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Spuren des Glaubens

Die Grundlagen unseres Glaubens - verständlich erklärt.

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geheilt:<br />

aus Leid und Endlichkeit<br />

Unser Leben trägt unvermeidlich einen Stachel:<br />

das Leiden und den Tod. Die Sterblichkeit, sagen<br />

Biologen, ist der Preis für unsere Lebendigkeit.<br />

Nur weil wir sterben müssen, kann es Leben in<br />

aller Vielfalt und Komplexität geben. Solches Leben<br />

ist verletzlich und verwundbar. Mehr noch:<br />

Betrachten wir die Geschichte der Völker und<br />

die Geschichten der Menschen, besonders <strong>des</strong><br />

vergangenen Jahrhunderts, so finden wir darin<br />

eine unfassbare „Landschaft aus Schreien“<br />

(Nelly Sachs). Darum hallt seit Jahrtausenden<br />

immer wieder die Frage durch jede neue Generation:<br />

Was heilt den Menschen aus seinem Leid<br />

und seiner Endlichkeit?<br />

und Überzeugung, dass je<strong>des</strong> gebrochene Leben,<br />

je<strong>des</strong> verletzte und zerstörte Sein in Gott<br />

„am Ende der Zeiten“ heil gemacht wird. Insofern<br />

uns das Heilwerden schon zugesprochen<br />

ist, können und müssen wir uns der Leidenden<br />

und Opfer bewusst werden und ihnen dort, wo<br />

dies möglich ist, ein Stück vom Heil auf erfülltes<br />

Leben zuteil werden lassen.<br />

Wenn Gott alles in allem ist ...<br />

Je nachdem, was als Unheil und <strong>des</strong>sen Ursache<br />

gesehen wird, unterscheiden sich die Heilserwartungen:<br />

Für die fernöstlichen Religionen ist<br />

das tiefste Unheil das Anhaften am Ich, das zum<br />

endlosen Kreislauf der Wiedergeburten führt.<br />

Erst die absolute Loslösung aus der Ich-Gefangenheit<br />

rettet hier. Die monotheistischen Religionen<br />

dagegen benennen als die tiefste Ursache<br />

die Trennung <strong>des</strong> Menschen und der Schöpfung<br />

von Gott. Darum ist umfassen<strong>des</strong> Heil erst dann<br />

verwirklicht, wenn Gott „über alles und in allem“<br />

ist (1 Korinther 15,28). Dann, so heißt es<br />

in der Offenbarung, wird Gott selbst alle Tränen<br />

abwischen, „der Tod wird nicht mehr sein, keine<br />

Trauer, keine Klage, kein Mühsal. Denn was früher<br />

war, ist vergangen“ (Offenbarung 21,4).<br />

32<br />

In den Bildern <strong>des</strong> Heils verdichtet der Glaube<br />

zweierlei: den Einspruch gegen ein Leid, das keinen<br />

Sinn und Zweck erfüllt, und die Klage und<br />

Anklage an Gott, den Schöpfer: Warum? Wie<br />

lange noch? Sodann aber auch die Sehnsucht<br />

glaubens wert

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