Kulturjournal Nordfriesland 2015
Kultur und Veranstaltungen in Nordfriesland, Sommer/Herbst 2015
Kultur und Veranstaltungen in Nordfriesland, Sommer/Herbst 2015
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<strong>2015</strong><br />
Jahren ebenfalls zu einem Megatrend<br />
entwickelt hat. Durch das Engagement<br />
dieser namhaften Redner sollte die<br />
Zielgruppe für das Kultur21-Festival<br />
um Personen erweitert werden, die<br />
sich weniger für regionale Kultur als<br />
für Zukunftsthemen interessieren.<br />
Die Verpflichtungen des Philosophen<br />
Precht und des Theologen Küstenmacher<br />
dienten dazu, ein facettenreiches<br />
Bild des Lebens im 21. Jahrhundert zu<br />
entwerfen und den kulturellen Blickwinkel<br />
auf andere relevante Lebensbereiche<br />
zu erweitern.<br />
Die zweite Bühne hatte ihren Standort<br />
auf dem Markt der Möglichkeiten,<br />
gedacht für Beiträge, die die Darstellung<br />
der kulturellen Vielfalt der<br />
Region <strong>Nordfriesland</strong> realisierten<br />
und nur einen vergleichsweise<br />
kurzen Zeitraum in Anspruch nahmen.<br />
Für die Veranstaltungstage<br />
konnten unter Anderen die Kreismusikschule<br />
mit zahlreichen<br />
Gruppen und Ensembles, die Zirkusgruppe<br />
Miraculix, der Haselunder<br />
Kinderchor, der deutsch-tansanische<br />
Chor Punda Milia, die<br />
Bühne wurde die Lesebühne im Obergeschoss<br />
des NCC installiert. Auch hier<br />
wurde bei der Auswahl auf ein vielfältiges<br />
Angebot Wert gelegt. Besonders<br />
dem Themenbereich regionale Kultur<br />
konnte auf der Lesebühne Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden, indem<br />
nordfriesische Literaten und Autoren<br />
Lesungen eigener Texte sowohl auf<br />
Hochdeutsch als auch auf Plattdeutsch<br />
anboten, wodurch ein Forum der<br />
aktuellen Literatur <strong>Nordfriesland</strong>s<br />
entstand.<br />
Das Programm der Hauptbühne fand<br />
seinen Abschluss mit dem Community-<br />
Dance Projekt „Neighbourhood“<br />
(Leitung: Suheyla Ferver) der Gezeiten<br />
Tanz Company Sylt, welches als<br />
Leuchtturmprojekt der deutsch-dänischen<br />
Kulturregion Sønderjylland-<br />
Schleswig ausgezeichnet worden war.<br />
Aikido-Sparte des TSV Oldenswort,<br />
die Ballett & Tanzwerkstatt Husum,<br />
das Tanzstudio Husum, die Tribal<br />
Style Dance Gruppe Mahbanu, die<br />
„Bassjumpers“ sowie die mit Musik<br />
umrahmte Lesung „Der kleine Rilke-<br />
Baukasten“ gewonnen werden.<br />
Als letzter Standort der Erlebniswelt<br />
Westkunst I<br />
Zweite Erlebniswelt des Kultur21-<br />
Festivals war die kuratierte Kunstaustellung<br />
WestKunst I im Foyer des<br />
NCC, die aktuelle bildende Kunst<br />
aus <strong>Nordfriesland</strong> präsentierte. Um<br />
ein hohes Niveau der Exponate zu<br />
sichern, wurde eine Jury, bestehend<br />
aus Dr. Thomas Gädeke (Kurator),<br />
Heinz Teufel, Cathy Fleckstein und<br />
Peter Froundjian zusammengestellt.<br />
Bewerben konnten sich alle interessierten<br />
Künstler mit Berührungspunkten<br />
zu <strong>Nordfriesland</strong>, ausgewählt<br />
wurden letztendlich die Werke von 69<br />
Personen. Ergänzend zur Ausstellung<br />
fand ein Workshop mit dem Maler<br />
Achim Goetze statt, der im Sinne des<br />
zentralen Themas „Leben im 21. Jahrhundert“<br />
Denkanstöße zu aktuell gesellschaftlich<br />
relevanten Themen und<br />
Fragestellungen gab, um hiermit auch<br />
zu tiefergehenden Diskussionen unter<br />
Leitfragen wie „Was kann Kunst?“<br />
anzuregen.<br />
Markt der Möglichkeiten<br />
Die dritte Erlebniswelt stellte der<br />
Markt der Möglichkeiten in der Messehalle<br />
des NCC dar. Bestehend aus<br />
mehreren Arealen diente der Markt<br />
der Möglichkeiten der Schaffung<br />
einer Plattform für regionale Kulturschaffende,<br />
um ihre eigenen Projekte<br />
darzustellen, sich über vorhandene<br />
zu informieren und untereinander in<br />
Kontakt zu treten, um ein zukunftsfähiges<br />
Kulturnetzwerk für <strong>Nordfriesland</strong><br />
und damit verbunden gemeinsame<br />
Projekte zu initiieren.<br />
Das Projekt „Wie viel <strong>Nordfriesland</strong><br />
passt in eine Box?“ des Deichticker-<br />
Magazins intendierte, auf unkonventionelle<br />
und neuartige Art und<br />
Weise den Festivalbesuchern einen<br />
Zugang zum Thema Kunst zu eröffnen.<br />
Am Ende sollte ein facettenreiches<br />
Gesamtprojekt stehen, welches <strong>Nordfriesland</strong><br />
„einmal anders” zeigt. Präsentiert<br />
wurden: „Husum bei Nacht“<br />
der Künstlerin Gesche Nordmann,<br />
„Wattgolfer“ des Fotografen Mirko<br />
Honnens, „Halliglüüd“ des Fotografen<br />
Helmut Wiege und der Redakteure<br />
Christiane Jenemann und Ralf<br />
Schnarrenberger sowie „SichtWEISE“<br />
der Künstlerin Hilke thor Straten.<br />
Das Areal der Aktionsfläche und der<br />
Informations- und Verkaufsstände<br />
diente der Information wie auch der<br />
aktiven Partizipation an Kulturschaffung<br />
beim Kultur21-Festival, um so<br />
das beabsichtigte Erlebnis Kultur zu<br />
kreieren. Besonders an diesem Ort des<br />
Festivals ging der Besuch über den<br />
reinen Kulturkonsum hinaus, sodass<br />
interessierte Besucher dazu motiviert<br />
wurden, selbst künstlerisch tätig zu<br />
sein. Bei der Auswahl der Beteiligten<br />
und Standbetreiber wurde ebenso<br />
wieder auf ein breites Spektrum der<br />
Kulturanbieter geachtet, sodass an<br />
den Festivaltagen eine Vielfalt an<br />
Kulturinitiativen, aktuellen Trends,<br />
Ausstellungen, Projekten, Werkstätten<br />
und ein Shop präsentiert werden<br />
konnten.<br />
Ein besonderes Angebot war das<br />
Listening Project von Rudolf Giesselmann<br />
und Partnern. Ein umgebauter<br />
Caravan diente den Festivalbesuchern<br />
als experimenteller Raum, um Erkenntnisse<br />
über das Zuhören zu gewinnen,<br />
indem es in dem Wohnwagen<br />
einen Ort schuf für bewusstes Zuhören<br />
in einem Dialog von 15 Minuten. Ein<br />
weiteres Projekt, das Kunstma(h)l, ergab<br />
sich aus einem Zusammenschluss<br />
der drei beteiligten nordfriesischen<br />
Kunstvereine. Grafisch und malerisch<br />
entstand ein von den Besuchern gezeichnetes<br />
Dreigangmenü auf großformatigem<br />
Zeichenpapier, das eine<br />
acht Meter lange Tafel eindeckte. Des<br />
Weiteren waren die Walking Acts, die<br />
als Schauspieler über das Festivalgelände<br />
gingen, ein besonderer Blickfang,<br />
der die Besucher begeisterte.<br />
Über die Angebote auf der Aktionsfläche<br />
hinaus sorgten auch die<br />
Workshops für ein breit gefächertes<br />
Festivalprogramm. Besonders hervorzuheben<br />
sind unter den Workshops<br />
zum Einen die Mitmachaktion<br />
der Kreismusikschule <strong>Nordfriesland</strong><br />
„Wir machen Musik“ für Kinder ab<br />
drei Jahren, für die eigens eine CD<br />
mit Kinderliedern produziert wurde<br />
und die auf spielerische Art und<br />
Weise Kinder im sehr jungen Alter<br />
an die Musik heranführte. Zum Anderen<br />
sind diejenigen Workshops zu<br />
erwähnen, die sich besonders mit<br />
dem Leben im 21. Jahrhundert beschäftigten<br />
und aktuellen Trends und<br />
Fragestellungen nachgingen, so zum<br />
Beispiel „Lernen – ein Leben lang“<br />
der Volkshochschule Husum, „Die<br />
Welt von oben“ über den Klimawandel<br />
und durchgeführt von Geoscopia,<br />
„Konsumverzicht – weniger haben,<br />
glücklicher leben“ des Christian Jensen<br />
Kollegs sowie „Yoga – Leben im<br />
Gleichgewicht“ der Yogalehrerin Kerstin<br />
Lagojannis. Mit dieser Vielzahl<br />
6 Weitere Veranstaltungen, Termine und Adressen finden Sie unter www.nordfriesland.de<br />
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