Erfolgreich angekommen - 22 Frauen mit - Iserlohn
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„Man muss viel Geduld haben. Man muss das Land<br />
verstehen und die Sprache lernen.”<br />
16<br />
Valquiria Feige<br />
Beruf<br />
Schneiderin<br />
Herkunftsland<br />
Brasilien<br />
Nationalität<br />
Brasilianisch<br />
Ankunft in Deutschland<br />
2002<br />
Lebt in <strong>Iserlohn</strong> seit<br />
2002<br />
Familienstand<br />
verheiratet, 1 Kind<br />
Brasilien ist nicht nur Kaffee, Samba und<br />
Fußball. Das fünftgrößte Land der Erde<br />
gehört zu den zehn führenden Industrienationen.<br />
Valquiria Feige kommt aus einer<br />
Region im Südwesten Brasiliens, die<br />
geprägt ist von der Metall- und Autoindustrie<br />
und zahlreichen Edelstein-Minen.<br />
Ihre Familie ist im Schneiderhandwerk<br />
tätig. Die Mutter besitzt eine Fabrik und<br />
produziert Kleidung. In die Großproduktion<br />
ihrer Mutter wollte die damals<br />
18-Jährige nicht einsteigen und baute<br />
deshalb <strong>mit</strong> ihrer Tante eine eigene kleine<br />
Näherei auf. Gemeinsam fertigten sie<br />
hochwertige Kleidung für edle Geschäfte.<br />
„Der Betrieb war klein aber fein und es<br />
war sehr schön”, sagt sie rückblickend.<br />
Als sie eines Tages Urlaub machte, lernte<br />
sie ihren jetzigen Mann kennen, der sich<br />
zu Besuch in Brasilien aufhielt. Er, der als<br />
Ingenieur in einem großen Hemeraner<br />
Unternehmen arbeitet, bat sie, nach<br />
Deutschland zu kommen. Sie überlegte<br />
lange und willigte schließlich ein. „Es war<br />
einfach die Liebe”, erzählt sie lachend,<br />
und deshalb machte sie sich auf den<br />
Weg Richtung Deutschland und kam in<br />
<strong>Iserlohn</strong> an.<br />
Es war Glück, dass sie in der Nachbarschaft<br />
schnell eine deutsche Freundin<br />
kennen lernte, die ihr im Alltag behilflich<br />
war. Die Freundin stellte ihr Land<br />
und Leute vor und unterrichtete sie in<br />
der deutschen Sprache. Valquiria Feige<br />
gab sich da<strong>mit</strong> nicht zufrieden und<br />
wollte mehr wissen. Daraufhin ging sie<br />
zur Schule und nahm dreieinhalb Jahre<br />
Deutschunterricht. „Ich habe zwei gute<br />
Lehrerinnen gehabt. Sie haben sich um<br />
mich gekümmert. Das war sehr toll. Bis<br />
heute muss ich immer noch lernen, aber<br />
die Leute können mich verstehen”, sagt<br />
sie. Ihre eigenen Erfahrungen gibt sie<br />
gerne weiter, z. B. an brasiliansiche Freundinnen,<br />
die in Deutschland leben. „Man<br />
muss viel Geduld haben. Man muss das<br />
Land verstehen und die Sprache lernen.<br />
Und nicht traurig sein, wenn das Wetter<br />
schlecht ist. Bloß nicht zu Hause sitzen,<br />
sondern neugierig bleiben, eigene Interessen<br />
entwickeln und etwas tun.”<br />
Als sie nicht mehr nur Hausfrau<br />
und Mutter sein wollte,<br />
nahm sie einen Job in einem Sportgeschäft<br />
in Hagen an. Bis heute fährt<br />
sie zweimal die Woche dort hin. „Die