br />
Wir wandern nach anfangs<br />
kräftigem Aufstieg auf einem<br />
w<strong>und</strong>erschönen Höhenweg<br />
über Hochbalm zum Berg-<br />
gasthaus Trift (2.337 m).<br />
Auf dem Höhenweg bietet<br />
sich fortwährend eine<br />
phantastische Aussicht<br />
auf sämtliche Viertausender<br />
zwischen Dom <strong>und</strong><br />
Matterhorn.<br />
Gegen 8.30 Uhr steigen wir zur<br />
„Hohle Bielen“ (2.380 m) ab.<br />
Wegen der exklusiven<br />
Toilettenanlage auf der<br />
Schönbiehl Hütte werden für<br />
einige Damen „Zusatzstops“<br />
nötig!
Der Abstieg führt zum Teil über wegloses<br />
Gelände <strong>und</strong> grasbewachsene Hänge.<br />
Gehzeit hin <strong>und</strong> zurück Insgesamt<br />
2 1/4 Std.<br />
Ankunft am Hotel du Trift<br />
um 13.15 Uhr. �<br />
Nach kurzer Pause –<br />
das Wetter scheint sich<br />
zu ändern – macht<br />
sich Stefan mit fünf<br />
Wanderern auf den Weg<br />
zum „Trekkingberg“<br />
Wisshorn (2.936 m) .<br />
Von hier oben haben wir<br />
einen fantastischen Blick<br />
auf das ganze Mattertal<br />
mit seinen Bergen.<br />
Hugo heißt der überaus<br />
zuvorkommende Hüttenwirt,<br />
der es zudem<br />
versteht, Alphorn zu<br />
spielen.<br />
Abendessen um 19 Uhr.<br />
Keine Duschen.
Wegverlauf: Abgesehen vom kräftigen Anstieg <strong>von</strong> „Hohlen Bielen“ einfacher <strong>und</strong><br />
schöner Höhenweg mit herrlichen Ausblicken..<br />
Wetter: anfangs sonnig, ab Mittag Wolken, abends Gewitter<br />
Höhenunterschied bis Trift: insgesamt + 400 m, -650 m<br />
Freitag, 8. September 2006:<br />
Vom „Hotel du Trift“ führt<br />
ein Wanderweg direkt nach<br />
Zermatt. Durch die Trift-<br />
schlucht führt der Abstieg<br />
vorbei an einem<br />
botanischen Lehrpfad<br />
zur Pension Edelweiss<br />
(1.961 m).<br />
Nach einem kurzen Spaziergang durch den<br />
Ort <strong>und</strong> einem abschließenden gemeinsamen<br />
Kaffeetrinken auf der Terrasse des Seiler<br />
Hotels bringt uns ein Taxi zurück nach Täsch.<br />
Wir verabschieden uns gegen 12.00 Uhr vor<br />
dem Bahnhof Täsch <strong>von</strong> Stefan <strong>und</strong> unseren<br />
Mitwanderern.<br />
Gegen 12.30 Uhr geht`s ab Richtung Heimat.<br />
Wetter: anfangs wolkig, später zunehmend sonniger<br />
Höhenunterschied: - 750 m.<br />
Über einen steilen<br />
Zickzackweg erreichen<br />
wir kurz vor 10.00 Uhr<br />
Zermatt (1.620 m).
Fazit:<br />
Wir sind zum zweiten Mal eine <strong>von</strong> <strong>OASE</strong> organisierte Tour mitgegangen. Wieder<br />
haben wir es nicht bereut. An der Organisation <strong>und</strong> dem Tourverlauf gibt es wahrlich<br />
nichts auszusetzen. „R<strong>und</strong> um Zermatt“ ist eine Tour, die wohl jeder passionierte<br />
Wanderer mitgehen kann. Durch die beiden „Zusatzberge“ Oberrothorn <strong>und</strong><br />
Wisshorn kann jeder selbst entscheiden, ob er an diesem Tag noch einige<br />
Höhenmeter braucht.<br />
Auch zu unserem Bergführer Stefan Gstrein können wir der <strong>OASE</strong> nur gratulieren. Er<br />
kennt sich in der Umgebung <strong>von</strong> Zermatt vorzüglich aus. Stets hat er uns mit<br />
ausführlichen Erklärungen vor allem zur Entwicklung der Gletscher in dieser Region<br />
versorgt. Es hat ihn auch nicht aus der Ruhe gebracht, wenn es wieder einmal hieß:<br />
„Wie heißt der Berg da vorne?“ Das Schritttempo hat er stets so gewählt, dass die<br />
Gruppe zusammenblieb <strong>und</strong> auch langsamere Tourengeher nicht das Gefühl haben<br />
mussten, die Gruppe zu bremsen.<br />
Prädikat der Tour: UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT !
Bergauf – Bergab:<br />
<strong>von</strong> Täsch zur Täschalp<br />
m m<br />
<strong>von</strong> der Täschalp zur Fluhalphütte<br />
- Täschalp - Unterrothorn 900 100<br />
- Unterrothorn - Oberrothorn 400 400<br />
- Unterrothorn - Fluhalphütte 400<br />
<strong>von</strong> der Fluhalphütte zum Schwarzsee<br />
- Fluhalphütte - Grünsee 300<br />
- Grünsee - Hotel Riffelberg 300<br />
- Hotel Riffelberg - Station Furri 700<br />
- Station Furri - Berghotel Schwarzsee 700<br />
vom Scharzsee zur Schönbiehl Hütte<br />
- Berghotel Schwarzsee - Hörnli-Hütte 680 680<br />
- Berghotel Schwarzsee - Schönbiehl Hütte 500 400<br />
<strong>von</strong> der Schönbiel Hütte zur Trift 400 650<br />
- Treckingberg Wisshorn 600 600<br />
<strong>von</strong> Trift nach Zermatt 700<br />
SUMMEN 5230 4930<br />
750