Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
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Am Rande wurde sich für eine höhere Übersichtlichkeit<br />
und bessere Handhabung von Fortbildungsangeboten<br />
für Lehrkräfte über den Online-Katalog (www.sachsenmachtschule.de)<br />
ausgesprochen.<br />
6.2 FEEDBACK DER UNTERNEHMEN<br />
Durch leitfragengestützte Telefoninterviews wurden die<br />
am <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> beteiligten Unternehmen<br />
Mitte Juli (also etwa 2 Wochen nach dem Praktikum) zu<br />
ihren Erfahrungen und Eindrücken befragt. Von 12 der<br />
15 teilnehmenden Unternehmen liegt dem Organisationsteam<br />
ein Feedback vor. Ursachen für die fehlenden<br />
drei Befragungsergebnisse waren:<br />
� Nichterreichen<br />
Dienstreise)<br />
der Ansprechpartner (Urlaub,<br />
� Beantwortung durch einen Ansprechpartner nicht<br />
möglich, da Praktikant in zu vielen Abteilungen war<br />
und kein Mitarbeiter die Hauptverantwortung trug<br />
Quantitative Aussagen:<br />
� 6 der befragten Unternehmen haben konkrete Vereinbarungen<br />
zur weiteren Zusammenarbeit mit "ihrem"<br />
Lehrerpraktikant getroffen, 5 Unternehmen<br />
meldeten zurück, dass es keine fortführenden Kontakte<br />
geben wird und ein Unternehmen wird eventuell<br />
mit dem Praktikanten in Kontakt bleiben<br />
In 11 der befragten Unternehmen kam es im Praktikum<br />
zu keinerlei Komplikationen und Schwierigkeiten.<br />
� In einem Fall wurden Probleme mit der Pünktlichkeit<br />
des Lehrers zurückgemeldet und kritisiert, dass<br />
der besprochene Stundenumfang von 40 h nicht erfüllt<br />
wurde<br />
� 10 der 12 befragten Unternehmen würden ihr Haus<br />
erneut im Rahmen eines <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
öffnen. Ein Unternehmen wäre dazu bereit, wenn<br />
die Erwartungshaltung im Vorfeld stärker thematisiert<br />
würde. Ein weiteres Unternehmen kann sich<br />
eine nochmalige Beteiligung nur dann vorstellen,<br />
wenn der Praktikumszeitraum verkürzt würde.<br />
Qualitative Aussagen:<br />
Das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong> ist bei allen beteiligten<br />
Unternehmen auf sehr positive Resonanz gestoßen<br />
und wurde durchweg als Erfolg bezeichnet. Im Mittelpunkt<br />
standen dabei immer, die Anforderungen an zukünftige<br />
Bewerber und den Arbeitsalltag im Unternehmen<br />
transparent zu gestalten. Die allgemeine Tendenz<br />
rückläufiger Bewerberzahlen und die von vielen Unternehmen<br />
bemängelte geringe Bewerberqualität zeigen,<br />
dass Schüler besser auf den Einstieg in die Berufswelt<br />
vorbereitet werden müssen und dass eine noch intensivere<br />
Berufsorientierungsarbeit notwendig ist. In diesem<br />
Prozess kommt dem Lehrer die Funktion des Multiplikators<br />
zu, der die Kluft zwischen Schule und Arbeitswelt<br />
überbrücken soll. Um diesen Anforderungen gerecht zu<br />
werden, brauchen Lehrer Einblick in die Praxiswelt der<br />
<strong>Wirtschaft</strong>.<br />
Alle Unternehmen, die ihre Tore für das <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong><br />
öffneten, erhofften sich genau diese<br />
Einblicke von Seiten der Lehrer in ihre Unternehmen<br />
und eine daraus resultierende zielgerichtete Weitergabe<br />
von Informationen zu Inhalten und Anforderungsprofilen<br />
an die Schüler. Aber auch auf der anderen Seite<br />
bezeichneten viele Unternehmen den direkten Kontakt<br />
mit dem Lehrer als sehr gewinnbringend, da er ihnen<br />
einen Einblick in die schulische Berufsorientierungsarbeit<br />
gewährte und Raum ließ, Verständnis für die Situation<br />
und Probleme der Schulen zu entwickeln. Dabei<br />
wird nochmals die Rolle des Lehrers als Multiplikator<br />
und Informationsvermittler im Gefüge Schule - Arbeitswelt<br />
deutlich.<br />
In vielen Fällen wurde der Erfolg des <strong>Lehrerbetriebspraktikum</strong>s<br />
in direkter Beziehung mit der Person des<br />
Lehrers gesehen. Alle Unternehmen äußerten sich sehr<br />
positiv zu ihren Lehrerpraktikanten und hoben ihr gesteigertes<br />
Interesse an den betrieblichen Inhalten und<br />
Abläufen hervor. Viele Lehrer lernten große Teile des<br />
Unternehmens kennen und wurden auch dort von den<br />
Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen. Dies wurde<br />
einerseits auf das offene und engagierte Auftreten der<br />
Lehrer zurückgeführt aber auch auf das Interesse am<br />
Thema Schule und Berufsorientierung, da viele Mitar-<br />
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