12 Aufgrund der Verlängerung des Anmeldezeitraums für die Lehrkräfte bis Ende Mai, erfolgte die konkrete Ansprache der Unternehmen zur Vermittlung der Lehrkräfte entsprechend ihrer angegebenen Präferenzen im Einsatzbereich bzw. der Einsatzbranche relativ spät. Erst in der letzten Maiwoche, als der finale Anmeldestand erreicht war, beriet das Organisationsteam über die Zuweisung der angemeldeten Lehrer in interessierte Unternehmen. Da die Wünsche der Lehrer und die bereits akquirierten Unternehmen nicht kongruent waren, schloss sich eine intensive Neuakquise von Unternehmen an. Ausgehend von den angegebenen Einsatzwünschen der Lehrer wurden geeignete Unternehmen der Region angesprochen. Dabei wurde vom Organisationsteam nicht nur darauf geachtet, dass eine inhaltliche Passung sichergestellt war, sondern auch, dass die organisatorischen Rahmenbedingungen weitestgehend berücksichtigt werden konnten. So gab es beispielsweise einige Abweichungen des Durchführungszeitraums von Modul 3 (die Zeit des Lehrers im Unternehmen), die teilweise auf personelle und organisatorische Aspekte im Unternehmen zurückzuführen waren. Wie bereits erwähnt bestanden aber auch von Seiten der Lehrkräfte Einschränkungen im Einsatzzeitraum. Darüber hinaus wurde die Erreichbarkeit des Einsatzortes für den Lehrer berücksichtigt. Dabei waren Wohn- bzw. regulärer Arbeitsort der Lehrkraft ausschlaggebend. Diese individuellen Abstimmungen erforderten enorme zeitliche Ressourcen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass bezüglich der Anfrage von Unternehmen nur schrittweise vorgegangen werden kann. Die Prüfung im Unternehmen, ob ein solches Projekt in diesem Zeitraum durchführbar ist nahm mitunter einige Zeit in Anspruch, da Absprachen mit der Geschäftsleitung notwendig waren. Fragt man für einen Praktikanten mehrere Unternehmen gleichzeitig an, kann es passieren, dass man Unternehmen, die sich sehr bemüht haben, um die Praktikumsstelle zusagen zu können, enttäuschen muss, wenn es mehrere Zusagen für diesen Praktikant gibt. Um dieses Risiko auszuschließen, wurden potenzielle Unternehmen nacheinander angesprochen, was die Vermittlungsgeschwindigkeit zusätzlich reduzierte. Durch die Verlängerung des An- meldezeitraums für die Lehrkräfte und die aufwändige Suche nach passenden Praktikumsunternehmen dauerte die Vermittlung der angemeldeten Lehrer in adäquate Praktikumsunternehmen bis zum Beginn der Theoriemodule an. Allgemein lässt sich festhalten, dass die regionalen Unternehmen dem Projekt "<strong>Innenansichten</strong>: <strong>Wirtschaft</strong> <strong>erleben</strong>" gegenüber sehr offen, interessiert und gern bereit waren, eine Durchführung im eigenen Haus zu prüfen. Schlussendlich wurden in der Vermittlungsphase mehr als doppelt so viele Unternehmen angefragt (ca. 40) als benötigt wurden. Gründe für Absagen seitens der Unternehmen, die dem Praktikum prinzipiell aufgeschlossen gegenüberstanden, waren: � der zu hohe Betreuungsaufwand, der im Unternehmen entsteht, wenn das Praktikum wie im Konzept vorgeschrieben durchgeführt würde � fehlende personelle Ressourcen im Unternehmen aufgrund der Haupturlaubszeit � mangelnde Kapazitäten bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Situation � zu kurze Planungszeit � Betriebsferien Nach telefonischer Anfrage, welche zunächst die grundsätzliche Haltung des Unternehmens zu diesem Pilotprojekt ermittelte, wurde den Ansprechpartnern das Konzept zugesendet sowie Informationen zum interessierten Lehrer gegeben (Schulart, Fächerkombination, Einsatzwunsch etc.). In der Regel stellten die teilnehmenden Unternehmen einen Platz zur Verfügung. Zwei Betriebe waren bereit, zwei oder mehr Praktikanten aufzunehmen. � Erklärte sich ein Unternehmen bereit, einen Praktikumsplatz zur Verfügung zu stellen, erhielt der betreffende Lehrer über die Sächsische Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig die Kontaktdaten des Ansprechpartners im Unternehmen, ein Muster eines Praktikumsvertrages (das individuell modifiziert werden konnte, siehe Anlage) sowie Informationen über das weitere Vorgehen.
Abbildung 3: Arbeitsschwerpunkte und Meilensteine in der Umsetzung der Fortbildung