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Kickbike Magazin Mallorca Frühjahr 2015 - Das Tretrollermagazin

Hier ist sie nur unsere dritte Ausgabe ... viel Spaß beim Lesen und wir freuen uns auf euer Feedback und eure Likes ...

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Vor sechs Jahren begann ich mit dem<br />

Laufen und stieß vor fünf Jahren auf den<br />

Tretroller. Da mir das Rollern nicht nur<br />

großen Spaß machte, sondern ich auch<br />

feststellte, wie unbeschwert ich längere<br />

Strecken fahre, blieb ich dabei und<br />

steigerte mich kontinuierlich weiter und<br />

weiter. Die ersten Monate fuhr ich nicht<br />

über 14 Kilometer. <strong>Das</strong> war der Weg zur<br />

Arbeit und ich sah es als sehr große<br />

Leistung, am Ende des Tages 28 Kilometer<br />

getreten zu haben. Heute, mit 46<br />

Jahren fahre ich locker und ohne Vorbereitung<br />

jederzeit 50 Kilometer. <strong>Das</strong><br />

mache ich in Jeans und Pullover, ohne<br />

Essen und ohne Trinken und ich mache<br />

es deutlich schneller als früher. Mir fehlt<br />

es an Kraft und an Schnellkraft. Da erwarte<br />

ich mir keine großen Zuwächse.<br />

Dennoch falle ich unter all den Spitzenfahrern<br />

nicht als „lahme Ente“ auf. <strong>Das</strong> ist<br />

schon unglaublich und das gibt es wohl<br />

nur im Tretrollersport. Hätte ich mit<br />

knapp 40 Jahren mit dem Radrennsport<br />

begonnen, würde ich heute bei lokalen<br />

Rennen um den letzten Platz kämpfen.<br />

So aber fahre ich mit dem Weltmeister<br />

und dem Vizeweltmeister auf Augenhöhe.<br />

Möglich ist dies freilich nur, indem ich<br />

dem Tretrollerfahren einen großen Platz<br />

in meinem Leben einräume und über das<br />

Jahr gemittelt etwa 12 Stunden pro<br />

Woche trainiere.<br />

Die ersten Kicks<br />

Genug der Einleitung. Obwohl das<br />

Rennen „Paris-Roubaix“ heißt, ist der Start<br />

etwa 70 Kilometer vom Stadtzentrum<br />

entfernt im malerischen Örtchen Compiègne.<br />

Dort fanden wir uns alle, wie vereinbart,<br />

am Samstag um 05:00 am Startplatz<br />

ein. Am Place du Général de Gaulle vor<br />

dem Château de Compiègne pumpten wir<br />

noch unsere Reifen auf, kontrollierten alle<br />

Schreiben, stellten uns mit allen Sinnen<br />

auf die lange Reise ein. Der große Platz<br />

zeigte uns jetzt schon unser Hauptthema:<br />

Pflastersteine! Genau jetzt begann es zu<br />

regnen. Binnen zweier Minuten warfen<br />

die Pflastersteine die Straßenbeleuchtung<br />

zurück. Stockfinster war es und nun auch<br />

nass. Wenige Minuten nach 5 Uhr kickten<br />

wir los, folgten der ausgezeichnet guten<br />

Beschilderung vom Start bis ins Ziel. Tags<br />

zuvor gab es Sonnenschein und Temperaturen<br />

knapp unter 20 Grad. Für diesen Tag<br />

war Regen für etwa eine Stunde angesagt,<br />

für den späteren Vormittag. Was soll's. Wir<br />

hatten keine Wahl. In diesem Fall konnten<br />

wir nicht ein paar Stunden später starten.<br />

15 entschlossene Tretrollerfahrer kickten<br />

durch das menschenleere, nächtliche<br />

Compiègne. Bald schon waren wir auf gut<br />

asphaltierten Landstraßen, wo wir recht<br />

zügig Kilometer spulten. Der Regen<br />

wurde stärker und die Socken waren<br />

komplett durchnässt. Ursprünglich<br />

wollten wir in zwei Gruppen fahren mit<br />

einer Lücke von 100 Metern dazwischen,<br />

in der überholende Fahrzeuge gefahrlos<br />

Platz finden. Nach nur einer halben<br />

Stunde aber war der Abstand der Gruppen<br />

mehrere hundert Meter. Jurek und ich<br />

waren in der ersten Gruppe. Es ging sehr<br />

locker. Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

kletterte kontinuierlich. Wir lagen bei 20,2<br />

km/h. Mein Puls war angenehm tief. So<br />

konnte es ewig weitergehen.<br />

<strong>Kickbike</strong><br />

<strong>Magazin</strong> 23

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