Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
Lehrerbetriebspraktikum - Innenansichten: Wirtschaft erleben 2009
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tingmaßnahmen fließen dabei als Erkenntnis und neue<br />
Erfahrung ein. Der Perspektivwechsel der Lehrkräfte in<br />
die Rolle des Praktikanten diente der Förderung der<br />
Empathie für den Schüler im Praktikum.<br />
Für den Bereich der beruflichen Orientierung konnten<br />
die Teilnehmenden Informationen über Berufsbilder<br />
sowie Bewerbungsverfahren sammeln. Die Fortbildung<br />
wurde für alle Schularten als gut geeignet empfunden,<br />
um im Rahmen entsprechender Stoffeinheiten berufliche<br />
Orientierung praxisnah vermitteln zu können.<br />
Auch Unternehmen profitierten aus Sicht der Lehrkräfte<br />
vom Praktikum, indem sie mehr Informationen zum<br />
Schulalltag und zum Schulsystem erhielten, und sich so<br />
sensibler und zielgerichteter auf Schülerpraktikanten<br />
und Auszubildende vorbereiteten können.<br />
Thematisiert wurde des Weiteren die verstärkte Nutzung<br />
von Internetplattformen zur Berufsorientierung,<br />
Berufsorientierungsmessen, eine zielgerichtetere Praktikumsvorbereitung<br />
sowie die Notwendigkeit einer stärkeren<br />
Einbeziehung der Elternhäuser. Auch sehen die<br />
teilnehmenden Lehrkräfte den Bedarf einer verstärkten<br />
Motivation ihrer Schüler mittels Fach- und Betriebsexkursionen,<br />
welche gleichzeitig eine frühzeitige Kontaktmöglichkeit<br />
zu den entsprechenden Unternehmen<br />
fördern. Weiterhin wurde eine praxisorientiertere Vermittlung<br />
theoretischen Wissens durch Rollenspiele und<br />
Vermittlung von Unternehmensphilosophien an konkreten<br />
Unternehmen hervorgehoben.<br />
Beim Transfer der gewonnen Erfahrungen wird ein Teil<br />
der Lehrkräfte vom jeweiligen Praktikumsunternehmen<br />
unterstützt. So wurden z. B. Vereinbarungen für Unternehmenspräsentationen<br />
an der Schule getroffen sowie<br />
Informationen über Berufsorientierungsmessen oder<br />
Sonderführungen, die für Schüler geeignet sind, ausgetauscht.<br />
Gleichwohl nicht alle Lehrkräfte mit ihrem Unternehmen<br />
einen regelmäßigen Kontakt vereinbart<br />
haben, besteht ausnahmslos das Angebot, im Bedarfsfall<br />
jederzeit aufeinander zuzugehen.<br />
Neben der positiven Resonanz auf die Lehrerfortbildung<br />
waren im Feedback der Teilnehmenden<br />
auch Hinweise auf organisatorische und inhaltliche<br />
Verbesserungsmöglichkeiten enthalten.<br />
Hinsichtlich der Organisation der Fortbildungsreihe<br />
führten die Teilnehmenden z. B. die Möglichkeit einer<br />
flexibleren Gestaltung der Praktikumszeit an, um sowohl<br />
die eigenen (zeitlichen) Ressourcen wie auch die<br />
der Unternehmen besser in Übereinstimmung bringen<br />
zu können. Neben den Sommerferien wurden auch die<br />
Herbstferien als ein günstiger Zeitraum benannt. Ebenso<br />
bestand der Wunsch, die Spanne zwischen Ausschreibung<br />
und Fortbildungsbeginn auszuweiten. Darüber<br />
hinaus sollte die Gelegenheit geboten werden, die<br />
Praktikumsdauer von einer Woche um eine weitere<br />
Woche auszudehnen, um eine intensivere Mitarbeit im<br />
Unternehmen zu ermöglichen. In Bezug auf die teilnehmenden<br />
Betriebe und Einrichtungen wurde angemerkt,<br />
dass diese bereits in der Ausschreibungsphase<br />
bekannt sein sollten sowie auch eine selbstständige<br />
Suche nach Praktikumsunternehmen durch die Lehrkräfte<br />
gegeben sein sollte, um so die Passgenauigkeit<br />
zwischen den Fortbildungsteilnehmenden und den<br />
Unternehmen noch weiter zu erhöhen.<br />
Inhaltlich wurde sich für eine weniger theoriebasierte<br />
Einführung zur Fortbildungsveranstaltung im Rahmen<br />
des ersten Moduls ausgesprochen. Bezüglich des angebotenen<br />
Unternehmensplanspiels wurde der Wunsch<br />
nach Ausdehnung geäußert. Für die einführenden Module<br />
wurde die Einbindung der Praktikumsunternehmen<br />
vorgeschlagen.<br />
Nicht zuletzt die von den Lehrkräften empfundenen<br />
vielfältigen Schwierigkeiten ihrer Schüler in der beruflichen<br />
Orientierung veranlassen diese, eine Fortsetzung<br />
des Fortbildungsangebotes einzufordern. Dabei sollte<br />
sowohl ein breites Spektrum an Unternehmen als auch<br />
eine höhere Anzahl an Lehrkräften teilnehmen. Auch<br />
Aufbaukurse, welche am gewonnenen Wissenstand der<br />
Teilnehmenden ansetzen, wurden vorgeschlagen. Neben<br />
diesen Aufbaukursen regten die Lehrkräfte Fortbildungen<br />
in Form von Betriebsexkursionen an. Die befragten<br />
Lehrkräfte sind sich einig, dass die angebotene<br />
Lehrerfortbildung verpflichtend, mit dem Ziel den begrenzten<br />
beruflichen Horizont zu erweitern, eingeführt<br />
werden sollte.<br />
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