Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009

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20 Tabelle 1: Umsetzungsmodelle für die Fortbildung Modul 1 (Einführungsmodul) Modul 2 (Fortbidungsmodul) Modul 3 (Praxismodul) Modul 4 (AuswertungsundTransfermodul) Modul 5 (Praxisaufbaumodul) Potentiale der Umsetzungsvarianten Umsetzungsvariante inkl. Praktikum an Nachmittagen � zwei bis drei Wochen vor dem Praxismodul gestrafft auf einen Tag (Dienstag oder Mittwoch) � Praktikum während der Schulzeit an zwei Nachmittagen pro Woche über einen Zeitraum von acht Wochen (3 bis 4h pro Einsatz, entsprechend den Arbeitszeiten im Unternehmen) � Nachmittagsveranstaltung in der ersten Woche nach dem Einsatzzeitraum (4 h, 14:00 bis 18:00 Uhr) - Donnerstag Umsetzungsvariante inkl. drei Tagen Praktikum � zwei bis drei Wochen vor dem Einsatz gestrafft auf einen Tag (Dienstag oder Mittwoch) � Umsetzung nach individueller Absprache z. B. während Klassenfahrten und Wandertagen der Jahrgangsstufen, in Projektwochen; drei Tage (täglich 8 h; 40 h/Woche entsprechend den Arbeitszeiten im Unternehmen) � Nachmittagsveranstaltung in der ersten Woche nach dem Einsatzzeitraum (4 h, 14:00 bis 18:00 Uhr) - Donnerstag Umsetzungsvariante Pilot inkl. fünf Tagen Praktikum � zwei zusammenhängende Tage vor dem Praxismodul (pro Tag 7 h, 09:00 bis 16:00 Uhr) in der vorletzten/letzten Schulwoche � Umsetzung in der ersten Ferienwoche (täglich 8 h; 40 h/ Woche entsprechend den Arbeitszeiten im Unternehmen) � Nachmittagsveranstaltung in der ersten Woche nach den Ferien (4 h, 14:00 bis 18:00 Uhr) - Donnerstag Umsetzungsvariante inkl. fünf oder mehr Tagen Praktikum � zwei bis drei Wochen vor den Ferien (Dienstag und Mittwoch) � Umsetzung nach individueller Absprache in den Ferien (Sommer/Herbst/ Winter) eine Woche oder länger (täglich 8 h; 40 h/Woche entsprechend den Arbeitszeiten im Unternehmen) � Nachmittagsveranstaltung in der ersten Woche nach den Ferien (4 h, 14:00 bis 18:00 Uhr) - Donnerstag � Durchführung von zusätzlichen Unternehmensbesichtigungen und eines weiteren Praktikums (Variante 1: Praktikum in einem zweiten Unternehmen; Variante 2: Praktikum im ursprünglichen Unternehmen mit fachspezifischen Inhalten und Fragestellungen) � punktuelle Mitarbeit � Einblick in Arbeitswelt und Ausbildung � Gespräche mit Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften umsetzbar � durch Kontinuität und Langfristigkeit ist Integration in betrieblichen Alltag umsetzbar � Praktikumsdurchführung ist anstrengend, da die Lehrkraft vormittags Unterricht erteilt � punktuelle Mitarbeit � Kennen lernen ausgewählter Arbeits- und Ausbildungsbereiche � ggf. Teilnahme an Bewerbungs- und Auswahlverfahren möglich � Gespräche mit Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften umsetzbar � Arbeitsplatz der Lehrkraft wird in das Praktikumsunternehmen verlegt � aktive Mitarbeit und intensives Erleben der Arbeitswelt und Ausbildungsbereiche möglich, gute Integration in den betrieblichen Alltag � Teilnahme an Bewerbungs- und Auswahlverfahren realisierbar � Kennenlernen von Schnittstellen und übergreifenden Bereichen im Unternehmen � Gespräche mit Auszubildenden, Mitarbeitern und Führungskräften umsetzbar
6.4 GEMEINSAMES FEEDBACK DER BE- TEILIGTEN Im Rahmen des Auswertungsmoduls am 13.08.2009 reflektierten und diskutierten Lehrkräfte, Unternehmensvertreter und das Organisationsteam unterstützt durch die Methode „World Café“ an drei sogenannten „Thementischen“ über die Fortbildung. Im Zentrum der Diskussionsrunde des ersten Thementisches stand die Frage nach gemeinsamen Vereinbarungen, Kontaktmöglichkeiten und Kooperationsformen zwischen Schulen und Unternehmen nach der Praktikumphase. Um eine Zusammenarbeit auszubauen und zu verstetigen, sind unterschiedliche Ansätze diskutiert worden. So könnten Unternehmen den Weg „in die Schule“ wählen und nutzen, indem sie zu ausgewählten fachtheoretischen Themen in der Berufsschule unterrichten, ihr Unternehmen in der Schule vorstellen, vor Ort um Auszubildende „werben“. Mittels Sponsoring wäre die Unterstützung von Mikroprojekten u. a. zur Berufsorientierung realisierbar und auf diesem Weg gleichfalls eine Präsenz an der Schule hergestellt. Die Schulen selbst sehen Unternehmensbesichtigungen bzw. den Besuch von Ausbildungsstätten als Varianten der Kooperation an. Sie möchten Informationsmaterialien von Unternehmen erhalten oder mit ihren Schülern die Aufnahmetests der Unternehmen testen. Als authentische Gesprächspartner für Schüler werden die Auszubildenden betrachtet, die „auf einer Ebene“ Wissen und Inhalte innerhalb eines Schülerbetriebspraktikums oder einer Betriebsbesichtigung weitergeben könnten. Von den Berufsschullehrern wurde der hohe Nutzen der Durchführung des Praxismoduls in der Ausbildungsstätte der „eigenen“ Berufsschüler unterstrichen. Am zweiten Thementisch beschäftigten sich Lehrkräfte, Unternehmensvertreter und das Organisationsteam mit dem Transfer der durch das Lehrerbetriebspraktikum gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse in den Schul- und Unternehmensalltag. Betonung fand vor allem der Wunsch von Unternehmen, dass nicht die alleinige Vermittlung von Fachwissen und Lehrplanin- halten im Mittelpunkt des Lehralltages steht, sondern dass die Entwicklung und Vermittlung von Werten und Sozialkompetenzen für Jugendliche eine wichtige Rolle spielen muss. Dabei gilt es im Hinblick auf die anstehende Berufswahl, besonders frühzeitig mit Berufs- und Studienorientierung zu beginnen, um die Motivation der Jugendlichen zu einer an den Interessen und Fähigkeiten ausgerichteten Berufswahl zu erhöhen. Berufsorientierende Maßnahmen müssen transparent und für den Schüler verständlich sein und gezielt vor- und nachbereitet werden. Eine Einpassung in das schulinterne Berufsorientierungskonzept sollte unbedingt gegeben sein, um einen hohen Grad an Nachhaltigkeit bei den Jugendlichen zu erzielen. Eltern werden als ein wichtiges Bindeglied im Berufsorientierungsprozess begriffen, die es gilt noch aktiver einzubinden und zur Teilhabe zu gewinnen. Instrumente wie der Berufswahlpass sollen für Unternehmen transparent gemacht sowie konkrete Inhalte von Lehrplänen an Unternehmen vermittelt werden. Eine praxisnahe Unterrichtsgestaltung, z. B. unterstützt durch Unternehmensplanspiele wurde befürwortet. Am dritten Thementisch stand die Frage der Gewinnung weiterer Interessierter/Multiplikatoren für Folgeveranstaltungen im Mittelpunkt. Die Lehrkräfte wie auch die Unternehmensvertreter äußerten verschiedene Ideen zur Ansprache interessierter KollegInnen bzw. weiterer Unternehmen. Denkbar wäre bspw. die Vorstellung von gesammelten Erfahrungen und des Konzeptes der Fortbildung innerhalb der Dienstberatung/ Gesamtlehrerkonferenz im Kollegium der Schule bzw. im Rahmen der Schulleitertagung. Auch die Darstellung des Konzeptes im Rahmen eines Lehrerstammtisches ist vorstellbar und wird als gewinnbringend betrachtet. Für Unternehmer wäre es möglich, Informationen zur Fortbildung über Unternehmerstammtische oder Unternehmerverbände weiter zu geben und eigene Erfahrungen darzustellen. Unabdinglich erschien sowohl den Lehrkräften als auch den Unternehmensvertretern und dem Organisationsteam die aktive Einbindung der Schulleiterebene. Umsetzbar wäre dies u. a. durch die direkte und persönliche Ansprache von SchuleiterInnen oder auch über die Einbindung von „Innenansichten: 21
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