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Kickbike Magazin Mallorca Frühjahr 2015 - Das Tretrollermagazin

Hier ist sie nur unsere dritte Ausgabe ... viel Spaß beim Lesen und wir freuen uns auf euer Feedback und eure Likes ...

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Der Countdown<br />

Die größte Verunsicherung bot mir das<br />

Wetter. Regennasse Fahrbahnen gehen<br />

ohne Schutzblech überhaupt nicht,<br />

schon gar nicht 15 oder 16 Stunden lang.<br />

Regen macht Pflastersteinen rutschig<br />

und gefährlich, aber am schlimmsten ist<br />

Wasser in den Schuhen. So montierte ich<br />

ein 28-Zoll-Schutzblech aus Aluminium<br />

über dem Hinterrad. Dies hielt nicht<br />

lange. Schon bei der ersten Ausfahrt<br />

über Kopfsteinpflaster lockerte sich eine<br />

Aufhängung, das Blech verfing sich am<br />

drehenden Rad und wurde blitzschnell<br />

weggeschleudert.<br />

Abermals montierte ich das Blech.<br />

Diesmal wurden festere Schrauben<br />

verwendet und diese auch noch angeklebt.<br />

Diese Lösung war auch nicht die<br />

beste. Nach 5 Kilometern Pflasterstraßen<br />

schleuderte sich auch dieses Schutzblech<br />

weg. Ich beschloss, Frankreich<br />

ohne Schutzblech zu bestreiten. Je näher<br />

der Tag X rückte, desto besser wurden<br />

die Wetterberichte. Je näher der besagte<br />

Tag rückte, desto größer wurde mein<br />

Respekt vor der Strecke. Dem Respekt<br />

fügte sich auch ein Anflug von Angst<br />

dazu. 260 Kilometer ist schon verdammt<br />

lange und die Sektoren sind wirklich<br />

nicht von schlechten Eltern. Youtube<br />

lieferte mir brutale Szenen des langen<br />

und extraharten Rennens. Mit dem<br />

Tretroller würde es doppelt so lange<br />

dauern, doppelt so lange Strapazen. Was<br />

sollten wir wann essen und trinken und<br />

welche Bekleidungen wären die richtigen?<br />

Fragen über Fragen. Unwissenheit.<br />

Unsicherheit. Dann sprang noch unser<br />

Fahrer des Begleitfahrzeugs ab und wir<br />

hatten Ersatz zu finden. Glücklicherweise<br />

fand sich eine gute Freundin, die Urlaub<br />

hatte und Freude an außergewöhnlichen<br />

Herausforderungen hat.<br />

Karin würde uns also mit dem PKW<br />

begleiten, Fotos machen und uns mit<br />

Essen, Trinken und Bekleidung während<br />

der langen Fahrt nach Roubaix versorgen.<br />

Landkarten mit der Strecke wurden<br />

ausgedruckt und mein kleiner Garmin-<br />

Fahrradcomputer, der auch GPS hat,<br />

bekam die gesamte Stecke eingespeichert,<br />

sodass wir auch ein Navigationsgerät<br />

dabei hätten. Reserveschläuche und<br />

Reservereifen, Bekleidung für alle Witterungen.<br />

<strong>Das</strong> Auto wurde vollgepackt und<br />

wir fuhren ab nach Paris.<br />

Wer macht so etwas?<br />

Die Frage, wer so etwas macht und<br />

warum man sich solchen Strapazen<br />

aussetzt, stellte ich mir nie. Ich will kurz<br />

erzählen, wer ich bin und wie es soweit<br />

kam, in dieses Abenteuer zu schlittern.<br />

Dies ist meine ganz eigene Geschichte.<br />

Jureks Geschichte ist wieder eine ganz<br />

andere. Jede Geschichte, auch die der 13<br />

anderen Fahrer, ist eine gänzlich andere.<br />

Gemeinsam bei allen Fahrern, dass sie<br />

sich auf die Fahrt bestens vorbereitet<br />

hatten und niemand seinem Körper<br />

Schädigendes antut. Meine Geschichte<br />

ist die, dass ich zwanzig Jahre definitiv<br />

null Sport betrieben hatte.

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