NATURPARKPLAN Naturpark Schlei - stadt-kappeln.de ...
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Dezember 2009 Entwurf <strong>Naturpark</strong>plan <strong>Schlei</strong><br />
östlichen Küstenbereich von Angeln und in<br />
Schwansen, das zum Herrschaftsbereich <strong>de</strong>r<br />
Gottorfer Herzöge gehörte, als Leibeigene im<br />
Dienst <strong>de</strong>r Gutsherren. Die Landschaft wur<strong>de</strong><br />
vom adligen Großgrundbesitz und Gutswirtschaft<br />
überformt.<br />
In Angeln führte vor allem das historische<br />
Ereignis <strong>de</strong>r Verkoppelung (1770,1776) und<br />
<strong>de</strong>r Parzellierung <strong>de</strong>r Güter zu einem Wan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s. Die Auflösung <strong>de</strong>r<br />
Feldgemeinschaft zugunsten <strong>de</strong>r Privatwirtschaft<br />
bil<strong>de</strong>te mit <strong>de</strong>r Begrenzung <strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r<br />
ein dichtes Knicknetz aus.<br />
Abb. 5: Verbreitung <strong>de</strong>s gutswirtschaftlichen<br />
Systems in <strong>de</strong>r <strong>Schlei</strong>region<br />
In Schwansen verlor die Gutswirtschaft erst<br />
1771 ihre große landwirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung<br />
(Abb. 5). Noch heute sind viele repräsentative<br />
Gutsanlagen v.a. aus <strong>de</strong>m 18. Jh.,<br />
Alleen, Hof und Wirtschafsgebäu<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Die Siedlungen <strong>de</strong>r ehemaligen Leibeigenen<br />
in Schwansen und <strong>de</strong>m östlichen Angeln<br />
strukturieren noch heute in Form von Reihenund<br />
Streusiedlungen das Landschaftsbild.<br />
Mit <strong>de</strong>r Industrialisierung im 19.Jh. verän<strong>de</strong>rten<br />
sich die Bewirtschaftungs- und Dorfstrukturen<br />
erneut. Einsatz von Maschinen, neue<br />
Baumaterialen und <strong>de</strong>r Anschluss an das Eisenbahnnetz verän<strong>de</strong>rten das Erscheinungsbild.<br />
Eine weitere erhebliche Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kulturlandschaft erfolgte durch die Flurbereinigung<br />
in <strong>de</strong>n 1960er und 70er Jahren.<br />
3.2 Natur und Landschaft im <strong>Naturpark</strong> <strong>Schlei</strong><br />
3.2.1. Natur- und Landschaftshaushalt<br />
Die heutige Landschaftsoberfläche <strong>de</strong>s <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schlei</strong> wur<strong>de</strong> vor allem durch die letzte<br />
Eiszeit (Weichsel-Eiszeit) geformt. Mehrere Gletscherzungen reichten bis in das heutige <strong>Naturpark</strong>gebiet<br />
und schoben bei ihrem Vordringen die Jungmoränengebiete auf. Beim Abschmelzen<br />
<strong>de</strong>r Gletscher entstan<strong>de</strong>n Rinnen und Talräume. Auch die <strong>Schlei</strong> wur<strong>de</strong> im Wesentlichen<br />
durch diese Prozesse geformt. Als lang gezogene Meeresbucht ist die <strong>Schlei</strong> <strong>de</strong>n<br />
Küstengewässern zuzurechnen, <strong>de</strong>ren Salzgehalt im Wasser mit zunehmen<strong>de</strong>r Entfernung<br />
von <strong>de</strong>r freien Ostsee abnimmt. Die <strong>Schlei</strong> trennt die Naturräume „Angeln“ und „Schwansen“,<br />
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