Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
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Erfahrungsbericht<br />
INNENANSICHTEN:<br />
WIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
Fortbildung mit Unternehmenspraktikum<br />
für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Erarbeitet im Rahmen der Förderinitiative 1 im Programm<br />
„Perspektive Berufsabschluss“ des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung.
IMPRESSUM<br />
Titel<br />
Erfahrungsbericht<br />
<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>.<br />
Fortbildung mit Unternehmenspraktikum für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Erarbeitet im Rahmen der Förderinitiative 1 im Programm „Perspektive Berufsabschluss“<br />
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.<br />
Herausgeber<br />
Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“<br />
Naumburger Straße 26, Raum C333, 04229 Leipzig<br />
Tel.: 0341/123-6823<br />
Fax: 0341/123-4495<br />
E-Mail: jana.voigt@leipzig.de, bianca.wagner@leipzig.de<br />
Internet: http://www.uebergangsmanagement-leipzig.de<br />
Textbeiträge<br />
Marie-Luise Rieger, B.O.S.S. Mitteldeutschland<br />
Veronika Seidel, Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
Jana Voigt, Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“<br />
Bianca Wagner, Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“<br />
Beata Walter, B.O.S.S. Mitteldeutschland<br />
Bildnachweis<br />
Clivia Beyer, Sparkasse Leipzig, Jana Voigt, Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“<br />
Satz und Layout<br />
Jana Voigt, Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“<br />
Druck<br />
Zentrale Vervielfältigung der Stadt Leipzig<br />
Auflage<br />
1. Auflage 11/<strong>2009</strong><br />
Die Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung und dem Europäischem Sozialfonds der Europäischen Union im Programm „Perspektive Berufsabschluss“<br />
gefördert. Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der<br />
Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit,<br />
des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die<br />
Humanressourcen.
Erfahrungsbericht<br />
INNENANSICHTEN:<br />
WIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
Fortbildung mit Unternehmenspraktikum<br />
für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Erarbeitet im Rahmen der Förderinitiative 1 im Programm<br />
„Perspektive Berufsabschluss“ des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung.
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 Zielstellungen und Akzentuierungen...........................................................................................................................6<br />
2 Fortbildungsmodule .....................................................................................................................................................7<br />
3 Kooperationsstrukturen................................................................................................................................................8<br />
4 Teilnehmende Lehrkräfte und Beteiligte Unternehmen ...............................................................................................9<br />
5 Arbeitsschwerpunkte und Meilensteine .....................................................................................................................10<br />
5.1 Ausschreibung der Lehrerfortbildung und Teilnehmeransprache ...................................................................10<br />
5.2 Gewinnung von Praktikumsunternehmen .......................................................................................................11<br />
6 Feedback der Lehrkräfte, Unternehmen und Organisatoren .....................................................................................14<br />
6.1 Feedback der Lehrkräfte.................................................................................................................................14<br />
6.2 Feedback der Unternehmen ...........................................................................................................................17<br />
6.3 Feedback der Organisatoren ..........................................................................................................................18<br />
6.4 Gemeinsames Feedback der beteiligten ........................................................................................................21<br />
7 Pressespiegel ............................................................................................................................................................23<br />
8 Impressionen .............................................................................................................................................................27<br />
9 Anlagen .....................................................................................................................................................................28<br />
5
6<br />
1 ZIELSTELLUNGEN UND<br />
AKZENTUIERUNGEN<br />
Berufsorientierung und Berufswahl sind zentrale Bestandteile<br />
der Jugendphase und Jugendbiographie<br />
unserer Gesellschaft. Eng verbunden mit ihnen sind die<br />
Chancen und Risiken des weiteren Lebensweges sowie<br />
die erfolgreiche und dauerhafte Integration in die<br />
Arbeitswelt. Lehrkräfte übernehmen bei der Berufsorientierung<br />
eine wesentliche Rolle. Neben den Eltern,<br />
den Berufsberatern der Agentur für Arbeit und anderen<br />
Akteuren am Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt<br />
sind sie wichtige Ansprechpartner. Damit sie eine<br />
gezielte Unterstützung leisten können, bedarf es umfassender<br />
Kenntnisse und Einblicke in die Berufs- und<br />
Arbeitswelt. Die hier dokumentierte Fortbildung mit<br />
praktischen Anteilen, sollte Lehrkräften die Möglichkeit<br />
bieten, Einsichten und Erfahrungen in Unternehmen,<br />
Hochschulen und andere Einrichtungen der Region zu<br />
erhalten. Anliegen war es, ihnen Impulse für die praxisorientierte<br />
Gestaltung der schulischen Berufsorientierung<br />
und des Fachunterrichtes, zur Förderung des<br />
Dialoges mit außerschulischen Partnern sowie zur<br />
Entwicklung langfristiger Kooperationen zu geben. Je<br />
nach Interesse der einzelnen Lehrkraft war die Fortbildung<br />
„<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ mit unterschiedlichen<br />
individuellen Zielstellungen verbunden.<br />
Dazu zählten z. B.:<br />
� das Kennenlernen der regionalen <strong>Wirtschaft</strong>sstrukturen<br />
und der wirtschaftlichen Entwicklungen<br />
� der Gewinn von Einblicken in Arbeits- und Geschäftsprozesse<br />
sowie Strukturen eines Unternehmens<br />
� den Erwerb von Kenntnissen über die Ziele eines<br />
Unternehmens und die auf sie einwirkenden wirtschaftlichen,<br />
gesellschaftlichen und staatlichen<br />
Faktoren<br />
� das Kennenlernen von Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und Berufsbildern in regionalen Unternehmen<br />
� der Gewinn von Einblicken in betriebliche Anforderungen<br />
sowie das unmittelbare Erleben von Ar-<br />
beitsabläufen, -formen und Arbeitsplatzsituationen<br />
in authentischer Umgebung<br />
� das Kennenlernen neuer Technologien und fachspezifischer<br />
Entwicklungstendenzen<br />
� das Sammeln von Erfahrungen durch persönliches<br />
Mitwirken bzw. Tätigwerden im Unternehmen<br />
� der Erwerb von fachlichen und sozialen Kompetenzen<br />
für die gezielte schulische Berufsorientierung<br />
und die Optimierung des Fachunterrichts<br />
� ein Austausch über Erwartungen in Industrie,<br />
Handwerk und Dienstleistung im Vergleich zu Qualifikationen,<br />
welche in der Schule vermittelt werden<br />
� die Festigung und Vertiefung der Kontakte zwischen<br />
Schule und Arbeitswelt zur Förderung des<br />
gegenseitigen Verständnisses und zur Berufsorientierung<br />
an Schulen<br />
Doch nicht nur für die Lehrkräfte, sondern auch für die<br />
Vertreter der Unternehmen ist die Beteiligung an der<br />
Fortbildung mit einer Reihe von Zielen verbunden, u. a.:<br />
� Gewinn eines aktuellen Bildes über den Schulalltag<br />
und die Möglichkeiten der Schule<br />
� Chance, mit den örtlichen Schulen eine dauerhafte<br />
Zusammenarbeit zu entwickeln und Möglichkeit zur<br />
Mitgestaltung der schulischen Berufsorientierung<br />
� Anregung zur Reflexion des Verhältnisses Schule<br />
und Unternehmen sowie Stärkung des Engagements<br />
der Unternehmensangehörigen durch die<br />
Präsenz der Lehrkraft<br />
� Vorstellung des Unternehmens mit seinen Besonderheiten<br />
und seiner Stellung im regionalen <strong>Wirtschaft</strong>sraum,<br />
Information über Fachkräftebedarf,<br />
Anforderungen an Fachkräfte sowie die Ausbildung<br />
� Möglichkeit zur Rekrutierung besser informierter<br />
und vorbereiteter Praktikanten und Auszubildender,<br />
Minimierung der Kosten bei Auswahlverfahren,<br />
Vorbeugung von Ausbildungsabbrüchen<br />
� Nutzung der Lehrkraft als Multiplikator für das Unternehmen,<br />
Steigerung des Bekanntheitsgrades,<br />
‚Werbung‘ für Ausbildungsberufe, Abbau von Vorurteilen,<br />
Imagegewinn
2 FORTBILDUNGSMODULE<br />
Im Rahmen der Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong><br />
<strong>erleben</strong>“ sollten wirtschaftliche und unternehmerische<br />
Informationen und Sachverhalte einerseits theoretisch<br />
aufgearbeitet und andererseits durch die Lehrkräfte in<br />
der praktischen Arbeit selbst handelnd erlebt und erfahren<br />
werden.<br />
Die inhaltliche Ausgestaltung der Fortbildung wurde auf<br />
Basis vorliegender Erfahrungen zur Umsetzung von<br />
Lehrerpraktika an anderen bundesweiten Standorten<br />
(z. B. Bremen, Köln, Annaberg, Leipzig) vorgenommen.<br />
Der Anspruch der Verknüpfung von theoretischem Bezugsrahmen<br />
und praktischer Arbeit legte eine Realisierung<br />
der Lehrerfortbildung in vier Modulen nahe:<br />
Modul 1, als Auftaktveranstaltung, gab einen Überblick<br />
über die komplexen Zusammenhänge des <strong>Wirtschaft</strong>slebens<br />
und die Grundprinzipien wirtschaftlichen Handelns.<br />
Ebenso stand der Strukturwandel in der <strong>Wirtschaft</strong><br />
sowie dessen Auswirkungen auf Arbeitsplätze<br />
und berufliche Anforderungsprofile im Mittelpunkt. Mittels<br />
des Unternehmensplanspieles „SkateUp“ erlebten<br />
die Lehrkräfte einen handlungsorientierten Einblick in<br />
betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und betriebliche<br />
Abläufe. Organisatorische Fragen zur Durchführung<br />
und zum Ablauf des Praktikums rundeten die Auftaktveranstaltung<br />
ab. Als Referenten waren Vertreter<br />
der Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie<br />
Leipzig sowie der Euro-Schulen eingesetzt. Aufgrund<br />
räumlicher und technischer Anforderungen sowie<br />
dem Anspruch, die Fortbildung an einem zentralen und<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichendem<br />
Ort durchzuführen, wurde die Euro-Schulen Leipzig als<br />
Veranstaltungsstätte gewählt.<br />
Modul 2 stellte eine Folgeveranstaltung dar und rückte<br />
die regionale <strong>Wirtschaft</strong>spolitik und die regionalen <strong>Wirtschaft</strong>sstrukturen<br />
in den Blickpunkt. Neben Informationen<br />
zum Ausbildungsmarkt wurden auch die zukünftigen<br />
Fachkräftebedarfe beleuchtet. Durch die Einbindung<br />
von Vertretern der Industrie- und Handelskammer<br />
zu Leipzig, der Handwerkskammer zu Leipzig und der<br />
WILL - <strong>Wirtschaft</strong>sförderung Leipziger Land GmbH war<br />
ein praxisorientierter Dialog realisierbar. Das zweite<br />
Modul der Fortbildung fand erneut bei den Euro-<br />
Schulen Leipzig statt.<br />
Zusätzlich wurden innerhalb der Unternehmensexkursion<br />
zur Amazon Distribution GmbH Leipzig weiterführende<br />
Einblicke in Arbeitsabläufe, Geschäftsprozesse<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sstrukturen gewonnen.<br />
Modul 3 ermöglichte den Lehrkräften ein fünftägiges<br />
Praktikum in einem Leipziger Unternehmen. Es war ein<br />
Einblick in die Organisationskultur, Organisationsstrukturen<br />
und branchenspezifische Geschäfts- und Arbeitsprozesse<br />
sowie damit verbundene Tätigkeiten möglich.<br />
Darüber hinaus konnten Arbeitsplätze erkundet und<br />
Gespräche mit Vertretern der Unternehmensleitung,<br />
Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden geführt<br />
werden.<br />
Modul 4, welches nach Abschluss des Unternehmenspraktikums<br />
im Bildungs- und Technologiezentrum<br />
der Handwerkskammer zu Leipzig durchgeführt<br />
wurde, regte den Austausch von Eindrücken und von<br />
Praxiserfahrungen zur Lehrerfortbildung an. Geladen<br />
waren sowohl Lehrkräfte als auch Vertreter aus beteiligten<br />
Unternehmen. Mit dem Modul wurde die Reflexion<br />
des Erlebten in Hinblick auf schulische und unternehmerische<br />
Relevanz und die Transfermöglichkeiten<br />
in den Schul- und Unternehmensalltag angeregt.<br />
Eine detaillierte Übersicht zu den Fortbildungsmodulen<br />
ist in der Anlage zu finden.<br />
Der Zeitraum der Durchführung der Fortbildung umfasste<br />
Juni bis August <strong>2009</strong>. Die ersten beiden Module<br />
wurden in der letzten Schulwoche vor und das vierte<br />
Modul in der zweiten Woche nach den sächsischen<br />
Sommerferien umgesetzt. Für die Teilnahme an diesen<br />
Modulen war beim Schulleiter eine Freistellung zu beantragen<br />
gewesen. Das dritte Modul absolvierten die<br />
Lehrkräfte in der Ferienzeit. Der konkrete Zeitpunkt<br />
wurde entsprechend der verfügbaren Ressourcen in<br />
7
8<br />
den Unternehmen und der Ferienplanung der einzelnen<br />
Lehrkraft gewählt (vorrangig erste Ferienwoche).<br />
Betreuung im Praktikum<br />
Für Rückfragen oder organisatorische Anmerkungen<br />
standen den Lehrkräften wie auch den Unternehmen<br />
während der gesamten Praktikumszeit Vertreterinnen<br />
aus dem Organisationsteam zur Verfügung. In Einzelfällen<br />
wurden die Praktikanten im Unternehmen besucht.<br />
Versicherungsschutz und Fahrtkosten<br />
Das Angebot wurde von der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig als Lehrerfortbildung<br />
anerkannt. Auf Antrag der Lehrkräfte wurde Dienstunfallschutz<br />
gewährt und die Fahrtkosten gemäß Sächs.<br />
Reisekostengesetz erstattet.<br />
Fortbildungsnachweis<br />
Die Lehrkräfte erhielten einen Fortbildungsnachweis<br />
von der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle<br />
Leipzig sowie teilweise ein Zertifikat über das durchgeführte<br />
Praktikum durch das Unternehmen.<br />
Teilnehmergebühr<br />
Für die Fortbildung wurde keine Teilnehmergebühr<br />
erhoben.<br />
3 KOOPERATIONSSTRUKTUREN<br />
Die Idee zur Etablierung einer Lehrerfortbildung mit<br />
Unternehmenspraktikum wurde im Herbst 2008 innerhalb<br />
des Arbeitsforums „Qualifizierung von Pädagogen“<br />
des „Regionalen Übergangsmanagements Leipzig“<br />
entwickelt. Im Arbeitsforum vertreten sind die Institutionen:<br />
� 35. Schule, Mittelschule der Stadt Leipzig<br />
� Euro-Schulen Leipzig<br />
� Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagement<br />
Leipzig“<br />
� Regionalteam Leipzig der Landesservicestelle<br />
Schule-<strong>Wirtschaft</strong> Sachsen, bestehend aus<br />
B.O.S.S. Mitteldeutschland<br />
Beraterin Schule-<strong>Wirtschaft</strong> der Regionalstelle<br />
Leipzig der Sächsischen Bildungsagentur<br />
Beraterin Berufswahlpass Westsachsen der LSJ<br />
Sachsen e. V.<br />
Das Konzept für die Fortbildung wurde Ende des Jahres<br />
2008 durch die Koordinierungsstelle „Regionales<br />
Übergangsmanagement Leipzig“ erarbeitet und nach<br />
Beratung mit den Mitgliedern des Arbeitsforums sowie<br />
der Koordinierungsrunde ‚Berufliche Bildung’ modifiziert.<br />
Die Planung, Organisation, Durchführung und<br />
Auswertung der Lehrerfortbildung erfolgte beginnend<br />
ab dem Jahr <strong>2009</strong> arbeitsteilig durch die Vertreterinnen<br />
des Regionalteams Leipzig der Landesservicestelle<br />
Schule-<strong>Wirtschaft</strong> Sachsen und der Koordinierungsstelle<br />
„Regionales Übergangsmanagement Leipzig“ (Organisationsteam).<br />
Die Umsetzung der Lehrerfortbildung wurde personell<br />
und durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten unterstützt<br />
durch:<br />
� Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie<br />
Leipzig<br />
� Bildungs- und Technologiezentrum der Hand-<br />
�<br />
werkskammer zu Leipzig<br />
Euro-Schulen Leipzig<br />
� Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, Abteilung<br />
Bildung<br />
� Sächsische<br />
Leipzig<br />
Bildungsagentur, Regionalstelle<br />
� WILL - <strong>Wirtschaft</strong>sförderung Leipziger Land GmbH,<br />
Arbeitsmarktkoordination<br />
Die Lehrerfortbildung war mit dem Ziel verbunden, diese<br />
nach der Erprobung des entwickelten Konzeptes auf<br />
ganz Sachsen zu transferieren. Durch die Mitwirkung<br />
des Regionalteams der Landesservicestelle Schule-<br />
<strong>Wirtschaft</strong> Sachsen konnte frühzeitig eine hohe Konformität<br />
in Bezug auf die sächsischen Strategie zur<br />
Berufsorientierung erreicht und die Fortbildung als Pilotprojekt<br />
der Landesservicestelle Schule-<strong>Wirtschaft</strong>
umgesetzt werden. Ebenso lag ein hoher Mehrwert<br />
darin, notwendige Kontakte, insbesondere zu Unternehmen,<br />
nicht neu aufbauen, sondern vorhandene<br />
Netzwerkstrukturen nutzen zu können. Vorteile werden<br />
insbesondere in der Einsparung zeitlicher und personeller<br />
Ressourcen gesehen. Wesentlich ist jedoch<br />
auch, dass nicht zusätzliche Parallelstrukturen zu den<br />
in Leipzig bereits zahlreich vorhandenen Netzwerken<br />
geschaffen wurden.<br />
4 TEILNEHMENDE LEHRKRÄFTE<br />
UND BETEILIGTE UNTERNEHMEN<br />
Die Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
wurde von neun Lehrkräften aus Schulen der Stadt<br />
Leipzig und von sieben Lehrkräften aus Schulen außerhalb<br />
der Kommune Leipzig genutzt (vgl. Abbildung1).<br />
BSZ Nordsachsen<br />
BSZ Landkreis Leipzig<br />
BSZ Stadt Leipzig<br />
Gym Landkreis Leipzig<br />
Gym Stadt Leipzig<br />
MS Landkreis Leipzig<br />
MS Stadt Leipzig<br />
0 1 2<br />
Anzahl Teilnehmende<br />
3 4<br />
Abbildung 1: Teilnehmende Lehrkräfte nach Schularten und<br />
Schulstandort<br />
Die 16 Lehrkräfte vertreten Mittelschulen, Gymnasien<br />
und Berufliche Schulzentren, wobei ein besonders hohes<br />
Interesse von Seiten der Lehrkräfte aus Beruflichen<br />
Schulzentren gezeigt wurde. Die Lehrkräfte unterrichten<br />
ein sehr heterogenes Fächerspektrum. Dieses<br />
reichte von Fächern wie <strong>Wirtschaft</strong>-Technik-<br />
Haushalt/Soziales, Englisch, Deutsch, Informatik, Ma-<br />
thematik, Physik, Geschichte, Geographie und Ethik bis<br />
zur Fachkunde für Beiköche und für Verkäuferinnen/Kauffrauen<br />
im Einzelhandel sowie Heilpädagogik<br />
und Psychologie. Es gab keine Mehrheit von Lehrkräften<br />
mit bestimmtem fachlichem Hintergrund.<br />
Dreiviertel der Teilnehmenden der Fortbildung waren<br />
Frauen (vgl. Abbildung 2). Dies spiegelt das Geschlechterverhältnis<br />
an öffentlichen Schulen in Sachsen<br />
laut dem Bildungsbericht 2008 wider. 1<br />
männlich<br />
weiblich<br />
0 4 8 12<br />
Anzahl Teilnehmende<br />
Abbildung 2: Teilnehmende Lehrkräfte nach Geschlecht<br />
Insgesamt öffneten 15 Unternehmen und Einrichtungen<br />
ihre Türen für Lehrkräfte, u. a.:<br />
� Amtsgericht Leipzig<br />
� E. Breuninger GmbH & Co.<br />
� Deutsche Nationalbibliothek Leipzig<br />
� DREFA Media Service GmbH Leipzig<br />
� Frank Fahrzeugbau GmbH Markranstädt<br />
� Lotter Metall GmbH + Co.KG Borna<br />
� Marriott Hotel Leipzig<br />
� Mercure Hotel Leipzig<br />
� Messeprojekt GmbH Leipzig<br />
1 Sächsisches Bildungsinstitut (Hg. 2008): Schule in Sachsen.<br />
Bildungsbericht 2008. Radebeul. S. 46.<br />
9
10<br />
� Siemens Enterprise Communications Manufacturing<br />
GmbH & Co.KG<br />
� Siemens AG Ausbildungszentrum<br />
� Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Leipzig<br />
� Sparkasse Leipzig<br />
� Stora Enso Eilenburg<br />
In den Unternehmen gewannen die Lehrkräfte Einblicke<br />
in die Bereiche:<br />
� Aus- und Weiterbildung, Training<br />
� Fertigung<br />
� Dienstleistungen im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
� Kundenbetreuung, Kundenservice<br />
� Marketing, Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Personalwirtschaft<br />
� Rechnungswesen, Controlling, Datenverarbeitung<br />
� Vertrieb<br />
5 ARBEITSSCHWERPUNKTE UND<br />
MEILENSTEINE<br />
Eine zusammenfassende Übersicht zu Aufgabenschwerpunkten<br />
und Meilensteinen bei der Realisierung<br />
der Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ ist<br />
in Abbildung 3 dargestellt. Nachfolgend werden einzelne<br />
Komponenten des Pilotprojektes intensiver beleuchtet.<br />
5.1 AUSSCHREIBUNG DER LEHRER-<br />
FORTBILDUNG UND TEILNEHMERAN-<br />
SPRACHE<br />
Mit der Zustimmung zum entwickelten Konzept für die<br />
Lehrerfortbildung durch die Leitung der Landesservicestelle<br />
Schule-<strong>Wirtschaft</strong> wurde bei der Sächsischen<br />
Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig die Aufnahme<br />
des Qualifizierungsangebotes in den Fortbildungskatalog<br />
beantragt und diese bei der Bewerbung der Fortbildung<br />
eingebunden. Das Fortbildungsangebot wurde mit<br />
einem Formblatt (siehe Anlage) über das Referat 41<br />
„Lehrerfortbildung, Sport und schulartübergreifende<br />
Angelegenheiten“ in der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig veröffentlicht und konnte unter<br />
der Nummer L04850 gebucht werden. Erfahrungen im<br />
Umgang von Lehrkräften mit dem Onlinekatalog in den<br />
letzten Jahren sowie die relativ knappe Zeitschiene<br />
zwischen Ausschreibung und Beginn der Fortbildung<br />
veranlassten die Beraterin Schule-<strong>Wirtschaft</strong> des Regionalteams<br />
der Landesservicestelle Schule-<strong>Wirtschaft</strong>,<br />
weitere Möglichkeiten der Teilnehmerakquirierung zu<br />
nutzen. Per E- Mail und teilweise durch Direktansprache<br />
wurden<br />
� alle Schulleitungen der Förderschulen, Mittelschulen,<br />
Gymnasien und Beruflichen Schulzentren in<br />
Leipzig und Umland<br />
� alle Mitglieder des Arbeitskreises Schule-<strong>Wirtschaft</strong><br />
Leipzig<br />
� alle Vorsitzenden der Arbeitskreise Schule-<br />
�<br />
<strong>Wirtschaft</strong> im Direktionsbezirk Leipzig<br />
alle Schulreferenten, Referatsleiter, Abteilungsleiter<br />
sowie der Leiter der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig<br />
� Verantwortliche für die Berufs- und Studienorientierung<br />
aus Schulen im Direktionsbezirk Leipzig<br />
� die Mitglieder der Koordinierungsrunde „Berufliche<br />
Bildung“ in Leipzig und der Steuerungsgruppe der<br />
Regionalinitiative B.O.S.S.<br />
� alle Mitglieder in den Arbeitsgruppen des „Regionalen<br />
Übergangsmanagements Leipzig“ sowie<br />
� die beiden Arbeitsmarktkoordinatorinnen Stadt<br />
Leipzig/Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsen<br />
über das Fortbildungsangebot informiert.<br />
Das Organisationsteam nutzte nach Fertigstellung des<br />
Fortbildungskonzeptes jede Veranstaltung und jede<br />
Begegnung mit Schulleitungen, Lehrkräften und weiteren<br />
Akteuren, um auf das Pilotprojekt hinzuweisen.<br />
Dennoch erfolgten Anmeldungen von Lehrkräften zunächst<br />
verhalten, so dass der Anmeldezeitrum um einen<br />
Monat bis Ende Mai <strong>2009</strong> verlängert wurde.
Des Weiteren wurden ergänzend die Informationskanäle<br />
(Newsletter, Homepage, Presseveröffentlichungen)<br />
der beiden Akteure, B.O.S.S. und „Regionales Übergangsmanagement<br />
Leipzig“, genutzt. In den beiden<br />
Pressemeldungen (LVZ und Amtsblatt der Stadt Leipzig)<br />
des „Regionalen Übergangsmanagements Leipzig“<br />
wurden zusätzlich zu den Kontaktangaben im Onlinekatalog<br />
Ansprechpartner des RÜM benannt, die telefonisch<br />
erreichbar waren. So kam es, dass es Anmeldungen<br />
auf verschiedenen Wegen gab, die durch die<br />
schnelle Kommunikation dennoch gebündelt und in der<br />
Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
im Referat 41, in ordnungsgemäßer Art eingingen. Die<br />
übliche vierwöchige Anmeldefrist wurde allerdings in<br />
Absprache mit dem Referat 41 außer Kraft gesetzt.<br />
Alle Anmeldungen der 16 teilnehmenden Lehrkräfte<br />
erfolgten mit zwei verschiedenen Formblättern. Das<br />
Formblatt aus dem Onlinekatalog erreichte direkt das<br />
Referat 41. Das zweite, von der Arbeitsgruppe zusätzlich<br />
entworfene Formblatt (siehe Anlage) mit Wünschen<br />
zu den Einsatzbranchen und allen persönlichen Angaben<br />
zur Erreichbarkeit wurde dem Organisationsteam<br />
übermittelt, sodass sehr kurzfristig und passgenau<br />
Unternehmen angesprochen und zum Teil auch Rücksprache<br />
mit den Lehrkräften zu Alternativen bezüglich<br />
der Zeiträume oder zu speziellen Branchen genommen<br />
werden konnte. Der Einsatz der Lehrkräfte unterlag<br />
aufgrund der zur Verfügung stehenden Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten von Branche zu Branche und von Einrichtung<br />
zu Einrichtung unterschiedlichen Möglichkeiten.<br />
Alle Lehrkräfte waren hoch motiviert und sehr dankbar<br />
für die Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikumsunternehmen.<br />
Es gab einzelne Lehrkräfte, die von<br />
sich aus, aktiv wurden und wiederum das Organisationsteam<br />
unterstützten, das richtige Unternehmen oder<br />
in einem Unternehmen den idealen Einsatzort zu finden.<br />
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Lehrkräften<br />
und Kooperationspartnern sowie die individuelle<br />
und persönliche Ansprache per E-Mail oder per Telefon<br />
bildeten eine entscheidende Grundlage für das Gelingen<br />
des Pilotprojektes. Reflektierend kann gesagt wer-<br />
den, dass diese Verfahrensweise ein wesentliches<br />
Erfolgskriterium darstellte, was sich im Auswertungsmodul<br />
ebenfalls bestätigte.<br />
5.2 GEWINNUNG VON PRAKTIKUMSUN-<br />
TERNEHMEN<br />
Die Kontaktaufnahme und Sensibilisierung der regionalen<br />
<strong>Wirtschaft</strong> für die Lehrerfortbildung und insbesondere<br />
für die Praktikumsphase basierte auf Grundlage<br />
einer bereits 2008 durchgeführten Ist-Stand-Analyse<br />
der Initiative B.O.S.S. Im Rahmen der Analyse wurden<br />
Unternehmen zu ihren realen und möglichen Aktivitäten<br />
in der Berufs- und Studienorientierung per Telefoninterview<br />
befragt. Von den damals befragten 95 Unternehmen<br />
beantworteten 25 % die Frage nach der Bereitschaft<br />
für ein <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> positiv.<br />
Als das Konzept für die Lehrerfortbildung Ende des<br />
Jahres 2008 vorlag und im Frühjahr <strong>2009</strong> als Pilotprojekt<br />
seitens der Landesservicestelle Schule-<strong>Wirtschaft</strong><br />
bestätigt war, wurden die interessierten Firmen sowie<br />
weitere Unternehmen, die von der Arbeitsgruppe zusätzlich<br />
vorgeschlagen wurden, schriftlich über das<br />
geplante Vorhaben informiert und gebeten, per Antwortfax<br />
ihre Möglichkeiten sowie konkrete Kapazitäten<br />
für den anvisierten Durchführungszeitraum zurückzumelden.<br />
Bis Ende Februar gaben von den 30 angefragten<br />
Unternehmen sieben ein positives Feedback.<br />
Den Unternehmen stand zur Vorbereitung und Planung<br />
der Umsetzung im Unternehmen das Konzept zur Fortbildung<br />
„<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus wurden alle interessierten <strong>Wirtschaft</strong>svertreter<br />
sowie weitere potenzielle Praktikumsunternehmen<br />
im Kontext der Unternehmerkonferenz<br />
der Kammern in Kooperation mit der Initiative B.O.S.S.<br />
am 05.05.<strong>2009</strong> eingeladen. Im Rahmen eines<br />
Workshops zur Lehrerfortbildung diskutierten anwesende<br />
Unternehmer, wirtschaftsnahe Institutionen und<br />
interessierte Konferenzteilnehmer das Konzept mit dem<br />
Organisationsteam.<br />
11
12<br />
Aufgrund der Verlängerung des Anmeldezeitraums für<br />
die Lehrkräfte bis Ende Mai, erfolgte die konkrete Ansprache<br />
der Unternehmen zur Vermittlung der Lehrkräfte<br />
entsprechend ihrer angegebenen Präferenzen im<br />
Einsatzbereich bzw. der Einsatzbranche relativ spät.<br />
Erst in der letzten Maiwoche, als der finale Anmeldestand<br />
erreicht war, beriet das Organisationsteam über<br />
die Zuweisung der angemeldeten Lehrer in interessierte<br />
Unternehmen. Da die Wünsche der Lehrer und die<br />
bereits akquirierten Unternehmen nicht kongruent waren,<br />
schloss sich eine intensive Neuakquise von Unternehmen<br />
an.<br />
Ausgehend von den angegebenen Einsatzwünschen<br />
der Lehrer wurden geeignete Unternehmen der Region<br />
angesprochen. Dabei wurde vom Organisationsteam<br />
nicht nur darauf geachtet, dass eine inhaltliche Passung<br />
sichergestellt war, sondern auch, dass die organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen weitestgehend berücksichtigt<br />
werden konnten. So gab es beispielsweise<br />
einige Abweichungen des Durchführungszeitraums von<br />
Modul 3 (die Zeit des Lehrers im Unternehmen), die<br />
teilweise auf personelle und organisatorische Aspekte<br />
im Unternehmen zurückzuführen waren. Wie bereits<br />
erwähnt bestanden aber auch von Seiten der Lehrkräfte<br />
Einschränkungen im Einsatzzeitraum. Darüber hinaus<br />
wurde die Erreichbarkeit des Einsatzortes für den<br />
Lehrer berücksichtigt. Dabei waren Wohn- bzw. regulärer<br />
Arbeitsort der Lehrkraft ausschlaggebend. Diese<br />
individuellen Abstimmungen erforderten enorme zeitliche<br />
Ressourcen. In diesem Zusammenhang ist darauf<br />
hinzuweisen, dass bezüglich der Anfrage von Unternehmen<br />
nur schrittweise vorgegangen werden kann.<br />
Die Prüfung im Unternehmen, ob ein solches Projekt in<br />
diesem Zeitraum durchführbar ist nahm mitunter einige<br />
Zeit in Anspruch, da Absprachen mit der Geschäftsleitung<br />
notwendig waren. Fragt man für einen Praktikanten<br />
mehrere Unternehmen gleichzeitig an, kann es<br />
passieren, dass man Unternehmen, die sich sehr bemüht<br />
haben, um die Praktikumsstelle zusagen zu können,<br />
enttäuschen muss, wenn es mehrere Zusagen für<br />
diesen Praktikant gibt. Um dieses Risiko auszuschließen,<br />
wurden potenzielle Unternehmen nacheinander<br />
angesprochen, was die Vermittlungsgeschwindigkeit<br />
zusätzlich reduzierte. Durch die Verlängerung des An-<br />
meldezeitraums für die Lehrkräfte und die aufwändige<br />
Suche nach passenden Praktikumsunternehmen dauerte<br />
die Vermittlung der angemeldeten Lehrer in adäquate<br />
Praktikumsunternehmen bis zum Beginn der<br />
Theoriemodule an.<br />
Allgemein lässt sich festhalten, dass die regionalen<br />
Unternehmen dem Projekt "<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong><br />
<strong>erleben</strong>" gegenüber sehr offen, interessiert und gern<br />
bereit waren, eine Durchführung im eigenen Haus zu<br />
prüfen. Schlussendlich wurden in der Vermittlungsphase<br />
mehr als doppelt so viele Unternehmen angefragt<br />
(ca. 40) als benötigt wurden. Gründe für Absagen<br />
seitens der Unternehmen, die dem Praktikum<br />
prinzipiell aufgeschlossen gegenüberstanden, waren:<br />
� der zu hohe Betreuungsaufwand, der im Unternehmen<br />
entsteht, wenn das Praktikum wie im Konzept<br />
vorgeschrieben durchgeführt würde<br />
� fehlende personelle Ressourcen im Unternehmen<br />
aufgrund der Haupturlaubszeit<br />
� mangelnde Kapazitäten bedingt durch die schwierige<br />
wirtschaftliche Situation<br />
� zu kurze Planungszeit<br />
� Betriebsferien<br />
Nach telefonischer Anfrage, welche zunächst die<br />
grundsätzliche Haltung des Unternehmens zu diesem<br />
Pilotprojekt ermittelte, wurde den Ansprechpartnern das<br />
Konzept zugesendet sowie Informationen zum interessierten<br />
Lehrer gegeben (Schulart, Fächerkombination,<br />
Einsatzwunsch etc.). In der Regel stellten die teilnehmenden<br />
Unternehmen einen Platz zur Verfügung. Zwei<br />
Betriebe waren bereit, zwei oder mehr Praktikanten<br />
aufzunehmen.<br />
� Erklärte sich ein Unternehmen bereit, einen Praktikumsplatz<br />
zur Verfügung zu stellen, erhielt der<br />
betreffende Lehrer über die Sächsische Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig die Kontaktdaten<br />
des Ansprechpartners im Unternehmen, ein Muster<br />
eines Praktikumsvertrages (das individuell modifiziert<br />
werden konnte, siehe Anlage) sowie Informationen<br />
über das weitere Vorgehen.
Abbildung 3: Arbeitsschwerpunkte und Meilensteine in der Umsetzung der Fortbildung
14<br />
Außerdem wurde der Lehrer gebeten, mit dem Praktikumsunternehmen<br />
in Kontakt zu treten, um die Erwartungen<br />
beider Seiten und den Ablauf des Praktikums<br />
persönlich zu besprechen. Gleichzeitig versendete<br />
B.O.S.S. an die Praktikumsunternehmen den Mustervertrag<br />
(siehe Anlage) und eine Checkliste über im<br />
persönlichen Gespräch mit dem Praktikanten zu klärende<br />
Punkte.<br />
Nach der gegenseitigen Kontaktvermittlung zwischen<br />
Lehrkräften und Unternehmen fanden größtenteils Anfang<br />
Juni <strong>2009</strong> Vorgespräche zwischen den Beteiligten<br />
statt. Neben einem ersten Kennenlernen spielten bei<br />
diesem Termin folgende Themen eine wichtige Rolle:<br />
� Ausgestaltung des Praktikumsvertrages<br />
� wichtige organisatorische Absprachen (z. B. Kleiderordnung,<br />
Schutzkleidung)<br />
� genauer Ablauf und Inhalte des Praktikums<br />
� Arbeitszeiten<br />
� Abgleich der Erwartungen auf beiden Seiten<br />
Nur in Ausnahmefällen wurden diese Gespräche telefonisch<br />
durchgeführt. Die meisten Lehrer nutzten die<br />
Gelegenheit, sich im Vorfeld beim Unternehmer persönlich<br />
vorzustellen. Allgemein wurde dieses Vorgehen<br />
sowohl auf Seiten der Lehrer als auch der Unternehmer<br />
vorteilhaft eingeschätzt, da ein solches Vorgespräch<br />
hilft, Abweichungen in der Erwartungshaltung zu korrigieren<br />
und das „Unbehagen“ vor dem ersten Praktikumstag<br />
zu minimieren.<br />
6 FEEDBACK DER LEHRKRÄFTE,<br />
UNTERNEHMEN UND ORGANISA-<br />
TOREN<br />
6.1 FEEDBACK DER LEHRKRÄFTE<br />
Nach Abschluss der Praktikumsphase in den Unternehmen<br />
wurden die Lehrkräfte im Juli/August <strong>2009</strong><br />
mittels eines Fragebogens um ein schriftliches Feedback<br />
zu den ersten drei Fortbildungsmodulen gebeten.<br />
Von den insgesamt 16 Teilnehmenden gaben 11 Lehrkräfte<br />
eine Rückmeldung. Zu den Gründen für fehlendes<br />
Feedback können keine Aussagen getroffen werden.<br />
Die Lehrkräfte berichteten von vielfältigen neuen Eindrücken<br />
während des Praktikums, wie beispielsweise<br />
ungewohnten körperlichen Belastungen, einen für sie<br />
andersartigen Arbeits-/Tagesrhythmus (im Vergleich<br />
zum Schulalltag) oder unzureichenden Englischkenntnissen.<br />
Neue Erfahrungen stellten beispielweise das<br />
individuelle Erleben von bestimmten Unternehmensbereichen<br />
oder der Stellenwert von Kooperationsbeziehungen<br />
z. B. für Unternehmen des Dienstleistungsbereiches<br />
dar. Vielfach wurde das hohe Arbeitspensum<br />
sowie die internen Strukturen in Unternehmen als interessant<br />
und teilweise überraschend empfunden. Imponiert<br />
haben einigen Lehrkräften die kurzen Kommunikationswege<br />
in Unternehmen sowie die wahrgenommene<br />
Offenheit der Betriebe. Eine Teilnehmerin stellte heraus,<br />
dass sich insbesondere Unternehmensketten unter<br />
Umständen nicht für ein <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong><br />
eignen, wenn bestimmte (interessierende) betriebliche<br />
Abläufe durch eine Abteilung zentral gesteuert und<br />
somit nicht einsichtig werden.<br />
Die Erwartungen der Lehrkräfte wurden überwiegend<br />
erfüllt bzw. übertroffen. Sie sehen einen hohen Nutzen<br />
in der sehr praktischen Lehrerfortbildung für ihren<br />
Schulalltag. Vielfach wurde die Absicht geäußert, die<br />
gewonnenen Erfahrungen aus der Fortbildungsreihe in<br />
die zukünftige Gestaltung des Unterrichts zu integrieren.<br />
Die hohe Bedeutsamkeit des Einsatzes von Medien,<br />
Computern, neuen Technologien sowie Marke-
tingmaßnahmen fließen dabei als Erkenntnis und neue<br />
Erfahrung ein. Der Perspektivwechsel der Lehrkräfte in<br />
die Rolle des Praktikanten diente der Förderung der<br />
Empathie für den Schüler im Praktikum.<br />
Für den Bereich der beruflichen Orientierung konnten<br />
die Teilnehmenden Informationen über Berufsbilder<br />
sowie Bewerbungsverfahren sammeln. Die Fortbildung<br />
wurde für alle Schularten als gut geeignet empfunden,<br />
um im Rahmen entsprechender Stoffeinheiten berufliche<br />
Orientierung praxisnah vermitteln zu können.<br />
Auch Unternehmen profitierten aus Sicht der Lehrkräfte<br />
vom Praktikum, indem sie mehr Informationen zum<br />
Schulalltag und zum Schulsystem erhielten, und sich so<br />
sensibler und zielgerichteter auf Schülerpraktikanten<br />
und Auszubildende vorbereiteten können.<br />
Thematisiert wurde des Weiteren die verstärkte Nutzung<br />
von Internetplattformen zur Berufsorientierung,<br />
Berufsorientierungsmessen, eine zielgerichtetere Praktikumsvorbereitung<br />
sowie die Notwendigkeit einer stärkeren<br />
Einbeziehung der Elternhäuser. Auch sehen die<br />
teilnehmenden Lehrkräfte den Bedarf einer verstärkten<br />
Motivation ihrer Schüler mittels Fach- und Betriebsexkursionen,<br />
welche gleichzeitig eine frühzeitige Kontaktmöglichkeit<br />
zu den entsprechenden Unternehmen<br />
fördern. Weiterhin wurde eine praxisorientiertere Vermittlung<br />
theoretischen Wissens durch Rollenspiele und<br />
Vermittlung von Unternehmensphilosophien an konkreten<br />
Unternehmen hervorgehoben.<br />
Beim Transfer der gewonnen Erfahrungen wird ein Teil<br />
der Lehrkräfte vom jeweiligen Praktikumsunternehmen<br />
unterstützt. So wurden z. B. Vereinbarungen für Unternehmenspräsentationen<br />
an der Schule getroffen sowie<br />
Informationen über Berufsorientierungsmessen oder<br />
Sonderführungen, die für Schüler geeignet sind, ausgetauscht.<br />
Gleichwohl nicht alle Lehrkräfte mit ihrem Unternehmen<br />
einen regelmäßigen Kontakt vereinbart<br />
haben, besteht ausnahmslos das Angebot, im Bedarfsfall<br />
jederzeit aufeinander zuzugehen.<br />
Neben der positiven Resonanz auf die Lehrerfortbildung<br />
waren im Feedback der Teilnehmenden<br />
auch Hinweise auf organisatorische und inhaltliche<br />
Verbesserungsmöglichkeiten enthalten.<br />
Hinsichtlich der Organisation der Fortbildungsreihe<br />
führten die Teilnehmenden z. B. die Möglichkeit einer<br />
flexibleren Gestaltung der Praktikumszeit an, um sowohl<br />
die eigenen (zeitlichen) Ressourcen wie auch die<br />
der Unternehmen besser in Übereinstimmung bringen<br />
zu können. Neben den Sommerferien wurden auch die<br />
Herbstferien als ein günstiger Zeitraum benannt. Ebenso<br />
bestand der Wunsch, die Spanne zwischen Ausschreibung<br />
und Fortbildungsbeginn auszuweiten. Darüber<br />
hinaus sollte die Gelegenheit geboten werden, die<br />
Praktikumsdauer von einer Woche um eine weitere<br />
Woche auszudehnen, um eine intensivere Mitarbeit im<br />
Unternehmen zu ermöglichen. In Bezug auf die teilnehmenden<br />
Betriebe und Einrichtungen wurde angemerkt,<br />
dass diese bereits in der Ausschreibungsphase<br />
bekannt sein sollten sowie auch eine selbstständige<br />
Suche nach Praktikumsunternehmen durch die Lehrkräfte<br />
gegeben sein sollte, um so die Passgenauigkeit<br />
zwischen den Fortbildungsteilnehmenden und den<br />
Unternehmen noch weiter zu erhöhen.<br />
Inhaltlich wurde sich für eine weniger theoriebasierte<br />
Einführung zur Fortbildungsveranstaltung im Rahmen<br />
des ersten Moduls ausgesprochen. Bezüglich des angebotenen<br />
Unternehmensplanspiels wurde der Wunsch<br />
nach Ausdehnung geäußert. Für die einführenden Module<br />
wurde die Einbindung der Praktikumsunternehmen<br />
vorgeschlagen.<br />
Nicht zuletzt die von den Lehrkräften empfundenen<br />
vielfältigen Schwierigkeiten ihrer Schüler in der beruflichen<br />
Orientierung veranlassen diese, eine Fortsetzung<br />
des Fortbildungsangebotes einzufordern. Dabei sollte<br />
sowohl ein breites Spektrum an Unternehmen als auch<br />
eine höhere Anzahl an Lehrkräften teilnehmen. Auch<br />
Aufbaukurse, welche am gewonnenen Wissenstand der<br />
Teilnehmenden ansetzen, wurden vorgeschlagen. Neben<br />
diesen Aufbaukursen regten die Lehrkräfte Fortbildungen<br />
in Form von Betriebsexkursionen an. Die befragten<br />
Lehrkräfte sind sich einig, dass die angebotene<br />
Lehrerfortbildung verpflichtend, mit dem Ziel den begrenzten<br />
beruflichen Horizont zu erweitern, eingeführt<br />
werden sollte.<br />
15
16<br />
Erfahrungsbericht einer Lehrkraft zur Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
Lehrer gehen in der Ferienzeit in ein Unternehmen der Region – warum? Es bestehet kein Zwang, keine Verpflichtung –<br />
sondern ganz freiwillig. Denn mit der „Brille“ des Pädagogen sehen wir nur die Theorie, die wir vermitteln. Aber wie sieht<br />
es in der Praxis der Unternehmen aus? Als Berufsschullehrerin für <strong>Wirtschaft</strong>s- und Sozialkunde am Beruflichen Schulzentrum<br />
7 der Stadt Leipzig – Elektrotechnik war ich gespannt und aufgeregt zugleich, was in der einen Woche, die ich bei<br />
der Siemens AG Professional Education, Ausbildungsstätte Leipzig <strong>erleben</strong> werde. Was kommt da auf mich zu?<br />
Nach Besichtigung und Einweisung in die örtlichen Gegebenheiten, durfte ich gleich am ersten Praktikumstag an einem<br />
Eignungstest für neue Azubis teilnehmen. Auch ich wurde getestet – natürlich unter Zeitdruck und die Aufregung war groß.<br />
Bei der anschließenden Auswertung war ich gespannt über die Ergebnisse. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass mein Zettel<br />
im Aktenvernichter verschwand. Ich gebe zu, keinen Teil des Testes in der vorgegebenen Zeit erfüllt zu haben (aber ich<br />
hätte gern erfahren, wie mein Ergebnis war). Anschließend wurde mir von den Ausbildern fachkundig mitgeteilt, nach welchen<br />
Kriterien die Azubis danach zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Zunächst zählen der schulische Abschluss,<br />
dann die Ergebnisse des Eignungstestes sowie das Auftreten während des Vorstellungsgespräches. Neben fachlichen<br />
spielen soziale Kompetenzen wie z. B. Teamfähigkeit eine große Rolle. Wichtig sind auch Praktika, die der Azubi<br />
bereits absolviert hat und die entsprechenden Beurteilungen. Während der folgenden Tage erhielt ich Einblicke im Bereich<br />
der 3 ½-jährigen Berufsausbildung bei der Siemens AG. Ich erlebte die Azubis an ihren Projektarbeitsplätzen in allen Lehrjahren.<br />
Diese erklärten mir anschaulich jeden Schritt ihrer Projekte. Die Azubis des ersten Lehrjahres gestalteten einen Elternabend<br />
und stellten ihren Eltern ihre Projekte vor. Alle Anwesenden waren beeindruckt, was sie bereits nach dem Ende<br />
des ersten Lehrjahres gelernt haben.<br />
Während der Projektarbeit mussten die Jugendlichen auch Klausuren zum Thema schreiben. Gemeinsam mit den Ausbildern<br />
durfte ich diese mitkorrigieren. So vertiefte sich mein Verständnis für die praktischen Tätigkeiten der Azubis.<br />
Informativ und wegweisend war darüber hinaus meine Teilnahme an den Azubi-Tagen. Auszubildende kamen ins Gespräch<br />
über ihre Leistungen, Probleme etc. mit den Ausbildern und Verantwortlichen der Fremdbetriebe. Es wurden positive<br />
und negative Tendenzen in der gesamten Ausbildung aufgezeigt. Es kamen auch Hinweise zum Berufsschulalltag zur<br />
Sprache, wo ich Auskunft geben konnte. Ich fand diese Runde aller Beteiligten der Berufsaubildung für die weiteren Lehrjahre<br />
sehr richtungsweisend.<br />
Insofern war ich meinem Schulleiter, Herrn Graupner, dankbar, dass er mich zum Praktikum bei der Siemens AG empfohlen<br />
hat, denn ich bin Klassenlehrerin einer Klasse des zweiten Lehrjahres dieses Unternehmens. Ich sah die Azubis nicht<br />
nur als Lehrer, sondern als Partner. Auch ich wurde von ihnen gefragt, warum ich bei Siemens eine Woche anwesend bin<br />
und das in den Schulferien. Ich erklärte Ihnen, dass dieses Praktikum freiwillig ist, ich mir das Unternehmen Siemens AG<br />
selbst aussuchen konnte und ihnen über die Schulter schauen wollte.<br />
Es herrschte eine angenehme Arbeitsatmosphäre zwischen den Ausbildern und den Azubis. Ich konnte feststellen, dass<br />
die Azubis bei der praktischen Arbeit anders auftraten, als in der Schule im Klassenverband beim Lernen der Theorie,<br />
z. B. hinsichtlich Selbstständigkeit, Auftreten etc.<br />
Ich hatte sehr interessante Einblicke in die Unternehmensstrategie von Siemens und kann diese in meinem Unterricht einsetzen.<br />
Ich befürworte, solche Praktika allen Lehrern in allen Schularten anzubieten, um selbst einmal die praktische Realität<br />
kennen zu lernen, um nicht nur durch die „theoretische Brille“ des Lehrers zu schauen.<br />
Ich bedanke mich bei allen, die zum Gelingen meines Unternehmenspraktikums beigetragen haben.<br />
Eva Mundt<br />
Fachlehrerin für <strong>Wirtschaft</strong>s- und Gemeinschaftskunde am BSZ 7 Leipzig
Am Rande wurde sich für eine höhere Übersichtlichkeit<br />
und bessere Handhabung von Fortbildungsangeboten<br />
für Lehrkräfte über den Online-Katalog (www.sachsenmachtschule.de)<br />
ausgesprochen.<br />
6.2 FEEDBACK DER UNTERNEHMEN<br />
Durch leitfragengestützte Telefoninterviews wurden die<br />
am <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> beteiligten Unternehmen<br />
Mitte Juli (also etwa 2 Wochen nach dem Praktikum) zu<br />
ihren Erfahrungen und Eindrücken befragt. Von 12 der<br />
15 teilnehmenden Unternehmen liegt dem Organisationsteam<br />
ein Feedback vor. Ursachen für die fehlenden<br />
drei Befragungsergebnisse waren:<br />
� Nichterreichen<br />
Dienstreise)<br />
der Ansprechpartner (Urlaub,<br />
� Beantwortung durch einen Ansprechpartner nicht<br />
möglich, da Praktikant in zu vielen Abteilungen war<br />
und kein Mitarbeiter die Hauptverantwortung trug<br />
Quantitative Aussagen:<br />
� 6 der befragten Unternehmen haben konkrete Vereinbarungen<br />
zur weiteren Zusammenarbeit mit "ihrem"<br />
Lehrerpraktikant getroffen, 5 Unternehmen<br />
meldeten zurück, dass es keine fortführenden Kontakte<br />
geben wird und ein Unternehmen wird eventuell<br />
mit dem Praktikanten in Kontakt bleiben<br />
In 11 der befragten Unternehmen kam es im Praktikum<br />
zu keinerlei Komplikationen und Schwierigkeiten.<br />
� In einem Fall wurden Probleme mit der Pünktlichkeit<br />
des Lehrers zurückgemeldet und kritisiert, dass<br />
der besprochene Stundenumfang von 40 h nicht erfüllt<br />
wurde<br />
� 10 der 12 befragten Unternehmen würden ihr Haus<br />
erneut im Rahmen eines <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
öffnen. Ein Unternehmen wäre dazu bereit, wenn<br />
die Erwartungshaltung im Vorfeld stärker thematisiert<br />
würde. Ein weiteres Unternehmen kann sich<br />
eine nochmalige Beteiligung nur dann vorstellen,<br />
wenn der Praktikumszeitraum verkürzt würde.<br />
Qualitative Aussagen:<br />
Das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> ist bei allen beteiligten<br />
Unternehmen auf sehr positive Resonanz gestoßen<br />
und wurde durchweg als Erfolg bezeichnet. Im Mittelpunkt<br />
standen dabei immer, die Anforderungen an zukünftige<br />
Bewerber und den Arbeitsalltag im Unternehmen<br />
transparent zu gestalten. Die allgemeine Tendenz<br />
rückläufiger Bewerberzahlen und die von vielen Unternehmen<br />
bemängelte geringe Bewerberqualität zeigen,<br />
dass Schüler besser auf den Einstieg in die Berufswelt<br />
vorbereitet werden müssen und dass eine noch intensivere<br />
Berufsorientierungsarbeit notwendig ist. In diesem<br />
Prozess kommt dem Lehrer die Funktion des Multiplikators<br />
zu, der die Kluft zwischen Schule und Arbeitswelt<br />
überbrücken soll. Um diesen Anforderungen gerecht zu<br />
werden, brauchen Lehrer Einblick in die Praxiswelt der<br />
<strong>Wirtschaft</strong>.<br />
Alle Unternehmen, die ihre Tore für das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong><br />
öffneten, erhofften sich genau diese<br />
Einblicke von Seiten der Lehrer in ihre Unternehmen<br />
und eine daraus resultierende zielgerichtete Weitergabe<br />
von Informationen zu Inhalten und Anforderungsprofilen<br />
an die Schüler. Aber auch auf der anderen Seite<br />
bezeichneten viele Unternehmen den direkten Kontakt<br />
mit dem Lehrer als sehr gewinnbringend, da er ihnen<br />
einen Einblick in die schulische Berufsorientierungsarbeit<br />
gewährte und Raum ließ, Verständnis für die Situation<br />
und Probleme der Schulen zu entwickeln. Dabei<br />
wird nochmals die Rolle des Lehrers als Multiplikator<br />
und Informationsvermittler im Gefüge Schule - Arbeitswelt<br />
deutlich.<br />
In vielen Fällen wurde der Erfolg des <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
in direkter Beziehung mit der Person des<br />
Lehrers gesehen. Alle Unternehmen äußerten sich sehr<br />
positiv zu ihren Lehrerpraktikanten und hoben ihr gesteigertes<br />
Interesse an den betrieblichen Inhalten und<br />
Abläufen hervor. Viele Lehrer lernten große Teile des<br />
Unternehmens kennen und wurden auch dort von den<br />
Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen. Dies wurde<br />
einerseits auf das offene und engagierte Auftreten der<br />
Lehrer zurückgeführt aber auch auf das Interesse am<br />
Thema Schule und Berufsorientierung, da viele Mitar-<br />
17
18<br />
beiter selbst Kinder im Schulalter haben. Viele Unternehmen<br />
erwähnten in diesem Zusammenhang den<br />
regen Austausch und die Diskussionsfreude zwischen<br />
Lehrern und Mitarbeitern.<br />
Die Mehrheit der Lehrer hat vor Beginn des Praktikums<br />
Kontakt zu den Unternehmen aufgenommen. Bei dieser<br />
Gelegenheit wurden die Erwartungen an die Zeit im<br />
Unternehmen ausgetauscht und der Ablauf umrissen,<br />
was sich positiv auf den Verlauf des Praktikums auswirkte,<br />
da die Aufgabenfelder der Lehrer sehr unterschiedlich<br />
waren. Manche Lehrerpraktikanten unterstützten<br />
die Arbeitsprozesse im Unternehmen wie regulärere<br />
Mitarbeiter und andere durchliefen verschiedene<br />
Abteilungen. Dabei erfüllte sich vor allem die eingangs<br />
erwähnte Erwartung eines tiefgründigen Einblicks der<br />
Lehrer in die unternehmerischen Realitäten.<br />
Die Durchführung des Praktikums ist mit einem sehr<br />
großen organisatorischen Aufwand seitens der Unternehmen<br />
verbunden. Zu Verbesserungsvorschlägen<br />
hinsichtlich Organisation, Dauer und Zeitpunkt des<br />
<strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s äußerten sich die Unternehmen<br />
sehr unterschiedlich, wobei ein Großteil die Dauer<br />
von einer Woche zum Kennenlernen des Unternehmens<br />
als angemessen empfand. Andere wiederum<br />
wiesen darauf hin, dass eine Woche einen entweder<br />
kaum realisierbaren Zeitaufwand bedeutet oder zu<br />
wenig Zeit ist, um das Unternehmen näher kennen zu<br />
lernen. Auch der Zeitpunkt für die Durchführung wurde<br />
unterschiedlich bewertet. Viele Unternehmen bezeichneten<br />
ihn als optimal, andere wiederum schlugen konkrete<br />
Zeitfenster wie die Oktoberferien vor, da diese mit<br />
der abgeschlossenen Einstellung der neuen Auszubildenden<br />
einhergehen und sich daraus neue Inhalte rund<br />
um das Auswahlverfahren ergeben. Hinsichtlich der<br />
Organisation merkte ein Großteil der Unternehmen an,<br />
dass eine längerfristige Vorbereitungszeit vorteilhaft ist,<br />
um klare Ziele und Abläufe des Praktikums mit den<br />
Lehrern zu definieren. Ein Unternehmen wies darauf<br />
hin, dass es von Vorteil ist, Lehrer aus den Fachbereichen<br />
zu senden, die den Unternehmen inhaltlich nahe<br />
stehen. Hierauf hatte das Organisationsteam nur randständig<br />
geachtet, da die Einsatzwünsche der Lehrer im<br />
Mittelpunkt standen. Ein anderes Unternehmen unterbreitete<br />
den Vorschlag, Bewerberprofile der Lehrer<br />
anzulegen, aus denen sich das Unternehmen den passenden<br />
Lehrerpraktikanten heraussuchen kann.<br />
Alle Unternehmen waren sich über den reibungs- und<br />
problemlosen Ablauf des <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
einig und ca. die Hälfte gab an, auch weiterhin mit dem<br />
Lehrer in Kontakt zu bleiben. Alle am <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong><br />
beteiligten Unternehmen machten (wenn<br />
auch vereinzelt mit Einschränkungen) ihre Bereitschaft<br />
deutlich, ihre Pforten erneut für interessierte Lehrer zu<br />
öffnen.<br />
6.3 FEEDBACK DER ORGANISATOREN<br />
In einem gemeinsamen Auswertungs- und Transfergespräch<br />
am 16.07.<strong>2009</strong> wurden Erfahrungen und Ergebnisse<br />
bezüglich der Fortbildungsreihe durch das<br />
Organisationsteam diskutiert und gebündelt.<br />
Organisation<br />
Die Organisation der Fortbildungsreihe wurde von den<br />
Beteiligten als sehr arbeits- und zeitintensiv erlebt, was<br />
jedoch auf Basis der engen und stetigen Zusammenarbeit<br />
im Organisationsteam sehr gut gelöst werden<br />
konnte.<br />
Vom Organisationsteam wurde eingeschätzt, dass der<br />
Zeitraum zwischen der Ausschreibung/Ankündigung<br />
des Fortbildungsangebotes, des Anmeldeschlusses<br />
und des Starts zukünftig weiter gefasst sein sollte. So<br />
besteht zum Einen mehr Spielraum für die Findung und<br />
Vermittlung von Lehrkräften und Unternehmen. Zum<br />
Anderen erhalten Lehrkräfte wie auch Unternehmen die<br />
Möglichkeit, sich persönlich kennen zu lernen und individuelle<br />
Absprachen und Vereinbarungen zu treffen.<br />
Als günstig wird ein Zeitraum von jeweils drei Monaten<br />
zwischen Ausschreibung, Anmeldeschluss und Beginn<br />
gesehen.<br />
Die individuelle Ansprache von Lehrkräften wie auch<br />
Unternehmen stellt die Basis für eine gelungene Vermittlung<br />
beider Seiten dar. Die Zusammenführung von<br />
Lehrern und Unternehmen war äußerst zeitaufwendig,<br />
jedoch wird die individuelle Vermittlung als notwendig<br />
angesehen, um eine hohe Qualität und vor allem eine
optimale Passfähigkeit der Betriebe zu den Lehrerinteressen<br />
zu gewährleisten.<br />
Sollte die Praktikumsstellennachfrage der Lehrer in den<br />
kommenden Jahren deutlich expandieren, müssen<br />
Varianten gefunden werden, ein vergleichbares Procedere<br />
sicherzustellen. Sowohl eine Bewerbung der interessierten<br />
Lehrer auf festgelegte Praktikumsplätze als<br />
auch die selbstständige Suche nach Praktikumsstellen<br />
durch die Lehrkräfte schätzt das Organisationsteam als<br />
problematisch ein, da dadurch eine Konzentration der<br />
Bewerbungen auf attraktive Stellen zu befürchten ist,<br />
die Kommunikation zum Organisationsteam und die<br />
Qualitätskriterien für das Praktikum gefährdet werden.<br />
Die Überprüfung von Nutzungsmöglichkeiten unterschiedlicher<br />
Veranstaltungsorte für die einzelnen Fortbildungsmodule<br />
(z. B. bei staatlichen Schulen, bei den<br />
Bildungsstätten der Kammern oder bei Unternehmen)<br />
sollte Ziel einer erneuten Umsetzung der Fortbildungsreihe<br />
sein. Weiterhin wurde herausgestellt, das der<br />
Zeitpunkt für die Durchführung der Module 1 und 2 in<br />
der letzten Woche vor den Sommerferien als eher ungünstig<br />
erachtet wird, da die Lehrkräfte hier andere<br />
Aufgaben und Prioritäten haben. In diesem Zusammenhang<br />
wurden auch weitere Umsetzungsmodelle<br />
diskutiert (vgl. Tabelle 1).<br />
Inhaltliche Umsetzung<br />
Rückblickend auf die Fortbildung wurde insbesondere<br />
die Notwendigkeit der Ausweitung von Kennenlernphasen<br />
aller Beteiligten herausgestellt. Ziel dabei ist es, in<br />
Austausch u. a. zur schulischen und unternehmerischen<br />
Anbindung sowie zu persönlichen Erwartungen<br />
und Beweggründen zu kommen. Insbesondere die<br />
Erfahrungen in den Erstkontakten der Lehrkräfte mit<br />
Unternehmen sollten stärker Berücksichtigung finden.<br />
Die einführenden Module sind weniger theoretisch,<br />
sondern vielmehr praxisorientiert und mit lokalen inhaltlichen<br />
Bezügen auszugestalten. Konzeptionell passend<br />
wird diesbezüglich die Übernahme von Beiträgen durch<br />
Unternehmensvertreter bewertet. So könnten auch<br />
aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie<br />
Themen wie die demografische Entwicklung und ihre<br />
Konsequenzen für die Ausbildung aus Sicht der Unternehmen<br />
beleuchtet werden. Mit dieser Option wäre<br />
auch eine Reaktion auf die als sehr gewinnbringend<br />
eingeschätzten Darlegungen der Kammern in Form<br />
einer Ausweitung unternehmensspezifischer Themen<br />
möglich. Parallel ist auch die Diskussionsrunde mit<br />
verschiedenen regionalen Akteuren zur Ausbildungsthematik<br />
auszubauen und der Austausch von Erfahrungen<br />
aus Unternehmen und von Lehrkräften zu forcieren.<br />
Die Methodik des Planspiels erzielte einen hohen<br />
Aktivierungsgrad bei den Lehrkräften. Deutlich wurde<br />
dadurch, das ein breites Spektrum an Methoden zuträglich<br />
ist, um Inhalte der Fortbildungsreihe adressatengerecht<br />
zu transportieren.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Hinsichtlich der Akquirierung von teilnehmenden Lehrkräften<br />
wie auch Unternehmen wurden neben persönlichen<br />
Kontakten und individuellen Mailansprachen auch<br />
die Medien aktiv eingebunden. Die Maßnahmen zur<br />
Öffentlichkeitsarbeit spielten eine wichtige und entscheidende<br />
Rolle und sollten zukünftig insbesondere<br />
hinsichtlich der Einbindung der Unternehmen ausgebaut<br />
werden. Eine noch intensivere Zusammenarbeit<br />
mit der Presseabteilung der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig sowie die Nutzung zusätzlicher<br />
Medien wie bspw. das Lokalfernsehen („Hier<br />
ab Vier“) werden als gewinnbringend eingeschätzt.<br />
Perspektivisch kann auch die erwartete Verwaltungsvorschrift<br />
des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus<br />
und Sport zur Etablierung der Fortbildungsreihe<br />
eingesetzt werden.<br />
19
20<br />
Tabelle 1: Umsetzungsmodelle für die Fortbildung<br />
Modul 1<br />
(Einführungsmodul)<br />
Modul 2<br />
(Fortbidungsmodul)<br />
Modul 3<br />
(Praxismodul)<br />
Modul 4<br />
(AuswertungsundTransfermodul)<br />
Modul 5<br />
(Praxisaufbaumodul)<br />
Potentiale der<br />
Umsetzungsvarianten<br />
Umsetzungsvariante<br />
inkl. Praktikum an Nachmittagen<br />
� zwei bis drei Wochen vor<br />
dem Praxismodul gestrafft<br />
auf einen Tag (Dienstag<br />
oder Mittwoch)<br />
� Praktikum während der<br />
Schulzeit an zwei Nachmittagen<br />
pro Woche über einen<br />
Zeitraum von acht Wochen<br />
(3 bis 4h pro Einsatz, entsprechend<br />
den Arbeitszeiten<br />
im Unternehmen)<br />
� Nachmittagsveranstaltung in<br />
der ersten Woche nach dem<br />
Einsatzzeitraum (4 h, 14:00<br />
bis 18:00 Uhr) - Donnerstag<br />
Umsetzungsvariante<br />
inkl. drei Tagen<br />
Praktikum<br />
� zwei bis drei Wochen vor<br />
dem Einsatz gestrafft auf<br />
einen Tag (Dienstag oder<br />
Mittwoch)<br />
� Umsetzung nach individueller<br />
Absprache z. B. während<br />
Klassenfahrten und Wandertagen<br />
der Jahrgangsstufen,<br />
in Projektwochen; drei Tage<br />
(täglich 8 h; 40 h/Woche<br />
entsprechend den Arbeitszeiten<br />
im Unternehmen)<br />
� Nachmittagsveranstaltung in<br />
der ersten Woche nach dem<br />
Einsatzzeitraum (4 h, 14:00<br />
bis 18:00 Uhr) - Donnerstag<br />
Umsetzungsvariante<br />
Pilot inkl. fünf Tagen<br />
Praktikum<br />
� zwei zusammenhängende<br />
Tage vor dem Praxismodul<br />
(pro Tag 7 h, 09:00 bis<br />
16:00 Uhr) in der vorletzten/letzten<br />
Schulwoche<br />
� Umsetzung in der ersten<br />
Ferienwoche (täglich 8 h;<br />
40 h/ Woche entsprechend<br />
den Arbeitszeiten<br />
im Unternehmen)<br />
� Nachmittagsveranstaltung<br />
in der ersten Woche nach<br />
den Ferien (4 h, 14:00 bis<br />
18:00 Uhr) - Donnerstag<br />
Umsetzungsvariante inkl.<br />
fünf oder mehr Tagen<br />
Praktikum<br />
� zwei bis drei Wochen vor<br />
den Ferien (Dienstag und<br />
Mittwoch)<br />
� Umsetzung nach individueller<br />
Absprache in den Ferien<br />
(Sommer/Herbst/ Winter)<br />
eine Woche oder länger<br />
(täglich 8 h; 40 h/Woche<br />
entsprechend den Arbeitszeiten<br />
im Unternehmen)<br />
� Nachmittagsveranstaltung<br />
in der ersten Woche nach<br />
den Ferien (4 h, 14:00 bis<br />
18:00 Uhr) - Donnerstag<br />
� Durchführung von zusätzlichen Unternehmensbesichtigungen und eines weiteren Praktikums (Variante 1: Praktikum in<br />
einem zweiten Unternehmen; Variante 2: Praktikum im ursprünglichen Unternehmen mit fachspezifischen Inhalten und<br />
Fragestellungen)<br />
� punktuelle Mitarbeit<br />
� Einblick in Arbeitswelt und<br />
Ausbildung<br />
� Gespräche mit Auszubildenden,<br />
Mitarbeitern und<br />
Führungskräften umsetzbar<br />
� durch Kontinuität und Langfristigkeit<br />
ist Integration in<br />
betrieblichen Alltag umsetzbar<br />
� Praktikumsdurchführung ist<br />
anstrengend, da die<br />
Lehrkraft vormittags<br />
Unterricht erteilt<br />
� punktuelle Mitarbeit<br />
� Kennen lernen ausgewählter<br />
Arbeits- und Ausbildungsbereiche<br />
� ggf. Teilnahme an Bewerbungs-<br />
und Auswahlverfahren<br />
möglich<br />
� Gespräche mit Auszubildenden,<br />
Mitarbeitern und<br />
Führungskräften umsetzbar<br />
� Arbeitsplatz der Lehrkraft wird in das Praktikumsunternehmen<br />
verlegt<br />
� aktive Mitarbeit und intensives Erleben der Arbeitswelt<br />
und Ausbildungsbereiche möglich, gute Integration in den<br />
betrieblichen Alltag<br />
� Teilnahme an Bewerbungs- und Auswahlverfahren realisierbar<br />
� Kennenlernen von Schnittstellen und übergreifenden<br />
Bereichen im Unternehmen<br />
� Gespräche mit Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften<br />
umsetzbar
6.4 GEMEINSAMES FEEDBACK DER BE-<br />
TEILIGTEN<br />
Im Rahmen des Auswertungsmoduls am 13.08.<strong>2009</strong><br />
reflektierten und diskutierten Lehrkräfte, Unternehmensvertreter<br />
und das Organisationsteam unterstützt<br />
durch die Methode „World Café“ an drei sogenannten<br />
„Thementischen“ über die Fortbildung.<br />
Im Zentrum der Diskussionsrunde des ersten Thementisches<br />
stand die Frage nach gemeinsamen Vereinbarungen,<br />
Kontaktmöglichkeiten und Kooperationsformen<br />
zwischen Schulen und Unternehmen nach der<br />
Praktikumphase. Um eine Zusammenarbeit auszubauen<br />
und zu verstetigen, sind unterschiedliche Ansätze<br />
diskutiert worden. So könnten Unternehmen den Weg<br />
„in die Schule“ wählen und nutzen, indem sie zu ausgewählten<br />
fachtheoretischen Themen in der Berufsschule<br />
unterrichten, ihr Unternehmen in der Schule<br />
vorstellen, vor Ort um Auszubildende „werben“. Mittels<br />
Sponsoring wäre die Unterstützung von Mikroprojekten<br />
u. a. zur Berufsorientierung realisierbar und auf diesem<br />
Weg gleichfalls eine Präsenz an der Schule hergestellt.<br />
Die Schulen selbst sehen Unternehmensbesichtigungen<br />
bzw. den Besuch von Ausbildungsstätten als Varianten<br />
der Kooperation an. Sie möchten Informationsmaterialien<br />
von Unternehmen erhalten oder mit ihren<br />
Schülern die Aufnahmetests der Unternehmen testen.<br />
Als authentische Gesprächspartner für Schüler werden<br />
die Auszubildenden betrachtet, die „auf einer Ebene“<br />
Wissen und Inhalte innerhalb eines Schülerbetriebspraktikums<br />
oder einer Betriebsbesichtigung weitergeben<br />
könnten. Von den Berufsschullehrern wurde der<br />
hohe Nutzen der Durchführung des Praxismoduls in der<br />
Ausbildungsstätte der „eigenen“ Berufsschüler unterstrichen.<br />
Am zweiten Thementisch beschäftigten sich Lehrkräfte,<br />
Unternehmensvertreter und das Organisationsteam mit<br />
dem Transfer der durch das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong><br />
gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse in<br />
den Schul- und Unternehmensalltag. Betonung fand<br />
vor allem der Wunsch von Unternehmen, dass nicht die<br />
alleinige Vermittlung von Fachwissen und Lehrplanin-<br />
halten im Mittelpunkt des Lehralltages steht, sondern<br />
dass die Entwicklung und Vermittlung von Werten und<br />
Sozialkompetenzen für Jugendliche eine wichtige Rolle<br />
spielen muss. Dabei gilt es im Hinblick auf die anstehende<br />
Berufswahl, besonders frühzeitig mit Berufs- und<br />
Studienorientierung zu beginnen, um die Motivation der<br />
Jugendlichen zu einer an den Interessen und Fähigkeiten<br />
ausgerichteten Berufswahl zu erhöhen. Berufsorientierende<br />
Maßnahmen müssen transparent und für<br />
den Schüler verständlich sein und gezielt vor- und<br />
nachbereitet werden. Eine Einpassung in das schulinterne<br />
Berufsorientierungskonzept sollte unbedingt gegeben<br />
sein, um einen hohen Grad an Nachhaltigkeit bei<br />
den Jugendlichen zu erzielen. Eltern werden als ein<br />
wichtiges Bindeglied im Berufsorientierungsprozess<br />
begriffen, die es gilt noch aktiver einzubinden und zur<br />
Teilhabe zu gewinnen. Instrumente wie der Berufswahlpass<br />
sollen für Unternehmen transparent gemacht<br />
sowie konkrete Inhalte von Lehrplänen an Unternehmen<br />
vermittelt werden. Eine praxisnahe Unterrichtsgestaltung,<br />
z. B. unterstützt durch Unternehmensplanspiele<br />
wurde befürwortet.<br />
Am dritten Thementisch stand die Frage der Gewinnung<br />
weiterer Interessierter/Multiplikatoren für Folgeveranstaltungen<br />
im Mittelpunkt. Die Lehrkräfte wie<br />
auch die Unternehmensvertreter äußerten verschiedene<br />
Ideen zur Ansprache interessierter KollegInnen bzw.<br />
weiterer Unternehmen. Denkbar wäre bspw. die Vorstellung<br />
von gesammelten Erfahrungen und des Konzeptes<br />
der Fortbildung innerhalb der Dienstberatung/<br />
Gesamtlehrerkonferenz im Kollegium der Schule bzw.<br />
im Rahmen der Schulleitertagung. Auch die Darstellung<br />
des Konzeptes im Rahmen eines Lehrerstammtisches<br />
ist vorstellbar und wird als gewinnbringend betrachtet.<br />
Für Unternehmer wäre es möglich, Informationen zur<br />
Fortbildung über Unternehmerstammtische oder Unternehmerverbände<br />
weiter zu geben und eigene Erfahrungen<br />
darzustellen. Unabdinglich erschien sowohl den<br />
Lehrkräften als auch den Unternehmensvertretern und<br />
dem Organisationsteam die aktive Einbindung der<br />
Schulleiterebene. Umsetzbar wäre dies u. a. durch die<br />
direkte und persönliche Ansprache von SchuleiterInnen<br />
oder auch über die Einbindung von „<strong>Innenansichten</strong>:<br />
21
22<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ in das Fortbildungskonzept von<br />
Schulen. Gefordert wurde eine höhere Verbindlichkeit<br />
zur Teilnahme an Fortbildungen allgemein sowie eine<br />
direkte Integration von SchulleiterInnen in die Veranstaltungsreihe.<br />
Um den Bekanntheitsgrad der Fortbildung<br />
auszuweiten, könnten Aushänge im Lehrerzimmer<br />
erfolgen. Ebenso sind die Ausschreibungsinformationen<br />
weiter und präziser zu fassen, um so mehr Interesse<br />
zu wecken. Die Akteure gehen des Weiteren<br />
davon aus, dass sich die Beteiligung von Lehrkräften<br />
und Unternehmen erhöht, wenn sich das dritte Fortbildungsmodul<br />
zeitlich flexibel, also nicht innerhalb eines<br />
festgelegten Zeitraumes, realisieren ließe.
7 PRESSESPIEGEL<br />
23
Leipziger Volkszeitung, 04.07.<strong>2009</strong><br />
25
26<br />
Leipziger Volkszeitung, 10.07.<strong>2009</strong>
8 IMPRESSIONEN<br />
Modul 1<br />
Modul 2<br />
Modul 2<br />
Modul 3, Praktikantin Ute Drabe im Gespräch mit Clivia Beyer, Sparkasse Leipzig<br />
Modul 4 Modul 4<br />
27
28<br />
9 ANLAGEN<br />
� Übersicht zu den Fortbildungsmodulen<br />
� Informationsschreiben Lehrkräfte<br />
� Kurzinformation Lehrkräfte<br />
� Anmeldeformular Lehrkräfte<br />
� Teilnahmebestätigung Lehrkräfte<br />
� Unterstützungsanfrage Unternehmen<br />
� Vereinbarung über die Durchführung eines Unternehmenspraktikums<br />
� Checkliste zur Vorbereitung für Unternehmen<br />
� Fragen an mich selbst zur Vorbereitung auf mein Unternehmenspraktikum für Lehrkräfte<br />
� Tagesprotokoll für das Unternehmenspraktikum Lehrkräfte<br />
� Feedbackbogen Lehrkräfte<br />
� Dankschreiben und Einladung Unternehmen<br />
� Anmeldung Auswertungsveranstaltung<br />
� Urkunde Lehrkräfte
ÜBERSICHT ZU DEN FORTBILDUNGSMODULEN<br />
Modul und Veranstaltungsort<br />
Modul 1<br />
(Einführungsmodul)<br />
Euro-Schulen Leipzig<br />
Rosa-Luxemburg-Straße<br />
23, 3. Etage, Raum<br />
14/15<br />
04103 Leipzig<br />
Zeit Referenten/Ansprechpartner<br />
Di, 23.06.<strong>2009</strong> Veronika Seidel, Sächsi-<br />
09:00 – 09:15 Uhr sche Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig;<br />
Bianca Wagner „Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
Leipzig“<br />
09:15 – 10:45 Uhr Dr. Frank Bönker,<br />
Staatliche Studienakademie<br />
Leipzig<br />
10:00 – 10:45 Uhr Doreen Haym, Arbeitsmarktkoordinatorin<br />
Stadt<br />
Leipzig/Landkreis Leipzig<br />
Inhalte<br />
Begrüßung,<br />
Organisatorisches<br />
Grundfragen der Ökonomie, Prinzipien wirtschaftlichen Handelns,<br />
Strukturwandel in der <strong>Wirtschaft</strong>; Herstellung aktueller<br />
Bezüge zum <strong>Wirtschaft</strong>ssystem<br />
10:45 – 11:00 Uhr - Pause<br />
11:00 – 11:45 Uhr Antje Albinus,<br />
Unternehmensplanspiel „SkateUp“: Einführung in betriebswirt-<br />
Euro-Schulen Leipzig schaftliche Zusammenhänge und betriebliche Abläufe<br />
11:45 – 12:45 Uhr - Gemeinsames Mittagessen<br />
12:45 – 15:15 Uhr Antje Albinus,<br />
Unternehmensplanspiel „SkateUp“: Handlungsorientierter<br />
Euro-Schulen Leipzig Einblick in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und betriebliche<br />
Abläufe<br />
15:15 – 16:00 Uhr Veronika Seidel, Sächsi- Feedbackrunde, Klärung von Erwartungen und organisatorische<br />
Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig;<br />
Bianca Wagner „Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
Leipzig“<br />
scher Fragen, Zusammenfassung und Abschied<br />
Modul 2<br />
Mi, 24.06.<strong>2009</strong> Beata Walter, B.O.S.S. Begrüßung,<br />
(Fortbildungsmodul) 9:00 – 9:15 Uhr Mitteldeutschland; Bianca<br />
Wagner „Regionales Über-<br />
Organisatorisches<br />
Euro-Schulen Leipzig<br />
gangsmanagementLeip- Rosa-Luxemburg-Straße<br />
zig“<br />
23, 3. Etage, Raum 9:15 – 10:00 Uhr Ines Starke, Abteilungslei- Regionale <strong>Wirtschaft</strong>spolitik und deren Auswirkungen<br />
14/15<br />
terin Bildung der IHK zu Branchenentwicklung und Branchenvielfalt<br />
04103 Leipzig<br />
Leipzig; Dr. Hans-Peter<br />
Schmidt, Leiter des BTZ<br />
der HWK zu Leipzig<br />
10:45 – 11:00 Uhr - Pause<br />
Informationen zur Ausbildungssituation und zu Fachkräftebedarfen<br />
in der Region Leipzig<br />
29
30<br />
Modul 3<br />
(Praxismodul)<br />
[Unternehmen der Region<br />
Leipzig]<br />
Modul 4<br />
(Auswertungs- und<br />
Transfermodul)<br />
Handwerkskammer zu<br />
Leipzig<br />
Bildungs- und Technologiezentrum,<br />
Steinweg 3,<br />
04451 Borsdorf<br />
11:00 – 12:00 Uhr Ines Starke, Abteilungsleiterin<br />
Bildung der IHK zu<br />
Leipzig; Doreen Haym,<br />
Arbeitsmarktkoordinatorin<br />
Stadt Leipzig/Landkreis<br />
Leipzig; Dr. Hans-Peter<br />
Schmidt, Leiter des BTZ<br />
der HWK zu Leipzig<br />
Moderation: Benedict<br />
Rehbein, pioneer pr<br />
Diskussion zur Situation, Problemen und Chancen auf dem<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie zu Anforderungen und<br />
Erwartungen an zukünftige Auszubildende<br />
12:00 – 13:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />
13:00 – 15:30 Uhr Unternehmensexkursion Amazon Distribution GmbH<br />
(Amazonstraße 1, 04347 Leipzig)<br />
15:30 – 16:00 Uhr Beata Walter, B.O.S.S.<br />
Mitteldeutschland; Bianca<br />
Wagner „Regionales ÜbergangsmanagementLeipzig“<br />
Feedbackrunde, Zusammenfassung und Abschied<br />
Mo., 29.06.<strong>2009</strong> bis<br />
Fr. 03.07.<strong>2009</strong><br />
Unternehmensvertreter<br />
14:00 – 14:05 Uhr Dr. Hans-Peter Schmidt,<br />
Leiter des BTZ der HWK zu<br />
Leipzig<br />
14:00 – 14:10 Uhr Birgit Willhöft, Landesservicestelle<br />
Schule-<strong>Wirtschaft</strong><br />
Sachsen; Veronika Seidel,<br />
Sächsische Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig<br />
14:10 – 14:30 Uhr Benedict Rehbein, pioneer<br />
pr<br />
Bianca Wagner, Jana<br />
Voigt, Koordinierungsstelle<br />
„Regionales Übergangsmanagement<br />
Leipzig“<br />
14:30 – 15:15 Uhr Benedict Rehbein,<br />
pioneer pr<br />
Begrüßung durch einen Vertreter des Unternehmens, Rundgang<br />
durch das Unternehmen und Klärung organisatorischer<br />
Fragen<br />
Gespräch über die Unternehmensziele, -philosophie,<br />
-strukturen, über Dienstleistungen und Produkte sowie Kunden<br />
des Unternehmens Vorstellung der Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und Berufsbilder im Unternehmen<br />
Kennenlernen der Abteilung oder des Arbeitsbereiches in dem<br />
das Praktikum durchgeführt wird<br />
aktives Mitwirken bzw. Tätigwerden im Unternehmen, Einbindung<br />
in Arbeitsabläufe sowie Gespräche mit Vertretern der<br />
Geschäfts- und Betriebsleitungen oder Ausbildungsverantwortlichen<br />
und Auszubildenden, u. a.<br />
Auswertungsgespräch mit dem Hauptansprechpartner im<br />
Unternehmen<br />
Eröffnung<br />
Begrüßung,<br />
Organisatorisches<br />
Vorstellungsrunde mit den Schwerpunkten:<br />
� Aus welchem Unternehmen/Institution, aus welcher Schule<br />
kommen Sie?<br />
� Lehrer: In welchem Unternehmen haben Sie Ihr Praktikum<br />
absolviert?<br />
� Warum war es für Sie wichtig an der Fortbildung teilzunehmen?<br />
� Wenn ich an das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> zurückdenke,<br />
dann ....<br />
Feedbackrunde - Speed Connection<br />
Austausch von Eindrücken, Erfahrungen und Ergebnissen im<br />
Praktikum
15:15 – 15:45 Uhr Pause, Erfrischung und Nutzung Feedbackwände<br />
� Rückmeldungen zur Organisation<br />
� Rückmeldungen zu Inhalten<br />
� etc.<br />
15:45 – 17:00 Uhr Benedict Rehbein,<br />
pioneer pr<br />
Bianca Wagner, Koordinierungsstelle<br />
“Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
Leipzig”<br />
Franziska Franke, B.O.S.S.<br />
Mitteldeutschland<br />
Beata Walter, B.O.S.S.<br />
Mitteldeutschland<br />
Transferrunde - „World Café“<br />
Was nehme ich für mich und meine Schule/für mich und mein<br />
Unternehmen mit? – Reflexion in Hinblick auf schulische/unternehmerische<br />
Relevanz und die Transfermöglichkeiten<br />
in Unterricht und Unternehmensalltag<br />
Thema 1: Entwicklung von Ideen/Formen der zukünftigen<br />
Kooperation (gemeinsame Projekte Schule-Unternehmen,<br />
Sponsoring) zwischen Schule und Unternehmen<br />
� Welche Möglichkeiten sehen Sie, mit Ihrem Praktikanten<br />
bzw. Praktikumsbetrieb in Kontakt zu bleiben?, Welche<br />
gemeinsamen Aktivitäten wären denkbar?<br />
� Was muss getan werden, damit eine Kooperation noch in<br />
diesem Schuljahr stattfinden kann (Konkret: Wer muss<br />
was bis wann tun?)?<br />
Thema 2: Anwendung des erworbenen Wissens/des Erlernten<br />
im Unterricht/bei der Nachwuchsgewinnung im Unternehmen<br />
� Unternehmen: Welche konkreten Auswirkungen hat das<br />
LBP auf Ihr Unternehmen bzw. auf Ihre Nachwuchsgewinnung?<br />
� Lehrer: Welche Erfahrungen aus dem Praktikum nehmen<br />
Sie mit in Ihre Schule? Welche Ansatzpunkte ergeben<br />
sich für die Gestaltung Ihres Unterrichtes/der schulischen<br />
Berufsorientierung?<br />
Thema 3: Erweiterung des Teilnehmerkreises und Information<br />
über „<strong>Innenansichten</strong>“<br />
� Wie kann „<strong>Innenansichten</strong>“ multipliziert werden?<br />
� Wie können weitere interessierte Unternehmen erreicht<br />
und für das LBP gewonnen werden?<br />
� Wie und wann können im kommenden Schuljahr die<br />
Lehrkräfte angesprochen werden?<br />
� Welche Möglichkeiten der Multiplikation kann ich konkret<br />
17:00 – 17:10 Uhr Benedict Rehbein,<br />
pioneer pr<br />
anbieten?<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
17:00 – 17:30 Uhr Veronika Seidel, Sächsische<br />
Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig;<br />
Bianca Wagner, Koordinierungsstelle<br />
“Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
Leipzig”<br />
Zertifikats-/Urkundenübergabe<br />
ab 17:30 Uhr Benedict Rehbein,<br />
pioneer pr<br />
Feierlicher Ausklang und Abschied<br />
31
32<br />
INFORMATIONSSCHREIBEN<br />
INNENANSICHTEN: WIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
Fortbildung - L04850 - mit Unternehmenspraktikum für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Sehr geehrte Lehrerinnen und sehr geehrte Lehrer,<br />
in diesem Jahr findet erstmalig eine Fortbildung mit integriertem Unternehmenspraktikum für Lehrkräfte statt. Die Fortbildung<br />
bietet die Möglichkeit des intensiven Kennenlernens der regionalen <strong>Wirtschaft</strong>, ermöglicht praxisnahe Einblicke<br />
in wirtschaftliche Zusammenhänge und in die Anforderungen der Arbeitswelt. Sie ist eine konkrete Unterstützung bei<br />
der Wissensvermittlung für den Fachunterricht, bei der beruflichen Orientierung Ihrer Schüler sowie der Vor- und Nachbereitung<br />
der Schülerbetriebspraktika. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Kommunikation zwischen Schule und<br />
<strong>Wirtschaft</strong> zu fördern und partnerschaftliche Kooperationen zum Nutzen der Schüler anzubahnen.<br />
Das Angebot richtet sich an Lehrkräfte aus Förderschulen, Mittelschulen, Gymnasien und Berufliche Schulzentren aus<br />
Leipzig und der umliegenden Region. Es sind folgende 4 Module geplant:<br />
� Modul 1 (Einführungsmodul), 23.06.<strong>2009</strong>, 9:00-15:30 Uhr:<br />
Fachvorträge und Planspiel zu ökonomischen Grundlagen, organisatorische Informationen<br />
� Modul 2 (Fortbildungsmodul), 24.06.<strong>2009</strong>, 9:00-15:30 Uhr:<br />
Informationen zum <strong>Wirtschaft</strong>sstandort Leipzig und Unternehmensexkursion<br />
� Modul 3 (Praxismodul), 29.06. bis 03.07.<strong>2009</strong>, 8:00-16:00 Uhr:<br />
Praktikum in einem Unternehmen der Region Leipzig<br />
� Modul 4 (Auswertungs- und Transfermodul),13.08.<strong>2009</strong>, 14:00-18:30 Uhr:<br />
Reflexion, Auswertung und Anregungen für den Transfer des Erlebten<br />
Weitere Informationen finden Sie im Anhang dieses Schreibens. Die Fortbildung ist von der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig anerkannt und unter der Veranstaltungsnummer L04850 im Online-Katalog gelistet. Allen<br />
teilnehmenden Lehrkräften wird ein Fortbildungsnachweis ausgereicht.<br />
Wir hoffen auf Interesse in Ihrer Schule und bitten um Anmeldung mit beiliegendem Faxblatt bis zum 15.05.<strong>2009</strong>.<br />
Für Rückfragen stehe ich Ihnen (veronika.seidel@sbal.smk.sachsen.de, Telefon: 0341/4945-928) gern zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Seidel<br />
Referentin Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig
INNENANSICHTEN:<br />
WIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
Fortbildung mit Unternehmenspraktikum<br />
für Lehrerinnen und Lehrer <strong>2009</strong><br />
Kurzinformation und Anmeldeformular<br />
33
34<br />
Berufsorientierung und Berufswahl sind zentrale Bestandteile<br />
der Jugendphase und Jugendbiographie<br />
unserer Gesellschaft. Eng verbunden mit ihnen sind die<br />
Chancen und Risiken des weiteren Lebensweges und<br />
die erfolgreiche und dauerhafte Integration in die Arbeitswelt<br />
und Gesellschaft. Sie als Lehrkräfte übernehmen<br />
im Prozess der Berufsorientierung und -<br />
entscheidung eine beratende, begleitende und unterstützende<br />
Rolle für Ihre Schüler. Neben Eltern und<br />
anderen Akteuren am Übergang zwischen Schule und<br />
Arbeitswelt sind Sie wichtige und erste Ansprechpartner.<br />
Damit Sie eine gezielte Unterstützung leisten können,<br />
bedarf es umfassender Kenntnisse und Einblicke<br />
in die sich ständig verändernde Berufs- und Arbeitswelt.<br />
Die Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
bietet Ihnen eine gute Möglichkeit, individuelle Erfahrungen<br />
und Einblicke in Unternehmen, Hochschulen<br />
und anderen Einrichtungen der Region Leipzig zu gewinnen.<br />
Mit dem erworbenen Wissen können die schulische<br />
Berufsorientierung und Ihr konkreter Fachunterricht<br />
praxisorientierter gestaltet, der Dialog mit außerschulischen<br />
Partnern befördert und langfristige Kooperationen<br />
entwickelt werden. Durch das Kennenlernen<br />
neuer Technologien und Entwicklungsperspektiven<br />
erhalten Sie Anregungen für Ihr Unterrichtsfach und<br />
orientieren sich an aktuellen Entwicklungen der Zeit.<br />
AN WEN RICHTET SICH DIE FORTBILDUNG?<br />
Die Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
kann von Lehrkräften aus Förderschulen, Mittelschulen,<br />
Gymnasien und Beruflichen Schulzentren aus Leipzig<br />
und der umliegenden Region wahrgenommen werden.<br />
Lehrkräfte aller Fächer können von ihr profitieren:<br />
Deutschlehrer können Erfahrungen in einem Verlag,<br />
einer Zeitungsredaktion oder im Buchhandel sammeln,<br />
Mathematiklehrer im IT-Bereich oder in der Projektentwicklung<br />
eines Unternehmens, Geographie-lehrer in<br />
einem Außenhandelsunternehmen oder einer Fernspedition,<br />
Musiklehrer im Musikeinzelhandel oder in der<br />
Musikproduktion.<br />
WAS BIETET DIE FORTBILDUNG?<br />
� Kennenlernen der regionalen <strong>Wirtschaft</strong>sstrukturen<br />
und der wirtschaftlichen Entwicklungen<br />
� Einblick in Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie<br />
Strukturen eines Unternehmens<br />
� Erwerb von Kenntnissen über die Ziele eines Unternehmens<br />
und die auf sie einwirkenden wirtschaftlichen,<br />
gesellschaftlichen und staatlichen<br />
Faktoren<br />
� Kennenlernen von Ausbildungsmöglichkeiten und<br />
Berufsbildern in regionalen Unternehmen<br />
� Einblick in betriebliche Anforderungen sowie das<br />
unmittelbare Erleben von Arbeitsabläufen, -formen<br />
und Arbeitsplatzsituationen<br />
� Kennenlernen neuer Technologien und fachspezifischer<br />
Entwicklungstendenzen<br />
� Sammeln von Erfahrungen durch persönliches<br />
Mitwirken bzw. Tätigwerden im Unternehmen<br />
� Erwerb von fachlichen und sozialen Kompetenzen<br />
für die gezielte schulische Berufsorientierung und<br />
die Optimierung des Fachunterrichts<br />
� Austausch über Erwartungen in Industrie, Handwerk<br />
und Dienstleistung im Vergleich mit den Qualifikationen,<br />
welche in der Schule vermittelt werden<br />
WANN FINDET DIE FORTBILDUNG STATT UND<br />
WELCHER ABLAUF IST VORGESEHEN?<br />
Die Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
umfasst vier Module:<br />
Modul 1 (Einführungsmodul)<br />
23.06.<strong>2009</strong>, 9:00-16:00 Uhr<br />
Einführung und organisatorische Informationen, Fachvorträge<br />
zu Grundfragen der Ökonomie, Prinzipien<br />
wirtschaftlichen Handelns und zum Strukturwandel in<br />
der <strong>Wirtschaft</strong>, Kennenlernen eines Unternehmensplanspiels
Modul 2 (Fortbildungsmodul)<br />
24.06.<strong>2009</strong>, 9:00-15:30 Uhr<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandort Leipzig: regionale <strong>Wirtschaft</strong>spolitik<br />
und regionale <strong>Wirtschaft</strong>sstrukturen, Informationen zum<br />
Ausbildungsmarkt und zu Fachkräftebedarfen, Kennenlernen<br />
von Anforderungen und Erwartungen an Auszubildende<br />
und Studierende, Unternehmensexkursion<br />
Modul 3 (Praxismodul)<br />
29.06. bis 03.07.<strong>2009</strong>, 8:00-16:00 Uhr<br />
Praktikum in einem Unternehmen der Region Leipzig,<br />
Lehrkräfte können sich je nach Interesse für einen<br />
Praktikumsplatz in den Bereichen<br />
� Einkauf und Produktion,<br />
� Marketing, Kundenbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
� Rechnungswesen, Controlling, Datenverarbeitung,<br />
� Qualitätsmanagement,<br />
� Aus- und Weiterbildung, Training<br />
� Personalwirtschaft, Personalentwicklung<br />
anmelden.<br />
Modul 4 (Auswertungs- und Transfermodul)<br />
13.08.<strong>2009</strong>, 14:00-18:30 Uhr<br />
Reflexion, Auswertung und Anregungen für den Transfer<br />
des Erlebten<br />
RAHMENBEDINGUNGEN UND ANSPRECHPART-<br />
NER<br />
Praktikumsvertrag<br />
Vor Beginn des Praktikums werden zwischen dem Ansprechpartner<br />
im Unternehmen und Ihnen Vereinbarungen<br />
über Ziele, Inhalte und Ablauf Ihres Praktikums<br />
getroffen. Diese werden in einem Praktikumsvertrag<br />
festgehalten. So ist gewährleistet, dass das Praktikum<br />
Ihren persönlichen Schwer-punktsetzungen und Erwartungen,<br />
zum Beispiel in Hinblick auf den jeweiligen<br />
Schultyp und Fachbezug, entspricht.<br />
Versicherungsschutz und Fahrtkosten<br />
Das Angebot wird von der Sächsischen Bildungsagentur,<br />
Regionalstelle Leipzig als Lehrerfortbildung anerkannt.<br />
Auf Antrag wird Dienstunfallschutz gewährt und<br />
die Fahrtkosten gemäß Sächs. Reisekostengesetz<br />
erstattet.<br />
Freistellung<br />
Für die Teilnahme an der Fortbildung ist beim Schulleiter<br />
eine Freistellung für die Module 1, 2 und 4 zu beantragen.<br />
Das Modul 3 findet in der unter-richtsfreien Zeit<br />
statt.<br />
Fortbildungsnachweis<br />
Die erfolgreiche Teilnahme wird bestätigt durch ein<br />
Zertifikat der Unternehmen sowie einen Fortbildungsnachweis<br />
der Sächsischen Bildungsagentur.<br />
Anmeldung und Teilnahmegebühr<br />
Für die Fortbildung wird keine Teilnehmergebühr erhoben.<br />
Eine Anmeldung bis zum 15.05.<strong>2009</strong> ist zwingend<br />
erforderlich (siehe Anmeldeformular in der Anlage).<br />
Informationen geben:<br />
Ansprechpartnerin für inhaltliche Fragen:<br />
Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
Referat 41<br />
Veronika Seidel<br />
Telefon: 0341 4945-928<br />
E-Mail: veronika.seidel@sbal.smk.sachsen.de<br />
Ansprechpartner für organisatorische Fragen:<br />
Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
Referat 41<br />
Dr. Olf Sobotka<br />
Telefon: 0341 4945-672<br />
E-Mail: olf.sobotka@sbal.smk.sachsen.de<br />
35
36<br />
ANMELDUNG (bis 15.05.<strong>2009</strong>)<br />
INNENANSICHTEN: WIRTSCHAFT ERLEBEN<br />
Fortbildung mit Unternehmenspraktikum für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Rückantwort an: Fax: 0341 4945659<br />
Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
Referat 41<br />
Veronika Seidel<br />
Hiermit melde ich mich zur o. g. Fortbildung an:<br />
Name, Vorname<br />
E-Mail<br />
derzeitiger Unterrichtseinsatz (Fächer)<br />
Wir sind bemüht, aus der Anzahl unterstützungswilliger Unternehmen der Region ein Praktikum nach Ihren<br />
Vorstellungen bereitzustellen.<br />
............................................................................................................................................ keinen speziellen Wunsch<br />
Einsatzwunsch in der Branche<br />
Einsatzwunsch im Bereich:<br />
Einkauf und Produktion Qualitätsmanagement<br />
Marketing, Kundenbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit Aus- und Weiterbildung, Training<br />
Rechnungswesen, Controlling, Datenverarbeitung Personalwirtschaft, Personalentwicklung<br />
Sonstiger Bereich: .........................................................................................................................................................<br />
............................................................................................ ....................................................................<br />
Durch den Schulleiter genehmigt (Unterschrift Schulleiter) Datum, Unterschrift (Lehrer)<br />
Formular zur Meldung<br />
zur Fortbildungsveran-<br />
staltung ist beigefügt.
Dieses Formular ist der Anmeldung zur Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ beizufügen. Ein Download des Formulars<br />
ist möglich unter: http://www.sachsen-macht-schule.de/formular/admin/formulardateien/zvv_struktur/zvv_struktur_08/zvv_08_00_011-.pdf<br />
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38<br />
TEILNAHMEBESTÄTIGUNG<br />
Fortbildungsreihe „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
Fortbildungsnummer L04850<br />
Sehr geehrte Frau ,<br />
Sehr geehrter Herr ,<br />
hiermit bestätigen wir Ihnen die Teilnahme zur Fortbildungsreihe „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“ und freuen uns<br />
schon heute darauf, gemeinsam mit Ihnen interessante Eindrücke und neue Erfahrungen direkt aus der <strong>Wirtschaft</strong> zu<br />
gewinnen. Mit diesem Schreiben erhalten Sie detaillierte Informationen zum Ablauf der Fortbildungsreihe und zu Ihrem<br />
Praktikumsunternehmen.<br />
Informationen zum Ablauf der Fortbildung:<br />
Die Fortbildungsreihe untergliedert sich in die nachfolgenden vier Module. Bitte stellen Sie eine Teilnahme an allen<br />
Modulen sicher, um den vollständigen Fortbildungsnachweis zu erhalten. Für Modul 1 und Modul 2 benötigen Sie eine<br />
Freistellung von Ihrem Schulleiter.<br />
Modul Tag und Zeit Ort<br />
Modul 1 Auftaktveran- Di, 23.06.<strong>2009</strong><br />
Euro-Schulen Leipzig, Rosa-Luxemburg-Straße 23,<br />
staltung<br />
09.00 – 16.00 Uhr<br />
3. Etage, Raum 14/15 04103 Leipzig<br />
Modul 2 Fortbildungs- Mi, 24.06.<strong>2009</strong><br />
Euro-Schulen Leipzig, Rosa-Luxemburg-Straße 23,<br />
modul<br />
09.00 – 16.00 Uhr<br />
3. Etage, Raum 14/15 04103 Leipzig<br />
Modul 3<br />
Sommerferien (5 Tage)<br />
Praktikumsunternehmen<br />
Praxismodul<br />
Zeiten nach individueller Absprache<br />
Modul 4<br />
Do, 13.08.<strong>2009</strong><br />
Handwerkskammer zu Leipzig, Bildungs- und<br />
Auswertungs- und<br />
Transfermodul<br />
14.00 – 18.00 Uhr<br />
Technologiezentrum, Steinweg 3 04451 Borsdorf<br />
Eine Wegbeschreibung zu den Euro-Schulen Leipzig und zum Bildungs- und Technologiezentrum finden Sie in der<br />
Anlage.<br />
Informationen zum Praktikumsunternehmen:<br />
Basierend auf Ihren im Anmeldeformular zur Fortbildung angegeben Interessenlagen können Sie Ihr fünftägiges Praktikum<br />
bei der Firma:<br />
Name<br />
Anschrift<br />
absolvieren.<br />
Bitte nehmen Sie bis zum 19. Juni <strong>2009</strong> Kontakt zu folgendem Ansprechpartner auf:
Name Ansprechpartner<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Wir empfehlen Ihnen vor Beginn Ihres Praktikums nachfolgende Punkte gemeinsam mit Ihrem Ansprechpartner aus<br />
dem Praktikumsunternehmen zu besprechen:<br />
� Arbeitszeiten und Einsatzort<br />
� Treffpunkt am ersten Arbeitstag<br />
� Einsatzbereiche im Unternehmen/Einsatzmöglichkeiten<br />
� gegebenenfalls benötigte Arbeits- oder Schutzkleidung<br />
� gegenseitige Erwartungshaltungen<br />
� Vorerfahrungen<br />
� notwendige Vor- und Nachbereitungen<br />
� Möglichkeiten der Pausenversorgung<br />
� Verfahrensweise der Unterzeichnung des Praktikumsvertrages<br />
Sollten Sie während der Fortbildungsreihe Rückfragen, Anregungen oder Schwierigkeiten im Unternehmen haben,<br />
wenden Sie sich bitte an<br />
� Veronika Seidel, Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig; Tel.: 0341 4945-928;<br />
E-Mail: veronika.seidel@sbal.smk.sachsen.de oder<br />
� Beata Walter, B.O.S.S. Mitteldeutschland; Tel.: 0341 2172-914, E-Mail: walter@boss-mitteldeutschland.de oder<br />
� Jana Voigt, Koordinierungsstelle „Regionales Übergangsmanagment Leipzig“; Tel.: 0341 123 6823;<br />
E-Mail: jana.voigt@leipzig.de<br />
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Fortbildung und stehen Ihnen jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Veronika Seidel<br />
Referentin Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig<br />
Anlagen: Praktikumsvertrag, Wegbeschreibungen<br />
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40<br />
UNTERSTÜTZUNGSANFRAGE UNTERNEHMEN<br />
Durchführung eines Praktikums einer Lehrkraft in Ihrem Unternehmen<br />
Sehr geehrte Frau ,<br />
Sehr geehrter Herr ,<br />
die Vorbereitung der Woche der offenen Unternehmen Sachsen <strong>2009</strong> laufen derzeit auf Hochtouren und einige Schüler<br />
haben sich bereits jetzt für Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung in den Unternehmen der Region auf<br />
www.schau-rein-sachsen.de registriert. Aber nicht nur für die Schüler, also Ihre potenziellen Azubis ist der frühzeitige<br />
und kontinuierliche Kontakt zur <strong>Wirtschaft</strong> von Bedeutung, sondern auch die Lehrer benötigen Kenntnisse über unternehmerische<br />
Prozesse und Einblicke in den Arbeitsalltag, um die Schüler am Übergang von der Schule in den Beruf<br />
kompetent vorbereiten und unterstützen zu können.<br />
Um dieses Wissen den Lehrern in einem authentischen Umfeld vermitteln zu können, wurde die Idee entwickelt, auch<br />
Lehrer in einem Betriebspraktikum mit dem Alltag im Unternehmen bekannt zu machen. Dieser Ansatz ist von den regionalen<br />
Akteuren (Schulverwaltung, B.O.S.S., Regionales Übergangsmanagement) wieder aufgegriffen worden. Im<br />
kommenden Schulhalbjahr sollen Lehrer aus der Region Leipzig die Gelegenheit erhalten, in einem pädagogisch organisierten<br />
und strukturierten Programm die unternehmerische Arbeitswelt intensiver kennen zu lernen.<br />
In der von der Initiative B.O.S.S. durchgeführten Ist-Stand-Analyse im vergangenen Frühjahr hatte Ihr Unternehmen<br />
angegeben, dass die Durchführung eines solchen <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s bei Ihnen denkbar wäre. Auf diesem Weg<br />
möchten wir Sie bitten, uns bei der Realisierung des <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s zu unterstützen. Momentan ist es geplant,<br />
das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> zu Beginn der Sommerferien durchzuführen.<br />
Bitte vermerken Sie Ihr Mitwirkungsangebot auf der umseitigen Faxantwort. Vielen Dank!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Franziska Franke Jana Voigt<br />
B.O.S.S. Mitteldeutschland Regionales Übergangsmanagement Leipzig
ANTWORTFAX (BIS 15.02.<strong>2009</strong>)<br />
Unternehmenspraktikum für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Rückantwort an: Fax: 0341 2172911<br />
B.O.S.S. – Berufliche Orientierung<br />
für Schüler und Studierende in<br />
Mitteldeutschland<br />
Moschelesstraße 7<br />
04109 Leipzig<br />
Wir möchten folgende/s Mitwirkungsangebot in Rahmen des geplanten <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s machen<br />
(bitte ankreuzen):<br />
Wir sind nach wie vor an einer Mitwirkung interessiert und bitten um nähere Informationen.<br />
Wir beteiligen uns gern und können ______ Plätze bereitstellen.<br />
Wir können uns in diesem Jahr leider nicht beteiligen. Bitte kommen Sie im nächsten Jahr wieder auf uns zu.<br />
.......................................................................................................................................................................................<br />
Absender<br />
Name<br />
Ort<br />
Unterschrift<br />
Unternehmen<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
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42<br />
VEREINBARUNG ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG EINES<br />
UNTERNEHMENSPRAKTIKUMS<br />
Zwischen<br />
- Unternehmen -<br />
und<br />
- Lehrkraft -<br />
und dem Freistaat Sachsen, vertreten durch die Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig, dieses vertreten<br />
durch die Schulleiterin/ den Schulleiter der Schule<br />
wird vereinbart:<br />
Pflichten des Praktikumsbetriebes<br />
- Schule -<br />
1. Der Unternehmer verpflichtet sich, die Lehrkraft im Zeitraum<br />
vom bis einschließlich<br />
mit einer durchschnittlich wöchentlichen Arbeitszeit<br />
von Stunden<br />
als Praktikant/in in seinem Betrieb in<br />
Anschrift des Betriebes<br />
zu beschäftigen. Als Praktikumsbetreuer wird ernannt.
2. Ziel des Praktikums ist es, dass die Lehrkraft die arbeitstechnischen und betriebswirtschaftlichen Arbeitsbedingungen<br />
der Auszubildenden kennenlernt. Im Einzelnen wird die Lehrkraft in folgenden Bereichen eingesetzt und entsprechende<br />
Einblicke gewährt:<br />
Pflichten des Praktikanten<br />
1. Während des Praktikums hat die Lehrkraft den Weisungen des Unternehmers Folge zu leisten. Die Lehrkraft verpflichtet<br />
sich, die betriebliche Ordnung zu beachten, die Interessen des Unternehmers zu wahren und über die ihr<br />
während des Praktikums zur Kenntnis gelangten geschäftlichen Angelegenheiten und Betriebsvorgänge Stillschweigen<br />
zu wahren, soweit der Unternehmer sie dazu anweist.<br />
2. Im Falle der Dienstunfähigkeit bzw. der Wiederaufnahme des Dienstes während der Praktikumszeit informiert die<br />
Lehrkraft unverzüglich sowohl den Unternehmer als auch die Leitung der oben genannten Schule.<br />
Weitere Regelungen<br />
1. Das Praktikum dient der Fortbildung der Lehrkraft. Die Beteiligten sind sich darüber einig, dass ein Dienst- oder<br />
Arbeitsverhältnis nicht begründet wird und seitens des Unternehmers ein Entgelt nicht gezahlt wird.<br />
2. Die Lehrkraft erhält während des Praktikums weiterhin Bezüge und genießt den Unfallversicherungsschutz durch<br />
den Freistaat Sachsen gem. § 2 Abs. 1 Nr. 1 SGB VII.<br />
3. Für Schäden aus schuldhafter Pflichtverletzung einfacher Fahrlässigkeit haftet der Freistaat Sachsen dem Unternehmer<br />
oder Dritten gemäß § 839 BGB in Verbindung mit Art. 34 des Grundgesetzes.<br />
4. Nach Ende des Praktikums bestätigt der Unternehmer den ordnungsgemäßen Ablauf des Praktikums.<br />
5. Die Lehrkraft und der Unternehmer erhalten je ein Original dieser von allen Beteiligten unterzeichneten Vereinbarung.<br />
Die Lehrkraft übergibt eine Kopie unverzüglich der Schulleiterin/dem Schulleiter zur Weiterleitung an die zuständige<br />
Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur<br />
Unternehmer Lehrkraft Für den Freistaat Sachsen im Auftrag<br />
(Schulleiter/in)<br />
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CHECKLISTE FÜR UNTERNEHMEN<br />
Name der Praktikantin/des Praktikanten: Telefonnummer privat:<br />
Schule der Praktikantin/des Praktikanten:<br />
Unterrichtsfächer der Praktikantin/des Praktikanten:<br />
Telefonnummer dienstlich:<br />
Tag Zeit Abteilung Einsatzgebiet Bemerkungen Ansprechpartner Kontaktdaten<br />
29.06.<strong>2009</strong><br />
30.06.<strong>2009</strong><br />
01.07.<strong>2009</strong><br />
02.07.<strong>2009</strong><br />
03.07.<strong>2009</strong>
Vor- und Nachbereitung Bemerkungen<br />
Gab es bereits einen Erstkontakt zur Praktikantin/<br />
zum Praktikanten?<br />
Wurde der Praktikumsvertrag unterzeichnet?<br />
Sind alle Ansprechpartner informiert?<br />
Sind die Arbeitsplätze vorbereitet?<br />
Liegen Informationen über das Unternehmen bereit?<br />
Was möchten wir über die Schule erfahren?<br />
Wie können wir langfristig mit der Praktikantin/dem<br />
Praktikanten und ihrer/seiner Schule in Kontakt<br />
bleiben?
46<br />
FRAGEN AN MICH SELBST<br />
ZUR VORBEREITUNG AUF MEIN UNTERNEHMENSPRAKTIKUM<br />
Motivation<br />
Warum möchte ich ein Betriebspraktikum machen?<br />
Welche konkreten Ziele verfolge ich – für mich persönlich und für meine Schule?<br />
Erwartungen und Wünsche<br />
Was möchte ich während des Praktikums unbedingt wissen/kennen lernen?<br />
Mit wem möchte ich während meines Praktikums unbedingt Kontakt haben?<br />
Welche sonstigen Wünsche und Erwartungen habe ich?
TAGESPROTOKOLL<br />
Datum:<br />
Abteilung:<br />
Tätigkeiten:<br />
Eindrücke und Erfahrungen<br />
Heute besonders wichtig für mich<br />
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48<br />
FEEDBACKBOGEN UNTERNEHMENSPRAKTIKUM<br />
Bitte bis zum 03.08.<strong>2009</strong> in Kopie senden an:<br />
Koordinierungsstelle "Regionales Übergangsmanagement Leipzig" Telefax: 0341/123-4495<br />
c/o Stadt Leipzig, Jugendamt<br />
Abteilung Fachkoordination u. -beratung/Jugendhilfeplanung<br />
Naumburger Straße 26, Raum C333, 04229 Leipzig<br />
Eindrücke und Erfahrungen<br />
Kennengelernte Berufsfelder<br />
Kennengelernte Arbeitsbereiche/Arbeitsplätze<br />
Welche Tätigkeiten haben Sie selbst während Ihres praktischen Einsatzes verrichtet?<br />
Was empfanden Sie als besonders positiv im Unternehmen?
Wie geeignet empfanden Sie das Unternehmen für die Durchführung eines <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s?<br />
sehr gut geeignet gut geeignet weniger gut geeignet gar nicht gut geeignet<br />
Wie geeignet schätzen Sie das Unternehmen für die Durchführung eines Schülerbetriebspraktikums ein?<br />
sehr gut geeignet gut geeignet weniger gut geeignet gar nicht gut geeignet<br />
Was stellte für Sie eine neue Erfahrung dar?<br />
Wünsche und Erwartungen<br />
Wurden Ihre persönlichen Erwartungen und Wünsche bezüglich der Fortbildung mit dem integrierten Unternehmenspraktikum<br />
erfüllt? (Bitte mit Begründung.)<br />
Welche Verbesserungsmöglichkeiten organisatorischer und inhaltlicher Art sehen Sie?<br />
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Nutzen<br />
Welche Kenntnisse und Erfahrungen aus der Fortbildung können Sie für Ihre berufliche Praxis nutzen?<br />
Welche Ideen haben Sie zur Übertragung von Impulsen bzw. Neuausrichtung der beruflichen Orientierung an Ihrer<br />
Schule/in Ihrem Fachunterricht?<br />
Wie werden Sie mit dem Unternehmen in Kontakt bleiben? Welche Vereinbarungen wurden getroffen?<br />
Sonstige Anregungen und Hinweise<br />
Vielen Dank und bis zum 13.08.<strong>2009</strong>!
DANKSCHREIBEN UND EINLADUNG UNTERNEHMEN<br />
Fortbildung „<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>“<br />
<strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> von Vorname, Name in Ihrem Unternehmen<br />
Sehr geehrte Frau ...,<br />
Sehr geehrter Herr ...,<br />
wir danken Ihnen recht herzlich für die Bereitschaft Ihr Unternehmen für die Durchführung eines <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
zu öffnen. Die Möglichkeit des unmittelbaren Erlebens von Arbeitsabläufen sowie das Sammeln von Erfahrungen<br />
durch persönliches Mitwirken wurde sehr positiv von den insgesamt 17 Teilnehmenden der Lehrerfortbildung aufgenommen.<br />
Die bisherigen Rückmeldungen zeigen eine hohe Begeisterung, die ohne Ihr Engagement nicht möglich gewesen<br />
wäre.<br />
Um intensiver über die Erlebnisse und Erfahrungen von Lehrkräften und Unternehmen reflektieren zu können, laden wir<br />
Sie recht herzlich zu einer Auswertungsveranstaltung<br />
am 13.08.<strong>2009</strong>,14:00-18:00 Uhr<br />
in der Handwerkskammer zu Leipzig, Bildungs- und Technologiezentrum,<br />
Hörsaal im Hauptgebäude, Steinweg 3 04451 Borsdorf<br />
ein. Im Rahmen der Veranstaltung besteht für Sie die Möglichkeit zur Übergabe eines Teilnahmezertifikates an die bei<br />
Ihnen tätig gewesene Lehrkraft. Einen Entwurf, den Sie gern modifizieren können, finden Sie in der Anlage.<br />
Zur Vorbereitung der Veranstaltung würden wir gern in den nächsten Tagen noch einmal Kontakt mit Ihnen aufnehmen<br />
und zu Ihren Eindrücken und Erfahrungen ins Gespräch kommen. Folgende Schwerpunkte sind diesbezüglich für uns<br />
von Interesse:<br />
� Wie würden Sie das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> insgesamt einschätzen?<br />
� Was waren Ihre Erwartungen im Vorfeld des Praktikums?<br />
� Welchen Eindruck hatten Sie nach dem ersten Kontakt, wie und wann fand dieser statt?<br />
� Welche besonders positiven Erlebnisse gab es während des Praktikums?<br />
� Gab es auch Schwierigkeiten oder Probleme? Wenn ja, welcher Art?<br />
� Wie wurde das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> in Ihrem Unternehmen und von Ihren Mitarbeitern, Kollegen aufgenommen?<br />
� Haben Sie Verbesserungsvorschläge für die Organisation? Wie bewerten Sie beispielsweise den Zeitpunkt des<br />
Praktikums?<br />
� Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt und welchen konkreten Nutzen hat Ihr Unternehmen vom <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>?<br />
� Werden Sie mit der Lehrperson in Kontakt bleiben? Welche Vereinbarungen wurden getroffen?<br />
� Würden Sie Ihr Unternehmen erneut für ein <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> öffnen?<br />
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52<br />
Wir würden uns sehr freuen, Sie am 13.08.<strong>2009</strong> in Borsdorf begrüßen zu können. Eine Anmeldung ist bis zum<br />
05.08.<strong>2009</strong> mit dem beigefügten Rückantwortfax möglich.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Anlagen: Rückantwortfax, Entwurf Zertifikat<br />
Wegbeschreibung BTZ Borsdorf<br />
Anschrift:<br />
Handwerkskammer zu Leipzig<br />
Bildungs- und Technologiezentrum<br />
Steinweg 3<br />
04451 Borsdorf<br />
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
� mit der Bahn bis Leipzig Hauptbahnhof, von dort verkehren Regionalbahnen und die S-Bahn (Richtung: Wurzen)<br />
nach Borsdorf<br />
Anfahrt mit Kraftfahrzeug<br />
� über A14/Magdeburg–Dresden: Abfahrt Leipzig-Ost, auf der Bundesstraße 6 in Richtung Wurzen/Torgau nach<br />
Borsdorf
ANMELDUNG<br />
Auswertungsveranstaltung <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> (bis 07.08.<strong>2009</strong>)<br />
Rückantwort an:<br />
Koordinierungsstelle "Regionales Übergangsmanagement Leipzig" Telefax: 0341/123-4495<br />
c/o Stadt Leipzig, Jugendamt<br />
Abteilung Fachkoordination u. -beratung/Jugendhilfeplanung<br />
Naumburger Straße 26, Raum C333, 04229 Leipzig<br />
Hiermit melde ich mich zu Auswertungsveranstaltung für das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> an:<br />
Name, Vorname<br />
Unternehmen<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
53
54<br />
ZERTIFIKAT