Herbst 2012 Pfarrbrief - Pfarrei Starnberg

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Umschlagabbildung: Hl. Magnus, St. Mang, Füssen Umschlag Innenseite: Baptisterium St. Ulrich, Söcking, Gabi Sichelstiel Geistliches Wort ........................... 3 Nachruf ........................................... 5 Orte der Ruhe ............................... 6 Zeichen und Worte der Liturgie 7 Personen gelebten Glaubens .... 8 KDFB ............................................. 10 Historisches: Mennoniten ........... 12 Ankündigungen für Pilger ......... 14 Nicht nur das liebe Geld .......... 15 Nightfever .................................. 16 Tiere der Bibel erzählen .......... 17 Jugend ......................................... 18 Gedenken, was war .................. 20 Wege erwachsenen Glaubens 23 Besonderer Gottesdienst .......... 24 Leben im Glauben ..................... 25 Verschiedenes ............................. 26 Auf einen Blick ............................ 27
Liebe <strong>Pfarrbrief</strong>leser! wenn ich mit unserem Kaplan Jojo über die Situation der Kirche in Indien zu sprechen komme, bleibe ich meist recht sprachlos zurück. In allen Familien, so erzählt er, wird vor dem Abendessen mindestens eine halbe Stunde gemeinsam gebetet und die Hl. Schrift gelesen. Der Gottesdienstbesuch am Sonntag beträgt etwa 95 %. Die Priesterseminare und Ordenshäuser sind voll. Mit ihrem Reichtum an geistlichen Berufungen können sie in vielen Ländern die Ortskirchen unterstützen, so auch in unserer Diözese Augsburg, wo sie inzwischen 15 % der Priester stellen. Der Blick nach Indien, aber auch nach Asien insgesamt und Afrika macht deutlich, dass es schlichtweg falsch ist, von einer Krise der Katholischen Kirche zu sprechen. Weltweit wächst die Zahl der Katholiken seit Jahrzehnten kontinuierlich. Auch im letzten Jahr wieder um 1,3 %, womit 1,196 Milliarden Menschen auf diesem Planeten Mitglied der Katholischen Kirche sind. Rund 17,5 % der Weltbevölkerung sind demnach katholisch. Auch die Zahl der Priester ist in der Weltkirche abermals leicht gestiegen, um 1.643 auf nunmehr 412.236. Konkreter müssen wir deshalb von einer Krise der Kirche in Teilen Europas sprechen, wo sowohl die Zahl der GEISTLICHES WORT - Seite 3 Gläubigen wie auch der Priester- und Ordensberufungen in der Tat zurückgeht. Meist wird im Zusammenhang mit der vielzitierten Krise hier in Deutschland der sogenannte Reformstau mit ins Spiel gebracht, wobei dann immer wieder litaneimäßig die gleichen Themen aufgezählt werden, die scheinbar die Wende und den großen Aufschwung bringen würden. Bis jetzt konnte mir jedoch noch keiner sagen, wie es möglich ist, dass die gleiche Kirche in anderen Kontinenten boomt, wenn sie doch angeblich mit diesem Profil, dieser Lehre und dieser Liturgie keine Chance mehr hat im Zeitalter der Beliebigkeit. Schaue ich dann noch interessiert auf andere christliche Glaubensgemeinschaften, die alle gewünschten Veränderungen längst umgesetzt haben, stelle ich fest: Der Verlust an Mitgliedern ist im Durchschnitt höher, die Teilnahme an den Gottesdiensten deutlich geringer. Es hilft also auch nicht, sich dem säkularen Zeitgeist zu beugen und alle sogenannten heißen Eisen aus dem Feuer zu nehmen, welche den modernen Zeitgenossen scheinbar abschrecken. Kommen wir deshalb zum eigentlichen Problem, der Gotteskrise, die in unseren Breiten ja unübersehbar ist. Gott kommt im alltäglichen Leben kaum noch vor, das Gebet in den Familien ist auch in der Breite oftmals erloschen, die Hl. Schrift verstaubt im
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