Dombote 3-2013 - Der Ratzeburger Dom
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der Wände mit Lehm in den 1930er Jahren<br />
abgebaut worden. In den Obergeschossräumen<br />
OG-02 und OG-06 gibt es am oberen<br />
Wandabschluss ebenfalls spärliche Reste früherer<br />
Papiertapeten.<br />
Nach 1826 – Fenster<br />
Erneuert wurden in dieser Phase die Fenster.<br />
Die sehr hohen und sehr breiten Fensteröffnungen<br />
in der Süd- und in der Westfassade<br />
wurden verkleinert, indem sie beidseitig mit<br />
1-Stein starkem Mauerwerk ausgemauert<br />
wurden. In die neuen Öffnungen wurden hölzerne<br />
Fenster mit vier gleichen nach außen<br />
aufgehenden Drehflügeln mit jeweils einer<br />
Quersprosse eingebaut. Entsprechende Fenster<br />
wurden in beiden Wänden des Raumes<br />
EG-05 und eines in der Ostwand des Raumes<br />
EG-01 eingebaut. In der Konstruktion wichen<br />
die Fenster jedoch von einander ab. Die<br />
Fenster in den bevorzugten Räumen nach Süden<br />
und Westen erhielten die modernere Fensterkonstruktion<br />
ohne feststehenden Pfosten,<br />
während die weniger bevorzugten Räume traditionelle<br />
Fenster mit feststehendem Pfosten<br />
erhielten.<br />
Nach 1826 – Hölzerne Ausstattung<br />
Zu den erneuerten Bauteilen gehören auch<br />
die Innentüren, wobei unklar ist, warum sie<br />
erneuert wurden. Die älteren Zimmertüren<br />
waren denen, die dann eingebaut wurden,<br />
dadurch ähnlich, dass sie jeweils zwei gleich<br />
große Füllungen aufwiesen. Erneuert wurden<br />
auch die Fußleisten in den Räumen EG-02<br />
und EG-03, die hier erhalten sind.<br />
Nach 1826 – Küche im Erdgeschoss ?<br />
Die Befunde sprechen dafür, dass die Küche<br />
im Kellergeschoss um 1720, spätestens<br />
jedoch in dieser Phase aufgegeben und eine<br />
neue Küche/Herdstelle im Erdgeschoss eingerichtet<br />
wurde. Für den Rauchfang gibt es<br />
an der Südwand des Raumes innerhalb der<br />
Fassungsfolge Spuren, um seine Form nachzuvollziehen.<br />
Zunächst war an dieser Stelle<br />
lediglich die Hinterlader-Heizstelle für den<br />
Kachelofen in der Stube (EG-02) entstanden.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt -möglicherweise<br />
schon 1720, denkbar auch erst 1826- wurde<br />
der Schwibbogenherd im Keller überflüssig<br />
und deshalb abgebrochen. Die Stube dahinter<br />
(KG-07) verlor ihre Beheizbarkeit und damit<br />
ihre Funktion als beheizbarer Wohnraum. Seit<br />
diesem nicht genau benennbaren Zeitpunkt<br />
wird der Raum wie das übrige Kellergeschoss<br />
als Abstellkeller und Lagerraum genutzt.<br />
Phase VI – Ende 19.Jh. / Anfang 20. Jh.<br />
Hier ist zunächst die Neuaufmauerung des<br />
Segmentbogensturzes über der großen Fensteröffnung<br />
der Südfassade und die Einfügung<br />
eines gemauerten Sturzes auf der Innenseite<br />
im Raum EG-03 Westseite zu nennen. Das<br />
Fenster in der Südwand des Raumes EG-02<br />
war im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
mit dem neuen Sturz und einem<br />
neuen Fensterelement versehen worden. Das<br />
Innenfenster ist wie bei den übrigen Fenstern<br />
eine spätere Zutat, hier eigens gefertigt<br />
mit gleich großen Flügeln und gleich großen<br />
Glasausschnitten.<br />
Phase VII – 2. Hälfte 20. Jh.<br />
Zu den späteren Veränderungen gehört auch<br />
die Anpassung an moderne Wohnbedürfnisse<br />
in den 1950er bis 1980er Jahren. Zunächst<br />
wurden die Wandbespannungen von 1826<br />
und die darauf befindlichen Tapetenpakete<br />
im Raum EG-02 bei einer Renovierung wohl<br />
um 1955/65 durch Weichfaserplatten ersetzt,<br />
die dann wieder tapeziert wurden. Diese<br />
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