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Durchblicker-Ausgabe Nr. 20 - 2004 - TSV Neuenstein

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Sondertraining kritisch betrachtet<br />

<strong>Neuenstein</strong>er F-Jugend Fußballer<br />

besonders gefördert<br />

Im März <strong>20</strong>03 ging ein Schreiben an die Eltern der <strong>Neuenstein</strong>er F-Jugend-Kinder, dass<br />

Freitags ein Probetraining für einmalig 10 Euro, der Sportschule Kanntenwein stattfinden<br />

sollte. Nach langem Hin und Her über Preise und Zeiten, wurden neun weitere<br />

Termine zu insgesamt 45 Euro pro Kind festgelegt. Dass die Kinder an diesem Training<br />

großen Spaß hatten, und dass es manche sicher auch etwas weiter gebracht hat,<br />

möchte ich nicht bestreiten.<br />

Weshalb ich diesen einen Artikel schreibe ist folgendes. Die Kinder und somit die Eltern<br />

hatten zum Sondertraining keine Alternative. Sicher, es haben fast alle Kinder daran teilgenommen,<br />

doch welche Chance wäre ihnen geblieben? Nach dem die<br />

Idee, mit verbliebenen Kindern auf dem Platz nebenan<br />

zu trainieren – zum Glück – schnell verworfen wurde,<br />

wurde jeden zweiten Freitag nur das Sondertraining<br />

angeboten. Wollte man kein Geld investieren oder sah<br />

das Ganze nicht für sinnvoll an, musste man sein Kind zu<br />

Hause lassen. Mit dem Sondertraining wollte man die Kinder motivieren<br />

fußballerisch weiterbringen. Ich denke, beides trifft nicht ganz zu.<br />

Die Mehrheit der Kinder sind „heiß“ auf Fußball, sie gehen mit<br />

Feuereifer in jedes Training. In diesem Alter ist es egal, ob beim ausgebildeten<br />

Sportlehrer oder beim Amateurtrainer. Sie würden lieber alles<br />

Andere ausfallen lassen, als das Fußballtraining. Der Lerneffekt ist bei<br />

den meisten Kindern nach nur zehn Einheiten in drei Monaten und bei<br />

über zwanzig Kindern pro Gruppe nicht so groß, dass Sie deshalb später<br />

wesentlich besser Fußball spielen können.<br />

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich niemanden persönlich<br />

angreifen möchte, es geht mir nur um die Sache an sich. Und da ich als<br />

Leistungssportler und WLSB-Übungsleiter. Nichts gegen Leistungstraining habe, möchte<br />

ich meine Bedenken als Bitte für die Zukunft äußern:<br />

• Sondertraining gehört an einen anderen (Sonder-) Tag. Das „normale“<br />

Training muss weitergehen, sonst wird der Grundgedanke des Breitensports<br />

vernachlässigt ...<br />

• ...und eigentlich trennt man Leistungssport von Breitensport. Sondertraining<br />

nur für Förderungswürdige und Talente, was manchmal zugegeben nicht<br />

einfach ist.<br />

• Klare Vorgaben über Kosten, Leistungsumfang und Termine.<br />

Was ist bei Nichterscheinen der Kinder und natürlich auch der Trainer?<br />

• Keine zwei Stunden Sondertraining und danach zwei Stunden Wettkampf<br />

mit drei Spielen. Das ist nicht nur für Achtjährige Unsinn.<br />

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