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Dombote 3-2013 - Der Ratzeburger Dom

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Rokoko eingebaut worden sein. Diese Geländer<br />

an den älteren Treppen von ca. 1720 befinden<br />

sich sowohl an der Treppe zum Kellergeschoss<br />

als auch an der Treppe zum Obergeschoss.<br />

Während des Umbaus um 1826<br />

blieben die älteren Treppenanlagen mit den<br />

geschweift ausgesägten Brettbalustern an den<br />

Geländern erhalten, weil die Treppe zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht alt war und insgesamt<br />

als hochwertig angesehen wurde. Treppe<br />

und Treppengeländer in dieser in zwei Etappen<br />

um 1720 und 1770 entstandenen Form<br />

blieben während des gesamten 19. und 20.<br />

Jahrhunderts erhalten, weil die Treppe relativ<br />

komfortabel und in der Ausführung qualitätvoll<br />

war.<br />

Phase V – nach 1826 d. - 1827/1828<br />

Die dendrochronologische Datierung der<br />

einzigen neuen Wand dieser Bauphase (zwischen<br />

den Räumen EG-03 und EG-04) auf<br />

„nach 1826 d.“ korrespondiert mit der Überlieferung,<br />

dass der vorherige Bewohner 1827<br />

verstorben sei und das Haus zu Ostern 1828<br />

wieder vermietet wurde. Als Bewohnerin des<br />

Hauses wird für das Jahr 1832 „Madam Uffhausen“<br />

überliefert. In dieser Bauphase oder<br />

besser Bau- und Ausstattungsphase erhielt<br />

das Gebäude seine bis 2009 gültige Raumstruktur<br />

und den überwiegenden Teil seiner<br />

wandfesten Ausstattung.<br />

Nach 1826 d. - Funktion und Form<br />

Neu eingebaut wurde die Fachwerkwand zwischen<br />

den Räumen EG-03 und EG-04, wobei<br />

letztere erst in dieser Phase entstand und von<br />

dem bis dahin größeren Raum EG-03 abgeteilt<br />

wurde. Wenngleich seine Funktion nicht<br />

bekannt ist, kann angenommen werden, dass<br />

sich hier ein Abtritt befunden hat, der im<br />

Inventar von 1701 durch eine Tür mit einer<br />

hölzernen Vertäfelung direkt vom Raum aus<br />

zugänglich war.<br />

Nach 1826 d. - Elegante Neuausstattung<br />

In der Bau- und Ausstattungsphase nach<br />

1826 erhielt das Haus eine insgesamt hochwertige<br />

neue Ausstattung. Viele Baudetails<br />

wurden ergänzt, erneuert oder verfeinert. In<br />

den Räumen EG-02 und EG-03 wurden die<br />

Wandflächen mit einer Rupfenbespannung<br />

versehen, über die Papiertapeten geklebt<br />

wurden. Für den Raum EG-02 sind an allen<br />

Wandflächen die umlaufend angebrachten<br />

Nagelleisten erhalten. An den Nägeln finden<br />

sich Rupfenfasern. Außen an den Türbekleidungen<br />

umlaufend und an der Oberkante<br />

des Lambris‘ befindet sich ein flacher Falz,<br />

in dem sich Nagelreihen mit Rupfen- fasern<br />

befinden. An den Türbekleidungen haben<br />

sich außerdem Reste der ersten beiden -zu<br />

dieser Zeit noch handgedruckten- Papiertapeten<br />

erhalten. Von der ersten Tapezierung<br />

haben sich Reste einer um die Wandflächen<br />

umlaufend geklebten Bordüre erhalten, die<br />

mit rotem Ornament auf schwarzem Grund<br />

an die grau gestrichene hölzerne Ausstattung<br />

reichte. Die darüber liegende Ausstattung mit<br />

Tapeten stammt noch aus der Zeit, als sie mit<br />

Holzmodeln von Hand gedruckt wurden.<br />

Die Wandflächen waren offenbar flächig mit<br />

türkisfarbenen bedrucktem Papier mit weißen<br />

Punkten versehen. Die wiederum umlaufend<br />

um die Wandflächen geklebte grüne<br />

Bodüre klebte man zum Teil über die ersten<br />

Leimölanstriche hinweg. Im Raum EG-03<br />

sind die Falze mit den Nagelkanten ebenfalls<br />

an den Türbekleidungen erhalten. Die<br />

übrigen Leisten sind bei einer Verputzung<br />

C 6 D

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